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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2017

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2014

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Projektleitung: Monika Rolle

Lektorat: Sylvie Hinderberger

Bildredaktion: Nadia Gasmi, Veronika Hofmann, Henrike Schechter

Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München

eBook-Herstellung: Denise Drahtmüller

ISBN 978-3-8338-4246-7

1. Auflage 2017

Bildnachweis

Coverabbildung: XXX

Illustrationen: XXX

Fotos: XXX

Syndication: www.seasons.agency

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Die Autorinnen

Silvia Höfer arbeitet seit über 35 Jahren als freiberufliche Hebamme in der Schwangerenvorsorge, der Geburtshilfe und der Wochenbettbetreuung in Berlin und ist selbst Mutter und Großmutter. Sie arbeitete als Hebamme in Berlin, Südindien und im Sudan.

Für den Deutschen Hebammenverband erstellte Silvia Höfer qualitätssichernde Empfehlungen für Hebammen. Sie hat viele medizinische Artikel verfasst, Vorträge gehalten und als Autorin zu Fach- und Lehrbüchern für Hebammen und Ärzte beigetragen. Für den GRÄFE UND UNZER VERLAG schrieb sie verschiedene Ratgeber zu Schwangerschaft, Geburt und Baby (www.silviahoefer.de).

Dr. med. Alenka Scholz hat in Berlin und Lund/Schweden Medizin studiert und promoviert. Sie ist als Fachärztin in einer großen Berliner Geburtsklinik tätig. Dabei ist der Ultraschall ihr täglich genutztes Arbeitsmittel. Im Rahmen der Sprechstunden und Notfallambulanz kommt sie regelmäßig mit den Freuden, aber auch den Sorgen und Nöten der Frauen in Kontakt. Neben ihrer Ausbildung in der Schulmedizin hat sich Alenka Scholz im Bereich der Traditionellen Chinesischen Medizin fortgebildet und besitzt ein Akupunktur-Diplom.

Alenka Scholz lebt in Berlin, ist verheiratet und selbst Mutter von zwei Töchtern.

Herzlichen Glückwunsch!

Sie erwarten ein Baby? Wir gratulieren Ihnen ganz herzlich! Betrachten Sie Ihre Schwangerschaft als einen natürlichen, gesunden Zustand, auf den der Körper einer Frau gut vorbereitet ist. Freuen Sie sich auf viele neue, aufregende und überwältigende Erfahrungen. Bleiben Sie entspannt, gelassen und vertrauen Sie auf Ihre eigene rationale Einschätzung, aber auch auf Ihr – im wahrsten Sinne des Wortes – Bauchgefühl. Gut informiert werden Sie selbst Ihr bester Ratgeber sein!

Zehn spannende Monate liegen vor Ihnen

Wir möchten Sie und auch Ihren Partner als werdende Eltern mit unserem Erfahrungsschatz, vielen Bildern und Illustrationen Tag für Tag durch das unglaubliche Erlebnis einer Schwangerschaft begleiten. Auch über die Geburt und die erste Zeit mit dem Baby erfahren Sie kurz und bündig alles Wesentliche.

Für jede Woche der Schwangerschaft haben wir dazu Themen ausgewählt, die wir in Gesprächen mit werdenden Eltern als typisch und von Interesse für diesen Zeitraum kennengelernt haben. Hinzu kommen viele Tipps, die sich in der Praxis erprobt und bewährt haben und die Ihnen Rat geben und Hilfe sein sollen. Sie beruhen sowohl auf jahrelangen Erfahrungen, die wir selbst bei der Begleitung von werdenden Eltern gemacht haben, als auch auf Erkenntnissen von aktuellen internationalen wissenschaftlichen Studien. Entscheiden Sie selbst, was sich für Sie bei der Gründung Ihrer Familie richtig anfühlt. Das ist uns ein wichtiges Anliegen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Schauen und Lesen und von Herzen alles Gute für Ihre Schwangerschaft, die Geburt und das Leben mit Ihrem Baby!

Woche 1 Der Traum vom Baby

Mit dem Heranreifen der Eizelle in Ihrem Körper fällt der Startschuss für die Vorbereitungen auf die Schwangerschaft. Tatsächlich beginnt diese natürlich erst in zwei Wochen, nachdem die Eizelle befruchtet wurde. Weil aber nicht alle Frauen ihren Eisprung wahrnehmen, wird ab dem ersten Tag der letzten Regelblutung gezählt. Wenn alles klappt, können Sie in etwa 280 Tagen Ihr Baby in den Armen halten.

Diese Grafik zeigt die innere Anatomie der weiblichen Geschlechtsorgane: Im oberen Teil der birnenförmigen Gebärmutter befinden sich auf beiden Seiten die trichterförmigen Eileiter und an deren Enden die Eierstöcke.

1. Tag {Noch 279 Tage}

Das Wunder beginnt …

Auch wenn der erste Tag Ihrer letzten Regelblutung streng genommen noch gar nicht der erste Tag der Schwangerschaft ist, dient er als Berechnungsgrundlage für die Dauer der Schwangerschaft. Tatsächlich beginnt diese natürlich erst mit der Befruchtung – und bis dahin dauert es noch ungefähr zwei Wochen.

Eine normale Schwangerschaft mit 280 Tagen (oder auch zehn Mondzyklen à 28 Tagen) ist somit 14 Tage länger berechnet, als die Kindesentwicklung tatsächlich dauert. Aber der errechnete Geburtstermin ist ja auch eher ein Anhaltspunkt. Die wenigsten Kinder erblicken genau am »Stichtag« das Licht der Welt.

Doch bis es überhaupt so weit ist, stehen Ihnen 40 ganz besondere Wochen bevor, in denen Sie miterleben dürfen, wie ein neuer Mensch in Ihnen heranwächst. Versuchen Sie, jeden einzelnen Tag davon zu genießen.

UPS, SCHWANGER!

Keine Panik, sollten Sie erst später erfahren haben, dass Sie schwanger sind, selbst wenn Sie in dieser Zeit Alkohol getrunken, geraucht oder Medikamente eingenommen haben. Der kleine Embryo wird in Ihrem Körper erstaunlich gut geschützt.

GUT ZU WISSEN
Das Alles-oder-nichts-Prinzip

Natürlich ist es am besten, die Finger von Alkohol, Nikotin und sonstigen Drogen sowie von Medikamenten zu lassen, wenn Sie schwanger werden möchten. Denn all diese Stoffe können fruchtschädigend wirken. Allerdings ist diese Empfehlung leider manchmal fernab jeder Realität. Vielleicht ist die Schwangerschaft gar nicht geplant und dennoch gewollt. Alles ist möglich.

Zum Glück gibt es bei der Entwicklung neuen Lebens eine Art Sicherheitsfunktion. So können sich die kleinen Zellen in den ersten Tagen der Kindesentwicklung in alle möglichen Zelltypen differenzieren, beispielsweise in Hautzellen, in Zellen der inneren Organe oder in Nervenzellen. In der Medizin bezeichnet man sie daher als pluripotent. Das Gute daran: Ist eine Zelle beschädigt, kann sie meist noch repariert oder durch eine andere Zelle ersetzt werden. Nur wenn die Schäden so gravierend sind, dass keine gesunde Frucht entstehen kann, stirbt der Embryo ab. Diesen Prozess bezeichnet man als das Alles-oder-nichts-Prinzip. Die meisten Frauen bemerken in so einem Fall nicht einmal, dass sie eine Fehlgeburt haben. Schließlich setzt die Blutung, die die geschädigte Frucht mit herausspült, zum normalen Zeitpunkt der Periode ein, allenfalls leicht verzögert. Das Alles-oder-nichts-Prinzip gilt allerdings nur etwa für die ersten 15 Tage. Danach beginnt die sogenannte Organogenese, also die Ausbildung der inneren Organe – das empfindlichste Stadium der Schwangerschaft. Sobald Sie wissen, dass Sie schwanger sind, sollten Sie also definitiv die Finger von allen Giften lassen.

2. Tag {Noch 278 Tage}

Der weibliche Zyklus

Der Zyklus einer Frau beginnt mit der monatlichen Regelblutung. Jetzt wird in Ihrem Gehirn der Startschuss für das Heranreifen einer neuen Eizelle erteilt. Das Hormon FSH (follikelstimulierendes Hormon) bewirkt, dass ein Eibläschen am Rande des Eierstocks immer größer wird. Dieser sogenannte Follikel enthält in seinem Inneren die eigentliche Eizelle.

Gleichzeitig steigt mit Beginn des Zyklus auch die Menge des Hormons Östrogen an. Nachdem die Schleimhaut im Inneren der Gebärmutter in den ersten Tagen des Zyklus herausgeblutet wurde, wird sie unter Einwirkung des Östrogens und als Vorbereitung auf eine mögliche Schwangerschaft nun wieder neu aufgebaut.

Der Eisprung

Rund 13 Tage nach dem ersten Tag der Regel steigt, ebenfalls ausgelöst durch das Östrogen, die Menge des Hormons LH (luteinisierendes Hormon) an. Diese Phase können Sie übrigens auch selbst mit einem Ovulationstest aus der Apotheke feststellen. Er sagt die fruchtbare Zeit sehr zuverlässig voraus. Kurz nach dem LH-Anstieg kommt es zum Eisprung. Der Follikel platzt und die Eizelle wird freigegeben. Sie wird vom Eileiter aufgefangen und wandert in ihm Richtung Gebärmutter. Kommt es in dieser Zeit zu einer Befruchtung, treffen sich also Eizelle und Spermium, verschmelzen sie noch im Eileiter miteinander. Verläuft alles normal, wandert die befruchtete Eizelle weiter bis in die Gebärmutter, wo sie sich schließlich in der nun hoch aufgebauten Schleimhaut einnistet.

Der Rest des Eibläschens, der beim Eisprung am Rand des Eierstocks zurückbleibt, wird als Gelbkörper bezeichnet. Dieser produziert im ersten Drittel der Schwangerschaft das Hormon Progesteron (Gelbkörperhormon), das für die Einnistung der Eizelle und den Fortbestand der Schwangerschaft in der Gebärmutter notwendig ist. Im späteren Verlauf wird das Hormon dann vor allem von der Plazenta (Mutterkuchen) gebildet.

Schwangerschaftshormone

Mit der Einnistung des befruchteten Eis wird von denjenigen Zellen, die sich zur Plazenta entwickeln (Trophoblasten), zunehmend das Schwangerschaftshormon hCG (humanes Choriongonadotropin) produziert. Es signalisiert dem Körper, dass ein Kind in ihm heranwächst, und ist verantwortlich für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft.

Ist die hCG-Konzentration im Urin genügend hoch, reagiert der Schwangerschaftstest positiv. Das ist aber erst etwa zwei Wochen nach dem Eisprung der Fall, also zu dem Zeitpunkt, zu dem sonst die nächste Regelblutung eigentlich begonnen hätte.

Der weibliche Zyklus wird durch Hormone gesteuert.

Eine Aufnahme der dick aufgebauten Gebärmutterschleimhaut. Sie wird während der Menstruationsblutung wieder abgebaut, sofern die weibliche Eizelle nicht von einem Spermium befruchtet worden ist.

3. Tag {Noch 277 Tage}

Wann findet der Eisprung statt?

Bei einem 28-tägigen Zyklus geht man davon aus, dass der Eisprung 14 Tage nach Beginn der letzten Periode eintritt. Die fruchtbaren Tage liegen unmittelbar vor und an diesem Tag, denn die Eizelle kann in Erwartung der Befruchtung maximal 24 Stunden überleben. Spermien hingegen harren länger aus, unter optimalen Bedingungen bis zu fünf Tage.

Allerdings hat nicht jede Frau einen regelmäßigen Zyklus. Er kann verlängert oder verkürzt sein. Gerade bei jungen Frauen erfolgt der Eisprung oft erst um den 20. Tag. Bei ihnen ist die Follikelphase, in der das Ei reift, also die Zeit ab Periodenbeginn bis zum Eisprung, verlängert. Die Phase nach dem Eisprung bis zum Einsetzen der nächsten Periode ist dagegen meist relativ konstant. Aber auch ein früher Eisprung, beispielsweise bereits am sechsten Zyklustag, ist denkbar. Dies passiert jedoch eher bei »älteren« Frauen. Manchmal finden sogar zwei Eisprünge in einem Zyklus statt, wenn auch in einem sehr kurzen zeitlichen Abstand von wenigen Stunden. Werden beide Eizellen befruchtet und nisten sie sich beide ein, entstehen zweieiige Zwillinge. Auch diese Wahrscheinlichkeit steigt mit dem Alter der Frau und tritt familiär gehäuft auf.

Die Chancen, in einem Zyklus schwanger zu werden, stehen für 30-jährige Frauen übrigens lediglich bei rund 15 bis 25 Prozent. Seien Sie also nicht enttäuscht, wenn Sie nicht auf Anhieb schwanger werden. Bei etwa der Hälfte der Paare klappt es trotzdem innerhalb der ersten drei Monate, 75 Prozent werden innerhalb der ersten zwölf Monate und 91 Prozent innerhalb von vier Jahren schwanger. Jüngere Frauen sind statistisch gesehen schneller erfolgreich, bei älteren vergeht meist mehr Zeit, bis der Schwangerschaftstest positiv ist.

DEN EISPRUNG BESTIMMEN

Wenn Sie schwanger werden wollen, ist es hilfreich, den Zyklus gut zu beobachten und die Periodendauer in einem Kalender zu notieren. Zusätzlich können dann noch weitere Methoden angewandt werden, die den Eisprung bestimmen (>).

KÖRPERWISSEN
Ungewollte Kinderlosigkeit

Wenn Sie nicht schwanger werden, können verschiedene Untersuchungen sinnvoll sein:

  • Ultraschall der Eierstöcke und der Gebärmutter

  • Weibliche Hormonanalyse

  • Bauchspiegelung

  • Spermiogramm bei Ihrem Partner

Je nach Ausgang der Untersuchungen kann eine Hormonbehandlung oder eine künstliche Befruchtung die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen. Lassen Sie sich in einem Kinderwunsch-Zentrum beraten, welcher Weg der für Sie richtige ist.

4. Tag {Noch 276 Tage}

Methoden zur Bestimmung des Eisprungs

Um den Eisprung und damit die fruchtbaren Tage möglichst genau bestimmen zu können, kommen mehrere Methoden in Betracht.

Den Körper beobachten

Einige Frauen bemerken zum Zeitpunkt des Eisprungs ein Ziehen, das wenige Minuten bis zu mehreren Stunden andauern kann und meist einseitig im Unterbauch lokalisiert ist (»Mittelschmerz«). Auch Konsistenz und Menge des Muttermundschleims verändern sich. Zum Zeitpunkt des Eisprungs tritt mehr Schleim aus, zudem ist er klarer und flüssiger als sonst. Der Muttermund selbst öffnet sich leicht und wird weicher. Ragt Ihr Gebärmutterhals weit genug in die Vagina, können Sie ihn mit dem Finger tief in der Scheide als festeres Gewebe ertasten. Der Muttermund ist die kleine Mulde in der Mitte. Untersuchen und vergleichen Sie einfach einmal mit frisch gewaschenen Händen seinen Zustand zu verschiedenen Zeiten im Zyklus.

Bei der Temperaturmethode müssen Sie jeden Tag messen und die Werte konsequent aufschreiben.

Temperaturmethode

Kurz nach dem Eisprung steigt die Körpertemperatur durch die Wirkung des Hormons Progesteron um 0,3 bis 0,5 °C an und bleibt bis zum Beginn der Periode erhöht. Wenn Sie in einem Kalender den Anstiegszeitpunkt notieren, lässt sich der Zeitpunkt des Eisprungs zurückverfolgen. Ist Ihr Zyklus sehr regelmäßig und erfolgt der Temperaturanstieg in mehreren aufeinanderfolgenden Zyklen am gleichen Zyklustag, können Sie davon ausgehen, dass die fruchtbaren Tage (kurz vor dem Temperaturanstieg) für den Folgezyklus entsprechend sind. Allerdings können Störfaktoren wie Stress, Schichtarbeit, Alkohol, Medikamente und Fieber die Körpertemperatur beeinträchtigen und zu falschen Schlüssen führen.

Sie können die Temperatur im Mund, in der Vagina oder im Enddarm messen. Wichtig ist aber, dass Sie sich für eine Stelle entscheiden. Nehmen Sie die Temperatur außerdem immer zur selben Uhrzeit, morgens nach dem Aufwachen, noch bevor Sie aufstehen, und immer mit demselben Thermometer.

Ovulationstests

Bei dieser Methode wird die Konzentration des luteinisierenden Hormons (LH) im Urin gemessen, das 24 bis 36 Stunden vor dem Eisprung ansteigt (Übersicht >). Es gibt verschiedene Systeme, um diesen Zeitpunkt zu ermitteln. Ähnlich wie ein Schwangerschaftstest zeigt zum Beispiel ein Teststreifen zwei Streifen, wenn der Eisprung naht. Bei digitalen Testcomputern erscheint an den fruchtbaren Tagen ein Ei auf dem Display.

Zykluscomputer

Prinzipiell gibt es zwei Sorten Zykluscomputer. Die einen bestimmen die Hormonkonzentration im Urin, funktionieren also wie ein Ovulationstest. Die anderen arbeiten nach der Temperaturmethode. Weil die Daten der vorausgegangenen Zyklen gespeichert und analysiert werden, lässt sich der Eisprung nach einer Weile recht gut bestimmen.

5. Tag {Noch 275 Tage}

Steckbrief Spermium

Im männlichen Sperma befinden sich etwa 250 bis 300 Millionen kleine Spermien, die beim Orgasmus den Penis verlassen. Die allermeisten von ihnen erreichen die Eizelle allerdings nie. Das schaffen nur die schnellsten und robusten – das sind gerade einmal etwa 300 Stück. Die natürliche Selektion kann jedoch auch zu Schwierigkeiten führen. Sind nämlich zu wenige kräftige und schnelle Spermien dabei, ist eine Befruchtung auf natürlichem Wege relativ unwahrscheinlich.

Ein Spermium ist nur etwa 60 Mikrometer lang und lässt sich daher, im Gegensatz zur weiblichen Eizelle, nicht mit dem bloßen Auge erkennen. Es besteht aus einem Kopfteil, das in seinem Zellkern die Chromosomen enthält, einem Mittelstück, das die Energie zur Fortbewegung erzeugt, und einem Schwanzteil, das der Fortbewegung dient.

Vor der Befruchtung muss das Spermium eine Art Reifung (Kapazitation) durchlaufen. Dieser Prozess, der durch das Sekret aus dem Gebärmutterhals begünstigt wird, aktiviert bestimmte Eiweißsubstanzen am Kopf des Spermiums, damit es überhaupt in die Eizelle eindringen kann. Erreicht schließlich das erste Spermium die Eizelle, reagiert ein Teil des Kopfes mit der Eizellhülle. Damit es jedoch tatsächlich zur Befruchtung kommt, müssen auch hier wieder alle Voraussetzungen stimmen. Nur dann kann sich der Inhalt des Kopfes, also der Chromosomensatz, in die Eizelle entleeren und mit deren Chromosomensatz verschmelzen. Die erste Zelle des Babys entsteht.

Das menschliche Spermium

besteht aus einem Kopfteil, einem Mittelstück und einem Schwanz.

1. Der Schwanz, auch Geißel genannt, sorgt für die Fortbewegung.

2. Das Mittelstück erzeugt Energie für die Fortbewegung.

3. Der Kopf trägt die Chromosomen.

Die dünne, rosafarbene Schleimhaut kleidet die Innenwand der Gebärmutter aus.

6. Tag {Noch 274 Tage}

Manchmal dauert es ein bisschen

Die Natur hat den Wunsch, sich fortzupflanzen, existentiell verankert. Logisch, dass die Verzweiflung groß ist, wenn es nicht gleich klappt. Umso wichtiger ist es, sich klar zu machen, dass man erst nach einem Jahr intensiver, also gezielter Bemühungen von einem unerfüllten Kinderwunsch spricht. Und selbst wenn Sie als 30-jährige Frau zu den 25 Prozent gehören, die in dieser Zeit nicht schwanger geworden sind, sollten Sie sich nicht verrückt machen. Jede Frau ist anders und oft lohnt es sich, zu warten und äußere Störfaktoren zu beseitigen, um dann ganz entspannt eine normale Schwangerschaft zu beginnen. Der erste Schritt dazu sollte sein, den eigenen Körper ins Gleichgewicht zu bringen. Achten Sie auf Ihre Ernährung, versuchen Sie, regelmäßig zu schlafen, machen Sie ein wenig Sport, hören Sie mit dem Rauchen auf. All dies gilt übrigens genauso für Ihren Partner. Gleichzeitig sollten Sie Ihren Zyklus beobachten, um den Eisprung und somit den optimalen Zeitpunkt zur Befruchtung festzustellen (>).

Methoden der Alternativmedizin wie beispielsweise Akupunktur können helfen, das körperlich-seelische Gleichgewicht (wieder) zu finden und auf natürlichem Wege schwanger zu werden. Lassen Sie sich von einer Ärztin beraten, was Ihnen helfen könnte.

7. Tag {Noch 273 Tage}

Einfluss auf die Fruchtbarkeit

Sie können selbst einiges tun, um die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft zu erhöhen. Aber Achtung! Lassen Sie sich nicht durch Sex nach Plan stressen. Schließlich spielt auch der Lustfaktor eine entscheidende Rolle. Denn man hat beobachtet, dass eine Schwangerschaft sehr viel wahrscheinlicher eintritt, wenn die Frau beim Sex einen Orgasmus hatte.

Liebe, Lust und Leidenschaft

Eine feuchte Vagina erhöht die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft um ein Vielfaches, da sich die Spermien leichter fortbewegen können. Und wussten Sie, dass die periodischen Zuckungen (Kontraktionen) der Gebärmutter beim weiblichen Orgasmus helfen können, die Samenzellen in Richtung Eierstock zu transportieren?

Die besten Stellungen, um schwanger zu werden, sind übrigens die, bei denen der Penis tief in die Vagina eindringt, die Spermien also nahe am Muttermund ihre Reise beginnen.

Ernährung

Eine ausgewogene gesunde Ernährung mit frischen Lebensmitteln wirkt sich günstig auf die Fruchtbarkeit aus. Auch das Gewicht spielt eine Rolle: Stark unter- oder übergewichtige Frauen werden schwerer schwanger als Normalgewichtige.

Körperliche Fitness

Moderater Sport erhöht die Chancen auf eine Schwangerschaft. Vor allem Ausdauersportarten wirken sich günstig aus. Sie regen die Durchblutung und den Stoffwechsel an und tragen zum seelischen Gleichgewicht bei. Letzteres gilt auch für Entspannungsmethoden wie Yoga oder autogenes Training, die Sie sehr gut noch in der Schwangerschaft ausüben können.

Stressreduktion

Schichtdienst, Arbeitsüberlastung oder Stress mit dem Partner sind Gift für die Seele. Klären Sie Konflikte! Versuchen Sie, regelmäßig zu schlafen. Dann wird auch eine Schwangerschaft eher eintreten.

Schädliche Substanzen

Nicht nur Drogen (und dazu gehören ebenso auch Alkohol und Nikotin), sondern auch Reinigungsmittel, Farben und Lacke können Einfluss auf die Fruchtbarkeit beziehungsweise die normale Entwicklung des Embryos haben. Vermeiden Sie deswegen jeglichen Kontakt.

Woche 2 Alles startklar?

Vielleicht entsteht in dieser Woche Ihr Baby.…Dann werden Sie bald viele Fragen beschäftigen: Wie lassen sich ideale Voraussetzungen für eine Schwangerschaft und ein Leben mit Baby schaffen? Welche Rolle spielen dabei eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung? Welche Vitamine und Spurenelemente sind jetzt wichtig? Und auf was sollte in Zukunft verzichtet werden, um die eigene Gesundheit und die des Babys nicht zu gefährden?

Die sich entwickelnden Eizellen im Eierstock sind unter dem Lichtmikroskop in dunkeloranger Farbe zu sehen. Die mittig liegende Zelle ist durch Aufnahme von Proteinen und Ansammlung von Fett vergrößert.

8. Tag {Noch 272 Tage}

Gesunde Ernährung ist jetzt wichtig

Wenn Sie gesund sind und sich fit fühlen, erfüllen Sie die wichtigste Voraussetzung für eine glückliche Schwangerschaft. Eine ausgewogene Ernährung hilft Ihnen nicht nur dabei, Ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Während der Schwangerschaft sichert sie Ihnen und Ihrem Kind auch eine optimale Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen. Doch bevor Sie sich dazu entscheiden, Ihren Speiseplan mit Vitamin- und Aufbaupräparaten anzureichern, sollten Sie erst einmal einen kritischen Blick auf Ihre Essgewohnheiten werfen. Auf dem Teller sollten vor allem viel Gemüse und Obst landen, außerdem vollwertige Kohlenhydrate (Vollkornbrot, -nudeln und -reis, aber auch Kartoffeln und Hülsenfrüchte), Proteine (zum Beispiel aus Fisch, magerem Fleisch, Eiern, Nüssen oder Hülsenfrüchten, Milch und Milchprodukten). Dagegen sollten Sie Fett nur in Maßen zu sich nehmen und hier vor allem zu gesunden Pflanzenölen greifen, die reich an essenziellen Fettsäuren sind, wie zum Beispiel Omega-3-Fettsäuren. Süßigkeiten und Fertiggerichte sind ab und zu zwar erlaubt, als Grundnahrungsmittel sind sie jedoch ungeeignet, weil sie keinerlei Vitalstoffe liefern.

Noch mehr Tipps und Hinweise zum Thema »Gesunde Ernährung« finden Sie auf >.

WIE VIEL WIEGEN SIE?

Ihr Körpergewicht ist von großer Bedeutung für Ihre Empfängnisbereitschaft, den Schwangerschafts- und Geburtsverlauf sowie für die Gesundheit des Kindes. Deshalb ist es sinnvoll, schon vor der Schwangerschaft das Normalgewicht anzustreben.

GUT ZU WISSEN
Bewegung tut gut!

Genau wie das Essen stellt auch regelmäßige Bewegung, wenn möglich an der frischen Luft, einen weiteren wesentlichen Baustein für Empfängnisbereitschaft und eine gesunde Schwangerschaft dar. Sie …

  • stärkt das Immunsystem,

  • hilft, das Gewicht besser zu kontrollieren,

  • steigert Stärke und Ausdauer – und die werden Sie brauchen, um das zusätzliche Gewicht zu tragen und den Stress während der Geburt besser bewältigen zu können,

  • lässt den Spiegel des »Glückshormons« Serotonin ansteigen,

  • steigert durch die Ausschüttung körpereigener »Glückshormone« die gute Laune und beugt so Schwangerschafts- und später Wochenbettblues vor.

Frauen, die während der Schwangerschaft moderat Sport treiben, erleben zudem leichtere und komplikationsärmere Geburten als solche, die sich nur wenig körperlich betätigen. Und nach der Geburt hilft regelmäßige Bewegung dabei, schneller wieder die alte Figur zurückzuerlangen. Am besten besprechen Sie dann mit Ihrer Hebamme, was Sie sich wann »zumuten« dürfen.

Hier reift die Eizelle im Eibläschen: Die Follikelhöhle ist mit einer Flüssigkeit gefüllt; die Eizelle liegt in einem Zellhaufen, dem Eihügel. Durch weitere Größenzunahme entsteht bald ein sprungreifes Eibläschen.

9. Tag {Noch 271 Tage}

Folsäure, das »Schwangerschaftsvitamin«

Folsäure ist ein synthetisch hergestelltes B-Vitamin, das ebenso wie die natürlich in der Nahrung vorkommenden Folate für Wachstums- und Zellteilungsprozesse sowie für die Blutbildung wichtig ist. Ein Mangel an Folaten begünstigt Frühgeburten, Wachstumsverzögerungen und die Entstehung von Neuralrohrdefekten, Spaltbildungen an der Wirbelsäule wie die Spina bifida.

Eine folatreiche Ernährung mit viel grünem Blattgemüse, Salat, Weißkohl, Spargel, Rosenkohl, Brokkoli, Orangen und Vollkorngetreide ist daher in der Schwangerschaft von besonderer Bedeutung. Doch auch wenn Sie sich sehr bewusst ernähren, lässt sich der Bedarf nur sehr schwer allein über die Nahrung decken. Denn Folsäure ist ein äußerst instabiler Stoff.

Da sich das Neuralrohr bereits um den 19. Tag der Schwangerschaft bildet und sich in der vierten Woche schließt, ist es sinnvoll, bereits vor einer geplanten Schwangerschaft mit der Einnahme von Folsäure zu beginnen und das Präparat mindestens bis zum Ende der zwölften Woche einzunehmen. Dabei empfehlen Mediziner eine tägliche Folsäure-Dosis von 400 Mikrogramm.

KOMBIPRÄPARATE

Viele im Handel erhältliche Folsäurepräparate enthalten zusätzlich Jod. Falls Sie an einer Schilddrüsenfehlfunktion leiden, besprechen Sie sich vor der Einnahme unbedingt mit Ihrer Ärztin oder verwenden Sie ein Folsäurepräparat ohne Jodzusatz.

KÖRPERWISSEN
Auch Eisen ist wichtig

Eisenmangel ist in der Schwangerschaft keine Seltenheit. Wenn Sie sich müde, schwach und schwindelig fühlen, blasser als gewöhnlich sind, Fingernägel und Lippen viel heller wirken als sonst, sollten Sie dies unbedingt bei Ihrer Ärztin ansprechen. Auch wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Herz schneller schlägt oder stark klopft, wenn Sie unter Kurzatmigkeit leiden oder sich schlecht konzentrieren können, ist ein Bluttest sinnvoll. Manche Schwangere zeigen aber auch gar keine Krankheitssymptome und erfahren erst nach einem Routinebluttest, dass sie einen Eisenmangel haben. In allen Fällen kann ein Eisenpräparat dann das Defizit ausgleichen.

Damit Ihr Körper das Eisen besser aufnimmt, sollten Sie die Tabletten auf leeren Magen mit Orangensaft einnehmen (Vitamin C unterstützt die Aufnahme). Milch dagegen behindert aufgrund des darin enthaltenen Kalziums die Eisenaufnahme. Schränken Sie außerdem Ihren Kaffee- (drei Tassen) und Teekonsum (fünf bis sechs Tassen) ein oder trinken Sie beides nur zwischen den Mahlzeiten. Denn auch diese Getränke enthalten Verbindungen, die die Eisenaufnahme stören. Falls Sie Eisenmedikamente nicht vertragen, können Sie probieren, ob Ihnen ein Tonikum wie zum Beispiel Kräuterblut® zu besseren Blutwerten verhilft.

10. Tag {Noch 270 Tage}

Lassen Sie sich unterstützen!

Hören Sie sich frühzeitig nach professioneller Begleitung für Ihre Schwangerschaft, Geburt und Wochenbettzeit in Ihrer Umgebung um. Dabei helfen neben Freundinnen, Ihrer Frauenärztin und Gesundheitszentren auch die Websites der Landeshebammenverbände. Wenn Sie Ihre Hebamme frühzeitig kennenlernen, bleibt Ihnen genügend Zeit, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.

In einem Schwangerschaftsgymnastikkurs, beim Schwangerschaftsyoga oder später in einem Geburtsvorbereitungskurs (>) treffen Sie »Mitstreiterinnen«, mit denen Sie sich über die aufregenden Veränderungen in Ihrer neuen Lebenssituation austauschen können. Vor allem eine gute Geburtsvorbereitung ist hilfreich für Sie und die Gesundheit Ihres Kindes.

KÖRPERWISSEN
Immun gegen Röteln?

Das Rötelnvirus ist der Erreger von Röteln. Es kann bei Infektion in den ersten Schwangerschaftswochen der Verursacher von Organschäden und Entwicklungsstörungen beim Kind sein.

Röteln zählen zu den typischen Kinderkrankheiten und sind normalerweise meist ungefährlich. Vor allem in den ersten vier Monaten einer Schwangerschaft können sie die Entwicklung des Babys jedoch stark beeinträchtigen und schwere Organschäden sowie körperliche und geistige Entwicklungsstörungen beim Embryo hervorrufen. Deshalb ist es wichtig zu klären, ob Sie gegen diese Erreger immun sind. Machen Sie sich aber keine unnötigen Sorgen: Die meisten Frauen haben die Infektionskrankheit schon als Kind durchgemacht oder wurden im Kindes- oder Teenageralter dagegen geimpft. Da eine Impfung jedoch nicht zwangsläufig zu einer lebenslangen Immunität führt, sollten Sie vor einer geplanten Schwangerschaft unbedingt einen Bluttest (Rötelntiter-Bestimmung) vornehmen lassen. Nur so lässt sich feststellen, ob Sie genügend Antikörper gegen eine Rötelninfektion haben. Optimal ist dabei ein Wert von über 15 IU/ml oder über 1 : 16.

Falls Ihre Immunität nicht ausreicht, können Sie sich impfen lassen: entweder bevor Sie die Schwangerschaft planen (dann sollten Sie in den drei darauffolgenden Monaten nicht schwanger werden) oder nach der Geburt im Wochenbett.

Die winzigen Spermien sind nur rund 60 Mikrometer lang. So deutlich wie hier lassen sie sich daher nur unter dem Mikroskop erkennen.

11. Tag {Noch 269 Tage}

Träumen von der eigenen Familie

Wenn Sie das Gefühl haben, Ihren Körper gesundheitlich gut auf die kommenden Wochen vorbereitet zu haben, können Sie sich auch psychisch auf die Veränderung einstimmen. Die meisten werdenden Mütter beschäftigen vor allem folgende grundsätzliche Fragen:

  • Wie soll meine/unsere Zukunft aussehen?

  • Reicht mein/unser Geld aus?

  • Kann ich Arbeit, Karriere, Beziehung und Baby miteinander verbinden?

  • Wie lässt sich die Betreuung des Kindes organisieren? Wer ist wann zuständig?

  • Wer wird wann Elternzeit beantragen?

  • Bin ich bereit, mein Leben grundlegend zu verändern und auf neue Werte einzustellen?

  • Wer wird mich unterstützen?

  • Schätzt mein Partner die anstehenden Veränderungen im Zusammenleben ähnlich ein wie ich?

Mann und Frau sind ein Team

Beantworten Sie diese und ähnliche Fragen nicht für sich alleine, sondern nehmen Sie sie als Leitfaden für gemeinsame Gespräche mit dem Partner. Klären Sie, ob er Ihre Antworten und Perspektiven teilt. So beugen Sie Missverständnissen vor, und das ist schon ein wichtiger Teil im Prozess des Elternwerdens. Denken Sie zusammen über die möglichen Veränderungen nach, die ein Baby für das Zusammenleben bedeutet. Nehmen Sie sich bewusst Zeit für die Planung einer gemeinsamen Zukunft.

Eltern zu werden bedeutet für ein Paar, in der Beziehung eine neue Richtung einzuschlagen und vielleicht auch Seiten am anderen zu entdecken, die man bisher nicht gekannt hat.

12. Tag {Noch 268 Tage}

Baby trotz Krankheit?

Die heutige Medizin bietet Ihnen in den meisten Fällen Perspektiven für eine gesunde Schwangerschaft. Selbst wenn Sie chronisch krank sind und zum Beispiel mit Migräne, Bluthochdruck, Diabetes, Autoimmunerkrankungen, Herzerkrankungen, Epilepsie, psychischen Problemen, Schilddrüsenerkrankungen oder Asthma leben müssen, ist es sehr oft möglich, ein gesundes Kind zur Welt zu bringen. Am besten informieren Sie sich schon vor der Schwangerschaft darüber, wie Sie und Ihr Baby gesund durch Schwangerschaft und Stillzeit kommen. In vielen Fällen werden Sie während der Schwangerschaft von Ihrer Gynäkologin gemeinsam mit Ihrer Fachärztin betreut. Dies gilt vor allem für Frauen mit Diabetes, Herzerkrankungen und psychischen Krankheiten.

Gut eingestellt

Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, sprechen Sie mit Ihren behandelnden Ärzten über Ihren Kinderwunsch. Sie können dann mit solchen Medikamenten eingestellt werden, die die Entwicklung Ihres Kindes möglichst wenig beeinträchtigen.

Holen Sie sich im Zweifelsfall eine Zweitmeinung bei einem erfahrenen Spezialisten oder bei einer Selbsthilfegruppe ein, wenn Ihre behandelnde Ärztin Bedenken vor einer (weiteren) Schwangerschaft äußert.

Unterstützung einfordern

Für Frauen mit Behinderungen und deren Lebenspartner ist es besonders wichtig, bereits vor der Schwangerschaft zu klären, wie viel Unterstützung sie beim Leben mit Kind benötigen. Sollten Sie in Ihrer näheren Umgebung keine kompetente Beratung finden, gibt es überregionale Organisationen, die Hilfe für behinderte Eltern anbieten.

13. Tag {Noch 267 Tage}

Es wird zwar noch mehrere Wochen dauern, bis das Baby in Ihrem Bauch so groß geworden ist wie das Kind auf diesem Bild. Aber der Embryo ist von der ersten Sekunde an eng mit Ihnen vernetzt. Über Ihr Blut wird auch sein Blutkreislauf mit allen Nähr- und Vitalstoffen versorgt, die er braucht.

Genauso aber dringen auch Gifte wie Nikotin und Alkohol in seinen winzigen Körper. Daher ist es wichtig, von Anfang an darauf zu verzichten – am besten schon, bevor Sie überhaupt schwanger werden.

Der Eisprung: Ungefähr 14 Tage nach Beginn der letzten Menstruationsblutung platzt im Eierstock ein Eizellbläschen. Daraus schießt eine reife Eizelle in den Eileitertrichter.

14. Tag {Noch 266 Tage}

So gefährlich sind Nikotin und Alkohol

Noch immer wird häufig unterschätzt, welches Risiko der Genuss von Nikotin und Alkohol in der Schwangerschaft für das ungeborene Baby wirklich bedeutet. So erhöht Rauchen in der Schwangerschaft das Risiko einer Fehl-, Früh- oder Totgeburt, nach der Geburt steigt die Wahrscheinlichkeit für den plötzlichen Kindstod. Daher ist es das Beste, Sie hören mit dem Rauchen auf, bevor Sie schwanger werden. Aber auch wenn Sie das nicht schaffen: Jede Zigarette, die Sie in der Schwangerschaft pro Tag weniger rauchen, verbessert die Chancen Ihres Kindes.

Denn mit jeder Zigarette gelangen über Plazenta und Nabelschnur unzählige Schadstoffe direkt zu Ihrem Baby und behindern sein gesundes Wachstum.

Bitten Sie auch Ihre Freunde, Verwandten und vor allem Ihren Partner, in Ihrer Gegenwart nicht zu rauchen. Auch Ihr Arbeitsplatz sollte nicht verqualmt sein. Nach dem Mutterschutzgesetz ist Ihr Arbeitgeber dazu verpflichtet, Ihnen eine rauchfreie Umgebung zur Verfügung zu stellen.

Alkohol, nein danke!

Experten gehen davon aus, dass allein in Deutschland jährlich etwa 10 000 Kinder durch Alkohol geschädigt werden. Verantwortlich dafür ist nicht nur intensiver Alkoholkonsum. Bereits geringere Alkoholmengen oder vereinzelte Trinkexzesse können die Gesundheit Ihres Babys beeinträchtigen. Denn jeder Tropfen gelangt über Blut und Plazenta direkt zu ihm. Verzichten Sie daher am besten ganz auf Alkohol.

RAUCHENTWÖHNUNG

Krankenkassen und sozialmedizinische Einrichtungen helfen bei der Rauchentwöhnung. Informieren Sie sich über die Beratungstelefone der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung oder des Deutschen Krebsforschungszentrums.

GUT ZU WISSEN
Strategien GEGEN DIE ABHÄNGIGKEIT
  • Wählen Sie einen Tag, an dem Sie aufhören. Sorgen Sie für Ablenkung und verwöhnen Sie sich mit einem Stadtbummel oder Kinobesuch.

  • Werden Sie sich über Ihr Rauchverhalten klar: Wann ist die Zigarette für Sie am wichtigsten? Finden Sie gute Alternativen. Statt beispielsweise alles auf einmal erledigen zu wollen und dabei gestresst zu rauchen, setzen Sie vorher Prioritäten.

  • Falls auch Ihr Partner raucht, versuchen Sie gemeinsam aufzuhören. So können Sie sich gegenseitig unterstützen, wenn die Versuchung zu groß wird.

  • Gönnen Sie sich während der Arbeit bewusst mehr Ruhepausen, in denen Sie kurz entspannen, frische Luft schnappen und neue Energie tanken.

  • Stellen Sie einen Obstteller an die Stelle, an der bisher die Zigarettenschachtel lag, und ersetzen Sie den automatischen Griff zur Zigarette durch einen Apfel oder eine Banane.

WISSEN SPEZIAL Kinderwunschbehandlungen

Haben alle Ihre Bemühungen, schwanger zu werden, nicht gefruchtet, sollten Sie mit Ihrer Frauenärztin das weitere Vorgehen besprechen. Ein Ultraschall der Gebärmutter und Eierstöcke sowie die Hormonanalyse auf Ihrer Seite und ein Spermiogramm bei Ihrem Partner sind erste Schritte der Ursachenforschung. Sollten auch sie den Grund für den unerfüllten Kinderwunsch nicht aufdecken, kann durch eine Gebärmutterspiegelung eine Fehlbildung ausgeschlossen und mittels einer Bauchspiegelung die Durchgängigkeit der Eileiter überprüft werden.

Hormonelle Stimulation

Findet bei der Frau kein oder nur selten ein Eisprung statt, lassen sich die Chancen auf das Eintreten einer Schwangerschaft durch Hormongabe erhöhen. Dabei wird zunächst ab dem dritten Zyklustag (dritter Tag nach Einsetzen der Periode) täglich das Hormon FSH oder eine Kombination von LH und FSH gespritzt (>). Etwa ab dem achten Zyklustag wird im Ultraschall die Größe des Eizellfollikels gemessen. Ist er groß genug und spricht auch eine weitere Blutuntersuchung für eine ausreichende Reifung, wird mit dem Hormon hCG der Eisprung ausgelöst. Nun kann die Befruchtung erfolgen – durch Geschlechtsverkehr oder, sind Anzahl, Beweglichkeit beziehungsweise Form der Spermien verändert, durch künstliches Einbringen der Spermien über einen kleinen Schlauch direkt in die Gebärmutterhöhle (Insemination). Da bei hormoneller Stimulation meist mehrere Eizellen reifen, ist die Wahrscheinlichkeit einer Mehrlingsschwangerschaft erhöht.

Bei der ICSI-Methode wird das Spermium außerhalb des Körpers direkt in die Eizelle gespritzt.

IVF/ICSI: die »Reagenzglasmethoden«

Bei Paaren, die aufgrund sehr eingeschränkter Spermienqualität, nicht durchgängiger Eileiter oder anderer Erkrankungen nicht schwanger werden, bedingt zunächst ebenfalls die hormonelle Stimulation das Heranreifen mehrerer Eizellen. Diese werden dann mit einer Nadel vom Eierstock entnommen.

Die anschließende Befruchtung kann auf zwei Wegen erfolgen: Bei der In-vitro-Fertilisation (IVF) wird ein ausgewähltes Spermium in die Nähe der Eizelle gebracht, um sie zu befruchten. Bei der Intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) dagegen wird das Spermium direkt in die Eizelle »gespritzt«.

Die befruchtete Eizelle wird dann mittels eines kleinen Schlauchs in die Gebärmutter eingeführt, wo sie sich hoffentlich einnistet.

Die Aussichten auf Erfolg sind bei diesen Methoden gut: Etwa 30 bis 40 Prozent der behandelten Frauen werden innerhalb eines Zyklus schwanger. Allerdings steigt auch bei der »Reagenzglasmethode« die Wahrscheinlichkeit einer Mehrlingsschwangerschaft, weil meist mehrere befruchtete Eizellen zurück in die Gebärmutter gebracht werden, um die Chancen für eine Schwangerschaft zu erhöhen.

Werden mehr Eizellen im Reagenzglas befruchtet als später verwendet, kann man diese im Vorkernstadium einfrieren (später gelten sie als Embryonen und können aufgrund des Embryonenschutzgesetzes in Deutschland nicht konserviert werden). Sollte der erste Transfer misslingen, können dann in einem nächsten Zyklus weitere befruchtete Eizellen in die Gebärmutterhöhle eingebracht werden, ohne die Eierstöcke vorher noch einmal stimulieren zu müssen.

Je jünger eine Frau ist, desto besser ist die Qualität ihrer Eizellen. Damit auch eine biologisch »alte« Frau noch schwanger werden kann, ist ein Weg zur späten Schwangerschaft das möglichst frühzeitige Einfrieren von unbefruchteten Eizellen (»social freezing«). Eine Garantie auf eine Schwangerschaft ist dies aber nicht! Dafür sind noch viele komplizierte Zwischenschritte nötig, von der Befruchtung bis zur Einnistung in die Gebärmutter.

Untersuchungen lassen übrigens vermuten, dass Babys aus einer künstlichen Befruchtung keine andere Entwicklung nehmen als natürlich entstandene.

Polkörperdiagnostik

In Deutschland sind genetische Untersuchungen an Embryonen im Sinne einer Präimplantationsdiagnostik nicht erlaubt. Dadurch soll das Aussortieren unerwünschten Lebens vermieden werden. Es ist schwer oder gar unmöglich, eine Grenze zu ziehen, ab wann Leben als nicht lebenswert gilt. Jeder hat dazu eine andere Auffassung. Dennoch müssen wir auch Verständnis für diejenigen Menschen haben, die an einer schweren Erkrankung leiden und sich für ihre Kinder ein besseres Leben erträumen.

Inmitten dieser Grenzzone bewegt sich die Polkörperdiagnostik. Sie findet im Vorkernstadium statt, wenn die befruchtete Eizelle noch nicht als Embryo gilt. Das Polkörperchen ist eine Struktur am Rande der Eizelle und enthält einen der beiden mütterlichen Chromosomensätze. Fehlt im Polkörperchen ein Chromosom, kann man daraus rückschließen, dass in der Eizelle eines zu viel vorhanden ist. Es liegt somit eine Fehlverteilung des Erbguts vor.

Trägt ein Paar das Risiko für eine bestimmte Erbkrankheit, die nur auf einem von immer jeweils zwei Chromosomen liegt, kann anhand des Polkörperchens die befruchtete Eizelle ausgewählt werden, die das entsprechende Gen nicht enthält. Die Polkörperchendiagnostik kann damit die Chancen auf das Eintreten beziehungsweise Austragen einer Schwangerschaft erhöhen. Denn bei einer Fehlverteilung der Chromosomen kommt es häufiger zu einer Fehlgeburt. Auch bestimmte, bei dem Paar bereits bekannte, auf einem Chromosom liegende Erbkrankheiten lassen sich ausschließen.

Der Polkörperdiagnostik sind jedoch Grenzen gesetzt. Zum einen weil der Zeitrahmen bis zur Entstehung des Embryos (und der damit eintretenden Verwendungspflicht) eng ist und die Chromosomen nur grob nach ihrer Zahl und Struktur untersucht werden können. Zum anderen weil nur der »aussortierte« Chromosomensatz untersucht wird, also lediglich Rückschlüsse auf die eigentlichen Chromosomen möglich sind.

Der Blick durchs Mikroskop verrät, dass diese Eizelle erfolgreich befruchtet wurde.

Woche 3 So beginnt das Leben

Das Wunder der Natur beginnt, wenn die Chromosomen von Eizelle und Spermium miteinander verschmelzen. In rasantem Tempo beginnt nun die Zellteilung. Die eine Zelle wird zu einer Hautzelle, die nächste wird Teil eines inneren Organs. Fünf bis sechs Tage nach der Befruchtung nistet sich die Eizelle in der Gebärmutter ein. Von nun an hat der Embryo nur noch ein Ziel: wachsen.

Bis knapp zwei Tage vor dem Eisprung beschränkte sich die Reifung der Eizelle (pinkfarben) auf die Aufnahme von Stoffen (Anlegen des Dotters), die ihr von den umgebenden Granulosazellen (hellblau) gereicht wurden.

15. Tag {Noch 265 Tage}

Wie alles beginnt

Wenn die Chromosomen von Eizelle und Spermium verschmelzen, verändert sich die Zusammensetzung der äußeren Hülle der Eizelle, sodass kein weiteres Spermium hineingelangen kann. Noch befindet sich die befruchtete Eizelle im Eileiter, mithilfe feiner Härchen wird sie jedoch langsam in Richtung Gebärmutter transportiert. Dort kann die Zellteilung beginnen. Aus einer Zelle werden zwei, aus zwei vier, aus vier acht und so weiter. Jede Zelle erfüllt ihre eigene Aufgabe bei der Entstehung neuen Lebens. Die eine wird vielleicht zur Hautzelle, die nächste Teil eines inneren Organs. Man kann wirklich getrost von einem Wunder der Natur sprechen, wie all diese verschiedenen Prozesse ineinandergreifen, um am Ende einen perfekten kleinen Menschen zu kreieren.

Noch lässt sich nichts nachweisen

Für einen Schwangerschaftstest ist es zu diesem Zeitpunkt noch zu früh, denn bisher hat sich die befruchtete Zelle nicht eingenistet. Sie befindet sich erst auf ihrer Reise vom Eierstock durch den Eileiter zur Gebärmutter. Erst ein paar Tage nach der Befruchtung erreicht sie die Gebärmutterhöhle. Etwa fünf bis sechs Tage nach der Empfängnis und somit etwa am 19. Tag nach der letzten Regelblutung kommt es schließlich zur Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut.

Auch bei einer Ultraschalluntersuchung sieht man bis jetzt nicht mehr als eine hoch aufgebaute Schleimhaut in der Gebärmutter, wie sie auch vor jeder Regelblutung üblich ist.

KÖRPERWISSEN
Der Weg der Eizelle

1. Eierstock

2. Fimbrientrichter

3. Befruchtung

4. Zygote

5. 2-Zell-Stadium

6. 4-Zell-Stadium

7. 8-Zell-Stadium

8. nach 4 Tagen

9. Blastozyste

10. Blastozyste bei der Einnistung

Während der fruchtbaren Tage »springt« die Eizelle aus dem Eierstock. Über die Fangärmchen des Fimbrientrichters gelangt sie in den Eileiter, wo sie von einem Spermium befruchtet werden kann. Die erfolgreich befruchtete Eizelle wandert nun durch den Eileiter zur Gebärmutter. Schon auf dieser Reise teilt sie sich immer mehr, bis sie sich nach fünf bis sechs Tagen als sogenannte Blastozyste in die Gebärmutter einnistet.

Die männliche Samenzelle, die wie die Eizelle einen einfachen Chromosomensatz enthält, ist mit etwa 60 Mikrometern deutlich kleiner als hier abgebildet.

16. Tag {Noch 264 Tage}

Eileiterschwangerschaft

Ist der Weg durch den Eileiter zur Gebärmutterhöhle versperrt oder verlangsamt, nistet sich die Eizelle im Eileiter ein. Der Schwangerschaftstest ist dann zwar positiv und auch im Blut ist das Schwangerschaftshormon hCG nachweisbar. Im Ultraschall jedoch ist in der Gebärmutter keine Fruchthöhle zu sehen. Manchmal sieht man einen Embryo im Eileiter, manchmal kann nur im Ausschlussprinzip (ansteigendes Schwangerschaftshormon bei wiederholt nicht nachweisbarer Schwangerschaft in der Gebärmutter) die »ektope Schwangerschaft« diagnostiziert werden. Manchmal weisen auch Symptome wie häufige Unterbauchschmerzen und leichte Blutungen auf eine solche Schwangerschaft hin.

Eine mögliche Ursache für eine Eileiterschwangerschaft sind vorangegangene Unterbauchoperationen, Ausstülpungen der Eileiter, sehr lange oder auch verklebte Eileiter, beispielsweise als Folge einer Chlamydieninfektion. Eine Hormondysbalance wird ebenfalls als Grund für die mangelnde Transportfähigkeit der Eileiter diskutiert.

Leider kann eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter nicht ausgetragen werden. Der Embryo muss sogar durch einen chirurgischen Eingriff oder ein die Zellteilung hemmendes Medikament entfernt werden. Wüchse er heran, könnte der Eileiter irgendwann reißen, was zu lebensbedrohlichen inneren Blutungen und starken Schmerzen führen würde.

Das Spermium muss sich für die erfolgreiche Befruchtung durch die Hülle der Eizelle kämpfen und mithilfe von Enzymen ein dichtes Hüllengeflecht auflösen. Auf diesem Bild bemühen sich einige Spermien darum.

17. Tag {Noch 263 Tage}

Wird es ein Mädchen oder ein Junge?

Ob sich das Geschlecht bei der Zeugung beeinflussen lässt, ist seit jeher Gegenstand der Forschung. Dabei geht es vor allem um die Beschaffenheit der Spermien, denn sie sind in erster Linie für das Geschlecht verantwortlich. Während die Eizelle in jedem Fall das X-Chromosom weitergibt, zeugt ein X-Spermium ein Mädchen (mit den Geschlechtschromosomen XX), ein Y-Spermium hingegen einen Jungen (chromosomal XY).

Da das X-Chromosom etwas schwerer ist, bewegen sich die »weiblichen« Spermien ein wenig langsamer. Quasi als Ausgleich scheinen sie dafür robuster zu sein. Soll also ein Mädchen gezeugt werden, könnte es sinnvoll sein, einige Tage vor dem Eisprung miteinander zu schlafen. Denn dann müssen die Spermien in erster Linie überlebensfähig sein. Soll es ein Junge werden, kann es sinnvoll sein, erst unmittelbar am Tag des Eisprungs Sex zu haben. Denn dann sind die schnellen »männlichen« Spermien im Vorteil. Auch die Jahreszeit scheint Einfluss auf das Geschlecht zu haben. Zwischen März und Mai werden deutlich mehr Mädchen, im Herbst mehr Jungen gezeugt.

AUS WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
WAS das Geschlecht BEEINFLUSST

Japanische und dänische Forscher haben herausgefunden, dass männliche Spermien empfindlicher auf schädliche Substanzen wie Nikotin reagieren. Rauchen vor und während der Schwangerschaft reduziert den Anteil männlicher Nachkommen. Italienische Wissenschaftler haben zudem entdeckt, dass sehr schlanke Frauen häufiger Mädchen gebären. Auch psychischer Stress scheint dem »starken« Geschlecht mehr zu schaffen zu machen. So wurden nach dem Mauerfall in Ostdeutschland deutlich weniger Jungen geboren als in den Jahren zuvor. Zukunftssorgen könnten die Ursache dafür gewesen sein.