Design & Layout: Pit Vogt
Impressum
Herstellung und Verlag:
BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 9783741269523
© 2016
Tief im Wald ein kleines Häuschen
Ach, du sehnst dich so danach
Ein Spaziergang und ein Päuschen
Dort im Wald, in jenem Häuschen
Unterm grünen Blätterdach
Nachts wird’s dort noch richtig dunkel
Träumen wirst du wunderbar
Manchmal leises Wind-Gemunkel
Und am Himmel: Sternenfunkel
Wie es in der Stadt nie war
Diese Einsamkeit birgt Ruhe
Bringt Erholung, neue Kraft
Zieh dir an die Wanderschuhe
Dort im Wald wartet die Ruhe
Gibt ganz neuen Lebenssaft
Brach liegt längst die ganze Gegend
Brach die Hoffnung
Brach der Blick
Fort sind alle – sogar lebend
Tot die Hoffnung, tot die Gegend
Rattenseuche Stück um Stück
Sollte da noch etwas leben?
Wo sind all die Leute, wo?
Keiner ist mehr da zum Reden!
Doch wir wollen noch mal leben!
Nicht verbrennen letztes Stroh!
Bald schon werden Menschen kommen
Neues Blut die Gegend tränkt
Aller Aufwand kann sich lohnen
Keiner wird sich da mehr schonen
Jener Tag
Die Sonnenwend´
Sonnenblumen auf dem Schnee
Wintersturm verweht sie nicht
Tut die Kälte auch sehr weh
Sind doch Blumen auf dem Schnee
Wärme zieht in dein Gesicht
Irgendwann wird Sommer sein
Schnee und Eis sind dann getaut
Und beim Sommer-Sonnen-Wein
Werden Sonnenblumen sein
Wie die Heimat – so vertraut
Tränen der Erinnerung
Sind so tief im Herz, im Kopf
Du sitzt still im Zimmer rum
Fühlst dich wie ein armer Tropf
Vieles Alte scheint ganz nah
Falsche Wege siehst du dort
Alles, was bisher geschah
Auch manch gutes liebes Wort
Manches drückt die Kehl dir zu
Manches sollte anders sein
Manches nimmt dir alle Ruh
Manchmal trankst du zu viel Wein
Doch die Zeit ist lang vorbei
All dies ist Vergangenheit
Gib der Seele Raum – verzeih
Sei für Neues jetzt bereit
Oft sind´s nur die halben Tage
Oder nur die halbe Frage
Manchmal ist ´ne halbe Sache
Oder auch das halbe Dache
Sind´s vielleicht die halben Flaschen
Oder nur die halben Taschen
Sind es vielleicht halbe Verse
Oder eine Halb-Traverse
Ist´s vielleicht der Mond, der halbe
Oder eine halbe Falte
Ist manch Ärger halb so übel
Reicht beim Bau ein halber Ziegel
Reicht vielleicht ein halber Mantel
Schmeckt schon eine halbe Mandel
Kann mit halbem Schuh man laufen
Kann mit halbem Geld man kaufen
Hat jemand ´ne halbe Katze
Reicht dem Hund ´ne halbe Tatze
Reicht ein halber Flugzeugflügel
Oder schon ein halber Tiegel
Reichen halbe Urlaubstage
Oder halbe Ozeane
Kann ein halber Mensch auch leben
Kann ein Kreisel halb sich drehen
Manchmal reicht der halbe Himmel
Niemals nur der halbe Schimmel
Denn was HALB ist, ist nie richtig
Ganze Dinge nur sind wichtig
Wenn du nach dem "Echten" suchst
Wenn du wieder Ruhe willst
Wenn du nach Entspannung rufst
Und nach dem, wo gern du chillst
Geh mal wieder in den Wald
Hör die Stille, die Natur
Hier spürst du Erholung bald
Eine echte Seelenkur
Er hatte einen Baum gefunden
Auf einer Lichtung stand er da
Nach all den Jahren, Tagen, Stunden
Hat er wohl keinen Sinn gefunden
Und keiner ahnte die Gefahr
Sein Leben: Einst ein großer Flitter
Ein Glanz, der alles überstrahlt´
Doch unter all dem bunten Glitter
Erkannte man nicht all die Gitter
Die von manch Lächeln übermalt
Er hatte Kinder, schien zufrieden
Er hatte eine hübsche Frau
Doch ward ihm wohl kein Glück beschieden
Denn tief in ihm war´s schwarz geblieben
All seine Hoffnung blieb so grau
Reich war er nicht, doch auch nicht ärmlich
Den Job erledigte er gern
Nur selten ging es ihm erbärmlich
Er war kaum krank
Nie ging´s beschwerlich
So manche Sorge schien ihm fern
Doch griff er oft zur Wodka-Flasche
Der Alkohol regierte ihn
Von seinen Wünschen blieb nur Asche
Er sagte nichts – wohl seine Masche
Der Alkohol raffte ihn hin
An einem dunklen Regentage
Hat er sich von der Frau getrennt
Er fand sein Leben viel zu vage
Tief in ihm blieb die bange Frage:
Wo liegt des Lebens wahrer Sinn?
Nun hatte er, was er stets wollte:
Alleinsein, Suff – er war so frei
Doch nachts, wenn manch ein Alb laut grollte
Schien ihm, dass ihn der Teufel holte
Und jeder Traum ward längst wie Blei
Die Ängste trübten seine Seele
Er traute sich kaum noch hinaus
Der Schnaps rann ihm durch Mark und Kehle
Er hörte Stimmen und Befehle
Und hielt sein Leben nicht mehr aus
An jenem Tag, als Hagel knallte
Lief er davon – ihn hielt nichts mehr
Ein Sturm ihm in die Augen prallte
Und Donner durch die Straßen hallte
Er fühlte nichts – und nichts war schwer
Wohl hat er einen Baum gefunden
Auf jener Lichtung, dort, im Wald
Vorbei ein Leben, das zerschunden
Nie heilten ab die tiefen Wunden
Er war noch jung
Und doch schon alt
Wenn du suchst nach einem Segen
Bleibst du nie beständig stehn
Du willst kämpfen
Du willst leben
Und du suchst nach Glück und Segen
Und du willst nach vorne gehn
Wenn du glaubst, die Welt steht stille
Weil sich gar nichts mehr bewegt
Dann denk stets an deine Ziele
Du hast Wünsche
Ja, so viele
Weil die Zeit sich doch bewegt
Wenn du denkst, dein Blick sei trübe
Manches dir verschwommen scheint
Wisse drum – es bleibt nicht kühle
Immer gibt es eine Liebe
Schärft den Blick, der Tränen weint
Geht manch Hoffnung dir abhanden
Wenn du kraftlos scheinst und schwach
Glaub ganz fest – du hast verstanden
Wenn du kämpfst, wirst du nicht stranden
Du bist da!
Du bist hellwach!
Schnee fällt durch die schmalen Ritzen
Kälte zieht durchs karge Land
Oh, wie gern würd ich jetzt schwitzen
Hätt so gern ´nen Sonnenbrand
Doch der Schneesturm will nicht weichen
Pfeift durchs knackende Geäst
Fuchs und Hase hungrig streichen
Übers Feld, total durchnässt
Nachmittags schon wird es dunkel
Winternächte sind sehr lang
Wenn ich dann vom Sommer munkel
Träum ich mich zum Meeresstrand