Über den Autor



Stefan von Kempis arbeitet seit über 15 Jahren in Rom bei Radio Vatikan und gilt als einer der besten deutschen Vatikankenner. Aus der Feder des Theologen und Islamwissenschaftlers stammen zahlreiche Bücher über Benedikt XVI., Papst Franziskus und den Vatikan.
Stefan von Kempis (Hg.)
Drei Päpste
und ihre
Lieblingsheiligen
Persönliche Gedanken von
Johannes Paul II.,
Benedikt XVI.
und Franziskus



© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2017
Alle Rechte vorbehalten
www.herder.de

Als deutsche Bibelübersetzung ist zugrunde gelegt:

Die Bibel. Die Heilige Schrift
des Alten und Neuen Bundes.
Vollständige deutschsprachige Ausgabe

© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2005

Umschlaggestaltung: wunderlichundweigand, Stefan Weigand
Umschlagmotive: © KNA-Bild, © Katharina Ebel/KNA-Bild, © Paul Haring/KNA-Bild, Heiligenbilder: © Archiv Herder

E-Book-Konvertierung: de·te·pe, Aalen

ISBN E-Book 978-3-451-81184-5
ISBN Print 978-3-451-37913-0
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Johannes Paul II.
Pater Pio (1887 – 1968)
Maria
Francisco (1908 – 19) und Jacinta (1910 – 20) Marto, die Seherkinder von Fátima
Josemaría Escrivá de Balaguer (1902 – 1975)
Birgitta von Schweden (um 1303 – 1373)
Maximilian Kolbe (1894 – 1941)
Juan Diego (um 1474 – 1548)
Bernadette Soubirous (1844 – 1879)
Edith Stein (1891 – 1942)
Kyrill und Methodius (9. Jahrhundert)
Maria Faustyna Kowalska (1905 – 1938)
Bernhard Lichtenberg (1875 – 1943)
Mutter Teresa (1910 – 1997)
Benedikt XVI.
Johannes Paul II. (1920 – 2005)
Augustinus von Hippo (354 – 430)
Gregor von Nazianz (um 330 – um 390)
Jean-Marie Baptiste Vianney (1786 – 1859)
Thomas von Aquin (um 1225 – 1274)
Apostel Paulus (um 10 v.Chr. – zwischen 60 und 68)
John Henry Newman (1801 – 1890)
Benedikt von Nursia (um 480 – 547)
Hildegard von Bingen (um 1098 – 1179)
Clemens August Graf von Galen (1878 – 1946)
Coelestin V. (um 1215 – 1296)
Franziskus
Ignatius (1491 – 1556)
Franz von Assisi (um 1181 – 1226)
Johannes XXIII. (1881 – 1963)
Maria Magdalena
Heiliger Josef
Óscar Arnulfo Romero (1917 – 1980)
Teresa von Ávila (1515 – 1582)
Cura Brochero (1840 – 1914)
Theresia von Lisieux (1873 – 1897) … und ihre Eltern
Peter Faber SJ (1506 – 1546) und José de Anchieta SJ (1534 – 1591)
38 Märtyrer in Albanien – und zwei lebende Märtyrer
Oma Bergoglio, oder: Die Mittelklasse-Heiligen des Alltags
Verzeichnis der verwendeten Ansprachen und Publikationen
Über den Autor
Einführung

Das Buch, das Sie in Händen halten, ist, um es rundheraus zu sagen, kein »Who is Who« der Heiligkeit: Viele große Namen, zum Beispiel Katharina von Siena oder Don Bosco, fehlen, auf Vollständigkeit legen wir es nicht an. Die Menschen, die wir hier vorstellen, sind auch gar nicht alle offiziell heilig; manche haben es bislang nur zur Seligsprechung geschafft, in einem Fall (Sie werden schon sehen, in welchem …) noch nicht einmal das.
Nein, uns geht es um etwas anderes: Wir fragen danach, welche Leitfiguren die letzten drei Päpste (von denen einer, nämlich Johannes Paul II., ebenfalls heilig ist) inspiriert haben. Welche großen Gestalten der Kirchengeschichte, von den Anfängen bis heute, sie ihren Zeitgenossen und den nachkommenden Generationen zum Vorbild geben wollten. Sag mir, wen du als Heiligen verehrst, und ich sage dir, wer du bist: Wir lesen drei Pontifikate im Spiegel ihrer Heiligen und Seligen.
Jeder der drei Rom-Bischöfe – Johannes Paul, Benedikt, Franziskus – ging bzw. geht anders heran an das Thema Heiligkeit und Heiligsprechungen, setzt ganz eigene Akzente. Johannes Paul war der Eilige Vater, der in einem Pontifikat von Rekordlänge etwa hundert Auslandsreisen unternahm und dabei häufig große Persönlichkeiten einer jeweiligen Ortskirche vor Ort selig- oder heiligsprach. Er hinterließ also ein ganzes Netz von Heiligen, das sich über den Globus spannt.
Benedikt, der Stillere, reformierte den Ritus, um die Selig- oder Heiligsprechungen deutlich von der eigentlichen Messfeier abzutrennen, er brachte also etwas Ordnung in die Sache. Und er wies in einer Vielzahl von Katechesen bei seinen Mittwochs-Generalaudienzen vor allem auf die Kirchenväter und auf Heilige des Mittelalters hin, mit einem deutlichen Faible für Ordensheilige. Die farbigsten Schilderungen von Heiligen-Biografien stammen – das mag manche überraschen – von Benedikt. Nicht von seinem Vorgänger, nicht von seinem Nachfolger.
Franziskus wiederum weist gern auf große Missionare hin – und auf eine »Mittelklasse der Heiligkeit«, also ein im Alltag gelebtes Heiligsein ganz normaler Menschen, auf die keiner in Rom aufmerksam wird und die doch eine Leuchtspur des Heiligen in ihrer Umgebung hinterlassen. Zu diesen unbekannten und nicht-kanonisierten Heiligen zählt Franziskus auch seine Großmutter. Ein originelles Konzept, eine Demokratisierung des Heiligenbegriffs.
Wir haben hier also Selige und Heilige ausgewählt, denen sich Johannes Paul, Benedikt und Franziskus aus den verschiedensten Gründen nahe fühlen. Und wir beleuchten in kurzen Aufsätzen und anhand von Papst-Zitaten, woher in jedem spezifischen Fall diese Affinität rührte. An umfassenden Biografien der entsprechenden Heiligen ist uns nicht gelegen, das lässt sich anderswo nachschlagen; stattdessen erzählen wir die Geschichte dieses Papstes mit diesem Heiligen, dieser Seligen.
Natürlich hätten wir noch viel mehr und auch noch ganz andere Selige oder Heilige auswählen können, und natürlich ließe sich mancher Heilige, Franz von Assisi zum Beispiel, bei mehr als einem Papst »unterbringen«. Aber hier geht es ja nicht um Perfektion. Es geht um Heiligkeit – und das ist etwas anderes.

Rom, am Fest des »ungläubigen« Apostels Thomas (3. Juli) 2017,
Stefan v. Kempis