Thomas Kinback, geb. am 10. Januar 1967 in Mainz, ist seit Ende 2003 professioneller Skat-Lehrer, betreibt die Skat-Akademie und lebt in Alzey, Rheinhessen. Er spielt bereits seit seinem 8. Lebensjahr Skat, trat im Alter von 15 Jahren seinem ersten Skatclub bei und ist seitdem Mitglied im Deutschen Skatverband, für dessen Zeitschrift „Der Skatfreund“ er seit 2006 regelmäßig „Die aktuelle Skataufgabe“ erstellt.
Seine größten Erfolge:
1984 Deutscher Vizemeister Jugend, Berlin, DSkV
2003 Vize-Europameister, Seefeld, Österreich, ISPA
2004 Weltmeister Deutsche Nationalmannschaft, Pucon, Chile, ISPA
2005 Sieger Deutschland-Pokal, Rust, DSkV
2007 Europameister Mannschaft, Kirchheim, ISPA
2011 Deutscher Vizemeister, Koblenz, ISPA
2011 Vize-Weltmeister, Online-Skat, Sélestat, Frankreich, ISPA
2011 Europameister Deutsche Nationalmanschaft, Sélestat, Frankreich, ISPA
2012 Weltmeister Mannschaft, Online-Skat, DOSKV
2013 Vize-Weltmeister, Online-Skat, Finale St. Vith, Belgien, ISPA
2014 Weltmeister, Online-Skat, DOSKV
2014 Deutscher Meister, Ulm, DSkV
2014 Deutscher Vize-Meister, 1. Bundesliga, Drei Könige Tübingen, DSkV
2014 Deutscher Vize-Mannschaftsmeister, Drei Könige Tübingen, DSkV
2015 Weltmeister Online-Skat, Finale Koblenz, ISPA
2016 Deutscher Meister Online-Skat, DSKV
Wenn Sie mit ihm Kontakt aufnehmen möchten, besuchen Sie seine Internet-Seite www.skat-akademie.de, oder schreiben Sie eine E-Mail an info@skat-akademie.de.
In seinen Seminaren vermittelt er die logischen Zusammenhänge des Skatspiels, führt Anfänger in die grundlegenden Strategien ein und zeigt Fortgeschrittenen, wie Skat auf Spitzenniveau gespielt wird. Weitere Infos hierzu finden Sie unter www.skat-akademie.de.
Mein besonderer Dank gilt folgenden Personen:
Meinem Skatfreund Wolfgang Rui für seine unzähligen, hilfreichen Ratschläge und wertvollen Verbesserungsvorschläge, die wesentlich zum Gelingen dieses Werkes beitrugen.
Meinem Skatfreund Hartmut Seeber für die kritische sowie genaue Korrektur-Lesung und etliche konstruktive Hinweise, die dieses Buch seinem perfektionistischen Anspruch etwas näher brachten.
Meinem Skatfreund Matthias Duckart für seine Hilfe, seine Tipps und dafür, dass er immer da ist, wenn man ihn braucht.
Meinem Skatfreund Stephan Größel für seinen hilfsbereiten Einsatz und die vielen wertvollen Anmerkungen, die zum sprachlichen Feinschliff dieses Werkes wesentlich beitrugen.
Jana Kinback für die Umschlaggestaltung.
Allen Skatfreundinnen und Skatfreunden, von denen ich im Laufe meines langen Skatlebens lernen durfte, die mir wertvolle Anregungen vermittelten, die mir Geheimnisse aus ihrer Trickkiste verrieten und die mich zu Motiven von Skat-Aufgaben inspirierten.
Allen denjenigen, die an mich glaubten und mich immer wieder ermunterten, ein Skatbuch zu schreiben.
Meinem Großvater Nikolaus Mohr, der mir die Skat-Regeln beigebracht hat und mit meinen Brüdern und mir viel geübt hat.
Und Ihnen, werter Leser, für den Kauf dieses Buches und das damit verbundene Vertrauen, das Sie in mich gesetzt haben.
Die Skat-Aufgaben sowie deren Lösungen und Analysen sind vom Autor sorgfältig erarbeitet und geprüft worden. Sollten Sie dennoch einen Fehler finden oder eine Anregung oder einen Verbesserungsvorschlag haben, so freut sich Thomas Kinback über Ihre Nachricht an info@skat-akademie.de.
Ebenso willkommen ist natürlich auch positives Feedback.
„Skataufgaben erschienen zum ersten Male in dem Jahrgange 1881–1882 der illustrierten Zeitschrift ´Ueber Land und Meer`; sie fanden reges Interesse bei allen Skatern und gehören seitdem zum ´eisernen Bestande` der Spiel- und Rätselecke oder der Unterhaltungsbeilage so mancher Tageszeitung und Wochenschrift. Wie das königliche Schach eignet sich der abwechslungsreiche, anregende Skat ganz besonders zur Stellung von Aufgaben, und die Lösung einer schwierigen Skataufgabe wird jedem rechten Skater mehr Freude bereiten als das Spiel am Biertisch. An der Skataufgabe kann der Skater seine Skatkenntnisse prüfen und seine Fortschritte im Spiele, vor allem aber bietet sie ihm Gelegenheit, sich ohne Mitspieler in angenehmer Weise die Zeit mit Skatspiel zu vertreiben und so manche schöne und genußreiche Stunde zu verbringen.“
Mit dieser Einleitung beginnt Otto Cato seine „Hundert Skataufgaben“, die 1922 im Verlag Otto Maier, Ravensburg erschienen sind. Seitdem gab es aber leider kein reines Skataufgabenbuch mehr. Mit dem vorliegenden Band 1 der „Skat-Rätsel“ wird diese Lücke endlich geschlossen, und weitere Bände werden folgen.
Dieses Buch ist eine Sammlung von fünfzig ausgesuchten Skataufgaben mit Lösungen und Analysen. Manche der Probleme im ersten Teil des Buches sind recht einfach zu „knacken“, einige jedoch sind ganz „harte Nüsse“, bei denen selbst Spitzenspieler Mühe haben werden, die Musterlösung zu finden. Im zweiten Teil finden Sie die wichtigsten Lösungsvarianten nebst dazugehörigen Analysen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass nicht immer jede Nebenlösungsvariante explizit gezeigt werden kann - das hätte den Umfang des Werkes gesprengt.
Die Aufgaben sind weder nach der Spielgattung (Farbspiel, Grand, Nullspiel), noch nach Schwierigkeitsgrad geordnet, sondern willkürlich aneinandergereiht. Jeder Lösung ist ein Titel zugeordnet und am Ende des Buches finden Sie eine tabellarische Übersicht aller Aufgaben mit den dazugehörigen Titeln und Seitenzahlen, bei denen jeweils die Aufgabe und die Lösung zu finden sind.
Bei den Problemen werden nur die zu einer selbständigen Lösungsfindung notwendigsten Informationen geliefert. Geben Sie beim Rätseln nicht zu schnell auf, und widerstehen Sie der Versuchung vorschnell im Lösungsteil nachzuschlagen. Das sollten Sie erst tun, wenn Sie meinen, die Aufgabe komplett gelöst zu haben oder wenn Sie wirklich nicht mehr weiterkommen.
Und nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen beim Rätseln!
Mit skatsportlichem Gruß, Thomas Kinback
V | = | Vorhand |
M | = | Mittelhand |
H | = | Hinterhand |
S | = | Skat |
♣ | = | Kreuz, Eichel, Treff |
♠ | = | Pik, Grün, Schippen |
♥ | = | Herz, Rot, Coeur |
♦ | = | Karo, Schellen, Eckstein |
B | = | Bube, Unter |
A | = | Ass, Daus |
10 | = | Zehn |
K | = | König |
D | = | Dame, Ober |
9 | = | Neun |
8 | = | Acht |
7 | = | Sieben |
AS | = | Alleinspieler |
GS | = | Gegenspieler |
GP | = | Gegenpartei |
! | = | Ein Ausrufezeichen im Spielverlauf kennzeichnet besonders starke Spielzüge. |
? | = | Ein Fragezeichen im Spielverlauf kennzeichnet eher fragwürdige Spielzüge. |
V: ♣ B, ♠ B, ♥ B, ♦ B, ♣ A-10-K, ♠ K-9–8
M und H passen beide. In der Hoffnung ihr starkes Blatt noch zu verbessern, nimmt V den Stock auf, und findet ♥ Zehn und ♦ Dame. Sie drückt dieselben Karten wieder, spielt Grand und verliert zu ihrer eigenen Überraschung mit 60 Augen.
M: ♠ B, ♥ B, ♦ B, ♠ 10-K-D-9–8-7, ♦ K
Der Spieler in M kommt bei 30 gegen V ans Spiel, und spielt ♠ Hand, welches er zu seiner Verblüffung verliert. V führt in zwei roten Farben (3 + 5 Karten) und in einer schwarzen Farbe insgesamt 53 Augen. H hat 7 schwarze und in einer roten Farbe 3 Karten.
V: ♠ B, ♥ B, ♣ 10-D-9, ♠ 10-D-7, ♥ K-7
M: ♣ 8–7, ♠ 9–8, ♥ 9–8, ♦ 10-D-8–7
H: ♦ B, ♣ A-K, ♠ A-K, ♥ A-D, ♦ A-K-9
S: ♣ B, ♥ 10
Nachdem H bis 48 gereizt hat, bekommt sie es doch mit der Angst zu tun und passt, da sie befürchtet, dass M drei Buben auf der Hand hat und entweder selbst Grand reizt oder ein Farbspiel vielleicht sogar aus der Hand spielen will. Dazu müsste M aber sehr wahrscheinlich wenigstens eine Farbe lang haben und dementsprechend ist die Gefahr groß, dass H bei einem Grand ein Ass durch Abstich verliert und hierdurch keine Chance mehr hat zu gewinnen. Und falls M doch Null Ouvert Hand gereizt hat und H bei 60 ans Spiel kommt, könnte ein schwarzer Bube liegen, wodurch H überreizt wäre. M, die unbedingt noch Punkte gut machen will, sagt daraufhin einen Null Ouvert Hand an.
Wie ist der Null Ouvert Hand zu Fall zu bringen?
V: ♦ B, ♣ 10–9, ♠ 10-K-D, ♦ K-D-9–8
M: ♣ B, ♠ B, ♥ B, ♣ K-D-8, ♠ A-9–8-7
H: ♣ A-7, ♥ A-10-K-D-9, ♦ A-10–7
S: ♥ 8–7
Während V bei 18 passt, reizt H munter bis 50, ehe es ihr zu gefährlich wird und sie aussteigt. M kann nun ♠ Hand oder ♣ Hand spielen. Sie entscheidet sich für das Sechs-Trumpf-Spiel in ♣ und geht am Ende als Verlierer vom Tisch.
Wie war der Spielverlauf, bei dem die GP in 3 Stichen 61 Augen erreichte? Welche Gewinnmöglichkeit hatte der AS?
Für welches Spiel hätten Sie sich hier entschieden? Für das Sechs-Trumpf-Spiel in ♣ mit dem Ass zu viert als Beiblatt, wie der AS in unserem Beispiel? Oder hätten Sie das Sieben-Trumpf-Spiel in ♠ mit König-Dame-Acht in ♣ dabei bevorzugt?
V: ♠ B, ♥ B, ♦ B, ♣ A-10-K-D-9–8-7
V hält zunächst 60 von M und anschließend 66 von H, ehe diese auch passt.
Welches Spiel könnte V ansagen?
V: ♣ A-10–7, ♠ 9, ♦ K
M: ♠ B, ♥ K, ♠ A-8, ♦ 9
H: ♥ 7, ♠ 10-K-D-7
M ist bei dieser Endspielstellung AS und ♥ ist Trumpf. Bis zum 5. Stich hat der AS 29 und die GP 32 Augen eingebracht. V spielt zum nächsten Stich aus.
Wer gewinnt? Wie ist der optimale Spielverlauf?
V: ♠ B, ♥ B, ♣ 10, ♥ A-K-D-8, ♦ 10–9-8
M: ♣ B, ♦ B, ♣ A-K-7, ♥ 9–7, ♦ A-K-7
H: ♣ 9–8, ♠ A-10-K-D-9–8-7, ♥ 10
S: ♣ D, ♦ D
M reizt 18, die von V gehalten werden und passt dann. Anschließend bietet H noch 20, worauf V passt. H findet ♣ Dame und ♦ Dame im Stock, drückt ♥ Zehn und ♦ Dame und spielt ♠ mit folgendem Blatt.
H: ♣ D-9–8, ♠ A-10-K-D-9–8-7
Wer gewinnt und wie ist das Spiel gelaufen?
V: ♣ B, ♠ B, ♦ B, ♣ 10-K, ♠ D, ♦ 10-D-9–7
M: ♣ D-8–7, ♠ A-9–8-7, ♥ 10–8, ♦ 8
H: ♥ B, ♣ A-9, ♠ 10-K, ♥ K-D-7, ♦ A-K
S: ♥ A-9
V hält die von M mutig gebotenen 35 (Null Hand) und entscheidet sich für ein ♦ Spiel aus der Hand.
Es entwickelt sich folgender Spielverlauf:
1. Stich: | V ♠ Bube | M ♦ 8 | H ♦ König | + 6 |
2. Stich: | V ♣ Bube | M ♠ 7 | H ♦ Ass | + 13 (+ 19) |
3. Stich: | V ♦ 7 | M? | H ♥ Bube |
Welche Karte gibt M im 3. Stich zu, und wie ist der weitere Spielverlauf, wenn das Spiel mit 60:60 Augen endet? Welche Züge waren dabei eher „glücklich“, welche logisch und wie lautet die Begründung hierfür?
V: ♣ B, ♠ B, ♣ D-9–8-7, ♥ A-K-9, ♦ 7
M: ♥ B, ♦ B, ♣ A, ♠ D-9–8-7, ♦ 10-K-9
H: ♣ 10-K, ♠ A-10, ♥ 10-D-8–7, ♦ A-D
S: ♠ K, ♦ 8
Da M nur ein schwaches Spiel auf der Hand hat und Angst vor einem schwarzen Buben im Skat hat, reizt sie nur bis 22, die von V gehalten werden. Diese findet ♠ König und ♦ Acht, drückt dieselben Karten wieder und spielt ♣.
Es entwickelt sich folgender Spielverlauf:
Skat: ♠ König, ♦ 8 | + 4 | ||||
1. Stich: | V ♠ Bube | M ♦ Bube | H ♣ König | + 8 | (+ 12) |
2. Stich: | V ♣ Bube | M ♥ Bube | H ♣ 10 | + 14 | (+ 26) |
3. Stich: | V ♣ 7 | M ♣ Ass | H ♠ Ass | − 22 | |
4. Stich: | M ♠ 7 | H ♠ 10 | V… |
Wer gewinnt nun? Und wie sehen die interessanten Spielverläufe aus?
Endspielstellung:
V: ♣ B, ♣ 8, ♠ A-D
M: ♠ K-9–8, ♦ 7
H: ♠ B, ♣ 7, ♠ 10–7
Vorhand ist AS und ♣ ist Trumpf. Nach sechs Stichen hat der AS 43 und die GP 45 Augen erreicht.
V: ♣ B, ♠ B, ♥ B, ♠ A-D-9–7, ♥ K, ♦ D-8
M: ♦ B, ♣ A-K-7, ♠ 10-K-8, ♥ A-8–7
H: ♣ 10-D-9–8, ♥ 10-D-9, ♦ A-9–7
S: ♦ 10-K
V kommt bei 18 ans Spiel, freut sich über die passende Findung, drückt ♠ Dame und ♥ König und spielt Grand, da sie nur 3 Stiche abgibt, und nicht damit rechnet, dass sie verlieren kann. Mit einem der beiden möglichen, unverlierbaren Farbspiele will sie sich nicht zufrieden geben.
V: ♣ B, ♠ B, ♦ B, ♠ A-K-D-9, ♥ A-8, ♦ 7
V freut sich über dieses tolle Blatt und spielt Grand Hand.
Ist der Grand Hand unverlierbar? Wie viel Augen kann die GP maximal erreichen? Wie lautet die Begründung?