Impressum

1. Auflage 2019

Autor & Titel-Layout:

Uwe Walter, Herbstbreite 4, D-34497 Korbach

Fotos: Uwe Walter und angegebene Quellen

Copyright 2019

Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN 9-783-750-47581-6

Keine Vervielfältigung, Nachdruck, Fotokopie oder digitale Speicherung ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Verlages und des Autors.

Dieses ist eine historisch/geschichtliche Dokumentation. Sämtliche Nennungen von Firmen und Personen dienen nicht Werbezwecken.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort zur Chronik

In diesem Jahr feiert der Bundeswehrstandort Stadtallendorf sein sechzigjähriges Bestehen. Anlässlich dieses Geburtstags und aufgrund von großen Nachfrage vieler ehemaliger „Hessischer Löwen“ und Modelbauer habe ich mich entschlossen, eine weitere Chronik über die deutsche Bundeswehrgeschichte zu veröffentlichen, die sich ausschließlich mit der Geschichte der dort stationierten Verbände und Einheiten des Standortes Stadtallendorf sowie der bereits aufgelösten Garnison Neustadt (Hessen) beschäftigt.

In den Jahren des „Kalten Krieges“ waren an dem damaligen Doppelstandort Neustadt/Stadtallendorf die komplette Panzerbrigade 6/14 mit ihren Verbänden und Einheiten sowie weitere nicht aktive Geräteeinheiten des ehemaligen III. Korps aus Koblenz stationiert.

Seit den 1990iger Jahren hat der Bundesehrstandort Neustadt/Stadtallendorf eine Reihe von Veränderungen erlebt, als aufgrund von diversen Standortentscheidungen bis zum Jahr 2008 sämtliche Verbände sowie Einheiten der Panzerbrigade 14 „Hessischer Löwe“ aufgelöst und somit auch die Ernst-Moritz-Ernst-Kaserne in Neustadt (Hessen) aufgeschlossen wurden. Geschlossen werden sollte auch die Stadtallendorfer Hessen-Kaserne, die - jetziger Stand - nach erfolgter Renovierung und Instandsetzung neben Sanitätseinheiten auch wieder Heereseinheiten erhalten soll.

Jedoch erhielt der Bundeswehrstandort Stadtallendorf durch den Transformationsprozess nach Jahren des Abbaus mit der Verlegung des Stabes und der Stabskompanie der damaligen Division Spezielle Operationen zum Ende des Jahres 2008 sowie des bereits wieder aufgelösten Luftlandefernmeldebataillons DSO eine Aufwertung. Damit ist das hessische Stadtallendorf neben dem niedersächsischen Oldenburg und dem fränkischen Veitshöchheim einer der drei verbleibenden Divisionsstandorte des deutschen Heeres. Von seinerzeit vierzehn Divisionen, die das deutsche Heer nach Übernahme von Nationaler Volksarmee durch die Bundeswehr Anfang der 1990iger Jahre hatte, bleiben diese drei übrig. Durch diesen Sachverhalt wird die dramatische Reduzierung des deutschen Heeres mehr als augenfällig. Waren Anfang der 1990iger Jahre in dem Doppelstandort Neustadt/Stadtallendorf noch rund dreitausendfünfhundert Soldaten stationiert, so beträgt heute die Anzahl der in Stadtallendorf stationierten Soldatinnen und Soldaten knapp eintausend.

Besonders freut es mich, das sich auch der Pressestab der Division Schnelle Kräfte immer wieder bereit erklärt, mich bei den Buchprojekten, die die Verbände der Division betreffen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu unterstützen. Dieses ist sicherlich nicht immer selbstverständlich, wie ich bei den Recherchen in manchen anderen Einheiten erfahren musste und gebührt meinen ausdrücklichen Dank.

Ein weiterer besonderer Dank gilt dem Kommando deutsches Heer in Straußberg mit seinen Pressereferaten – hier besonders den Herren Oberst Kolatzki und Oberstleutnant Schinn – sowie den ehemaligen Brigadekommandeuren, den Herren Brigadegeneral a. D. Peter Goebel und Generalmajor a. D. Gertmann Sude, die mir seinerzeit bei der ersten Chronik der Panzerbrigade 14 „Hessischer Löwe“ ebenfalls mit „Rat und Tat“ zur Seite standen. Nicht zu vergessen auch all den anderen „fleißigen“ Helfer, ohne deren Hilfe, die Chronik seinerzeit überhaupt nicht hätte erstellt werden können.

Ich wünsche den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr bei den bevorstehenden Aufgaben, in den Einsätzen - egal ob im In- oder Ausland alles Gute, viel Erfolg und Gottessegen!

Korbach, im November 2019

Uwe Walter

Division Schnelle Kräfte

Die Geschichte der Division Schnelle Kräfte (DSK) beginnt mit der Stationierungsentscheidung von Herbst 2011.

Dieses Stationierungskonzept sah vor, am Bundeswehrstandort Stadtallendorf die bisherige und seit Oktober 2010 dort stationierte Division Spezielle Operationen aufzulösen und die Division Schnelle Kräfte aufzustellen.

Die Tradition der heutigen Division Schnelle Kräfte geht allerdings weit in die Anfangsjahre der Bundeswehr zurück:

Im Juli 1956 wird in Regensburg die 4. Panzergrenadierdivision und ein halbes Jahr später die 1. Luftlandedivision in Esslingen aufgestellt. Aufgrund der Einnahme der Heeresstruktur V „Kaderung und rascher Aufwuchs“ verschmelzen beide Divisionsstäbe zum 1. April 1994 in Regensburg zum Kommando Luftbewegliche Kräfte / 4. Division (KLK / 4. Division).

Diese neu geschaffene Division führte in der Anfangszeit drei Luftlandebrigaden sowie Divisionstruppenteile und war ein längst überfälliger Schritt des deutschen Heeres auf die ständig wachsenden Anforderungen an die Soldaten der Bundeswehr seit dem Mauerfall im Jahr 1989.

Die Luftlandebrigade 25 „Schwarzwald“ wurde im Jahr 1996 in das heutige Kommando Spezialkräfte (KSK) umgegliedert. Dieses Kommando wurde deshalb geschaffen, weil die Gefährdung deutscher Staatsbürger in Ruanda nur mit Hilfe von belgischen Spezialeinheiten im Jahr 1994 verhindert werden konnte.

Das Kommando Luftbewegliche Kräfte / 4. Division wird am 1. April 2001 zur Division Spezielle Operationen umgegliedert und in diese umbenannt.

Mit der Standortentscheidung und dem Stationierungskonzept aus dem Jahr 2001 wurde ebenfalls entscheiden, dass im fränkischen Veitshöchheim die Division Luftbewegliche Operationen (DLO) aufgestellt wird.

Diese neu erschaffene Division sollte sämtliche luftbeglichen Verbände des deutschen Heeres führen und war ebenfalls wie die Division Spezielle Operationen ein Spezialverband des deutschen Heeres. Dieser neu geschaffenen Division war die Luftbewegliche / Luftmechanisierte Brigade aus Fritzlar, der im Unterstellungsverhältnis zunächst drei, später zwei Kampfhubschrauberregimenter unterstellt waren, unterstellt.

Zudem waren die mittleren Transporthubschrauberregimenter 15 (Rheine) und 25 (Laupheim) als Divisionstruppenteile ebenso unterstellt, wie die Transporthubschrauberregimenter 10 (Faßberg) und 30 (Niederstetten).

Aufgrund der o. g. Standortentscheidung und der Neuausrichtung des deutschen Heeres wurde zum 1. Januar 2014 die Division Schnelle Kräfte aufgestellt. Gleichzeitig wurde die Division Luftbewegliche Operationen in Veitshöchheim aufgelöst und die fliegenden Elemente in die Division Schnelle Kräfte überführt.

Ebenso wurden die Luftlandebrigaden aufgelöst und die Fallschirmjägerbataillone in Fallschirmjägerregimenter umgegliedert.

Zur Neuaufstellung der Stabskompanie Luftlandebrigade 1 wurde Personal und Material der Stabskompanie Luftlandebrigade 26 „Saarland“ herangezogen.

Hierdurch bündelt die Division Schnelle Kräfte alle Spezialkräfte, Heeresflieger sowie Luftlandekräfte des deutschen Heeres. Somit ist die Division Schnelle Kräfte ein wesentlicher Träger von Landeoperationen des deutschen Heeres und bei Operationen von luftbeweglichen sowie luftmechanisierten Kräften. Durch das Kommando Spezialkräfte ist die Division besonders für Spezialaufträge befähigt, die nicht unbedingt dem Kampf hoher Intensität gegen militärisch organisierte Kräfte entspricht.