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Vorwort

liebe leserinnen, liebe leser,

die kleinen und die großen begebenheiten, die kleinen und die großen gefühle sind das motto, unter dem die poetische reise steht, auf die uns heidi friedrich mit dem witz eines heinz erhardt und dem esprit eines christian morgenstern mitnimmt und uns teils charmant, teils burschikos darauf hinweist, dass wir eines niemals verlieren sollten - unseren humor.

norbert schmiedberger

- taon -

Lieber Norbert, liebe Leser(innen),

irgendwie erinnert mich das an ein Gedicht des großartigen Heinz Erhardt, in welchem dieser u.a. seufzt, dass er gern Christian Morgenstern wäre...

An beide komm ich nicht ran :-) trotzdem wünsche ich allen Lesern dieses Büchleins viel Vergnügen damit!

Drum seh ich's ein und bleib bescheiden:

Die Ähnlichkeit mit diesen beiden

ist nicht gerade hoch – ja, niedrig!

Ich bin halt doch nur... Heidi Friedrich.

Mannheim, im März 2015

KINDHEITS-ERINNERUNGEN...

Wie alles anfing

Als Ulbricht frech im Fernsehen log,

der erste Mensch ins Weltall flog,

als alte Männer Mauern bauten

und mächtig auf den Pudding hauten,

die Welt gar hart am Abgrund wankte,

weil Osten sich mit Westen zankte,

dabei aufs rote Knöpfchen schielte

und mit Atomsprengköpfen spielte -

inmitten all dem Säbelgerassel

und hochmartialischen Gequassel

war'n meine Eltern sehr viel schlauer

als Kennedy und Adenauer:

„Make love, not war!“ hieß die Devise,

und Vati tat sein Bestes, diese

brav zu befolgen; alsodann

wuchs ich in Muttis Bauch heran,

bis ich mich durch den Ausgang zwängte

(weil Neugier mich nach draußen drängte)

und angesichts der Szenerie

mein allererstes Wörtchen schrie:

Wie es weiterging

Trotz kalten Kriegs und Mauerbaus

mit Drohgehabe, Irrenhaus,

Damoklesschwerts an dünnem Seil:

Bei uns, da war die Welt noch heil -

im Dorf, wo jeder jeden kannte

und eine Herde Schafe rannte

die Straße runter, wo ja nur

ganz selten mal ein Auto fuhr.

Ums Haus ein riesig großer Garten

mit Bäumen, Sträuchern aller Arten:

Ein Kirsch-, ein Birn-, ein Walnussbaum,

3 Apfelbäume, einmal Pflaum;

Johannis-, Brom- und Stachelbeer,

Rhabarber und noch vieles mehr -

und drumherum Ligusterhecke

von einer bis zur andren Ecke.

Damit das Zeug bloß nicht verdarb

und keiner von uns Hungers starb,

trug Vati kistenweis es rein

und Oma weckte alles ein.

Der Opa kehrt' im Herbst die Blätter

und dachte, wenig Arbeit hätt' er,

wenn er sie auf 'nen Haufen schippte

und Benzin darüber kippte.

An sich war die Idee nicht schlecht,

allein sie klappte nicht so recht:

Die Explosion – ich kann's beschwören! -