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C.S. Lewis
Durchblicke

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
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Published by Fontis-Verlag Basel under license from the C. S. Lewis Estate.
Rights Manager: Iona Teixeira Stevens, Harper Collins, London

© 2019 by Fontis-Verlag, Basel

Umschlag: Spoon Design, Olaf Johannson, Langgöns
Foto Umschlag: Andrey Armyagov / Shutterstock.com
Fotos im Anhang: © C. S. Lewis Estate
E-Book-Herstellung: Textwerkstatt Jäger, Marburg

ISBN (EPUB) 978-3-03848-528-5
ISBN (MOBI) 978-3-03848-529-2

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Inhalt

EINFÜHRUNG

I. Philosophisch-theologische Durchblicke

II. Geistesgeschichtliche Durchblicke

III. Literaturwissenschaftliche Durchblicke

I. PHILOSOPHISCH-THEOLOGISCHE DURCHBLICKE

1. Hinter den Kulissen

2. Meditation in einem Geräteschuppen

3. Hedonik

4. Gespräch über das Fahrradfahren

5. Demokratische Erziehung

6. Meine erste Schule

7. «Bulverismus» oder Die Grundlage des Denkens des 20. Jahrhunderts

8. Schreckliche rote Dinger

9. Christliche Apologetik

10. Bevor wir miteinander reden können

11. Moderne Bibelübersetzungen

12. Bibelkritik oder Auslegung der Heiligen Schrift?

13. Die Geschichte Jesu – ein wahrer Mythos

14. Über die Angst Jesu

15. Gott und das Böse

16. Gott und das Leid

17. Der Schmerz der Tiere – Ein Problem für die Theologie

18. Vivisektion

19. Über den Unterschied von Katholizismus und Protestantismus

20. Christliche Wiedervereinigung. Ein Anglikaner spricht zu Katholiken

II. GEISTESGESCHICHTLICHE DURCHBLICKE

1. De descriptione temporum

2. Die Erscheinungen retten

3. Vorstellung und Denken im Mittelalter

4. Vom Modellcharakter aller Weltbilder

5. Hierarchie

6. Das Natur- und Menschenbild der Renaissance

7. Das leere Universum

8. Eine Weihnachtspredigt für Heiden

9. Xmas und Christmas: Ein verschollenes Kapitel aus Herodot

III. LITERATURWISSENSCHAFTLICHE DURCHBLICKE

1. Bluspels und Flalansferes: Ein semantischer Alptraum

2. Was ist Dichtung?

3. Psychoanalyse und Literaturkritik

4. «Der Hobbit»

5. Tolkiens «Der Herr der Ringe»

6. Manchmal sagen Märchen am besten, was man sagen will

7. Über drei Weisen, für Kinder zu schreiben

8. Über Science-Fiction

9. Eine Replik auf Professor Haldane

Anmerkungen

Englisches Literaturverzeichnis

Anhang: Einige Fotos aus C. S. Lewis’ Leben

9. Eine Replik auf Professor Haldane

Bevor ich versuche, eine Replik auf Professor Haldanes «Auld Hornie, F.R.S.» in The Modern Quarterly zu geben, sollte ich besser auf den einen Punkt der Übereinstimmung zwischen uns hinweisen. Der Vorwurf des Professors, meine Charaktere seien «wie Schnecken in einem Experimentierkäfig, die ein Kohlblatt bekommen, wenn sie nach rechts gehen, und einen Elektroschock, wenn sie nach links gehen», legt für mich nahe, dass er mich verdächtigt, Belohnung und Strafe als angemessene Sanktionen für menschliches Verhalten zu betrachten.

Sein Verdacht täuscht. Ich teile seine Abneigung gegen eine jede solche Sicht und seine Vorliebe für stoische oder konfuzianische Ethik. Obwohl ich an einen allmächtigen Gott glaube, meine ich nicht, dass Seine Allmacht in sich selbst die geringste Verpflichtung hervorbringen kann, Ihm zu gehorchen. In meinen Romanen werden die «guten» Charaktere tatsächlich belohnt. Der Grund ist, dass ich ein glückliches Ende passend fand für die leichte Art von Ferienlektüre, die ich zu schreiben versucht habe. Der Professor hat die «ausgleichende Gerechtigkeit» des Romans für einen ethischen Lehrsatz gehalten.

Ich würde noch weiter gehen. Meine Abneigung gegen jede Ethik, die den Erfolg anbetet, ist einer meiner Hauptgründe dafür, die meisten Kommunisten abzulehnen.522 Wenn alles andere nicht funktioniert, tendieren sie nach meiner Erfahrung dazu, mir zu sagen, ich solle mich für die Revolution einsetzen, weil sie «so oder so kommen wird». Einer hat versucht, mich von meiner Position mit dem erschreckend irrelevanten Grund abzubringen, dass ich beizeiten «niedergemäht» würde, wenn ich an ihr festhalten würde. Er argumentierte, wie ein Krebsgeschwür möglicherweise argumentieren würde, wenn es sprechen könnte: dass er recht haben muss, weil er mich töten kann.

Mit Freude nehme ich den Unterschied zwischen Professor Haldane und solchen Kommunisten zur Kenntnis. Ich bitte ihn umgekehrt, den Unterschied zwischen meiner christlichen Ethik und der etwa von Paley523 zur Kenntnis zu nehmen. Auf seiner wie auf meiner Seite gibt es Vichy-artiges Gesindel524, das die richtige Seite als jene Seite definiert, die gewinnen wird. Schicken wir sie aus dem Raum, bevor wir anfangen, miteinander zu reden.

Meine Hauptkritik am Artikel des Professors ist, dass er meine Philosophie (wenn ich ihr einen so großen Namen geben darf) kritisieren will, dabei aber die Bücher, in denen ich versucht habe, sie darzulegen, nahezu völlig ignoriert und sich ganz auf meine Romane konzentriert. Im Vorwort zu Die böse Macht (engl. That Hideous Strength) hat er gesagt bekommen, die hinter diesem Roman stehenden Auffassungen seien in Die Abschaffung des Menschen (engl. The Abolition of Man) ohne ihre fiktionale Einkleidung zu finden. Warum hat er nicht versucht, sie dort zu finden? Das Resultat seiner Methode ist ein höchst unglückliches. Als ein philosophischer Kritiker wäre er beachtlich und daher nützlich gewesen. Als ein Literaturkritiker – obwohl er auch dort nicht geistlos sein kann – verfehlt er immer wieder den Punkt. Ein Großteil meiner Replik muss daher darin bestehen, bloße Missverständnisse auszuräumen.

Sein Angriff besteht im Wesentlichen aus drei Vorwürfen: (1) dass meine Naturwissenschaft normalerweise falsch ist; (2) dass ich Naturwissenschaftler verleumde; (3) dass nach meiner Ansicht wissenschaftliche Planung «nur in die Hölle führen kann» (und dass ich deshalb «eine äußerst nützliche Stütze für die bestehende soziale Ordnung bin», jenen lieb und teuer, die «Gefahr laufen, durch soziale Veränderungen etwas zu verlieren» und die aus niederen Beweggründen unwillig sind, sich gegen das Nehmen von Zinsen auszusprechen).

(1) Meine Naturwissenschaft ist normalerweise falsch. Ja, das ist sie. So ist es auch die Geschichte des Professors. Er sagt uns in Possible Worlds (1927), es sei «vor fünfhundert Jahren … nicht klar gewesen, dass die himmlischen Entfernungen so viel größer sind als die irdischen». Doch das astronomische Lehrbuch des Mittelalters, der Almagest des Ptolemäus, sagt eindeutig (I. v.), die gesamte Erde müsse im Verhältnis zu ihrer Entfernung von den Fixsternen als ein mathematischer Punkt betrachtet werden, und es erklärt auch, auf welchen Beobachtungen dieser Schluss beruht. Diese Lehre war nicht nur König Alfred wohlbekannt, sondern auch dem Autor eines «populären» Buches wie dem South English Legendary.525

Der Professor scheint in «Auld Hornie» zudem anzunehmen, Dante sei einzigartig gewesen in seinen Auffassungen über Gravitation und die Kugelform der Erde. Doch die populärste und orthodoxeste Autorität, die Dante hätte zu Rate ziehen können, und die etwa ein Jahr vor seiner Geburt starb, war Vinzenz von Beauvais. In seinem Saeculum Naturale (VII, VIII) lernen wir: Gäbe es ein Loch durch den gesamten irdischen Globus (terre globus) und würde man einen Stein in dieses Loch werfen, so würde er im Zentrum zur Ruhe kommen.

Mit anderen Worten, der Professor ist ein ebensoguter Historiker wie ich ein Naturwissenschaftler. Der Unterschied ist, dass er seine falsche Geschichte in Werken produziert, die wahr sein sollen, während ich meine falsche Naturwissenschaft in Romanen produziere. Ich wollte über imaginäre Welten schreiben. Jetzt, da unser gesamter Planet erforscht ist, sind andere Planeten der einzige Ort, wohin man sie verlegen kann. Ich brauchte für meinen Zweck nur genügend Populär-Astronomie, um im «normalen Leser» ein «willentliches Zurückhalten des Unglaubens» hervorzurufen. Niemand hofft, in solchen Fantasygeschichten einen wirklichen Naturwissenschaftler zufriedenzustellen, nicht mehr, als der Autor eines historischen Romans hofft, einen echten Archäologen zufriedenzustellen. (Wo Letzteres wie in Romola526 versucht wird, ruiniert es für gewöhnlich das Buch.)

Es gibt daher eine Menge naturwissenschaftliche Fehler in meinen Büchern; einige davon waren mir sogar beim Schreiben selbst bekannt. Die Kanäle auf dem Mars kommen nicht deshalb in ihnen vor, weil ich an sie glauben würde, sondern weil sie ein Teil der populären Tradition sind, und der astrologische Charakter der Planeten findet sich dort aus demselben Grund. Sidney sagt, der Dichter sei der einzige Autor, der nie lügt, weil er allein nie Wahrheit für seine Aussagen in Anspruch nimmt. Oder wenn «Dichter» in diesem Kontext ein zu gewichtiger Ausdruck sein sollte, so können wir es auch anders sagen. Der Professor hat mich dabei ertappt, einen Spielzeugelefanten zu schnitzen, und mich kritisiert, als sei es meine Absicht gewesen, Zoologie zu lehren. Doch worum es mir ging, war nicht der Elefant, wie die Naturwissenschaft ihn kennt, sondern unser alter Freund Jumbo.

(2) Ich vermute, Professor Haldane hat seine Kritik an meiner Naturwissenschaft selbst nur als eine Art Vorgeplänkel betrachtet; mit seinem zweiten Vorwurf (ich würde Naturwissenschaftler verunglimpfen) kommen wir zu etwas Ernsterem. Und hier konzentriert er sich unglücklicherweise auf das falsche Buch – Die böse Macht –, wodurch ihm der Punkt entgeht, an dem dieser Vorwurf seine Berechtigung gehabt hätte. Wenn man irgendeinem meiner Romane mit Recht den Vorwurf machen könnte, Naturwissenschaftler zu verleumden, so wäre es Jenseits des schweigenden Sterns (engl. Out of the Silent Planet).

Das Buch ist ganz gewiss ein Angriff, wenn auch nicht auf Naturwissenschaftler, dann doch zumindest auf etwas, das man «Szientismus» nennen könnte – eine gewisse Haltung der Welt gegenüber, die beiläufig mit der Popularisierung der Naturwissenschaften verbunden ist, auch wenn sie unter wirklichen Naturwissenschaftlern weit weniger verbreitet ist als unter ihren Lesern. Es ist kurz gesagt der Glaube, das oberste moralische Ziel sei der Fortbestand unserer eigenen (menschlichen) Rasse, und dieses Ziel hätten wir selbst dann weiter zu verfolgen, wenn man unsere Spezies bei dem Vorgang, sie eines solchen Überlebens fähig zu machen, all jener Eigenschaften berauben muss, für die wir sie jetzt schätzen – Mitleid, Glück und Freiheit.

Ich denke nicht, dass wir diesen Glauben bei irgendeinem Autor formal zum Ausdruck gebracht finden; solche Dinge schleichen sich als stillschweigend vorausgesetzte obere Prämissen hinein. Doch ich meinte, diesen Ansatz spüren zu können, in Shaws Back to Methuselah, in Stapledon und in Professor Haldanes «Last Judgement» (in Possible Worlds).527 Ich hatte natürlich wahrgenommen, dass der Professor sein eigenes Ideal von dem seiner Venusianer unterscheidet. Er sagt, sein eigenes Ideal liege «irgendwo zwischen» ihnen und einer Rasse, «die ganz im Streben nach dem privaten Glück aufgeht».528 Ich nehme an, das «Streben nach dem privaten Glück» soll «das Streben nach dem privaten Glück eines jeden Einzelnen auf Kosten seines Nachbarn» heißen. Doch man könnte es auch als Eintreten für die (nach meiner Ansicht unsinnige) Sicht verstehen, es gebe eine andere Art von Glück – dass etwas anderes als ein Individuum fähig sei zu Glück oder Unglück.529 Ich habe zudem vermutet (lag ich damit falsch?), dass das «irgendwo dazwischen» des Professors sehr nahe am venusianischen Ende der Skala liegt.

Es war gegen diese Sicht auf das Leben, gegen diese Ethik, wenn man so will, dass ich meine satirische Fantasy schrieb und in meinen Weston ein Clowns- und Bösewichts-Bild dieser «metabiologischen» Häresie hineinprojizierte. Sollte jemand sagen, es sei unfair gewesen, ihn zu einem Naturwissenschaftler zu machen, da die von mir angegriffene Sichtweise nicht in erster Linie unter Naturwissenschaftlern grassiert, so würde ich ihm wohl zustimmen, auch wenn ich einen solchen Einwand für übersensibel halten würde.

Das Komische ist, dass Professor Haldane meint, Weston sei «erkennbar ein Naturwissenschaftler». Das beruhigt mich, denn ich hatte bei ihm meine Zweifel. Würde man mich auffordern, meine eigenen Bücher zu kritisieren, so würde ich darauf hinweisen, dass Weston wegen der Handlung ein Physiker sein muss, während seine Interessen ausschließlich der Biologie zu gehören scheinen. Ich würde auch fragen, wie glaubwürdig es ist, dass ein solcher Schwätzer auch nur eine Mausefalle erfunden haben könnte, geschweige denn ein Raumschiff. Doch ich wollte sowohl Farce als auch Fantasy haben.

Perelandra ist, soweit es nicht lediglich seinen Vorgänger fortführt, hauptsächlich für meine Mitchristen geschrieben. Ich denke, sein eigentliches Thema würde Professor Haldane so oder so nicht interessieren. Ich möchte lediglich darauf hinweisen, dass er durch das kunstvolle Ritual, in dem die Engel den Menschen die Herrschaft über den Planeten übergeben, möglicherweise wahrgenommen hat, dass die auf dem Mars präsentierte «Angelokratie» für mich eine Sache der Vergangenheit ist: die Inkarnation hat hier einen Unterschied gebracht. Ich glaube nicht, dass man von ihm erwarten kann, an dieser Sicht an sich interessiert zu sein, doch sie kann uns zumindest vor einem politischen Missverständnis bewahren.

Die böse Macht hat er nahezu vollkommen missverstanden. Der «gute» Naturwissenschaftler wurde genau zu dem Zweck hineingenommen, zu zeigen, dass «Naturwissenschaftler an sich» nicht das Ziel sind. Um den Punkt deutlicher zu machen, verlässt dieser Naturwissenschaftler mein N.I.C.E.530, als er feststellt, dass er sich in seiner ursprünglichen Annahme geirrt hat, «es habe etwas mit Naturwissenschaft zu tun» (Kap. 3). Und um diesen Punkt noch deutlicher zu machen, wird mein Hauptcharakter, der Mann, der nahezu unwiderstehlich vom N.I.C.E. angezogen wird, als jemand beschrieben, der «weder eine naturwissenschaftliche noch eine humanistische Bildung genossen hatte, sondern einfach eine sogenannte ‹moderne›. Die Strenge sowohl des abstrakten Denkens als auch der menschlichen Hochtradition war an ihm vorübergegangen … Er war … ein wortgewandter Prüfling in Fächern, die kein gründliches Wissen erfordern» (Kap. 9). Und um ihn doppelt und dreifach deutlich zu machen, wird der «Lebenslauf eines Wüstlings»531 in Withers Geist als ein philosophischer und in keiner Weise naturwissenschaftlicher beschrieben (Kap. 16). Und sollte dies immer noch nicht genügen, so erklärt der Held (der nebenbei gesagt in gewissem Maß ein Portrait eines mir bekannten Mannes, aber nicht meiner selbst ist), die Naturwissenschaften seien «in sich selbst gut und unschuldig», auch wenn sich ein verderblicher «Szientismus» in sie hineinschleiche (Kap. 9). Und zu guter Letzt richtet das Buch seinen Angriff ganz offensichtlich nicht gegen Naturwissenschaftler, sondern gegen Funktionäre. Sollte sich irgendjemand durch dieses Buch verleumdet fühlen, so wäre es nicht der Naturwissenschaftler, sondern der Beamte, und neben dem Beamten bestimmte Philosophen. Frost ist das Sprachrohr für Professor Waddingtons532 ethische Theorien, womit ich natürlich nicht meine, Professor Waddington sei im wahren Leben ein Mann wie Frost.

Wogegen richtete sich also mein Angriff? Als Erstes gegen eine bestimmte Auffassung von Werten; der Angriff lässt sich unverhüllt in Die Abschaffung des Menschen finden. Zweitens ging es mir wie dem hl. Jakobus und Professor Haldane darum, dass ein Freund «der Welt» zu sein bedeutet, ein Feind Gottes zu sein. Der Unterschied zwischen uns ist der, dass der Professor das Wort «Welt» allein von jenen Bedrohungen und Verlockungen her sieht, die mit Geld zu tun haben. Das tue ich nicht.

Die «weltlichste» Gesellschaft, in der ich je gelebt habe, war eine von Schuljungen; am weltlichsten in der Grausamkeit und Arroganz der Starken, der Kriecherei und dem gegenseitigen Verrat der Schwachen und dem bedingungslosen Standesdünkel beider.533 Nichts war so niederträchtig, dass die Angehörigen des Schulproletariats es nicht getan oder erduldet hätten, um die Gunst der Schularistokratie zu gewinnen; kaum eine Ungerechtigkeit war zu übel, um von der Aristokratie begangen zu werden. Doch das Klassensystem hing nicht im Geringsten vom Betrag ihres Taschengeldes ab. Wer muss sich um Geld kümmern, wenn fast alles, was er will, ihm mit unterwürfiger Kriecherei angeboten wird und er sich den Rest mit Gewalt nehmen kann?

Diese Lehre habe ich mein Leben lang nicht vergessen. Das ist einer der Gründe, weshalb ich Professor Haldanes Begeisterung darüber nicht teilen kann, dass der Mammon von «einem Sechstel unserer Erdoberfläche» verbannt wurde. Ich habe bereits in einer Welt gelebt, aus der der Mammon verbannt war; es war die gemeinste und elendeste Welt, die ich je kennengelernt habe. Wäre Mammon der einzige Teufel, so wäre das eine andere Sache. Doch räumt Mammon den Thron, was ist, wenn Moloch534 seinen Platz einnimmt? Wie Aristoteles sagte: «Menschen werden nicht zu Tyrannen, weil sie sich warmhalten wollen.» Alle Menschen verlangen natürlich nach Glück und Sicherheit. Doch alle Menschen haben auch ein Verlangen nach Macht, und alle Menschen haben ein Verlangen nach dem bloßen Gefühl, «dazuzugehören», zum «inneren Ring zu gehören»535, keine «Außenseiter» zu sein – eine Leidenschaft, die bislang zu wenig untersucht wurde und die das Hauptthema meiner Geschichte darstellt.

Ist eine Gesellschaft in einem solchen Zustand, dass Geld der Eintrittspass zu all diesen Preisen ist, dann wird Geld natürlich die hauptsächliche Versuchung sein. Doch ändert sich der Pass, so werden die Verlangen dennoch dieselben bleiben. Und es gibt eine Menge anderer möglicher Eintrittspässe, zum Beispiel eine Position in einer offiziellen Hierarchie. Selbst jetzt wird der ehrgeizige und weltliche Mann nicht zwangsläufig den Posten mit dem besten Gehalt wählen. Die Freude, «ganz oben und weit drinnen» zu sein, mag den Verzicht auf ein gewisses Einkommen sehr wohl wert sein.

(3) Habe ich drittens wissenschaftliche Planung angegriffen? Nach Professor Haldanes Ansicht «ist Mr. Lewis’ Idee klar genug. Die Anwendung wissenschaftlicher Methoden auf menschliche Angelegenheiten kann nur in die Hölle führen.» Es gibt sicherlich keine Rechtfertigung für das «kann nur», aber es stimmt: Hätte ich nicht geglaubt, hier eine ernsthafte und weit verbreitete Gefahr zu sehen, so hätte ich nicht einmal in dem, was ich eine fairy tale und ein Lügenmärchen genannt habe, der Planung solch einen zentralen Platz eingeräumt. Sollte es erforderlich sein, den Roman in einer Aussage zusammenzufassen, so wäre die Aussage jedoch nahezu das Gegenteil von dem, was der Professor vermutet: nicht «Wissenschaftliche Planung wird mit Sicherheit in die Hölle führen», sondern «Unter modernen Bedingungen wird jede wirksame Einladung zur Hölle im Gewand wissenschaftlicher Planung daherkommen» – wie es bei Hitlers Regime tatsächlich der Fall war.

Jeder Tyrann muss mit der Behauptung beginnen, das zu haben, wovor seine Opfer Respekt haben, und ihnen zu geben, was sie wollen. In den meisten modernen Ländern respektiert die Mehrheit die Wissenschaft und möchte, dass die Dinge nach Plan laufen. Daher wird quasi per definitionem jede Person oder Gruppe, die uns versklaven will, sich selbst als eine «wissenschaftlich geplante Demokratie» präsentieren. Es mag stimmen, dass jede echte Rettung sich, obwohl gemäß unserer Hypothese nun wahrheitsgemäß, ebenfalls als eine «wissenschaftlich geplante Demokratie» präsentieren muss. Doch das ist umso mehr ein Grund, sich alles, was dieses Etikett trägt, sehr genau anzusehen.

Meine Angst vor einer solchen Tyrannei wird dem Professor entweder unaufrichtig oder kleinmütig vorkommen. Für ihn liegt die Gefahr in exakt der entgegengesetzten Richtung, in der chaotischen Selbstsüchtigkeit des Individualismus. Ich muss zu erklären versuchen, warum ich die disziplinierte Grausamkeit einer ideologischen Oligarchie mehr fürchte. Der Professor hat seine eigene Erklärung hierfür; er glaubt, ich sei unbewusst durch die Tatsache motiviert, dass «ich durch soziale Veränderungen etwas verlieren könnte». Und in der Tat würde es mir schwerfallen, einen Wandel zu begrüßen, der für mich möglicherweise in einem Konzentrationslager endet. Ich könnte hinzufügen, dass es dem Professor ebenso leichtfallen würde, einen Wandel zu begrüßen, der ihm vermutlich einen Platz in den höchsten Reihen einer alles beherrschenden Oligarchie verschaffen würde. Deshalb ist das Spiel mit den Motiven so uninteressant.536 Beide Seiten können es nach Belieben spielen, doch wenn der ganze Schmutz geflogen ist, müssen die Ansichten aller Beteiligten immer noch für sich selbst beurteilt werden. Ich lehne daher das Spiel mit den Motiven ab und kehre zur Debatte zurück. Ich habe keine Hoffnung, den Professor dazu zu bringen, mir zuzustimmen. Doch ich möchte zumindest versuchen, ihm zu erklären, warum ich Teufelsanbetung für eine reale Möglichkeit halte.

Ich bin ein Demokrat. Professor Haldane meint, ich wäre es nicht, doch er gründet seine Auffassung auf eine Passage in Jenseits des schweigenden Sterns, in der ich nicht die Beziehungen der Mitglieder einer Spezies untereinander diskutiere, sondern die Beziehungen einer Spezies zu einer anderen. Seine Interpretation würde mir, wenn man sie konsequent ausarbeiten würde, die Auffassung zuschreiben, Pferde seien für eine Pferde-Monarchie geeignet, aber nicht für eine Pferde-Demokratie. Was ich wirklich gesagt habe, war hier, wie so oft, etwas, das der Professor, wenn er mich verstanden hätte, schlicht und einfach uninteressant finden würde.537

Ich bin ein Demokrat, weil ich glaube, dass kein Mensch oder keine Gruppe von Menschen gut genug ist, um ihr unkontrollierte Macht über andere Menschen anzuvertrauen. Und je höher die Ambitionen einer solchen Macht sind, für umso gefährlicher halte ich sie sowohl für die Herrscher als auch für die Untergebenen.

Deshalb ist die Theokratie die schlimmste aller Regierungsformen. Wenn wir einen Tyrannen haben müssen, dann ist ein Räuberbaron weitaus besser als ein Inquisitor. Die Grausamkeit des Barons wird manchmal schlafen und seine Habgier irgendwann gesättigt sein, und weil er sich undeutlich bewusst ist, dass er Schlechtes tut, wird er es möglicherweise irgendwann bereuen. Doch der Inquisitor, der seine eigene Grausamkeit und seine Gier nach Macht und Furcht für die Stimme Gottes hält, wird uns grenzenlos foltern, weil er dies mit der Zustimmung seines eigenen Gewissens tut, während ihm seine besseren Impulse als Versuchungen erscheinen. Und da die Theokratie die schlimmste Regierungsform ist, wird eine Regierung umso schlimmer sein, je mehr sie sich der Theokratie nähert.

Eine Metaphysik, die von den Herrschenden mit der Kraft einer Religion vertreten wird, ist ein schlechtes Zeichen. Sie verbietet diesen nicht weniger als dem Inquisitor, irgendein Korn der Wahrheit oder Güte bei ihren Gegnern anzuerkennen; sie hebt die gewöhnlichen ethischen Prinzipien auf und stattet all jene gewöhnlichen menschlichen Leidenschaften, von denen die Herrschenden (wie jeder andere Mensch) häufig angetrieben werden, mit einer hohen, quasi übermenschlichen Rechtfertigung aus. Mit einem Wort, sie verbietet gesunden Zweifel. Ein politisches Programm kann nie mehr als wahrscheinlich richtig sein. Wir kennen nie alle Fakten über die Gegenwart und können über die Zukunft nur Vermutungen anstellen. Einem Parteiprogramm – dessen höchster Anspruch der vorausschauenden Klugheit gilt – jene Form der Zustimmung zu geben, die wir für beweisbare Lehrsätze reservieren sollten, ist eine Art von Berauschung.

Diese falsche Art der Gewissheit kommt in Professor Haldanes Artikel zum Vorschein. Er kann einfach nicht glauben, dass jemand über das Nehmen von Zinsen wirklich im Zweifel sein kann. Ich habe keinen Einwand dagegen, dass er glaubt, ich liege hier falsch. Was mich schockiert, ist seine unmittelbare Annahme, die Frage sei so simpel, dass es darüber nicht die geringsten Zweifel geben könne. Das verstößt gegen die Regel des Aristoteles – in jeder Frage jenen Grad an Gewissheit zu verlangen, den der betreffende Sachverhalt zulässt. Und niemals im Leben zu behaupten, man würde weiter sehen, als man es tatsächlich kann.

Als Demokrat lehne ich alle drastischen und plötzlichen Veränderungen der Gesellschaft (egal in welcher Richtung) ab, weil sie de facto nie anders als mit Hilfe einer bestimmten Technik zustande kommen. Diese Technik beinhaltet das Ergreifen der Macht durch eine kleine, hoch disziplinierte Gruppe von Leuten, worauf, wie es scheint, Terror und die Geheimpolizei von selber folgen. Ich halte keine solche Gruppe für gut genug, um eine solche Macht innezuhaben. Sie sind Leute mit den gleichen Leidenschaften wie wir. Die Heimlichkeit und Disziplin ihrer Organisation wird in ihnen bereits die Leidenschaft für jenen inneren Ring entflammt haben, die ich für mindestens so korrumpierend halte wie Habgier, und ihre hohen ideologischen Ambitionen werden all ihren Leidenschaften das gefährliche Prestige verleihen, der Sache zu dienen. In welcher Richtung der Wandel auch vorgenommen wird, er ist für mich somit bereits durch seinen modus operandi verflucht.

Die schlimmste aller öffentlichen Gefahren ist das Komitee für öffentliche Sicherheit. Der eine Charakter in Die böse Macht, den der Professor nie erwähnt, ist Miss Hardcastle, die Chefin der Geheimpolizei. Sie ist der gemeinsame Faktor aller Revolutionen, und wie sie es selber sagt: man wird niemanden dazu bekommen, ihren Job zu machen, wenn er nicht einen gewissen Kick daraus bezieht.

Ich muss natürlich zugeben, dass der tatsächliche Stand der Dinge manchmal so schlimm sein kann, dass man versucht ist, den Wandel mit revolutionären Methoden selber herbeizuführen: zu sagen, dass hoffnungslose Krankheiten verzweifelte Gegenmittel verlangen, und dass Notwendigkeit kein Gesetz kennt. Doch ich glaube, es ist fatal, dieser Versuchung nachzugeben. Es ist unter diesem Vorwand, dass alle Gräuel Einzug halten. Hitler, der machiavellische Prinz, die Inquisition, der Hexendoktor, sie alle behaupteten, notwendig zu sein.

Ist es unmöglich, dass der Professor aus dieser Perspektive verstehen kann, was ich mit dem Symbol der Teufelsanbetung meine? Sie ist für mich nicht bloß ein Symbol; ihr Verhältnis zur Wirklichkeit ist komplizierter, doch das würde Professor Haldane nicht interessieren. Sie ist aber immerhin teilweise symbolisch, und ich will versuchen, dem Professor das von mir Gemeinte zu erklären, ohne das Übernatürliche mit ins Spiel zu bringen.

Ich muss damit beginnen, ein eher merkwürdiges Missverständnis zu korrigieren. Wenn wir jemanden der Teufelsanbetung bezichtigen, dann meinen wir normalerweise nicht, er bete bewusst den Teufel an. Ich stimme zu, dass dies eine seltene Perversion ist. Wirft ein Rationalist bestimmten Christen, sagen wir den Calvinisten des 17. Jahrhunderts, Teufelsanbetung vor, so meint er nicht, sie hätten ein Wesen verehrt, das sie für den Teufel hielten; er meint, dass sie ein Wesen als Gott verehrten, dessen Charakter der Rationalist für diabolisch hält. Es ist offensichtlich in diesem Sinn, und in ihm allein, dass mein Frost Teufel anbetet. Er verehrt die «Makroben», weil sie stärkere und daher nach seiner Auffassung «höhere» Wesen sind als die Menschen; er verehrt sie in der Tat aus demselben Grund, aus dem mein kommunistischer Freund wollte, dass ich die Revolution befürworte. Niemand tut im Moment (vermutlich) das, was ich meinen Frost tun lasse, doch er ist der Fluchtpunkt, in dem sich die Linien bestimmter Tendenzen letztlich treffen, die man bereits jetzt beobachten kann.

Die erste dieser Tendenzen ist eine zunehmende Verherrlichung des Kollektivs und eine zunehmende Indifferenz gegenüber Personen. Die philosophischen Quellen sind vermutlich Rousseau und Hegel, doch der generelle Charakter des modernen Lebens mit seinen riesigen a-personalen Organisationen ist möglicherweise wirksamer als jede Philosophie. Professor Haldane selbst illustriert den gegenwärtigen Bewusstseinszustand sehr gut. Würden wir eine Sprache erfinden für «sündlose Wesen, die ihre Nachbarn lieben wie sich selbst», so wäre es nach seiner Ansicht angemessen, in ihr keine Wörter für «mein» und «ich» und «andere Personalpronomen und Flexionen» zu haben. Mit anderen Worten, er sieht keinen Unterschied zwischen zwei entgegengesetzten Lösungen des Problems der Selbstsucht: zwischen Liebe (die eine Relation zwischen Personen ist) und der Abschaffung von Personen. Nur ein Du kann geliebt werden, und ein Du kann es nur für ein Ich geben. Eine Gesellschaft, in der niemand sich seiner selbst als Person im Gegenüber zu anderen Personen bewusst wäre, in der niemand «Ich liebe dich» sagen könnte, wäre in der Tat frei von Selbstsucht, aber nicht durch Liebe. Sie wäre «selbstlos», wie ein Eimer Wasser selbstlos ist.

Ein anderes gutes Beispiel kommt aus Back to Methuselah. Dort sagt Eva, sobald sie gelernt hat, dass Fortpflanzung möglich ist, zu Adam: «Du kannst sterben, sobald ich einen neuen Adam hervorgebracht habe. Nicht früher. Dann aber, sobald du möchtest.» Der Einzelne zählt nichts. Und deshalb wird es, wenn wir einmal in Fahrt gekommen sind (Bruchstücke einer früheren Ethik haften noch in den meisten Köpfen), nicht darauf ankommen, was wir mit dem Einzelnen machen.

Zweitens haben wir die Entstehung der «Partei» im modernen Sinn – der Faschisten, Nazis oder Kommunisten. Was sie von den politischen Parteien des 19. Jahrhunderts unterscheidet, ist der Glaube ihrer Mitglieder; sie würden nicht lediglich versuchen, ein Programm umzusetzen, sondern einer a-personalen Macht gehorchen; es sei also die Natur, Evolution, Dialektik oder die Rasse, die sie vorantreibt. Dies hat die Tendenz, von zwei Überzeugungen begleitet zu sein, die, soweit ich das sehen kann, zwar logisch nicht miteinander kompatibel sind, aber auf emotionaler Ebene sehr leicht miteinander verschmelzen: dem Glauben, der von der Partei verkörperte Prozess sei unausweichlich und die Beförderung dieses Prozesses sei die höchste Pflicht, die alle gewöhnlichen moralischen Normen aufhebt.

In diesem Bewusstseinszustand können Menschen in dem Sinn Teufelsanbeter werden, dass sie nun ihre eigenen Untugenden sowohl ehren als auch ihnen folgen. Alle Menschen folgen bisweilen ihren Untugenden, wenn aber Grausamkeit, Neid und Machtstreben als Befehle einer großen überpersonalen Macht erscheinen, so können sie mit Billigung durch das eigene Selbst praktiziert werden. Das erste Symptom ist die Sprache. Wenn «Töten» zu «Liquidieren» wird, dann hat der Prozess begonnen. Das pseudowissenschaftliche Wort desinfiziert die Sache von Blut und Tränen, Mitleid und Scham, und das Erbarmen selbst kann als eine Art Nachlässigkeit betrachtet werden. Es ist gegenwärtig durch ihren Glauben, einer metaphysischen Macht zu gehorchen, dass die modernen «Parteien» am stärksten einer Religion ähneln. Der Odin-Kult in Deutschland oder der Lenin-Kult in Russland sind hier vermutlich weniger von Bedeutung, doch es gibt eine gewisse …

[Hier bricht das Manuskript ab. Walter Hooper vermutet, dass nicht mehr als eine Seite fehlt; sie ging vermutlich kurz nach dem Schreiben und ohne Lewis’ Wissen verloren, da dieser das Manuskript faltete und den Titel «Gegen Haldane» mit Bleistift darauf schrieb.]

Anmerkungen

1 Von C.S. Lewis selbst gesetzte Fußnoten werden mit dem Kürzel CSL eingeleitet.

2 Wer sich genauer mit dieser Frage wie auch mit der Systematik des Denkens von C.S. Lewis beschäftigen möchte, der sei auf mein Buch Apostel der Skeptiker. C.S. Lewis als christlicher Denker der Moderne (Dresden 2015) verwiesen.

3 Vgl. C.S. Lewis: Überrascht von Freude (Wuppertal 1968), Kapitel 14: «Schachmatt».

4 Es ist nicht sicher, ob Lewis Max Weber kannte, er kannte aber auf jeden Fall George Santayanas These, dass der Geist die Welt zunächst entzaubert, sie später aber auch wieder-verzaubern kann.

5 Vgl. z.B. J. Landy und M. Saler (Hg.): The Re-Enchantment of the World. Secular Magic in a Rational Age (Stanford 2009).

6 Die knappen Notizen im Socratic Digest über die abschließende Diskussion im Socratic Club sind heute nicht mehr von Belang und wurden daher bei der Übersetzung weggelassen.

7 Lewis zitiert in diesem Essay wie bereits in «Christliche Apologetik» aus dem Versuch einer zeitgemäßen Überarbeitung des Book of Common Prayer (die bis heute gültige Fassung ist von 1662), die 1928 zwar von der Church of England genehmigt, vom britischen Parlament aber zurückgewiesen worden war. 1958 wurde eine neue Intitative gestartet, zumindest den Psalter (d.h. die Sammlung von Psalmen) des Buches zu aktualisieren, an der Lewis auf Einladung des Erzbischofs von Canterbury mitwirkte. Er war also gerade in der Kommission tätig, als dieser Essay erschien. Die Kommission legte im Mai 1963 einen ersten Aktualisierungsentwurf vor, Lewis musste jedoch im Sommer 1963 aus gesundheitlichen Gründen seine Mitarbeit einstellen. Ob er die endgültige Fassung des revidierten Psalters noch zu Gesicht bekam, ist nicht bekannt.

8 Vgl. hierzu auch den Essay «Der alte Mythos vom sterbenden Gott» in C.S. Lewis: Gott auf der Anklagebank (Basel 1981), 47–53.

9 Eine erste Übersetzung dieses Essays erschien in geringer Auflage im Inklings Jahrbuch für Literatur und Ästhetik (Bd. 6, 1988), sie ist aber seit vielen Jahren vergriffen.

10 Vgl. C.S. Lewis: Collected Letters Vol. III (London 2006), 1398.

11 So z.B. Thomas Nagel in seinem Buch Geist und Kosmos. Warum die materialistische neodarwinistische Konzeption der Natur so gut wie sicher falsch ist (Berlin 2013).

12 Vgl. hierzu auch C.S. Lewis: «Über Ethik», in: ders.; Gedankengänge (Basel 1986).

13 Vgl. C.S. Lewis: Die Abschaffung des Menschen (Einsiedeln, 41993), 73–79.

14 Lewis und Ryle kannten sich bereits seit der Zeit ihres Studiums und hatten 1925 sogar (gemeinsam mit ein paar anderen Kollegen) einen Debattierclub für junge Philosophen gegründet. 1945–1954 waren sie Kollegen am Oxforder Magdalen College.

15 Vgl. C.S. Lewis: Collected Letters Vol. III, 1515.

16 Vgl. auch C.S. Lewis: «Die Sprache des Glaubens», in ders.: Gedankengänge, 169–185.

17 Tolkien wies später selbst darauf hin, dass Der Herr der Ringe ohne Lewis’ beständige Ermutigung wohl nie vollendet oder gar publiziert worden wäre; vgl. J.R.R. Tolkien: The Letters of J.R.R. Tolkien, hg. von H. Carpenter (London 1981), 366.

18 Die erste vollständige Zusammenstellung der beiden Rezensionen erschien 2013 in C.S. Lewis: Image and Imagination; eine frühere Zusammenstellung hatte (offenbar unbemerkt) einen Abschnitt ausgelassen (vgl. C.S. Lewis: Image and Imagination, 106, und ders.: On Stories, 88).

19 In der englischen Kulturgeschichte Bezeichnung für die Zeit zwischen der Thronbesteigung König Edwards II. (1901) und dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs (1914).

20 Gemeint ist die Familie Darling aus J.M. Barries Theaterstück «Peter Pan» (1904).

21 Lewis Carroll: Alice im Spiegelland (1871), Kapitel 1.

22 In der englischen Kulturgeschichte Bezeichnung für die Regierungszeit von Königin Elisabeth I. (1558–1603).

23 Vgl. hierzu auch den Essay Nr. III,3 «Psychoanalyse und Literaturkritik» in diesem Band.

24 Dante Alighieri (1265–1321) machte in seiner Göttlichen Komödie (1320) die florentinische Dame Beatrice zu seiner Führerin, die er als Kind kennen gelernt hatte und im Stil der höfischen Minne von ferne bewunderte. Guido ist einer der Hauptcharaktere in Robert Brownings epischem Gedicht «The Ring and the Book» (1868/69), Mr. Guppy ein Charakter in Charles Dickens’ Roman Bleak House (1852/53).

25 Lewis zitiert hier eine kurze Parabel Arthur Schopenhauers vermutlich aus dem Gedächtnis. Sie lautet: «Zwei Chinesen in Europa waren zum ersten Mal im Theater. Der eine beschäftigte sich damit, den Mechanismus der Maschinerien zu begreifen; welches ihm auch gelang. Der andere suchte, trotz seiner Unkunde der Sprache, den Sinn des Stückes zu enträthseln. – Jenem gleicht der Astronom, diesem der Philosoph» (A. Schopenhauer: Parerga und Paralipomen. Kleine philosophische Schriften. Zweiter Band [Berlin 1851], § 383).

26 Lat. für: unbekanntes Land bzw. Gebiet.

27 Dies sind zwei Orte in Usbekistan, die in «Sohrab and Rustum» (1853), einem von Lewis sehr geschätzten Erzählgedicht von Matthew Arnold (1822–1888), vorkommen.

28 Die Namen vieler Londoner Vororte enden auf «Vale», «Wood» oder «Park» (oder «Hill»).

29 Bei dieser Bewertung dürfte auch der spezifische Charakter der Londoner Vororte eine Rolle gespielt haben: sie bestanden oft aus alle nach dem gleichen Plan gebauten Einfamilienhäusern, die über ganze Straßenzüge scheinbar endlos aneinandergereiht waren.

30 «Wer verdammte die Vororte? / ‹Ich›, sagte der Hochmut.»

31 Das gilt auch für Lewis natürlich nur für normale, psychisch gesunde Leute. Menschen mit Depressionen (deren Zahl weiter zunimmt) würden dies sicher anders empfinden.

32 Marcel Proust (1871–1922) schildert in seinem Roman Auf der Suche nach der verlorenen Zeit, wie scheinbar alltägliche Erfahrungen äußerst lebendige, intensive Erinnerungen an die eigene Kindheit auslösen können. William Wordsworth (1770–1850) beschreibt in seinem autobiografischen Gedicht «The Prelude» zahlreiche Momente verklärter Erinnerung an die eigene Kindheit.

33 Lewis meint hier die literarische Moderne, die sich sehr an der Psychoanalyse interessiert zeigte (ab etwa 1910 in Deutschland und nach dem Ersten Weltkrieg in ganz Europa und den USA). In den 1920er Jahren hatte Lewis selbst für einige Zeit seine Erfahrungen von «Joy» als bloße Wunschträume betrachtet (vgl. C.S. Lewis: Überrascht von Freude, Kapitel 13: Der New Look).

34 Vgl. hierzu auch Lewis’ Analyse seiner Erfahrung von «Joy» in: Überrascht von Freude, Kapitel 14: «Schachmatt».

35 Philip Sidney (1554–1586) und Rupert Brooke (1887–1915) waren Dichter, die in ihren Werken das Heroische und Patriotische des Krieges idealisieren.

36 Siegfried Sassoon (1886–1967) beschrieb in seiner Dichtung den Horror der Schützengräben des Ersten Weltkriegs, an dem er als Soldat teilnahm, und kritisierte den Patriotismus der Kriegstreiber mit beißendem Spott.

37 In Altenglisch verfasstes Gedicht über die Schlacht, die 991 in Ostengland (Essex) zwischen Angelsachsen und Wikingern stattfand. Es wurde vermutlich im 10. oder frühen 11. Jahrhundert geschrieben.

38 «Lays of Ancient Rome» (1842), Gedicht von Thomas Babington Macaulay (1800–1859) über die frühe römische Geschichte. «Lepanto» (1911), Gedicht von G.K. Chesterton (1874–1936) über die Seeschlacht bei Lepanto/Griechenland zwischen den christlichen Mittelmeermächten und dem Osmanischen Reich im Jahr 1571.

39 «… a whisper / Which Memory will warehouse as a shout.» Aus dem unveröffentlichten Gedicht «The Tower» von Owen Barfield.

40 Wo im Text von Schülern die Rede ist, schreibt Lewis von «boys». Dies ist dem englischen Schulsystem zuzuschreiben, in dem Mädchen und Jungen zu dieser Zeit (1944) noch nahezu ausschließlich getrennt unterrichtet wurden.

41 In Kapitel III von Lewis Carrolls Alice im Wunderland (1865) veranstaltet Alice einen Wettlauf unter den Tieren, unter anderem mit einer Maus, einer Ente, einem Papagei, einem Adler und einem Dodo.

42 Der 1348 von König Eduard III. gestiftete Hosenband-Orden (engl. Order of the Garter) gilt als der exklusivste und angesehenste Orden des Vereinigten Königreichs. Lewis dachte vermutlich an den Kommentar von Lord Melbourne (1779–1848): «Ich liebe den Hosenband-Orden; in ihm gibt es kein verdammtes Verdienst.»

43 Ital. für: in gedämpftem Ton.

44 Richard Porson (1759–1808) war der Sohn des Küsters von East Ruston (Norfolk) und fiel bereits als Kind durch sein außergewöhnliches Gedächtnis auf. Mit der Hilfe verschiedener Gönner in Eaton und Cambridge ausgebildet, wurde er 1792 Regius Professor für Griechisch in Cambridge.

45 Engl. preparatory school, d.h. eine Privatschule (meistens ein Internat), die ihre Schüler auf den Besuch einer privaten (elitären) weiterführenden Schule vorbereitet. Lewis wurde bis zum Alter von neun Jahren zu Hause unterrichtet, teilweise von seiner Mutter Flora und teilweise von einer Hauslehrerin. Nach dem frühen Krebstod von Flora Lewis im August 1908 schickte der verzweifelte Vater seinen Sohn auf ein englisches Internat, die Wynyard School in Watford, Hertfordshire. Lewis besuchte die Schule, die von einem äußerst grausamen Schulleiter geführt wurde, von September 1908 bis Juli 1910, als sie den Betrieb einstellen muste. Er beschreibt die Schule später ausführlich in Kapitel 2: «Konzentrationslager» seiner Autobiografie Überrascht von Freude.

46 Vice Versa. A Lesson to Fathers (1882) ist ein satirischer Roman des britischen Autors Thomas Anstey Guthrie (1856–1934), der unter dem Pseudonym F. Anstey schrieb. In diesem Buch tauscht ein Vater durch Magie den Körper mit seinem Sohn und muss am eigenen Leib die Grausamkeiten des Internats (und dessen Leiters) erfahren, in das er seinen Sohn geschickt hatte. In Überrascht von Freude schreibt Lewis, Vice Versa sei weit mehr als eine Farce, nämlich «die einzige wahre Schulgeschichte, die es gibt» (C.S. Lewis: Überrascht von Freude, 39).

47 Dies ist ein Zitat aus Ian Hay (1876–1952): The Lighter Side of School Life (1914).

48 Wackford Squeers ist ein ebenfalls äußerst brutaler Schulleiter in dem Roman Nicholas Nickleby (1838–39) von Charles Dickens (1812–1870).

49 John Bunyan: The Pilgrim’s Progress (1678), hg. von James Blanton Wharey, 2. von Roger Scharrock bearbeitete Fassung (Oxford 1960), 155. Das Land Beulah liegt in Bunyans Buch am Fuß des Berges Zion, auf dem sich die Himmlische Stadt befindet.

50 Engl. heavily vanished. Lewis borgt diese Formulierung aus Shakespeares Drama The Tempest (1611). Dort tritt in Akt 4, Szene 1 eine Reihe von Geistern auf, die dann auf eine Rede Prosperos hin mit Getöse wieder verschwinden.

51 «All things are taken from us, and become / Portions and parcels of the dreadful past» (Alfred Lord Tennyson. «The Lotos-eaters» [1832], Str. IV, Z. 9–10).

52 Ralph Waldo Emerson (1803–1882) war ein US-amerikanischer Philosoph und Schriftsteller. Lewis bezieht sich vermutlich auf die Aussage: «Es ist sehr unglücklich, aber zu spät, um daran etwas zu ändern; wir haben entdeckt, dass wir existieren. / It is very unhappy, but too late to be helped, the discovery we have made that we exist» (R.W. Emerson: Essays. Second Series, Boston 1844, 82).

53 Vgl. hierzu auch den Essay Nr. III,3 «Psychoanalyse und Literaturkritik» in diesem Band.

54 Vgl. hierzu auch den Essay Nr. III,9 «Eine Replik auf Professor Haldane» in diesem Band.

55 Der Rest dieses Vortrags, der ursprünglich vor dem «Oxford University Socratic Club» gehalten wurde (dessen Präsident C.S. Lewis war), ist nur in der Form von Notizen durch die Sekretärin des Socratic Club überliefert. Die Tatsache, dass Lewis der Veröffentlichung im «Socratic Digest» (Nr. 2, Juni 1944) zustimmte, belegt aber, dass er mit der Niederschrift seiner Ausführungen einverstanden war.

56 D.h. der Glaube, dass Gott menschliche Gestalt und menschliche Eigenschaften hat wie z.B. die Gottheiten der griechischen Mythologie.

57 Der Bahnhof Euston ist einer der Hauptbahnhöfe Londons. Lewis kam, wenn er von Oxford aus mit dem Zug nach London fuhr, normalerweise in diesem Bahnhof an.

58 Für die Begründung vgl. den Essay Nr. III,1 «Bluspels und Flalansferes» in diesem Band.

59 Das ist Immanuel Kants Begriff für die Welt des rein Geistigen, die sich hinter der Welt der Erscheinungen (d.h. der Erfahrung der Sinne) verbirgt.

60 «Man’s reason is in such deep insolvency to sense» (Robert Bridges (1844–1930): The Testament of Beauty [1929], Buch I, Zeile 57).

61 Gott hat sich nach christlichem Glauben in Jesus Christus inkarniert: Er wurde Fleisch und damit ein Teil der Geschichte unserer Welt. Lewis schließt daher das irdische Handeln Jesu ausdrücklich von seiner Schlussfolgerung aus.

62 Dieser Vortrag wurde Ostern 1945 in Carmarthen/Wales bei der «Carmarthen Conference for Youth Leaders and Junior Clergy» vor einer Versammlung von anglikanischen Priestern und Jugendleitern der Kirche von Wales gehalten.

63 Lat. für: auf den angezeigten Wegen. Die Quelle ist möglicherweise die Vulgata-Fassung von Jer 6,16: «State super vias et videte, et interrogate de semitis antiquis quae sit via bona, et ambulate in ea. / Stellt euch an die Wege und haltet Ausschau, fragt nach den Pfaden der Vorzeit, fragt, wo der Weg zum Guten liegt; geht auf ihm.»

64 Vgl. Eph 4,14.

65 Mt 24,35; Mk 13,31; Lk 21,33.

66 «Ich fürchte die Danaer [= Griechen], auch wenn sie Geschenke bringen» (Virgil: Aeneis, Buch II, Zeile 49).

67 Penguin Books revolutionierte in den 1930er Jahren das englische Verlagswesen, indem es populärwissenschaftliche Bücher sowie preiswerte Taschenbuchausgaben von literarischen Klassikern herausbrachte und durch Kaufhäuser wie Woolworth vertrieb. Die Thinker’s Library war eine von 1929 bis 1951 laufende Buchreihe der Rationalist Press Association, die der Verbreitung von materialistisch-rationalistischem Gedankengut diente.

68 Vgl. Hebr 13,8.

69 Dies war ein Plan zur Reformierung des britischen Sozialsystems; er wurde 1942 von Sir William Beve-
ridge vorgestellt und bildete die Grundlage für den Aufbau der Sozialversicherungssysteme im Großbritannien der Nachkriegszeit, insbesondere des National Health Service.

70 In der von Walter Hooper herausgegebenen schriftlichen Fassung des Vortrags steht an dieser Stelle «missionary technique» (= «missionarische Methode»). Dies dürfte ein Fehler sein, weil dann der Gegensatz verschwinden würde, um den es Lewis hier geht. Gemeint ist vermutlich eine «edifying technique» (= «Methode der Erbauung»).

71 Royal Air Force (= die britische Luftwaffe).

72 Die Schlacht von Actium war eine Seeschlacht vor der Westküste Griechenlands: Octavian (der spätere Kaiser Augustus) besiegte am 2. September 31 v. Chr. seinen Konkurrenten Marcus Antonius und die ägyptische Königin Kleopatra und erlangte damit die Alleinherrschaft im Römischen Reich.

73 Griech. für: Gottesfürchtige. Dies war eine Gruppe von Heiden (also von Geburt keine Juden), die den einen jüdischen Gott anerkannten und nach seinen ethischen Geboten zu leben versuchten. Sie waren aber keine Proselyten, d.h. sie lehnten es ab, sich beschneiden zu lassen und offiziell dem jüdischen Glauben mit all seinen Gesetzesvorschriften beizutreten. Da das Urchristentum keine Beschneidung der Neugetauften und keine strikte Befolgung sämtlicher Vorschriften des jüdischen Gesetzes forderte, war es für die metuentes sehr attraktiv.

74 «Möge wahrhaft und gleichgültig Gerechtigkeit walten lassen» / «möge wahrhaft und unvoreingenommen». Lewis zitiert hier aus dem Book of Common Prayer in der Fassung von 1662, die in der anglikanischen Kirche bis heute in Gebrauch ist. 1927/28 hatte es einen Versuch einer zeitgemäßen Überarbeitung gegeben, bei dem indifferently durch impartially ersetzt wurde.

75 Mt 27,26; Mk 15,15; Joh 19,1.

76 D.h. sie glauben nicht, dass der christliche Gott menschliche Gestalt und menschliche Eigenschaften bzw. Leidenschaften hat (wie z.B. die Götter in der griechischen Mythologie).

77 Griech. für: pneuma. Gemeint sind die Gaben des Hl. Geistes (vgl. 1Kor 14,12).

78 Lat. für: Nicht allen ist alles möglich (Virgil: Eklogen, Buch VIII, Zeile 63).

79 Vgl. hierzu auch den Vortrag Nr. II,3 «Vorstellung und Denken im Mittelalter» in diesem Band.

80 Mt 18,11–14; Lk 15,4–7.

81 Mt 1,19.

82 Lat. für: Wunder.

83 Lat. für: entweder Gott oder ein schlechter/böser Mensch.

84 Joh 8,3–8.

85 Lewis bezieht sich hier auf die 39 Artikel, mittels derer sich die Church of England 1571 in den Auseinandersetzungen der englischen Reformation selbst definierte; sie sind bis heute Teil des Book of Common Prayer. Eine deutsche Übersetzung von Artikel 18 lautet: «Auch diejenigen sind zu verdammen, welche zu behaupten wagen, ein jeder solle durch das Gesetz oder die Sekte, wozu er sich bekennt, selig werden, wenn er nur genau hiernach und nach dem natürlichen Licht gelebt habe, während doch die Heilige Schrift nur den Namen Jesu Christi verkündigt, in welchem die Menschen selig werden sollen.»

86 Lat. für: bei allem Respekt.

87 Engl. thick und clear