Für Elena
Bommel schläft schon seit Wochen. Aber dann kitzelt ihn ein vorwitziger Sonnenstrahl in der Nase und er muss so heftig niesen, dass er wieder einmal aus dem Bett fällt. Eigentlich ist gar nichts passiert, aber er besteht darauf, dass er eine ganz schlimme „Schreckverletzung“ hat.
Auf einem nahen Reiterhof herrscht große Aufregung, weil ein ganz kleines Fohlen verschwunden ist. Nun wird Bommel wieder zum großen Helden. Ob er das Fohlen wohl findet?
Aber lest besser selbst, für mich ist das viel zu aufregend.
Neben zahlreichen Kinderbüchern über den kleinen Teddybären Bommel schreibt die Autorin auch Kurzgeschichten. Hier stellt sie den 11. Band ihrer Bommel-Reihe vor. Sie liebt die Natur. Bei ihren Spaziergängen durch die Wälder, wenn Rehe, Füchse und manchmal sogar ein Wildschwein ihren Weg kreuzen, hat sie ihre besten Ideen. Die Autorin lebt an der Ostsee.
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© 2021 Karin Kirwa
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Redaktion: Karin Kirwa
Die Bilder entstammen dem Fundus der Autorin
unter Zuhilfenahme von Pixabay.
Herstellung und Verlag:
Bod – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 9 7837 55 71909 0
Bommel saß auf seinem Bett, in der linken Ecke wie immer und schlief. Sein letzter Urlaub war so aufregend gewesen, dass er erst einmal Kraft schöpfen musste für neue Abenteuer.
Und da saß er nun wieder Tag für Tag und Woche für Woche.
Aber wie das manchmal so ist, wenn der Herbst kommt, steht die Sonne ganz tief und kitzelt einen in der Nase und dann wird man wach.
So erging es auch Bommel. Er schlief so lange, bis plötzlich ein vorwitziger Sonnenstrahl hinter der Gardine hervorkam und genau auf Bommels Nase schien, so dass Bommel niesen musste.
Und zwar gleich so heftig, dass er wieder einmal aus dem Bett fiel.
Ach das war ja etwas, da lag er nun kopfüber, seine Arme waren weggestreckt und er konnte sich nicht aufrappeln. Er stöhnte und ächzte so laut, dass ich im Nebenzimmer aufmerksam wurde durch die seltsamen Geräusche, die aus Bommels Zimmer kamen.
Also schaute ich nach und da sah ich ihn liegen, auf dem Kopf, die Arme weit ausgestreckt und die Beine hoch in der Luft. Natürlich war das nicht nett, aber ich konnte gar nichts anderes tun, als lachen. Bommel fand das nicht lustig und wurde richtig wütend. Sprechen konnte er nicht, weil ihm durch die ungewöhnliche Lage, so kopfüber, einfach die Luft fehlte. Es kam nur ein Grunzen vom Boden her und so hob ich ihn schnell auf.
Kaum hatte Bommel den Kopf wieder da, wo er hingehörte, nämlich oben, legte er los, ob ich nichts anderes wüsste, als zu lachen, wenn er schwer verletzt auf dem Boden liege und gar nicht wisse, ob er den Sturz überleben würde. Und überhaupt so etwas Herzloses an Teddybärenmutter gäbe es ja wohl nicht noch einmal. Er wetterte und meckerte wie ein Rohrspatz.
Ihr könnt mir glauben, ich versuchte wirklich ernst zu bleiben, aber es ging einfach nicht. Bommel war zu komisch. Und so kicherte ich etwas ungezogen vor mich hin. Aber nur kurz, weil man eigentlich nicht lacht, wenn sich jemand verletzt hat. Schnell machte ich ein etwas ernsteres Gesicht und sagte:
„Ach Bommel, du wirst das schon überleben, glaube es mir. Und wo ist denn überhaupt deine Verletzung?????“
Bommel schaute an sich herunter, er lugte über seine Schulter, betrachtete die Arme und Beine und konnte wirklich nichts feststellen.
„Aber den Schreck“, brummelte er, „den hast du wohl ganz vergessen“, musste er noch eins draufsetzen.