Die bunte Illustration beim Coverbild ist ein Ausschnitt aus einer Computergraphik von Christina Herter. Die vollständige, ganze Computer-Graphik ist auf Seite 5 in Farbe abgebildet.
Die Schwarzweiß-Graphik von Zdigniew Mrugala, Kunstmagister aus Polen, steht auf Seite 4 des Buches.
Lektorat und Korrektorat: Herr Schuster-Ruf, Lektor des Pattloch-Verlages, aber nur für das Vorgänger-Buch "333 biblische Redensarten", das in Augsburg im Jahre 1998 als 1. Auflage mit insgesamt 9.500 Exemplaren erschien.
Prof. Dr. phil. Richard Matthias Müller, der Onkel des Autors, hatte im Jahre 1997 (als ehemaliger Professor für Englisch an der PH in Aachen) seinem Neffen unentgeltlich aufgrund seiner bahnbrechenden Forschung bei der sog. Kontextualisierbarkeitsprobe für Lehrwerke per E-Mail oder telefonisch bei der Formulierung einiger Beispielsätze geholfen und sie optimiert.
Die hier vorliegende erweiterte zweite Auflage ist das Werk von Diakon emeritus Heribert Benedikt Steger, Diplomtheologe, Religionslehrer i.R. und Studienrat i.K. a.D., der die Veröffentlichungsrechte der 333 biblischen Redensarten vom damaligen Pattloch, bzw. vom heutigen Weltbild-Verlag zurückerhalten hat.
33 Redensarten sind hinzugekommen. Die Druckfehler der 1. Auflage wurden korrigiert, dazu die neue Rechtschreibreform angewandt und vieles nach Rücksprache mit linguistischen und semasiologischen Experten aus aller Welt (Siehe Angabe der Referenzen im Vorwort S. →-→!) verbessert und optimiert, so dass die hier vorliegende Ausgabe ein grundlegend neu optimiertes Opus ist, das seit über 20 Jahren in seiner Art einmalig und unübertroffen bleibt, was den biblischen und theologischen Hintergrund der erörterten Redensarten anbelangt.
© 2019 Heribert Steger
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Herstellung und Verlag:
BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 978-3-7460-4592-4
Heribert Steger:
Jemanden sein Herz ausschütten
366 biblische Redensarten
Eine Sammlung von
366 Redewendungen im Alltag
biblischen Ursprungs,
eine für jeden Tag eines Schaltjahres
2. erweiterte Auflage, Norderstedt 2019
Dr. Karl Braun schrieb als Erzbischof von Bamberg am 11. Mai 1998: „Das Buch „333 biblische Redensarten" von Herrn Diakon Heribert Steger steht vor allem mit seinen Kommentaren und Anwendungshinweisen im Dienst der Verkündigung: Kennenlernen und Verstehen des Wortes Gottes und Lebensgestaltung mit ihm. Dafür bin ich dankbar.
Mein Wunsch ist es, dass sich immer mehr Menschen wieder dieser Wurzel erinnern bis hin zu einem bewussten Leben aus dem Wort Gottes. Dieses Buch kann dazu beitragen. Ich danke Herrn Diakon Steger für seine Arbeit und wünsche den hoffentlich zahlreichen Lesern seines Buches viel Gewinn beim Lesen und Nachschlagen in dieser Sammlung."
Im Frühjahr 1998 erschien im Pattloch-Verlag in einer Auflage von 9.500 Exemplaren mein Buch „333 biblische Redensarten", das eine so gute Resonanz fand, dass es schon nach ca. 3 Jahren vergriffen war. Im Inland und auch im Ausland bei deutschsprachigen Studenten stieß das spezielle Sprachlexikon auf großes Interesse, da es noch kein vergleichbares Werk mit derart ausführlichen Erläuterungen, gut gewählten Beispielsätzen und einem theologischen Kommentar zu allen ausführlich zitierten Bibelstellen gab, auf die die jeweilige Redensart zurückgeführt werden kann. Gerade die Anwendungshinweise erwiesen sich für Nicht-Muttersprachler, für deutsche Schüler am Gymnasium, für Germanisten oder Studenten der deutschen Sprache als äußerst wertvolle Hilfen, die eine Lücke in der semasiologischen Forschung schloss.
So meinte der Direktor des Sprachzentrums der Universität Augsburg, Herr Dr. Stefan Ettinger das Buch bedeute einen großen Fortschritt in der Phraseologieforschung.
In ähnlicher Weise begrüßte Frau Prof. Dr. Gertraud Greciano von der Universität Straßburg das Werk, indem sie schrieb: „Es ist für die Phraseologieforschung besonders wertvoll, dass Sie als Theologe an das Thema herangehen und damit auch den kulturellen Hintergrund des Durchschnittssprechers stärken."
Auch in Spanien war das Lexikon willkommen, z.B. an der Universität Valencia, von wo mir Prof. Dr. Herbert J. Holzinger schrieb: Ihr Buch „hat mir gleich beim ersten Durchsehen sehr gut gefallen. Ich habe es an meine Kollegen weiterempfohlen und in meine Buchliste für zukünftige Bestellungen für die Bibliothek aufgenommen."
Schließlich gab die Weltautorität der Sprichwort-forschung, Herr Prof. Dr. Wolfgang Mieder von der Universität Vermont in den USA folgendes Urteil über die 1. Auflage meines Buches „333 biblische Redensarten" ab: „Ihre Erläuterungen zu bekannten sprichwörtlichen Bibelstellen sind ungemein aufschlussreich und tiefsinnig, ohne jedoch pedantisch oder allzu didaktisch zu wirken. Im Gegenteil, überall spürt man Ihr persönliches Engagement und auch Ihren Sinn für Humor, um so den modernen Menschen traditionelle Bibelweisheit zugänglich zu machen."
Das Lob der sprachwissenschaftlichen Fachwelt und die Würdigung meines im Pattloch-Verlag 1998 erschienen Werkes mit dem Titel „333 biblische Redensarten" hat mich ermutigt, nun eine zweite, um 33 Redensarten erweiterte neue Auflage als eine Sammlung von insgesamt 366 biblischen Redensarten vorzulegen, damit systematisch von A bis Z selbst im Schaltjahr ein ganzes Jahr lang der Leser jeden Tag eine neue Redensart entdecken, betrachten, genießen und sich für seinen eigenen Sprachgebrauch im Alltag merken und zugänglich machen kann.
Wieviele biblische Redensarten gibt es? Dies lässt sich nicht genau bestimmen. Je nach Auswahl findet man in verschiedenen Büchern und Nachschlagewerken, z.B. 38 wie bei Axel Stellmann (Siehe Literaturhinweise S. →); 99 bei Diakon Steger in der 6. Auflage seines Buches „Nicht von gestern sein, 99 biblische Redensarten; oder 101 im Wörterbuch - Deutsch, Redewendungen und sprichwörtliche Redensarten von Christa Marsen und Dr. Hermann Ehemann, 296 im 1860 erschienenen Buch von Carl Schulze, 333 im Pattloch-Verlag 1998 erschienenen Nachschlagewerk von Heribert Steger mit dem Titel 333 biblische Redensarten (was an den Spruch über die siegreiche Schlacht Alexanders des Großen in Persien im Jahre 333 erinnert: Drei, drei, drei – bei Issos Keilerei!) oder eben jetzt im vorliegenden Werk, das um 33 Redensarten auf 366 erweitert wurde, damit man jeden Tag eines Kalenderjahres selbst im Schaltjahr eine neue Redensart finden kann. Vielleicht ließen sich mit etwas Mühe und Aufwand auch über 400 biblische Redensarten oder Redewendungen im Alltag biblischen Ursprungs finden. Es gibt nämlich auch in Vergessenheit geratene Redensarten wie die Aufforderung: „Geh zur Ameise du fauler!" (Spr 6,6). Solche veralteten biblischen Redensarten wurden jedoch bewusst nicht in die Sammlung aufgenommen und es macht m.E. auch keinen Sinn, nicht mehr gebräuchliche Redensarten in eine moderne Sammlung aufzunehmen, nur um über 400 zu finden.
Einige Redensarten werden sehr oft gebraucht und sind weit verbreitet, z.B. das „A und O einer Sache", andere werden äußerst selten angewandt, z.B. „ein Nimrod sein" oder „wie ein Ölgötze", die außer im Rheinland nicht überall bekannt ist.
Bei der Erarbeitung der 366 biblischen Redensarten tauchte immer wieder die Frage auf: Was ist eine „biblische Redensart"? Sie ist eine Redewendung, eine sogenannte Zusammenstellung oder Kollokation von Worten biblischen Ursprungs. Das heißt, die Entstehung einer biblischen Redensart muss aus einer konkreten Bibelstelle ableitbar sein.
Im Unterschied zum Bibelzitat geht es bei der Redensart nicht um den genauen Sinn und Wortlaut aus der Bibel; im Gegenteil, es hat sich gezeigt, dass der Sprachgebrauch oft erheblich vom Sinn der ursprünglich biblischen Aussage abweicht. Besonders deutlich wird dies bei der häufig im Alltag in der Umgangssprache zitierten biblischen Redensart „Wer's glaubt, wird selig." Während die Bibel die seligmachende Wirkung des Glaubens ernst nimmt und wörtlich versteht, will der heutige Mensch bei der Anwendung dieser Phrase mit einem leicht spöttischen Unterton eher andeuten, dass er Zweifel an einer Aussage hegt und sich von naiver, einfältiger Glaubensüberzeugung distanziert. So stark kann sich der Sprachgebrauch mit der Zeit ändern.
Der biblische Ursprung bekannter Sprichwörter und Redewendungen tritt in den Hintergrund, weil der Sprecher oft die Herkunft seiner Redensart und deren ursprünglichen Sinn nicht mehr kennt. Hier soll das vorliegende Werk aufklärende Hilfen bieten.
Alle Redensarten wurden noch einmal auf Feinheiten, Nuancen der Sprachgebrauchsänderung für die heutige Zeit überprüft. Dann wurden die 33 neuen Redensarten nach Stichworten in alphabetischer Reihenfolge zum leichten Auffinden eingefügt. Schließlich wurden zahlreiche Korrekturen, Verbesserungen und Ergänzungen vorgenommen. Sollten immer noch Druck- oder Tippfehler, Ausdrucksschwächen oder inhaltliche Fehler vorhanden sein oder sollte ein Leser/eine Leserin tatsächlich noch eine gängige biblische Redensart vermissen, wäre ich für eine Rückmeldung dankbar.
Meine Anschrift lautet:
Diakon Heribert Steger
Dientzenhoferstraße 21 a
D – 90480 Nürnberg
Man kann mich auch per E-Mail unter:
heribert.steger@arcor.de erreichen oder mir ins Gästebuch meiner Homepage unter
www.hsteger.de.vu schreiben.
Vielen Dank im Voraus für Reaktionen unter meinen geschätzten Lesern für mein über Jahre entstandenes Werk, das zwar druckreif ist, aber vermutlich nie ganz perfekt sein wird.
Es ist die Absicht des Autors, die Bibel als literarisches Werk und ihren Einfluss auf unsere heutige Alltagssprache einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der ganze Sprachschatz der biblischen Tradition wird dabei aufgezeigt. Der Gebrauch dieser biblischen Redewendungen und Sprichwörter im Alltag soll nicht nur unsere deutsche Sprache verschönern und bereichern, sondern auch dazu beitragen, die Kraft biblischer Sprachbilder auszuschöpfen, damit die Grundlagen der christlichabendländischen Kultur deutlich werden.
Ich möchte mit der Veröffentlichung der 366 biblischen Redensarten die Bedeutung der Bibel für unsere Sprache und Kultur, für unser Denken, Begreifen, bildliches Ausdrücken, Vorstellen und Sprechen in Erinnerung rufen. Das Werk soll die Kreativität und Phantasie wecken, die Sprachgewalt der Bibel in ihren wunderbaren Metaphern, Bildern und Ausdrücken aufleuchten lassen, den Glauben an Gott festigen und die liebevolle Beziehung zu den Mitmenschen durch verständnisvolles, redegewandtes und sprachlich anschauliches Kommunizieren miteinander stärken.
So kann man die Sammlung der 366 biblischen Redensarten als Lexikon je nach Gelegenheit wie ein Nachschlagewerk nutzen oder auch als unterhaltsame Lektüre für jeden Tag eines Kalenderjahres, auch eines Schaltjahres von 366 Tagen, z.B. im kommenden Schaltjahr 2020.
In Dankbarkeit für den Erwerb des Buches, aber noch inniger verbunden durch die gemeinsame Freude am Lesen der Bibel als Wort Gottes und noch mehr spirituell vereint durch die Begeisterung für die Schönheit unserer biblisch geprägten deutschen Muttersprache verbleibe ich meinen geschätzten Lesen mit den besten Wünschen für eine gedeihliche, fruchtbare und den Glauben und die Seele aufbauende Lektüre.
Dabei gebe ich dem geneigten Leser noch folgendes zu bedenken ans Herz: Es gibt biblische Redensarten, die im Laufe der Zeit ihre Bedeutung verändern, z.B. „Ein Mann Gottes sein", was früher eher eine respektvolle Bezeichnung für einen Mann der Kirche war, aber heute durch fortschreitende Säkularisierung und Entkirchlichung einen zunehmend verächtlichen Unterton bekommt, so als wäre der Sprecher nicht ganz einverstanden mit dem ethischen Verhalten eines von kirchlicher Moral geprägten Mannes.
Andere Redensarten wie „Wer's glaubt, wird selig" haben im Laufe der Jahrhunderte bereits eine völlig von der Bibel abweichende Bedeutung bekommen. Die Sprache wandelt sich ständig. Es gibt Redewendungen aus der Bibel, denen man täglich begegnet, z.B. das A und O einer Sache, andere hört oder liest man höchst selten. Woran das liegen mag, dürfen meine geschätzten Leser selber zu ergründen versuchen.
Damit die Sprache der Bibel auch in unserer säkularisierten Welt nicht völlig in Vergessenheit gerät, habe ich dieses Buch als Nachschlagewerk aus dem Buch der Bücher geschrieben. Denn das griechische Wort biblia heißt die Bücher. Die Bibel ist daher eine Buchsammlung je nach Anerkennung von 39 oder 45 alttestamentlichen Büchern und 27 Schriften aus dem Neuen Testament. Diese zusammen ergeben die ganze Bibel, die Christen als Wort Gottes oder als Heilige Schrift verehren. Möge Ihnen die Beschäftigung mit diesen Büchern und heiligen Schriften nicht nur ihren Sprachgebrauch im Alltag fördern, sondern Ihnen auch viel Freude bereiten und ein Weg zum endgültigen Heil sein.
Die Redewendung „Jemandem sein Herz ausschütten" ist eine meiner Lieblingsredensarten aus der Bibel. Sie entstammt dem Gebet der Hanna im Tempel nach 1 Sam 1,15. Obwohl der Priester Eli die im Tempel betende Frau Hanna, die Mutter des späteren Propheten Samuel, zunächst für betrunken hält, weil diese beim Beten die Lippen bewegt, stärkt er die gläubige Frau in der Hoffnung auf Erfüllung ihres sehnlichsten Kinderwunsches. So möge es für jeden Menschen, der sich Gott wirklich total anvertraut und Ihm allein sprichwörtlich sein ganzes Herz ausschüttet, eine Erfüllung seiner Herzensbitte und Sehnsucht im Sinne eines Happy Ends geben.
Die Graphik zum Titel dieser Neuauflage „Jemandem sein Herz ausschütten" und dem Untertitel „366 biblische Redensarten" stammt aus der Feder des 1961 in Breslau geborenen und früher in Nürnberg lebenden Kunstmagisters Zdigniew Mrugala, der das Überfließen des einen Herzens in das unter ihm schwebende und für den anderen offene, aufnahmebereite Herz meisterhaft ins Bild gesetzt hat.
Dabei geht es weniger darum, dass ein Mensch dem anderen Menschen sein Herz öffnet, z.B. in einer Ehe, Lebenspartnerschaft oder Freundschaft oder ein Kind seinen liebevollen Eltern gegenüber, sondern letztlich nur Gott, dem Urheber des Lebens, dem Schöpfer der Welt und des ganzen Universums. Daher müsste das untere Herz als göttlich-liebevolles Herz, das sich dem menschlichen Herzen aus Liebe öffnet, eigentlich viel größer und umfassender gemalt werden, als es in den beiden Zeichnungen von C. Herter und Kunstmagister Z. Mrugala möglich ist.
Die Einträge zu den einzelnen Redensarten wurden nach einem Stichwort in alphabetischer Reihenfolge vorgenommen, wobei das semasiologische Prinzip angewandt wurde, dass jeweils das 1. Hauptwort oder das erste sinntragende Wort der Redensart als Stichwort galt. Auf diese Weise finden wir die sprichwörtliche Redensart „Sich nach den Fleischtöpfen Ägyptens sehnen", nicht mehr wie bei Heinrich Krauss, im Deutschen Wörterbuch u.a. Lexika unter Ä wie Ägypten wie auch bei der 1. Auflage der 333 biblischen Redensarten, sondern in der 2. Auflage der 366 biblischen Redensarten nur noch unter F wie Fleischtöpfen.
Dann wurde die Bedeutung der Redensart hauptsächlich durch Paraphrasierung wiedergegeben und erklärt.
Die Erläuterung gibt Ergänzungen und weiterführende Erklärungen zu einzelnen Worten, Symbolen oder zur Herkunft der Redensart.
Unter Beispiel erfolgt ein Beispielsatz aus einer Alltagssituation, in der die Redensart konkret angewandt wird. Dabei habe ich mich vom Prinzip der Kontextualisierbarkeitsprobe leiten lassen, die Herr Prof. Dr. Richard Matthias Müller aus Aachen als fachdidaktisches Kriterium für die Erteilung von Fremdsprachenunterricht aufgestellt hat.
Die Bibelstelle, gelegentlich auch die Parallelstelle oder ein weiterer biblischer Beleg, enthält den Ursprung in einer konkreten Bibelstelle, die mit dem Namen des Buches als Abkürzung, dem Kapitel und den einzelnen Versen angegeben ist.
Der theologische Kommentar besteht vor allem in einer Erläuterung des biblischen Kontextes und Sinnzusammenhangs der zitierten Bibelstelle.
Die Anmerkungen zur Anwendung beinhalten Hinweise zum Sprachgebrauch und liefern gelegentlich auch Beiträge weiterer Redensarten zum gleichen Stichwort. Dabei tritt der unterschiedliche Sinngehalt der Redensart zum Vorschein, der von der Intention der Bibel oft erheblich abweicht. Es wäre äußerst interessant darüber nachzudenken, warum sich in einzelnen Fällen die Bedeutung einer Redensart von ihrer ursprünglichen Bibelstelle im Gebrauch der heutigen Alltagssprache so stark verändert hat.
An dieser Stelle danke ich allen, die mich bei der Herstellung des nun vorliegenden Werkes einer Sammlung von 366 biblischen Redensarten unter dem Titel „Jemandem sein Herz ausschütten" unterstützt haben:
A
Das A und O (einer Sache) sein
Bedeutung: Der Anfang und das Ende sein
Erläuterung: Die Hauptsache, das Wesentliche darstellen
Beispiel: Zur Vermeidung von Osteoporose ist neben ausreichender Bewegung eine ausgewogene Ernährung das A und O.
Bibelstelle: Offb 1,8: „Ich bin das Alpha und das Omega, spricht Gott, der Herr, der ist und der war und der kommt, der Herrscher über die ganze Schöpfung." (Vgl. auch Offb 22,13!)
Kommentar: Im Griechischen ist Alpha der erste und Omega der letzte Buchstabe des Alphabets. Schon beim Propheten Jesaja im Alten Testament wird Gott als der „Erste und Letzte" bezeichnet (Jes 44,6; 48,12). In der Apokalypse des Neuen Testaments stellt sich Jesus Christus in einer himmlischen Vision dem Evangelisten Johannes als der „Erste und Letzte" vor (Offb 1,17).
Das Alpha und das Omega neben dem Kreuz und der Jahreszahl auf der Osterkerze sind daher für die Kirche Symbole für Jesus Christus, der als Logos (Wort, Grundprinzip der Liebe) im Anfang bei Gott war und der als Weltenrichter am Jüngsten Tag wiederkommen wird. Nach Teilhard de Chardin ist Jesus Christus sogar der Endpunkt der Entwicklung des ganzen Kosmos. Wenn Gott auch heute noch das A und O, das Wichtigste und Wesentlichste des menschlichen Lebens sein will, kann er nach Paul Tillich als die letzte Wirklichkeit definiert werden, die uns unbedingt angeht und uns im tiefsten berührt. Entsprechend ist Christus als A und O für den Christen das Idealbild wahrer Menschlichkeit.
Anwendung: Die Redensart ist in der Umgangssprache weit verbreitet und lässt sich auf alle möglichen Bereiche des täglichen Lebens etwa auch auf soziale Beziehungen anwenden, z. B. in dem Satz: „Vertrauen ist das A und O einer guten Partnerschaft."
Abschaum
„Der Abschaum der Menschheit"
Bedeutung: Ausdruck der Verachtung für bestimmte Menschen
Erläuterung: Diese Redensart wird oft als Schimpfwort für Asoziale gebraucht. Der Abschaum ist eine negative Verstärkung von Schaum, in dem oft die unreinen Bestandteile einer Flüssigkeit zu finden sind.
Beispiel: Sie behandelte ihn wie den Abschaum der Menschheit und verweigerte jedes Gespräch mit ihm.
Bibelstelle: 1 Kor 4,12-13: „Wir plagen uns ab und arbeiten mit eigenen Händen; wir werden beschimpft und segnen; wir werden verfolgt und halten stand; wir werden geschmäht und trösten. Wir sind sozusagen der Abschaum der Welt geworden, verstoßen von allen bis heute."
Kommentar: Paulus sieht sich und alle besonders eifrigen Apostel auf den letzten Platz gestellt (1 Kor 4,9), wie todgeweiht, wie Toren um Christi willen (1 Kor 4,10), die schwach und verachtet sind, aber die Schmach um Christi willen auf sich nehmen, um ihm in seinem Leiden ähnlich zu sein.
Anwendung: Die Redensart wird heute auch unabhängig von einer Glaubensverfolgung angewandt. Wenn jemand als Abschaum der Menschheit betrachtet wird, unterliegt er ähnlich wie der „Schaumschläger", der bei wenig Wissen und Können angeberisch prahlt, einer äußerst negativen Bewertung.
Abraham
"Wie in Abrahams Schoß (sitzen)"
Bedeutung: Sorglos und geborgen sein; sich sicher fühlen; glücklich und selig leben wie im Paradies
Erläuterung: Abraham als Stammvater des Glaubens war das Vorbild seiner Nachkommen. Juden, Christen und Moslems verstehen sich in ihrer Glaubenshoffnung als Kinder Abrahams. Bei ihm zu sein, am Ende des Lebens in seinem Schoß geborgen zu sein, galt als Erfüllung religiöser Sehnsucht. Ähnlich wie die altgriechische Vorstellung vom Schoß der Götter ist das jüdisch-christliche Bild von Abrahams Schoß Ausdruck paradiesischer Glückseligkeit. Die Metapher wird im Gleichnis vom armen Lazarus verwendet (Lk 16,19-31).
Beispiel: In diesem Unternehmen fühlt er sich wie in Abrahams Schoß. Er fürchtet keine Arbeitslosigkeit.
Bibelstelle: Lk 16,22: „Als nun der Arme starb, wurde er von den Engeln in Abrahams Schoß getragen."
Kommentar: Lazarus kam nach seinem Tod zum Ausgleich für seine Leiden auf Erden in den Schoß Abrahams, wo er keine Not mehr zu leiden hatte, während der reiche Prasser, der dem Armen nichts gab, zur Strafe in das Feuer der Hölle geworfen wurde und dort große Qualen ertragen musste. Die von Jesus im Gleichnis vom reichen Prasser und armen Lazarus aufgegriffene jüdische Legende hat dem Abraham geradezu göttliche Funktionen zugeschrieben. Zur Zeit Jesu pilgerte man bereits zu Abrahams Grab und hoffte, einmal „mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen" zu können (Mt 8,11) oder in seinem Schoße ruhen zu dürfen.
Anwendung: Im Mittelalter wurde die Vorstellung von Abrahams Schoß durch Volksschauspiele weit verbreitet. Nach Lutz Röhrich ist die Metapher von Abrahams Schoß in zahlreiche Mundarten eingedrungen und wird gebraucht, z. B. wenn Seeleute einen guten Ankerplatz gefunden haben oder wenn jemand eine günstige Heirat in Aussicht hat.
Adam
„Den alten Adam ausziehen"
Bedeutung: Den alten, sündigen Menschen ablegen Erläuterung: Schlechte Gewohnheiten ablegen, sich von auf Grund auf ändern.
Beispiel: Um diese attraktive und gebildete Frau für dich zu gewinnen, müsstest du schon den alten Adam ausziehen.
Bibelstelle: Kol 3,9: „Belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Taten abgelegt und seid zu einem neuen Menschen geworden, der nach dem Bild seines Schöpfers erneuert wird, um ihn zu erkennen." Ebenso Eph 4,22-24: „Legt den alten Menschen ab, der in Verblendung und Begierde zugrunde geht, ändert euer früheres Leben und erneuert euren Geist und Sinn. Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit."
Kommentar: Der heilige Paulus spricht in 2 Kor 5,17 von einer neuen Schöpfung in Christus, dem neuen Adam: „Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden." In 1 Kor 15,45ff stellt Paulus dem alten Adam, der der Sünde verfallen war, Jesus Christus als einen neuen Adam gegenüber, der als lebendig machender Geist vom Himmel stammt. Christus gilt also als zweiter, neuer oder letzter Adam, der die sündige Natur des alten Adam überwand und uns das neue Idealbild eines liebenden Menschen vor Augen stellt.
Anwendung: Auf alten Kreuzesdarstellungen wird gelegentlich unten am Stamm des Kreuzes der Schädel Adams abgebildet, weil Jesus durch sein Leiden am Kreuz und seine Auferstehung die Sünde Adams überwand und uns Menschen den Weg zu Gott, zur Fülle des Heils gezeigt hat. Im Hinblick auf diese religiöse Bedeutung der Umwandlung des egoistischen alten Menschen wird die Redensart auch heute angewandt und dient als Bezeichnung für einen liebevollen, aus dem Geist Christi erneuerten Menschen.
Adamsapfel
„Einen Adamsapfel haben"
Bedeutung: Am Hals eine sichtbare Kehlkopfverdickung haben
Erläuterung: Die Bezeichnung des Adamsapfels als der hervortretende Teil des Schildknorpels am Kehlkopf des Mannes taucht erst im 16. Jahrhundert auf und bezieht sich auf einen Übersetzungsfehler der lateinischen Bibelübersetzung in der Geschichte von der Verführung Adams durch Eva.
Beispiel: Als der Tenor eine Pause machte und schluckte, sah man seinen Adamsapfel deutlich rauf- und runtergehen.
Bibelstelle: Gen 2,17: „Vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn sobald du davon isst, wirst du sterben."
Kommentar: In der Vulgata, der lateinischen Bibelübersetzung, hat ein Schreiber statt 'arbor mali' = „Baum (der Erkenntnis) des Bösen", 'arbor malli' = „Baum des Apfels" geschrieben, so dass sich der Bibelleser unter der verbotenen Frucht in der Regel einen Apfel vorstellte, obwohl weder in der heutigen Einheitsübersetzung noch in sonst irgendeiner anderen modernen Bibelübersetzung von einem Apfel die Rede ist.
In einer legendenhaften Ausschmückung dieses biblischen Mythos stellte man sich nun vor, dass Adam, als er von Eva die verbotene Frucht überreicht bekam, davon aß und ihm vor lauter Schreck über die begangene Sünde der Apfel im Hals stecken geblieben sei. Dies ist eine neue mythenhafte Deutung für die Tatsache, dass man die Spitze des Schildknorpels am Kehlkopf normalerweise nur beim Manne sieht, während der kürzere Schildknorpel der Frau meist nicht deutlich sichtbar ist.
Anwendung: Das Wort Adamsapfel dient zur Bezeichnung des sichtbaren Kehlkopfknorpels beim Mann, der bei Männern mit tiefer Bassstimme besonders auffällig ist.
Adamskostüm
„Im Adamskostüm"
Bedeutung: Unbekleidet, völlig nackt sein
Erläuterung: Die Formulierung „im Adamskostüm" meint: ohne Kleidung sein; so, wie ursprünglich von Gott geschaffen; nackt wie Adam und Eva im Paradies, die erst nach dem Sündenfall ihre Scham zu bedecken suchten.
Beispiel: Im Englischen Garten von München sieht man im Sommer viele Leute im Adamskostüm spazieren gehen.
Bibelstelle: Gen 2,25: „Beide, Adam und seine Frau, waren nackt, aber sie schämten sich nicht voreinander."
Kommentar: Während Adam und Eva ursprünglich im Paradies nackt lebten und keine Scham voreinander hatten, erkannten sie ihre Nacktheit erst nach dem Sündenfall, als sie vom verbotenen Baum der Erkenntnis gegessen hatten. Das Erwachen der Begierde, ausgedrückt durch das Erkennen der Nacktheit, die Adam und Eva voreinander und vor Gott zu verbergen suchten, gilt aus theologischer Sicht als erstes Zeichen der Sünde, die durch den Sündenfall in die Schöpfungsordnung eingebrochen ist. Gen 3,7-8: „Da gingen beiden die Augen auf, und sie erkannten, dass sie nackt waren. Sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz. Als sie Gott, den Herrn, im Garten gegen den Tagwind einherschreiten hörten, versteckten sich Adam und seine Frau vor Gott, dem Herrn, unter den Bäumen des Gartens."
Anwendung: In bewusster Erinnerung und in beabsichtigter Anspielung auf diese paradiesische Nacktheit des ersten Menschenpaares aus der Bibel wird das Wort vom Adamskostüm beschönigend und zugleich verhüllend für den natürlichen Zustand des Menschen ohne Bekleidung verwandt, um das für viele Menschen anstößige Verhalten eines Nudisten nicht direkt zu benennen, der sich völlig nackt unter bekleidete Menschen mischt.
Adam und Eva (anfangen)
„Bei Adam und Eva anfangen"
Bedeutung: Sehr weit ausholen; etwas auf seine letzten Ursprünge (in der Geschichte) zurückführen
Erläuterung: Die Redensart passt besonders gut, wenn jemand sehr umständlich einen Bericht beginnt und weit ausholt, bevor er zum eigentlichen Thema kommt.
Beispiel: Da soll man nicht ungeduldig werden! Musst du eigentlich immer bei Adam und Eva anfangen, wenn du einem was erklärst?
Bibelstelle: Gen 3,20: „Adam nannte seine Frau Eva (Leben), denn sie wurde die Mutter aller Lebendigen."
Kommentar: Das Buch Genesis (griechisch-lateinisch = Schöpfung, Entstehung), nach evangelischer Bezeichnung das 1. Buch Mose, ist das erste Buch der Bibel. Dort wird zu Beginn die Entstehung der Schöpfung im sogenannten Schöpfungsbericht erzählt, der eigentlich (aus exegetischer Sicht) ein Hymnus, ein Loblied mit Strophen und Kehrversen ist (Gen 1,1 - 2,4a). Dann folgen die Erschaffung Adams aus dem Lehmboden und die Bildung Evas aus der Rippe Adams (Gen 2,4b-25) und der Sündenfall des ersten Menschenpaares (Gen 3,1-24).
Anwendung: Die Redeweise wird meistens im negativen Kontext verwendet, wenn jemand durch sein weites Ausholen die Zuhörer langweilt.
Adam und Eva (stammen
„Von Adam und Eva stammen"
Bedeutung: Lange bekannt sein; uralt, altmodisch sein
Erläuterung: Letzten Endes auf das erste Menschenpaar im Sinne der Bibel zurückgehen
Beispiel: Dieser Witz stammt von Adam und Eva.
Bibelstelle: Gen 4,1: „Adam erkannte Eva, seine Frau; sie wurde schwanger und gebar Kain. Da sagte sie: Ich habe einen Mann vom Herrn erworben!"
Kommentar: Adam und Eva gelten nach den mythischen Erzählungen der Bibel in Gen 2,4b - 4,2 als das erste Menschenpaar. Also stammen alle Menschen aus dieser mythologischen Sicht von Adam und Eva ab.
Der Abschnitt Gen 2,4b-25 schildert die Erschaffung des Menschen sowie die Prüfung seiner Freiheit im Paradies. Das 3. Kapitel aus dem Buch Genesis erzählt den ersten Sündenfall Adams und Evas im Paradies, wie sie das göttliche Verbot, vom Baum der Erkenntnis nicht zu essen, übertraten und wegen dieses Ungehorsams aus dem Paradies vertrieben wurden. Das 4. Kapitel erzählt vom ersten Brudermord Kains an Abel, den beiden Söhnen Adams und Evas.
Anwendung: Die Redensart wird auch gerne gebraucht, wenn man überholte Ansichten kennzeichnen will.
Adam / Zeiten
„Seit Adams Zeiten"
Bedeutung: Von jeher, seit unvordenklichen Zeiten
Erläuterung: Vom Beginn der biblischen Menschheitsgeschichte an. Ironische Übertreibung, wenn der Ursprung einer Sache, z. B. einer Verwandtschaftsbeziehung oder Freundschaft, sehr weit zurückliegt.
Synonym: „Seit Olims Zeiten" (von lateinisch olim = einst), was so viel heißt wie seit sehr langer Zeit. Letztere Redensart ist ein Scherzbegriff seit dem 17. Jahrhundert, weil man so tut, als wenn Olim eine Person aus uralter Vergangenheit - so wie die Gestalt Adams - wäre.
Beispiel: Ich kenne ihn schon seit Adams Zeiten. Er ist ein alter Schulfreund von mir.
Bibelstelle: Gen 2,7: „Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen."
Kommentar: Das Wort Adam hängt zusammen mit dem hebräischen Wort adamah = Erde. Es bedeutet „Mensch", so dass man frei übersetzt ergänzen könnte: „Der mit der Erde Verwandte" oder „der von der Erde genommene Mensch". In der Bibel wird der Ausdruck Adam als Eigenname für einen bestimmten Menschen gebraucht. Nach Ansicht von Professor Herbert Haag wurde der Gattungsname zum Eigennamen, um anzudeuten, dass die ganze Gattung Mensch in der Gestalt Adams typisiert werden sollte (Haag, S. 23).
Anwendung: In der Redensart wird die Gestalt Adams in eine graue Vorzeit verlegt, die ganz weit zurückliegt und längst der Vergangenheit angehört.
Alt / Methusalem
„Alt wie Methusalem"
Bedeutung: Uralt, sehr alt
Erläuterung: Synonym für biblisches, d. h. sehr hohes Alter
Beispiel: Du musst nur eifrig Knoblauch essen und Kefir trinken, dann wirst du so alt wie Methusalem.
Bibelstelle: Gen 5,27: „Die gesamte Lebenszeit Metuschelachs betrug neunhundertneunundsechzig Jahre, dann starb er."
Kommentar: Adam wurde 950 Jahre (Gen 5,5), Set 912 Jahre (Gen 5,8), Kenan 910 Jahre (Gen 5,14), Mahalalel 895 Jahre (Gen 5,17), Jeder 962 Jahre (Gen 5,20), Dennoch 365 Jahre (Gen 5,23) usw.
Manche fundamentalistische Bibelinterpreten meinen, im Alten Testament seien die Menschen tatsächlich so alt geworden. Moderne Exegeten (wissenschaftliche Ausleger der Bibel), die wissen, dass jede Zahl im Hebräischen durch einen Buchstaben ausgedrückt wird, sehen im Jahresalter eher eine symbolische Bedeutung des Namens.
Anwendung: „Alt wie Methusalem sein" kann heute gelegentlich auch bedeuten: so alt sein, dass man die Lebensjahre gar nicht mehr zählen kann. Aufgrund der hohen Jahreszahlen bei der Benennung des Lebensalters vieler Menschen im Alten Testament spricht man heute auch davon, dass jemand ein „biblisches Alter" erreicht, wenn er sehr alt wird.
Alt (und)
„Alt und grau werden"
Bedeutung: Sehr alt, betagt werden; altern
Erläuterung: Wenn der biologische Alterungsprozess durch weiße Haare sichtbar wird, mischen sich die weißen Haare mit der natürlichen, dunkleren Haarfarbe, so dass der Gesamteindruck der Haare als grau erscheint.
Die Redewendung meint nicht nur den physiologischen, sondern auch den seelisch-geistigen Prozess des Älterwerdens durch ein Nachlassen von Vitalität, Kraft, Konzentration und Kreativität.
Beispiel: Leider konnte er seinem Sohn nicht mehr so schnell folgen; denn er war alt und grau geworden.
Bibelstelle: 1 Sam 12,2: „Seht, hier ist nun der König, der vor euch in den Krieg ziehen wird. Ich selbst bin alt und grau geworden, und meine Söhne leben ja mitten unter euch. Von meiner Jugend an bis zum heutigen Tag bin ich vor euch hergegangen."
Kommentar: „Alt und grau werden" bedeutet in der Bibel normalerweise ein ehrenvolles Alter erreichen. Für die damit verbundenen Schwächen wird Verständnis und Rücksicht gefordert.
Anwendung: Die heutige Redensart bezieht sich ebenfalls auf die Zeichen und Schwächen des Alterns, doch verlangt man weniger moralisierend Rücksichtnahme. Eher spricht man mit einem gewissen (Selbst-)Mitleid oder im ironischspöttischen Sinne vom „alt und grau werden", um den Kräfteverfall im Alter mit Nachsicht oder einer gewissen Herablassung zu beurteilen.
Allein
„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei"
Bedeutung: Es ist besser zu zweit als allein zu leben.
Erläuterung: Nach der Interpretation von Gen 2,18 ist das Leben in einer Ehe, Familie oder in einer Gemeinschaft dem Single-Dasein vorzuziehen, da der Mensch von Gott nicht als Einzelwesen zum Alleinsein bestimmt ist, sondern als Mann und Frau auf einen Partner hin erschaffen wurde.
Beispiel: Als der eingefleischte Junggeselle schließlich doch noch geheiratet hatte, meinte sein Freund: „Ja, ja - es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei."
Bibelstelle: Gen 2,18: „Dann sprach Gott, der Herr: es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht."
Kommentar: Als nach der biblischen Erzählung Gott alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels aus dem Ackerboden formte, musste er feststellen, dass die Tiere für Adam keine echte Hilfe und Partnerschaft bedeuteten. Daher ließ er einen tiefen Schlaf über Adam kommen, nahm eine seiner Rippen und baute daraus eine Frau, die er dem Menschen zuführte. Daraufhin sprach Adam: „Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch. Frau soll sie heißen; denn vom Mann ist sie genommen" (Gen 2, 23).
Nach der göttlichen Schöpfungsordnung braucht der Mensch den anders geschlechtlichen Partner zu seiner vollen Lebensentfaltung und Erfüllung.
Anwendung: Unter Berufung auf die biblisch-jüdische Aufforderung des Menschen zum ehelichen Leben (Vgl. Gen 1,28: Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde!) wird die Redensart oft als Ermunterung zum Heiraten verwendet.
Amen
„Zu allem ja und amen sagen"
Bedeutung: Allem zustimmen
Erläuterung: Wenn jemand mit allem einverstanden ist und keine eigene Meinung hat, wird dies mit dieser Redewendung meist negativ hingestellt oder als profillos charakterisiert.
Beispiel: Obwohl die Aufträge seines Chefs eigentlich jedes vernünftige Maß überstiegen, sagte er zu allem ja und amen.
Bibelstelle: Dtn 27,15: „Verflucht ist der Mann, der ein Gottesbildnis, das dem Herrn ein Gräuel ist, ein Künstlermachwerk, schnitzt oder gießt und heimlich aufstellt. Und das ganze Volk soll ausrufen: Amen."
Dtn 27,24: „Verflucht, wer einen anderen heimlich erschlägt. Und das ganze Volk soll rufen: Amen."
Kommentar: Die Israeliten gaben durch ihr Amen, d. h. „Ja, so sei es!", ihre Zustimmung zu den moralischen Gesetzen und Geboten Gottes.
Anwendung: Obwohl die Israeliten mit ihrem Ja und Amen-Sagen zu den Geboten und Verboten, zu den Verurteilungen und Verwünschungen der Bösen nach Meinung der biblischen Verfasser des Buches Deuteronomium recht taten und Anerkennung fanden, wird die Redewendung im Alltag heute eher so gebraucht, als habe der Betreffende keine eigene Meinung und sei nur ein allzu gehorsamer „Befehlsempfänger". Interessanterweise steht die Redensart bei Daniel Wolkenstein weder unter 'a' wie 'amen' noch unter 'j' wie 'ja', sondern unter 's' wie 'Segen', weil sie als ein Synonym zu der mehr umgangssprachlichen Redeweise „seinen Segen zu etwas geben" (einer Sache zustimmen) angesehen wird (Wolkenstein S. 214).
Anathema
„Ein Anathema sprechen" /
„Ein Anathema sein"
Bedeutung: Jemanden (als Ketzer) verurteilen und von einer (religiösen oder kirchlichen) Gemeinschaft ausschließen / Ein Tabu sein; verfemt sein
Erläuterung: In den Glaubensdokumenten, die bei Konzilen beschlossen wurden, bezeichnet das lateinische 'anathema sit', frei übersetzt „der sei ausgeschlossen", häufig eine Irrlehre. Es kennzeichnet eine Abweichung vom orthodoxen Glauben. Das Anathema wird aber auch im weiteren Sinn als Fluchformel zum Ausschluss von Menschen aus einer Gemeinschaft verwendet.
Beispiel: Wenn du weiterhin so lästerst (ketzerische Reden führst), wird das Anathema über dich gesprochen.
Bibelstellen: 1 Kor 16,22: „Wer den Herrn nicht liebt, sei verflucht. Röm 9,3: „Ja, ich möchte selber verflucht und von Christus getrennt sein um meiner Brüder willen, die der Abstammung nach mit mir verbunden sind."
Kommentar: Paulus identifiziert sich mit seinen jüdischen Glaubensbrüdern, die durch ihre israelitische Abstammung und durch ihre traditionelle Religionsgemeinschaft mit ihm viel gemein haben. Da aber Jesus auch von den jüdischen Israeliten abstammt (Röm 9,5), sieht Paulus letztlich keinen Grund zur Absonderung von seinen Glaubensbrüdern, wenn sich diese als wahre Kinder Abrahams erweisen und als von Gott Erwählte und Berufene (Röm 9,25) sich zum neuen von Christus gestifteten Bund mit Gott bekennen. Auch in Gal 1,8 verflucht Paulus jeden, der ein anderes Evangelium verkündet, als er verkündet hat, selbst wenn es ein Engel vom Himmel wäre. „Was ich gesagt habe, das sage ich noch einmal: Wer euch ein anderes Evangelium verkündigt, als ihr angenommen habt, der sei verflucht (lateinisch: 'anathema sit')."
Anwendung: Die Redewendung wird heute vorwiegend im religiösen Kontext oder bei fast fanatischer Ablehnung von Weltanschauungen gebraucht.
Angeschrieben
„Gut angeschrieben sein"
Bedeutung: Etwas gelten, in der Gunst von jemandem stehen
Erläuterung: Nach der Bibel sind Menschen im Himmel gut angeschrieben, wenn sie zur Gemeinschaft der Gläubigen und Auserwählten gehören. Die Redensart weitet diese Anerkennung des Gut-angeschrieben-Seins auch auf weltliche, staatliche oder persönliche Autoritäten aus.
Beispiel: Aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen war sie beim Chef gut angeschrieben.
Bibelstelle: Hebr 12,22-24: „Ihr seid vielmehr zum Berg Zion hingetreten, zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, zu Tausenden von Engeln, zu einer festlichen Versammlung und zur Gemeinschaft der Erstgeborenen, die im Himmel verzeichnet sind; zu Gott, dem Richter aller, zu den Geistern der schon vollendeten Gerechten, zum Mittler eines neuen Bundes, Jesus, und zum Blut der Besprengung, das mächtiger ruft als das Blut Abels." Luther übersetzt Hebr 12,23: „Und zu der Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben sind".
Kommentar: Der Verfasser des Hebräerbriefes hält einerseits am alttestamentlichen Opfergedanken und an den Glaubensvorstellungen des Alten Bundes fest, andererseits überträgt er sein alttestamentlich bestimmtes theologisches Denken auf Jesus Christus, den Gründer des Neuen Bundes. Sein Hauptziel ist, die Judenchristen im Jahrzehnt der Verfolgung unter Kaiser Domitian (ca. 85-95 n Chr.) zum Durchhalten im Glauben an Jesus Christus zu ermahnen und zu bestärken. Deswegen stellt er den wahrhaft Gläubigen, die ihrem Glauben auch in Anfechtungen treu bleiben, das im Himmel Gut-angeschrieben-sein und die Zugehörigkeit zur himmlischen Gemeinschaft in Aussicht.
Anwendung: Die Redensart überträgt den Gedanken der ausgleichenden Gerechtigkeit Gottes im Jenseits auf das Diesseits und vertraut darauf, dass der Tüchtige bereits in diesem Leben bei seinen Mitmenschen gut angeschrieben ist und belohnt wird.
Angesicht
„Von Angesicht zu Angesicht"
Bedeutung: Eine unmittelbare Begegnung von Person zu Person
Erläuterung: Jemanden direkt sehen und evtl. auch persönlich sprechen
Beispiel: Wenn du rechtzeitig kommst, wirst du deine „Angebetete" noch vor ihrem großen Auftritt im Theater von Angesicht zu Angesicht sehen können.
Bibelstelle: Ex 33,11: „Der Herr und Mose redeten miteinander Auge in Auge, wie Menschen miteinander reden."
Luther übersetzt: „Der Herr redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freund redet."
Kommentar: Eigentlich ist die Aussage, dass Moses mit Gott von Angesicht zu Angesicht sprechen konnte, ein Widerspruch zu der sonst üblichen theologischen Auffassung, dass nur ein verstorbener Mensch Gott von Angesicht zu Angesicht sehen kann. Dies geschieht nämlich aus der Sicht des Glaubens erst in der ewigen Glückseligkeit der Anschauung Gottes nach dem Tod im Jenseits. Daher heißt es auch auf die Bitte des Moses „Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen!" in Ex 33,18: „Du kannst mein Angesicht nicht sehen; denn kein Mensch kann mich sehen und am Leben bleiben." Daher gewährte Gott Moses, wenigstens seinen Rücken zu sehen (Ex 33,23). Beim Abstieg vom Berge Sinai strahlte die Haut seines Gesichtes Licht aus, weil er mit dem Herrn geredet hatte. Das hebräische Wort „karan" = „strahlen" heißt als Hauptwort „kärän" (= Gipfel, Horn und gleichzeitig Kraft, Macht, Würde). Die Mehrdeutigkeit des hebräischen Wortes führte zur Vulgata-Übersetzung, in der aus dem coronatus (= bekränzt, strahlend) ein cornutus (= gehörnt) wurde
Anwendung: Das Schauen „von Angesicht zu Angesicht" kann auch ein klares und deutliches Vor-Augen-Haben ohne Wortwechsel, bedeuten, so dass man in einen „inneren Dialog" mit einem Menschen oder einem göttlichen Wesen tritt.
Angst
„Angst und bange werden / machen"
Bedeutung: Große Angst haben /jemanden ängstigen
Erläuterung: Sich sehr fürchten /jemanden einen gewaltigen Schrecken einjagen, ihn in Panik stürzen oder ihn in einen Zustand der Angst, Unruhe oder Not versetzen
Beispiel: Wenn ich an die nächste Prüfung denke, wird mir angst und bange.
Bibelstelle: Ez 30,13: „So spricht der Herr: Ich will die Götzen vernichten. Ich führe das Ende der Götter von Memphis herbei. Der Fürst von Ägypten wird bald nicht mehr leben. Ich stürze Ägypten in Angst."
Kommentar: Während beim Propheten Ezechiel ein Furcht gebietender Kriegsgott seine Glaubensfeinde mit Angst und Schrecken erfüllt und sie vernichten will, versetzt auch die Weisheit im Buch Jesus Sirach den Menschen in Furcht und Bangen; doch dies geschieht mehr aus „pädagogischer Absicht", um dem Gläubigen zu helfen, die göttliche Autorität der Weisheit zu respektieren und sein Herz mit ihr zu füllen: „Denn unerkannt gehe ich mit ihm und prüfe ihn durch Versuchungen. Furcht und Bangen lasse ich über ihn kommen, bis sein Herz von mir erfüllt ist. Dann wende ich mich ihm zu, zeige ihm den geraden Weg und enthülle ihm meine Geheimnisse. Weicht er ab, so verwerfe ich ihn und überlasse ihn denen, die ihn vernichten" (Sir 4,17-19). Für den Abtrünnigen bleibt selbst die göttliche Weisheit intolerant und unbarmherzig. In Jer 50,43 wird beschrieben, dass einen König Angst und Zittern wie bei einer Gebärenden erfasst. In Dan 5,9 wird der König Belschazzar angesichts der geheimnisvollen Zeichen an der Wand vor Schrecken bleich. Der Hohepriester Simeon stellt in 1 Makk 13,2 fest, dass das Volk angesichts eines heraufziehenden Kriegsheeres voller Angst und Furcht ist.
Anwendung: Die Redensart greift die vielfältigen Lebenserfahrungen von Angst und Furcht auf, die das alttestamentliche Gottesbild prägen, wobei heute im Alltag Gott seltener die Ursache der Angst ist, sondern eher eine Sache, ein Geschehen oder eine Person.
Ansehen
„Ohne Ansehen der Person"
Bedeutung: Ohne Rücksicht auf Rang und Herkunft eines Menschen
Erläuterung: Da vor Gott und dem Gesetz alle Menschen gleich sind, sollte vor Gott oder vor dem Richter die gesellschaftliche Stellung eines Menschen eigentlich keine Rolle spielen.
Beispiel: Demokratische, rechtsstaatliche Gesetze gelten ohne Ansehen der Person.
Bibelstelle: 1 Petr 1,17: „Und wenn ihr den als Vater anruft, der jeden ohne Ansehen der Person nach seinem Tun beurteilt, dann führt auch, solange ihr in der Fremde seid, ein Leben in Gottesfurcht."
Kommentar: Schon im Buch Deuteronomium wird die Gleichbehandlung aller Menschen vor Gericht mit der Autorität des Mose angemahnt: „Kennt vor Gericht kein Ansehen der Person! Klein wie Groß hört an! Fürchtet euch nicht vor angesehenen Leuten; denn das Gericht hat mit Gott zu tun. Und ist euch eine Sache zu schwierig, legt sie mir vor; dann werde ich sie anhören. Damals habe ich euch alle Vorschriften gegeben, nach denen ihr handeln sollt" (Dtn 1,17-18).
Die Gerichtsurteile sollen also gerecht, d. h. ohne Berücksichtigung der Bedeutung und der Wichtigkeit einer Person gefällt werden.
Anwendung: An der Gleichbehandlung der Personen hält auch die heutige Redensart fest.
Apostel
„Ein Gesundheits-Apostel sein"
Bedeutung: Eifrig für die Sache der Gesundheit eintreten
Erläuterung: Das Anliegen, gesund zu leben, soll hier mit so viel Einsatz und Hingabe vertreten werden wie von einem Apostel, der um die Verbreitung seines christlichen Glaubens bemüht war. Die Redensart ist oft etwas spöttisch gemeint.
Beispiel: Als er merkte, dass ihm die vegetarische Kost und die strenge Diät gut bekam, entwickelte er sich immer mehr zum Gesundheitsapostel.
Bibelstelle: Mt 10,2-4: „Die Namen der 12 Apostel sind an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn später verraten hat." (Vgl. auch die Liste der Apostelnamen in Lk 6,13!)
Kommentar: Die Jünger wurden von Jesus berufen. Er gab ihnen die Vollmacht, in seiner Nachfolge die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen (Mt 10,1). Später wurden die Apostel zu Zeugen der Auferstehung Jesu, was ein Kriterium für die Wahl des Matthias als Nachfolger für Judas Iskariot war (Apg 1,2126). (Krauss, S. 19!)
In Anlehnung an die 12 Stämme des Alten Bundes stehen die 12 Aposteln als Leiter des neutestamentlichen Gottesvolkes.
Anwendung: Die Redensart will direkt keine Erinnerung an die 12 Apostel des Neuen Testaments wecken, sondern ist eine Anspielung auf die persönliche Überzeugung eines Menschen, der als Apostel, d. h. als Zeuge einer Sache, mit dem Einsatz seiner ganzen Person hinter seinem Anliegen steht. Im Falle des Gesundheitsapostels ist dies sein Eintreten für die Gesundheit als vorrangiges Lebensziel.
Arbeiter
„Ein Arbeiter ist seines Lohnes wert"
Bedeutung: Jeder soll für seine Arbeit einen gerechten Lohn erhalten.
Erläuterung: Die Redensart ist ein Plädoyer für gerechte Entlohnung.
Beispiel: Dem erfolgreichen Mitarbeiter wird nach mindestens zehnjähriger Tätigkeit die höhere Tarifgruppe aufgrund von Bewährungsaufstieg zugeteilt; denn ein Arbeiter ist seines Lohnes wert.
Bibelstelle: 1 Tim 5,18: „Wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn."
Kommentar: Bereits Jesus zitiert dieses damals gängige Sprichwort in Lk 10,7: „Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn."