Ein herzliches Dankeschön für die kreative Unterstützung bei der
Realisation dieses Buches an Hans-Dieter Eggers und Erich Jacob
sowie meine liebste Kritikerin, Maria, meine Frau.
Dieses Buch ist meinem Freund Dieter Paulus gewidmet,
der viel zu früh von uns gegangen ist.
Frankreich, insbesondere Südfrankreich mit seiner Provence habe ich
in mein Herz geschlossen. Warum? Nun, das ist eine Frage, die ich
nicht mit wenigen Worten beantworten kann. Das muss auch nicht
sein. Denn das, was ich in diesem kleinen Buch mit Tagebuchnotizen,
Fotografie und Kulinarischem vermitteln möchte, wird, so denke ich,
manche Frage ganz von selbst beantworten. Was fehlt, bleibt
der Phantasie überlassen.
Lassen Sie Ihre Sinne von einem Hauch südfranzösischem Flair
inspirieren. Ein guter französischer Rotwein würde natürlich
bestens zu einem provenzalischen Ambiente passen. 
Ich wünsche Ihnen „un bon voyage“ durch dieses kleine
Büchlein.
 Lino Battiston 
Es ist Oktober. Wie an jedem Morgen fahre ich in das nächste Dorf,
um Baguettes zu kaufen. Der Frühnebel liegt noch tief in den
Olivenbäumen und Weinfeldern, geheimnisvoll und still, aber man
spürt schon, dass ein neuer Tag die Nacht verdrängt. Und dann kommt
bald die Stelle, an der ich immer am Straßenrand anhalte, für kurze
Zeit aussteige, um in Richtung Osten zu blicken.
Diesmal habe ich Glück. Fast gespenstig wirkt der Mont Ventoux,
dessen Gipfel über den Nebelschwaden sichtbar wird und auf der
Südseite wie schneebedeckt erscheint. Der Himmel färbt sich
rötlich, gelb und blauviolett. Dann steigt die Sonne, fast
unwirklich, aber unaufhaltsam, langsam hinter dem Berg empor. Noch
sehe ich nur einen kleinen Teil von ihr, aber kurze Zeit später
zeigt sie sich in voller Größe und ich fühle die unvorstellbare
Energie, die von ihr ausgeht. Ich atme tief die würzige Luft, die
hier nach Thymian, Majoran, Rosmarin und wildem Lavendel schmeckt,
schließe die Augen, tanke die ersten wärmenden Strahlen und denke,
dass es wieder ein guter Tag wird. Bald verfliegen die letzten
Nebelschwaden, die wie kleine Seen ausschauen, aus den Tälern. Die
Sonne entfaltet nun ihre volle Kraft und strahlt auf die bunte
Herbstwelt der Côte de Vivarais.
Wenige Zeit später betrete ich dann die „Boulangerie“ Eine alte
Eichentür signalisiert mit ihrem Knarren und Quietschen und ein
paar Glöckchen, die vorher wahrscheinlich um den Hals von Schafen
hingen, dass Kundschaft da ist. Von der mit allerlei Leckereien
gefüllten Theke aus sehe ich bis in die Backstube. Dort werden
gerade vom Bäcker mit der tatkräftigen Hilfe seiner Frau Baguettes
aus dem Ofen genommen und in fahrbare Regale gefüllt.
 
„Un moment, monsieur“
Ich warte geduldig, was mich nicht stört, denn ich nutze die Zeit,
um von dieser Atmosphäre zu schnuppern. Diesmal werde ich von der
Madame bedient. Ihre Herzlichkeit und gute Laune überdeckt ihr
schon stattliches Alter. Ich reserviere wieder Baquettes für Morgen
und sie verabschiedet mich mit einem freundlichen „Au revoir“. Dann
nehme ich mir noch ein bisschen Zeit, um im Bistro an der Ecke
einen Café zu trinken, dort, wo sich allmorgendlich etliche aus dem
Dorf einfinden, um ein Schwätzchen zu halten, Café zu trinken oder
auch schon ein Gläschen Rotwein zu schlürfen. So beginnt nach
provenzalischer Art der Tag.
Eine alte Platanenallee, wie sie überall im Süden Frankreichs zu
finden ist, führt mich wieder aus dem Dorf.