Basiswissen
für Einsteiger
Delius Klasing Verlag
Copyright (c) 2011 John Wiley & Sons, Ltd.
All Rights Reserved. Authorised translation from the English Language Edition
published by John Wiley & Sons, Ltd. This EBook published under license with the original publisher John Wiley & Sons, Ltd.
Die englische Originalausgabe mit dem Titel “The Crew’s Pocketbook”
erschien bei John Wiley & Sons, Ltd., West Sussex.
1. Auflage
Die Rechte für die deutsche Ausgabe liegen bei der
Delius Klasing Verlag GmbH, Bielefeld
Folgende Ausgaben dieses Werkes sind verfügbar:
ISBN 978-3-87412-189-7 (Print)
ISBN 978-3-7688-8176-0 (E-Book)
ISBN 978-3-7688-8367-2 (E-Pub)
Aus dem Englischen von Christiane Corssen
Lektorat: Felix Wagner, Christiane Corssen
Zeichnungen: Greg Filip und Kara Thomas/PPL
Umschlaggestaltung: Buchholz.Graphiker, Hamburg
Layout: Gabriele Engel
Datenkonvertierung E-Book: HGV Hanseatische Gesellschaft für
Verlagsservice, München
Alle Rechte vorbehalten! Ohne ausdrückliche Erlaubnis
des Verlages darf das Werk, auch Teile daraus,
nicht vervielfältigt oder an Dritte weitergegeben werden.
www.delius-klasing.de
Besonderer Dank geht an Laser Performance, Northshore Yachts und Arcona Yachts.
Einführung
1. ERSTE SCHRITTE
Was soll ich mitnehmen?
Hausaufgaben
Die Teile einer Yacht
An und von Bord gehen
Die Einweisung durch den Skipper
2. UNTER MOTOR
Fahren unter Motor
Verkehrsregeln auf See
3. UNTER SEGELN
Wie segelt ein Boot?
Verkehrsregeln für Fahrzeuge unter Segeln
Winschen
Segel setzen
Einstellen der Segel (Segeltrimm)
Windfäden (»Telltales«)
Reffen
Wenden
Halsen
Segel bergen
Spinnaker
Gennaker
4. »MAYDAY« UND »MENSCH ÜBER BORD« (MOB)
MAYDAY
Mensch über Bord (MOB)
5. NAVIGATION
Was die Seekarte dir sagt
Zeichen in Seekarten
Der Kompass
Betonnung
Das Logbuch
Lichter, Signalkörper und Schallsignale
Schallsignale
Fachbegriffe
Wenn du das erste Mal mitsegelst, kann dir eine Yacht durchaus Angst einflößen. Überall hängen Leinen herum, das Klo scheint ein Eigenleben zu führen und die Decke neigt sich manchmal bis dahin, wo eigentlich die Wände sein sollten. Dann wird dir wahrscheinlich auch noch ein wenig unwohl und du machst dir Sorgen, weil es gerade ein Starkwindwarnung gegeben hat …
Aber keine Angst! Jeder fühlt sich am Anfang so. Aktiv mitsegeln will dir das Grundwissen vermitteln, das dir hilft, mit dem Boot zurechtzukommen, auf deine Sicherheit zu achten, Spaß zu haben – und wieder zum Mitsegeln aufgefordert zu werden. Ich benutze von Anfang an und durchgehend die korrekten Fachbegriffe, und diese werden in der Liste der Fachbegriffe (ab S. 130) erklärt. Mit diesem Buch in der Tasche wirst du hoffentlich viele glückliche Stunden und viel Spaß auf dem Wasser haben.
Wenn du schon öfter mitgesegelt bist, kann dieses Buch dir eine hilfreiche Gedächtnisstütze zur Wiederholung und Festigung der Grundkenntnisse sein und dir auch vielleicht noch einiges Neue zeigen. Wenn du all das, was hier vorgestellt wird, beherrschst, wirst du überall als Crewmitglied willkommen sein und jeder Skipper wird sich freuen, mit dir zusammen seine wunderbare Yacht zu den schönsten Plätzen zu segeln!
Wenn du schon ein Skipper bist, wirst du merken, dass die Leute, die zu dir an Bord kommen, sofort zu einer Crew werden. Von Anfang an müssen sie beim Ablegen, Knotenmachen, Segelsetzen, Bedienen der Winschen und auch beim Steuern helfen. Es ist unmöglich, dass du bei der Einweisung auf jede Kleinigkeit eingehst, und alles Wissen, das sie schon mitbringen, ist ein Segen. Dieses Buch ist dazu gedacht, es einer Crew aus Neulingen zu lesen zu geben, bevor sie an Bord kommen. Wenn du Glück hast, haben sie schon abends am Kamin ihre Knoten geübt und das Aufschießen und Werfen einer Leine im heimischen Garten ausprobiert. Wenn ihr dann unterwegs seid, können sie auf diese Vorkenntnisse zurückgreifen und sie unter deiner Anleitung verfestigen und verfeinern.
Dieses Buch ist all denen gewidmet, mit denen ich über viele Jahre das Glück hatte zu segeln.
Tim Davison
Du bist also zum Segeln eingeladen worden. Super! Wie wir alle wirst du unausweichlich von diesem Sport gefesselt sein und den Rest deines Lebens damit verbringen, Törns zu planen, Ausrüstung zu kaufen und von schnittigen Yachten zu träumen.
Unten findest du eine Liste der Dinge, die du mitnehmen solltest. Bedenke, dass der Platz auf einer Yacht begrenzt ist. Nimm nur so viel mit, dass du Kleidung zum Wechseln hast, wenn du nass wirst, etwas gegen Nässe und Kälte, wenn das Wetter schlecht wird, und etwas Leichtes für warme Sonnentage. In jeder Marina kannst du deine Klamotten waschen. Pack dein Zeug in eine weiche Tasche (KEIN Koffer!), die du zusammengelegt wegstauen kannst. Halte deine Sachen in deiner Kabine zusammen, verstreu sie nicht im Boot, das nervt die anderen und dann sind sie irgendwann weg – besonders wenn das Boot krängt.
Vergewissere dich über die Törnbedingungen: Gibt es an Bord Bettzeug, Reserve-Ölzeug, eine Rettungsweste für dich? Erwartet man, dass du Verpflegung mitbringst, und gibt es eine Bordkasse für Essen, Treibstoff und Liegegebühren? Wann und wo soll der Törn enden und wie ist der Plan B im Falle schlechten Wetters?
Schlafsack
Innenbezug für Schlafsack
Kopfkissenbezug, ggf. Kopfkissen
Handtücher
Waschutensilien
Sonnencreme/Sunblocker
Medikament gegen Seekrankheit
Feuchttücher
Plastiktüten
Taschenlampe
Batterien
Schreibzeug/-block
(Segler-)Messer
schwimmfähiger Anhänger am Schlüsselbund (!)
Mobiltelefon mit 12-V-geeignetem Ladegerät
MP3-Player (für Nachtwachen)
Kamera
Bücher und Spiele (für ggf. wetterbedingte Hafentage)
Geschenk für die Crew (Kuchen, »Fläschchen«)
Schuhe (2 Paar, Boots- und Landschuhe)
Gummistiefel mit rutschfester Sohle
Badeschlappen
Socken (Mikrofaser oder Fleece trocknet schnell)
lange Hosen
kurze Hosen
Unterwäsche
T-/Poloshirts
Pullover/Sweatshirts
Halstuch/Schal
Segelhandschuhe
warme Mütze
leichte Schirmmütze
Sonnenhut
Sonnenbrille
Schlechtwetter-Zeug
warme Unterzieh-Sachen
Badezeug
evtl. Taucherbrille und Schnorchel (oder ist das an Bord?)
Ausweis/Pass
Versicherungskarte
internationaler Krankenschein (E 111)
Führerschein
Geld und Kreditkarte(n)
ggf. Bahn- und/oder Flugtickets
Dieser Abschnitt ist dazu gedacht, dir ein paar vorbereitende Aufgaben zu stellen, sodass du schon einige nützliche Vorkenntnissen mitbringst, wenn du ein Boot betrittst.
Würde es nicht Eindruck machen, wenn du schon einige Grundknoten beherrschtest, eine Leine aufschießen und die wichtigsten Teile des Bootes korrekt benennen könntest? Hier findest du einige Dinge, die du schon zu Hause lernen kannst, um dir einen Wissensvorsprung zu verschaffen.
Verwendung: eine Leine an einem Ring, einer Stange oder einem Pfahl festmachen.
Verwendung: eine Leine an einem Ring, einer Stange oder einem Pfahl festmachen.
Verwendung: Stopperknoten. Verhindert das Ausrauschen einer Leine aus einer Durchführung (Öse, Block, Klemme).
Verwendung: Formt ein festes Auge in einer Leine.
Verwendung: eine Leine vorübergehend festlegen.
Der Trick dabei ist, die Leine im Uhrzeigersinn in Buchten zu legen und sie bei jedem Törn leicht im Uhrzeigersinn zu verdrehen, so bilden sich keine Achten oder Kinken. Beende das Ganze mit zwei oder mehr Törns um die gelegten Buchten und stecke das Ende durch das Auge.
Wenn das Boot längsseits an einem Steg liegt, ist das An- und Von-Bord-Gehen relativ einfach.
Frage nach, ob du deine Schuhe ausziehen sollst. Reiche jemandem an Bord deine Tasche hinüber und geh zum Want. Halte dich nicht an der Reling fest.
Wenn mehrere Boote längsseits nebeneinander »im Päckchen« liegen und du über eins oder mehrere hinübergehen musst, um auf dein Boot zu gelangen, fordert es der Anstand, dass du um Erlaubnis bittest, das Boot betreten zu dürfen, und dann gehst du übers Vorschiff und nicht durch das Cockpit.