INKA LOREEN MINDEN

Buon Natale

eine Weihnachtsgeschichte

Inhalt

 

Simon und Marco kommen sich nach einer Weihnachtsfeier näher. Für Simon sind es die ersten Erfahrungen mit einem Mann.

ca. 15 Taschenbuchseiten

 

Eine zarte Gay Romance Kurzgeschichte.

Ihr findet sie auch in dem Sammelband

»ungayzogene Storys«.

Buon Natale

 

SIMON

 

»Hey, Simon, hast du gesehen, wie der Chef die Tussi aus der Buchhaltung angebaggert hat?«, fragt mich mein Kollege, als wir gemeinsam durch die dunklen Straßen nach Hause torkeln. Marco hat einen Arm um meine Taille gelegt und ich den meinen um seine Schultern, damit wir uns gegenseitig stützen. Die Weihnachtsfeier hat ein sehr feuchtes Ende genommen.

»Du meinst Bea?« Ich versuche mir, ihr Gesicht vorzustellen, doch es gelingt mir einfach nicht. Meine Gedanken schweifen immer wieder zu dem Mann an meiner Seite, mit dem ich einen sehr schönen Abend verbracht habe. Obwohl wir schon mehrere Jahre zusammenarbeiten, sind wir erst heute so richtig ins Gespräch gekommen. Wir haben uns über alles Mögliche unterhalten, so als ob wir schon immer die besten Freunde gewesen wären.

»Keine Ahnung, wie die heißt, mio amico. Findest du nicht, dass es die Weiber bei den Vorgesetzten einfacher haben?« Seine Hand wandert tiefer, zu meinem Hintern. Wahrscheinlich denkt er dabei an Bea, was mir ein Grinsen entlockt. Die sieht auch wirklich nicht schlecht aus, aber mein Fall ist sie nicht. Irgendwie war bis jetzt noch keine Frau so richtig mein Fall.

Wieder muss ich ihn ansehen. »Ich denke, der Chef war mindestens genauso voll wie du gerade und hat nicht mehr gewusst, was er macht.« Marcos Hand verschwindet in meiner Gesäßtasche, während ich hinzusetze: »Außerdem ist er verheiratet.«

Er grinst mich schief an. »Ich bin nicht voll. No, no. Ich weiß noch genau, was ich mache.« Lachend kneift er mir in den Po. »Hast du grad ’ne Freundin, Simon? Una ragazza

Marco ist genau der Typ Mann, auf den die Frauen abfahren: ein sexy Südländer mit durchtrainiertem Body. Den hat er jetzt natürlich unter einem dicken Parka versteckt und die dunklen Haare unter einer Mütze, aber seine hellen Augen funkeln fröhlich. Sein Lächeln und vor allem der italienische Akzent lassen sogar mein Herz flattern. Verdammter Alkohol. Auch seine Hand an meinem Arsch stört mich nicht!