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© 2015 Karin Ploog

Herstellung und Verlag

BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 9783738672879

Inhalt Band 1.2 - Zweiter Teil

Kapitel 1: Fortsetzung - Komponisten R-Z:

Rosendorff, Emil - 13.12.1877 Berlin-18.03.1942 KZ Litzmannstadt/ Lodz ermordet

Gedenkbuch S. 1228

Emil Rosendorff arbeitete als Kaufmann und war wohl in seiner Freizeit als Komponist und Texter von Schlagern tätig. Er schrieb auch unter den Ps.Limé Frodnesor, Fred Nelsor, E.Rosen und Emilchen Rosen. Ganz Berlin stand Kopf nach seinem Schlager „Haben Sie nicht den kleinen Cohn geseh'n?“

Emil Rosendorff lebte in Berlin, Prenzlauer Berg, Hufelandstr.9 und wurde 1940 noch im Nazilex als in Berlin lebend geführt. Am 27.01.1941 holten ihn die Nazis aus seiner Wohnung und verfrachteten ihn ins KZ Litzmannstadt/Lodz (Berlin, S.1056), wo er am 18.03.1942 im 75.Lebensjahr von den Nazis ermordet worden ist.

Schlager:

Haben Sie nicht den kleinen Cohn geseh'n?

Rosenhain, Jakob - 02.12.1813 Mannheim-21.03.1894 Baden-Baden

Jakob Rosenhain muss noch einen jüngeren Bruder gehabt haben, denn im Nazilex steht ein Eduard Rosenhain, der am 18.11.1818 in Mannheim geboren wurde und 06.09.1861 in Frankfurt/Main verstarb. Er arbeitete als Pianist, Musiklehrer und Komponist. Jakob Rosenhain lebte als Pianist in Paris, dann zog er nach Lichtenthal bei Baden-Baden. Er komponierte laut Tonkünstlerlexikon aus dem Jahre 1895 und 1910 insgesamt ein Konzert, Etüden und Stücke für Pianoforte, Trios, Symphonien und Lieder.

Oper / Operette (Auswahl):

Der Besuch im Irrenhaus (komische Oper) - Le démon de la nuit (Oper) - Liswenna (Singspiel) - Volage et jaloux (komische Oper)

Rothstein, James Jacob - 23.11.1871 Königsberg/Pr.-29.12.1941 KZ Litzmannstadt/Lodz ermordet

Gedenkbuch S. 1259

James Jacob Rothstein arbeitete als Dirigent und Komponist. Er war Schüler von Konstanz Berneker und studierte ab 1893 Komposition bei Max Bruch und Woldemar Bargiel an der Berliner Akademie der Künste. Rothstein komponierte auch unter dem Ps.Carlo Pinozzi.

James Jacob Rothstein schrieb Ernste Musik wie den 94.Psalm für Chor, Orchester und Solisten, Suite für Großes Orchester, Doppelkonzert für Violine und Violoncello mit Orchester, Streichquartett in d, Klavierquintett in h, Klaviersonate in c, Sonate in E für Violoncello und Klavier; auch „Jüdische Gesänge für eine Stimme und Klavier“ (Op.79) und „Improvisationen über eine sephardische Melodie“ für Knabenstimme, Harmonium und Klavier (Manuskript). Von ihm gibt es 115 Opuszahlen; dazu Bühnenwerke, Opern, musikalische Lustspiele, ebenfalls zahlreiche Überbrettl-Kabarett-Lieder unter James Rothstein.

James Jacob Rothstein wirkte bis zu seiner Deportation als Chordirigent und Komponist in Berlin und wohnte in Berlin-Wilmersdorf, Karlsruher Straße 15. Am 01.11.1941 deportierten die Nazis den bald 70-jährigen von Berlin (Berlin S.1078) ins KZ Litzmannstadt/Lodz, wo er am 29.12.1941 ermordet wurde.

Von James Rothstein sind 16 Überbrettl-Titel im Harmonie-Verlag erschienen, darunter:

Chanson (Auswahl):

Auf dem Maskenball (T:Gustav Falke) - Aufruf an die Junggesellen (T:O.J.Bierbaum) - Das Lied von den lieben, süßen Mädeln (T:Ernst von Wolzogen) - Der schöne Alfred (T:Rudolf Alexander Schröder) - Die Spinne im Wald (T:Wilhelm Schulz) - Hätt' ich Geld (T:O.J. Bierbaum) - Ich hatt einmal (T:Gustav Falke) - Im Schlosse Mirabel (T:O.J.Bierbaum) - Lied im Lehnstuhl (T:O.J.Bierbaum) - Madame Adèle (T:Wilhelm Schulz) - Nicht doch (T:Richard Dehmel) - Sie saßen und tranken am Theetisch (T:Heinrich Heine)

Operette:

Die Brautschau (heitere Volksoper) - Die schöne Ariadne (Opera Buffa) - Jasmin (musikalisches Lustspiel, Berlin 1911)

Rotter, Fritz - 03.03.1900 Wien-11.04.1984 Ascona/Schweiz

Fritz Rotter war weder verwandt noch verschwägert mit Alfred und Fritz Rotter. Diese hießen eigentlich Schaie und betrieben einige Theater - dazu mehr in Band 2.

Fritz Rotter arbeitete als Komponist, Textdichter, Revuelibrettist, Bühnenautor, Romanschriftsteller und Drehbuchautor. Er lernte schon früh das Klavierspiel und bereits mit siebzehn Jahren schrieb er Texte und Chansons für Wiener Kabaretts, wie für den Simplicissimus (Simpl). Fritz Rotter wohnte um 1919 im 6.Bezirk und saß meist im Café Raimundshof gegenüber dem Theater. Er lud Hugo Wiener oft zum Platz nehmen ein; dieser bewunderte ihn sehr. Rotters Kusine Wanda war auch dabei; sie war eine rothaarige Schönheit und wurde später unter dem Namen Wanda Rotha eine der größten Schauspielerinnen Londons.

Dann zog er nach Berlin und begann dort mit 24 Jahren seine Karriere als Autor von Liedtexten, Bühnenwerken und Filmdrehbüchern. Eine seiner Stationen war die Bar des Eden-Hotel, denn zu der Zeit war das in Berlin der internationale Treffpunkt von Künstlern. Nun arbeitete er zusammen mit Ralph Benatzky, Rudolf Friml und Robert Stolz. Er schrieb Texte und komponierte auch Filmmusik und Lieder, die von Richard Tauber gesungen wurden, mit dem er sich befreundete. Desgleichen für den deutschen Film mit Jan Kiepura, Marlene Dietrich und vielen anderen Berühmtheiten.

Fritz Rotter war vorwiegend Texter; aber da er auch sehr gut Klavier spielen konnte, gab es ebenfalls einige Kompositionen von ihm; häufig im Teamwork mit Walter Jurmann und Bronislaw Kaper: „Das ist die Straße“ - „Ein spanischer Tango und ein Mädel wie du“ - „Frauen brauchen immer einen Hausfreund“ - „Herr Lehmann, Herr Lehmann“ - „Ich hab im Frühling nur dich geküßt“ - „Lach mich nicht aus“ - „Wien, du bleibst das verwöhnteste Kind der Welt“, u.a. Auch schrieb Fritz Rotter, wie ich persönlich finde, total coole Nonsens-Texte wie: „Ach Otto, Otto“ - „Der Onkel Bumba aus Kalumba tanzt nur Rumba“ - „Die Braut vom Alexander, die geht so auseinander“ - „Heut ist die Käthe etepetete“ - „Heut war ich bei der Frieda (das tu ich morgen wieda)“ - „Ich fahr mit meiner Klara in die Sahara“ - „Mein Gorilla hat 'ne Villa im Zoo“ - „Veronika, der Lenz ist da!“ - „Was macht der Maier am Himalaya?“ - „Wieso ist der Walter so klug für sein Alter?“ ... auch heute noch totale Lachnummern!

Für die Robert-Stolz-Operette „Ein Ballroman“ (Der Kavalier von zehn bis vier) schrieb er zusammen mit Rudolf Oesterreicher und A.M.Willner den Text; sie hatte am 29.02.1924 am Wiener Apollo-Theater Premiere. Im selben Jahr gab es eine Zusammenarbeit mit Karl Farkas und Bruno Hardt-Warden für „Das Fräulein aus 1001 Nacht“ (Ein Rivieratraum) mit der Premiere am 08.10. in Robert Stolz eigener Wiener Bühne. 1927 schrieb er zusammen mit Willi Schaeffers die Texte zur Nelson-Revue „Die Lichter von Berlin“ (T:auch von H.H. Zerlett/A.Rebner/O.Stransky) und im Jahre 1929 für Nelsons Revue „Tombola“ die Texte neben Friedrich Hollaender, Hans H.Zerlett, Franz Molnar und Henry Winterfeld (Bruder von Robert Gilbert).

Fritz Rotters Werke wurden nicht im Nazi-Index angegeben; immerhin schrieb er den Text zum Weltschlager „Ich küsse Ihre Hand, Madame!“ (M:Ralph Erwin, 1928) für seinen guten Freund Richard Tauber. Dieser Titel wurde bis in die 1980er Jahre mehr als 10 Millionenmal aufgelegt! Mitten in seinem größten Erfolg wurde Fritz Rotter, da er Jude war, aus seinem beruflichen Umfeld von den Nazis entfernt! Er musste 1933 die deutsche Hauptstadt verlassen und in seine österreichische Heimat zurückkehren. Doch schrieb er noch bis 1936 weitere Texte für den deutschen Film.

In Wien übersetzte er 1934 zusammen mit Hugo Wiener die Operette „Kadettenliebe“ (T:Bekéffy/Zsilagy/M:P.Gyöngy) - das wars! Auch in Wien währte sein Aufenthalt nicht lange, da machte sich ebenfalls der Faschismus breit. So floh Fritz Rotter mit seiner Frau Mausi 1936 nach Großbritannien, um dann 1938 nach Hollywood zu emigrieren.

Die erste Zeit seiner USA-Emigration hatte Fritz Rotter harte Monate zu überstehen, denn er musste die sprachlichen Barrieren überwinden. Gerade er, der ein absolut witziger deutscher Wortverdreher war und die lustigsten Texte nur so sprudeln lassen konnte! Doch es dauerte gar nicht so lange, da konnte sich dieses Genie wieder durchsetzen. Zuerst entwarf er Film-Treatments, dann arbeitete er an Drehbüchern mit und im Laufe der Jahre wurden nach seinen Scripts gut ein Dutzend Hollywood-Filme gedreht! Es gab eine Zusammenarbeit mit Franz Werfel, Fritz Kortner, Fritz Lang und Billy Wilder; auch mit William Dieterle für den Film „September Affair“ mit Joan Fontaine und Joseph Cotton; dazu arbeitete er mit Bing Crosby. Sein Slowfox „That's all I want from you“ (Das wünsch ich mir von dir) wurde in den USA rund 3.5 Millionenmal verkauft.

So wurde Fritz Rotter auch in Amerika sehr erfolgreich, schrieb sogar 1941 ein Bühnenstück, das in die Sammlung „The Best Plays“ aufgenommen wurde: „Briefe nach Luzern“. Dort verneinte Fritz Rotter die Kollektivschuld der Deutschen, was bei den Amerikanern nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbour zu einer Empörungswelle führte. Es wurde zwar am New Yorker Broadway gespielt, doch wegen Pearl Harbour nach wenigen Wochen wieder abgesetzt!

1945 wurde Fritz Rotter amerikanischer Staatsbürger und 1948 drehte Billy Wilder in Hollywood den Film „Ich küsse Ihre Hand, Madame!“, der auf Rotters weltbekanntes Chanson basiert. Fritz Rotter verließ Hollywood 1950 und kehrte nach Europa zurück. In München quartierte er sich mit seiner Frau Mausi in einem Doppelzimmer im Hotel Bayerischer Hof ein. Seine Frau war unter den Kollegen eine vielgerühmte Köchin, denn sie konnte auf nur einer Kochplatte die besten Menüs zaubern, die es gab!

Im März 1952 hatte in Stuttgart sein Bühnenschauspiel „Christine“ Premiere und 1953 erhielt er zusammen mit Helmut Käutner das Filmband in Gold als bestes Drehbuch für „Nachts auf den Straßen“ mit den Darstellern Hildegard Knef und Hans Albers. Friedrich Hollaender begegnete Fritz und seiner Frau Mausi 1954 in dem Münchener Hotel, wo sie schon seit vier Jahren wohnten.

1960 zog das Ehepaar Rotter in ein Haus nach Ascona am Lago Maggiore, wo beide ihren Lebensabend verbrachten. Dort lebten sie sehr zurückgezogen; und nur im Kreise guter Freunde. Fritz Rotter verstarb wenige Wochen nach seinem 84.Geburtstag am 11.04.1984 an einem Gehirnschlag. Er hinterlässt ein unglaublich umfangreiches Werk an gut 1.200 Liedtexten, unter denen sich absolute Hits und Evergreens befinden; hier leider nur eine kleine Auswahl - aber ein Stöbern würde sich echt lohnen:

Schlagertext (Auswahl):

Ach, Otto, Otto…! (M:B.Kaper, 1930) - Am schönen Titicacasee (M:W. Jurmann) - Auf Wiedersehn, Herr Doktor! (M:B.Kaper, 1929) - Boxerlied (M:Artur Guttmann, 1930) - Casanova, ich lieb' dich! (M:O. Stransky, 1927) - Deine Mutter bleibt immer bei dir (M:W. Jurmann, 1929) - Der Onkel Bumba aus Kalumba tanzt nur Rumba (M:Hermann Hupfeld) - Die Braut vom Alexander, die geht so auseinander (T:mit O. Stransky/M:R.Nelson, 1927) - Drei Tage Liebe (M:F.Hollaender, 1931) - Du kommst für mich in Frage (Please/M:Ralph Rainger/OT:Leo Robin, 1932) - Du warst mir ein Roman (M:B.Kaper, 1931) - Eine kleine Reise im Frühling mit dir (M:W.Jurmann, 1931) - Es kommt nichts Besseres nach dir (M:Wehle) - Es war einmal ein Frühlingstraum (M:R.Tauber, 1930) - Es wird schon wieder besser (M:W.Jurmann/B.Kaper, 1932) - Fort mit den Grenzen (M:Wehle) - Gib nur acht, über Nacht kommt die Liebe! (M:B.Kaper, 1929) - Heut' hab' ich Premiere bei einer schönen Frau! (M:R.Tauber, 1928) - Heut ist die Käte etepetete (T:mit O. Stransky/M:Anton Profes, 1927) - Heut war ich bei der Frieda (das tu ich morgen wieda) - Ich bin der Hans im Glück! (M:P.Mann/St.Weiß, 1933) - Ich bleib dir treu die nächsten 100 Jahre (M:Wehle) - Ich fahr mit meiner Klara in die Sahara (M:O.Stransky, 1927) - Ich glaub' nie mehr an eine Frau (M:R.Tauber, 1929) - Ich hab dich lieb, braune Madonna (M:Santiago Lopez, 1931) - Ich hab' mich so an dich gewöhnt (Black Bottom/M:R.Henderson/T:B.G. de Sylva/d/T:F.Rotter/O.Stransky, 1926) - Ich hab mir für Grinzing einen Dienstmann engagiert - Ich kann nie schlafen - Ich küsse Ihre Hand, Madame… (M/T:F.Rotter/M:Ralph Erwin, 1928) - Ich lieg' so gern, so gern, so gern im grünen Gras! (M:W.Jurmann, 1933) - Im Gasthaus ,Zum goldenen Stern' (M:Krome/ Hermann) - Immer wenn ich glücklich bin, muss ich weinen (M:W. Jurmann/B.Kaper, 1933) - In der Schweiz und in Tirol (T:mit O. Stransky/M:Anton Profes, 1928) - Ins blaue Leben (M:Ralph Erwin, 1932) - Kind, ich freu' mich auf dein Kommen (M:W.Jurmann/B.Kaper, 1933) - Kleines Fräulein, einen Augenblick (T:mit K.S.Richter/M:G. Mohr, 1936) - Leutnant warst du einst bei den Husaren… (M:R.Stolz, 1929) - Liebe war es nie (M:Fred Markush, 1931) - Man trägt rot, wenn man verliebt ist (M:P.Mann/St.Weiß, 1932) - Mein Gorilla hat 'ne Villa im Zoo (M:W.Jurmann/B.Kaper) - Mein lieber Schatz, bist du aus Spanien? (M:Enrique Santeugini, 1931) - Ninon, lach mir einmal zu (M:W.Jurmann/B.Kaper/T:mit E.Marischka, 1933) - Ob du glücklich bist (Sweet Sue/M:V.Young) - Oh, Madonna (M:W.Jurmann/B.Kaper/ T:mit E.Marischka, 1933) - Rosa, reizende Rosa… (M:H.J.Salter, 1931) - Schade, daß Liebe ein Märchen ist (M:W.Jurmann/B.Kaper, 1932) - Spiel' mir auf der Balalaika einen russischen Tango (M:B.Kaper, 1931) - Veronika der Lenz ist da (M/T:F.Rotter/M:W.Jurmann, 1930) - Warum vergißt du mich, wenn ich nicht bei dir bin? (M/T:F.Rotter/ M:F.Grothe, 1930) - Was hast du schon davon, wenn ich dich liebe (T:mit K.Farkas/M:R.Benatzky, 1933) - Was macht der Maier am Himalaya? (T:mit O.Stransky/M:Anton Profes, 1928) - Was weißt denn du, wie ich verliebt bin (M:W.Jurmann, 1926) - Wenn der weiße Flieder wieder blüht (M:Franz Doelle, 1928) - Wieso ist der Walter so klug für sein Alter?

Operette / Revue (Text):

Das Fräulein aus 1001 Nacht (Ein Rivieratraum, 1929) - Die Lichter von Berlin (1927) - Ein Ballroman (Der Kavalier von zehn bis vier, 1929) - Kadettenliebe (Ü/1934) - Tombola

Film (Auswahl):

4½ Musketiere (T/1935) - Abenteuer am Lido (T/1933) - Alraune (T/1930) - Bretter, die die Welt bedeuten (T/1934/35) - Bubi (T/1936) - Das Blaue vom Himmel (T/1932) - Das gelbe Haus des King-Fu (T/1930/31) - Das lockende Ziel (T/1930) - Das schöne Abenteuer (T/1932) - Das Tagebuch der Geliebten (T/1935) - Der brave Sünder (T/1931) - Der Durchschnittsmann (T/1931) - Der Greifer (T/1930) - Der große Bluff (T/1932) - Der weiße Teufel (T/1929/30) - Die elf Schill'schen Offiziere (T/1932) - Die Frau im Mond (T/1928/29) - Die große Attraktion (T/1931) - Die Lindenwirtin (D/T/1930) - Die Marquise von Pompadour (T/1931) - Die Nacht gehört uns (T/1929) - Die süße Yvonne (T/1929) - Die vom Rummelplatz (T/1930) - Die wunderbare Lüge der Nina Petrowna (T/1928/29) - Drei Tage Liebe (T/1931) - Drei von der Kavallerie (T/1932) - Ehe mit beschränkter Haftung (T/1931) - Eine kleine Liebelei (T/1929) - Eine von uns (T/1932) - Ein Lied für Dich (T/1932/33) - Ein toller Einfall (T/1932) - Es war einmal ein Walzer (T/1932) - Es wird schon wieder besser... (T/1931/32) - Fräulein Lilli (T/1936) - Fünf von der Jazzband (T/1931/32) - Grock (T/1930/31) - Großstadtschmetterling.Ballade einer Liebe (M/1928) - Hai-Tang.Der Weg zur Schande (T/1929/30) - Heute Nacht-eventuell (T/1930) - Heut kommt's drauf an (T/1932/33) - Ich glaub' nie mehr an eine Frau (T/1929/30) - Ich küsse ihre Hand, Madame (T/1928) - Ich will Dich Liebe lehren (T/1932/33) - In Jena sind alle Mädels so blond (T/1929) - Katharina, die Letzte (T/1935/36) - Kind, ich freu' mich auf Dein Kommen (T/1933) - Kleine Mutti (T/1935) - Kreuzworträtsel (T/1931) - Lachende Erben (T/1932/33) - Letzte Liebe (T/1934) - Leutnant warst du einst bei den Husaren (T/1930) - Liebe im Ring (D/T/1929/30) - Liebe, Schmerz und Ernst (M/1932) - Madame wünscht keine Kinder (T/1932) - Max Hansen: Wir haben uns gut verstanden (M/1929) - Melodie der Liebe (T/1932) - Melodie des Herzens (T/1929) - Moderne Mitgift (T/1932) - Muß man sich gleich scheiden lassen? (T/1932) - Peter (T/1934) - Phantome des Glücks (T/1929) - Sag mir, wer Du bist (T/1932/33) - Salto Mortale (T/1931) - Schicksalswürfel (T/1928/29) - Seitensprünge (T/1930/31) - Trara um Liebe (T/1931) - ... und das ist die Hauptsache (T/1931) - Wenn die Liebe Mode macht (T/1932) - Wenn der weiße Flieder wieder blüht (T/1929) - Wer nimmt die Liebe ernst? (T/1931) - Zwei Herzen im ¾ Takt (T/1929/30) - Zwei in einem Auto (T/1931/32)

Film nach WW2 (Auswahl):

Der Lügner (M/1961) - Die Halbzarte (Stoff/1958/59) - Die Schatten werden länger (M/1961) - Ich und meine Frau (Darsteller/1953) - Illusion in Moll (D/T/1952) - Nachts auf den Straßen (D/M/1951) - Wenn der weiße Flieder wieder blüht (T/1953)

Salter, Hans Julius - 14.01.1896 Lemberg-23.07.1994 Los Angeles

Lemberg/Galizien heißt heute: Lwów/Lwiw/Ukraine.

Hans J.Salter lebte laut Nazilex 1940 als Komponist in Wien, da befand er sich aber schon in den USA! Auch wurde dort sein Geburtsort mit Lemberg angegeben; dies wird im Unilex- Hamburg bestätigt und man beruft sich dort auf die Quellen „WStLA SalterHJ“ und „EBB SalterHJ“; in anderen Quellen steht fälschlicherweise als Geburtsort Wien.

Hans Julius Salter erblickte am 14.01.1896 in Lemberg das Licht der Welt. Er muss einige Geschwister gehabt haben; doch wie viele- und wer seine Eltern waren, konnte ich derzeit noch nicht herausfinden. Hans Julius Salter besuchte das Gymnasium und finanzierte sich seine Klavierstunden selbst, denn seine Eltern unterstützten dieses Interesse nicht! Es könnte aber auch gewesen sein, dass sie schlichtweg kein Geld hatten, um ihm die Stunden finanzieren zu können!

Es ist ebenfalls nicht bekannt, ob Hans J.Salters Familie nach Wien zog und er dort das Gymnasium besuchte oder er nach seiner Schulzeit zum Studium nach Wien ging? Auf jeden Fall begann er nach der Matura ein Studium an der Wiener Musikakademie. Gleich 1914 wurde er zum Militärdienst eingezogen, an die Front verfrachtet und musste dort bis zum Kriegsende 1918 dienen! Nach WW1 konnte er endlich sein Musikstudium fortsetzen. An der Wiener Universität studierte er Musikwissenschaften bei Guido Adler (1855-1941), Hans Gál (18901987) und Egon Wellesz (1885-1974) und an der Wiener Musikakademie (heute HfMuT) waren seine Lehrer Felix von Weingartner (1863-1942), Egon Lustgarten, Franz Schreker (1878-1934), und für eine kurze Zeit auch Alban Berg (1885-1935). Veranstaltungen der Gesellschaft für moderne Musik, wo zu der Zeit Richard Strauss und Gustav Mahler gespielt wurden, hinterließen bei ihm einen bleibenden Eindruck. Um sein Studium zu finanzieren, arbeitete Salter in Gelegenheitsjobs; auch verstarb der Vater früh, sodass er und zwei seiner Brüder den Lebensunterhalt der Familie sichern mussten.

Für Hans Julius Salter war es aus finanziellen Gründen eine Utopie, die Komponistenlaufbahn einzuschlagen; so begann er zunächst als Korrepetitor. Nach seinem Studium arbeitete er als Kapellmeister an verschiedenen Theaterbühnen und später wurde er Direktor der Wiener Volksoper. In den Theaterferien 1922 kam er erstmals mit dem Film in Berührung: er dirigierte an mehreren Wiener Kinos die Begleitorchester von Stummfilmoperetten. 1924 übersiedelte Salter auf gut Glück nach Berlin, wo er sich als Probenpianist über Wasser hielt. Dann erhielt er verschiedene Dirigate für Operettenaufführungen, die ihn sogar an die Berliner Staatsoper führten.

Werner Schmidt-Boelcke bot ihm 1928 ein Dirigat am Berliner Capitol-Kino an, wo er sofort positive Kritiken erhielt. Daraufhin folgte im November 1928 eine Verpflichtung an den Ufa-Palast am Zoo, dem damals größten Kino Deutschlands. Salter begann mit seinen ersten Filmillustrationen und setzte exakt auf die Szenenlänge seine Musiksequenzen, die er vorher mit den jeweiligen Orchestern präzise probte. Auch gründete er seine Kapelle Hans Salter, mit der er im Berliner Rundfunk oft zu Gast war; das Repertoire bestand aus Gehobener Unterhaltungsmusik und Schlagern. Aus dem Stummfilm entwickelte sich der Tonfilm und Salter wechselte ab 1929 als Dirigent vom Kino in die Ufa-Filmstudios. Immer mehr wurde er Filmkomponist und avancierte zum Leiter der Ufa-Musikabteilung, wo er bis zur Nazi-Machtergreifung 1933 an gut elf Tonfilmen mitwirkte. Sein Ufa-Schicksal war besiegelt, da Salter die jüdische Religionszugehörigkeit besaß.

Er ging vorerst nach Wien zurück, wo er zusammen mit Walter Jurmann, Bronislaw Kaper, Artur Guttmann und Fritz Spielmann von 1933 bis 1936 an mehreren Filmen für die europäische Universal Filmgesellschaft arbeitete. Salter erkannte frühzeitig die Zeichen der Zeit und hatte glücklicherweise noch guten Kontakt zu ehemaligen Schulkameraden, die schon in den 1920er Jahren nach New York ausgewandert waren; diese besorgten ihm das nötige Affidavit und er verließ 1937 Europa für immer Richtung USA.

Dort ging er nach Hollywood und stand wieder einmal - wie damals in Berlin - vor dem Nichts! Erstmal verdiente er sich mit Gelegenheitsjobs seinen Lebensunterhalt. 1938 verhalfen ihm seine Freunde Henry Koster (Hermann Kosterlitz) und Joe Pasternak zu einem Job bei der Universal. Das kam so: für „The Rage of Paris“ fehlten noch 4.5 Minuten Musik, die Salter innerhalb von drei Tagen komponieren sollte. Gesagtgetan…und alle waren zufrieden; aus einer Festeinstellung wurde zunächst nichts...aber er erhielt schon einmal Kleinstaufträge. Nach einem mühsamen Jahr bekam er 1939 endlich einen Vertrag bei der Universal. Dort war er dem Musikdepartment-Leiter Charles Previn unterstellt und als Orchestrator für Frank Skinner tätig. Mit ihnen schuf er zusammen den musikalischen Hintergrund für diverse Horrorfilme: „House of Frankenstein“ - „Man made Monster“ - „The Ghost of Frankenstein“ - „The Wolf Man“ u.a. Salter arbeitete für rund dreißig Jahre hauptsächlich für die Universal Pictures Studios.

1942 erhielt Hans J.Salter die amerikanische Staatsbürgerschaft und bis zum Jahre 1947 gehörte er zu den führenden Köpfen der Musik-Gestaltung bei Universal Pictures; das setzte sich dann von 1950 bis 1952 fort. Er komponierte, arrangierte und dirigierte die Musik zu mehr als 450 Filmen und arbeitete auch einige Male mit Paul Dessau und anderen Emigranten musikalisch zusammen. Durch seine Innovationen trug er zum Leinwandruhm vieler Produktionen bei. Als Musikdirektor war er ebenfalls für die Playback-Synchronisationen von Musicals verantwortlich. Man ging später dazu über, seine Filmkompositionen in einer Bibliothek zu sammeln, die dann als Stock-Music Collection neuen Filmproduktionen zur Verfügung standen.

Hans Julius Salter avancierte in Hollywoods Traumfabrik zu den meist beschäftigten Filmmusik-Komponisten. Mehrfach wurde er für den Academy Award nominiert: „It started with Eve“ (Die ewige Eva, 1941) - „The amazing Mrs.Holliday“ (1943) - „The merry Monahans“ (1944) - „Das Lied des Lebens“ (1944) und „Die Liebe unseres Lebens“ (1945).

Nebenher hatte er sogar noch Zeit, E-Musik zu komponieren; darunter ein Klaviertrio, Kammermusik und Orchesterwerke. Salter war Mitglied der ASCAP und beendete seine Tätigkeit für den Film zum Ende der 1960er Jahre. Hans Julius Salter verstarb am 23.07.1994 in Studio City in Los Angeles im gesegneten Alter von 98 Jahren! Sein Grab befindet sich auf dem Hollywood Forever Cemetery.

Schlager (Auswahl):

Diese Melodie ist ganz bestimmt etwas für Sie! - La Castiliana/Die Frau'n in Castilien - Rosa, reizende Rosa (T:F.Rotter,1931)

Film in Deutschland bis 1933 / in Österreich bis 1936 (Auswahl):

(ML=Musikalische Leitung)

4½ Musketiere (ML/1935/36) - Abenteuer am Lido (ML/1933) - Alles für die Firma (M/1934/35) - Bubi (ML/1936) - Das Schiff der verlorenen Menschen (1929) - Der Herr Bürovorsteher (ML/1931) - Der Mann, der den Mord beging (L'homme qui assassina, M/ML/1930/31) - Der wahre Jakob (M/1930/31) - Die blonde Nachtigall (ML/1930) - Die vier Mullers (M/1934/35) - Die wunderbare Lüge der Nina Petrowna (ML/1928/29) - Fräulein Lilli (M/1936) - Gloria (M/ML/1931) - Goldblondes Mädchen, ich schenk Dir mein Herz bin ja so verliebt... (M/1931/32) - Holzapfel weiß alles (M/1931/32) - Karneval und Liebe (ML/T/1934) - Katharina, die Letzte (M/ML/1935/36) - Liebe auf Brettln (1935) - Madame wünscht keine Kinder (Madame ne veut pas d'enfants, ML/1932/33) - Mein Freund der Millionär (1932) - Scherben bringen Glück (1932) - Teilnehmer antwortet nicht (ML/1932)

Film in den USA (Auswahl):

Against all flags (Gegen alle Flaggen, 1951) - Beau Geste (Drei Fremdenlegionäre, 1966) - Bend of the river (Meuterei am Schlangenfluß, 1951/52) - Black friday (Schwarzer Freitag, 1940) - Can't help singing (Das Lied des goldenen Westens, 1944) - Das Lied des Lebens (1944) - Die Liebe unseres Lebens (1945) - Flesh and fury (Sein großer Kampf, 1951) - His butlers sister (Die Stubenfee, 1943) - Hold back the night (Teufelskommando, 1955) - House of Frankenstein (Frankensteins Haus, 1944) - Invisible agent (Der unsichtbare Agent, 1942) - It started with Eve (Die ewige Eva, 1941) - Magic doll - Phantom Lady (Zeuge gesucht, 1944) - Return of the gunfighter (Heiße Colts in harten Fäusten, 1967) - Scarlet street (Straße der Versuchung, 1945) - Singapore (1947) - Son of Dracula (Drakulas Sohn, 1943) - The amazing Mrs.Holliday (1943) - The Battle of Apache Pass (Die Schlacht am Apachenpaß, 1951) - The Duel at Silver Creek (Schüsse in Neu-Mexiko, 1951) - The far horizons (Am fernen Horizont, 1954) - The gunfight at Dodge City (Duell in Dodge City, 1959) - The human jungle (Immer jagte er Blondinen, 1954) - The invisible man returns (Der Unsichtbare kehrt zurück, 1940) - The invisible man's revenge (Der Unsichtbare nimmt Rache, 1944) - The merry Monahans (1944) - The Oklahoma (Dakota, 1956) - The Spoilers (Die Freibeuterin/ Stahlharte Fäuste, 1942) - The tall stranger (Die große Fremde, 1957) - Three brave men (Die unsichtbare Front, 1955) - Thunder on the hill (Schwester Maria Bonaventura, 1951) - Tower of London (Der Henker von London, 1939) - Untamed frontier (Der Tag der Vergeltung, 1952) - Wichita (1955)

Silving, Bert - 10.12.1887 Wien-09.02.1948 New York/NY

Bertold Silbinger wurde am 10.12.1887 in Wien geboren. Über seine Familie habe ich derzeit nichts herausgefunden; es muss aber ein gutbürgerliches Haus gewesen sein, in dem Musik ganz oben stand, denn schon früh hatte er Instrumentalunterricht. Aufgrund des Lebenslaufes muss er auch in Wien das Gymnasium besucht haben. Seine Matura wurde ihm am 15.07.1904 ausgestellt. Jedenfalls ist belegt, dass er Musikgeschichte, Harmonie- und Instrumentationslehre, Klavier und Violine am Wiener Konservatorium für Musik und darstellende Kunst bei den Professoren Grädener, Mandyczewski, Grün, Ludwig und von Perger studierte.

Irgendwann arbeitete er unter dem Ps.Bert Silving als U-Musiker (Violine, Gitarre, Klavier) und war dazu Dirigent und Komponist. In Wien gründete Bert Silving seine eigene Kapelle, mit der er jahrelang bei Radio Wien spielte. Viele Tourneen führten ihn und seine Musiker durch Europa und später auch in die USA. Bert Silving war ebenfalls als Arrangeur von E-und U-Musik tätig. Laut Nazilex lebte Bert Silving 1940 in Wien, was wahrscheinlich mal wieder nicht stimmte! Wann und wie er in die USA emigrierte, konnte ich bis dato nicht herausfinden.

Ich gehe aber davon aus, dass er bereits vor dem Anschluss 1938 das Land verließ und schon 1940 in den USA lebte. Bert Silving schrieb eine große Anzahl zum Teil selbst getexteter Lieder - ebenfalls einige Operetten. Seine letzte Operette „The Story of magic Slippers“ (Libretto:Gustav Holm=alias Dr.R.Weil) vollendete er knapp vor seinem Tode am 09.02.1948 in New York.

Schlager (Auswahl):

Alt-Wiener Ständchen - Beautiful Florida - Blow wind blow - Du warst mein Glück - Eines schönen Tages wird's vorbei sein - Ich hab einen Gusto auf Wien - Illusion - Kleine Mädchen - Märchen, die der Wind erzählt - Miss Austria - Mutter Donau - Sängerfahrt (Potpourri) - Salmannsdorf - Schau in die Augen - Sommerhaidenweg - Unser Schubert - Wenn leise durchs Radio - Wer sich in Wien verliebt - Wo ist der letzte Wiener?

Operette (Auswahl):

Eines schönen Tages wird's vorbei sein - The story of magic slippers

Spielmann, Fritz - 20.11.1906 Wien-21.03.1997 New York/USA

Der Komponist Fritz (Fred) Spielmann stand im Nazilex von 1940 mit Wiener Wohnsitz, doch da war er schon erfolgreich in den USA tätig.

Fritz Spielmann wurde am 20.11.1906 in Wien als Sohn jüdischer Eltern geboren. Fest steht, dass er eine gute musikalische Früherziehung erhielt, was sich auch in seinem weiteren Lebenslauf zeigt. Er studierte zunächst an der Wiener Akademie für Musik und darstellende Kunst; u.a. Theorie bei Joseph Marx (1882-1964), der dort bis 1925 wirkte, und Hans Gál (1890-1987/bis 1928 in Wien). Dann führte ihn sein Weg nach Berlin, wo er die amerikanische U-Musik für sich entdeckte. Mit der Nazi-Machtergreifung 1933 musste er wohl, wie viele andere jüdische Kollegen auch, nach Wien zurückgegangen sein.

Dort arbeitete er zusammen mit Artur Guttmann, Hans Julius Salter, Stephan Weiß und Fritz Rotter an mehreren Filmen für die europäische Universal Filmgesellschaft. Seine letzte österreichische Produktion war „Fräulein Lilli“ (1936), wieder zusammen mit H.J.Salter und Stephan Weiß; den Text schrieb Fritz Rotter.

Fritz Spielmann wurde in Wien ebenfalls zu einem gefragten Bühnen- und Schlager-Komponisten; besondere Aufmerksamkeit erreichte er durch seinen Schlager „Schinkenfleckerln“. Dazu trat er in den Kabaretts Der liebe Augustin und Fiaker auf. Mit Stephan Weiß komponierte er sowohl die Musik zum musikalischen Lustspiel „Pam-Pam“ (T:Max Kolpe) für das Theater an der Wien am 03.11.1937 als auch „Herzklopfen“ (T:Hanns Haller) für die Wiener Scala.

Mit dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland emigrierte Fritz Spielmann 1938 über Paris nach New York, wo er schnell Kontakt zu seinen nun ebenfalls emigrierten Kollegen fand. Zusammen mischten sie die dortige Kleinkunstszene mächtig auf! Dank seiner Vielseitigkeit bekam er schnell Kontakt zum amerikanischen Film, wo er ab 1944 in Hollywood große Erfolge feiern konnte. Seine Songs wurden von den damaligen Stars des Showgeschäfts interpretiert, wie: Doris Day, Bing Crosby, Frank Sinatra und auch Elvis Presley. Am New Yorker Broadway konnte er 1962 mit „The stingiest Man in Town“ ein erfolgreiches Musical verbuchen. Auch erhielt er für „Paper Roses“ einen Grammy Award. Ab 1970 wirkte er dazu wieder in Wien, dem Ursprung seines Schaffens.

Fritz Spielmann verstarb am 21.03.1997 in New York im gesegneten 91. Lebensjahr. Er hinterliess ein umfangreiches Werk, was sich heute im Archiv der Berliner Akademie der Künste befindet; hier nur eine kleine Auswahl:

Chanson / Schlager (Auswahl):

Ich bin bös (M:mit Stephan Weiß/T:Hanns Haller, 1937) - Mit den Augen der Liebe (M:mit St. Weiß/T:H.Haller, 1937) - Schinkenfleckerln (1936)

Chanson / Schlager in den USA (Auswahl):

A purple cow - I don't want to - If love is good to me - One finger melody - Paper roses - Shepherd serenade - You won't forget me

Operette (Auswahl):

Herzklopfen - Pam-Pam

Musical in den USA (Auswahl):

The stingiest man in town (1962)

Film (Auswahl):

Fräulein Lili (M:mit A. Guttmann/H.J.Salter/St.Weiß/T:F.Rotter, 1936)

Spoliansky, Mischa - 28.12.1898 Bialystok-28.06.1985 London/GB

Białystok/Russland gehört heute zu Polen.

Mischa Spoliansky schrieb auch unter den Ps.Arno Billing und Toni Galento.

Mischa Spoliansky wurde gerühmt für die Brillanz und Treffsicherheit seiner Musik. Er hatte ein überdurchschnittliches melodisches und parodistisches Talent, was er sowohl in der Posse (Das Haus dazwischen), Musikkomödie (Zwei Krawatten), der heiteren Oper (Himmelmayer), Jazzoper (Rufen Sie Herrn Plim) als auch in der Revue (Es liegt in der Luft) und dem Musical (Katharina Knie) einzusetzen verstand. Er war tätig als Konzertmeister, Sänger, Tonfilm-, Operetten- und Revuekomponist; dazu schrieb er auch symphonische Dichtungen und Opern.

Michail Pawlowitsch Spoljanskij entstammte einer musikalischen Familie und war der Jüngste von drei Kindern. Sein Vater war der Bariton Paul Spoliansky (Pinchas Moschkow/15.(28.).07.1856 Radomysl/ Russland-30.04.1907 Dresden), der als Opernsänger tätig war; von seiner Mutter ist leider nichts bekannt. Sein älterer Bruder Aleksander (*07.10.1884 St. Petersburg) erhielt Cellounterricht und wurde Cellist im Warschauer Sinfonieorchester; später arbeitete er auch als U-Musiker in Berlin. Seine Schwester Lisa (*09.12.1892 Białystok/verheiratete Schröder/ seit 1933 Exil in Italien) wurde eine Meisterschülerin von Artur Schnabel und avancierte zur erfolgreichen Konzertpianistin.

Gleich nach Mischas Geburt zog die Familie nach Warschau, später nach Kalisz. Durch die Furcht vor antijüdischen Pogromen (zwischen 1882 bis 1903 machten sich 25.000 Juden auf ihren Weg nach Zion) und die wechselnden Engagements des Vaters, kam es für die gesamte Familie zu häufigen Ortswechseln. 1903 gab es wieder schwere Judenpogrome; dazu verstarb kurze Zeit später noch seine Mutter! Nun war Mischa mit sechs Jahren Halbwaise geworden. Die Familie teilte sich: seine älteren Geschwister zogen nach Berlin, um ihre musikalische Weiterbildung voranzutreiben und Mischa zog 1905 mit dem Vater nach Wien; dann übersiedelten sie nach Dresden. Schon früh erhielt Mischa, genau wie seine beiden älteren Geschwister vor ihm, eine musikalische Ausbildung in Klavier, Geige und Cello. In Dresden bekam er Unterricht bei Prof.Mark Günzberg und seiner Frau und im zehnten Lebensjahr gab Mischa sein erstes öffentliches Konzert. Schon bald darauf (30.04.1907) verstarb auch sein Vater in Dresden und die Waise Mischa wurde von Verwandten in Königsberg aufgenommen.

Mit Kriegsausbruch 1914 floh er von Königsberg nach Berlin, denn seine älteren Geschwister waren nun reif genug, ihn unter ihre Obhut zu nehmen. Sein Bruder Aleksander arbeitete als Unterhaltungsmusiker (Cello/Saxophon/Akkordeon) und seine Schwester Lisa studierte noch bei Artur Schnabel Klavier. Mischa begann sofort eine Lehre in dem Berliner Bekleidungshaus Hermann Gerson; doch es dauerte nicht lange, da brach er diese ab, und studierte Musik.

Um sich sein Musikstudium am Stern'sches Konservatorium zu finanzieren, betätigte er sich als Pianist in Caféhäusern, so auch im Trio seines Bruders im Café Schön Unter den Linden. Außerdem spielte er Klavier im Ufa-Theater in der Friedrichstraße und im Orchester von Dr.Giuseppe Becce vor der Kino-Leinwand des Mozartsaals am Nollendorfplatz. Dort spielte auch ein etwas rundliches Mädchen die zweite Geige: es war Marlene Dietrich! Die Freundschaft der beiden wirkte bis über die 1955er Jahre hinaus. Spolianskys erste Kompositionen wurden gleich vom Ufa-Filmtheaterorchester in der Friedrichstraße gespielt; dazu arbeitete er 1918 als Orchesterleiter eines russischen Emigrantenkabaretts.

Hier möchte ich eine Begebenheit aus dem Jahre 1919 einfließen lassen, die Curt Bois in seinem Buch beschrieb: er lernte Mischa Spoliansky in der Kakadu-Bar kennen, der dort als Pianist tätig war und ein Wunschkonzert spielen musste! ... Zum -zigsten Mal Paul Linckes „Glühwürmchen glimmre“! Das „arme Glühwürmchen“ ... Curt Bois beschrieb ihn als nicht älter als zwanzig und schien bessere Tage nie gesehen zu haben. Da bewarf ihn ein Betrunkener mit Bierdeckeln und Geldscheinen - aus Trotz spielte er immer schöner. Curt Bois war von ihm so begeistert und bat ihn an seinen Tisch, sie stellten sich wie Erwachsene vor...fünf Whiskey und er schrieb den Schlager, den Curt Bois im Kopf hatte, aber mangels Noten nicht aufschreiben konnte, aufs Tischtuch. Nach sieben Whiskeys schworen sie sich ewige Freundschaft und bewarfen die anwesenden Unternehmer mit Bierdeckeln. Jahre später (1925) fragte Max Reinhardt Curt Bois nach einem Komponisten, der modern- und trotzdem gut ist! Curt Bois: „Herr Professor, wenn Sie sich bitte einmal Mischa Spoliansky anhören wollten!“ Er tat es und engagierte ihn für „Victoria“.

Mischa Spoliansky komponierte auch für das Schall und Rauch und spielte dort Piano. Sein „Morphium-Walzer“ (1920), von Anita Berber getanzt, wurde der Schlager der Inflationsjahre. Reinhardts Kabarett endete im Februar 1921 und Hans von Wolzogen übernahm es unter dem eingeführten Namen. Unter dem Ps.Arno Billing komponierte Spoliansky 1921 die Melodie zur ersten Hymne der Homosexuellen „Das lila Lied“ (T:Kurt Schwabach), welches Magnus Hirschfeld gewidmet war. Es kam auch unter einem anderen Text heraus: „Sei meine Frau für 24 Stunden“. Mischa Spoliansky wechselte dann an die Münchener Bonbonniere, zur Barberina und Rampe.

Ab 1921-23 arbeitete er für Trude Hesterbergs Wilde Bühne und dort lernte er Marcellus Schiffer und seine Frau Margo Lion kennen. Gemeinsam entstanden: „Der möblierte Herr“ - „Die Linie der Mode“ - „Ick hab mir jarnischt bei gedacht“ - „Verständigungspolitik und Mittelstandsromanze“ (T:Peter Squenz) - „Wenn der Frühling in die Hölle steigt“ (T:Hermann Vallentin) - „Matrosenlied“ - und gesungen von Curt Bois „Kinder der Zeit“. Er schrieb auch die Musik zu „Der kleine Mann“ für Trude Hesterbergs Wilde Bühne, für die er ebenfalls Texte von Kurt Tucholsky, Walter Mehring, Joachim Ringelnatz und Klabund vertonte. Daneben gründete er 1921 in Berlin seinen eigenen Musikverlag (Heiki), wo er eigene Kompositionen verlegte; als Pianist spielte er in verschiedenen Unterhaltungsorchestern und Jazzkapellen; so bei Dajos Béla, Julian Fuhs, bei den Weintraubs Syncopators und der Clive Williams Original Jazzband.

Schon in den frühen 1920er Jahren war er als Komponist, Sänger, Arrangeur, Orchesterleiter und Pianist an zahlreichen Studio-Produktionen beteiligt. Er war unglaublich vielseitig; auf der einen Seite spielte er für die Schallplatte amerikanische Standards und George Gershwins „Rhapsodie in Blue“ ein und dann begleitete er am 01.10.1926 im Klassikbereich den Star-Tenor Richard Tauber bei Franz-Schubert-Liedern und zwölf Volksliedern. Mischa Spolianskys Vielseitigkeit war schon enorm! Im Gegensatz zu heute gab es damalige Zeit keine Vorurteile, wenn man crossover tätig war...es war zu der Zeit einfach üblich!

1922 trat er aus der jüdischen Religionsgemeinschaft aus und heiratete die Tänzerin Elsbeth (Eddy) Reinwald; am 05.09.1923 wurde deren Tochter Irmgard in Berlin geboren (wurde später die Schauspielerin Spoli Mills; sie verstarb am 11.03.2004 in London); sie bekamen insgesamt drei Mädchen.

Ab 15.02.1924 wurde Mischa Spoliansky Hauskomponist im Kabarett Tü-Tü (eröffnet von Wilhelm Bendow in den Räumen der Wilde Bühne). Im selben Jahr schrieb er mit Friedrich Hollaender die Musik zur Revue „Das hab ich mir gedacht“ (T:Martinsberg-Reimer/F.Hollaender). In die Komödie Berlin kam seine Musik zu „Die drei Losgelassenen“ (frei bearbeitet nach Marie Madeleine von Wilhelm Bendow), deren Premiere am 11.12.1925 stattfand. Auch holte ihn, wie schon geschrieben, Max Reinhardt für die Bühnenmusik zu „Victoria“ (Komödie von William Somerset Maugham) in sein Theater am Kurfürstendamm; die UA war am 05.03.1926. Reinhardt stellte die Story auf den Kopf und heraus kam absolutes Theater: hier wurde das musikalische Lustspiel geboren! Auch fügte Reinhardt Rollen in das Stück, die es im Original nicht gab, wie den Tanzlehrer, gespielt von Curt Bois. Das Stück wurde übrigens auch in Wien und Salzburg ein großer Erfolg!

1927 entstand seine Musik zur Posse mit Gesang „Ulysses von Ithaka“ (von Ludwig von Holberg/T:Marcellus Schiffer) und dann „Du holdes Kind vom Rhein“, eine satirische Posse von Kurt Robitschek und Max Hansen. Am 15.05.1928 (bis 1929) fand die Premiere der Kabarettrevue „Es liegt in der Luft“ in der Komödie am Kurfürstendamm statt. Eine Warenhausrevue mit Libretto und Texten von Marcellus Schiffer, die es auf über 150 Vorstellungen brachte. Hier erschienen Marlene Dietrich und Margo Lion als einkaufsbummelnde Freundinnen („Wenn die beste Freundin“). Willy Prager verkörperte einen mit der Politik hadernden Portier („Ich weiß, das ist nicht so“); dann Marlene Dietrich und Hubert von Meyerinck als Kleptomanen („Wir haben einen kleinen Stich, wir stehlen wie die Raben“); dazu Oskar Karlweis, Ida Wüst, Käthe Lenz, Alexa von Porembsky und Otto Wallburg. Es wurde die erfolgreichste Revue im Jahre 1928; weitere Titel daraus: „Der Pudel“ - „Die Braut“ - „Es liegt in der Luft“ und „L'heure bleu“.

Herbert Ihering schrieb u.a.: …„hier ist alles erfüllt, was Mischa Spoliansky komponiert und instrumentiert hat - das geht im zündendem Reichtum der Einfälle, in der Eleganz, in der Verve, im Temperament über alles hinaus, was man in den letzten Jahren als Revuemusik in Berlin hören konnte. Dies war Vollendung. Dies war ,Ereignis'...“

„Es liegt in der Luft“ blieb für Ihering die geschlossenste künstlerische Leistung, die der Ku'damm hervorgebracht hatte. Es war der Durchbruch eines nicht mondän, nicht snobistisch orientierten Theaters in die Publikumszone. Zahlreiche Chansons stammen aus Spolianskys Feder, so zum Revuestück zu Georg Kaisers „Zwei Krawatten“, welches am 05.09.1929 unter der Direktion von Dr.Robert Klein im Berliner Theater (in der Charlottenstraße am Südende) Premiere hatte.

Anm.: Dr.Robert Klein wurde allgemein nur „der Lockendreher“ genannt, weil er sich beim Inszenieren ständig in seinen Haaren wühlte und Georg Kaiser nannte man den „Denkspieler“ - bei ihm schlich sich auch eine soziale Note in den Text ein.

Mit dieser Inszenierung knüpfte Robert Klein an das …„alte erste Bernauer-Meinhardt-Volksstück, Posse mit Gesang und Tanz, altes Berlin mit aktuellen Einlagen-Zeit“… an, wie „Einer von unsere Leut‘“ und „Bummelstudenten“. Zuvor gab es dort die Revueposse „Berlin-Amerika“ und nun Georg Kaisers „Zwei Krawatten“ mit dem schönen Titel daraus: „Lied von der Liebe“ (T:Georg Kaiser).

Ihering: ...„Als Mischa Spoliansky das viel schwächere Textbuch von Marcellus Schiffer zu ,Es liegt in der Luft' vertonte, entstand, bei allem Snobismus - doch etwas wie eine verwurzelte, zauberhaft berlinische Sache. Es war die einzige produktive gesellschaftliche Leistung der Berliner Bühnen, eine Revue aus dem Ku'damm für den Ku'damm … das Buch von Kaiser ist besser, aber dafür eher Klischee! Es wurde durch die bezaubernde Erfolgsmusik von Spoliansky überspielt. Es ist ein Publikumserfolg! Regie führte Forster-Larrinaya, mit Hans Albers in der Hauptrolle, dazu Tiedtke, Marlene Dietrich, Margarethe Köpke, Rosa Valetti; Stepptanzeinlagen von Moore und Lewis.“

Weil sich Josef von Sternberg dort Hans Albers als Darsteller für den Film „Der blaue Engel“ anschauen wollte, wurde in dieser Revue Marlene Dietrich für die „Lola“ entdeckt und das begründete ihre Weltkarriere. Ebenfalls 1929 kam noch eine heitere Oper von Fritz Brehmer mit dem Titel „Himmelmayer“ auf die Bühnenbretter. 1930 wurde Mischa Spoliansky deutscher Staatsbürger; und am 15.06. desselben Jahres hatte „Wie werde ich reich und glücklich?“ mit seiner Musik in der Berliner Komödie am Ku'damm 206/Ecke Bismarckstraße Premiere! Es war ein Kursus in elf Abteilungen von Felix Joachimson; und unter der Regie von Erich Engel spielten Blandine Ebinger, Annemarie Hase, Oskar Karlweis, Heinz Rühmann, Otto Wallburg.

Gustaf Gründgens, der sich in Berlin bereits als Schauspieler durchgesetzt hatte, inszenierte zum 11.04.1931 die UA der Burleske „Alles Schwindel“ (T:Marcellus Schiffer) mit Spolianskys Musik am Theater am Kurfürstendamm; daraus der Titel „Mir ist so nach dir“. Klabund schrieb im selben Jahr den Text zu einem Spiel zu Dreien „XYZ“! Für das Kabarett der Komiker schrieben Kurt Robitschek und Marcellus Schiffer das Textbuch zur Sketch-Oper „Rufen Sie Herrn Plim!“ (01.03.1932). Das war eine erneute Warenhaus-Geschichte, in der die „Arie von den Knöpfen“ von der Opernsängerin Irene Eisinger gesungen wurde. Dieses Werk fand beim Publikum und der Presse große Beachtung; doch gab es dort bereits vereinzelte antisemitische Angriffe.

Ab 1930 wurde Mischa Spoliansky auch ein gefragter Tonfilm-Komponist. Man begann mit der Verfilmung zwei seiner Bühnenstücke: „Wie werde ich reich und glücklich“ und „Zwei Krawatten“! Es folgten die Filme, wie: „Nie wieder Liebe“ (1931), wo er auch als Darsteller fungierte - „Der Schlemihl“ (1931), in dem er die musikalische Leitung hatte, genau wie bei „Einmal möchte ich keine Sorgen haben“ (1931/32) und „Eine Stadt steht Kopf“ (1932). Spolianskys Titel „Heute Nacht oder nie“ aus dem Jan-Kiepura-Film „Das Lied einer Nacht“ von 1932 verschaffte ihm Weltruhm! Doch war er nun in Deutschland immer öfter antisemitischen Angriffen ausgesetzt! Die vorletzte Berliner Premiere war das Volksstück „Das Haus dazwischen“ (L:Marcellus Schiffer/Felix Joachimson) mit Max Adalbert in der Hauptrolle. Sie fand am 31.12.1932 im Berliner Komödienhaus statt und dann gab es Anfang 1933 das musikalische Spiel „Hundert Meter Glück“ von Géza Herczeg (T:Marcellus Schiffer/Felix Joachimson) - das wars!

Mischa Spoliansky emigrierte mit seiner Familie nach der faschistischen Machtergreifung 1933 schon im Frühjahr über Wien und Paris nach Selbsthilfe deutscher Ausgewanderter