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zu den Erlebnistouren zeigt, wo’s langgeht: inklusive Tourenverlauf und Offline-Karte
© Schapowalow: F. Cogoli/SIME
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© Getty Images: Westend61
Insider-Tipp | |
Highlight | |
Best of… | |
Schöne Aussicht | |
Grün & fair: für ökologische oder faire Aspekte | |
(*) | Kostenpflichtige Telefonnummer |
€ € € | über 150 Euro |
€ € | 75–150 Euro |
€ | bis 75 Euro |
Die Preise gelten für zwei Personen im Doppelzimmer ohne Frühstück in der Hauptsaison pro Nacht
€ € € | über 22 Euro |
€ € | 15–22 Euro |
€ | bis 15 Euro |
Die Preise gelten für ein Fleischgericht mit Beilagen und 1/ 4 Liter offenen Wein
© huber-images: R. Schmid
Das schönste Dorf der Kassándra hat seinen traditionellen Charakter bewahrt (Foto) zur Karte
Ein ganzes Tal voller Open-Air-Clubs und hipper griechischer Crowd zur Karte
Die fotogene kleine Kirche mit einer Gottesmutterikone steht einsam direkt am Meer zur Karte
Im größten Nonnenkloster der Chalkidikí leben über 100 Frauen, die im Klosterladen Erzeugnisse aus ihren Werkstätten verkaufen zur Karte
Das Bergdorf auf der Sithonía ist ein zu neuem Leben erwachtes, traditionsreiches Dorf, in dem Sie auch gut speisen und schlafen können zur Karte
Bei einer Kreuzfahrt entlang der Küste wird ein wenig von der Stille spürbar, die die Mönche in ihren oft gewagt gebauten Áthos-Klöstern umgibt zur Karte
Fast allein sind Sie auf einer der kleinen, unbewohnten Inseln und können baden, sich sonnen oder nur ent-spannen – und für das leibliche Wohl wird auch noch gesorgt zur Karte
Erst baden, dann feiern: Am schönsten Strand der Kassándra steigen die Megapartys zur Karte
Auf der Halbinsel bei Olimbiáda, wo vor rund 2400 Jahren der Philosoph Aristoteles geboren wurde, wird eine antike Siedlung freigelegt zur Karte
Der Wirt der Waldtaverne im Bergdorf Taxiárhis ist ein Original, an dem keiner vorbeikommt zur Karte (siehe auch >>)
Kann Städtebau demokratisch sein? Am Anfang schon! zur Karte
Kultureller Höhepunkt Nordgriechenlands und einzigartiges Naturschauspiel (Foto) zur Karte
Vom griechischen Safran bis zum Kaffeehausstuhl ist im Marktviertel alles zu haben zur Karte
Schauplatz des bedeutendsten Kulturfestivals der Chalkidikí ist das Freilichttheater von Sivíri zur Karte
Uriger geht’s kaum. Der Jahrmarkt von Ágios Mámas ist der größte im Land zur Karte
© huber-images: F. Cogoli
Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten
© mauritius images/age-Fotostock: H. Milas
Im Musikcafé Boyáta am Kirchplatz von Áfitos spielen jeden Abend griechische Liedermacher auf. Touristische Klänge à la Aléxis Sorbás, „Dírlada“ und „Ein Schiff wird kommen“ sind hier verpönt
Alexander und Betty sorgen im Haus Maria in Néa Potidéa mit herzlicher Atmosphäre und aktuellen Unterhaltungsmedien für beste Urlaubsstimmung
Durch die winzige Höhlenkirche von Néa Fókea – eigentlich ein makedonisches Grab – soll der Apostel Paulus seinen Verfolgern entkommen sein (Foto)
Auf der blumenreichen Terrasse der kleinsten und ältesten Altstadtkirche Thessaloníkis, Ósios Davíd, fühlen Sie sich der modernen Stadt weit entrückt
Die Viehzüchtertaverne Panorama auf der Sithonía serviert Ihnen Käse, Fleisch, Wurst und Olivenöl aus eigener landwirtschaftlicher Herstellung zu einem grandiosen Küstenblick
Sind Sie zu Gast im Strandrestaurant des Hotels Akroyiáli in Olimbiáda, werden Ihnen Drinks und Snacks direkt am Liegestuhl serviert
Das gibt’s nur bei Techní in Áfitos: Handgemalte Chalkidikí auf Kieselsteinen, Muscheln und Kalabassen
Im Bus kommen die anderen zu den Klöstern. Mit Visit Meteora gelangen Sie wandernd, bikend oder sogar kletternd in diese Wunderwelt
Die Anfahrt zur Bahia Beach Bar bei Vourvouroú erfordert etwas Mut. Hinz und Kunz hält das ab, Genießer sind unter sich
Der totale Chill-out: In der All-Day-Bar Mólos in Néos Mármaras benetzt die Ägäis die Füße und oúzo die Kehle
Im Klimatária in Pefkochóri essen Sie urgriechisch und sitzen wie in einer Filmkulisse. Jedes Griechenlandklischee wird sympathisch bedient
„Klasse statt Masse“ heißt es bei den fast privaten Áthos-Kreuzfahrten, die Petra Friedrich ab Órmos Panagías organisiert (Foto)
Gut und dennoch sehr preiswert ist in Thessaloníki das Hotel Orestías Kastoriá zwischen römischem Forum und Dimítrios-Kirche, in dem auch Áthos-Pilger gern wohnen
In der Umgebung von Varvára im chalkidikischen Hinterland tragen die Wildschweine Glocken und werden von Hirten gehütet – und am Wochenende versammelt man sich in der Dorftaverne zu einem exzellenten Wildschweinbraten
Urgriechisch geht es in der urigen Taverne Argonáftes in Néa Potidéa zu: Man bestellt eine Miniaturflasche vom Tresterschnaps tsípouro und lässt sich von kleinen, frisch zubereiteten Leckereien nach Wahl des Wirts überraschen
© vario images: Effner
Neues entdecken und den Geldbeutel schonen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Vielleicht liegt ja ein Sparfuchstag mitten in Ihrem Urlaub. An dem sollten Sie nach Thessaloníki fahren, denn da lässt sich beim Besuch von staatlichen Museen und archäologischen Stätten am meisten sparen – an manchen Tagen ist sogar der Eintritt frei
Yoga, Gymnastik und Pilates kostenlos – im Freien und mit Einheimischen. Das gibt’s dreimal die Woche mitten in Thessaloníki
Mehr als bei jeder Folkloreshow im Hotel erfahren Sie beim größten Jahrmarkt der Chalkidikí, wie Griechen feiern. Musik, Tanz und viele andere Kulturveranstaltungen kosten hier keinen Eintritt, Getränke, Souvlaki und allerlei Süßes gibt’s zu sehr volkstümlichen Preisen
Anderswo wäre dieser Traumstrand – einer der längsten und hellsten Sandstrände der Chalkidikí – nur mit Kurtaxe zu betreten. Der Toróni Beach bietet Badeerlebnis pur. Sie können aber auch an einer Flussmündung Schildkröten füttern und direkt am Wasser durch die Ruinen einer mittelalterlichen Burg streifen. Eintritt wird da nicht verlangt
Die vielfältige Schönheit Kaválas sollen alle Besucher erleben. Deshalb bietet die Stadt den ganzen Tag über Gratisrundfahrten mit einer Miniaturbahn an, die auch in die Altstadt hinaufführen
Lust auf eine heilige Erfrischung? Frisches Wasser sprudelt in der Kapelle des Ágios Pávlos kostenlos aus einer Quelle, die der vom Aufstieg durstige Apostel Paulus einst zum Leben erweckt haben soll. Einheimische füllen es sogar in mitgebrachte Flaschen ab
Das erleben Sie nur hier
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Trendig gestylte Beachbars sind nirgendwo anders in Griechenland so populär wie auf Kassándra und Sithonía. Erleben Sie in der Ethnik Bar bei Tristínika hautnah, wie jüngere Griechen sich einen idealen Strandtag und die ideale Strandparty vorstellen
Eine Begegnung mit dem alten, aber quicklebendigen Wirt der Waldtaverne O Sogámbros bei Arnéa werden Sie nicht vergessen. In dem einfachen, ländlichen Ambiente serviert das chalkidische Urgestein Wildschwein aus den umliegenden Wäldern zu Áthos-Wein – gewürzt mit rustikalem griechischem Humor
Strudelteigtaschen gefüllt mit Grießpudding, Ziegenkäse oder Hackfleisch sind das Lieblingsfrühstück der Chalkidiker. Bougatsá gibt es überall auf der Chalkidikí – und besonders gut beim Bäcker Serrianó im Marktviertel von Thessaloníki
Wie sieht ein traditionelles archontikó, ein typisch makedonisches Haus, von innen aus? Wie wohnt man darin? Diese Erfahrung können Sie selber machen: bei einer Übernachtung in dem 1812 gebauten Oikiá Aléxandrou in Arnéa
Als wäre die Zeit stehen geblieben. Wenn Sie durch Sárti bummeln, dessen Dorfplatz zu den schönsten der Chalkidikí gehört, erblicken Sie besonders viele der kleinen Häuser, die sich um 1930 griechische Kleinasienflüchtlinge erbauten. Vor deren blumenberankten Fassaden sitzen die Dorfbewohner wie eh und je beim Plausch auf den Gassen
Eine kleine Karaffe oúzo oder Tresterschnaps und dazu zahllose kleine Teller mit Leckereien aller Art – so lassen viele Nordgriechen gern den Tag ausklingen. Besonders gepflegt genießen Sie diese mesedákia in der ouzerí Aristotélous im Zentrum Thessaloníkis
Aktivitäten, die Laune machen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
In der Unterwelt regnet es nicht, da fallen höchstens winzige Tropfen und bilden bizarre Tropfsteinformationen. In der Höhle von Petrálona erfahren Sie zudem, wie Menschen der Steinzeit in Höhlen wie dieser lebten
In den alten Lagerhallen im Hafen von Thessaloníki ist mächtig was los. Es locken Museen für, Film und moderne Kunst sowie angesagte Cafés und Bars
Fische kennen keinen Regen. Tauchen Sie ab, und genießen Sie die phantastische Unterwasserwelt. Tauchschulen wie Aqualand bei Sárti und Ouranópoli bieten sogar Schnupperkurse für absolute Anfänger – auch für Kinder
Kreditkarte festhalten: In der größten und modernsten Shoppingmall Nordgriechenlands erwarten Sie über 200 Geschäfte, eine vielfältige Gastronomie sowie Kinos und eine Bowlingbahn. Und Regenzeug für den Heimweg gibt es natürlich auch
Wenn Wolken am Himmel aufziehen, machen Sie sich auf den Weg zum Atelier von Paraskevás Mágeiras in Kalándra. Der gesprächige Bildhauer öffnet vormittags und abends seine Werkstatt gern für Besucher
Im Zentrum von Thessaloníki sind die verschiedensten Märkte teils überdacht und liegen direkt an der Markthalle. So werden Sie kaum nass – und eine Markttaverne findet sich hier auch
Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Das moderne Thermalzentrum Loutrá auf einer Klippe über dem Meer bietet auch Tagesbesuchern medizinische Wellness zu unschlagbaren Preisen, ob Thermalbad, Massage oder Dampfbad
In der kleinsten Bucht von Néos Mármaras stehen die Tische der Fischtavernen direkt auf dem winzigen Strand. Ziehen Sie die Schuhe aus und genießen Sie die sanfte Dünung, die Ihre Füße umspült, während Sie Fisch essen, der frischer nicht sein kann. Vielen gilt die Taverne Ta Kýmata als beste, doch auch die Nachbarn sind ausgezeichnet
Mit griechischen Kurgästen im Heilschlamm von Laspóloutra nahe dem Bach zu sitzen, in dem der Apostel Paulus die erste Europäerin taufte, ist ein Entspannungserlebnis mit tieferer Dimension
Wenn der Abend kommt, starten kleine Dampfer vom Weißen Turm in Thessaloníki zu kurzen Sundownerfahrten entlang der Küstensilhouette der Stadt. Die Cocktails mit Olympblick bleiben Ihnen ewig in Erinnerung
Wellnessanwendungen auf hohem internationalem Niveau bietet das Sani Resort mit gleich drei unterschiedlichen, auch Nichthotelgästen zugänglichen Spabereichen. Vom ayurvedischen Stirnguss bis zum mediterranen Salzpeeling reicht das breit gefächerte Angebot
Wer eine Ahnung von der besinnlichen Stille gewinnen will, die die Áthos-Klöster umgibt, genieße deren Ruhe und entspannende Atmosphäre in den Ruinen des einzigen Áthos-Klosters, das auch für Frauen und Männer ohne Visum zugänglich ist: der Klosterruine Zygoú bei Ouranópoli
Entdecken sie die Chalkidikí!
© LOOK-Foto: N. Eisele-Hein
Priester auf Áthos
Berge und Meer, Grün und Blau sind die Pixelpunkte der Chalkidikí, moderne Hotels, hippe Beachbars, eine unendliche Vielfalt an Stränden und Wanderwegen einige ihrer touristischen Highlights. Jede ihrer drei Halbinseln lässt sich an einem Tag erkunden, weltberühmte Sehenswürdigkeiten wie die makedonischen Königsstädte und die Metéora-Klöster sind nah. In der Mönchsrepublik Áthos ist der orthodoxe Glaube fest verwurzelt, durch Thessaloníki weht ein Hauch von Byzanz und Osmanischem Reich. Ein abwechslungsreicher Urlaub ist garantiert – ganz gleich, wo Ihre Interessen auch liegen.
Auf der Chalkidikí fühlen sich völlig unterschiedliche Menschen dem Paradies nah. Die einen leben in Klöstern und entsagen der Welt, die anderen genießen das Leben an sonnigen Stränden, die für sie fast schon der Himmel auf Erden sind. Keine andere Region auf dem griechischen Festland wird von so vielen ausländischen Badegästen besucht wie die Chalkidikí. Das ist verständlich, denn nirgends sonst reihen sich schöne Sandstrände so dicht aneinander wie hier, nirgends sonst gibt es ein so dichtes und gut gepflegtes Wanderwegenetz. Wer Einsamkeit sucht, findet diese ebenso wie derjenige, der Trubel mag oder Sport treiben möchte.
Orte zum Baden und Träumen finden Sie in der Chalkidíki überall. Dieser Regierungsbezirk gehört zur Provinz Zentralmakedonien mit der Millionenstadt Thessaloníki als Hauptstadt. Verwaltet wird er von der Kleinstadt Polígiros aus, die zentral im Binnenland an einem Ausläufer des 1165 m hohen Cholomóndas-Gebirges liegt. Die gesamte Chalkidíki gleicht von dem Umrissen her einer Hand mit drei Fingern, von denen jeder etwa 50 km lang ist. Die Griechen nennen diese Halbinseln pódi, also Füße, und haben ihnen die Namen Kassándra, Sithonía und Áthos gegeben.
© vario images: imagebroker
Schöne Sandstrandbuchten säumen auch die Küste des chalkidischen Hinterlands nahe Olimbiáda
Die Kassándra ist der lieblichste und strandreichste der drei Finger. An ihren Ufern liegen die meisten Badeorte, sanfte Hügel formen das grüne Binnenland mit Kiefernwäldern, Olivenhainen und Weizenfeldern. Sehr viel wilder gibt sich der mittlere Finger, die Sithonía, mit einem bis zu 808 m hohen Gipfel als Rückgrat. Der Blick fällt über karges Weideland und kräuterreiche, aber stachelige Garigue auf hohe Steilküsten, an denen nur Strände, aber kein Ort zu sehen ist. Im Westen der Kassandrinische Golf mit seinen vielen kleinen und kilometerlangen Sandstränden vor flachem Hinterland, im Osten der Singitische Golf mit nur wenigen langen, leicht zugänglichen Sandbändern, dafür aber umso mehr Sand- und Kiesbuchten zwischen Steilufern tief unterhalb der Küstenstraße. Sie bieten einen einmaligen Ausblick übers Wasser auf die Áthos-Halbinsel, an deren Spitze der alpin anmutende, 2033 m hohe Gipfel des Bergs Áthos unmittelbar aus der Ägäis aufragt.
Diese Áthos-Halbinsel, von den Griechen „Ágios Óros“, also „Heiliger Berg“, genannt, ist zumindest europaweit einzigartig. Sie trägt schon seit über 1000 Jahren eine Mönchsrepublik, die in inneren Angelegenheiten weitgehend unabhängig von der griechischen Regierung ist. Heute leben dort noch in zwanzig Klöstern und anderen monastischen Siedlungen über 2300 Mönche. Für den Besuch benötigt man ein spezielles, lange im Voraus zu beantragendes Visum, das nur Männern erteilt wird. Pro Tag dürfen maximal fünfzehn Ausländer einreisen und höchstens für drei Nächte bleiben. Wenn Sie mögen, können Sie trotzdem einen äußeren Eindruck von der Mönchsrepublik gewinnen. Von allen Orten der Chalkidikí aus werden Tagesausflüge inklusive einer etwa fünfstündigen Kreuzfahrt entlang der Küste des heiligen Bergs angeboten. Oft begleiten Delphine die Schiffe ein Stück
weit.
Aber die Áthos-Halbinsel ist nicht nur zum Beten bestimmt. Auch zum Baden haben Sie im weltlichen Teil, also dem Ansatz des Fingers, gute Gelegenheit. Strände beginnen unmittelbar im Hauptort Ouranópoli und ziehen sich weit buchteinwärts; Strände sind auch die Hauptattraktion auf der Ouranópoli vorgelagerten, einzigen ständig bewohnten Insel der Chalkidikí, die den Namen Amolianí trägt.
Wieder von einer ganz anderen Seite zeigt sich Ihnen die Chalkidikí, wenn Sie die für den Badeurlaub wie geschaffenen Finger verlassen und das zumeist sanfthügelige Binnenland erkunden. In seinen unteren Regionen wird es von weiten Getreidefeldern, Oliven- und manchmal auch Pistazienhainen geprägt, in den höher gelegenen Teilen stehen dichte Mischwälder, denn die Chalkidikí zählt zu den waldreichsten Landschaften Griechenlands. Hier leisten Maultiere den Waldarbeitern noch gute Dienste, weiden – mit Glocken um den Hals – schwarze, halbwilde Schweine, die zumeist als gegrilltes Wildschwein in der urigen Waldtavernen auf die Teller kommen.
Anders als auf den drei Fingern der Chalkidikí werden Sie im Binnenland in viele alte Dörfer mit traditionellen Häusern kommen. Das hat historische Gründe. Über 450 Jahre lang stand die Chalkidikí unter türkisch-osmanischer Fremdherrschaft. Damals gab es hier nur noch wenige Bauerndörfer. Die Ländereien gehörten entweder türkischen Gutsherren oder den Áthos-Klöstern. Unter den vielen Mönchen waren häufig wohlhabende Edelleute, die der Welt entsagten und ihren Besitz ihrem Kloster überließen. Auch weltliche Fürsten wollten sich mit großzügigen Schenkungen des Öfteren den späteren Eintritt ins Paradies erleichtern. So waren die Klöster in über neun Jahrhunderten zu einem der größten Landbesitzer Griechenlands geworden. Auf ihrem Besitz errichteten sie meist massive Wehrtürme. Mehrere von ihnen stehen noch heute und zählen zu den wenigen historischen Sehenswürdigkeiten der Chalkidikí. Und aus den winzigen Siedlungen, die um die Wehrtürme bestanden, wuchsen im 18. und 19. Jh. größere Dörfer.
Ihr heutiges Gesicht entwickelte die Chalkidikí erst nach 1922. Damals endete ein griechischer Versuch, Teile der kleinasiatischen Türkei zu erobern, mit einem Fiasko. Hunderttausende kleinasiatische Griechen wurden von den unter Kemal Atatürk siegreichen Türken ums Leben gebracht oder vertrieben. In einem Friedensvertrag wurde danach ein Bevölkerungsaustausch vereinbart. Die meisten der noch in Griechenland ansässigen Türken mussten in die Türkei übersiedeln, fast alle dort lebenden Griechen in Hellas eine neue Heimat suchen. Die Chalkidikí war ideal für die Neuansiedlung der Vertriebenen. Die ehemals türkischen Güter lagen brach, die den Klöstern gehörenden Ländereien außerhalb der Mönchsrepublik konnten enteignet werden. So entstanden auf den Fingern der Chalkidikí etwa 25 große neue Dörfer. Die meisten von ihnen sind heute noch leicht zu identifizieren. Ihr Name setzt sich aus dem Wörtchen néa oder néos (d. h. neu) und dem Namen ihrer in Kleinasien liegenden Heimatregion zusammen: Néos Marmarás beispielsweise oder auch Néa Fókea.
Heute ist aus der ehemaligen Flüchtlingsregion das bedeutendste Feriengebiet des griechischen Festlands geworden. Vom Luxushotel bis zur Ferienwohnung sind nahezu alle Unterkünfte modern und bestens gepflegt, die Straßen und das Linienbusnetz gehören zu den besten des Lands. Auch ökologisch nimmt die Chalkidikí in Hellas einen Spitzenplatz ein. Fast alle größeren Hotels besitzen eigene biologische Kläranlagen und erwärmen ihr Wasser mit Sonnenenergie. Nirgends sonst in Griechenland gibt es auf 500 km Küstenlänge so viele Strände, die für ihre Sauberkeit mit der Blauen Flagge des Europarats ausgezeichnet wurden. Und auch für Ausflüge zu einigen der bedeutendsten archäologischen Stätten des antiken Hellas sowie in die Millionenmetropole Thessaloníki ist die Chalkidikí ein ausgezeichneter Standort. Einem gelungenen Urlaub steht also nichts mehr im Wege.
© R. Hackenberg
Der heilige, nur von Männern bewohnte Berg Áthos in der Morgensonne
Griechische Siedler gründen auf der Chalkidikí Kolonien und verdrängen die hier ansässigen Thraker
Sparta, Korinth und Athen werden zu Machtzentren
Perserkriege
König Philipp II. unterwirft ganz Griechenland; sein Sohn Alexander begründet ein Weltreich, dessen Nachfolger Kassandros gründet 315 v. Chr. Thessaloníki
Thessaloníki wird zur Hauptstadt der Provinz Makedonien
Oströmisch-byzantinische Zeit. Reichshauptstadt ist Konstantinopel, das heutige Istanbul
Auf der Halbinsel Áthos werden die ersten Klöster gegründet
Fränkische Zeit. Griechenland zerfällt in mehrere kleine Reiche, 1453 erobern die Türken Konstantinopel, Griechenland wird Teil des Osmanischen Reichs
Griechischer Freiheitskampf, Gründung des neugriechischen Staats. Die Chalkidikí verbleibt im Osmanischen Reich
Makedonien und die Chalkidikí werden Teil Griechenlands
60 000 Juden werden aus Thessaloníki deportiert
Militärdiktatur
Griechenland wird EU-Mitglied
Beginn der griechischen Schuldenkrise
Vor allem dank hoher Touristenzahlen scheint ein Ende der Krise in Sicht
Auf der Chalkidikí gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten
Mit einem Outfit wie Madonna, stark geschminkt und knapp bekleidet, mischt Páola Fóka (www.facebook.com/PaolaFokaVEVO) Nordgriechenlands Musikszene auf. Laikí Rock ist ihr Stil: leicht rockiger Pop mit Anklängen an die Volksmusik. Weil sie aus Sykiá kommt, hat sie da besonders viele Fans. Im gleichen Genre feiert auch der ebenfalls aus Sykiá stammende Sokrátis Málamas (www.sokratismalamas/official) Erfolge, der seine Anhänger auch mit aufrührerischen Rembétiko-Liedern fasziniert. „Chártis“ heißt sein neuestes Album.
Die Krise bringt Menschen zusammen: Weil das Bier aus dem Plastikbecher hier nur einen Euro und die Minipizza noch etwas weniger kostet, trifft sich die einheimische Jugend in den Kneipen gleich oberhalb der Rotónda von Thessaloníki mit Erasmus-Studenten, asiatischen Backpackern, französischen Kleinkünstlern. Geigen und Gitarren erklingen, mal Bob Dylan, mal subversiver rembétiko.
Grüne Lungen sind gefragt, am besten mit einem Tick Meer. In Thessaloníki entstand eine autofreie, über 3 km lange Uferpromenade direkt am Thermäischen Golf. Mit begehbarem Springbrunnen, zwölf Themenparks und Skaterbahn, aber fast ohne konsumintensive Cafés. Fotogen: die moderne Kunstinstallation aus 39 transparenten Regenschirmen vor den auf Reede liegenden Schiffen. Wer motorlose Bewegung sucht, mietet ein familienfreundliches Vierrad-Bike oder ein Tandem (www.bikeitrentals.com).
Die salzige Luft an Thessaloníkis Hafen erzählt heute nicht mehr von Fischfängen und Schiffsladungen, sondern von zeitgenössischer Kunst. Der Hafen wurde saniert, in die Lagerhallen sind gleich mehrere Museen, Galerien und Ateliers gezogen. So wie das sehenswerte Thessaloníki Museum of Photography (Warehouse A | www.thmphoto.gr) und das nebenan gelegene Kinomuseum (Warehouse A | www.cinemuseum.gr). Im Lagerhaus B1 zeigt das Griechische Staatsmuseum (www.greekstatemuseum.com) Teile seiner Ausstellung. Wer von so viel kreativer Atmosphäre und der Seeluft Appetit bekommen hat, ist im Kulturhafen ebenfalls richtig: In der Kitchen Bar (Navarchou Kountourioti) kommt Kreatives für den Gaumen auf den Teller.