Inhalt

  1. Cover
  2. Über dieses Buch
  3. Über den Autor
  4. Titel
  5. Impressum
  6. Widmung
  7. Vorwort
  8. 1 Faszination Fuß
    1. 1.1 Als der Fuß das Laufen lernte
    2. 1.2 Auf gutem Fuße oder: Der Idealfuß – Anatomie I
    3. 1.3 Der eigene Fuß
    4. 1.4 Gut vernetzter Fuß – Anatomie II
    5. 1.5 Und wie geht es sich bei dir? – Die Kunst des natürlichen Gehens
    6. 1.6 Von den Zehen bis zum Kopf
  9. 2 Der Fuß im Schuh
    1. 2.1 Gut geschützt?
    2. 2.2 Wenn der Schuh stinkt
    3. 2.3 Wenn der Schuh drückt
    4. 2.4 Schöne bunte Schuhwelt
    5. 2.5 Wie Schuhe unser Wohlbefinden beeinflussen
    6. 2.6 Schuheinlagen können helfen – aber auch heilen?
    7. 2.7 Des eigenen Fußglückes Schmied
  10. 3 Wenn’s nicht mehr rundläuft
    1. 3.1 Mehr als Muskeln und Knochen
    2. 3.2 Alarmsignale am Fuß
    3. 3.3 Kalte Füße
    4. 3.4 Dicke Füße und Beine
    5. 3.5 Wenn die Wade krampft
    6. 3.6 Haut und Nägel
    7. 3.7 Knochen und Sehnen
    8. 3.8 Arterien und Venen
    9. 3.9 Stoffwechsel und Immunsystem
    10. 3.10 Nerven
    11. 3.11 Verletzungen und Operationen
  11. 4 Wellness für Ihre Füße
    1. 4.1 Die richtige Fußhygiene
    2. 4.2 Die Erotik des Fußes
    3. 4.3 Weil’s einfach guttut: Die Fußmassage
    4. 4.4 Bewegung ist das A&O
    5. 4.5 Barfußlaufen oder: Die unterschätzte Therapie
    6. 4.6 Revierdoc’s Fuß-Gym
  12. Leben Sie leichtfüßig! – Ein paar Worte zum Schluss
  13. Danksagung

Über dieses Buch

Der dicke Zeh trägt die Hälfte unseres Körpergewichts. Ein schiefer großer Zeh, medizinisch Hallux valgus genannt, sieht nicht nur unschön aus, er kann auch den gesamten Bewegungsablauf aus dem Takt bringt. Doch auch Rückenschmerzen, Migräne oder Nierenerkrankungen können schon durch Beschwerden, wie dicke Füße oder schwere Beine erkannt werden. Der Revierdoc Matthias Manke erklärt in seinem Buch, welche Erkrankungen wir schon an den Füßen und Beinen erkennen können. Er zeigt aber auch, wie wir durch gesundes Gehen diesen Erkrankungen vorbeugen können. Sei es das richtige Schuhwerk, häufiges Barfußgehen, Fußmassagen oder gezieltes Fußtraining – mit diesen Tipps lernen wir unsere Füße und somit unseren gesamten Organismus besser zu verstehen und vorzubeugen, denn: Füße spiegeln unseren Gesundheitszustand wieder.

Über den Autor

Dr. Matthias Manke ist der »Revierdoc«, arbeitet und lebt in Bochum als Orthopäde und Unfallchirurg. Zudem ist der Revierdoc u. a. Dozent der Forschungsgruppe Akupunktur (FACM), Dozent der Ruhr-Universität Bochum, leitender Arzt des Bochumer Sportmedizinischen Netzwerkes »SPORTIVUM« und betreuender Arzt von Spielern der 1. Fußballbundesliga

DR. MATTHIAS MANKE

Leicht
füßig

Für meine Frau Melanie
Für meine Kinder Marlene & Max,
deren Diskussionsfähigkeit ich in puncto Schuhwerk
seit Jahren sehr schätze ;-)

Obwohl alle Informationen und Empfehlungen in diesem Buch sehr sorgfältig geprüft wurden, wird für deren Richtigkeit und Vollständigkeit keine Gewährleistung oder Garantie übernommen. Vor allem aber ersetzen sie keinen sach- und fachkundigen Rat im Einzelfall. Ausgeschlossen ist jegliche Haftung des Autors bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden.

Bei Links auf Webseiten Dritter sei auf den Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verwiesen. Für deren Inhalte übernehmen Autor und Verlag ebenfalls keinerlei Haftung.

Wenn in diesem Buch mehrheitlich die maskuline Form verwendet wird, so nur um der besseren Lesbarkeit willen. Ist von Ärzten, Patienten, Experten etc. die Rede, sind damit natürlich immer auch Ärztinnen, Patientinnen und Expertinnen gemeint, sofern nichts anderes aus dem Kontext hervorgeht.

Vorwort: Auf den Fuß gekommen

Indem Sie dieses Buch in den Händen halten, haben Sie bereits mehr Interesse an dem Körperteil Fuß bewiesen als die meisten Ärzte. Denn wir alle unterschätzen unsere Füße und deren wichtigen Funktionen. Aber warum sollten wir uns auch um etwas kümmern, das täglich außerhalb unseres Blickfeldes in Schuhen sein dunkles Dasein fristet? Erst wenn sie aufmucken, werden wir auf unsere Füße aufmerksam. Entweder beginnt es mit einem Schmerz, der sich allmählich entwickelt oder eines Tages nach dem Aufstehen plötzlich da ist. Oder wir bemerken, dass der Schuh, der bisher wie angegossen gepasst hat, auf einmal drückt. Laufen wir nun sofort zu dem Arzt unseres Vertrauens? Wohl kaum. Denn wir hoffen wie immer, dass das, was von allein kam, auch wieder von allein vergeht. Damit machen wir es allerdings in der Regel schlimmer. Denn eines sei schon jetzt verraten: Der Fuß signalisiert Schmerzen erst dann, wenn die körpereigenen Kompensationsmechanismen bereits erschöpft sind. Betrachten Sie jeden Ihrer beiden Füße also lieber wie eine kostbare Glaskaraffe. Jegliche Veränderung, die unvorteilhaft auf den Fuß einwirkt, ist wie ein weiterer Tropfen, der diese Karaffe füllt. Jahre-, möglicherweise jahrzehntelang bekommen Sie davon nichts mit. Doch mit einem Mal läuft die Karaffe über – und Sie haben wahrnehmbare Beschwerden in Form von Schmerzen oder Fehlstellungen. Leider gibt es kein Wundermittel, mit dem Sie Ihre »Fußkaraffe« auf der Stelle leeren können, um wieder beschwerdefrei durch die kommenden Jahrzehnte zu gehen …

Die wenigsten wissen, dass etwa ein Drittel aller Erwachsenen Fußbeschwerden hat. Woher auch? Der Fuß ist nicht salonfähig. Er ist das, was am Ende des Körpers den Boden berührt. Mit dem Fuß assoziiert man keine strahlend schöne Erscheinung, ist eher geneigt, an Schmutz, Sockenflaum, unangenehmen Geruch, pilzbefallene Fußnägel oder auffällige Fehlstellungen zu denken. Haben Sie schon mal daran gedacht, in geselliger Runde die eigenen Füße zu thematisieren? »Habt ihr auch so komische Krallenzehen wie ich?« oder »Wie habt ihr euren Fußpilz in den Griff bekommen?«, solche Fragen werden Sie auf einer Party kaum hören. Unser Fuß darf nur in schicken Schuhen auf die Party, um das Outfit seiner Trägerin bzw. seines Trägers optisch aufzuwerten. Und geht es doch mal um Krankheiten und körperliche Einschränkungen, ist der Rücken das Thema Nummer 1. Im Gegensatz zu unseren Füßen gilt der Rücken als gesellschaftsfähig. Eigentlich verwunderlich, da wir unseren eigenen Rücken erst recht nicht im Blickfeld haben.

Als Spezialist für den Bewegungsapparat kann ich inzwischen behaupten, dass viele von uns ihren Körper nicht richtig wertschätzen. Seien es nun die Füße oder der Rücken. Zu sehr vertrauen wir darauf, dass unser Körper im Laufe der Evolution sein Optimum erreicht hat. Hierbei vergessen wir aber, dass alles Vergängliche auf der Welt gepflegt werden muss. Wir gießen unsere Blumen, waschen unser Auto und putzen unser Haus – damit wir möglichst lange Freude daran haben. Doch kümmern wir uns – jenseits von Zähneputzen, Duschen und fünfmal täglich Obst und Gemüse – auch ausreichend um unseren Körper? Auf unseren Füßen laufen wir durchschnittlich 80.000 Kilometer durchs Leben. Das heißt, wir umrunden die Erde ganze zwei Mal zu Fuß. Wenn das keine Meisterleistung ist. Unsere Füße sind aber auch ein Meisterwerk der Natur, das unsere Vorfahren noch zu schätzen wussten – immerhin drohte bei einem Fußschaden unmittelbar der Tod. Als die Menschen noch jagten und von Ort zu Ort zogen, war die Fußgesundheit ein bedeutendes Thema. Wer nicht mehr mobil war, wurde entweder zurückgelassen oder von einem wilden Tier erwischt. Heute bauen wir auf die Errungenschaften der Medizin hinsichtlich Hilfsmittel und Therapiemöglichkeiten. Dabei ist nicht immer Verlass auf die wundersame Heilung durch den ärztlichen Spezialisten. Das gilt für den Fuß ebenso wie für alle anderen Leiden am Bewegungsapparat.

Ich bin nun fast zehn Jahre in der eigenen Praxis tätig. Anders als in der Klinik habe ich die Möglichkeit, meine Patienten über einen längeren Zeitraum zu begleiten. So sehe ich Veränderungen, die sich während der Behandlung einstellen. Und diese Veränderungen haben mich auch in puncto Füße zum Umdenken bewegt. Und zwar grundlegend. Im Rahmen meines Medizinstudiums musste ich auch das Fach »Orthopädie« belegen. Dort wurden dem angehenden Mediziner vier Monate lang einmal in der Woche die Grundkenntnisse der gesamten Orthopädie verklickert. Das Thema Füße wurde innerhalb von 90 Minuten abgehandelt: Welche Fußveränderungen gibt es? Und welche Möglichkeiten hat der Arzt? Aus der Fußvorlesung nahmen alle Studenten immerhin mit, dass es Einlagen gibt. Und ist durch Einlagen keine ausreichende Linderung zu erzielen, bleibt ja immer noch der operative Eingriff als Lösung. Nur ein Bruchteil der Studierenden, die diese Pflichtvorlesung besucht haben, entschied sich für eine Facharztausbildung zum Orthopäden. Wer nun meint, dass wenigstens die Facharztausbildung zum Orthopäden fundamentales Wissen zum Thema Fußgesundheit vermittelt, liegt leider falsch. Die Facharztausbildung erfolgt nämlich überwiegend im Krankenhaus, wo man natürlich nur mit Patienten zu tun hat, bei denen Schmerzen oder Fehlstellung so weit vorangeschritten sind, dass nur noch ein operativer Eingriff Abhilfe schaffen kann. Insofern habe ich viel über Fußoperationen gelernt und auch selbst viele operative Eingriffe an den Füßen durchgeführt. Gezwungenermaßen. Ein Freund der Füße war ich damals jedenfalls nicht. Vermutlich, weil die Füße meiner Patienten oft recht ungepflegt waren. Und so habe ich Füße operiert, ohne mir groß Gedanken darüber zu machen, warum es zu derartigen Veränderungen gekommen ist. Für uns junge Ärzte stellte sich gar nicht die Frage, ob diese Operationen auch hätten vermieden werden können. Diese Frage kam erst auf, als ich von der Klinik in die Praxis wechselte. Nun konnte ich nicht mehr einfach unterscheiden zwischen »Fuß gut? Keine OP« und »Fuß schlecht? OP erforderlich«.

Die wegweisende Erkenntnis, die ich in meiner Praxiszeit gewann, war jedoch die Tatsache, dass ich den Fuß nicht mehr nur isoliert betrachten darf.

Unsere Füße sind die Basis unseres Körpers, weshalb Veränderungen an ihnen zu Veränderungen im gesamten Körper führen können. Die Last unseres Körpers ruht auf ihnen, die Statik baut auf ihnen auf. Doch was machen die meisten Ärzte? Untersuchen und überwiegend symptomorientiert handeln. Schmerzt der Rücken, liegt die Ursache im Rücken nah; schmerzt es bei verschiedenen Bewegungen in der Schulter, ist wahrscheinlich eine Struktur im Schultergelenk gereizt. Warum nicht mal einen Blick auf die Füße riskieren? Umgekehrt können sich aber auch Veränderungen an den inneren Organen oder dem Stoffwechsel am Fuß manifestieren, sprich dort in Erscheinung treten. Für die Patienten hat es sich schon immer gelohnt, wenn wir Ärzte über den Tellerrand unseres eigenen fachärztlichen Radius hinaus schauen und auch mal an Ursachen aus anderen Fachbereichen denken. Mittlerweile weiß ich, dass unsere Füße einen entscheidenden Einfluss auf unseren Gesundheitszustand und somit auf unser Wohlbefinden haben. Wenn man seine Füße im Blick behält, kann man viele körperliche Probleme verhindern. Einige Erkrankungen lassen sich sogar an den Füßen diagnostizieren. So ist zum Beispiel der akute Gichtanfall der Großzehe im Regelfall der erste Hinweis auf einen erhöhten Harnsäurewert. Schwere Beine oder Füße wiederum können ein Hinweis auf Durchblutungsstörungen sein. Und Haut- und Nagelveränderungen aufgrund eines Pilzbefalls stellen eine langfristige Belastung des Körpers dar.

Mit diesem Buch möchte ich Sie für Ihre Füße sensibilisieren, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass es das Anamnesegespräch (das Gespräch mit dem Patienten über das Entstehen seiner Beschwerden) leichter macht, wenn der Patient Gründe äußert, die mit den Beschwerden in Zusammenhang stehen könnten. Das Ziel muss es jedoch sein, gemeinsam die Ursache der Beschwerden auszumachen, um dann auch gemeinsam den Heilungsweg erfolgreich zu gehen. Das setzt voraus, dass der Patient bei der Therapie mithilft. Ärztliche Therapien können nämlich nur funktionieren, wenn die Bereitschaft des Patienten, mitzuarbeiten und den Anweisungen des Arztes Folge zu leisten (Patienten-Compliance), hoch ist. Nur so kann sich ein langfristiger Behandlungserfolg einstellen, der leichtfüßig macht!