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Symbole & Preiskategorien

Symbole

Insider-Tipp
Highlight
Best of…
Schöne Aussicht
Grün & fair: für ökologische oder faire Aspekte
(*) Kostenpflichtige Telefonnummer

Preiskategorien Hotels

€ € € über 150 Euro
€ € 75–150 Euro
bis 75 Euro

Die Preise gelten für zwei Personen im Doppelzimmer ohne Frühstück in der Hauptsaison pro Nacht

Preiskategorien Restaurants

€ € € über 22 Euro
€ € 15–22 Euro
bis 15 Euro

Die Preise gelten für ein Fleischgericht mit Beilagen und 1/ 4 Liter offenen Wein

Die wichtigsten Marco Polo Highlights!

© huber-images: R. Schmid

Áfitos »

Das schönste Dorf der Kassándra hat seinen traditionellen Charakter bewahrt (Foto) zur Karte

Club Valley »

Ein ganzes Tal voller Open-Air-Clubs und hipper griechischer Crowd zur Karte

PanagÍa Faneroméni »

Die fotogene kleine Kirche mit einer Gottesmutterikone steht einsam direkt am Meer zur Karte

Kloster Evangelismós »

Im größten Nonnenkloster der Chalkidikí leben über 100 Frauen, die im Klosterladen Erzeugnisse aus ihren Werkstätten verkaufen zur Karte

Parthenónas »

Das Bergdorf auf der Sithonía ist ein zu neuem Leben erwachtes, traditionsreiches Dorf, in dem Sie auch gut speisen und schlafen können zur Karte

Áthos-Kreuzfahrt »

Bei einer Kreuzfahrt entlang der Küste wird ein wenig von der Stille spürbar, die die Mönche in ihren oft gewagt gebauten Áthos-Klöstern umgibt zur Karte

Dreniá-Inseln »

Fast allein sind Sie auf einer der kleinen, unbewohnten Inseln und können baden, sich sonnen oder nur ent-spannen – und für das leibliche Wohl wird auch noch gesorgt zur Karte

Cabana Beach Club »

Erst baden, dann feiern: Am schönsten Strand der Kassándra steigen die Megapartys zur Karte

Grabungen Auf Liotópi »

Auf der Halbinsel bei Olimbiáda, wo vor rund 2400 Jahren der Philosoph Aristoteles geboren wurde, wird eine antike Siedlung freigelegt zur Karte

Sogámbros »

Der Wirt der Waldtaverne im Bergdorf Taxiárhis ist ein Original, an dem keiner vorbeikommt zur Karte (siehe auch >>)

Ólinthos »

Kann Städtebau demokratisch sein? Am Anfang schon! zur Karte

Metéora-Klöster »

Kultureller Höhepunkt Nordgriechenlands und einzigartiges Naturschauspiel (Foto) zur Karte

Marktviertel Von Thessaloníki »

Vom griechischen Safran bis zum Kaffeehausstuhl ist im Marktviertel alles zu haben zur Karte

Kassándra-Festival »

Schauplatz des bedeutendsten Kulturfestivals der Chalkidikí ist das Freilichttheater von Sivíri zur Karte

Großer Jahrmarkt »

Uriger geht’s kaum. Der Jahrmarkt von Ágios Mámas ist der größte im Land zur Karte

© huber-images: F. Cogoli

Die besten MARCO POLO Insider-Tipps

Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten

© mauritius images/age-Fotostock: H. Milas

Griechische Lieder »

Im Musikcafé Boyáta am Kirchplatz von Áfitos spielen jeden Abend griechische Liedermacher auf. Touristische Klänge à la Aléxis Sorbás, „Dírlada“ und „Ein Schiff wird kommen“ sind hier verpönt

Legere Atmosphäre »

Alexander und Betty sorgen im Haus Maria in Néa Potidéa mit herzlicher Atmosphäre und aktuellen Unterhaltungsmedien für beste Urlaubsstimmung

Ein Grab als Kirche »

Durch die winzige Höhlenkirche von Néa Fókea – eigentlich ein makedonisches Grab – soll der Apostel Paulus seinen Verfolgern entkommen sein (Foto)

Dem Alltag entfliehen »

Auf der blumenreichen Terrasse der kleinsten und ältesten Altstadtkirche Thessaloníkis, Ósios Davíd, fühlen Sie sich der modernen Stadt weit entrückt

Aus der eigenen Herde »

Die Viehzüchtertaverne Panorama auf der Sithonía serviert Ihnen Käse, Fleisch, Wurst und Olivenöl aus eigener landwirtschaftlicher Herstellung zu einem grandiosen Küstenblick

Strandleben total »

Sind Sie zu Gast im Strandrestaurant des Hotels Akroyiáli in Olimbiáda, werden Ihnen Drinks und Snacks direkt am Liegestuhl serviert

Preiswert und originell »

Das gibt’s nur bei Techní in Áfitos: Handgemalte Chalkidikí auf Kieselsteinen, Muscheln und Kalabassen

Metéora aktiv »

Im Bus kommen die anderen zu den Klöstern. Mit Visit Meteora gelangen Sie wandernd, bikend oder sogar kletternd in diese Wunderwelt

Gut versteckt »

Die Anfahrt zur Bahia Beach Bar bei Vourvouroú erfordert etwas Mut. Hinz und Kunz hält das ab, Genießer sind unter sich

Füße im Wasser, Drink in der Hand »

Der totale Chill-out: In der All-Day-Bar Mólos in Néos Mármaras benetzt die Ägäis die Füße und oúzo die Kehle

Taverne wie aus dem Bilderbuch »

Im Klimatária in Pefkochóri essen Sie urgriechisch und sitzen wie in einer Filmkulisse. Jedes Griechenlandklischee wird sympathisch bedient

Bootstouren der anderen Art zum Berg Áthos »

„Klasse statt Masse“ heißt es bei den fast privaten Áthos-Kreuzfahrten, die Petra Friedrich ab Órmos Panagías organisiert (Foto)

Thessaloníki für Sparfüchse »

Gut und dennoch sehr preiswert ist in Thessaloníki das Hotel Orestías Kastoriá zwischen römischem Forum und Dimítrios-Kirche, in dem auch Áthos-Pilger gern wohnen

Wildschweine auf der Straße und dem Teller »

In der Umgebung von Varvára im chalkidikischen Hinterland tragen die Wildschweine Glocken und werden von Hirten gehütet – und am Wochenende versammelt man sich in der Dorftaverne zu einem exzellenten Wildschweinbraten

Kleine Leckereien zum Tresterschnaps »

Urgriechisch geht es in der urigen Taverne Argonáftes in Néa Potidéa zu: Man bestellt eine Miniaturflasche vom Tresterschnaps tsípouro und lässt sich von kleinen, frisch zubereiteten Leckereien nach Wahl des Wirts überraschen

© vario images: Effner

Best of …
Tolle Orte Zum Nulltarif

Neues entdecken und den Geldbeutel schonen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Tage für Sparfüchse »

Vielleicht liegt ja ein Sparfuchstag mitten in Ihrem Urlaub. An dem sollten Sie nach Thessaloníki fahren, denn da lässt sich beim Besuch von staatlichen Museen und archäologischen Stätten am meisten sparen – an manchen Tagen ist sogar der Eintritt frei

Fitness mit Locals »

Yoga, Gymnastik und Pilates kostenlos – im Freien und mit Einheimischen. Das gibt’s dreimal die Woche mitten in Thessaloníki

Kirchweihfest bei Ágios Mámas »

Mehr als bei jeder Folkloreshow im Hotel erfahren Sie beim größten Jahrmarkt der Chalkidikí, wie Griechen feiern. Musik, Tanz und viele andere Kulturveranstaltungen kosten hier keinen Eintritt, Getränke, Souvlaki und allerlei Süßes gibt’s zu sehr volkstümlichen Preisen

Postkartenstrand Toróni Beach »

Anderswo wäre dieser Traumstrand – einer der längsten und hellsten Sandstrände der Chalkidikí – nur mit Kurtaxe zu betreten. Der Toróni Beach bietet Badeerlebnis pur. Sie können aber auch an einer Flussmündung Schildkröten füttern und direkt am Wasser durch die Ruinen einer mittelalterlichen Burg streifen. Eintritt wird da nicht verlangt

Mit der Bahn durch Kavála »

Die vielfältige Schönheit Kaválas sollen alle Besucher erleben. Deshalb bietet die Stadt den ganzen Tag über Gratisrundfahrten mit einer Miniaturbahn an, die auch in die Altstadt hinaufführen

Heiliges Quellwasser auf der Sithonía »

Lust auf eine heilige Erfrischung? Frisches Wasser sprudelt in der Kapelle des Ágios Pávlos kostenlos aus einer Quelle, die der vom Aufstieg durstige Apostel Paulus einst zum Leben erweckt haben soll. Einheimische füllen es sogar in mitgebrachte Flaschen ab

Best of …
Typisch Chalkidikí

Das erleben Sie nur hier

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Beachparty auf Griechisch »

Trendig gestylte Beachbars sind nirgendwo anders in Griechenland so populär wie auf Kassándra und Sithonía. Erleben Sie in der Ethnik Bar bei Tristínika hautnah, wie jüngere Griechen sich einen idealen Strandtag und die ideale Strandparty vorstellen

Der wohl urigste Wirt der Chalkidikí »

Eine Begegnung mit dem alten, aber quicklebendigen Wirt der Waldtaverne O Sogámbros bei Arnéa werden Sie nicht vergessen. In dem einfachen, ländlichen Ambiente serviert das chalkidische Urgestein Wildschwein aus den umliegenden Wäldern zu Áthos-Wein – gewürzt mit rustikalem griechischem Humor

Bougátsa – köstliche Teigtaschen »

Strudelteigtaschen gefüllt mit Grießpudding, Ziegenkäse oder Hackfleisch sind das Lieblingsfrühstück der Chalkidiker. Bougatsá gibt es überall auf der Chalkidikí – und besonders gut beim Bäcker Serrianó im Marktviertel von Thessaloníki

Echt makedonisch übernachten »

Wie sieht ein traditionelles archontikó, ein typisch makedonisches Haus, von innen aus? Wie wohnt man darin? Diese Erfahrung können Sie selber machen: bei einer Übernachtung in dem 1812 gebauten Oikiá Aléxandrou in Arnéa

Dorfidylle in Sárti »

Als wäre die Zeit stehen geblieben. Wenn Sie durch Sárti bummeln, dessen Dorfplatz zu den schönsten der Chalkidikí gehört, erblicken Sie besonders viele der kleinen Häuser, die sich um 1930 griechische Kleinasienflüchtlinge erbauten. Vor deren blumenberankten Fassaden sitzen die Dorfbewohner wie eh und je beim Plausch auf den Gassen

Am Abend geht’s in die Ouzerí »

Eine kleine Karaffe oúzo oder Tresterschnaps und dazu zahllose kleine Teller mit Leckereien aller Art – so lassen viele Nordgriechen gern den Tag ausklingen. Besonders gepflegt genießen Sie diese mesedákia in der ouzerí Aristotélous im Zentrum Thessaloníkis

Best of …
Schön, Auch Wenn Es Regnet

Aktivitäten, die Laune machen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Stalagmiten & Stalaktiten »

In der Unterwelt regnet es nicht, da fallen höchstens winzige Tropfen und bilden bizarre Tropfsteinformationen. In der Höhle von Petrálona erfahren Sie zudem, wie Menschen der Steinzeit in Höhlen wie dieser lebten

Szenetreff Lagerhallen »

In den alten Lagerhallen im Hafen von Thessaloníki ist mächtig was los. Es locken Museen für, Film und moderne Kunst sowie angesagte Cafés und Bars

Faszination Tauchen »

Fische kennen keinen Regen. Tauchen Sie ab, und genießen Sie die phantastische Unterwasserwelt. Tauchschulen wie Aqualand bei Sárti und Ouranópoli bieten sogar Schnupperkurse für absolute Anfänger – auch für Kinder

Shoppen im Mediterranean Cosmos »

Kreditkarte festhalten: In der größten und modernsten Shoppingmall Nordgriechenlands erwarten Sie über 200 Geschäfte, eine vielfältige Gastronomie sowie Kinos und eine Bowlingbahn. Und Regenzeug für den Heimweg gibt es natürlich auch

Atelierbesuch auf der Kassándra »

Wenn Wolken am Himmel aufziehen, machen Sie sich auf den Weg zum Atelier von Paraskevás Mágeiras in Kalándra. Der gesprächige Bildhauer öffnet vormittags und abends seine Werkstatt gern für Besucher

Markt im Trockenen »

Im Zentrum von Thessaloníki sind die verschiedensten Märkte teils überdacht und liegen direkt an der Markthalle. So werden Sie kaum nass – und eine Markttaverne findet sich hier auch

Best of …
Entspannt Zurücklehnen

Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Wellness à la Loutrá »

Das moderne Thermalzentrum Loutrá auf einer Klippe über dem Meer bietet auch Tagesbesuchern medizinische Wellness zu unschlagbaren Preisen, ob Thermalbad, Massage oder Dampfbad

Frischer Fisch & sanfte Wellen »

In der kleinsten Bucht von Néos Mármaras stehen die Tische der Fischtavernen direkt auf dem winzigen Strand. Ziehen Sie die Schuhe aus und genießen Sie die sanfte Dünung, die Ihre Füße umspült, während Sie Fisch essen, der frischer nicht sein kann. Vielen gilt die Taverne Ta Kýmata als beste, doch auch die Nachbarn sind ausgezeichnet

Schlammkur mit apostolischer Note »

Mit griechischen Kurgästen im Heilschlamm von Laspóloutra nahe dem Bach zu sitzen, in dem der Apostel Paulus die erste Europäerin taufte, ist ein Entspannungserlebnis mit tieferer Dimension

Abendcruise in Thessaloníki »

Wenn der Abend kommt, starten kleine Dampfer vom Weißen Turm in Thessaloníki zu kurzen Sundownerfahrten entlang der Küstensilhouette der Stadt. Die Cocktails mit Olympblick bleiben Ihnen ewig in Erinnerung

Ayurveda & Salzpeeling »

Wellnessanwendungen auf hohem internationalem Niveau bietet das Sani Resort mit gleich drei unterschiedlichen, auch Nichthotelgästen zugänglichen Spabereichen. Vom ayurvedischen Stirnguss bis zum mediterranen Salzpeeling reicht das breit gefächerte Angebot

Klösterliche Ruhe auf Áthos »

Wer eine Ahnung von der besinnlichen Stille gewinnen will, die die Áthos-Klöster umgibt, genieße deren Ruhe und entspannende Atmosphäre in den Ruinen des einzigen Áthos-Klosters, das auch für Frauen und Männer ohne Visum zugänglich ist: der Klosterruine Zygoú bei Ouranópoli

Auftakt

Entdecken sie die Chalkidikí!

© LOOK-Foto: N. Eisele-Hein

Priester auf Áthos

Berge und Meer, Grün und Blau sind die Pixelpunkte der Chalkidikí, moderne Hotels, hippe Beachbars, eine unendliche Vielfalt an Stränden und Wanderwegen einige ihrer touristischen Highlights. Jede ihrer drei Halbinseln lässt sich an einem Tag erkunden, weltberühmte Sehenswürdigkeiten wie die makedonischen Königsstädte und die Metéora-Klöster sind nah. In der Mönchsrepublik Áthos ist der orthodoxe Glaube fest verwurzelt, durch Thessaloníki weht ein Hauch von Byzanz und Osmanischem Reich. Ein abwechslungsreicher Urlaub ist garantiert – ganz gleich, wo Ihre Interessen auch liegen.

Auf der Chalkidikí fühlen sich völlig unterschiedliche Menschen dem Paradies nah. Die einen leben in Klöstern und entsagen der Welt, die anderen genießen das Leben an sonnigen Stränden, die für sie fast schon der Himmel auf Erden sind. Keine andere Region auf dem griechischen Festland wird von so vielen ausländischen Badegästen besucht wie die Chalkidikí. Das ist verständlich, denn nirgends sonst reihen sich schöne Sandstrände so dicht aneinander wie hier, nirgends sonst gibt es ein so dichtes und gut gepflegtes Wanderwegenetz. Wer Einsamkeit sucht, findet diese ebenso wie derjenige, der Trubel mag oder Sport treiben möchte.

Nirgends reihen sich Sandstrände so dicht aneinander wie hier

Orte zum Baden und Träumen finden Sie in der Chalkidíki überall. Dieser Regierungsbezirk gehört zur Provinz Zentralmakedonien mit der Millionenstadt Thessaloníki als Hauptstadt. Verwaltet wird er von der Kleinstadt Polígiros aus, die zentral im Binnenland an einem Ausläufer des 1165 m hohen Cholomóndas-Gebirges liegt. Die gesamte Chalkidíki gleicht von dem Umrissen her einer Hand mit drei Fingern, von denen jeder etwa 50 km lang ist. Die Griechen nennen diese Halbinseln pódi, also Füße, und haben ihnen die Namen Kassándra, Sithonía und Áthos gegeben.

© vario images: imagebroker

Schöne Sandstrandbuchten säumen auch die Küste des chalkidischen Hinterlands nahe Olimbiáda

Kassándra: sanfte Hügel, Kiefernwälder und Olivenhaine

Die Kassándra ist der lieblichste und strandreichste der drei Finger. An ihren Ufern liegen die meisten Badeorte, sanfte Hügel formen das grüne Binnenland mit Kiefernwäldern, Olivenhainen und Weizenfeldern. Sehr viel wilder gibt sich der mittlere Finger, die Sithonía, mit einem bis zu 808 m hohen Gipfel als Rückgrat. Der Blick fällt über karges Weideland und kräuterreiche, aber stachelige Garigue auf hohe Steilküsten, an denen nur Strände, aber kein Ort zu sehen ist. Im Westen der Kassandrinische Golf mit seinen vielen kleinen und kilometerlangen Sandstränden vor flachem Hinterland, im Osten der Singitische Golf mit nur wenigen langen, leicht zugänglichen Sandbändern, dafür aber umso mehr Sand- und Kiesbuchten zwischen Steilufern tief unterhalb der Küstenstraße. Sie bieten einen einmaligen Ausblick übers Wasser auf die Áthos-Halbinsel, an deren Spitze der alpin anmutende, 2033 m hohe Gipfel des Bergs Áthos unmittelbar aus der Ägäis aufragt.

Diese Áthos-Halbinsel, von den Griechen „Ágios Óros“, also „Heiliger Berg“, genannt, ist zumindest europaweit einzigartig. Sie trägt schon seit über 1000 Jahren eine Mönchsrepublik, die in inneren Angelegenheiten weitgehend unabhängig von der griechischen Regierung ist. Heute leben dort noch in zwanzig Klöstern und anderen monastischen Siedlungen über 2300 Mönche. Für den Besuch benötigt man ein spezielles, lange im Voraus zu beantragendes Visum, das nur Männern erteilt wird. Pro Tag dürfen maximal fünfzehn Ausländer einreisen und höchstens für drei Nächte bleiben. Wenn Sie mögen, können Sie trotzdem einen äußeren Eindruck von der Mönchsrepublik gewinnen. Von allen Orten der Chalkidikí aus werden Tagesausflüge inklusive einer etwa fünfstündigen Kreuzfahrt entlang der Küste des heiligen Bergs angeboten. Oft begleiten Delphine die Schiffe ein Stück

weit.

Aber die Áthos-Halbinsel ist nicht nur zum Beten bestimmt. Auch zum Baden haben Sie im weltlichen Teil, also dem Ansatz des Fingers, gute Gelegenheit. Strände beginnen unmittelbar im Hauptort Ouranópoli und ziehen sich weit buchteinwärts; Strände sind auch die Hauptattraktion auf der Ouranópoli vorgelagerten, einzigen ständig bewohnten Insel der Chalkidikí, die den Namen Amolianí trägt.

Wieder von einer ganz anderen Seite zeigt sich Ihnen die Chalkidikí, wenn Sie die für den Badeurlaub wie geschaffenen Finger verlassen und das zumeist sanfthügelige Binnenland erkunden. In seinen unteren Regionen wird es von weiten Getreidefeldern, Oliven- und manchmal auch Pistazienhainen geprägt, in den höher gelegenen Teilen stehen dichte Mischwälder, denn die Chalkidikí zählt zu den waldreichsten Landschaften Griechenlands. Hier leisten Maultiere den Waldarbeitern noch gute Dienste, weiden – mit Glocken um den Hals – schwarze, halbwilde Schweine, die zumeist als gegrilltes Wildschwein in der urigen Waldtavernen auf die Teller kommen.

450 Jahre unter türkisch-osmanischer Fremdherrschaft

Anders als auf den drei Fingern der Chalkidikí werden Sie im Binnenland in viele alte Dörfer mit traditionellen Häusern kommen. Das hat historische Gründe. Über 450 Jahre lang stand die Chalkidikí unter türkisch-osmanischer Fremdherrschaft. Damals gab es hier nur noch wenige Bauerndörfer. Die Ländereien gehörten entweder türkischen Gutsherren oder den Áthos-Klöstern. Unter den vielen Mönchen waren häufig wohlhabende Edelleute, die der Welt entsagten und ihren Besitz ihrem Kloster überließen. Auch weltliche Fürsten wollten sich mit großzügigen Schenkungen des Öfteren den späteren Eintritt ins Paradies erleichtern. So waren die Klöster in über neun Jahrhunderten zu einem der größten Landbesitzer Griechenlands geworden. Auf ihrem Besitz errichteten sie meist massive Wehrtürme. Mehrere von ihnen stehen noch heute und zählen zu den wenigen historischen Sehenswürdigkeiten der Chalkidikí. Und aus den winzigen Siedlungen, die um die Wehrtürme bestanden, wuchsen im 18. und 19. Jh. größere Dörfer.

Ihr heutiges Gesicht entwickelte die Chalkidikí erst nach 1922. Damals endete ein griechischer Versuch, Teile der kleinasiatischen Türkei zu erobern, mit einem Fiasko. Hunderttausende kleinasiatische Griechen wurden von den unter Kemal Atatürk siegreichen Türken ums Leben gebracht oder vertrieben. In einem Friedensvertrag wurde danach ein Bevölkerungsaustausch vereinbart. Die meisten der noch in Griechenland ansässigen Türken mussten in die Türkei übersiedeln, fast alle dort lebenden Griechen in Hellas eine neue Heimat suchen. Die Chalkidikí war ideal für die Neuansiedlung der Vertriebenen. Die ehemals türkischen Güter lagen brach, die den Klöstern gehörenden Ländereien außerhalb der Mönchsrepublik konnten enteignet werden. So entstanden auf den Fingern der Chalkidikí etwa 25 große neue Dörfer. Die meisten von ihnen sind heute noch leicht zu identifizieren. Ihr Name setzt sich aus dem Wörtchen néa oder néos (d. h. neu) und dem Namen ihrer in Kleinasien liegenden Heimatregion zusammen: Néos Marmarás beispielsweise oder auch Néa Fókea.

Die Chalkidikí nimmt ökologisch einen Spitzenplatz ein

Heute ist aus der ehemaligen Flüchtlingsregion das bedeutendste Feriengebiet des griechischen Festlands geworden. Vom Luxushotel bis zur Ferienwohnung sind nahezu alle Unterkünfte modern und bestens gepflegt, die Straßen und das Linienbusnetz gehören zu den besten des Lands. Auch ökologisch nimmt die Chalkidikí in Hellas einen Spitzenplatz ein. Fast alle größeren Hotels besitzen eigene biologische Kläranlagen und erwärmen ihr Wasser mit Sonnenenergie. Nirgends sonst in Griechenland gibt es auf 500 km Küstenlänge so viele Strände, die für ihre Sauberkeit mit der Blauen Flagge des Europarats ausgezeichnet wurden. Und auch für Ausflüge zu einigen der bedeutendsten archäologischen Stätten des antiken Hellas sowie in die Millionenmetropole Thessaloníki ist die Chalkidikí ein ausgezeichneter Standort. Einem gelungenen Urlaub steht also nichts mehr im Wege.

© R. Hackenberg

Der heilige, nur von Männern bewohnte Berg Áthos in der Morgensonne

8. Jh. v. Chr.

Griechische Siedler gründen auf der Chalkidikí Kolonien und verdrängen die hier ansässigen Thraker

7./6. Jh. v. Chr.

Sparta, Korinth und Athen werden zu Machtzentren

492–479 v. Chr.

Perserkriege

338–146 v. Chr.

König Philipp II. unterwirft ganz Griechenland; sein Sohn Alexander begründet ein Weltreich, dessen Nachfolger Kassandros gründet 315 v. Chr. Thessaloníki

146 v. Chr.

Thessaloníki wird zur Hauptstadt der Provinz Makedonien

395–1204

Oströmisch-byzantinische Zeit. Reichshauptstadt ist Konstantinopel, das heutige Istanbul

9. Jh.

Auf der Halbinsel Áthos werden die ersten Klöster gegründet

1204–1453

Fränkische Zeit. Griechenland zerfällt in mehrere kleine Reiche, 1453 erobern die Türken Konstantinopel, Griechenland wird Teil des Osmanischen Reichs

1821–29

Griechischer Freiheitskampf, Gründung des neugriechischen Staats. Die Chalkidikí verbleibt im Osmanischen Reich

1912/13

Makedonien und die Chalkidikí werden Teil Griechenlands

1940–44

60 000 Juden werden aus Thessaloníki deportiert

1967–74

Militärdiktatur

1981

Griechenland wird EU-Mitglied

2010

Beginn der griechischen Schuldenkrise

2018

Vor allem dank hoher Touristenzahlen scheint ein Ende der Krise in Sicht

Im Trend

Auf der Chalkidikí gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten

Rockiger Pop

Aus Sykiá

Mit einem Outfit wie Madonna, stark geschminkt und knapp bekleidet, mischt Páola Fóka (www.facebook.com/PaolaFokaVEVO) Nordgriechenlands Musikszene auf. Laikí Rock ist ihr Stil: leicht rockiger Pop mit Anklängen an die Volksmusik. Weil sie aus Sykiá kommt, hat sie da besonders viele Fans. Im gleichen Genre feiert auch der ebenfalls aus Sykiá stammende Sokrátis Málamas (www.sokratismalamas/official) Erfolge, der seine Anhänger auch mit aufrührerischen Rembétiko-Liedern fasziniert. „Chártis“ heißt sein neuestes Album.

Treffpunkt Rotonda

Multikulti zum Minipreis

Die Krise bringt Menschen zusammen: Weil das Bier aus dem Plastikbecher hier nur einen Euro und die Minipizza noch etwas weniger kostet, trifft sich die einheimische Jugend in den Kneipen gleich oberhalb der Rotónda von Thessaloníki mit Erasmus-Studenten, asiatischen Backpackern, französischen Kleinkünstlern. Geigen und Gitarren erklingen, mal Bob Dylan, mal subversiver rembétiko.

Abgasfrei

Dicke Luft ade

Grüne Lungen sind gefragt, am besten mit einem Tick Meer. In Thessaloníki entstand eine autofreie, über 3 km lange Uferpromenade direkt am Thermäischen Golf. Mit begehbarem Springbrunnen, zwölf Themenparks und Skaterbahn, aber fast ohne konsumintensive Cafés. Fotogen: die moderne Kunstinstallation aus 39 transparenten Regenschirmen vor den auf Reede liegenden Schiffen. Wer motorlose Bewegung sucht, mietet ein familienfreundliches Vierrad-Bike oder ein Tandem (www.bikeitrentals.com).

Kino, Kunst und Küche

Kultur ahoi

Die salzige Luft an Thessaloníkis Hafen erzählt heute nicht mehr von Fischfängen und Schiffsladungen, sondern von zeitgenössischer Kunst. Der Hafen wurde saniert, in die Lagerhallen sind gleich mehrere Museen, Galerien und Ateliers gezogen. So wie das sehenswerte Thessaloníki Museum of Photography (Warehouse A | www.thmphoto.gr) und das nebenan gelegene Kinomuseum (Warehouse A | www.cinemuseum.gr). Im Lagerhaus B1 zeigt das Griechische Staatsmuseum (www.greekstatemuseum.com) Teile seiner Ausstellung. Wer von so viel kreativer Atmosphäre und der Seeluft Appetit bekommen hat, ist im Kulturhafen ebenfalls richtig: In der Kitchen Bar (Navarchou Kountourioti) kommt Kreatives für den Gaumen auf den Teller.