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Originalausgabe
 
4. Auflage 2016
© 2014 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
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Umschlaggestaltung: Oliver Kroh (agentix – marketing & werbung), unter Verwendung der Fotos von iStockphoto, Shutterstock, Fotolia und Ministerpresident Rutte CC BY 2.0, bearbeitet von Stefan Sichermann
Layout und Satz: Oliver Kroh (agentix – marketing & werbung)
E-Book: Daniel Förster, Belgern
 
ISBN Print: 978-3-86883-468-0
ISBN E-Book (PDF): 978-3-86413-621-4
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86413-622-1
 
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Vorwort


Liebe Leserinnen und Leser,

neulich schaue ich auf die Uhr und stelle mit Entsetzen fest: Wie bitte? Schon seit über zwei Jahren kein neues Postillon-Buch mehr? Kein Wunder, dass der Pegel meines Geldspeichers unter die kritische 25-Meter-Marke gefallen ist, der Tank meines Dienst-Jaguars lediglich zu sieben Achteln voll ist und mir trotz drückender Hitze nur drei Eunuchen frische Luft zufächeln.

Höchste Zeit also, ein neues Buch auf den Markt zu werfen, um frisches Cash in die Kassen der Postillon Media Holding zu spülen. Schließlich ist es in niemandes Interesse, wenn die Aktionäre dumme Fragen stellen, ob ich wirklich für den Job als Chefredakteur geeignet bin.

Und hier kommen Sie, liebe Leser, ins Spiel. Falls Sie gerade im Buchladen stehen und erwägen, dieses Buch zu erwerben, lassen Sie sich gesagt sein: »Wir haben Ihre Tochter* in unserer Gewalt! Kaufen Sie das verdammte Buch und der Kleinen passiert nichts! Und am besten gleich noch ein zweites als Wiedergutmachung für Ihre Tochter, weil Sie so lange gezögert haben (= zwei Zigarettenbrandmale), Sie Unmensch!«

Sollten Sie das Buch bereits gekauft haben, können Sie den vorherigen Absatz selbstverständlich ignorieren. Ihnen kann ich nur wünschen: Viel Spaß mit dem Besten aus über 160 Jahren Der Postillon, viel Spaß mit »Ehrlichen Nachrichten« – unabhängig, schnell, seit 1845!

Stefan Sichermann




*Oder – falls Sie keine Tochter haben bzw. die »Drecksgöre mit der Zahnlücke« nicht leiden können – einen anderen geliebten Menschen Ihrer Wahl

Lego startet neue Serie
»Gescheiterte deutsche Großprojekte«

Billund/Dänemark (dpo) - Der Spielzeughersteller Lego beweist wieder einmal, dass er auf der Höhe der Zeit ist. Heute stellte das dänische Unternehmen eine speziell auf den deutschen Markt zugeschnittene neue Serie vor. Unter dem Titel »Gescheiterte deutsche Großprojekte« können bald auch Kinder vergeblich versuchen, den Berliner Großflughafen BER, den unterirdischen Bahnhof Stuttgart 21 sowie die Hamburger Elbphilharmonie zu bauen.

Bald erhältlich: BER

Jørgen Vig Knudstorp, der Geschäftsführer des Traditionsunternehmens, erklärte bei der Präsentation: »Wir haben uns alle Mühe gegeben, das Erlebnis so realistisch und damit so frustrierend wie möglich zu gestalten. Unser Ziel ist es, dass sich Kinder keine Illusionen machen, was Großbauprojekte in Deutschland angeht.« Mit je 69,99 Euro Grundpreis sind die Basissets BER, S21 und die Elbphilharmonie zwar kostspielig, aber erschwinglich. Beim Aufbau stellt sich allerdings schnell heraus, dass die sonst bei Lego sehr übersichtlich gehaltenen Baupläne völlig unbrauchbar sind. Viele Arbeitsschritte sind vollkommen undurchführbar, immer wieder muss von vorne begonnen werden und nicht zuletzt fehlen wichtige Bauteile.

Zusätzlich zu den drei Grundboxen will Lego vierteljährlich Erweiterungsboxen (je 29,99 Euro) herausbringen, die Eltern ihrem Nachwuchs schon allein deswegen kaufen werden, damit die Anfangsinvestition nicht umsonst war. Doch obwohl die Erweiterungssets vielversprechend aussehen, lassen sie das Chaos durch zahlreiche Bauplanänderungen und weitere unpassende Teile nur noch größer werden.

Dabei hat der Spielwarenhersteller selbst auf kleinste Details geachtet: So sind sämtliche Lego-Bauarbeiter mit zwei linken Händen ausgestattet, beim Flughafen BER sind allein vier Erweiterungsboxen für den Brandschutz nötig und Stuttgart 21 wird mit zahlreichen Demonstranten geliefert, die den Bau immer wieder empfindlich stören.
Kurz nach Bekanntwerden der neuen Serie schnellten die Aktienkurse von Lego in die Höhe. Börsenexperten vermuten, dass sie dem Spielwarenhersteller bis mindestens 2063 satte Gewinne einbringen wird.

Die S21-Erweiterung »Der Geißler« kostet 29,99 €, doch ohne geht‘s nicht weiter

Die Elbphilharmonie in ihrer ganzen Pracht

+++ Wegen fehlender Quallenangabe: Meeresforscher verliert Doktortitel +++

Lastwagen beendet Überholmanöver nach 14 Jahren

Berlin (dpo) - Na also, es geht doch! Der LKW-Fahrer Manfred »Manni« Schmidt (51) hat heute auf der Ringautobahn A10 im Zuge eines etwa 14 Jahre währenden Manövers erfolgreich einen anderen Lastwagen überholt. Schmidt sowie unzählige Autofahrer, die seit 2000 durch das wohl längste »Elefantenrennen« der Menschheitsgeschichte behindert wurden, zeigten sich sichtlich erleichtert.

Schmidt und sein Kontrahent im Jahr 2006

»Als ich an jenem grauen Wintermorgen 2000 losfuhr, wusste ich nicht, dass ich die nächsten 14 Jahre auf Achse verbringen würde«, erinnert sich Schmidt. »Obwohl ich nach einer halben Stunde Fahrt nur noch wenige Kilometer von meinem Ziel entfernt war, entschloss ich mich, noch schnell den LKW vor mir zu überholen.« Doch nachdem der damals 37-Jährige ausgeschert war, stellte sich heraus, dass er nur einen winzigen Bruch­teil eines Stundenkilometers schneller war als das andere Fahrzeug. Da der sogenannte »Brummikodex« vorsieht, dass ein LKW-Überholmanöver niemals abgebrochen werden darf, entbrannte ein episches Rennen, in dessen Zuge beide Fahrzeuge insgesamt rund acht Millionen Kilometer zurücklegten und über 40.000 Runden um Berlin drehten.

»Einmal, ich glaube, das war im Frühling 2004 oder 2005, da war ich schon fast vorbei«, erzählt Schmidt, der sich in all den Jahren von BiFi Roll, Fliegen an der Windschutzscheibe und Regenwasser ernährte. »Aber dann bin ich vom Gaspedal abgerutscht und musste fast wieder von vorne beginnen.« Der Überholvorgang konnte letztlich nur deswegen erfolgreich zum Abschluss gebracht werden, weil der Fahrer des anderen Lastwagens, der zu Beginn des Manövers bereits kurz vor der Rente stand, heute Morgen an Altersschwäche starb. Augenzeugen zufolge sei er »friedlich ausgerollt«. Die Angestellten eines Lagerhauses in Potsdam staunten nicht schlecht, als Schmidt heute Mittag schließlich seine Fracht ablieferte: 5000 Tamagotchis, 7000 Hit-Singles Flugzeuge im Bauch von Oli P. sowie 10.000 Ausgaben des Ratgebers So machen Sie Ihren Rechner fit für den Millennium Bug.

Nach dem Entladen geht es zum TÜV

+++ Er hält den Rand: Südafrikanischer Zeuge nahm Schweigegeld +++

Paranoider Mann hat das Gefühl, dass ihm jemand auf Twitter folgt

Wetzlar (dpo) - Heiko Müller* hat Angst. Der als paranoid geltende Versicherungsangestellte wird das dumpfe Gefühl nicht los, dass ihm jemand folgt – und zwar auf Twitter. In der ersten Zeit nach seiner Anmeldung bei dem beliebten Kurznachrichtendienst sei alles noch völlig in Ordnung gewesen, so der 33-Jährige, doch seit einigen Tagen steht unter »Follower« nicht mehr 0 sondern 1. Müller hält dies für ein untrügliches Zeichen, dass ihm jemand folgt.

»Was will diese Person von mir?«, will Müller wissen. »Ich kenne diesen @fr0bsi überhaupt nicht und habe keine Ahnung, ob er mich kennt. Kann man sich denn nirgends mehr anmelden, ohne dass man belästigt wird?«

Müller versuchte mehrfach, @fr0bsi mit Tweets wie »Was willst du?«, »Lass mich doch bitte einfach in Ruhe!« oder »Hast du kein eigenes Leben?!?« zur Rede zu stellen. Vergeblich. Während @fr0bsi nicht einmal antwortete, zog Müller nur noch mehr Aufmerksamkeit auf sich.

»Inzwischen sind es schon 15 Follower«, erklärt Müller verzweifelt. »Einer davon, ein gewisses @kät2chen, hat sogar ›Hast du kein eigenes Leben?!?‹ retweetet.«

Müller erwägt inzwischen ernsthaft, ob er seinen Account wieder löschen soll. Bislang konnte er sich jedoch noch nicht dazu durchringen, weil er seine stetig wachsende Anhängerschaft nicht enttäuschen will.

*Name von der Redaktion nicht geändert, da ohnehin Allerweltsname



Hat ein mulmiges Gefühl: Heiko Müller – Twitter ist nicht für jeden etwas

+++ Wissenschaftler finden heraus: Labyrinth war zu einfach +++

Pornodarsteller arbeitet ein Jahr lang als Klempner, um sich auf Rolle vorzubereiten

Leipzig (dpo) - Ronny Wellhöfer (27), auch bekannt als Dick Crazy, ist ein echter Profi. Um sich auf seinen neuesten 24-minütigen Kurzfilm Geil gefickt – Hausfrauen ohne Bargeld II vorzubereiten, arbeitete der Pornostar, -regisseur und -produzent ein ganzes Jahr lang als Klempner in einem mittelständischen Betrieb in Leipzig. Unter anderem wollte der Perfektionist lernen, wie man »ein Rohr verlegt« und zwar richtig.

Wellhöfer beim Pornodreh

»Nach dem großen Erfolg von Geil gefickt Hausfrauen ohne Bargeld I wollte ich es diesmal noch besser machen«, erklärt Wellhöfer, der große Stücke auf »Method acting« hält. »Nach einem Jahr harter Arbeit weiß ich jetzt, dass meine Branche bislang ein völlig falsches Bild dieses Berufes gezeichnet hat. Es fängt schon damit an, dass Klempner eigentlich die falsche Bezeichnung ist. Der korrekte Begriff lautet Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.«

Durchschnittliche Kundin von Wellhöfer

Wellhöfer weiß nun aus Erfahrung, dass es sich bei den allerwenigsten Kunden um junge, attraktive Hausfrauen handelt.
Ob die Damen Bargeld im Haus hatten, stellte sich als vollkommen irrelevant heraus. Nicht nur musste der 27-Jährige selbstverständlich Rechnungen ausstellen, die erst später beglichen wurden, er hätte bei einer Bezahlung »in Naturalien« zudem großen Ärger mit seinem Chef bekommen.
Auch dass die Worte »Finden Sie nicht, dass es hier sehr heiß ist« keine Aufforderung zu einem heißen Strip mit anschließendem Sexmarathon sind, sondern vielmehr bedeuten, er solle sich die Heizung ansehen, musste Wellhöfer auf die harte Tour lernen.
Eine weitere Erkenntnis: Während seiner Zeit als Anlagenmechaniker wurde Wellhöfer nur ein einziges Mal im Negligé erwartet – leider von einem kräftig gebauten, haarigen Mann um die 40.
»Insgesamt war ich aber auch froh, dass ich während dieser zwölf Monate nicht ein einziges Mal mit einer Kundin Sex hatte«, resümiert Wellhöfer. »Aufgrund der harten Arbeit hätte ich ohnehin überhaupt keine Lust auf zusätzliche körperliche Strapazen gehabt.«
Das Ergebnis von Wellhöfers gründlichen Recherchen kann sich sehen lassen. Die inzwischen dreiteilige Doku Geil gefickt Hausfrauen ohne Bargeld II wird ab morgen jeden Donnerstag um 20:15 Uhr auf ZDFinfo ausgestrahlt (FSK 0).

+++ Völlig aufgelöst: Hinterbliebene von Säureopfer trauern +++

Mann, dessen Freundin behauptet, ihr sei Valentins­tag egal, wittert Falle

Will auf keinen Fall etwas falsch machen: Borjahn (rechts)

Mönchengladbach (dpo) - Sven Borjahn ist zutiefst verunsichert: Zwar behauptet seine Freundin Sylvia (26) steif und fest, dass ihr der Valentinstag vollkommen egal ist. Doch Borjahn wird das dumpfe Gefühl nicht los, dass dies eine hinterhältige Falle sein könnte. Um auf keinen Fall irgendetwas falsch zu machen, bereitet sich der 27-Jährige, der mit Sylvia seit elf Monaten zusammen ist, hektisch auf alle möglichen Eventualitäten vor.

»Klar, eigentlich ist Sylvia cool«, erklärt Borjahn, der inzwischen so nervös ist, dass er seiner Freundin schon dreimal Blumen bestellt und sie dann doch wieder abbestellt hat. »Erst letzte Woche hat sie mir lang und ausführlich erklärt, dass sie den Valentinstag für großen Schwachsinn hält – schon allein, weil es ein aus den USA importierter Brauch ist, der von Blumenversandhändlern und der Süßwarenindustrie gehypt wird, um ordentlich Umsatz zu machen. Aber was, wenn das nur eine geschickt gestellte Falle ist? Was, wenn sie eigentlich doch etwas erwartet?«

Kein Wunder, dass Borjahn auch einem Fußballabend mit seinen Kumpels (Sylvia: »Geh ruhig, kein Problem«) schon mehrfach zu-, dann aber doch wieder abgesagt hat. Borjahn hält es nämlich für verdächtig, dass seine Freundin fast schon ein wenig zu oft betont hat, wie egal ihr der Valentinstag ist: »Erst gestern hat sie zu mir gesagt, ich solle es nicht wagen, sie zu überraschen, weil sie diese institutionalisierte Romantik für unromantisch hält«, so Borjahn. »Da ist doch was faul. Und wer ist dann der Dumme, wenn alle ihre Freundinnen Blumen bekommen? Ich natürlich!« Bei Redaktionsschluss war Sven Borjahn schließlich so verzweifelt, dass er ankündigte, noch heute mit Sylvia Schluss zu machen. Er habe »ihre kranken Psycho­spiele einfach nur satt«.

Rückt immer näher: verdammter Valentinstag

+++ Gehört sich nicht: Sklave hat schlechte Arbeitsmoral +++

Studie

Forscher warnen: Zu oft Geburtstag zu haben, gefährdet die Gesundheit

Konnte sich nicht zurückhalten und hatte schon zu viele Geburtstage: alter Mann

Heidelberg (dpo) - Happy Birthday? Von wegen! Eine Langzeitstudie der medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg hat ergeben, dass zu oft Geburtstag zu haben der Gesundheit nicht nur nachhaltig schaden, sondern sogar zu einem langsamen und qualvollen Tod führen kann.

»Seit 1955 studieren wir die verheerenden Auswirkungen von Geburtstagen auf den Gesundheitszustand«, erklärte Professor Frank Fiedler (87) dem Postillon. »Von anfangs insgesamt 100 Probanden im Alter von 18 bis 50 leben heute nur noch sieben.« Während die jüngeren Testpersonen von einer geringen Dosis an Geburtstagen sogar noch profitieren konnten, zeigte sich, dass jeder, der 30 und mehr hinter sich gebracht hat, einen kritischen Wert überschreitet. Jeder weitere Geburtstag führe zu zunehmender Verfettung, Senilität, Debilität, nachlassendem Sexualtrieb und abfallenden sportlichen Leistungen. Menschen, die über 60 Geburtstage in ihrem Leben genossen haben, müssen praktisch jederzeit mit dem Tod rechnen.

Dabei sind Geburtstage sogar noch gesundheitsschädlicher als etwa Zigaretten. Professor Fiedler präzisierte: »Während pro Zigarette die Lebenserwartung um etwa fünf Minuten sinkt, kostet jeder Geburtstag etwa ein Jahr, Menschen, die am 29. Februar geboren sind, sogar rund vier Jahre.« Immerhin: Partyfreun­de dürfte beruhigen, dass es offenbar keinen Unterschied macht, ob Geburtstage gefeiert werden oder nicht. Leider kann Professor Fiedler seine bahnbrechenden Studien nicht mehr fortführen, da er vor wenigen Tagen kurz vor Abschluss der Postillon-Recherchen verstarb. Offenbar hatte der Voll­blutwissenschaftler auch an sich selbst experimentiert. Experten schätzen, dass Fiedler allein im Zuge seiner Studien etwa 57 Geburtstage hatte.

Spätere Opfer zu vieler Geburtstage werden oft schon im Kindesalter angefixt

+++ Pfui Spinne: Netzaktivistin frisst Fliege +++

Vater stolz auf hervor­ragende Cannabis-Plantage von ansonsten nichtsnutzigem Sohn


Remscheid (dpo) - Frank Milski ist stolz. Der 51-jährige Elektroingenieur hat heute herausgefunden, dass sein Sohn Björn heimlich eine voll funktionsfähige Hanf-Plantage betreibt. Milski, der den 17-jährigen Schulabbrecher immer für einen nichtsnutzigen Versager hielt, ist schwer beeindruckt. Immerhin zeuge der hervorragende Zustand der Pflanzen von harter Arbeit und angesichts der Illegalität der Droge von einer nicht zu unterschätzenden logistischen Leistung.

»Das hätte ich diesem Versager nie und nimmer zugetraut«, so Milski stolz. »Alles, was er bisher in seinem Leben angepackt hat, hat er in den Sand gesetzt. Und jetzt finde ich heraus, dass er in seinem eigenen Zimmer mal eben über 30 schädlingsfreie und gesunde Pflanzen großgezogen hat, ohne dass ich davon etwas mitbekommen habe. Dabei hätte er den einfachen Weg gehen können und den fertigen Stoff auf der Straße kaufen oder für ein paar Bitcoins online bei Silk Road bestellen können.«

Hat den grünen Daumen: Björn (17)

Allein, dass es seinem sonst antriebslosen Sohn gelungen ist, sämtliche Materialien vom Rohrlüfter über den Dünger bis hin zur passenden Lampe in sein Zimmer zu schmuggeln, beeindruckt den Familienvater zutiefst. »Aber das ist noch nicht mal alles«, schwärmt Milski, der sich inzwischen über den Anbau von Cannabis schlaugemacht hat. »Björn hat sogar die Growbox selbst gebastelt und damit nicht nur Geld gespart, sondern auch handwerkliches Geschick bewiesen.« Dass die Menge der Pflanzen weit mehr als den Eigenkonsum des Teenagers abdeckt, lasse außerdem vermuten, dass der 17-Jährige mit Marihuana dealt. Dabei hätte Frank Milski nie gedacht, dass sein Sohn jemals imstande sein würde, sein eigenes Geld zu verdienen – geschweige denn auf derart riskante und mutige Weise. Milski wird seinem Sohn natürlich nicht sagen, dass er dessen »kleines Geheimnis« kennt. Stattdessen will er ihn anonym bei der Polizei anzeigen, um zu sehen, ob der Teenager eine durch Strafverfolgung und drohenden Jugendknast hervorgerufene Drucksituation ebenfalls so bravourös meistern kann.

+++ Frosch im Hals: Miss Piggy nach Oralsex total heiser +++

Familie Hempel räumt endlich unterm Sofa auf

Blickt bei Hempels unters Sofa: Frank Hempel

Bonn (dpo) - Familie Hempel aus Ließem bei Bonn hat heute im Zuge eines größer angelegten Frühjahrsputzes auch endlich wieder einmal unterm Sofa aufgeräumt und geputzt. Dies erfuhr der Postillon aus dem direkten Familienumfeld. Nach einhelliger Meinung aller an der Reinigungsaktion Beteiligten habe es unter dem Sofa, wo letztmals in den späten 90ern sauber gemacht wurde, geradezu unbeschreiblich dreckig ausgesehen.

»Es sah aus wie bei ... wie bei ... keine Ahnung, ob es jemals bei irgendwem unterm Sofa so schlimm ausgesehen hat«, versucht Gerda Hempel (38), das Chaos in Worte zu fassen. »Wir haben da unten jede erdenkliche Sorte Dreck herausgeholt, aber auch 2,14 DM in kleinen Münzen, ein Stück Pizza, Murmeln, Schimmel, lange vermisste Socken, tote Mäuse, ein paar alte Telekomaktien ... Pfui! Da schämt man sich ja.«

Kein Wunder, dass die Hempels nun hoffen, dass niemand etwas von der Unordnung unter ihrem Sitzmöbel mitbekommen hat. »Man muss bei so was aufpassen«, meint Frank Hempel (36). »Da vergisst man mal ein paar Jahre irgendwo aufzuräumen – plötzlich hat man einen schlechten Ruf weg.« Davon können die Nachbarn der Hempels, die Schmidts, ein Lied singen. Sie besitzen nämlich einen immerzu sexuell erregten Hund namens Lumpi sowie eine Katze, die übereinstimmenden Berichten zufolge total »abgeht«.

Fette Ausbeute einer überfälligen Aufräumaktion

+++ Will nicht mit dem Strom schwimmen: Badegast verlässt bei Gewitter als Einziger das Wasser +++

Apple stellt neues unsichtbares Produkt iMagination vor

Unsichtbarer iMagination-­Prototyp in Originalbox

Cupertino (dpo) - Es ist vielseitiger als ein iPad, individualisierter als ein iPhone, leichter als ein iPod und dazu noch völlig unsichtbar: Der Hardware- und Softwarehersteller Apple sorgt mit dem neuen Produkt iMagination für Furore. Der Clou: Sämtliche Prozesse des iMagination finden ausschließlich im Kopf des Users statt. Technische Spezifikationen entfallen daher völlig.

Jobs-Nachfolger Tim Cook persönlich erklärte bei einer Präsentation am kalifornischen Sitz der Firma, wie das neue State-of-the-Art-Produkt funktioniert: »Der iMagination kann alles, was Sie sich nur irgendwie vorstellen können. Er ist nur 0 Gramm schwer, läppische 0 Millimeter dick und kommt in einem zeitlosen, unsichtbaren Design. Sobald Sie ihn für nur 999 Euro erworben haben, können Sie ganz ohne Installation sofort loslegen. Am einfachsten funktioniert es, wenn Sie nach dem Kauf einfach die Augen schließen und denken, woran immer Sie wollen.« Mithilfe des iMagination können sich Apple-Kunden beispielsweise vorstellen, sie wären inmitten eines Abenteuerfilms – oder sie wären so reich, dass sie sich noch mehr Apple-Produkte leisten könnten. Auch mehrere Gedankenspiele, lustige Überlegungen, Tagträume, eine Selbstgesprächsfunktion und ein Kopfrechner sind im Lieferumfang enthalten, der stark an den jeweiligen Käufer angepasst ist. Für Apple eher ungewöhnlich: Selbst die Erotik kommt nicht zu kurz. So sollen sich Besitzer des iMagination jede nur erdenkliche sexuelle Eskapade vorstellen können.

Zusätzlich soll es möglich sein, dass sich Besitzer eines iMagination in einem eigens dafür eingerichteten iMagine-Store zusätzliche Vorstellungen herunterladen können. Für nur 0,99 Euro etwa können sie sich ein aktuelles Lied anhören, das dann dank integriertem Ohrwurm-Feature tagelang durch ihren Kopf dudelt. Zusätzlich können auch Geschichten gelesen und Filme angesehen werden, die dann im iMagination gespeichert und jederzeit wieder abgerufen werden können. Erste Tests der Computer-Postillon-Redaktion, der ein Prototyp zur Verfügung gestellt wurde, ergaben allerdings, dass im iMagination abgespeicherte Filme und Musikstücke nur in mangelhafter Qualität abgespielt werden können. Diese lässt mit der Zeit sogar noch weiter nach. Allerdings darf davon ausgegangen werden, dass diese Probleme beim Nachfolgemodell, an dem Apple bereits fieberhaft arbeitet, weitgehend ausgemerzt sein dürften. Brisant ist außerdem, dass Apple-Konkurrent Samsung heute vermeldete, ebenfalls an einem ähnlichen Produkt, dem Samsung Fantasy Tab, zu tüfteln. Allerdings versuchen die Anwälte von Apple alles, um die Einführung dieses Geräts, das mit einem Kampfpreis von nur 799 Euro auf den Markt geworfen werden soll, mit einer Patentklage zu verhindern.

Sie hat schon einen: Beta-Testerin

+++ Ausgefallene Frisur: Glatze +++

EU bekämpft Jugend­arbeits­losigkeit durch Abwarten, bis Betroffene nicht mehr jung sind

So geht’s: Junge Frau wartet darauf, dass sie nicht mehr unter Jugendarbeits­losigkeit leidet

Brüssel (dpo) - Die Europäische Union hat endlich ein Konzept vorgelegt, um die in zahlreichen Mitgliedsstaaten grassierende Jugendarbeitslosigkeit einzudämmen. Da arbeitslose Jugendliche wie von Zauberhand aufhören, arbeitslose Jugendliche zu sein, sobald sie ihr 25. Lebensjahr abgeschlossen haben, lautet der raffinierte Plan der EU-Kommission »Abwarten, bis genügend Jahre ins Land gezogen sind«.

»Wir waren kurz davor, irgendwelche Konjunkturprogramme zu verabschieden und sogar die derzeitige Sparpolitik zu hinterfragen, als es uns wie Schuppen von den Augen fiel«, so Herman van der Klampen, Sprecher der EU-Kommissionsarbeitsgruppe zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit. »Man muss beispielsweise bei einem jungen 22-jährigen Arbeitslosen nur drei Jahre warten, schon verwandelt er sich in einen 25-jährigen normalen Arbeitslosen, der von der Statistik für Jugendarbeitslosigkeit nicht mehr erfasst wird. Problem gelöst!«

Besonders stolz sind die EU-Politiker, denen sonst oft ein allzu sorgloser Umgang mit Steuergeldern vorgeworfen wird, auf den Umstand, dass die von EU-Ministerrat und EU-Parlament bereits verabschiedete Direktive 2014/17/EU in der Umsetzung keinen Cent kosten wird. Von diesem Erfolg angespornt will die EU-Kommission nun prüfen, ob sich die neue Strategie auch zur Senkung der regulären Arbeitslosigkeit in Europa einsetzen lässt. Erste Untersuchungen ergaben nämlich, dass Arbeitslose irgendwann zu Rentnern werden, wenn man nur lange genug wartet.

Die EU lässt die Jugend nicht allein

+++ Unfassbar: Mann ohne Hodensack bei der Musterung +++

Studie

Vorgehaltene Hand­feuer­waffe erhöht Kompromiss­bereitschaft signifikant

Köln (dpo) - Ist das das Ende lästiger Diskussionen und fruchtlosen Kompetenzgerangels? Eine aktuelle Studie des Psychologischen Forschungsinstituts Köln (PFK) hat ergeben, dass über 92 Prozent der Deutschen praktisch jedem Argument zustimmen, wenn sie dabei nur mit einer geladenen Handfeuerwaffe bedroht werden. Für die Untersuchung wurden insgesamt 342 unfreiwillige Testpersonen mit vorgehaltener Pistole zu verschiedenen Aussagen und Handlungen überredet.

»Es ist erstaunlich, wie wenig rationale Argumente oder gesellschaftliche Hierarchien zählen, sobald eine geladene Waffe ins Spiel kommt«, so Professor Gunter Wantner. »Die große Mehrzahl unserer Probanden verhielt sich ab dem Zeitpunkt, an dem ihr Gegenüber eine Pistole zog und auf sie richtete, äußerst kompromissbereit und führte jede ihr aufgetragene Handlung fast schon willenlos durch – sei sie noch so absurd oder schmerzhaft.«

Beispielsweise konnten die Wissenschaftler Testpersonen mit vorgehaltener Waffe ohne Weiteres davon überzeugen, dass sie »dreckiger Abschaum« sind, »der es nicht wert ist, an dieser brillanten Studie teilzunehmen«. Zudem sei nahezu jeder Proband sofort bereit gewesen, sein gesamtes Hab und Gut der Wissenschaft zu übereignen, wenn er währenddessen die kalte Mündung der Waffe an seiner Schläfe spürte. Sogar absolut sinnlosen Forderungen – wie etwa die Imitation eines Huhns oder das Rennen gegen eine massive Steinmauer – wurde ohne große Widerworte Folge geleistet. Selbst die acht Prozent, die sich zunächst verweigerten, widersetzten sich nicht im eigentlichen Sinne. Zwei Drittel von ihnen suchten ihr Heil in der Flucht mithilfe eines beherzten Sprungs aus dem Fenster, ein weiteres Drittel konnte nach anfänglichem Widerwillen durch einen Schuss in die Luft zur Räson gebracht werden. Professor Wantner und sein Team wollen in den nächsten Monaten die Erkenntnisse ihrer Studie auf mögliche Praxisanwendungen überprüfen. Eine vorgehaltene Waffe könnte etwa dabei helfen, Meinungsverschiedenheiten im privaten Bereich, mühsame Gehaltsverhandlungen in der Firma oder langfristige juristische Auseinandersetzungen erheblich schneller zu einem befriedigenden Abschluss zu bringen als bislang. Die Zusage für die dafür benötigten Fördergelder hat das PFK eigenen Angaben zufolge bereits dank »überzeugender Argumente« erhalten.

Kompromissbereit: Testperson

+++ Er wird es weit bringen: Postbote liefert Paket nach Sibirien aus +++

Frauenquote soll Zahl weiblicher Strafgefangener signifikant steigern

Hinter Gittern – der Frauenknast

Berlin (dpo) - Fällt bald auch die letzte Bastion männlicher Dominanz? Um der völligen Gleichberechtigung einen weiteren Schritt näherzukommen, fordern mehrere feministische Gruppen die Einführung einer Frauenquote für Strafgefangene. Mit ihrer Hilfe soll die Zahl weiblicher Häftlinge bis 2022 schrittweise von 5,8 Prozent auf über 30 Prozent gesteigert werden.

Ob eine Quote allein helfen wird, mehr Frauen hinter Schloss und Riegel zu befördern, scheint indes unklar. Denn es gibt tiefer gehende, strukturelle Gründe dafür, dass bislang auf 51.616 Strafgefangene nur 2973 weibliche Insassen kommen: »Die kriminellen Milieus sind immer noch von Männerseilschaften geprägt, durch die es Frauen erschwert wird, in der Unterwelt Fuß zu fassen«, erklärt die Feministin Alice Weißer auf Anfrage des Postillon. »Dabei können Frauen genauso gut wie Männer stehlen, morden, rauben, betrügen, verletzen oder Steuern hinterziehen.« Weißer sieht die Benachteiligung von Frauen wirtschaftlich als großen Fehler der Unterweltbosse an; denn jüngste Studien haben erwiesen, dass gemischtgeschlechtliche Ganoven-Teams wesentlich effizienter und kreativer arbeiten.

Doch nicht nur im Ver­brechermilieu sind die Ursachen zu suchen. Auch zu milde Richter und Schöffen sind für die geringe Anzahl weiblicher Häftlinge in deutschen Gefängnissen verantwortlich. »Frauen erhalten im Durchschnitt um 21 Prozent kürzere Haftstrafen als Männer, die ein vergleichbares Verbrechen begangen haben«, so Max Haveler vom Verband für Gleichberechtigung im Strafvollzug (VerGleiS). »Wir fordern daher gleiche Haftstrafen für gleiche Verbrechen.« Es gibt aber auch Frauen, die sich gegen eine strenge Quotierung aussprechen. Etwa die zu lebenslanger Haftstrafe verurteilte Doppelmörderin Ludmilla B. (31). Sie findet, dass durch gesetzliche Regelungen die Leistungen erfolgreicher weiblicher Krimineller geschmälert werden. Ob die Frauenquote für den Strafvollzug politisch wirklich durchgesetzt werden kann, ist daher ungewiss. Während das Familienministerium Unterstützung für ein derartiges Gesetz signalisiert, zeigen sich CDU und CSU skeptisch. Unionspolitiker befürworten stattdessen eine sogenannte »Flexiquote«, bei der deutsche Gerichte selbst über die Anzahl der verurteilten Frauen entscheiden dürfen, diese dann aber auch umsetzen müssen. Ansonsten drohen Strafen – allerdings nur für weibliche Richter, um die Quote zu erfüllen.

Ein seltener Anblick:
Weibliche Strafgefangene

+++ Hatte Parteigenossen: Mann war gerne SPD-Mitglied +++

»Nur weil sie weiß ist«
Milchbauern protestieren gegen Laktoseintoleranz

Setzen sich für eine laktosetolerantere Gesellschaft ein: Bauern

Berlin (dpo) - Mehrere Hundert Landwirte haben heute vor dem Bundeskanzleramt in Berlin gegen die fortschreitende Laktoseintoleranz in Deutschland und Europa protestiert. Sie forderten die Regierung auf, endlich wirksam gegen die schändliche Abscheu gegen ein Getränk vorzugehen, von dem man immer dachte, es sei eigentlich schon längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

Doch die Ressentiments sitzen tief. Allein in Deutschland sind schätzungsweise 15 bis 25 Prozent der Gesamtbevölkerung derart laktoseintolerant, dass sie mit heftigen Darmwinden, Übelkeit und Magendrücken bis hin zu Durchfall und Erbrechen reagieren, wann immer sie mit Milch oder Milchprodukten in Berührung kommen.

Weißes Opfer von Intoleranz

»Das ist doch krank! Diese Menschen reagieren geradezu allergisch auf Milch«, so Franz Sonnleitner, der Vorsitzende des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM). Er ist überzeugt, dass Milch vor allem deshalb so häufig mit Laktoseintoleranz konfrontiert ist, weil sie weiß ist. Doch woher kommt dieses Phänomen? Gesellschaftsforscher Hanno Wilbur erklärt: »Laktoseintoleranz ist häufig bei Großstädtern anzutreffen, also bei solchen Menschen, die in ihrem Alltag so gut wie nichts mit Milch zu tun haben. Ich bin sicher, wenn sie sich wie die deutlich laktosetolerantere Landbevölkerung die Mühe machen und Milch besser kennenlernen würden, dann würden viele merken, dass sie ein Getränk wie jedes andere auch ist, und ihre Abneigung einfach herunterschlucken.« Der BDM fordert von der Regierung, umgehend Maßnahmen zu ergreifen. So sollen in Vierteln mit einem hohen Bevölkerungsanteil an Südostasiaten, die als besonders laktoseintolerant gelten, spezielle »Milkworker« eingesetzt werden. Sie könnten zumindest den Kids zeigen, dass Intoleranz nie eine gute Idee ist. Außerdem sollen unbedachte Äußerungen wie »Milchbubi«, »blöde Kuh« und »Milchmädchenrechnung« geächtet werden.

+++ Kennt kein Tabu: Ehefrau will an Pärchenabend lieber Strip-Poker spielen +++

Nase geklaut:

Kleinkind (3) zeigt Onkel nach Familienfeier an

Will ihre Nase zurück: Katie (3)