Ein dickes Mädchen, das war sie schon immer gewesen.
Carola Bender war immer das "dicke Mädchen" in der Klasse, ja sogar bereits im Kindergarten war sie es schon.
Die Ärzte sagten damals, ihre Drüsen würden nicht richtig arbeiten, was der Anlöass für ihr Gewicht sei.
Natürlich ist es notwendig, ihr gegenüber fair zu sein und diese Art der Namensgebung, etwas genauer zu betrachten.
Es war die Zeit, als "Twiggy", das Model aus England, das Idealbild aller Männer war.
Es war die Ära der dürren Mädchen, noch viel dürrer als die heutigen Models auf den Laufstegen der Modewelt.
Denken sie an die Figur, dieser Person "Twiggy".
Sie hatte zwar ein hübsches Gesicht und dann hatte ihr Körper aber nur eine gerade Linie, bis auf den Boden.
Sie hatte keine Brüste, keine Hüften und keinen nennenswerten Hintern.
Und das war zu dieser Zeit leider zu einer Art Standard für "Schönheit" geworden, oder zumindest, zum Standard für damaligen "Chic" gewesen.
Damals wurde für Damen, eine Kleidergröße über vierzig, als Supergröße bezeichnet und war in normalen Geschäften, kaum zu bekommen.
Auf Messen wurde Kleidergröße sechsunddreißig, als normal bezeichnet.
Wenn die damaligen Damen eine Erbse verschluckt hatten, sahen sie aus, als wären sie schwanger.
Hier in dieser Zeit ist also unsere Carola Bender aufgewachsen, die sogar dachte, dass der Name "Carola" nicht wirklich zu einem "fetten Mädchen" wie zu ihr, passen würde.
Von allen Seiten außerhalb ihrer Familie wurde sie immer darauf hingewiesen, sie sei fett.
Es stimmte, Carola hatte ein wenig Bauch, etwas mehr, als andere Mädchen in ihrem Alter.
Sie hatte auch sehr schön und große 'Brüste' und definitiv einen ziemlich abgerundeten Hintern, und 'Ja', er passte sehr gut zu ihren engen Höschen.
Jedenfalls füllte er ihre Hose richtig aus und sie hatte einen richtigen Knackarsch.
Carolas Sicht auf sich selbst wurde sicherlich von dem beeinflusst, was andere gedacht und über sie geredet hatten.
Natürlich wäre sie gerne so dünn gewesen, so wie die anderen Mädchen waren, sie benötigte bereits mit vierzehn Jahren einen BH, die anderen Mädchen hatten noch nicht einmal eine sich abzeichnete Brust.
Obwohl dies der große Unterschied zu den anderen Mädchen war, und rapple dürr sein, eben die angesagte Mode war, schauten die Jungs lieber auf Carolas Brüste, als auf die dürren Stangen von Models.
Es gab den einen Vorfall während der High Schulzeit, der ihr immer in Erinnerung blieb.
In der Schule gab da ein Junge, sein Name war Natter, das war sein Familienname und kein Spitzname, sein Vorname war Peter.
Peter Natter betrachtete sich selbst, als einen ziemlichen großen Witzbold und drückte häufig, eine sehr wilde Art von "Humor" aus.
Er fing immer an, "Schweinchen" Geräusche zu machen, als er Carola in seiner Nähe sah.
Natter fuhr fort, weil es sie so offensichtlich störte.
Er wusste, wo mindestens einer ihrer 'Knöpfe' war, an dem er sie packen konnte, und drückte jedes Mal darauf, wenn er sie sah, was ihm große Freude machte.
Das war mit der Zeit sogar für Carolas Freundin Jennie zu viel, die sich dann Zeit nahm und sich mit Carola einen Plan ausdachte.
Dieser Plan musste natürlich vorbereitet werden.
Es passierte dann eines Tages in der Cafeteria neben dem Schulgebäude, wo sich die Jugend nach der Schule immer traf, die einen zum Plaudern und die anderen, zum Mittagessen.
Als die beiden Mädchen sahen, dass der Junge auch wieder in der Cafeteria saß, beschlossen sie, heute ihren Plan umzusetzen.
Natter saß mit zwei Freunden beim Mittagessen, als Carola an ihnen vorbeiging.
"Hey, dickes Mädchen", rief Natter und fing gleich wieder mit den Grunz-Geräuschen eines Schweines an, als sie an ihm vorbeiging.
Als Carola ihn ansah, fing er an, zu kichern, während er lustig seine Kumpels anschaute und auf deren Reaktion wartete, wie witzig er wieder einmal sei.
Nachdem Carola an ihm vorbei war, drehte sie sich um und sah, wie ihre Freundin Jennie jetzt auf gleicher Höhe wie Peter war.
Jennie blieb neben ihm stehen und verschüttete dann ihre heiße Suppe über den Kopf von Natter und tat so, als hätte er sie gestoßen.
Der Junge sprang mit einem Schrei auf und versuchte, die heiße Suppe aus seinem Gesicht zu wischen.
Dann schritt Jennie erneut ein, griff nach seinem Gürtel, zog die Hose von seinem Körper weg und goss ihren Eistee in die Vorderseite seiner Hose.
Jetzt sah es aus, als hätte er auch noch in die Hose gemacht.
Die ganze Cafeteria ging mit zustimmenden Rufen und Applaus auf ihn zu, als Natter versuchte, sich schnellstens zu säubern.
Dann sagte Jennie mit leiser Stimme zu ihm, aber eine, von der er wusste, dass sie todernst gemeint war:
„Versuchst du es noch einmal meine Freundin zu beleidigen, dann schneide ich dir deine Nüsse ab und werfe sie den Hühnern vor.“
„Zweifle nie an meinem Wort, es könnte gefährlich für dich sein.“
Er nahm es sich zu Herzen und ab diesem Zeitpunkt hörte die Belästigung von Carola auf.
Aber der Gedanke war sicherlich in Carolas Innerem fest verankert, dass sie ein dickes Mädchen sei.
Es war nie wirklich wichtig, dass Carola, wenn sie vielleicht fünf oder zehn Zentimeter größer gewesen wäre, als leicht "korpulent" angesehen worden wäre.
Aber genau, wie bei ihrer wundervollen Mutter, fehlten ihr diese paar Zentimeter an Körpergröße, um ihr Gewicht auszugleichen.
Es war eine oft schmutzige Schlacht, die Carola während der gesamten High School ausgetragen hat.
Es gab nicht so viele erfreuliche Termine für sie.
Aber sie versuchte so viel wie möglich, nichts dagegen zu unternehmen.
Sie hatte trotzdem ihre Gruppe von Freunden, Jennie war eine ihrer liebsten Freundinnen und sie verstand sich mit den meisten anderen fremden Menschen.
Natter war die große Ausnahme, aber er war im Allgemeinen halt so und wollte unter den Dummen, der Anführer sein.
Einer der letzten "Wermutstropfen" für Carola war der Abschlussball in ihrem letzten Jahr.
Carola hatte kein Date für diesen Ball, und ihre Mutter überredete deshalb ihren Cousin Jürgen, sie dorthin mitzunehmen, denn alleine wollte sie nicht teilnehmen.
Das Mädchen hatte eine schreckliche Zeit damit, sich zu entscheiden, ob es ein Vergnügen, oder die letzte Art der Demütigung für sie sei, mit ihrem Cousin, den Ball zu besuchen.
Jeder, der sie kannte, wusste sofort, dass sie keinen Nachgang hatte und deswegen mit ihrem Cousin kam.
In diesem Fall war sie sich jedoch der Liebe und der Sorge ihrer Mutter für sie, voll bewusst, die diesen Deal für sie eingefädelt hatte, und Carola war entschlossen, sich so viel wie möglich, an diesem Abend, zu amüsieren.
Aber es blieb bei dem Vorhaben, denn keiner der Jungs tanzte oder amüsierte sich mit ihr.
Für sie war es ein langweiliger Abend, obwohl Jürgen sich rührend um sie kümmerte.
Nach dem Fiasko des Abschlussballs, und nachdem Carola Zeit gehabt hatte, darüber nachzudenken, ging sie zu ihrer Mutter, um ihr zu sagen:
„Mama, ich denke, ich muss mich für meine Scheiße mit Jürgen und den Abschlussball, bei ihm entschuldigen, denn ich habe auch ihm, den Abend versaut.“
„Wir hatten keine gute Zeit und ich möchte ihm für seine Begleitung danken.“
„Er hat sich bestimmt auch nicht wohl gefühlt, den ganzen Abend neben einem dicken Mädchen zu sitzen.“
„Es tut mir leid, dass es so war ... ich weiß nicht . . . “
„Oh, Süße“, antwortete die Mutter.
„Es ist überhaupt keine Entschuldigung nötig, Jürgen hat es gerne gemacht, so hatte er es mir jedenfalls berichtet.“
„Ich weiß, wie du dich gefühlt hast.“