Instituto dos Vinhos do Douro e Porto (Port and Douro Wines Institute)
Mercado Ferreira Borges
Palácio da Bolsa
Igreja de São Françisco
Casa do Infante
Museu do Vinho do Porto
Cais da Ribeira
Ponte Dom Luís I
Universitätsviertel
Torre dos Clérigos
Einkaufszentrum mit grünem Dach
Buchhandlung Lello (Livraria Lello)
Centro Português de Fotografia
Igreja de Nossa Senhora da Vitória
Passeio und Parque das Virtudes
Alfândega / Centro de Congressos da Alfândega
Museu dos Transportes e Comunicações (MTC)
World of Discoveries / Museo Interativo & Parque Temático
Rund um die Kathedrale
Sé do Porto – die Kathedrale
Igreja de São Lourenço (Convento dos Grilos)
Vom Mercado Bolhão zur Kirche Santa Clara
Mercado do Bolhão
Rua de Santa Catarina
Praça da Batalha
Igreja Santa Clara
Von Grün zu Grün
Jardim da Cordoaria
Igreja dos Carmelitas und Igreja do Carmo
Casa Escondita
Praça de Carlos Alberto
Rua de Cedofeita
Rua de Miguel Bombarda
Museu Nacional de Soares dos Reis
Jardins do Palácio de Cristal
Museu Romântico
Im Westen der Stadt
Casa da Música
Fundação de Serralves
Foz do Douro
Von Foz do Douro Richtung Matosinhos
Parque da Cidade do Porto
Sea Life
She Changes Anémona
Terminal de Cruzeiros
Vila Nova de Gaia
Portwein-Betriebe
Mosteiro da Serra do Pilar
Jardim do Morro
Matosinhos
Nördlich von Porto
Vila do Conde
Sehenswertes
Baden
Praktische Infos
Póvoa de Varzim
Aguçadoura
Südlich von Porto
Miramar
Espinho
Umgebung von Espinho
Minho
Was anschauen?
Was unternehmen?
Wo baden?
Was essen, was trinken?
Am Rio Minho entlang zum Meer
Melgaço
Monção
Valença do Minho
Vila Nova de Cerveira
Ecovia – mit dem Fahrrad nach Monção
Caminha
Moledo do Minho
Vila Praia de Âncora
Parque Nacional da Peneda-Gerês
Wandern im Nationalpark
Beschränkungen
Baden
Information
Aktivitäten
Camping
Östlicher Nationalpark
Rio Caldo
São Bento
Gerês
Westlicher und nördlicher Nationalpark
Richtung Campo do Gerês
Lindoso
Entre Ambos-Os-Rios
Soajo
Castro Laboreiro
Am Rio Lima entlang Richtung Meer
Ponte da Barca
Arcos de Valdevez
Ponte de Lima
Sehenswertes
Praktische Infos
Viana do Castelo
Sehenswertes
Von der Mündung des Rio Cávado landeinwärts
Esposende
Fão/Ofir
Apúlia
Barcelos
Braga
Sehenswertes
Umgebung von Braga
Guimarães
Sehenswertes
Umgebung von Guimarães
Trás-os-Montes
Was anschauen?
Was unternehmen?
Was essen, was trinken?
Vila Real
Umgebung von Vila Real
Praktische Infos
Chaves
Sehenswertes
Umgebung von Chaves
Vidago
Boticas
Bragança
Sehenswertes
Praktische Infos
Vinhais
Sehenswertes
Wandern
Praktische Infos
Montesinho-Naturpark
Montesinho
Rio de Onor
Jerusalém de Romeu
Miranda do Douro
Die Douro-Region
Was anschauen?
Wo baden?
Was unternehmen?
Was essen, was trinken?
Torre de Moncorvo
Praktische Infos
Umgebung von Torre de Moncorvo
Vila Nova de Foz Côa
Praktische Infos
Geführte Touren zu den Ritzzeichnungen im Côa-Tal
Umgebung von Vila Nova de Foz Côa
Penedono
Praktische Infos
Umgebung von Penedono
Numão
Tua
Pinhão
Sabrosa
Lamego
Praktische Infos
Umgebung von Lamego
Peso da Régua
Amarante
Arouca
Santa Maria da Feira
Nachlesen & Nachschlagen
Geschichte im Überblick
Politik und Gesellschaft Portugals
Die Verfassung
Parteien
Regionaler Aufbau
Litoral – Interior: Küste und Landesinneres
Mieten
Bildungswesen
Gesundheitswesen
Umwelt
Religion
Portugals Wirtschaft
Statistische Daten
Rohstoffe
Landwirtschaft
Plantagen- und Forstwirtschaft
Fischerei
Industrie
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Die Arbeiter
Europa
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Architektur und Kunst
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Gotik
Manuelinik
Renaissance und Manierismus
Barock und Rokoko
Klassizismus
Romantik
Historismus und Jugendstil
Architektur der Moderne
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Anreise
Mit dem Flugzeug
Mit der Bahn
Mit dem Bus
Mit eigenem Fahrzeug
Verkehrsmittel vor Ort
Bahn
Bus
Auto
Taxi
Fahrrad
Übernachten
Essen und Trinken
Wo isst man?
Was isst man?
Suppen
Fleischgerichte
Fischgerichte
Krustentiere
Beilagen
Nachspeisen
Snacks
Kaffee, Kuchen und Co.
Wein
Hochprozentiges
Bier
Reisepraktisches von A bis Z
Adressen
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Notruf-Nummern
Öffnungszeiten
Polizei
Post
Rauchen
Sport
Sprachkenntnisse
Telefonieren
Toiletten
Trinkgeld
Wasser
Zeit
Zeitungen
Kleiner Wanderführer
Wanderung 1: Trilho Canos de Água – von Viana do Castelo entlang der Wasserleitung
Wanderung 2: Durch das Sumpfgebiet des Naturparks Lagoas
Wanderung 3: Vom Dorf Pitões das Júnias zu einer alten Klosterruine
Wanderung 4: Von Pombal ins Tal des Rio Tua nach São Lourenço
Wanderung 5: Von Castanheiro ins RioTuaTal und zurück nach Tua
Wanderung 6: Vom Castelo de Numão ins Dourotal
Wanderung 7: Durch die Schlucht des Rio Paiva (Trilho de Paiva)
Etwas Portugiesisch
Über dieses Buch
Präambel
Impressum
Was haben Sie entdeckt?
Vielen Dank!
Übersichtskarten und Pläne
Zeichenerklärung
Nordportugal-Übersicht
Index
Alles im Kasten
Andante Azul
Fado
Portwein: Die Süße der Beeren
Die Fischer und ihre Zeichen
Soalheiro – ein kleiner, erfolgreicher Weinerzeuger
Grünes aus der Alvarinho-Traube
Das Land der Hirsche – wie Vila Nova de Cerveira zu seinem Namen kam
Pilgerpfade nach Compostela: Die Caminhos de Santiago
Der Kabeljau (Bacalhão)
Wechselhafte Politik für erneuerbare Energien
Galo de Barcelos
Kunstvolle Joche
Töpferdörfer Galegos S. Martinho, Sta. Maria und Manhente
Der Aufstieg und Fall der Textilindustrie
Berrões – die heiligen Schweine
Tanz der Vampire?
Adler, Tauben und Kaninchen
Steinzeitliche Zeichenkunst
Lieblingsort am Douro: Miradouro de São Salvador do Mundo
Azulejo-Bahnhof Pinhão: Die heile Welt der 1930er-Jahre?
Die „Marranen“
Waldbrände
Kunst auf Kacheln – die Azulejos
Amália Rodrigues
Weine in Nordportugal
Peixe Aranha
6 Dinge, die Sie vermeiden sollten
Kartenverzeichnis
Porto Übersicht
Centro Histórico
Porto Zentrum
Vila Nova de Gaia
Vila do Conde
Espinho
Minho
Viana do Castelo
Barcelos
Braga
Guimarães
Trás-os-Montes
Vila Real
Chaves
Bragança
Rio Douro
Übersicht der Wanderungen
Wanderung 1: Trilho Canos de Água – von Viana do Castelo entlang der Wasserleitung (GPS)
Wanderung 2: Durch das Sumpfgebiet des Naturparks Lagoas (GPS)
Wanderung 3: Vom Dorf Pitões das Júnias zu einer alten Klosterruine (GPS)
Wanderung 4: Von Pombal ins Tal des Rio Tua nach São Lourenço (GPS)
Wanderung 5: Von Castanheiro ins Rio-Tua-Tal und zurück nach Tua (GPS)
Wanderung 6: Vom Castelo de Numão ins Dourotal (GPS)
Wanderung 7: Durch die Schlucht des Rio Paiva (Trilho de Paiva) (GPS)
Metro von Porto
Bahnnetz Portugal
Zeichenerklärung
Nordportugal-Übersicht
Unterwegs mit
Michael Müller
1953 in Ebermannstadt geboren. Nach der Ausbildung zum Kfz-Mechaniker zog es ihn für einige Jahre nach Neuseeland und Ecuador. Dort begegnete er dem Reisejournalisten Martin Velbinger, mit dem er zusammen in Südamerika recherchierte - die Initialzündung für die berufliche Neuorientierung, die 1979 in die Gründung des eigenen Verlags mündete.
Das obere Dourotal bei São João da Pesqueira hatte ich mir vorgenommen - von Numão, einem Bergdorf, sollte es auf alten, halb zugewachsenen Steigen ins Tal gehen, dann ein Stück am Ufer entlang und schließlich wieder bergauf zurück ins Dorf. Von dort dann mit dem Auto zurück ins Hotel, gut 40 km von Numão entfernt. Beim Wandern am Fluss entlang auf einem schottrigen alten Weinbauernweg kommt plötzlich ein Gedanke: Vielleicht auf dem Rückweg zum Hotel hier ein Stück auf dem Weg mit dem Auto bis zur Brücke, hinter der die Teerstraße abzweigt? Reizvoll, weil sicher die abenteuerlichere Variante. In der hereinbrechenden Dämmerung taste ich mich mit dem Auto die Piste entlang - Endstation sind zwei Reihen Weinstöcke, dahinter der Fluss. Der Wagen steckt rechts und links zwischen den Weinstöcken fest, wenden ist unmöglich, die steile Piste im Rückwärtsgang schafft das Auto nicht. Ich mache mich zu Fuß auf den Weg ins nächste Flussdörfchen, in der Dunkelheit gar nicht so einfach. Kurz vor Mitternacht komme ich an, beruhige zunächst einen Hund, der aus einem Gehöft an einer langen Kette auf mich zugesprungen kommt, und danach mich selbst. Dann klopfe ich an mehrere Haustüren, zunächst ohne Erfolg. Schließlich die Rettung: Ein älteres Ehepaar öffnet, der Hausherr telefoniert mit einem Ziegenhirten, der sich mit seinem Pick-up auf den Weg macht und mein Auto auf die Piste zurückzieht. Ich wende und fahre die Hauptstrecke zurück zum Hotel. Man wird nicht jünger. Aber vielleicht klüger. Beim nächsten Mal ...
Orientiert in Nordportugal
Die Region im Profil
Nordportugal ist ...
Der nördliche Teil Portugals erstreckt sich zwischen dem Rio Douro bei Porto und dem Rio Minho an der spanischen Grenze. Seine Städte sind alt, seine Landschaften grün und seine Weine weltberühmt.
Größte Stadt Nordportugals ist Porto, das es auf knapp 240.000 Einwohner bringt. Von den Römern wurde die Stadt Portus Cale genannt, was so viel wie „Schöner Hafen“ heißt. Unschwer zu erkennen, dass sich daraus die Bezeichnung für das ganze Land abgeleitet hat.
... die Wiege der portugiesischen Nation
Genau genommen steht diese Wiege in der Stadt Guimarães, die im Jahr 1140 zur ersten Hauptstadt Portugals erklärt wurde. Auf dem dortigen Colina Sagrada, dem „Heiligen Hügel“ der Nation, wacht noch heute ein Standbild des ersten portugiesischen Königs Dom Afonso Henriques über das Land. Und an der Stadtmauer, die die hübsche, von der UNESCO im Jahr 2001 zum Weltkulturerbe ernannte Altstadt umgibt, prangt in großen Lettern die frohe Botschaft: „Aqui nasceu Portugal“ - „Hier wurde Portugal geboren“.
... die Heimat des Portweins
Eigentlich hat der Portwein „dreifaches Heimrecht“ auf nordportugiesischem Boden: im oberen Tal des Rio Douro, wo er angebaut wird; in Vila Nova de Gaia, wo er veredelt und gelagert wird; und in Porto, von wo er seit Jahrhunderten in alle Welt verschifft wird. Als Namenspatron für den Wein hat sich schon früh Porto durchgesetzt, das erste Dokument mit der Bezeichnung „Vinho do Porto“ stammt von 1678. Seitdem hat die Marke erheblich zum Renommee der Hafenstadt an der Douro-Mündung beigetragen. Und da Vila Nova de Gaia, wo die großen Kellereien angesiedelt sind, nur eine Flussbreite von der Portuenser Altstadt entfernt liegt, sind etwaige Namensstreitigkeiten auch in der Zukunft nicht zu erwarten ...
... die grünste Region des Landes
Die neben dem Portwein zweite große Weinspezialität Nordportugals heißt Vinho Verde, „grüner Wein“. Der Vinho Verde kommt als Weiß-, Rot- und Roséwein vor, „grün“ wird er aus zwei Gründen genannt: Weil er jung und spritzig ist und wegen der üppig grünen Natur in seinem Anbaugebiet. Dessen Kernzone liegt im noch relativ küstennahen Binnenland zwischen den Flüssen Douro und Minho, umfasst also im Grunde den gesamten Westteil Nordportugals. Hier herrschen im Mittel heftigere Niederschläge als im Rest des Landes, die Natur entfaltet sich prächtig und die gesamte Region präsentiert sich wie der grüne Garten der Nation.
Nicht nur dem Namen nach grün ist auch die zugehörige Atlantikküste, die sich ab Porto als Costa Verde bis hinauf zur spanischen Grenze zieht. Sie ist geprägt von weiten, grasbewachsenen Dünen, hinter denen sich breite Pinienwaldgürtel ausbreiten. Wer portugiesische Küstenerfahrung bisher nur an der Algarve gemacht hat, wähnt sich hier in einem anderen Land. Die Nordportugiesen sagen, in einem schöneren ...
... ein ideales Ziel für Jakobspilger
Eine gute Möglichkeit, die Costa Verde kennenzulernen, ist eine Wanderung auf dem Caminho Português da Costa. Der „Portugiesische Küstenweg“ ist ein Jakobsweg, der von Porto über Viana do Castelo bis zur spanischen Grenze und von dort weiter bis zum Ziel Santiago di Compostela führt. Wer die gesamte Strecke geht, legt gut 280 km zurück, etwa die Hälfte davon auf portugiesischem Boden. Der Küstenweg ist eine Alternative zum Caminho Português Central, der über weite Strecken durchs Landesinnere verläuft. Der Caminho da Costa hält dagegen weitgehend, was sein Name verspricht, kurze Abstecher ins Binnenland sind entweder der Topografie oder kleinen Lücken in der Infrastruktur geschuldet. Der Küstenweg hat wie überhaupt der portugiesische Jakobsweg in den letzten Jahren Konjunktur, „pilgerautobahnähnliche“ Verhältnisse wie andernorts auf dem Jakobsweg herrschen hier aber noch lange nicht.
... massentouristisch unterentwickelt
Was für den nordportugiesischen Jakobsweg gilt, gilt für die Reiseregion Nordportugal insgesamt: Die Touristenzahlen nehmen seit einigen Jahren stetig zu, von massentouristischen Auswüchsen ist die Region aber weiterhin meilenweit entfernt. Ausgeprägter und manchmal schon etwas überbordender Städtetourismus findet einzig in Porto statt, in den übrigen urbanen Zentren der Region bleiben die Besucherzahlen selbst im Hochsommer in aller Regel überschaubar. Ohnehin sind größere Städte rar in der Region. Weite Teile Nordportugals sind bis heute ländlich geprägt, der Tourismus ist dort vielerorts eine Randerscheinung geblieben. Ganz besonders gilt das für die Region Trás-os-Montes im tiefsten Nordosten des Landes, die bis heute fast archaisch wirkt. Bleibt schließlich noch die Küste. Die hat neben ein paar hübschen Badeorten vor allem eines zu bieten: endlos lange und breite Sandstrände mit viel, viel Platz.
Welterbe, Folklore & Moderne
Erlebnis Kultur
Nordportugal prunkt mit hübschen historischen Städten und einer reichen Folkloretradition. Die frühesten kulturhistorischen Zeugnisse sind bis zu 30.000 Jahre alte Felszeichnungen.
Bereits zwei nordportugiesische Städte wurden zur Kulturhauptstadt Europas gekürt: im Jahr 2001 Porto und im Jahr 2011 Guimarães, die als „Wiege der Nation“ bekannte erste Hauptstadt des Landes. Porto hat davon in touristischer Hinsicht nachhaltig profitiert, in Guimarães sind die erhofften Langzeitfolgen dagegen ausgeblieben. Ausländische Touristen verirren sich immer noch selten hierher.
Dreimal UNESCO-Welterbe
Historisches Zentrum von Porto: Vom Ufer des Douro zieht sich Portos Altstadt in engen Gassen terrassenförmig den Stadthügel hinauf, überragt wird sie vom verspielten Torre dos Clerigos, dem höchsten Kirchturm Portugals. Zweite in den Himmel ragende Landmarke ist die Kathedrale, die von außen wie eine Festung wirkt. Von deren Turm hat man einen prächtigen Blick auf die Uferpromenade mit der Ponte Dom Luís I, einer Art „Eiffelturm in der Horizontalen“. Die Stahlgerippe-Brücke verbindet die Portuenser Altstadt mit den Portweinkellereien in Vila Nova de Gaia am anderen Douro-Ufer.
Historisches Zentrum von Guimarães: Die Altstadt von Guimarães, der ersten Hauptstadt Portugals und „Wiege der Nation“, hat sich seit dem 15. Jh. nur unwesentlich verändert. Ihr Herz ist der Largo da Oliveira mit der Igreja e Colegiada de Nossa Senhora da Oliveira und dem alten Rathaus. In den angrenzenden Gässchen stehen dich an dicht die alten Häuser mit ihren granitsteinernen Vorbauten, den zierlichen Veranden und den hübschen schmiedeeisernen Fenstergittern. Seit 2019 kann man auf einem Teil der alten Stadtmauer entlangspazieren und hat von dort tolle Ausblicke.
Prähistorische Felszeichnungen im Vale do Côa bei Vila Nova: Die „Steinzeitgalerie“ an den Uferhängen des Flusses Côa präsentiert einen veritablen Zoo aus Auerochsen, Pferden, Hirschen, Steinböcken usw., aber auch menschliche Figuren, alles fein säuberlich vor bis zu 30.000 Jahren in den Fels geritzt. Die heute etwas wirr anmutenden Werke aus sich überschneidenden Linien waren ursprünglich teilweise koloriert. Die dargestellten Tiere und Menschen waren so vermutlich deutlicher zu unterscheiden.
Folklore: Trachten, Masken und Gesänge
Besonders im Minho wird bis heute sehr traditionell gefeiert. Musik-, Gesangs- sowie Tanzdarbietungen sind hier immer noch wichtige gemeinschaftsbildende öffentliche Ereignisse, die selbst in den kleinsten Ortschaften ihr Publikum finden. Gefeiert wird wie eh und je an festlich geschmückten Plätzen, die Anlässe liegen oft in der Heiligenverehrung, haben aber bisweilen auch vorchristliche Wurzeln. Zur Grundausstattung der Feiergemeinde zählen immer die alten Trachten und die traditionellen Musikinstrumente, allen voran Gitarren und Harmoniken. Einer der Höhepunkte sind die Festas de Nossa Senhora d’Agoniain Viana do Castelo mit einer farbenfrohen Prozession zum Meer und anschließendem Feuerwerk.
Archaischer geht es bei den traditionellen Dorffesten in Trás-os-Montes zu, wo mit Rasseln und zum Teil martialisch anmutenden Masken der Teufel vertrieben wird ... Was es mit diesen furchteinflößenden Masken genau auf sich hat, darüber informiert auch außerhalb der Festsaison das Museu Ibérico da Máscara e do Traje in Bragança.
Kunsthandwerk: Töpfer, Sticker, Blechschmiede
Der ganze Norden Portugals ist besonders reich an Kunsthandwerk. Herausragend ist das Töpferhandwerk um Barcelos, besonders in den Töpferdörfchen Galegos São Martinho, Santa Maria und Manhente. Dort werden von den Sprösslingen alter Töpferdynastien regelrechte Kunstwerke hergestellt. Aus Barcelos stammt übrigens auch der berühmte Hahn, der in nahezu allen Souvenirläden Nordportugals angeboten wird.
Schön sind auch die Stickereien, die heute insbesondere in kleinen Läden in Viana do Castelo angeboten werden. Wer sich länger vor Ort aufhält, kann dort sogar Arbeiten in Auftrag geben.
Mittlerweile fast völlig ausgestorben ist das bewundernswerte alte Handwerk der Blechschmiede, die früher ganze Haushalte mit nützlichen Gerätschaften ausgestattet haben. Einen der letzten Übriggebliebenen seiner Zunft findet man „Hinter den Bergen“ in Vila Real - und dazu noch einen sehr freundlichen und hilfsbereiten.
Zeitgenössische Kunst
Das bedeutendste Museum zeitgenössischer Kunst in Nordportugal ist das Museu de Arte Contemporânea de Serralvesin Porto. Das moderne Museumsgebäude, in dem eine Sammlung nationaler und internationaler Arbeiten vom Ende der 1960er-Jahre bis heute gezeigt wird, ist von einem wunderschönen Landschaftspark umgeben. Mittendrin steht die Casa de Serralves, eine prächtige Art-déco-Villa.
Land & Meer
Erlebnis Natur
Der Norden Portugals gilt als die grünste Region des Landes, selbst die Atlantikküste heißt hier Costa Verde - grüne Küste. Klar, dass Natur- und Aktivurlauber hier auf ihre Kosten kommen.
Nach dem kleinen Örtchen Castro Laboreiro auf dem Gebiet des Nationalparks Peneda-Gerês ist eine eigene Hunderasse benannt. Der Cão de Castro Laboreiro hat ein grau-schwarzes bis rötliches Fell und wird traditionell als Hirten- und Wachhund eingesetzt. Die einschlägige Fachliteratur bescheinigt ihm zwar ein insgesamt „freundliches Wesen“, weist aber auch auf seinen „strengen und ernsten Ausdruck“ hin ...
120 Kilometer Atlantikküste
Wer Wassertemperaturen von lediglich etwa 18 Grad im Sommer nicht scheut, findet an der Costa Verde zwischen Porto und der spanischen Grenze gute Bademöglichkeiten an schönen, breiten Sandstränden hinter grasbewachsenen Dünen. Surfer werden am wind- und wellenreichen Atlantik sowieso glücklich. Alle anderen können an der frischen Meeresluft lange Strandspaziergänge unternehmen, und an vielen Küstenabschnitten gibt es supergepflegte Radwege für größere Erkundungstouren.
Gut in Schuss: der Peneda-Gerês-Nationalpark
Der Gerês, wie der Parque Nacional da Peneda-Gerês vor Ort schlicht genannt wird, ist der einzige Nationalpark des Landes. Entsprechend gehegt und gepflegt wird das rund 700 km² große Gebiet, das zum beliebtesten Wanderrevier Nordportugals geworden ist. Aber nicht nur Wanderer schätzen die teils über 1500 m hohe Mittelgebirgslandschaft. Man kann dort angeln oder reiten gehen und findet auch schöne Bademöglichkeiten, z. B. die kristallklaren Becken im Rio Homem bei Albergaria.
Der Gerês-Nationalpark ist eines der wenigen Gebiete in Nordportugal, in dem das halbwilde Garrano-Pony lebt. Schätzungsweise 1500 Tiere sind in den Bergen unterwegs, die Rasse ist nachweislich seit mindestens 20.000 Jahren dort heimisch. Gefahr droht ihr durch den Iberischen Wolf,der es besonders auf den Nachwuchs abgesehen hat. In den hohen Lagen kann man mit etwas Glück auch einen Iberischen Steinbock sichten, die Ziegenart ist dort vor den Wölfen sicherer als in den niedrigeren Lagen.
Unterkünfte verschiedenster Kategorien gibt es im Hauptort Gerês. Wem dort zu viel Trubel herrscht, findet auf den Campingplätzen ein stilles Fleckchen, auch kleine Bungalows kann man dort mieten.
Ab vom Schuss: der Montesinho-Naturpark
Im Parque Natural de Montesinho scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Er liegt in der Region Trás-os-Montes im Nordosten des Landes und damit buchstäblich „hinter den Bergen“, wie der Name der Gegend verspricht. Ausgangspunkt für Ausflüge ist die Provinzhauptstadt Bragança, von dort lassen sich Wandertouren entlang früherer Schmugglerpfade unternehmen, die über die Grenze nach Spanien führten. Westlich von Bragança liegt das Städtchen Vinhais, wo sich mit der Casa da Vila ein wirklich schön gestaltetes Besucherzentrum befindet. Von Vinhais führen kleinere Rundgänge durch den Naturpark, die auch gut mit Kindern zu machen sind.
Unten am Fluss: Touren am und auf dem Wasser
Besonders reizvoll für Radfahrer sind Touren entlang der größeren Flüsse Nordportugals. Am Rio Minho, dem Grenzfluss zu Spanien ganz im Norden, und am Rio Lima, der bei Viana do Castelo ins Meer mündet, haben die Touristiker der Region ein dichtes Wegenetz entlang der Flüsse ausbauen lassen, sogenannte Ecovias. Diese weitgehend flachen und damit überaus bequemen Radwege werden noch sehr wenig genutzt, man fühlt sich fast ein wenig wie ein Pionier, wenn man auf ihnen unterwegs ist.
Anders ist das Gelände im Tal des Rio Douro. Bis zu 400 m tief hat sich der Fluss in die Landschaft gegraben, die steilen Hänge reichen meist bis ans Ufer. Für eine Besiedelung ist stromaufwärts von Pinhão praktisch kein Platz mehr, und das einzige Verkehrsmittel ist die Eisenbahn, die in Pocinho Endstation hat. Der Naturpark Parque Natural do Douro umfasst den Oberlauf des Douro auf einer Strecke von 122 km, dieser Flussabschnitt bildet quasi eine natürliche Grenze zu Spanien. Hier gibt es eine große Population von Gänsegeiern, und auch die noch größeren Mönchsgeier leben hier. Auch viele andere Vogelarten haben in den steilen Felsen der Schlucht ihre Nester gebaut und sind so sicher vor Füchsen, Dachsen und anderen Jägern. Von Miranda do Douro aus werden Bootstouren auf dem Douro angeboten, bei denen man per elektronisch angetriebenem Dampfer fast lautlos den Fluss entlangschippert.
Wandern im Lagoas-Naturpark
Rund um die kleinen Seen Lagoas de Bertiandos bei Ponte de Lima kann man die artenreiche Flora und Fauna eines Sumpfgebietes erkunden. Holzstege führen durch die üppig grüne Landschaft, unterwegs gibt’s Stände zur Vogelbeobachtung. → Wanderung 2
Unterwegs in Nordportugal
Porto und Umgebung
Die zweitgrößte Stadt des Landes und die größte Nordportugals liegt ein wenig oberhalb der Mündung des Rio Douro in den Atlantik. Dicht an dicht ziehen sich die Häuser einen steilen Hang hinauf. Am Fluss unten erhebt sich das Wahrzeichen der Stadt: die Ponte Dom Luis I, die ins Herz der Portweinproduktion nach Vila Nova de Gaia führt.
Der Futebol Clube do Porto, kurz FC Porto, ist der bedeutendste Fußballverein der Stadt, die Portuenser würden sagen: des Landes. Tatsächlich wurde der Club bislang 28-mal portugiesischer Meister, an sich eine geradezu Bayern-München-mäßige Erfolgsgeschichte - wären da nicht die 37 Meistertitel, die sich die ewige Konkurrenz vom Lissabonner Club Benfica ans Revers heften kann.
Wer in Porto unterwegs ist, muss wissen: Die Stadt will erklommen werden, es geht rauf und runter, Porto ist kein Spaziergang ... Die Touristen schert das offenkundig wenig; seit etwa 2013, als Billigflieger Porto in ihr Programm aufgenommen haben, kommen sie in immer größerer Zahl in die Stadt. Das hat zum Teil skurrile Folgen: So verlangt die traditionsreiche und wegen ihres Jugendstil-Interieurs wirklich sehenswerte Buchhandlung Lello seit 2015 Eintritt, um der Besuchermassen Herr zu werden und ihrem Kerngeschäft nachgehen zu können.
Touristische Auswüchse dieser Art auch nur im Entferntesten mit Porto in Verbindung zu bringen, wäre vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen. Traditionell galt Porto mitsamt seinem Einzugsbereich als das betriebsame ökonomische Zentrum des Landes, das in Sachen Lebensart das sprichwörtliche Gegengewicht zur gut 300 km südlicher gelegenen Landeshauptstadt Lissabon bildete: „O Porto trabalha, Lisboa diverte-se“ - „In Porto wird gearbeitet, in Lissabon vergnügt man sich“. Besonders die Textil- und Schuhindustrie war hier angesiedelt, und noch heute gibt es etliche Fabriken, in denen weiterhin produziert wird. Darüber hinaus hatte Porto - der Stadtname verpflichtet! - immer den wichtigsten Handelshafen des Landes. Ein bunter Tupfer auf dessen ansonsten makellos nüchterner Bilanz waren die Expeditionen der portugiesischen Weltentdecker, die von hier aus Kurs auf Afrika und Amerika nahmen, um Monate später reich beladen zurückzukehren.
Über das rein Ökonomische hinausgehendes Renommee hatte die Stadt nur durch den Wein, der ihren Namen trägt. Der Vinho do Porto, dessen Trauben rund 100 km flussaufwärts im Douro-Tal gewonnen werden, wurde seit etwa Anfang des 18. Jh. im großen Stil von Porto aus in alle Welt verschifft. Die Lagerhäuser, in denen der Wein ab Ende des 18. Jh. auch ausgebaut wurde, standen allerdings von Beginn an auf der anderen Uferseite des Douro in Vila Nova de Gaia, administrativ eine selbstständige Stadt.
Was anschauen?
Cais da Ribeira: Die breit angelegte Uferpromenade unterhalb des Altstadthügels ist der Dreh- und Angelpunkt für Besucher. Dort kann man flanieren oder es sich in einem der vielen Restaurants und Cafés mit Außenbestuhlung bequem machen und den Vorstellungen der Straßenkünstler zusehen - von Breakdance bis zu Gesangsdarbietungen aller denkbaren Genres wird immer etwas geboten.
Avenida dos Aliados: Die breite Avenida mit der imposanten Beaux-Arts-Architektur vom Ende des 19. Jh. ist das Geschäftszentrum des alten Porto. Die meisten der stattlichen Gebäude wurden renoviert und beherbergen heute zum Teil Hotels der Luxusklasse. Am oberen Ende der Avenida lässt das imposante turmgekrönte Rathaus seine Muskeln spielen.
Sé do Porto (Kathedrale): Die auf einem Altstadthügel thronende Kathedrale ist ganz aus Granit gebaut wie übrigens praktisch alle Gebäude im Altstadtviertel, das bis zum Fluss hinunterreicht. Auf der Domplatte mit toller Rundumsicht steht wie zur Mahnung ein mächtiger Schandpfahl.
Parque da Fundação de Serralves: Ein toller Ausflug in den Westen der Stadt, den modernen Teil von Porto. Das Museu de Arte Contemporânea inmitten des großzügigen Parks wurde von dem berühmten Architekten Álvaro Siza Vieira entworfen und zeigt den typisch minimalistischen Stil der Portuenser Schule.
Wo baden?
Die ganze Küste nördlich wie südlich der Einmündung des Rio Douro in den Atlantik ist durch lange Sandstrände geprägt. Die Gegend lässt sich hervorragend auf gut gepflegten Radwegen erkunden! Alternative ist die Straßenbahn, die die Strände bei Foz do Douro im Westen der Stadt ansteuert.
Was essen, was trinken?
Spezialität ist die Francesinha („kleine Französin“), eine ziemlich abenteuerliche Mischung aus Toast mit geräucherter Wurst, Speck, Beefsteak, einem Spiegelei und Käse, die (buchstäblich) in Tomatensoße schwimmt. Wem lokale Spezialitäten prinzipiell eine Herzensangelegenheit sind, sollte zugreifen - wer emotionsloser an die Sache herangeht, sollte eine Alternative in petto haben ...
Fischesser werden in Matosinhos glücklich. In dem nur wenige Kilometer westlich gelegenen Örtchen wurde ein ganzer Straßenzug den Fischrestaurants überlassen. Die Preise haben in den letzten Jahren angezogen, aber die Qualität stimmt weiterhin.