Mein Dank geht an Peter Windsheimer für das Design des Titelbildes. Des Weiteren an Ariane und Michael Sauter.

Für Schäden, die durch falsches Herangehen an die Übungen an Körper, Seele und Geist entstehen könnten, übernehmen Verlag und Autor keine Haftung.

Inhaltsangabe:

Vorwort:

Zwei dicke Bände in Din-A4 Größe erschienen vor Kurzem von Volker Lechler, welche von der okkulten „Szene“ als Bausteine des esoterischen Logenwesens angesehen werden. Die Titel lauten:

Die Titel sind sehr verlockend, jedoch der Preis von 128 und 110 Euro schreckt vom Kauf ab, aber die Aufmachung wie z. B. die vielen Farbfotos, rare Briefe und zum Teil sehr seltene Informationen, die man in diesen Büchern findet, erklären die hohe Summe. Jedoch ist der Inhalt für einen am Okkulten Interessierten sehr dürftig, denn die Mitteilungen gehen nicht als okkulte Literatur gesehen in die Tiefe, verheimlichen gewisse wichtige Erklärungen, konzentrieren sich einzig und allein auf die Hauptpersonen der beiden Bücher, lassen dann keine andere Meinung zu, obwohl der Autor mehrmals schreibt und bestätigt, dass die „Logenbrüder“ für ihre Zwecke lügen, hinterhältig Arbeiten und folglich betrügen. Des Weiteren werden Briefe und Tatsachen so verdreht, dass ich schockiert darüber war, als ich die beiden schön aufgeputzten Werke in die Hände bekam. Es werden sehr viele Dokumente im Original gezeigt, die bezeugen sollen, dass die Wahrheit auf Seiten des Autors liegt, obwohl man weiß, dass solche Dokumente – wie wir später noch sehen werden – ganz leicht gefälscht werden können, wenn man die Beweggründe der Protagonisten auch nur ahnt.

Es stimmt leider nicht, dass diese beiden Bände nur auf Tatsachen beruhen, denn die sogenannten Beweise können bei genauer Betrachtung dem Leser ganz andere Deutungen erschließen, als der Autor mit seinen „Vermutungen“ angibt. Außerdem lässt der Autor nur diese als authentisch gelten, andere aber dagegen stellt er als Fälschungen, Lügen oder fantastische Legenden abgewertet hin. Doch wie es wirklich aussieht, das möchte ich mit diesem Buch klarstellen.

Man muss, um etwas objektiv zu betrachten, immer das Motiv und die Moral des Ausübenden im Blickfeld haben, damit man mit einer Beurteilung ins Schwarze trifft. Man muss dabei alle Aspekte des Seins beleuchten und ausleuchten, so dass man zu einer objektiven Meinung über ein Ding, Sache oder Person kommt. Macht man das nicht, ist die Arbeit vergebens und umsonst.

Der Satz: „Der Wert eines Menschen bemisst sich nicht nach seinem gesellschaftlichen Rang, sondern nach seinen menschlichen Qualitäten“, unterstützt dabei meine vorherige Aussage im vollem Maße.

Einleitung:

Um einen guten Vergleich zu bringen, wie gewisse Orden, Logen, Kreise, Zirkel und Vereinigungen gegründet werden, möchte ich hier den Leser über die Entstehungsgeschichte des „Bardon-Kreis des Bundes“ unterrichten. Anion erzählte mir:

„Ich habe Dir ja schon mal gesagt, dass ich im letzten Leben bei einem Rosenkreuzerorden in Schweden eingeweiht wurde. Mein damaliger Vater war Magier von hohem Rang und als ich starb, überschritt ich die Schwelle als ein freier Mann! Die gesamte Astralebene gehört einem ausgeglichenen Adepten! Ich lernte dort sehr viel, auch von den Brüdern des Lichtes, bis sich der kosmische Lehrer anmeldete. Wir hatten alle von ihm gehört, haben in astralen Büchern gelesen, die von Arion stammten. Wir saßen an einem runden Tisch, der Stuhl des Meisters glich einem Thron! Langsam wurde seine Gestalt sichtbar! Eine glitzernde, blaue Farbe umstrahlte ihn, die niedere Wesen der Astralebene erblinden ließe. Er lehrte uns Dinge, die wir vormals nie gehört hatten! Nach langer Zeit beendete er den lehrreichen Vortrag. Ich wollte gerade aufstehen, als der Meister mir zu verstehen gab, sitzen zu bleiben. Er begann recht merkwürdig auf uns zu wirken: „In naher Zukunft werde ich zunächst drei Tarotkarten vollkommen entschlüsselt auf der materiellen Ebene herausgeben, obwohl vom Standpunkt der Entwicklung diese Werke erst in 600 Erdenjahren erscheinen sollten. Gerade deshalb brauche ich euch, um den ausgesuchten Schülern ein wenig Halt zu geben, denn die Zeit arbeitet gegen sie! Deshalb soll jeder von euch 12 Schüler auf dem Weg halten. Wenn nötig dürft ihr jede magische Fähigkeit, die ihr mittlerweile beherrscht, einsetzen, aber gemäß der jeweiligen Schüler, die sich öffnen, dürft ihr noch mehr geben.“

Mein Gegenüber sollte sich in Griechenland niederlassen und wurde unter dem Namen Daskalos bekannt… So und nur auf diese Weise werden wahre magische Orden gegründet!“, waren die abschließenden Worte meines Freundes Anion.“

So steht es im Buch „Das Leben des Franz Bardon“ (S. 23). Eine Geschichte aus dem Astralen, die man unmöglich jemals beweisen kann. Da können noch so viele Urkunden geschrieben oder Fotos gemacht werden, noch so viele notariell beglaubigte werden, viele Stempel oder Unterschriften von hohen Persönlichkeiten sich darauf befinden. Aber eine „astrale Entscheidung“, eine Begebenheit aus dem Tempel des Lichts, kann nie und nimmer irdisch bewiesen werden. Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes – okkult (=geheim). Und genauso ist es mit allen okkulten Dingen. Sie sind okkult und bleiben es. Nur das hellsichtige Auge eines Magiers kann diese Dinge „sichtbar“ werden lassen. Der Weg dazu ist bekannt.

Wenn also Meister Arion Ariane und Anion den Auftrag erteilte, den ausgesuchten Schülern eine Stütze am Weg zu sein, ist es auch sinnvoll, dass er eine Gründung des seinen Namen tragenden „Bardon-Kreis des Bundes“ veranlasste. Somit liegt seine Entstehung im Geistigen. Genauso kann man es bei nahezu allen ausschlaggebenden Orden sagen, wie es auch bei der F. S. war oder besonders bei F.O.G.C., welche von ihrer Dämonengottheit ins Leben gerufen wurde. Dort liegt der Ursprung und keiner, der sich diesem Wesen nicht nähern kann, wird die Wahrheit darüber jemals erkennen. Wie heißt es richtig: Diese Genien halten den Schlüssel der Macht in der Hand!

Wir haben es hier mit geistigen Gesetzen und Dingen zu tun, die der Durchschnittsmensch nie zu fassen bekommt. Nur der zäh ringende Schüler ist im Begriff, dort tiefer einzudringen. Der Materialist, der nur den irdischen Beweis sucht, bleibt Zeit seines Lebens unwissend und bar jeder Erkenntnisse, auch wenn er noch so viele Nachweise vorlegen kann; des Pudels Kern wird er niemals sehen.

1. Zu Beginn ein Interview

1) Hallo Christof! Lass uns das Gespräch obligatorisch mit der Entstehungsgeschichte vom „Christof Uiberreiter Verlag“ beginnen. Wann ist beispielsweise das Verlagshaus gegründet worden, wie viele feste Mitarbeiter sind an demselben beteiligt und was genau stellen Eure Motive und Hintergründe dar?

Zuerst meinen Dank an Dich, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, mich zu interviewen. Gerne bin ich deshalb bereit, Dir alle Fragen zu beantworten. Die ursprüngliche Entstehungsgeschichte des „Uiberreiter-Verlages“ geht bis ins Astrale zurück, als die Meister Arion, Ariane und Anion beisammensaßen und berieten, was sie machen könnten, um die Entwicklung der Menschen voranzubringen, die trotz der drei Werke von Franz Bardon einfach nur am Weg verzweifeln und keinen Erfolg erlangen. Ich weiß, das hört sich an wie aus 1001 Nacht, aber selbst diese Märchen haben einen wahre Bedeutung. Und einen Beweis dafür habe ich nicht! Wie ist es sonst möglich, dass ein unbekannter Verlag, der plötzlich im Buchhandel erscheint, so einen unglaublichen Zuwachs an Kunden und Interessierten findet, ja sogar über seine europäischen Grenzen hinaus? Sämtliche Bücher, die wir schreiben und drucken lassen, werden gekauft, ja man reißt sie uns förmlich aus den Händen und man kauft z. B. die ersten Ausgaben des „Hermetischen Bundes“ genauso wie die neuen Auflagen. Ich glaube, damit ist auch schon gesagt, was unsere Motive sind, wieso wir den Verlag gegründet haben: Wir wollen den Schüler auf seinem schweren und harten Weg zur Gottheit unterstützen, aufklären und weiterhelfen, ja ihn unter die Arme greifen, damit er sein Ziel erreicht.

Ich habe vier feste Mitarbeiter, und einige, die gelegentlich kleinere Aufsätze schreiben, denn jeder von ihnen hat auch noch einen Beruf und eine Familie, die ihm schon einiges abverlangt.

2) Wie es heißt, sollte der Verlag jedoch eigentlich gar nicht fortbestehen. Nur Ariane ist es zu verdanken, dass dieser immer noch am Leben ist.Könntest Du an dieser Stelle den geschilderten Umstand genauer erörtern? Soviel ich zumindest weiß, drohte das potenzielle Ende nicht nur auf Basis materieller Natur…

Ja, ohne die Hilfe von Ariane, die wahrlich ihr Blut in diesen Verlag gesteckt hat, wäre alles zusammengebrochen. Das lag nicht nur am finanziellen Manko, sondern auch weil einige meinen Verlag für ihre persönlichen Zwecke und Bedürfnisse ausschlachten wollten. Dann sind auch noch die verschiedensten Autoren, welche wahrlich gute Bücher hätten schreiben können, abgesprungen und haben sozusagen nur den harten Kern übrig gelassen. „Das schwarze Ritual“ wäre ein wunderbarer okkulter Roman geworden, wenn der Autor nicht nach der Hälfte des Geschriebenen aufgegeben hätte.

3) So einige Schriften stammen von Seila Orienta, oder auch Anion, wie sein magischer Name hieß. Du hattest das Glück, ihn und seine Frau Ariane noch persönlich kennenlernen zu dürfen. Die beiden waren nicht nur hervorragende Lehrer der Hermetik, sie waren ebenfalls Deine persönlichen Freunde. Auch wenn das Ehepaar in gewissen Situationen gleichermaßen streng und kompliziert sein konnte. Würde es Dir etwas ausmachen, Eure Bekanntschaft und Deine persönliche Erinnerung an die beiden etwas genauer zu beleuchten?

Man kann sich die Ehre und Gnade nicht vorstellen und noch weniger vermag ich zu beschreiben, wenn man weiß, dass man Menschen kennt, die über den normalen Durchschnittsmenschen stehen, ja mit diesen nicht im Geringsten zu vergleichen sind. Sie waren mehr als menschlich, sie setzten sich für einen ein, halfen immer, wo es gar nicht mehr möglich war. Sie waren nett, hilfsbereit, lieb, geduldig, lustig, weiterbildend, wunscherfüllend, Tatmenschen und keine Plaudertaschen oder Angeber. Was sie sagten, das machten sie, komme was da wolle. Wenn ich mir da im Vergleich dazu die normalen Menschen ansehe, kommt mir schon das Grausen, denn sie stehen nicht zu ihrem Wort und sind noch weniger Tatmenschen. Das sind Eintagsfliegen, die keine kalte Nacht überleben.

4) Bekanntlich gibt es insgesamt 78 Tarot-Karten, die den magischhermetischen Weg beschreiben. Franz Bardon hat die ersten drei in seinen Büchern dargelegt. Anion hat zwei weitere veröffentlicht. Auffällig ist dabei der Unterschied im Umfang zwischen Bardons und Anions Werken. Was ist also der Grund dafür, dass die Beschreibungen der vierten und fünften Tarot-Karte seitenmäßig deutlich einen geringeren Anteil vorweisen, als das bei Bardon der Fall war? Zudem ist es dem Meister zu seiner Zeit von der Göttlichen Vorsehung noch nicht erlaubt worden, weitere Tarot-Karten zu veröffentlichen. Ist die Menschheit nun tatsächlich reifer als vor 60 Jahren?

Nach Ernst Quintschers Brief an Ariane im Buch „Allzu Unmenschliches“ ist die Menschheit nach 60 Jahren wieder ein Stück reifer geworden, denn sonst hätte es die Göttliche Vorsehung nie zugelassen, dass die 4. und 5. Tarotkarte veröffentlicht hätte werden dürfen. Nicht nur diese, auch das äußerst wichtig Buch „Das 1. kleine Arkanum“ wurde mit Hilfe von Ariane in die materielle Welt gesetzt, weil keiner das Geheimnis der wahren Gottverbundenheit hätte entschlüsseln können. Bardon schnitt die 1. kleine Tarotkarte auch nur sehr oberflächlich in seinem „Adepten“ an. Die kleine Karte wurde nämlich nur im Astralen gelehrt! So stehts zumindest geschrieben. Und warum die 4. Karte nur knapp 45 Seiten beinhaltet, liegt an ihrem Inhalt: Denn die Weisheit kann nicht beschrieben, sondern muss erlebt werden! Dagegen von der Alchemie durfte nur die Vorderseite „ins Leben gerufen werden“, weil Urgaya es so haben wollte. So beschrieb es die Schülerin Otti Votavova im „Frabato“.

5) „Das, was am Anfang wie Gift sein kann, doch am Ende wie Nektar ist und einen zur Selbsterkenntnis erweckt, gilt als Glück in der Erscheinungsweise der Tugend.“ Nur einer der zahlreiche Verse aus Bhagavad Gita, der heiligen vedischen Offenbarungsschrift der indischen Arier. Um ehrlich zu sein, viele dieser geweihten Strophen hören sich für mich wie eine Poesie-Variante hermetischer Werke an. Kein Wunder, dass Franz Bardon die Gita auch in seinem dritten Buch erwähnt hat; entdeckt man doch in beiden Lektüren eine Fülle an Wissen und Weisheit. Ich denke, nicht nur für Anhänger der Veden, die Brahmanen, Hindus usw. stellt die Gita ein spirituelles Erzeugnis von sehr großer Bedeutung dar. In welchem Maße übt der „Gesang des Erhabenen“ Einfluss auf Dein (spirituelles) Leben aus, wie im übrigen die gesamte Vedische Philosophie und Religion?

Jede Religion – als Verleger kenne ich sie und musste sie alle lesen – üben einen gewaltige Einfluss auf mich und meine Entwicklung aus. Ich finde jedes Religionsbuch, sofern es zu einer vierpoligen Weltreligion zählt, erbauend und befruchtend. Immer wenn ich etwas Entspannung brauche, lese ich in einem der vielen östlichen Philosophien, welche mir dann Anund Auftrieb geben, meinen Weg weiter zu gehen. Ich habe auch das Ramayana und die 18 Strophen des Mahabharata in meiner Sammlung, aber gelesen habe ich sie leider noch nicht, denn sie haben gemeinsam an die 3000 Seiten, und dafür bräuchte ich doch etwas mehr Zeit. Aber mal abwarten, was noch so alles auf mich zukommt.

6) In dem „Uiberreiter-Verlag“ erscheinen gelegentlich Bücher über (alte) Kulturen, so zum Beispiel vom sagenumwobenen Atlantis. Einige Okkultisten vertreten die Meinung, die Henochische Sprache sei diejenige Sprache, welche sozusagen hinter dem Sanskrit liege (hinter der vedischen Sprache, um genau zu sein), womit dieser Ansicht nach Henochisch die Sprache von Atlantis wäre. Ein zumindest sehr interessanter Standpunkt wie ich meine. Um es kurz zu fassen: Ist an dieser Theorie etwas Wahres dran; müsste man womöglich (weitere) wissenschaftliche Untersuchungen miteinbeziehen?

Laut John Dee, dem Magier und inkarnierten Blauen Mönch, ist die Henochsche Sprache gleichzusetzen mit der Quabbalah des Meister Arion und sie hat ihren ersten Ursprung in Atlas, wo sie zum ersten Mal den Schülern der Hermetik gelehrt wurde. Dass sie hinter dem Sanskrit steht, das ist wahr, denn F. B. Marby, Guido von List und S. A. Kummer sagen einstimmig, dass die gesamten asiatischen Sprachen und Schriften von der Runenschrift abstammen. Denn die Runensymbolik ist die Schrift aller Schriften, sie war die erste erfassbare Schrift, mit dessen Hilfe die Göttliche Vorsehung die Welten erschuf.

7) Eine andere, auf denselben Sachgegenstand bezogene Annahme besagt, das alte Ägypten sei eine Kolonie von Atlantis. Gewiss, kein Wissenschaftler vermag so recht zu bekunden, wo diese hohe Kultur damals vor Tausenden von Jahren so plötzlich herkam. Bestes Beispiel für die weit entwickelte Zivilisation ist die große Pyramide von Gizeh. Ein geheimnisvolles wissenschaftliches Wunderwerk; selbst für heutige Zeit. Zumindest der Überlieferung nach wanderten die Atlanter in verschiedene Teile der Erde ein. Interessant ist unter anderem die Tatsache, dass sowohl im alten Ägypten als auch in Indien die verschiedenen Götter in der Farbe Blau dargestellt wurden, wo es doch eine blaue Rasse gegeben haben soll. Kann das alles nur Zufall sein?

Nein, kein Zufall, denn es fiel den Künstlern von oben zu. Sozusagen eine rein intuitive Sache. Viele Kunstwerke, wie zum Beispiel der Kölner Dom entstanden nicht nur von wahren Freimaurern, sondern wurden aus der geistigen Welt in die Materie geformt, um gewisse Gesetze zu versinnbildlichen, woraus die Menschen einen gewissen Nutzen ziehen können, wie z. B., dass sich dort alle 78 Tarotkarten in Form von Statuen befinden. Somit ist das schon richtig, dass in Indien und Ägypten die „Götter“ oder auch manche Menschen blau dargestellt werden, da das eine Erinnerung an eine alte, untergegangene Rasse ist.

8) Arisches Weistum, Religion und Magie verfügten ferner über eine europäische Ausprägung, vor allem im hohen Norden. Wir wissen zudem, dass F. Bardon sich in der Tat unter anderem mit Runen und Runenschriften beschäftigt hat und ebenso Kontakte zu Ariosophen-Kreisen pflegte. Im Dritten Reich belegte die nationalsozialistische Regierung die meisten Ariosophen, nordisch geprägte Religionsforscher etc. jedenfalls mit Schreibverbot bzw. KZ-Haft. Andere Okkultisten wie Karl-Maria Wiligut wurden von Himmler wiederum gefördert und in religiösen wie ideologischen Fragen als Berater hinzugezogen. Was ist Deiner Ansicht nach von dieser Entwicklung zu halten? Wie denkst Du über den von Wiligut (Weisthor) beschriebenen Irminismus? Verfügte Willigut tatsächlich über eine Erberinnerung?

Nein, so viel ich weiß war er ein Betrüger in Reinform und wurde auch aus der SS wegen Medikamentensucht entlassen. Himmler bekam mit, dass er 2 Jahre in einer Nervenheilanstalt verbrachte. Er linkte alle und wurde auch von seiner Frau entmündigt! Alles was die Nazis förderten, ging in eine radikale einseitige Richtung und führte an kein Ziel!

9) Die Lehre von der Wiederverkörperung ist Bestandteil von vielen sowohl esoterischen wie religiösen Strömungen. Selbst im frühen Christentum, genauer gesagt bis zum Jahre 553, gehörte dieser Glaubenssatz zur christlichen Religion. Wie dem auch sei; jetzt mal in Bezug auf den Gedanken der Reinkarnationslehre gefragt: Sind ebenso Irrtümer, Missverständnisse und Halbwahrheiten im Umlauf? Per exemplum; eine menschliche Seele erlebt ihre Wiedergeburt im animalischen oder gar botanischen Areal. Sinn oder Unsinn? Bestätigen womöglich die Ausnahmen die Regel?

Auch dieses Mal fällt meine Antwort negativ aus. Es ist kompletter Unsinn zu behaupten, dass die menschliche Entwicklung, die aus einem sogenannten niederen „Tiermenschen“, einen reinen ausgeglichen und später dann gottverbundenen Menschen machen soll, ihn dann in die Steinzeit, als billiges Tier oder primitive Pflanze, zurückverwandelt. Eher kommt es schon hin, dass sich sehr viele Menschen aufgrund ihres Charakters zu einem Tiermenschen zurückentwickeln, der total naiv und primitiv unterhalb eines Tiers steht. Dieser muss dann durch schwere Schicksalsschläge so lange erweckt werden, bis er sich selbst erkennt und weiß, wo sein Weg und sein Ziel liegt.

10) Um nochmal auf das weiter oben schon erwähnte Christentum zu sprechen zu kommen. Unterschiedlicher könnten das Alte und Neue Testament nicht sein, oder? Jahwe, der Gott des Alten Testaments, verkörpert einen strafenden, rachsüchtigen und blutrünstigen Gott. Der Gott des neuen Testaments dagegen ist ein liebender Schöpfer und unpersönlicher Gottvater. Israel Regardie hat in diesem Zusammenhang etwas interessantes zu Papier gebracht: Jahwe bedürfe der Umwandlung und Erlösung durch die Herabkunft des Heiligen Geistes (…). Dieses bewirke das Auseinanderbrechen des alten starrsinnigen und engherzigen Tetragrammaton und führe gleichzeitig zu dessen Umwandlung in das Pentragrammaton JHShVH (…). Hat Herr Regardie in der Hinsicht vielleicht etwas nicht grade unwesentliches angesprochen?

Umwandlung ja, aber die Gesetze des Tetragrammaton bleiben bis ans Ende aller Zeiten bestehen. Hat nicht Meister Joschuah gesagt, er ist nicht gekommen, um die Gesetze zu ändern, sondern um sie zu erfüllen. Und diese werden sich bis auf das i-Pünktchen genau verwirklichen!

11) Nun; zur Abwechslung an dieser Stelle einige Stichpunkte. Bitte um Stellungnahme zu den einzelnen Komponenten:

Ui, das sind viele bekannte Okkultisten. Ich werde versuchen, so objektiv wie möglich zu sein und mich auch ganz sachlich an das Thema herantasten, damit ich keinen in seinen religiösen Gefühlen verletze.

a. Über Peryt Shou haben wir schon in der 8. Zeitschrift geschrieben, so dass ich auf diese verweisen muss.

b. Rasputin war ein fähiger Mystiker, welcher die einseitige Gottverbundenheit mit Maria Mutter Gottes erlangte und darüberhinaus auch über Heilfähigkeiten und Hellgesichte verfügte. Ariane sagte, dass er mit Hilfe seiner einseitigen Fähigkeiten Menschen heilen konnte, was ihm aber jede Menge Kraft raubte, da er nicht alle Gesetze richtig anzuwenden imstande war.

c. und d. Von Blavatsky und R. Steiner übernehme ich die Meinung von Ariane, welche sagte, dass die Russin zwar einige Werke schrieb, die aber kaum verständlich sind, da sie eine Religion mit einer anderen symbolisch zu erklären versuchte. Noch dazu haben sich auch einige Fehler eingeschlichen, welches ihr Werk beeinträchtigt. Sie riet auch Anion davon ab, ihre Bücher zu studieren. Ich selbst verwende ihre „Geheimlehre“ mehr oder weniger als Nachschlagewerk, wobei ich sagen muss, dass es nicht immer zu gebrauchen ist.

Steiner war für Ariane nicht einmal ein guter Hellseher, welcher aber von seinen Anhängern als wiedergeborener Christus behandelt wurde. Er hat zwar viele Vorträge gehalten, viel wurde darüber aufgeschrieben, aber wenig ist davon für die eigene Praxis zu gebrauchen.

e. und f. Urgaya ist das verkörperte Aksaha und die Reinheit in Reinstform. Mehr kann ich nicht sagen, denn ich weiß viel zu wenig über ihm. Er ist der Ur-Initiator der Blauen Mönche und der Schöpfer des sagenumwobenen Tempels des Lichts.

Metatron ist der quabbalistische Name der universellen und unpersönlichen Gottheit, zu der jeder 4-polige Weg führt und mit dem jeder Mensch sich verbinden muss, wenn er sich im Akasha auflösen und Alles in Allem werden will.

g. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich anfangs nicht wusste, was dieser Name ausdrückt. Doch als ich las, dass er „leerer Raum“ bedeutet, wusste ich, dass es sich nur um Akasha handeln konnte, was „Raum“ übersetzt heißt.

12) Jetzt aber wieder zurück zu der Hauptfigur dieser Sonderausgabe. Franz Bardon hat in den ersten 21 Jahren seines Lebens kein Fleisch gegessen, im weiteren Lebensverlauf nur wenig. Der Golden Dawn Mitbegründer McGregor Mathers wurde als Erwachsener zum Vegetarier, und auch Dr. Georg Lomer war der Meinung, der Fleischkonsum sei aus verschiedenen Gründen nicht wünschenswert. Die gleiche Ansicht vertraten ebenfalls Pythagoras, Omraam Mikhael Aivanhov, Rasputin und viele andere. Nun; kann sich Deiner Meinung nach der Verzicht auf Fleisch bzw. eine spürbare Reduzierung des Fleischverzehrs positiv auf die geistige Entwicklung auswirken?

Ja, weil der tierische Stoff, der den Körper des Menschen nicht nur Kraft gibt, sondern ihn dazu noch aggressiver macht und auch seine sexuelle Potenz steigert. Doch sollten wir diese Eigenschaften, anstatt sie auszuleben, besser beherrschen und nur dann einsetzen, wenn sie benötigt werden. Den Trieb z. B., wie es Ariane sagte, nur zur Kinderzeugung benutzen und wer die nötige Reife besitzt, d. h., den „Adepten“ beherrscht, mit einem gleich weit entwickelten Menschen die reine und vollkommene Sexualmagie ausüben könnte, zum Schöpfen von göttlich-edlen Ursachen!

13) Ein normal entwickelter Mensch besitzt jeweils fünf Finger an jeder Hand, die unter anderem für die zehn fundamentalen Wahrheiten stehen. Beispielsweise „Gott“, „Allwissenheit“ oder „Reinheit“, um nur einige zu nennen. Neben dem Menschen verfügen allerdings auch Menschenaffen wie Gorilla oder Schimpansen über 10 Finger. Wie ist die Tatsache zu erklären? Sind die Affen etwa das Ergebnis von Unzucht zwischen Gottmensch und Tier aus uralter Zeit, wie Liebenfels behauptet hat? Ein missglücktes magisches Experiment von Magiern vergangener Menschheitsepochen oder womöglich das Anfangsstadium einer fernen Menschheit?

Ich kenne die Ostara-Hefte und die anderen Büchern von Lanz von Liebenfels. Doch es war kein missglückter magischer Versuch, sondern es war eine frühe, noch nicht sehr verstofflichte Rasse, welche aus dem Tierstadium, aufgrund ihrer primitiven Charaktereigenschaften, sich nicht emporheben konnte. Manche Okkultisten sagen, sie hätten den „Sprung“ über den Abgrund nicht geschafft und blieben im Tierischen hängen. Dazu zählen aber nur die Menschenaffen, also Schimpansen, Gorillas und Organe Utans.

14) Immer wieder wird Franz Bardon mit dem Adonismus, der angeblichen Ur-Religion, in Verbindung gebracht. Dr. Musallam, Rah-Omir, Bardon –, vieles ist offenbar nicht so wie es scheint. Zum Beispiel ähnelt Musallams Adonismus eher dem Götzenkult von Baal und hätte somit kaum etwas mit Hermetik zu tun. Doch ich möchte an dieser Stelle nicht zu sehr ins Detail gehen. Was ist Deine Sicht der Dinge?

Wir bringen in dieser Sonderausgabe ein eigenes Kapitel zu dem Thema, wo die Zusammenhänge und Parallelen offen dargelegt werden, denn sowohl Musallam wie auch Quintscher kamen an die Quellen der Ur-Religion, aber ihr verdorbener Charakter ließ sie anstatt weiter in Richtung Aksaha zu forschen, in die Tiefen des gegenteiligen sexuellen Baalskult fallen, welchen sie anheimfielen und sich nicht mehr davon erholten. Beide starben auf unnatürliche Weise!

15) Wie viele wissen, ist als einer der bekanntesten hermetischen Orden der „Golden Dawn“ zu nennen, welcher offiziell von 1888 bis 1903 seiner (rituell-) magischen Tätigkeit nachging. Eine Zeitlang war ebenso Aleister Crowley Mitglied in dieser Loge. Dieser Mann hat auf dem magischen Gebiet, zumindest zeitweise, sicherlich eine gewisse Größe erreicht. Doch wie heißt es so unschön: Wer hoch steigt, kann auch tief fallen. Womit ist sein Scheitern zu deuten? Waren es die Drogen, eine Besessenheit, Größenwahn?

Es lag wie immer am Charakter! Dieser „Wesenszug“ ist für alles ausschlaggebend! Andererseits war es seine Bestimmung, zu zeigen, dass selbst ein wahrer Magier, zu dem ihn sein Meister Mathers machte, noch immer fallen kann und dann zum wahren Tier, zur reinen sexuellen Perversität wurde und die Magie des Golden Dawn in Schmutz zieht, um dadurch den Schüler vom wahren Weg abzubringen. Denn wie hat es Meister Joschuah so treffend gesagt: Entweder man ist für mich oder gegen mich!

16) Gustav Meyrink äußerte bereits anno 1921, es gebe noch geheime Orden mit alten, geheimnisvollen und interessanten Originalmanuskripten. Doch selbst in solchen Orden sei fast nur Spreu zu finden. Das bringt mich wiederum zu einer getätigten Aussage von Dir, und zwar, dass niemand zugeben kann, eben kein Kenner bzw. Könner zu sein. Bedeutet dies in anderen Worten; mehr Schein als Sein in der Esoterik- und Okkult-Szene?

Es ist mittlerweile so schlimm geworden, dass ich wirklich der Meinung bin, dass wer einen Meister unbedingt haben will, soll sich auf den Weg machen, ihn zu suchen. Doch finden wird man ihn nicht, denn die Meister wachsen nicht auf den Bäumen. Ich hatte schon sehr viele Anfragen danach, viele haben gesucht, aber keinen gefunden bzw. sie kamen nur mit Betrügern in Kontakt. Genau das schreibt doch Franz Bardon, dass er seine Werke aus diesem Grunde geschrieben hat, damit jeder einen Meister in den drei Büchern finden kann und sich nicht unsinnig auf die Suche nach einem Möchte-Gern-Guru machen muss. Wir hatten uns selbst nach dem Tod von Anion nach einem weiteren Meister auf die Suche gemacht, aber was dabei herauskam, kann man in der 9. Ausgabe des „Hermetischen Bundes“ lesen.

17) Christof, Du hast in einem Gespräch geäußert, die Hermetik sei die Weltreligion der Zukunft. Gleichzeitig betonst Du, bis es soweit ist, seien noch einige soziale und globale Hindernisse zu überwinden. Franz Bardon soll gar selbst bemerkt haben, seine Bücher erschienen eigentlich 600 Jahre zu früh. Aus einem Brief von Ernst Quintscher, dem Sohn von Rah-Omir, geht wiederum hervor, die ersten drei Tarot-Karten seien absichtlich in der Art geschrieben, auf dass sie nicht für jedermann verständlich seien. Und dennoch hat die Göttliche Vorsehung jetzt schon grünes Licht gegeben…?

Ja, wer versteht schon die Göttliche Vorsehung. Selbst für Ariane war sie ein großes Rätsel. Aber ich hasse es, eine Frage auf diese Art und Weise zu beantworten, darum werde ich mich bemühen, auch hier Klarheit zu schaffen – so gut ich das eben kann… Es wurde so viel in der Astralebene geschimpft, dass es auf Erden keine Meister gäbe bzw. keinen vernünftigen gangbaren Weg, der alle Gesetze richtig erklärt. Die Vorsehung hatte ein Einsehen mit den Menschen und Meister Arion konnte in den 50ern die drei universellen Werke verfassen. Doch wurden sie verstanden? Nein, denn es fehlte noch viel zu viel. Einerseits wurden damals weder die Charaktertabelle noch die positiven oder negativen Introspektionsseiten übersetzt, noch das 1. kleine Arkanum oder weitere ergänzende Literatur herausgebracht, welche hilfreich den Weg von Franz Bardons „Adepten“ unterstützt hätten. Noch dazu wird eine riesige Menge an weiteren Schriften herausgegeben, welche das gesamte universell-hermetische Weltbild so perfekt abrunden wird, dass alleine dadurch der Weg nicht nur verständlicher wird, sondern er wird leichter und besser, da der Schüler sich ausgiebig mit reiner hermetischer Literatur beschäftigen kann, ohne den Zweifel haben zu müssen, ob diese Schriften für ihn und seinem Weg die richtigen sind. Allein das Studium dieser Bücher wird den einen oder anderen so bereichern, dass er von ganz alleine gewisse Hürden oder Hindernisse überwinden wird, weil er das dafür richtige Verständnis für diese Probleme aufbringen kann. Im Endeffekt wird dann die gesamte Menschheit sich gegenseitig am Weg weiterhelfen und zum Ziel gelangen.

18) Für dieses Mal habe ich keine weiteren Fragen. Die abschließende Worte gehören Dir.

Ich danke Dir für das abschließende Wort. Mir wäre es ein großes Anliegen, ja ein großer Wunsch, wenn der Weg von Franz Bardon immer mehr von der Theorie in die Praxis umgewandelt würde und jeder ehrliche, ernsthaft Strebende Erfolg bei seinen Übungen erlangen könnte und deshalb mehr Freude am Weg zu seiner Gottheit empfinden würde. Denn dann wäre das wahre „Goldene Zeitalter“ erreicht!

2. Der Geist bestimmt die Materie

Ich beginne bei diesem Kapitel ganz am Anfang, so dass der Leser meine Argumentation leicht begreift. Ich nehme dazu nicht meine Worte, sondern lass den Ariosophen und Hermetiker Dr. G. Lomer zu Wort kommen. In seinem 2. „Lehrbrief“ (S. 32) schreibt er:

„Der Gedanke – Ein Kraftsystem im Kleinen

Präge dir ein, dass Gedanken wirkliche Dinge sind, geformt aus einer ätherischen, äußerst plastischen Feinsubstanz. Aus ihr sind alle Vorstellungen, Ideen, Begriffe gebildet. Sie sind die Ur-Bilder aller Dinge. Alles was sichtbar ist, hat in ihnen seinen Ursprung. Betrachte die Werke von Menschenhand: Häuser, Maschinen, Flugzeuge, Dampfschiffe, Eisenbahnen, Erfindungen aller Art, ganz Städte, ja Staaten – ehe sie äußerlich in Erscheinung traten, mussten sie innerlich, in Gedanken geschaffen werden. Erst wird ein Ding gedacht, dann gemacht! Der Gedanke ist also die Ur-Tat, das erste Gestaltete, nach dem alles weitere wird. Welche gewaltige schöpferische Kraft wohnt also dem Denken inne! Denn: Denken heißt schaffen!“

Wenn das schon der weise und allwissende Dr. Lomer sagt, dann muss da was dran sein. Und das ist es auch, denn wenn wir seine Idee weiterverfolgen, kommen wir darauf, dass die Gedanken der geistigen Ebene analog sind, das heißt, dass sie aus der Mentalebene abstammen und ihren Weg in die Materie suchen. Auf den Weg schicken kann natürlich nur ein hohes mächtiges Wesen, wer immer dies auch sein mag. Seine Macht muss ausreichen, um im irdischen Gestalt anzunehmen. Das ist gleichzusetzen mit der Schöpfung des geistigen Planes, aus welchem später die materiellen Welt entstand. Vom Feinen zum Groben!

Dass diese geistigen Dinge hinter verschlossenen Logentüren bzw. im astralen von Wesenheiten oder im Shamballa, wie es im „Frabato“ und auch von Annie Besant („Der Stammbaum des Menschen“) beschrieben wurde, getätigt werden, ist für jeden logisch denkenden Okkultisten eine Selbstverständlichkeit. Okkulte, sprich geheime Tatsachen, haben immer einen geistigen Ursprung und können materiell nie erforscht und bewiesen werden. Wir haben schon des Öfteren darauf hingewiesen, dass nur ein Hellseher oder wahrer Magier an die Quelle all dessen gelangen kann. Für manch einen Autor gibt es nicht einmal die historische Gestalt des Christian Rosenkreuz, nur weil sie nicht belegt werden kann! Aber dennoch konnte die „Fantasie-Gestalt“ den gesamten Kult der Rosenkreuzer mit seiner reinen Lehre ins Leben rufen, welche heutzutage noch Auswirkungen zeigt. Wir gehen noch einen Schritt weiter. Um solch eine Tat reifen zu lassen, braucht man jede Menge Kraft und Potenzial, d. h., dass das Wesenheiten durchführen müssen, die über eine gewisse magische Schulung verfügen, wie es Franz Bardon in der „Evokation“ bestätigt, dass wenn man aus dem Geistigen ins Materielle etwas verdichten, etwas verwirklichen will, muss man zumindest das elektromagnetische Fluid vollkommen beherrschen. Und so was kann nur ein reiner, ethisch hochstehender Magier, der seinen Astral- und Mentalkörper bis zu einem Höchstmaß veredelt hat. Wir wissen von den Theosophen und anderen Strömungen, dass diese Wesen die Entwicklung der Menschheit im Auge haben und sich nach den göttlichen Gesetzen vollkommen richten und sich an alle Regeln halten. Deshalb spielt das Motiv der Handlung eine große Rolle, welche bei den Eingeweihten immer der ausschlagende Faktor ist. Die Qualitäten, die ich in mir habe, kann ich bei meinen Schöpfungen einfließen lassen, ihnen sozusagen meinen persönlichen Stempel aufdrücken, an denen man den Schöpfer erkennt. Wenn die Dämonengottheit der Templer auf der ganzen Welt 99 Logen mit jeweils 99 Mitglieder ins Leben gerufen hat, sie von höchster Stelle aus verwaltet, so, wie es nur ihr dienlich ist, dann kann man sich ja vorstellen, welchen Fingerabdruck dieses allmächtige Wesen, der wahre Gott der materiellen Welt, hinterlässt. Sein Zeichen ist Blut und Leid, Pein und Schmerz!

Selbst die Scholastik als Hauptströmung der mittelalterlichen Philosophie sagt, dass einer Handlung ein Gegenstand (Grund) vorliegt und das Worum-willen die Absicht einer Handlung ist. Zum Beispiel lügt jemand –Tatbestand (Grund) – um sich entweder einen Vorteil zu verschaffen (das Motiv) oder z. B. einen Juden vor der Gestapo versteckt zu halten (ebenfalls Motiv). Die Motive geben das Worum-willen der Handlung an und was in dem Vorgang getan wird, erweist sich als Mittel, sie, die Ziele zu erreichen.

Die Ethik, als philosophisches Fach, bedenkt alles Handeln nach einem letzten absoluten Zweck. So fragt die Ethik z. B., ob und unter welchen Bedingungen Konflikte vernünftig und welche Arten von Handlungen moralisch erlaubt sind. Dabei reflektiert sie drei Handlungs-Struktur- Elemente:

  1. den Tatbestand einer Handlung.
  2. die Handlungsfolgen (Güterabwägungstheorie): Ob oder unter welchen Bedingungen die schlechten Folgen einer Handlung in Kauf zu nehmen sind, damit ein guter Handlungszweck überhaupt erfüllt werden kann. Die Theorie der Güterabwägung bildet das Kernstück einer jeden Ethik.
  3. das Höchste Ziel von Handlungen, das mögliche gute Handlungszwecke als gut erscheinen lässt, da jeder moralische Wert nämlich erfordert, dass es ein Gut geben muss, das anderen „Gütern als Maßstab der Abwägung gelten kann“, weil anders ohne ein höchstes Gut moralische Werte nicht allgemein einsichtig dargestellt werden können. Somit ist außer der Wertetheorie die Begründung des Höchsten Gutes eine wesentliche Aufgabe der Ethik um einen Maßstab zu haben. Für die menschliche Person bedeutet das ethisch höchste Gut zugleich auch das Lebensziel, das allem Sinn gibt.

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Das Motiv, welches auf den Grundcharakter, auf die Verteilung und Polarität der 4 Temperamente (Elemente) zurückzuführen ist, ist immer das Entscheidende. Somit haben wir mit Hilfe von logischen Schlüssen nachgewiesen, dass an allen Schöpfungen die geistige Seite das Grundlegende ist, welches die wahren Tatsachen bildet!

3. Die Gesetze der Analogie

Man schimpft immer wieder in den verschiedensten Büchern oder Schriften über Bardons Hinweis für die Erkenntnis oder Meditationen das Gesetz der Analogie anzuwenden. Doch der eifrige Leser wird dieses Gesetz nicht nur bei ihm finden, denn selbst im Mittelalter, bei Agrippa von Nettesheim, Paracelsus oder Heinrich Kunrath, kam diese Form zur Anwendung. Nur Franz Bardon hat sie mehrmals in seinen Werken explizit erwähnt und manch einem Esoteriker stört das, da er nämlich dazu aufgefordert wird, selbst über ein Problem in Beziehung zu ähnlichen Fällen nachzudenken. Viel einfacher wäre es für ihn, er bekäme alles auf einem silbernen Teller serviert! Aber dem ist nicht so.

Heutzutage verwenden viele bekannte Okkultisten, die wir zu den Hermetikern zählen, ebenfalls diese Richtlinien. Dazu gehören Dr. Lomer, F. B. Marby und S. A. Kummer usw., so dass wir nicht aus unserem eignen Repertoire etwas hervorholen müssen, sondern lassen die Könner sprechen, die durch ihre Weisheit und Wissen mehr zu sagen haben als wir.

Um den Leser den Beweis zu erbringen, weise ich auf das Buch Lomers „Hohelied des Himmels“ hin, wo er sagt, dass das Zentrale im menschlichen Körper der Kopf ist. Dieser hat die Form einer Kugel und steuert den ganzen Menschen, hält alles am Leben und koordiniert den gesamten Kreislauf. Folge dessen ist er der Sonne analog, die das Zentrum in unserem Universum repräsentiert, welche alle Planeten in ihren Umläufen hält und sie mit Energie versorgt. Das ist logisch nachvollziehbar!

Auch die Astrologie verwendet dieses Verfahren. Dr. Asboga sagt in seinem bedeutenden Werk „Astromedizin“, dass die Zahl Drei nicht nur dem Saturn untersteht, sondern auch den drei Ebenen, der Dreifaltigkeit, Brahma, Vischnu und Shiva, Elektron, Neutron und Proton usw. oder die vier Elemente stehen im Zusammenhang mit den Himmelsrichtungen, den vier Gliedern des Menschen, den Jahreszeiten, den vier menschlichen Grundbausteinen, den vier Säulen eines Tempels usw. Er erwähnt die Polarität, die damit in Beziehung stehenden vier Temperamente, die Verhältnisse zu den einzelnen Planeten, die Wechselwirkungen zwischen Oben und Unten, wie Hermes das in seiner Tabula Smaragdina schon beschrieb. Man sieht, Analogien über Analogien.

F. B. Marby und S. A. Kummer sagen dasselbe, denn sie weisen bei der Erkennung der Runenbestimmung auf die Zusammenhänge der einzelnen Worterklärungen hin, aus dem man nach langer Meditation auf die Bedeutung der quabbalistischen „Formel“ kommen kann. Kummer baut im Buch „Heilige Runenmacht“ (1932) z. B. die Ar-Rune so auf, dass man Beziehungen zwischen den einzelnen Bezeichnungen finden soll (S. 79): „Ar, Ara, Adler, Sonnenaar, Edler, Arier, Armane, der Sonnensohn, Arya, Arr=Herr, Aar=Feuer, Harmann, der Pflüger und Pfleger des göttlichen Grund und Bodens, Ar-Arahari die geistige Sonne, der Kosmos, der Sohn. Ari, Arimann, der Sonnenmann der Arier. Herr – der Aar, Adler, der Hohe. Nicht-Arbeit ist Nicht-Wahrheit, Narrheit. Ar, Arier der Herr der Erde, Ar das Landmaß, Ar-beten, Allvater um Nahrung bitten, was später unter der Herrschaft Mischrassiger zur Arbeit, Fron-Arbeit wurde.

Die Ar-Rune bedeutet strömende Sonnenkraft, Sonnenlicht. Sie ist die Rune arischer Eingeweihter und Führer, die jede Gewalt bannen. Ar, die Rune des Lichts, die alle Ungewissheit und Zweifel löst, sie verkörpert das Ar-Ur-Feuer. Ar, die Licht-, Sonnenrune, die allen Spuk und jede magische Gewalt bannt. Der Adler ist heute noch das Wappentier der Deutschen, der geschwächten Sonnensöhne, die aber durch das Ur-Feuer wieder erstarken und zu sieghagten, wiedergeborenen, wahren Ariern, Armanen werden.

Das Dämonium der Ar-Rune, der Nicht-Ar, der Narr. Das Arge, das Dunkel. Der nichts Könnende, der Niederrassige, die kriechenden Bekämpfer des arischen Weistums.“

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Marby gibt seinen Analogien einen anderen Gehalt, kommt aber zum gleichen Ziel. Im 1. Band seiner „Runen-Bücherei“ (1932) unter dem Kapitel „3x3=9“ schreibt er (S. 20):

„Die Dreiheit des Heils in Schrift, Sprache und Tat muss sich auch in jedem Einzelwert des Heils spiegeln.

Die echte heilige Schrift muss also drei Grundwerte aufweisen. Diese drei Grundwerte müssen den Weltgrundwerten entsprechen. Diese drei Grundwerte sind:

1. Richtung Geist
2. Raumwert Seele
3. Spannung Materie

Ebenso muss die heilige Sprache drei Grundwerte aufweisen. Diese drei Werte sind:

1. Atemstrom Geist-richtung-erfassend
2. Selbstlaut Seelen-erleben-umfassend
3. Mitlaut Kupplung und Umformung

Dementsprechend muss auch die heilige Tat drei Grundwerte einschließen und zur Auswirkung bringen. Die drei Werte sind:

1. Stellung Raumrichtung-erfassend
2. Bewegung Raumrichtungen-mischend
3. Umformung/Aussendung Wirkend/Waltend

Unter allen neun Werten sind die drei Werte unter 1. miteinander verwandt und haben Beziehung zur heiligen Schrift.

Die drei Werte unter 2. haben Beziehungen zur heiligen Sprache und die drei Werte unter 3. haben Beziehungen zur heiligen Tat.

Wie z. B. in den 1. Stufen der Geist zum Ausdruck kommt, so kommt in der 2. Stufe die Seele zum Ausdruck und in den 3. Stufen der Stoff.

Alle neun Werte vereint bilden die Neunzahl der Mütter, diejenigen Mütter, die alles Sein gebären.“

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Aber eines stimmt mich schon sehr nachdenklich. Der 2. Logenschulvortrag – Die Dreiheit und das Analogiegesetz der alten Wissenschaft (– vom F. S. Mitglied Hans Müller, Dozent der esoterischen Studiengesellschaft, schildert darin exakt die gleichen Ideen, wie die oben genannten Meister. Er schreibt dort, und keiner der Logen-Anhänger erwähnt diese Grundsätze, welche in dieser Schrift zum ersten Mal veröffentlicht wurden (S. 6):

„Um die Grundlagen für diese Forschungsergebnisse zu verstehen, müssen wir die feststehenden Arbeitshypothesen der alten Mystiker, Weisen, Magier und Philosophen kennenlernen, auf deren Grund die neuen synthetischen Prüfungsforschungen beginnen können. Die alte Wissenschaft spricht vom einem Gesetz der Drei, basierend auf dem Begriff der Dreieinheit alles kosmischen und menschlichen Naturgeschehens und so müssen wir versuchen, diese Dreieinheit uns klarzumachen und ihre Gesetzmäßigkeit erkennen. Eine zweite Notwendigkeit ist die Anerkennung und Anwendung des Analogie-Gesetzes als fruchtbare Arbeitsweise, welche im besonderen das Ergebnis zeitigt, welches in dem alten Satz eines Hermes Trismegistos ausgesprochen wurde – wie oben, so unten oder, die sichtbare Welt ist nur ein Spiegelbild einer existierenden unsichtbaren Welt.

Die Dreiheit, das Analogie-Gesetz und die gesetzmäßigen Beziehungen zwischen der sichtbaren und unsichtbaren Welt, sind die Faktoren, auf die sich die alte Wissenschaft gestützt hat und die wir in der neuen Denkweise des Aquarius-Aeon fruchtbringend wieder anwenden lernen müssen.“

Der obige Autor verweist dann eindringlich auf das Werk von Papus „Die Grundlagen der okkulten Wissenschaft“, welches ebenfalls die Anwendung dieser Gesetzmäßigkeit aufzeigt. Papus bespricht nicht nur die Dreiheit, sondern nimmt Bezug zu allen Zahlen und Analogien, wie das Kreuz, das Pentakel und die Pyramide und wie man sieht, bildet dies ein universelles Gesetz!

Mit dem Satz aus dem Logenschulvortrag (S. 7): „Die Wurzel dieses Wissens, welches in der Hand der Priester der alten Völker lag und von ihnen bewusst vor Profanen verschleiert wurde, reicht zurück bis auf die ältesten ägyptischen Mysterienschulen“, möchte ich dieses Kapitel schließen.

Ich könnte jetzt unendlich lange so weiter machen und auch ebenso viele Beispiele anbringen und noch viel mehr östliche wie westliche Okkultisten nennen. Alle haben so gedacht und geschrieben. Aber ich glaube, das erübrigt sich, denn der geneigte Leser wird einsehen, dass man mit Hilfe der Analogie sehr viele Beziehungen aufbauen, Parallelen finden kann, die mehr aussagen, als irgendwelche Dokumente oder Aussagen von Großmeistern im 33. oder was weiß Gott für einen Grad! Im weiteren Verlauf dieses Buches werde ich diese Form der Übereinstimmung mehrmals anwenden, um aufzuzeigen, wo die Verbindungen zu suchen sind.

4. Legenden über Legenden

Herr M. aus Düsseldorf erzählte mir eine Legende über diese wunderschöne Stadt, in der es eine Loge geben soll, die jährlich ihrem Dämonen ein Mitglied opfert. Als ich nachfragte, ob er über diesen Orden noch mehr wüsste, verneinte er. Leider. Auch Quintscher schreibt, dass der Baalskult – Menschenopfer – in der heutigen Zeit noch praktiziert wird („Denu val Gumas“ – Anhang). „Rah Omir zeigt durch seine eigenen Erlebnisse und Erfahrungen, dass dieser Kult in reger Blüte, mitten unter den christlichen Völkern besteht und dass sich sehr angesehene Männer und Persönlichkeiten zu ihm bekennen“, wollte er im 6. Band der Denurischen Schriften „Der Baalskult in der Vergangenheit und Gegenwart“ aufzeigen. Doch dieser Band erschien leider nicht, denn deren Anhänger wissen mit allen Mitteln zu verhindern, dass Gegner von ihnen zur Ausführung ihrer geistigen Arbeit gelangen oder ihre Ziele erreichen können. Dies machen sie so geschickt, dass selbst der Beeinflusste nichts von einer Manipulation merkt, sondern alles einem natürlichem Prinzip zuschreibt und nicht einmal ein kleiner Gedanke kann aufkommen, der ihm einflüstern würde, er stehe unter der Kontrolle hoher Wesen.

Bei anderen Personen lief es wieder unterschiedlich. Der Herr erzählte weiter: In den 20ern gab es zwei Okkultisten, die geschützt wurden, weil ihre Aufgabe ausgeführt werden sollte. Aschmunadai wurde dafür beauftragt, den Einfluss der rein negativen „Seite“ zu neutralisieren, welcher von hohen Dämonen ausgeführt wurde. Der Herrscher der Erdgürtelzone wurde deshalb beauftragt, weil er schon vor Jahrtausenden in Ägypten den „Bund des Aschmunadai“ von der Astralebene aus leitete und die jungen Neophyten inspirierte. Aber es gibt „Organisationen“, die sich solche für sie gesetzwidrige Aufträge nicht bieten lassen, und sie versuchten über ihre sexual-magischen Praktiken materielle negative Ursachen zu schöpfen, die die Person auslöschen oder zumindest finanziell ruinieren sollten. Das waren hinterhältige Ursachen. Sie versammelten sich in einem eigens dafür vorbereiteten Tempel, hatten Masken mit tierischen Fratzen auf ihren Häuptern und trugen lange Seidenmäntel, die bei den Geschlechtsorganen ausgeschnitten waren, so dass man ihre männlichen und weiblichen Organe sah. Alles geschah rituell, aber dennoch vollkommen verdreht-pervers. Das war ein Gestöhne und ein „Gerammel“, welches sich widerlich anhörte und aussah. Die Frau, die man ausschalten wollte, wäre gerne in Urlaub gefahren, hatte aber drei Tage zuvor einen Warntraum, in dem ihr dringend mitgeteilt wurde, dass sie den Urlaub verschieben sollte.

„Warum das?“, fragte sie verwundert im Traum.

Zur Antwort bekam sie Folgendes optisch zu sehen: Sie fuhr mit ihrem Mann mit dem Auto, wollte links abbiegen, und plötzlich kam ihnen unerwartet ein Laster entgegen, welcher sie frontal rammte und beide Insassen waren sofort tot. Schreckhaft wie immer nach solch einem Traum erwachte sie. Sie konnte sich anfangs gar nicht beruhigen, erzählte den Traum aber sofort ihrem Mann.

„O je, dann müssen wir den Urlaub sofort verschieben. Sonst sieht es schlecht für uns aus.“ Das taten sie, und haben überlebt!