Der 51-jährige Autor 2019 © www.TomDeToys.de

Tom de Toys, geb. am 24.1.1968 in Jülich/NRW, lebt seit 2012 in Düsseldorf Eller Süd. Machte 1989 eine sogenannte Lochismus-Erfahrung, die seine "Direkte Poesie" initiierte. Gründete 1990 das Institut für Ganz & GarNix (g-gn.de), entdeckte 1994 die "Erweiterte Sachlichkeit" als Liebeslyrik-Therorie (liebe2go.de), gewann 2000 den ersten Nahbell-Lyrikpreis (poesiepreis.de), erfand 2001 die Quantenlyrik (quantenlyrik.de) und gründete seine Trademark POEMiE™. Seit 2015 Anhänger von Nullyoga und Gastautor bei der LDL (Liga der Leeren). Organisierte bis 2017 drei Offlyrikfestivals (lyrikfestival.de). Seit 2018 als "zusätzliche Betreuungskraft" zertifiziert (betreuungsalltag.de). Reaktivierte 2019 seine Freejazz-Klavierreform "Das Desinteressierte Klavier" (nondualjazz.de). Alle lieferbaren Bücher im BoD Verlag via Amazon @ Neurogermanistik.de & Apple @ Neuroliteratur.de

Publikationen (Auswahl aus ca. 200 Büchern & Heften, seit 2014 mit ISBN):

1989 "Die Mystische Inflation" (Das komplette Frühwerk in 4 Bänden im Schuber)

1990 "Das Letzte Buch" (Kunstkatalog mit ausgewählten Bildern & Gedichten)

2014 "ZIELE DER ZÄRTLICHKEIT" (Jubiläumsausgabe aller E.S.-Liebesgedichte 1994-2014)

2015 "BODENLOS VERWURZELT WIE EIN STERN" (Großer Werkquerschnitt 1985-2015)

2018 "NEUROSMOG – ABGRUNDTIEFE WELTROUTINE" (Kritische Poplyrik 2011-2015)

2019 "FRAGLOS LEBEN" (55 Großartige Gedichte 2015-2019 inkl. 103.-108.E.S.)

ORIGINALAUSGABE 2020

ISBN 9783750438729

© Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

"Ich selbst gehöre weder dazu noch repräsentiere

ich sie irgendwie. Nicht, weil ich sie nicht respektiere

oder mit ihnen im Widerstreit liege, sondern deshalb,

weil ich in derlei Angelegenheiten von meinem

Temperament her gegen Vereinsmeierei bin."

Alan Watts, Anmerkung zu

BEAT-ZEN, SPIEßER-ZEN UND ZEN (1958)

"Rechtsradikale und Linksradikale haben einen gemeinsamen

wunden Punkt, den sie sogar mit der politischen Mitte teilen.

Sie alle sind Opfer der größten Zivilisationslüge, aufgrund derer

die Menschheit sich lächerlich macht im Angesichte der

essenziellen Erkenntnisse, die von Naturwundern, der

Astronomie, dem Zenbuddhismus und der Introspektion

ausgehen: des narzisstischen Aberglaubens an die

ichverhaftete Identität des Individuums. Die Menschheit hat

schlichtweg vergessen, sich darüber bewusst zu werden,

dass dieses sogenannte Ich, das jede Person als ihr

Bewusstseinszentrum benutzt, eine soziologische Fata

Morgana ist, auf deren virtuelle Perfektion durch gezielte

Erziehung von Geburt an seit endlosen Generationen

hingearbeitet wird. Nazis, Autonome, Bürger, Flüchtlinge,

Präsidenten, Terroristen, Nudisten, Konservative, Anarchisten,

Künstler, Philosophen, Pragmatiker, Freaks und Gurus –

sie alle sind Anhänger derselben Sekte,

die an die Existenz ihres Egos glaubt."

Paul Peter Pier Zellin, im N.A.Z.I.-BRANDBRIEF

in: TRANSSPIRITUELLES WELTKLIMA (2019)

Inhaltsverzeichnis

MOLECULE MAN © www.FOTOMIE.de 28.9.2011

MUT

WAHN

Welche Last lähmt meine Lungen

Die gestern lachend noch gesungen

Bin von Bildern stolz besessen

Doch habe Sinn und Zweck vergessen

Alleine hab ich lange nachgedacht

Und Nächte mit Zaubereien verbracht

Nun steht mein Herz schon morgens still

Ich weiß nicht mehr was ich will

Ach wer verrät mir wo ich bin

Mein Kopf führt mich nicht weiter hin

Kann nur ahnen daß ich gerne lebe

Wenn ich mich der Schönheit schlicht ergebe

WELT

O wie ist das Warten schwer

Bin weder voll noch wirklich leer

Kann nichts mehr denken

Oder mich durch schöne Worte lenken

Alles Wissen hat versagt

Habe mich umsonst geplagt

Ohne alles zu verstehen

Muß ich endlich so hinsehen

Jetzt besteht die Möglichkeit

Zu fühlen was das heißt: zu zweit

Wird sich mein Geist dagegen schützen

Und das Schnellgereimte wieder nützen

Die Angst jagt langsam hinter mir her

O das Warten ist so schwer

WUNDER

Seltsam wärmt mich Deine gelbe Brust

Du bist mir nah und doch so fremd

Ungläubig spüre ich die Lust

Und weiß nicht wie mir geschah

Der Himmel grün – das Gras so blau

Dazwischen leuchtet bunte Luft

Die Vögel zwitschern durch den grauen Wald

Ich atme Deinen wilden Duft

Und laß mich fallen in Dein feuchtes Herz

Wo nichts als reiner Klang ertönt

Mein Schmerz erscheint so lächerlich

In Deinen Armen werd ich nur verwöhnt

WERK

Drehte ich mich nicht schon mehrmals

Lichtlos in dem Zauberkreise

Wo ich meine Werke fand

Auf allzu wunderbare Weise

Führten sie ins Niemandsland

Wenn ich ganz frei hinhörte

Wären sie mir Wegbereiter

Indem ich sie zerstörte

WENDE

Ich muß die Tränen jetzt riskieren

Sonst sterbe ich noch ungeboren

Ich habe garnix zu verlieren

Und die Sonne scheint mir schon

WILLE

Ja ich will das ganze Leben

Weil es mich gefunden hat

SEELENANARCHIE

I

im durchgestylten chaos

füße fassen treiben lassen

mit der zweckbesessenen bescheidenheit

des bodenlosen feldbewußtseins

über bomben über blumen

menschen suchend

menschen

II

mit einem bein im jenseits und

mit beiden füßen auf der erde

dieser trampelpfad aus

schlafentzogenen bewältigungsgewohnheiten

ich könnte weinen könnte schreien könnte

jederzeit im schnellverfahren

so verschwinden daß du nicht

beweisen kannst ob ich schon da war

III

rennst du noch malst du noch denkst du

noch hast du noch angst

dich gegen deinen willen

am gedächnislosen spiel

zu laben

IV

was ist wahr und was wird schlecht

sag alles sag alles frühmorgens

sag alles sag alles spätabends

was ist wahr und was wird schlecht

sag alles sag sag alles früh

frühmorgens und spätabends

V

ein immerwährendes beben

vollendet die ruhe

schwer und durchsichtig

begleite ich mich

durch das offensichtliche

mein mund erzeugt

den grenzenlosen anfang

VI

besinnungslos

bei sinnen bleiben

freude wächst ins unvermeidliche

im gegenüber wartet eine auferstehung

auf die andere

VII

berührung fordert handeln

gegenwart entschleiert sehnsucht

gegenwart entschleiert fehler

gegenwart ist gnadenlos

entweder wir oder niemals

VIII

leben müßte wunderbar

beidseitig

fieberloses

brennen

IX

schatten lernen schwimmen

im leeren

ozean

X

etwas

passiert

XI

leuchten

NULLYOGA 1 © www.FOTOMIE.de 14.11.2019

LEGENDE

(HOMMAGE AN DIE HAUPTSTADT)

I

wer A sagt muß auch Berlin betreten der baustelle verblödet

am anfang ist irgendein untergang mit der sonne

prahlen die wörter im lärm der sprachlosen

erfindung von zukunft hat abgedankt

als rauschendes fest der veruntreuten

seele nicht großstadt nicht dorf und

erstrecht kein New York Barcelona und