JANA HAAS

mit Wulfing von Rohr

ENGEL
UND
DIE NEUE ZEIT

Heilwerden mit
den lichten Helfern

Ullstein

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Allegria im Ullstein Taschenbuch
Herausgegeben von Michael Görden

Originalausgabe im Ullstein Taschenbuch
Ullstein Taschenbuch ist ein Verlag
der Ullstein Buchverlage GmbH
1. Auflage April 2008
4. Auflage 2011
© der deutschsprachigen Ausgabe 2007
by Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin
© der Originalausgabe 2008 by Jana Haas
Mitarbeit: Wulfing von Rohr
Umschlaggestaltung: FranklDesign, München
Titelbild: marija-schwarz.de
eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 978-3-8437-0206-5

TEIL 1

ENGEL
UND DIE NEUE
ZEIT

1.
DAS GOLDENE
ZEITALTER

Das Goldene Zeitalter hat bereits begonnen, überall! Unter manchen Gruppen von Menschen und Gesellschaften, an manchen Orten und Ländern mehr, an anderen noch eher zögernd. Mancherorts zeigt sich das Neue Zeitalter deutlich – durch humanitäre Aktionen und soziale Arbeit, durch ökologische Achtsamkeit und Engagement für den Frieden, durch interreligiöse Dialoge und konfessionelle Toleranz, durch geistige Offenheit und persönliche Arbeit für die eigene spirituelle Entwicklung.

An anderen Ecken und Enden unseres Planeten sind die Zeichen des Goldenen Zeitalters noch nicht so klar sichtbar, oder sie sehen dort anders aus. Vielleicht fangen Menschen dort an, sich andere Gedanken zu machen darüber, dass Angehörige gewisser Religionen oder von Minderheiten an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, unterdrückt, ausgebeutet oder sogar getötet werden.

Bereits der Zweifel an und Unwille über Ungerechtigkeiten, bereits die geistige Erkenntnis, dass jede Form von Unmenschlichkeit, von Gewalttätigkeit gegen Menschen oder auch gegen Tier oder die Umwelt die eigene Seele beschmutzt, herabzieht und teilweise zumindest abtötet – bereits dieses Art von Erwachen des eigenen Bewusstseins ist ein erster, notwendiger Schritt, damit immer mehr Menschen und schließlich fast alle das Goldene Zeitalter auch in sich und in ihrer Umgebung einläuten und willkommen heißen.

Jedes Volk, jedes Land, jede mehr oder weniger homogene Gruppe, die Anteil an gemeinsamen Mythen und Erfahrungen, an Symbolen und Geschichten hat, besitzt seine eigene Geschwindigkeit, um, entweder aktiv und pionierhaft die Neue Zeit voranzubringen und auszuweiten, oder um sich eben etwas später einer allgemeinen geistigen Evolution des Menschheit doch noch anzuschließen.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz, aber auch in England, den skandinavischen Ländern und manchen Mittelmeerländern sind die Kräfte der Neuen Zeit sehr gut sichtbar aktiv geworden. Wir dürfen erhoffen und erwarten, dass auch in Nordamerika und Südamerika sowie in Mittel- und Osteuropa und Asien die Anzeichen für das Goldene Zeitalter immer deutlicher werden.

Dort, wo Geisteskräfte stark entwickelt sind bzw. „trainiert“ werden, können sich die Menschen viel bewusster zwischen Gut und Böse, zwischen Hell und Dunkel, zwischen Entwicklung und Transformation oder Beharrung und Fixierung entscheiden, als an solchen Orten, wo Macht und Besitz, Dogmen und rein materialistische Glaubensmuster das menschliche Bewusstsein besetzt haben.

Der Weg im Licht, der Weg zur Quelle

Es geht in unserer Neuen Zeit darum, dass wir entscheiden, welchen Weg wir gehen wollen: den Weg im Licht und zur Quelle, den Weg der Mitmenschlichkeit und Liebe im Alltag, oder den dunklen Weg der Angst, der Angst vor dem Leben und dem Tode, vor materiellen Verlusten und Minderung unserer Stellung und unserer Herabsetzung unserer Überzeugungen.

In östlichen Ländern, zum Beispiel in Russland, durften Heiler zum Beispiel durchaus „zwei Gesichter“ haben, und sie dürfen es auch heute noch – weil die spirituelle Evolution in diesen Ländern etwas „hinterherhinkt“. „Zwei Gesichter“, das heißt, drastisch gesprochen, dass es möglich ist, dass ein Heiler anderen Menschen helfen, sich aber zu Hause wie ein Despot benimmt. Oder dass eine Heilerin wunderbare Heilungen vollbringen kann, sich privat aber irgendeiner Sucht ergeben hat.

Ein kleines persönliches Beispiel möchte ich anführen. Vor wenigen Jahren war ich als ganz normale Besucherin bei einem großen Heilerkongress in der Schweiz. Dort waren etliche russische Heiler und Schamanen als Referenten eingeladen, um Heilungen zu demonstrieren. Ich wollte einmal selbst erleben, mit welchen Kräften einige dieser Menschen arbeiteten. Bei diesem Heilerkongress begegnete ich einer Frau, deren Kräfte mich interessierten und von der ich mir gerne etwas davon zeigen lassen wollte. Das spornte sie an, wie ich meinte. Ich spürte ein gewisses „Kribbeln“, das ich nicht gleich deuten konnte, ließ mich jedoch auf eine eigene Erfahrung ein. Sie fasste mich am Puls an, um meinen „Seelenleib“ zu spüren. Ich spürte, dass sie etwas „konnte“, dass sie also durchaus über gewisse Kräfte verfügte.

Ich stellte meine Frage und sah, wie hinter ihr ein lichtvolles Wesen erschien, dass ihr die Antwort durchgab; das konnte ich (weil ich ja selbst „hellsichtig“ bin) sehen und hören. Dann stellte ich eine zweite Frage und merkte aber sofort: „Achtung!“ Ich sah, wie ein dunkles Wesen kam und ihr unbedingt eine Antwort durchgeben wollte. Sofort sagte ich innerlich: „Nur reine Liebe darf in mich hinein, alles andere weichen muss von mir.“ Prompt konnte die Frau die Antwort dieses dunklen Wesens nicht durchgeben. Noch zwei Male versuchte sie es, aber ich wiederholte auch zwei Male diesen Satz, eine Art von Schutzgebet. Danach beendete sie sehr gezielt und wohl auch leicht verunsichert die Beratung und komplimentierte mich hinaus.

Zwei Gesichter des Heilens

In Ländern, in denen die Geistesentwicklung und damit die Klarheit und Bewusstwerdung der Gedanken sozusagen noch in den Kinderschuhen steckt, läßt die geistige Welt die Menschen beide Seiten von Kräften kennenlernen, die helle und die dunkle Seite. So sollen die Menschen zum Nachdenken angeregt werden, sie sollen lernen, ihre spirituelle Unterscheidungsfähigkeit zu entwickeln.

Die zwei Gesichter von Heilern oder die „Doppelbesetzung“ mit einem lichtvollen Anteil und einer gleichzeitigen Öffnung eben auch für dunkle Mächte in diesem Sinne – dafür ist Rasputin, der geheimnisumwitterte Heiler der letzten Zarenfamilie ein besonders berühmtes Beispiel. Grigori Jefimowitsch Rasputin wurde am 10. Januar 1869 (nach dem alten julianischen Kalender) im sibirischen Dorf Pokrowskoje bei Tobolsk am Rande des Urals geboren. Er wird an den Zarenhof gerufen, um den an Hämophilie leidenden Zarensohn Alexeij zu heilen. Ärzte und sogar spätere Kritiker müssen feststellen und bestätigen, dass Rasputin unerklärliche Heilkräfte besaß und zwar nicht immer, aber eben doch häufig tatsächlich helfen konnte. Sein Einfluss auf die kaiserliche Familie wird groß, besonders auf die Zarin Alexandra. Zugleich verunsichert er manche seiner Anhänger durch seltsames Gebaren; seine Feinde werfen ihm monströses Verhalten, Sexorgien und magische Beschwörungen vor. Auf jeden Fall war die Mischung von bäuerlichem Wesen, erdiger Naturkraft, religiöser Inbrunst, teils mönchischer, teils ausschweifender Lebensart in Verbindung mit seiner charismatischen Ausstrahlung und seinen erstaunlichen Heilerfolgen für die Menschen seiner Zeit ein großes Geheimnis. 1914 wird ein öffentliches Messerattentat auf ihn verübt; er überlebt, fängt jedoch an zu trinken. Ende September 1916 (am 17. Dezember früh nach dem julianischen, am 30. Dezember nach dem neuen Kalender) wird Rasputin unter Führung von engen Vertrauen des Zaren Nikolaus II. ermordet.

Eine seltsame Erscheinung ist, dass in Russland und sogar in Deutschland Diskotheken „Rasputin“ heißen, wohl um dem jeweiligen Lokal etwas „Verruchtes“ oder „Geheimnisvolles“ zu geben, um es durch eine düstere Geschichte, die mit diesem Namen verbunden ist, vermeintlich attraktiver zu machen. Damit sollen dann mehr oder weniger bewusst dunkle Seelenanteile angesprochen werden. Die Leute, die solche Namen benutzen, übersehen dabei aber leider, dass sie (und ihre Besucher) sich energetisch etwas einhandeln, weil auf psychischen und metaphysischen Ebenen eine Art von „Gegengeschäft“ stattfindet, in der weniger lichte Motive und Handlungsweisen gestärkt werden, die ihrerseits die Kraft der reinen Seele schwächen.

In Gesellschaften, Ländern und Völkern, die noch nicht so offen für die Neue Zeit sind, wird es noch einige Zeit lang Heiler geben, die zwei Gesichter besitzen, die sowohl mit lichten Heilkräften arbeiten als auch dunkle Kräfte einsetzen, um ihre persönlichen Ziele zu erreichen. Denn darum geht es im Kern: Ist der Heiler und Lehrer, ist die Heilerin und Lehrerin bereit, sich auch in seinem bzw. ihrem persönlichen Leben für das Lichte zu öffnen, Menschlichkeit, Mitgefühl, Liebe zu integrieren und zu praktizieren? Oder geht es ihm bzw. ihr vor allem um die Handhabung, die Manipulation von paranormalen Kräften?

Es mag zwar nach einer starken und damit unzulässigen Verallgemeinerung klingen, doch ist es eine geistige Tatsache, dass in manchen Ländern die spirituelle Entwicklung anders verläuft als in anderen Ländern. Daraus ergibt sich, dass Heiler und Heilerinnen in Ländern, deren „Volksseele“ noch nicht weit entwickelt ist, die „Genehmigung“ der geistigen Welt haben, sowohl lichte wie weniger lichte Kräfte anzuwenden, oder bei der Heilung lichte Kräfte anzuwenden, in der persönlichen Lebensführung jedoch noch mehr Spielraum für ihr Ego bekommen haben. Das gilt zum Beispiel für Russland, Polen und sogar für Indien, weil recht viele so genannte Heiler von dort, auch solche, die in den Westen kommen, noch mit magischen und hypnotischen Methoden arbeiten. Interessanterweise gilt das auch für Nordamerika, dort jedoch nicht etwa nur für manche schamanischen Wege, sondern auch für esoterische Pioniere oder solche, die sich dafür halten.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die spirituelle Entwicklung im Allgemeinen so weit fortgeschritten, dass hier keine anderen als nur die lichten Kräfte angewandt werden dürfen! Sonst wird die geistige Welt zunächst Mahnungen schicken und dann den lichtvollen Kräftefluss anhalten (so dass diesen Menschen dann nur noch weniger lichtvolle Kräfte zur Verfügung stehen!).

In Ländern wie Israel zum Beispiel verlangt die geistige Welt eine Entscheidung, wie sich die spirituell aktiven Menschen weiterentwickeln wollen; in Schottland wird Klarheit verlangt.

In Ländern, in denen bestimmte Formen von Voodoo oder Macumba oder ähnliche, eindeutig schwarzmagische Rituale durchgeführt bzw. Methoden angewandt werden, die reinen Egozwecken dienen, steckt die spirituelle Entwicklung der kollektiven Seele offensichtlich noch in Kinderschuhen.

Jeder Heiler und jede Heilerin, gleich aus welchem Land man ursprünglich stammt, muss sich entsprechend dem Bewusstseinszustand der Volksseele entwickeln, wo er oder sie jetzt lebt und wirkt. Menschen aus den zuerst genannten Ländern, die bei uns heilend wirken wollen, werden von der geistigen Welt herausgefordert, sich rascher zu entwickeln, um ihren Aufgaben und Verpflichtungen im neuen Land ihrer Wahl zu entsprechen.

Abschied vom Geheimwissen

In der Neuen Zeit steht uns philosophisches Wissen, die Chance für eine höhere spirituelle Entwicklung und ein lichtvolles Bewusstsein offen. Es gibt kein „Geheimwissen“ mehr wie im Alten Zeitalter; die so genannte Esoterik ist längst exoterisch geworden.

Früher – im antiken Ägypten der Adepten, im Griechenland der eleusinischen Mysterien, bei den Überlieferungen der Kelten, aber auch bei Geheimgesellschaften des europäischen Mittelalters (Rosenkreuzer, Freimaurer, Illuminaten) bis manchmal noch zu Meistern, die aus einem asiatischen Wissen schöpfen (muslimische Sufis, Hindu-Gurus, buddhistische Lehrer, Weiße Bruderschaft), und ihren westlichen Nachfolgern (Blavatsky, Arkanschule, Steiner und viele andere) sowie auch bis zu manchen afrikanischen, osteuropäischen und amerikanischen Schamanen, die in unsere Zeit hineinreichen – früher also wurden wesentliche Erkenntnisse geheim gehalten, nur mündlich überliefert, nur von Meister zu Schüler (seltener: an eine Schülerin), die sich lange Jahre hindurch bewährt und würdig gezeigt hatten. Diese Form der an sich zunächst ja verständlichen Geheimhaltung – um nicht durch quasi magische Kräfte, welche an die falschen Leute geraten, Schaden anzurichten – hat sich jedoch inzwischen überlebt. Warum?

Erstens, weil der spirituelle Schaden, den die vermeintliche Auserwähltheit im Gemüt der meisten Anhänger und Anhängerinnen bewirkt, sich oft mit einem spirituellen Hochmut gepaart hatte, der eine echte Mitmenschlichkeit außer Acht ließ. Zweitens, weil sich häufig eine spirituelle Hörigkeit gegenüber dem tatsächlich oder auch nur vermeintlich erleuchteten Meister entwickelte, die diese in vielen Fällen auch noch tatkräftig förderten oder zumindest nicht unterbanden. Spirituelle Hörigkeit führt, gleich ob sie in einer Kirche, einer psychologischen Schule, einem esoterischen Kreis oder sonst wo auftaucht, leider zu oft dazu, dass sich finanzielle und sexuelle Ausbeutung dazu gesellen. Schlimmer jedoch: Das Individuum vergisst, übersieht bzw. wird nicht dazu angeleitet, dass es selbst in der Lage ist, natürlich mit entsprechender Hilfe, seinen eigenen Kontakt zur Quelle des Lichtes zu entwickeln, dass es selbst eine direkte Verbindung zum Göttlichen besitzt.

Geheimwissen und die Macht, die daraus erwachsen ist, die zu häufig zu physischer und psychischer Unterdrückung geführt hat, ist ein typisches Merkmal der Alten Zeit, des „männlichen Zeitalters“, einer Zeit also, in der Dogma und blinder Glaube, nicht die eigene Erfahrung, in der Macht, aber nicht die eigene Erkenntnis das Leben und Verhalten der Menschen überwiegend bestimmten.

Die meisten von uns sind noch im alten, männlichen Zeitalter geboren. Uns steht es jetzt jedoch frei, uns zu entscheiden, ob wir den Schritt in die Neue Zeit mit vollziehen wollen oder nicht. Wir erleben doch selbst, dass und wie Himmel und Erde sich näher kommen. Die Energieschwingungen werden immer feinstofflicher, sowohl die des Himmels, als auch jene der Erde und jene von uns Menschen. Heute kann sich ein Mensch so individuell wahrnehmen und selbstbestimmt entwickeln, wie es in den letzten Jahrtausenden nicht möglich war.

An dieser Stelle möchte ich einem Missverständnis vorbeugen: Es geht nicht darum, sich durch den Ich-Willen zu entwickeln, nicht darum, das Ego und seine Ansprüche zu befriedigen. „Selbstbestimmt“ bedeutet immer, in Verbindung mit dem eigenen Selbst, das man auch gerne Höheres Selbst, Seele oder spirituellen Funken nennen kann. Wenn ich mich vom Alltagsbewusstsein her meinem Selbst zuwende, komme ich sozusagen automatisch in Verbindung mit subtileren, feinstofflicheren Ebenen, mit Lichtwesen, Engeln und geistigen Helfern. Ich richte mich ja dann auf die Quelle, auf das Göttliche aus, das weit über ein kleines (und dabei legitimes!) Ich hinausgeht.

Die Evolution des lichten Bewusstseins

Dass sich das evolutionäre Bewusstsein vielfach weiter entwickelt hat, dass sich auch im gesellschaftlichen Raum ein praktisch liebevolles Miteinander stärker verbreitet hat als früher, das können wir an einem guten Beispiel nachvollziehen. Vor gut einhundert Jahren galt in der Erziehung noch der Satz: „Das Kind ist eine Kreatur und muss gezüchtigt werden.“ Ordnung und eben vor allem auch „Zucht„ standen im Vordergrund des Erziehungswesens (mit allen seinen Folgen dieser Vorbereitung auf quasi blinden Gehorsam und dann dessen Missbrauch in den großen Kriegen des letzten Jahrhunderts.)

Rudolf Steiner und die Anthroposophie haben mit den Steiner- und Waldorfschulen eine Alternative zu dem herkömmlichen Schul- und Erziehungssystem entwickelt. Hier kommt es nicht in erster Linie auf die Benotung von abfragbaren und messbaren schulischen Leistungen an, sondern auf echte Bildung von Körper, Geist und Seele, auch um Herzensbildung. Dabei spielen sowohl natürliche, menschliche Entwicklungsrhythmen als auch die Einbindung in höhere geistige und kosmische Bewusstseinskräfte eine wohltuende Rolle.

Ich persönlich bin der Ansicht, dass wir auch stärker beachten sollten, dass nicht nur Kinder etwas von uns lernen und wir die Aufgabe haben, sie zu bilden, sondern dass auch wir etwas von ihnen lernen sollen und können. Inzwischen sprechen viele Eltern das aus, was in manchen fortschrittlichen Büchern, seit Maria Montessori und anderen Pionierinnen und Pionieren, in ganz neuen Erziehungsweisheiten zum Ausdruck gebracht wird wie: „Wir wollen von Kindern lernen.“

Die meisten Leser und Leserinnen werden vermutlich längst von Indigokindern und Kristallkindern gehört haben, von Kindern, die viel bewusster in dieses Leben kommen als Kinder am Ende des 19. Jahrhunderts, in der Zeit vor dem I. Weltkrieg und auch noch in den Jahrzehnten nach dem II. Weltkrieg.

Kristallkinder heute sind so etwas wie „inkarnierte Engel“. Sie bringen geistige Offenheit mit und finden gar nichts dabei, sich auch auf feinstoffliche Bewusstseinsebenen und auf das göttliche Licht der Seele einzustellen und damit zu arbeiten.

In meinen Kursen beobachte ich, dass es jedem Menschen möglich ist, sich spirituell zu öffnen, dass jeder Mensch geistige Ebenen und höhere Betrachtungsweisen erlangen und verwirklichen kann. Dabei ist wesentlich, dass jeder Mensch auf seine ganz individuelle Art und Weise so genannte unsichtbare Wesen, Engel und Lichthelfer wahrnimmt. Es gibt keine einzige und allein gültige Methode, keinen exklusiven Weg, sich spirituell zu öffnen. Sehen oder Fühlen, Spüren oder Empfinden, Inspiration, Intuition, Meditation oder Gebet, Naturerleben oder Herzenszuwendung zu anderen Menschen und Lebewesen, zu Gott oder den Engeln, zu Naturwesen oder Lichthelfern – all diese können Elemente sein, die beim Erwachen der menschlichen Seele eine Rolle spielen, die in unterschiedlicher Ausprägung, Abfolge und Geschwindigkeit auftreten bzw. entwickelt werden.

Diese spirituelle Evolution, die wir derzeit in vielen Menschen miterleben dürfen, findet satt, weil so viele Menschen an sich selbst gearbeitet haben, um Gedanken gut werden zu lassen, um das Gefühlsleben harmonischer zu gestalten, und auch, um ihre Körper durchlässiger, transparenter für das Licht zu machen. Vor allem: Mehr und mehr Menschen lassen Angst los und entscheiden sich für Liebe. Sorgen, Kummer, Befürchtungen und Ängste, so menschlich verständlich sie sind, wirken doch als dunkle Last und Bürde, welche das Licht der Seele, die Liebe des Menschen und seinen göttlichen Funken verdunkeln, verdecken oder fast ganz ersticken.

Das „Gegenmittel“ für Angst ist nicht etwa „Mut“ oder gar „blinder Mut“, sondern Liebe, Verstehen, Vertrauen auf Gott. Wo das Bewusstsein für die Liebe zu sich, zum Leben, zu Mitmenschen und zur Schöpfung wächst, dort wird dem Menschen auch das Wesentliche der eigenen Inkarnation klar. Dort erkennt der Mensch den Plan für die Schöpfung, an dem mitzuarbeiten er gekommen ist; er erkennt die persönlichen Aufgaben, die er sich vorgenommen und mit Hilfe der Lichtwesen auch erfüllen kann und wird.

Drei Heilbeispiele aus meinen Kursen

Ein anschauliches Zeichen für die evolutionäre Entwicklung des spirituellen Bewusstseins aus meinem eigenen Umfeld ist die Tatsache, dass Kurse, in denen Menschen lernen können, eigene geistige Fähigkeiten zu entwickeln, etwa Heilgaben oder Hellsichtigkeit, ausgebucht sind. Nach meiner Beobachtung kommen die Menschen jedoch nicht, weil sie vor allem neugierig sind oder weil sie magische Kräfte erwerben wollen, sondern weil sie ein echtes Interesse an geistigen Zusammenhängen haben, weil sie sich selbst und ihre Lebensaufgaben tiefer verstehen und weil sie sich, ihrer Familie und anderen Menschen mehr helfen und heilen wollen. Dafür möchte ich drei konkrete Beispiel wenigstens kurz anführen.

In einem Heilerlehrgang nimmt eine achtzehnjährige junge Frau teil, die nicht wußte, dass sie besondere Gaben besaß, zumindest nicht in dieser Form. Mitten im Lehrgang fing sie an, Organe der Teilnehmer wahrzunehmen und Engel zu sehen. Heute arbeitet sie vor allem heilerisch mit Naturwesen – sehr weise, wissend und verantwortungsvoll.

Ein zehnjähriges Mädchen, ziemlich verstört, kommt mit ihrer Mutter. Die Mutter konnte mit Aussagen des Mädchens, dass sie nachts Verstorbene und andere Wesenheiten sieht, nichts anfangen.

Nachdem ich ihr und ihrer Mutter erklärt habe, welche Fähigkeiten sie besitzt, hat sie Vertrauen gefasst und ihre Mutter auch. Heute sieht sie die Engel und kann ein normales Leben führen. Verstorbene sieht sie weniger häufig, und sie kann sich besser von ihnen abgrenzen, sie kann sie weiter ins Licht auf ihrem Weg schicken.

Ein vierzehnjähriges Mädchen kommt mit Mutter und Schwestern in meinen Heilerlehrgang. Sie alle sind eine hellsichtige Familie, und das Mädchen leidet an ihrer Übersensibilität für die geistigen Welten. In der Schule verhielt sie sich nicht „wie ein Kind“; sie las lieber als „alberne Spiele“ mitzumachen oder sich an Klatsch und Tratsch zu beteiligen. Sie war ernster als die anderen Kinder, weil sie eine alte, weise Seele ist. Sie litt aufgrund all dieser Umstände unter Mobbing und Ablehnung ihrer Mitschüler und Freunde.

Im Lehrgang begriff sie, was sie wirklich ist und womit sie den Menschen Angst macht oder Unbehagen bereitet. Sie fand Wege, ihren Frieden mit sich zu machen und ihre Individualität anzunehmen. Heute kann sie ausgeglichen leben, entsprechend ihres Alters, und muss dabei ihre besonderen Fähigkeiten nicht vernachlässigen, da sie gelernt hat, einfach die Engel auf eine gewisse Weise um Antworten zu bitten.

Vom männlichen zum weiblichen Zeitalter

Ich möchte noch einmal auf andere Weise auf das Thema eingehen, wie sich die Alte Zeit von der Neuen Zeit unterscheidet. Früher, im so genannten „Eisernen Zeitalter“, konnte sich das Dunkle hinter einer Maske von geheimem Wissen und wundersamer Heilkünste verstecken. Schon die alten indischen Weisheitslehren, die sich in den so genannten Veden finden, den „heiligen Schriften“, berichten von vier Zeitzyklen, nämlich einem Goldenen, einem Silbernen, einem Bronzenen und einem Eisernen Zeitalter. Am Ende dieses Eisernen Zeitalters befinden wir uns, und damit sind wir diejenigen, die den Auftrag haben, den Übergang in ein neues Goldenes Zeitalter, eben in die Neue Zeit, zu gestalten.

Im Eisernen Zeitalter konnten Heiler Hände auflegen und Tinkturen verabreichen, geistige Lehrer konnten eindrucksvolle Bewusstseinserlebnisse erzeugen; als Menschen verhielten sie sich jedoch oft egoistisch, rachsüchtig, machtbesessen und missbrauchten ihre Kräfte für niedere Ziele. Es wurde in Rassen eingeteilt, die angeblich höher oder niedriger standen, in Religionsgemeinschaften und Kirchen, die angeblich besser oder schlechter waren.

In unserem „Goldenen Zeitalter“ gibt es keine dieser Unterscheidungen und Abgrenzungen mehr. Die Vermischung von Rassen hat Rudolf Steiner übrigens schon vor circa 100 Jahren vorausgesagt. In der Neuen Zeit geht es nun nur noch darum, ob Menschen allgemein und ob wir ganz persönlich „gut„ sind oder „böse“, ob wir einfühlsam sind und uns mitfühlend verhalten, oder ob wir nur an uns und unsere Vorteile denken. Heute erkennen immer mehr Menschen, dass diese Unterscheidung nach gut oder nicht gut, nach hell oder dunkel das einzige Kriterium darstellt, um zu ermessen, auf welchem Weg wir sind und wie wir an hohe menschliche Ziele gelangen.

Mein hoch gestecktes Ziel für die Neue Zeit ist es, Menschen zu helfen, ihre Grundidentität zu finden – jenseits von mentalen, philosophischen oder religiösen Kategorien.

Früher hat man, um es anders auszudrücken, weiße und schwarze Magie parallel benutzen dürfen. Heute erlaubt die geistige Welt das nicht mehr, sondern jeder Mensch, jeder Heiler, Hellsichtige, Hellfühlige, Aurasichtige, telepathisch Begabte und so fort, muss sich für das eine oder das andere entscheiden. In einigen wenigen Generationen wird man Heiler und Hellsichtige, die beides benutzen – weiße und schwarze Magie –, kaum noch finden.

Für den normalen Menschen, der nichts mit feinstofflichen Ebenen, Kräften und Wesen zu tun hat, bedeutet das: Entscheidest du dich für die Liebe oder für die Angst?

Engel und die Neue Zeit: Thema Ebenbürtigkeit

Wir stehen auf der Brücke zwischen der alten und der neuen Zeit, wir sind am Übergang vom männlichen zum weiblichen Zeitalter. Ganz neue Kristallkräfte, die es bisher so noch nie gab, beobachten wir nicht nur bei den so genannten Kristallkindern, sondern auch bei Engeln, Licht- und Naturwesen!

Stand für die meisten von uns in der Engelarbeit bisher im Vordergrund, dass wir lernen, Kontakt mit unserem Schutzengel aufzunehmen, um uns begleitet zu fühlen, um unser Leben vertrauensvoller und behüteter führen zu können, kommen heute wesentliche neue Aspekte hinzu.