Frank Exner ist Gründer und Betreiber des beliebten Minolta- und Sony-Forums www.so-fo.de mit ca. 20.000 Mitgliedern. Er verfügt über einen umfassenden Erfahrungsschatz aus über 30 Jahren Fotopraxis. Sein Fachwissen hat er bereits in zahlreichen Sony-Kamerabüchern unter Beweis gestellt. Seine fotografischen Schwerpunkte liegen in der Natur-, Sport- und Porträtfotografie. Beim dpunkt.verlag sind von ihm bisher das Buch zur Sony α7 III, Sony α6100 und zur Sony α6400 sowie mehrere Pocket Guides zu Sony-Kameras erschienen.
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Das Handbuch zur Kamera
Frank Exner
www.frank-exner.com
Lektorat: Rudolf Krahm
Lektoratsassistenz: Julia Griebel
Copy-Editing: Karin Wempe, Hamburg
Satz: Ulrich Borstelmann, www.borstelmann.de
Herstellung: Stefanie Weidner
Umschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.de, unter Verwendung eines Produktfotos der Firma Sony
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
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ISBN:
Print 978-3-86490-826-2
PDF 978-3-96910-322-7
ePub 978-3-96910-323-4
mobi 978-3-96910-324-1
1. Auflage 2021
Copyright © 2021 dpunkt.verlag GmbH
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Sony bringt mit der α7C eine neue Kategorie ins »Kamerarennen«. Eine Kamera mit Vollformatsensor und dennoch möglichst kompakt – das war das Ziel, welches die Sony-Ingenieure erreichen wollten. Das Ergebnis ist Ihnen gelungen: Die α7C ist kompakt wie eine α6600 und mit einem Vollformat-Bildsensor sowie zahlreichen Funktionen der α7 III ausgestattet. Genau das wünschen sich viele Fotoenthusiasten. Es macht Spaß, mit diesem kleinen Funktionswunder auf Fototour zu gehen. Was mir persönlich besonders gefallen hat, ist das Retrodesign der α7C in der Ausführung schwarz-silber.
Dieses Buches soll Sie dabei unterstützen, Ihre α7C kennenzulernen, und Sie mit diesem Wissen zu überzeugenden Bildergebnissen führen. Doch warum überhaupt ein Buch, wenn es auch eine Bedienungsanleitung gibt? Nun, in diesem Buch werden viele Funktionen, die die Bedienungsanleitung nur anreißt, wesentlich detaillierter erklärt. Sie erhalten vielerlei Hinweise zu Einstellungen für bestimmte Aufnahmesituationen und zahlreiche Tipps für die Fotopraxis. Viele Schritt-für-Schritt-Anleitungen erleichtern Ihnen das korrekte Einstellen und Anpassen der zahlreichen Funktionen und Menüpunkte. Zudem wird gezeigt, wie Sie mit Ihrer α7C typische, aber auch spezielle Einsatzfälle des Fotoalltags meistern. Außerdem finden Sie in diesem Buch Lösungsvorschläge für schwierige Fotosituationen wie zum Beispiel das Fotografieren bei Nacht oder Gegenlicht. Dabei fließen stets die Erfahrungen aus meiner eigenen Fotopraxis ein, die ich in den letzten 35 Jahren gesammelt habe. Perfektionieren Sie also die eigene Fototechnik, dann steht Ihrer Kreativität bald nichts mehr im Weg und Sie machen überzeugende Fotos.
An dieser Stelle möchte ich mich besonders bei meinem Lektor Rudolf Krahm und dem Team vom dpunkt.verlag bedanken. Ohne die vielen Menschen, die mich bei diesem Buch fleißig unterstützt haben, wäre das Buch wohl nicht das, was es ist. Außerdem bedanke ich mich bei Herrn David Schwarz von der Agentur haebmau und bei Foto Dinkel für die freundliche Unterstützung.
Wenn Sie sich über meine weitere Arbeit informieren möchten, dann schauen Sie gern auf meiner Website vorbei: www.frank-exner.com.
Ich wünsche Ihnen nun viel Freude und Erfolg bei der Lektüre dieses Buches und beim Fotografieren mit Ihrer Sony α7C!
Ihr Frank Exner
März 2021
1Der perfekte Einstieg
1.1Die Technik der α7C im Detail
1.2Überblick über die Bedienelemente
1.3Die α7C für den Fotoalltag vorbereiten
1.4Dateiformate und Bildgrößen
2Die wichtigsten Funktionen im Kameramenü
2.1Voreinstellungen optimieren
2.2Individualfunktionen gekonnt einsetzen
2.3Benutzeranpassungen vornehmen
3Jederzeit gekonnt scharfstellen
3.1Fokusprobleme erkennen
3.2Bewegungslose Motive einfangen
3.3Bewegte Motive scharf einfangen
3.4Handarbeit im manuellen Modus
4Die Belichtung perfekt im Griff
4.1Motivabhängig die richtige Belichtungsmessmethode einsetzen
4.2Stets die richtige Belichtungszeit
4.3Mehr scharfe Bilder dank Bildstabilisator
4.4Auswirkungen der Blende auf das Bild
4.5Den optimalen ISO-Wert finden
4.6Wertvolle Belichtungshilfe: das Histogramm
4.7Mit der Belichtungskorrektur spezielle Motive richtig aufnehmen
4.8Hohe Motivkontraste in komplizierten Situationen beherrschen
5Richtige Farben erzielen
5.1Richtiges Weiß und perfekte Farben in jeder Situation
5.2Mit den Farbkreativmodi die Bildausgabe gezielt anpassen
5.3Farbraumeinstellungen richtig wählen
6Besser fotografieren mit Belichtungsprogrammen
6.1Der Automatikmodus – geeignet für viele Situationen
6.2Die Kreativprogramme richtig nutzen
6.3Bildeffekte einsetzen
7Gekonnter Blitzlichteinsatz
7.1Blitzlicht perfekt verwenden
7.2Sony-Blitzgeräte im Einzelnen und empfehlenswerte Alternativen
7.3Perfekte Blitzsteuerung in den Kreativprogrammen
7.4Schwierige Blitzlichtsituationen meistern
7.5Grenzenlose Freiheit: Kabellos externe Blitzgeräte steuern
8Gelungene Fotos durch Bildgestaltung
8.1Den Horizont gerade ausrichten
8.2Mit Schärfentiefe das Motiv betonen
8.3Farbe und Farbkontrast
8.4Linienführung in der Fotografie – eine Einführung
9Menschen fotografieren
9.1Erinnerungen mittels Porträts festhalten
9.2Bessere Bildwirkung durch Nähe
9.3Bildmitte meiden
9.4Gesichtserkennung
10Natur- und Landschaftsfotografie
10.1Passende Einstellungen und praktisches Zubehör
10.2Die Perspektive im Weitwinkelbereich
10.3Mit einer langen Brennweite die Perspektive straffen
11Nah- und Makrofotografie
11.1Optimale Kameraeinstellungen für den Makrobereich
11.2Motive vergrößern mit Nahlinsen
12Architektur fotografieren
12.1Gebäude in Szene setzen
13Perfekte Aufnahmen bei Dämmerung und in der Nacht
13.1Stimmungsvolle Aufnahmen zur Blauen Stunde
13.2Feuerwerk: die α7C richtig einstellen
13.3Gelungene Nachtaufnahmen
14Der Objektivratgeber
14.1Für jeden Zweck den richtigen Objektivtyp
14.2Objektive ohne E-Mount verwenden
14.3Welche Objektivfilter sind noch sinnvoll?
15Filmen mit der α7C
15.1Einfache Videos aufnehmen
15.2Das passende Videoformat
15.3Anpassung der Helligkeit
15.4Der optimale Ton
15.5Videos am Monitor und Fernsehgerät präsentieren
16Die α7C im Netzwerk
16.1Netzwerkverbindung herstellen
17Sonys Imaging Edge Software
17.1Sonys Software sinnvoll einsetzen
17.2Die gekonnte RAW-Entwicklung
17.3Fernsteuerung der α7C per Computer
17.4Kamerasoftware auf dem Laufenden halten
Index
35 mm | f5,6 | 1/60 s | ISO 250
In diesem Kapitel wird Ihnen die Technik der α7C nähergebracht, um Ihnen den Einstieg ins Fotografieren zu erleichtern. Sie lernen wichtige Bedienelemente kennen und erfahren, wie Sie die Kamera für den Fotoalltag vorbereiten. Außerdem finden Sie dort wichtige Details zu Dateiformaten und Bildgrößen.
Mit der α7C schlägt Sony ein neues Kapitel in seiner Fotogeschichte auf. Eine neue Kategorie wird zum Leben erweckt. Ein sehr kompaktes Gehäuse erhält einen Vollformatbildsensor. Sony kommt damit den Wünschen der Fotografen nach kleinen, leichten und kompakten Kameras mit hoher Bildqualität nach. Zudem wurde, zumindest bei dem silbernen Modell, die Optik deutlich aufgewertet, was natürlich Geschmackssache ist.
Lernen Sie die Technik der α7C im nachfolgenden Kapitel kennen. So wird Ihnen der Einstieg ins Fotografieren erleichtert. Wichtige Bedienelemente werden Ihnen nähergebracht und die Kamera wird für den Fotoalltag vorbereitet. Außerdem werden die verfügbaren Dateiformate und Bildgrößen besprochen.
Sony nutzt für die α7C den bewährten Bildsensor, welcher auch in der α7III zum Einsatz kommt. Die BSI-Technik (rückwärtige Belichtung) ist für eine sehr gute Lichtempfindlichkeit verantwortlich. Im Fotomodus ist maximal ISO 204.800 einstellbar. Im Videomodus können Sie 4K-Videos mit sehr guter Videoqualität aufnehmen. Hierbei wird der Sensor mit einer Auflösung von 6K ausgelesen und auf 4K-Videos heruntergerechnet.
Abbildung 1.1: Bildsensor der α7C (Bild: Sony)
Im Fotomodus liefert der Exmor R CMOS-Sensor 24,2 Megapixel. Der für die Bildverarbeitung verantwortliche Bildprozessor BIONZ X samt Front-End-LSI macht die hohe Geschwindigkeit bei der Signalverarbeitung – zum Beispiel eine 14-Bit RAW-Ausgabe selbst bei Serienaufnahmen – möglich.
Der Monitor der α7C hat einen Öffnungswinkel von etwa 176 Grad sowie einen Drehwinkel von 270 Grad. Bodennahes oder Überkopfarbeiten werden so erleichtert. Auch für Selfies (Selbstporträts) und Vlogging (Videoaufnahmen von sich selbst) lässt sich der Monitor gut einstellen. Er ist mit 921.600 Pixeln und 3 Zoll Größe hochauflösend. Die Helligkeit lässt sich manuell in fünf Stufen einstellen. Für sehr helle Lichtverhältnisse kann ein besonders lichtstarker Sonnenscheinmodus gewählt werden, um den Monitor besser ablesen zu können. Die Bedienung der Kamera und das Setzen des Fokuspunktes über den Monitor sind per Fingerdruck möglich.
Die α7C verwendet einen elektronischen Sucher (1,0 cm-Diagonale). Er kommt nicht an die Größe zum Beispiel des Suchers der α7III (1,3 cm-Diagonale) heran, was sicherlich der Kompaktheit der Kamera geschuldet ist. Der XGA OLED-»Tru-Finder« stellt 2,4 Megapixel dar und liefert ein sehr scharfes Bild. Die Sucherbildvergrößerung ist 0,59-fach (mit 50-mm-Objektiv bei unendlich). Eine spezielle Beschichtung von Zeiss (T*) reduziert störende Objektivreflexionen auf der Okularlinse deutlich. Auch schnelle Objektbewegungen kann der Sucher flüssig wiedergeben, da er bis zu 120 Bilder pro Sekunde darstellt, was Actionfotografen sicher entgegenkommt.
Abbildung 1.2: Elektronischer Sucher der α7C (Grafik: Sony)
Die α7C verfügt über Bluetooth (4.1). Damit lassen sich zum Beispiel Standortinformationen per Imaging Edge Mobile-App vom Smartphone in die Bilddateien der α7C übertragen. Das macht Sinn, da ein GPS-System relativ viel Strom verbraucht und so den Akku der α7C stark belasten würde. Per Bluetooth lässt sich die Kamera zum Beispiel auch mit einem Aufnahmegriff steuern, was Vlogging-Fans freuen wird.
In der α7C wurde außerdem ein Wi-Fi-Modul (WLAN) verbaut, welches das 2,4- und 5-GHz-Frequenzband unterstützt. Dieses ist IEEE 802.11a/b/g/n/ac kompatibel und gestattet die drahtlose Übertragung der Bilder und Videos auf das Smartphone, den Computer oder den Smart-TV. Zudem steht Ihnen NFC (Near Field Communication, Nahfeldkommunikation) zur Verfügung. Hiermit lässt sich die α7C schnell und problemlos mit anderen NFC-fähigen Geräten koppeln. Weitere Informationen zu Wi-Fi und NFC finden Sie im Abschnitt »Fernsteuerung per Smartphone« auf Seite 351.
Sony hat an der α7C einen elektronisch gesteuerten, vertikal ablaufenden Schlitzverschluss verbaut. Mit ihm sind Verschlusszeiten von 1/4000 Sekunde im Foto- und im Videomodus möglich. Wird der elektronische Verschluss verwendet, schafft die Kamera beim Fotografieren auch 1/8000 Sekunde. Die kürzeste Blitzsynchronisierungszeit ist 1/160 Sekunde. Deaktivieren Sie den mechanischen Verschluss, so lösen Sie geräuschlos aus. Das ist ein großer Vorteil, wenn Sie zum Beispiel im Theater unterwegs sind, wo Stille herrscht, oder auch, wenn Sie einfach unauffällig fotografieren wollen. Andererseits müssen Sie hier mit einigen Einschränkungen leben: So ist beispielsweise der Einsatz mit Blitzlicht nicht möglich und Sie müssen bei schnellen Kameraschwenks während der Aufnahme mit dem sogenannten Rolling-Shutter-Effekt rechnen. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt »Geräuschlos auslösen« ab Seite 52.
Ein Highlight der α7C ist sicherlich der Bildstabilisator. Er arbeitet in fünf Richtungen, kann also horizontale und vertikale Verwacklungen, aber auch solche durch leichtes Kippen der Kamera nach vorn und hinten ausgleichen. Einem Verwackeln zum Beispiel bei wenig Licht und damit längeren Belichtungszeiten wird damit effektiv entgegengewirkt. Die α7C gewinnt bis zu fünf Blendenstufen Belichtungszeitvorteil. Wo bei anderen Systemen schon die Arbeit mit Stativen notwendig wird, nehmen Sie mit der α7C noch verwacklungsfreie Bilder oder Videos per Hand auf. Detaillierte Informationen zum Bildstabilisator finden Sie im Abschnitt »Mehr scharfe Bilder dank Bildstabilisator« ab Seite 106.
Das Gehäuse der α7C besteht aus einer leichten stabilen Magnesiumlegierung in Monocoque-Bauweise. Es ist mit einem Staub- und Feuchtigkeitsschutz versehen. Das Objektivbajonett wurde verstärkt ausgeführt, was wichtig ist, wenn Sie Ihre Objektive an der α7C oft wechseln möchten. Mit kleinen und mittelgroßen Händen sollte sich die α7C sehr gut halten und bedienen lassen. Für größere Hände ist sicher ein Kamerabzw. Batteriegriff von Vorteil.
Abbildung 1.3: Das Gehäuse der α7C ist gegen Feuchtigkeit und Staub geschützt (Grafik: Sony).
Wenn Sie zuvor keine Sony-α-Kamera besessen haben, ist es von Vorteil, sich mit den wichtigsten Bedienelementen und Kameraeinstellungen vertraut zu machen.
Zunächst sollen Ihnen die Abbildungen einen Überblick über die Bedienelemente verschaffen. Auf die wichtigsten wird im Anschluss daran genauer eingegangen. Im weiteren Verlauf des Buches erfahren Sie alles zu den Funktionen, welche sich hinter den Begriffen verbergen.
Das Kameragehäuse der α7C ist sehr kompakt. Dennoch hat es Sony geschafft, die wichtigsten Bedienelemente unterzubringen. So sind zum Beispiel die Belichtungskorrektur, der ISO-Wert und der Bildfolgemodus direkt per Drehrad bzw. Taste erreichbar. Außerdem steht eine zusätzlich programmierbare Taste (C) zur Verfügung. Mit der AF-ON-Taste können Sie alternativ zum halb gedrückten Auslöser scharfstellen und damit sofort in den Motiv-Verfolgungsmodus wechseln.
Abbildung 1.4: Die α7C von oben (Foto: Sony)
Abbildung 1.5: Rückansicht der α7C (Foto: Sony)
Abbildung 1.6: α7C von vorn (Foto: Sony)
Mit dem Auslöser können Sie nicht nur die Bildaufnahme starten, sondern er besitzt noch eine weitere Funktion: Drücken Sie den Auslöser nur halb herunter, erhält die Kamera den Befehl, zunächst nur scharf zu stellen. Wird der Auslöser hingegen durchgedrückt, kann es sein, dass das gewünschte Motiv noch nicht scharf abgebildet wurde (Standardeinstellung). Außerdem wird der Bildstabilisator aktiviert. Die Kamera benötigt zum Scharfstellen etwas Zeit. Kontrollieren Sie diesen Vorgang am besten im Sucher oder auf dem Monitor. Drücken Sie den Auslöser erst dann ganz durch, wenn Sie sicher sind, dass die Kamera nach Ihren Wünschen scharfgestellt hat.
Abbildung 1.7: Der Auslöser der α7C (Foto: Sony)
Wichtig ist auch, den Auslöser nicht durchzureißen, sondern gefühlvoll durchzudrücken. Ansonsten müssen Sie allein durch den Auslösevorgang mit verwackelten Aufnahmen rechnen.
Im Menü 1/AF1/PriorEinstlg bei AF-S bzw. PriorEinstlg bei AF-C können Sie die Reaktion der α7C beim Drücken des Auslösers beeinflussen. Hier stehen Ihnen jeweils drei Einstellungen zur Verfügung. Wählen Sie AF, löst die α7C erst aus, wenn sie den Autofokus bestätigen kann. Die Option Auslösen gibt Ihnen die Möglichkeit, jederzeit, auch ohne dass die α7C scharf gestellt hat, auszulösen. Die dritte Variante Ausgew. Gewicht. (Standardeinstellung) stellt einen Kompromiss zwischen AF und Auslösen dar. Drücken Sie hier den Auslöser durch und halten Sie ihn gedrückt, dann geht die α7C davon aus, dass für Sie die Fotosituation so wichtig ist, dass Sie unbedingt auslösen möchten.
Die Kamera wartet dann nur kurz, um die Schärfe zu finden. Das heißt, auch wenn die Schärfe noch nicht bestätigt wurde, löst die Kamera aus. In den meisten Fällen sitzt hier sogar die Schärfe bereits. Aber eben nicht immer auf den Punkt. Gute Erfolge erzielen Sie hier, wenn Vor-AF (Menü 1/AF2) eingeschaltet ist. Die α7C fokussiert dann bereits vor, ohne dass der Auslöser halb gedrückt wurde. Bedenken Sie aber den etwas höheren Stromverbrauch durch das Vorfokussieren.
Die Drehräder und nehmen aufgrund der vielfältigen Funktionen eine wichtige Rolle ein. Sie dienen zur Verstellung der Blende bzw. der Belichtungszeit, abhängig vom gewählten Programm. Mit ihnen können Sie zudem im Menü navigieren und im Ansichtsmodus von einem Bild zum nächsten springen. Das Einstellrad hat weitere Aufgaben, dazu etwas später mehr.
Abbildung 1.8: Vielseitig in der Funktion: die Drehräder (Foto: Sony)
Den Moduswahlknopf finden Sie an der rechten Oberseite der α7C. Bevor Sie mit dem Fotografieren beginnen, prüfen Sie hier den eingestellten Modus. Es kann durchaus vorkommen, dass sich der Wahlknopf versehentlich einmal verstellt hat.
Über den Moduswahlknopf sind die Programmautomatik P, die Vollautomatik (AUTO), die Video- sowie die Kreativprogramme (M, S, A) anwählbar. Über S&Q gelangen Sie zu den Zeitlupen- bzw. Zeitrafferprogrammen. Außerdem stehen drei Einstellungsspeicherplätze (1, 2, 3) zur Direktwahl zur Verfügung. Vier weitere Speicherplätze (M1, M2, M3, M4) sind per Menü erreichbar und werden auf der Speicherkarte hinterlegt.
Die Vollautomatik ist vorrangig für Fotografieanfänger oder sehr spontane Aufnahmegelegenheiten gedacht. Der Umstieg auf die Kreativprogramme ist schon anspruchsvoller. Und es bedarf etwas Einarbeitungszeit, aber die Mühe wird sich für Sie lohnen. Aufnahmen mit maximaler Einflussnahme durch den Fotografen werden so erst möglich.
Abbildung 1.9: Moduswahlknopf der α7C (Foto: Sony)
Das Einstellrad der α7C dient in erster Linie zur Steuerung oder Navigation in den Kameramenüs bzw. bei der Bildwiedergabe zur Wahl des nächsten (bzw. vorherigen) Bildes. Außerdem besitzen die Tasten des Einstellrads Funktionen zur Direktwahl. Mit der oberen Taste (DISP) wechseln Sie die Monitoranzeige. Mit der rechten Taste (ISO) gelangen Sie ins Menü zur Wahl der ISO-Empfindlichkeit. Zur Bildfolgewahl gelangen Sie über die linke Taste . Die untere Taste ist standardmäßig mit dem Bildindex während der Wiedergabe belegt und hat während der Aufnahme keine Funktion. Sie kann aber im Menü 2/Benutzerdef. Bedienung1/BenutzerKey für das Fotografieren, Filmen und Wiedergeben (wie übrigens auch die anderen Tasten bis auf die DISP-Taste) Ihren Wünschen entsprechend angepasst werden.
Mit der Mitteltaste des Einstellrads bestätigen Sie die gewählten Einstellungen, sollten Sie sich in einem Auswahlpunkt befinden.
Abbildung 1.10: Einstellrad der α7C mit Direktwahlfunktionen (Foto: Sony)
Der Schnellzugriff per Funktionstaste Fn hilft Ihnen dabei, die Kamera noch bequemer zu bedienen. So sind bis zu zwölf Funktionen schnell erreichbar. Die verwendeten Funktionen lassen sich zudem Ihren Wünschen entsprechend anpassen (Menü 2/Benutzerdef. Bedienung1/Funkt.menü-Einstlg.).
In einigen Modi, wie beispielsweise der Vollautomatik, ist die Auswahl an Funktionen stark eingeschränkt, da hier die Kamera selbstständig alle erforderlichen Einstellungen für Sie vornimmt (siehe Abschnitt »Der Automatikmodus – geeignet für viele Situationen« ab Seite 182).
Abbildung 1.11: Schnell auf wichtige Funktionen zugreifen: das gelingt Ihnen mit der Fn-Taste (Foto: Sony).
Auf der Rückseite der α7C finden Sie die Fn-Taste. Nach Drücken dieser Taste stehen die einzelnen Optionen unten auf dem Monitor zur Auswahl. Wechseln Sie zwischen den Optionen mit den Tasten des Einstellrads . Um die einzelnen Optionen zu ändern, drücken Sie die Mitteltaste des Einstellrads. Wählen Sie dann mit den Tasten die gewünschte Option aus. Eine Bestätigung der Einstellung per Mitteltaste des Einstellrads ist nicht notwendig. Erscheint der neue Wert orangefarben, ist er gespeichert und wird verwendet. Sie können sofort mit der Aufnahme beginnen.
Drücken Sie die MENU-Taste, um ins Menü zu gelangen. Mit den Tasten des Einstellrads navigieren Sie ins Menü 2/Benutzerdef. Bedienung1. Hier wählen Sie die Option Funkt.menü-Einstlg.
Hier stehen Ihnen zwei Auswahlebenen zur Verfügung: zum einen die obere und zum anderen die untere Ebene (jeweils für den Foto- und Videomodus). Drücken Sie die Mitteltaste des Einstellrads, um die einzelnen Funktionen 1 bis 6 beider Ebenen aufzurufen. Zwischen den Ebenen wechseln Sie mit den Tasten und des Einstellrads. Mit den Tasten und des Einstellrads wählen Sie nun die Funktion an, welche Sie anpassen möchten. Nach dem Drücken der Mitteltaste steht Ihnen die mögliche Auswahl der zuzuweisenden Kamerafunktionen zur Verfügung. Navigieren Sie mit den Tasten und des Einstellrads und wählen Sie Ihre gewünschten Funktionen aus. Mit der Mitteltaste bestätigen Sie Ihre Auswahl.
Das Softwaremenü der α7C erreichen Sie über die Taste MENU . Hier finden Sie allgemeine Kameraeinstellungen wie Sprache, Datum, Uhrzeit oder auch Optionen zur Einstellung von Signaltönen. Andererseits werden Sie vermutlich das Menü regelmäßig für die Wahl der Bildqualität und anderer Aufnahmebedingungen verwenden.
Abbildung 1.12: Die Kameraeinstellungen erreichen Sie über die Taste »MENU« (Foto: Sony).
Um Ihnen die Kameraeinstellung zu erleichtern, hat Sony das Menü in sechs Kategorien unterteilt.
Kamera-einstlg.1 1 beinhaltet für Fotoaufnahmen notwendige Einstellungen.
Kamera-einstlg.2 2 enthält die Einstellungen für Filmaufnahmen und zur Anpassung der α7C an die Wünsche der Benutzer.
Netzwerk bietet die Einstellungen für Wi-Fi- und Bluetooth-Verbindungen mit der α7C.
Wiedergabe enthält Funktionen für die Wiedergabe von Fotos und Videos sowie dem Drucken der Fotos.
Einstellung beinhaltet wesentliche Kamerafunktionen wie Energiesparmodus, Monitorhelligkeit, Datum und Uhrzeit. Auch die Firmwareversion Ihrer α7C können Sie hier ermitteln.
Mein Menü : Hier können Sie sich ein eigenes Menüsystem anlegen, um die Kamera noch effektiver nutzen zu können (weitere Infos finden Sie ab Seite 65).
Ambitionierte Fotografen werden den Sucher wohl bevorzugt benutzen, wenn es darum geht, Schärfe und Bildausschnitt zu prüfen.
Neben dem Sucher befindet sich die Möglichkeit, einen Dioptrienausgleich einzustellen. Weitsichtige Fotografen drehen das Einstellrad in Richtung Plus (nach unten), kurzsichtige in Richtung Minus (nach oben).
Am Rand des Suchers und des Monitors können wichtige Informationen angezeigt werden. Auf diese Weise sind Sie jederzeit zum Beispiel über die Belichtungszeit oder die gewählte Blende unterrichtet.
Im Wiedergabemodus stehen Ihnen drei verschiedene Anzeigen mit unterschiedlichen Informationsgehalten zur Verfügung. Im Aufnahmemodus sind es standardmäßig drei im Sucher und fünf auf dem Monitor. Zwischen diesen können Sie wechseln, indem Sie die DISP-Taste drücken.
Abbildung 1.13: Die Taste »DISP« dient dem Durchschalten unterschiedlicher Informationsumfänge im Sucher bzw. Monitor (Foto: Sony).
Fotografieren Sie Motive, die sich schnell bewegen, bietet es sich an, die Bildwiedergabefrequenz des Suchers zu erhöhen. Sie erhalten so ein flüssigeres Sucherbild. Im Menü 2/Anzeige/Bildkontrolle1/Sucher-Bildfreq. können Sie die Einstellung vornehmen. Wählen Sie hier FPS HI. Im Standardmodus FPS STD werden 60 Bilder pro Sekunde und im FPS HI-Modus 120 Bilder pro Sekunde wiedergegeben. Während der Wiedergabe und bei einer HDMI-Verbindung wird nur FPS STD verwendet. Wird die Kamera zu warm, schaltet sie ebenfalls in den weniger Ressourcen verbrauchenden Standardmodus.
Abbildung 1.14: Für Actionfotografen von Vorteil: Der Hochfrequenzmodus »FPS HI« des Suchers
Abbildung 1.15: Die verschiedenen Monitoranzeigen im Vergleich: Grafikanzeige: es wird zusätzlich eine Grafik für Blende und Belichtungszeit eingeblendet; Alle Infos anz.: hier erhalten Sie den maximalen Informationsgehalt; Daten n. anz.: nur die nötigsten Informationen werden angezeigt; Histogramm: ein Histogramm wird unten rechts eingefügt; Neigung: eine Wasserwaage wird eingeblendet; Für Sucher: hier werden Informationen ohne Live-View-Bild angezeigt.
Im Menü 2/Anzeige/Bildkontrolle1/Taste DISP können Sie für den Sucher und den Monitor getrennt festlegen, welche Anzeigen beim Durchschalten mit der DISP-Taste erscheinen sollen.
Abbildung 1.16: Sie können selbst festlegen, welche Infos nach Drücken der Taste »DISP« erscheinen sollen. Mindestens ein Eintrag muss hier aber sinnvollerweise gewählt werden.
Haben Sie im Aufnahmemodus bei der Wahl der Monitoreinstellung Alle Infos anz. gewählt, stehen Ihnen alle erdenklichen Informationen direkt auf dem Monitor zur Verfügung. Diese Ansicht sollten Sie aber nicht unbedingt permanent eingeschaltet lassen, da hier der Blick auf das eigentliche Motiv eingeschränkt ist. Ab und zu ist es allerdings von Vorteil, auf die Einstellungen zu schauen und zu prüfen, ob noch alles Ihren Vorstellungen entspricht. Nachfolgend werden die einzelnen Piktogramme erläutert.
Abbildung 1.17: Monitoranzeige im Aufnahmemodus mit der Option »Alle Infos anz.«
Im Wiedergabemodus bietet die α7C drei unterschiedliche Anzeigemodi an. So steht Ihnen ein Anzeigemodus ohne jegliche Information zur Verfügung. Dieser ist für Präsentationen der Bilder zum Beispiel an einem größeren externen Monitor gedacht, oder auch, um sich die Bilder auf der α7C anzusehen. Des Weiteren gibt es einen Modus mit eingeblendeten Informationen zum Bild und einen Modus mit Histogrammanzeige. Hier werden neben dem Gesamthelligkeitshistogramm auch die roten, grünen und blauen Tonwerte des Bildes angezeigt. Weitere Informationen zum Histogramm finden Sie auf Seite 130. Die drei Anzeigemodi erreichen Sie nach Drücken der Taste , wenn Sie jeweils die Taste DISP drücken.
Abbildung 1.18: In der Monitoranzeige »Histogramm« werden neben vielen allgemeinen Informationen zum aufgenommenen Bild auch vier Histogramme angezeigt.
Die α7C bietet ausgereifte Automatikfunktionen, mit denen Ihnen bereits vorzeigbare Ergebnisse gelingen werden. Allerdings können diese kleinen Helfer nicht alle Situationen vorausahnen. Viele Bilder werden, je mehr Sie sich mit der Fotografie beschäftigen, vermutlich nicht mehr Ihren Vorstellungen entsprechen. Denn nicht nur die Kamera macht das Bild, sondern auch (oder gerade) die Person hinter der Kamera. Also trauen Sie sich ruhig, manuelle Einstellungen an Ihrer α7C vorzunehmen und so kreativen Einfluss auf das Bildergebnis zu nehmen. Ganz am Anfang steht natürlich die Vorbereitung Ihrer neuen Kamera.
Im Lieferumfang Ihrer α7C befindet sich ein leistungsstarker Lithium-Ionen-Akku (Typ: NP-FZ100). Dieser ist bereits etwas vorgeladen und sollte vor dem ersten Gebrauch komplett geladen werden. Er liefert 16,4 Wh Energie, womit etwa 600 Bilder oder insgesamt bis zu 120 Minuten Video (je nach Einsatzzweck) möglich sind, bis die α7C wieder an die Ladestation muss. Für eintägige Fototouren wird die Kapazität des Akkus sicher ausreichen. Es kann aber nichts schaden, einen oder zwei Ersatz-Akkus dabei zu haben, vor allem, wenn Sie intensiv fotografieren oder länger unterwegs sind.
Der Akku kann auch, während er in der Kamera steckt, über ein Ladegerät (Powerbank) mit USB-Kabel, wie es auch bei Smartphones üblich ist, geladen werden. Dieses Kabel muss dem aktuellen Standard mit Micro-USB-Anschluss (am Anschluss Multi) bzw. USB-C (Buchse USB-C) entsprechen.
Leider wird die α7C ohne ein externes Ladegerät ausgeliefert. Somit bleibt Ihnen nur das Laden des Akkus in der Kamera per USB-Kabel und Netzteil bzw. PC-USB-Anschluss. Alternativ können Sie sich natürlich auch das Sony-Ladegerät BC-QZ1 zulegen, was mit etwa 100 Euro zu Buche schlägt.
Abbildung 1.19: Das Sony-Ladegerät BC-QZ1 muss zur α7C zusätzlich erworben werden. Eine Akkuladung, bei leerem Akku, dauert etwa 2,5 Stunden (Foto: Sony).
Unterwegs haben Sie die Möglichkeit, über ein mobiles Ladegerät (Powerbank) zu laden. Sind Sie länger mit der Kamera unterwegs oder möchten Sie intensiv Filmen, ist das sicher von Vorteil, da die Kapazität des Akkus doch recht beschränkt ist. Einige dieser Ladegeräte besitzen auch zwei (oder mehr) Ladeausgänge. So können Sie gleichzeitig Ihr Smartphone und Ihre α7C laden. Wählen Sie am besten ein Gerät mit einer Kapazität von etwa 70 Wh.
Standardmäßig ist das Laden per USB-Stromzufuhr aktiv. Sollte das Laden per USB-Anschluss einmal nicht funktionieren, schauen Sie bitte im Menü /Einstellung4/USB-Stromzufuhr nach, ob die Option Ein aktiv ist.
Abbildung 1.20: Möchten Sie den Akku per USB-Anschluss laden, sollte bei »USB-Stromzufuhr« die Option »Ein« gewählt werden. Standardmäßig ist hier »Ein« voreingestellt.
Sollten Sie Ihre α7C bzw. einen Ersatz-Akku über längere Zeit nicht nutzen, kann es zu Tiefentladungen kommen, die den Akku schädigen können. Aus diesem Grund sollte er regelmäßig, spätestens alle vier bis sechs Monate, für einige Zeit auf ca. 50 % aufgeladen werden. Zu tiefe oder zu hohe Temperaturen können den Akku ebenfalls schädigen bzw. die Kapazität beeinträchtigen. Im Winter, bei Minustemperaturen, sollten Sie den Akku am Körper transportieren. Am besten nehmen Sie die Kamera komplett unter Ihre Jacke und holen sie nur zum Fotografieren heraus. Liegt der Akku bzw. die α7C in der prallen Sonne, können Temperaturen entstehen, die im Akku chemische Reaktionen auslösen, was zu dauerhaften Schäden führen kann.
Immer wieder hört man von Billig-Akkus oder sehr günstigen Plagiaten, die unter anderem im Internet angeboten werden. Hier wird häufig aus Kostengründen auf bestimmte Schutzmechanismen wie den Überspannungs- und den Kurzschlussschutz verzichtet. Überhitzungen und sogar das Austreten von Säure – mit entsprechenden Folgeschäden – könnten die Konsequenz sein. Deshalb ist höchste Vorsicht geboten. Nicht wenige dieser Akkus sind gefährlich. Des Weiteren stellt sich die Frage, ob die Kapazitätsangaben, meist höher als die Originalkapazität, wirklich realistische Werte darstellen. Auch wurde in unterschiedlichen Foren berichtet, dass Fremd-Akkus nach wenigen Lade- und Entladezyklen sehr viel weniger Energie lieferten oder gar ganz den Dienst quittierten, was auf eine sehr schlechte Zyklenfestigkeit schließen lässt. Zudem schwankt bei Billig-Akkus die Passgenauigkeit. Ist der Akku nur minimal größer als das Original, bekommen Sie ihn entweder gar nicht erst ins Akkufach hinein bzw. später nur schwer wieder heraus. Andererseits können kompatible Akkus von seriösen Herstellern mit dem Original durchaus mithalten. In diesem Zusammenhang kann zum Beispiel die Firma Ansmann genannt werden. Erkundigen Sie sich aber in jedem Fall vor dem Kauf, ob der Akku in Ihrer α7C tatsächlich funktioniert.
Die α7C besitzt einen Speicherkartensteckplatz. Zur Speicherung Ihrer Bilder verwendet die α7C sogenannte SecureDigital-Karten (SD, SDHC, SDXC). Diese müssen Sie getrennt zur Kamera erwerben. Mit einem entsprechenden Adapter sind auch die Micro-Varianten der vorgenannten Speicherkarten einsetzbar. Empfehlenswert für die α7C sind SDXC-Karten mit 64 bzw. 128 GByte mit einer Geschwindigkeitsklasse U1 oder höher mit mindestens 100 MB/s Schreibgeschwindigkeit. Wenn Sie die Option 100 Mbps (bei XAVC S 4K, XAVC S HD) beim Filmen verwenden wollen, benötigen Sie allerdings mindestens eine Speicherkarte mit einer Geschwindigkeitsklasse von U3 mit mindestens 100 MB/s Schreibgeschwindigkeit.
Aber auch für die Zukunft mit noch mehr Speicherbedarf ist schon gesorgt. Karten mit der Kennzeichnung SDXC werden später einmal einen Speicherplatz bis zu zwei TB zur Verfügung stellen können. Im Moment gibt es diese Karten mit einem Speicherplatz bis zu einem TB.
Auf einer 64-GB-Karte können Sie etwa 6000 Bilder unterbringen, wenn Sie JPEG-Bilder im Feinmodus erstellen. Im RAW-Modus (RAW komprimiert) reduziert sich die speicherbare Bilderzahl deutlich. Hier bleiben aber immerhin noch etwa 2000 Bilder zum Speichern, und das wird für einen durchschnittlichen Fototag sicher ausreichen, auch wenn viel fotografiert wird.
Im Videomodus der α7C passen ca. 60 Minuten auf eine 64-GB-Karte, wenn Sie 4K-Videos der besten Qualitätsstufe (XAVC S 4K 30p 100M/25p 100M) verwenden. Sie merken daran, dass hier relativ viel Speicherplatz benötigt wird. Planen Sie also das Aufnehmen vieler Videosequenzen, dann rüsten Sie sich mit Karten entsprechender Kapazität aus.
Speicherkarten unterscheiden sich nicht nur durch ihre Speicherkapazität, sondern es gibt zum Teil erhebliche Unterschiede bei der Geschwindigkeit, also wie schnell eine Karte beschrieben und ausgelesen werden kann. Tabelle 1.1 gibt Ihnen einen Überblick, welche Karte für welches Aufnahmeformat sinnvoll ist.
Format |
Mindestanforderung |
Empfehlung |
Bilder (JPEG) |
UHS-I, U1, SDHC/SDXC |
SDXC 64 GB, UHS-I, U1 |
Bilder (RAW) |
UHS-I, U1, SDHC/SDXC |
SDXC 64 GB, UHS-II, U3 |
Videos (XAVC S, 50/60 Mbps) |
UHS-I, U1, SDHC/SDXC |
SDXC 64 GB, UHS-I, U3 |
Videos (XAVC S, 100 Mbps) |
UHS-I, U3, SDXC |
SDXC 128 GB, UHS-II, U3 |
Tabelle 1.1: Empfehlenswerte Speicherkartentypen für die jeweilige Aufnahmesituation
Möchten Sie die Vorteile schneller Karten auch am Computer nutzen, benötigen Sie einen entsprechend schnellen Kartenleser, ansonsten wird die Datenübertragung ausgebremst.
Abbildung 1.21: Kartenlesegerät von Sony, MRW-S1, ca. 30 Euro. Voraussetzung dafür, dass die Daten von der Speicherkarte mit hoher Geschwindigkeit auf den Computer gelangen, ist ein schneller Kartenleser (Foto: Sony).
Das Fach für die Speicherkarte finden Sie an der α7C an der linken Seite. Schieben Sie die Speicherkarte wie gezeigt in den Schacht, bis sie einrastet.
Abbildung 1.22: Das Fach für die Speicherkarte finden Sie an der linken Seite der α7C.