Die 5-teilige Reihe im Überblick:

Teil 1:

OLYMPISCHE SPIELE UND GOLF

Schau kurz zurück, um Künftiges besser zu überblicken!

Teil 2:

OLYMPISCHE IDEE UND IDEALE IM GOLF

Grundlegende Orientierung auch für dich!

Teil 3:

FAIR GEHT VOR! UND SPIRIT OF THE GAME.

Zeige, dass du Sportsgeist hast!

Teil 4:

CITIUS – ALTIUS – FORTIUS:

TRAINIEREN UND WETTKÄMPFEN IM GOLF

Gib dein Bestes, Leistung macht Spaß!

Teil 5:

GOLF-OLYMPISCHES WORKBOOK

Festige bzw. teste dein Olympisches Wissen!

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

2. Version Januar 2017

© Rainald Bierstedt 2017

Herstellung und Verlag:

BoD Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN 978-3-7431-3301-3

Die Beiträge des Autors zur Verbreitung des Olympischen Gedankens im Golfsport stützen sich im Wesentlichen auf Erfahrungen und Erkenntnisse aus seinen zurückliegenden Tätigkeiten seit 1995 als ...

Mit

freundlicher Empfehlung

INHALT

  1. Die Olympischen Spiele der Antike
    1. Geschichtlicher Verlauf, ein kurzer Abriss
    2. Die Kult- und Kampfstätte Olympia
    3. Teilnehmer und Teilnahmebedingungen
    4. Ablauf und Zeremonien
    5. Die sportlichen Wettkämpfe, die Agone
    6. Über das Siegen und Verlieren
    7. Über die Olympia-Zuschauer
  2. Die Olympischen Spiele der Neuzeit
    1. Erste Ideen / Versuche zur Wiederbelebung der Olympien
    2. Begründung des modernen Olympismus durch Coubertin
  3. Golf und Olympia
    1. Paris 1900: Das erste olympische Golfturnier
    2. St. Louis 1904: Das zweite olympische Golfturnier
    3. Über Bemühungen um ein Golf-Comeback
    4. Rio 2016: Das olympische Golf-Comeback
    5. Olympic Golf – Tokio 2020

Einleitung

Hallo Golffreunde,

wir alle haben sicherlich noch die beeindruckenden Bilder von den Olympischen Sommerspielen in Rio in Erinnerung. Faszinierend! Einfach cool! Man möchte dabei gewesen sein!

Golf stand nach 112 Jahren wieder auf dem Olympischen Programm. Darüber freuten wir uns alle sehr. Mehr noch, auch künftig wird Golf olympisch sein.

Und du könntest dabei sein, oder auch du. Als Spieler oder als Zuschauer. Auf jeden Fall ist man dann Teil der wunderbaren Olympischen Bewegung. Aus dieser Sicht ist es sicherlich spannend, mehr zu erfahren, wie das eigentlich mit Olympia und seinen Spielen anfing, wie es sich weiterentwickelte und welche Rolle Golf dabei spielte. Schließlich möchte man ja als Mitglied der Olympischen Familie Bescheid wissen.

Das 1. Kapitel ist dann auch Olympia der Antike gewidmet. Es ist schon erstaunlich, was die alten Griechen zustande gebracht haben, immerhin vor über 2000 Jahren!

Die Visionen des großen Pierre de Coubertin stehen im Mittelpunkt des 2. Kapitels, das sich vor allem mit der Wiedereinführung der Olympischen Spiele beschäftigt.

Und schließlich, das für Golfer vielleicht wichtigste Kapitel: Golf bei Olympischen Spielen. Aber lest selber nach.

Allzeit schönes Spiel!

Der Autor

„Das Hauptmerkmal

des alten wie des neuzeitlichen Olympismus ist,

dass er eine Religion darstellt … eine

religio athletae …

Der antike Athlet ehrte die Götter …

Grundsätzlich … hatte ich recht, um den erneuerten

Olympismus ein gewandeltes religiöses Gefühl

wiederherzustellen, das durch den Internationalismus und

die Demokratie … vergrößert wurde …“

Pierre de Coubertin

I. Die Olympischen Spiele der Antike

1. Geschichtlicher Verlauf, ein kurzer Abriss

Eine Bemerkung vorweg:

über Ereignisse, die 3000 und mehr Jahre zurückliegen, gibt es keine zeitnahen Dokumentationen mehr. Meistens wurde erst Jahrhunderte später darüber berichtet, gemalt, geschrieben, gestaltet. Aus der Vielfalt von Sagen und sagenhaften Berichten, Erzählungen oder Gedichten alter griechischer Schriftsteller und Poeten (oftmals fragmentarisch und ausgeschmückt) sowie auf der Grundlage der Ergebnisse von Ausgrabungen, Forschungen sowie Analysen von Kunstwerken kann man jedoch einen Überblick über die Olympischen Spiele der Antike gewinnen.

Von den allerersten Anfängen in Olympia

Ein kleiner Ort im Nordwesten der Halbinsel Peloponnes in Griechenland machte Geschichte: Olympia.

Schon im 11. Jahrhundert v. Chr. entstand dort eine Kultstätte, an denen Bauern und Hirten aus der Umgebung den zahlreichen Göttern Opfer darbrachten und um eine gute Ernte baten. Vermutet wird, dass schon in dieser Zeit lokale Wettkämpfe veranstaltet wurden.

Olympia entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem Heiligtum, einem Ort mit Gebäuden, Statuen usw. von zentraler religiöser Bedeutung, dem eine besondere Verehrung und Wertschätzung beigemessen wurde.

Vor allem war es aber das Heiligtum des Zeus, der als Vater der Götter und Menschen besonders verehrt wurde.

Über den Ursprung der Olympischen Spiele der Antike

Wer waren die Begründer der antiken Spiele? Und aus welchem Anlass wurden sie durchgeführt? Auch das lässt sich nicht zweifelsfrei bestimmen.

Entsprechend der griechischen Mythologie sind mehrere Begründer und Begründungen gegeben, fünf davon sollen hier kurz aufgeführt werden:

Pelops, Sohn des Königs Tantalos

Der Sage entsprechend soll Pelops mit Hilfe von Myrtilos den König Oinomaos im Wagenrennen besiegt (mit unlauteren Mitteln) und damit seine Tochter als Frau gewonnen und die Herrschaft über Pisa übernommen haben, die er später auf Olympia ausdehnte. Dort soll Pelops dem Zeus zu Ehren die Olympischen Spiele als Leichenspiele eingeführt haben.

Herakles, der thebanischer Volksheld, Sohn des Zeus

Herkules, so der lateinische Name für Herakles, wurde durch seine Stärke ein berühmter altgriechischer Nationalheros, dem göttliche Ehren zukamen.

Er war Heil- und Orakelgott, Beschirmer der Sportstätten und Paläste. Einer Sage zufolge soll er die Olympischen Spiele am Grab des Pelops als Leichenspiele eingerichtet haben, um ihn zu ehren.

Herakles, der idäische

Der Sage nach soll Rhea (Mutter des Zeus) den idäischen Herakles und seine 4 Brüder die Erziehung des jungen Zeus anvertraut haben, als sie ihn auf Kreta vor Kronos verstecken musste. Dieser idäische Herakles soll später von Kreta aus mit seinen Brüdern nach Peloponnes gekommen sein. Dort habe er einen Wettlauf organisiert und den Sieger mit einem Zweig eines wilden Ölbaumes geehrt.

Zeus, oberster Gott der griechischen Mythologie

Zeus selbst kommt als Begründer der Spiele natürlich auch in Betracht, die er zur Feier seines Sieges über Kronos veranstaltet haben soll.

König Iphitos von Elis

Im alten Griechenland waren Kriege zwischen den Stämmen und Stadtstaaten keine Seltenheit. Dem König Iphitos soll es gelungen sein, mit den Herrschern von Pisa und Sparta einen Vertrag auszuhandeln, der für Olympia die Ekecheiria verkündet: die heilige Waffenruhe.

Der Vertrag soll auf einem Diskus eingraviert worden sein, den auch der große griechische Philosoph Aristoteles gesehen haben will, mit diesem Text:

„Olympia ist ein heiliger Ort, wer es wagt, diese Stätte mit bewaffneter Macht zu betreten, wird als Gottesfrevler gebrandmarkt. Ebenso gottlos ist aber auch jeder, der, wenn es in seiner Macht steht, eine Untat nicht rächt.“

Eine weitere Sage berichtet davon, dass Iphitos folgenden Rat vom Orakel von Delphi erhalten habe: