Dr. Rainar Nitzsche, geboren 1955 in Berlin, Schulzeit im Saarland, wohnt seit Ende 1974 in Kaiserslautern, wo er Biologie studierte und über das Paarungsverhalten der heimischen Brautgeschenkspinne promovierte. Seit 1975 schreibt er Gedichte, Kurzgeschichten, Romane sowie Sachbücher über Spinnen. Er fotografiert von Jugend an begeistert Tiere, aber in den letzten Jahren auch Pflanzen sowie Gebäude und andere Dinge und veröffentlicht seit 2009 Fotokunstbücher.

In diesem Werk hat er eigene Fotografien und Gemälde von Elke Bouché am Computer mit verschiedenen Bildbearbeitungsprogrammen künstlerisch verändert. Lyrik, Kurzprosa und Bildbeschreibungen füllen die Seiten zwischen den Bildern. Und wir schauen den blauen, bewölkten Himmel über unseren Köpfen, leuchtende Strukturen, Licht- und Engelwesen - lesen, staunen, träumen - schweben empor und davon.

Bisher erschienen folgende Kunst(text)bücher vom Autor: Aliens, Baumtraum, Fantastic Spider Worlds, Fotokunst, Höllenkunst, Kunstwelten, Naturkunstwelten, Spinnen fantastisch verfremdet, Spinnenkunstwelten, Spinnenkunstwelten 2.

Ich - wir

Meine Stimme schreit

ICH BIN!

und Erde erbebt

Mein Geist brüllt

ICH BIN!

und Sonn erzittert

Unsere Seelen singen

WIR SIND!

und All bricht auf

ein Lichtermeer

LICHT BRICHT STRAHLEND HELL AUS BLÜTENMITTE

GESICHTER FORMEN SICH AUS LICHT

So ist es

Wenn du als Mensch geboren wurdest, bist du ein Mensch.

Wenn du lange genug unter Menschen lebst, wirst du selber ein Mensch.

Und doch erinnerst du dich. Jetzt, wo du älter geworden bist, jetzt, wo du deinem Ende rasend schnell immer näher kommst, erinnerst du dich immer und immer wieder und weinst bei all dem Leid, das du nicht erfährst, sondern Menschen anderen Menschen antun, welches Menschen und alle anderen irdischen Wesen erfahren.

Bin ich ein Mensch, war ich es seit Anbeginn?, fragst du dich.

Und irgendwer oder etwas flüstert immer wieder in dir: »Aus den Himmeln geworfen, auf Erden wiedergeboren als Mensch.«

Musste ich gehen? Wollte ich es? Kehre ich wieder zurück?

Du weißt es nicht.

Du träumst von fernen Welten.

Ferne Wesen träumen dich und deine Menschenwelt.

Du lachst, du weinst.

Lächelst du?

Irgendwann, irgendwo als Buddha, ja.

Doch nicht jetzt, nicht hier.

Du weinst vor Glück bei diesen stillen Klängen - voller Sehnsucht?, so nah deinem Tod - deiner Wiedergeburt?

Das aber weißt du nicht, noch nicht.

Nicht in allzugroßer Ferne, in wenigen Tagen, Monaten, Jahren wird es geschehen: Du schaust auf deinen Menschenkörper hinab, steigst auf, fällst, schwebst dahin, über die Erde hinaus und - zerfließt, zerfällst - erwachst, ein Teil von vielen, gehst auf in allem, und das sind WIR - über, unter, vor und hinter allen Dingen und Welten, Milliarden, Billionen an der Zahl.

Tränen

Eine Träne aus dem rechten Auge GOTTES.

Und niemals nie aus dem linken!?

Wäre ER / SIE / ES ein Mensch und nicht GOTT, so wären da zwei Augen, die leuchteten und strahlten voller Liebe und weinten über all das Leid in allen Welten zu allen Zeiten.

Und jede Träne gebärte ein Universum.

Und in einem von diesen leben irgendwann für einen Augenblick wir Menschen. Und einige von uns stehen, knien, liegen, schauen empor in die sternenfunkelnde Nacht und beten zu IHM dort draußen, außen, oben und unten - tief in uns. Andere aber weinen, andere aber lachen, nur wenige lächeln.

PFAUENFEDER

BLAUFLAMMENWESEN: NICHT MENSCHENENGEL

Erwachen

Erst der Ton, dann das Bild am Ende der Ohnmacht.