Larry Niven veröffentlichtebis heutean die sechzig Bücher. NebenRomanen in den Genres SF und Fantasy hat er Kurzgeschichten, Sachbücher,Drehbücher für das Kinderfernsehen und Comics verfasst.Am bekanntesten ist er für seinen Roman RINGWELT, für den er sowohl den NEBULA AWARD, den HUGO AWARD als auch den LOCUS AWARD erhielt.Zusammen mit seiner Frau Marilyn, mit der er seit über fünfundvierzig Jahren verheiratet ist, lebt er in Kalifornien nahe Los Angeles.
RINGWELT
RINGWELT
INGENIEURE
Zwei Romane in einem Band
Aus dem amerikanischen Englisch
von Axel Merz
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige eBook-Ausgabe
des in der Bastei Lübbe AG erschienenen Werkes
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
Copyright © 1970 by Larry Niven
Titel der amerikanischen Originalausgabe: »Ringworld«
Copyright © 1980 by Larry Niven
Titel der amerikanischen Originalausgabe:
»The Ringworld Engineers«
Für die deutschsprachige Ausgabe:
Copyright © 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln
Titelillustration: Arndt Drechsler, Regensburg
Umschlaggestaltung: Guter Punkt, München
eBook-Erstellung: Urban SatzKonzept, Düsseldorf
ISBN 978-3-7325-3273-5
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
Louis Wu materialisierte in einer öffentlichen Transferkabine mitten im Herzen des nächtlichen Beirut.
Sein armlanger Zopf strahlte so makellos weiß wie künstlicher Schnee. Seine Haut und die enthaarte Schädeldecke schimmerten chromgelb; die Iris seiner Augen leuchtete golden. Er trug eine königsblaue Robe mit aufgesetzten goldenen steroptischen Drachen. Im Augenblick, als er in der Kabine materialisierte, lächelte er breit und zeigte seine perfekten perlfarbenen Standardzähne. Louis lächelte und winkte, doch das Lächeln erlosch bereits wieder, und einen Augenblick später war es verschwunden. Louis’ Gesichtszüge zerflossen wie schmelzendes Wachs, und sein wahres Alter wurde sichtbar.
Ein paar Atemzüge lang beobachtete Louis, wie Beirut an ihm vorüberströmte: Reisende unbekannter Herkunft, die in den Kabinen materialisierten; Menschenmassen, die zu Fuß vorbeihasteten, weil die Transportbänder für die Nacht abgeschaltet waren. Dann schlug es dreiundzwanzig Uhr. Louis Wu straffte die Schultern und trat aus der Kabine, um sich unter die Menge zu mischen.
In Resht, wo seine Geburtstagsparty noch immer in vollem Gange war, hatte bereits der nächste Tag angefangen. Hier in Beirut war es erst in einer Stunde so weit. Louis betrat ein Straßenlokal, spendierte rundenweise Raki und ermunterte die Gäste zu Gesängen auf Arabisch und Interspeak. Vor Mitternacht reiste er nach Budapest weiter.
Hatten seine Gäste inzwischen bemerkt, dass Louis die eigene Party verlassen hatte? Wahrscheinlich dachten sie, er habe sich mit einer Frau zurückgezogen und würde in ein paar Stunden wieder in ihrer Mitte auftauchen.
Doch Louis Wu war allein gegangen. Er hüpfte vor der Mitternachtslinie her, ständig verfolgt vom neuen Tag. Vierundzwanzig Stunden waren nicht lang genug, um einen zweihundertsten Geburtstag zu feiern.
Sie würden auch ohne ihn auskommen. Louis’ Freunde kamen blendend allein zurecht. In dieser Hinsicht hatte Louis Wu seinen eigenen Standard.
In Budapest gab es Wein und artistische Tänze. Einheimische duldeten ihn als gut betuchten Touristen in ihrer Mitte, und Touristen hielten ihn für einen wohlhabenden Einheimischen. Er tanzte ihre Tänze und trank ihren Wein, und vor Mitternacht reiste er weiter.
In München ging er spazieren.
Die Luft war warm und sauber und vertrieb einigen Nebel aus seinem Kopf. Louis wanderte über die hell erleuchteten Rollsteige, und ihre zehn Meilen pro Stunde erhöhten seine Geschwindigkeit beträchtlich. Er musste daran denken, dass es in jeder Stadt der Welt Rollsteige gab und dass sich alle mit einer Geschwindigkeit von zehn Meilen pro Stunde bewegten.
Die Vorstellung war unerträglich. Nicht neu – nur unerträglich. Louis wurde bewusst, wie sehr München Kairo und Kairo Resht glich … und San Francisco und Topeka und London und Amsterdam. In allen Städten der Welt verkauften die Geschäfte entlang der Rollsteige die gleichen Produkte. Die Menschen, die in dieser Nacht an ihm vorüberkamen, sahen alle gleich aus. Sie waren alle gleich gekleidet. Nicht Amerikaner oder Deutsche oder Ägypter, sondern Flatlander. Bewohner einer einzigen riesengroßen Stadt.
In nur dreieinhalb Jahrhunderten war die unendliche Mannigfaltigkeit der Erde durch die Transferkabinen eingeebnet worden. Die ganze Welt war mit einem Netz von Kabinen überzogen. Von Moskau nach Sydney dauerte es nur einen Augenblick, und es kostete nur einen Zehntelstar. Logisch, dass die Städte im Verlauf der Jahrhunderte ihre Identität verloren hatten, bis ihre Namen nur noch Relikte aus der Vergangenheit waren.
San Francisco und San Diego bildeten das nördliche beziehungsweise südliche Ende einer riesigen Küstenstadt. Wie viele Leute wussten noch, welches das eine oder das andere Ende war? Verdammt wenige. Tanj!
Pessimistische Gedanken für einen Mann an seinem zweihundertsten Geburtstag.
Doch das Verschmelzen der Städte war real. Louis hatte die Entwicklung miterlebt. All die irrationalen Eigenheiten von Ort und Zeit und Brauchtum waren der nüchternen Rationalität einer weltumspannenden Kommune gewichen, waren in einer einzigen grauen Masse untergegangen. Wer sprach denn noch Deutsch, English, Français, Español? Alles unterhielt sich auf Interspeak. Mode und Körperbemalung wechselten überall auf der Welt gleichzeitig, wie eine große Flutwelle, die über den gesamten Erdball hinwegzog.
Zeit für ein weiteres Sabbatjahr? Hinaus in das Unbekannte, allein in einem Einmannschiff? Ohne farbige Haftschalen, ohne Schminke, ohne gefärbte Haare und mit einem wild wuchernden Bart im Gesicht …
»Unsinn«, ermahnte sich Louis. »Ich habe mein letztes Sabbatjahr gerade erst hinter mir.« Zwanzig Jahre war das her.
Mitternacht saß ihm erneut im Nacken. Louis Wu fand eine Transferkabine, schob seine Kreditkarte in den Schlitz und wählte Sevilla an.
Er tauchte in einem sonnendurchfluteten Raum auf.
»Was, zum Tanj!«, knurrte er und sah sich blinzelnd um. Anscheinend hatte die Wählautomatik verrücktgespielt. In Sevilla durfte die Sonne noch gar nicht scheinen. Louis Wu wandte sich um und wollte Sevilla erneut anwählen, dann stutzte er und wirbelte herum.
Er befand sich in einem Hotelzimmer, dessen nüchterne Standardeinrichtung in scharfem Gegensatz zu seinem Bewohner stand. In der Mitte des Raumes stand ein Wesen, das weder menschlich noch überhaupt humanoid genannt werden konnte. Es stand auf drei Beinen und betrachtete Louis Wu aus zwei Augen, die in zwei kleinen flachen Köpfen auf zwei langen Hälsen saßen. Der Rumpf des erstaunlichen Wesens war zum größten Teil mit einer weißen Haut wie Handschuhleder überzogen. Zwischen den beiden Hälsen spross eine dichte braune Mähne, die sich über den Rücken fortsetzte und das komplizierte Hüftgelenk des Hinterbeins mit einem dicken Haarteppich bedeckte. Die beiden Vorderbeine waren gespreizt, sodass die kleinen, klauenartigen Hufe des Wesens ein gleichschenkliges Dreieck bildeten.
Zuerst dachte Louis, das Alien sei ein Tier von einer anderen Welt. In die flachen Köpfe passte kein höher entwickeltes Gehirn. In den großen Höcker zwischen den beiden Hälsen allerdings – hatte er nicht vor hundertachtzig Jahren …?
Natürlich! Das war ein Pierson-Puppenspieler! Das Gehirn verbarg sich in einem Schädel unter dem Höcker! Das Wesen war kein Tier, ganz gewiss nicht! Seine Intelligenz war der des Menschen wenigstens ebenbürtig. Die Augen – eins in jedem Kopf und in tiefe Höhlen gebettet – starrten Louis aus zwei Richtungen gleichzeitig an.
Louis rüttelte an der Klinke. Die Tür war versperrt.
Er war ausgesperrt, nicht eingesperrt. Er hätte sich jetzt umdrehen und wählen und wieder verschwinden können, doch er dachte nicht daran. Man traf nicht jeden Tag mit einem Puppenspieler zusammen. Die Pierson-Puppenspieler waren schon viel länger aus dem Bekannten Weltraum verschwunden, als Louis Wu an Jahren zählte.
»Kann ich Ihnen helfen?«, erkundigte sich Louis aufgeregt.
»Sie können …«, erwiderte das fremde Wesen mit einer Stimme, die einen pubertierenden Jüngling in Entzücken versetzt hätte. Hätte man Louis aufgefordert, sich eine passende Frau zu dieser Stimme vorzustellen, sie wäre Kleopatra, Helena von Troja, Marilyn Monroe und Lorelei Huntz in einer Person gewesen.
»Tanj!« Der Fluch schien mehr als passend. Es war einfach nicht gerecht, dass eine derartige Stimme zu einem fremdartigen zweiköpfigen Wesen unbestimmten Geschlechts gehörte!
»Haben Sie keine Furcht«, sagte das fremde Wesen. »Sie wissen, dass Sie fliehen können, wenn Sie das möchten.«
»Auf dem College sah ich Bilder von Ihrer Rasse. Wir dachten, Sie wären ausgestorben …«
»Als mein Volk den Bekannten Weltraum verließ, war ich nicht bei meinen Artgenossen«, erwiderte der Puppenspieler. »Ein wichtiger Auftrag hielt mich fest.«
»Wo haben Sie sich denn so lange versteckt? Und wo zum Kuckuck sind wir hier?«
»Das ist im Augenblick nicht wichtig. Sind Sie Louis Wu MMGREWPLH?«
»Sie kennen meinen Kode? Sie haben mich gesucht!«
»Richtig. Wir fanden eine Möglichkeit, das Netzwerk der Transferkabinen Ihrer Welt zu manipulieren.«
Das lässt sich machen, dachte Louis. Es muss ein Vermögen an Bestechungsgeldern kosten, doch es ist technisch nicht unmöglich. Aber … »Warum?«
»Dazu muss ich zu einer längeren Erklärung ausholen …«
»Wollen Sie mich denn nicht hereinlassen?«
Der Puppenspieler überlegte. »Vermutlich muss ich das. Aber ich warne Sie! Ich bin nicht ohne Schutz! Meine Waffen werden jedem Angriff wirksam begegnen!«
Louis Wu gab einen ärgerlichen Laut von sich. »Warum sollte ich Sie angreifen?«
Der Puppenspieler schwieg.
»Jetzt erinnere ich mich! Sie sind als Feiglinge verschrien. Ihr gesamtes ethisches System baut auf Feigheit auf!«
»Nicht ganz zutreffend, aber hinreichend.«
»Nun, es könnte schlimmer sein«, räumte Louis ein. Jede intelligente Spezies hatte ihre Macken. Ganz gewiss war ein Puppenspieler umgänglicher als die rassisch paranoiden Trinocs oder die Kzinti mit ihren hypernervösen Killerinstinkten. Oder die Grogs mit ihren … ihren unglaublichen Ersatzhänden.
Der Anblick des Pierson-Puppenspielers weckte in Louis einen Wust verstaubter Erinnerungen. Mit den Daten über die Pierson-Puppenspieler und ihr Handelsimperium, ihren Wechselbeziehungen zur Menschheit und ihrem plötzlichen, schockierenden Verschwinden mischte sich die Erinnerung an die erste Zigarette, das Gefühl der Computertastatur unter den noch ungeübten, ungeschickten Fingern, an das seitenweise Auswendiglernen von Interspeak-Vokabeln, an die Laute und Betonungen der englischen Sprache, die Ungewissheiten und Ängste der frühen Jugend. Er hatte am College einen Geschichtskurs über die Pierson-Puppenspieler belegt und sie vor hundertachtzig Jahren einfach vergessen. Bis zum heutigen Tag. Unglaublich, dass der Verstand eines Menschen so viel behalten konnte!
»Wenn Ihnen das angenehmer ist, werde ich hier in der Kabine bleiben«, sagte er zu dem Puppenspieler.
»Nein. Wir müssen uns näher kennenlernen.«
Muskeln bewegten sich und zuckten unter der ledrig weißen Haut. Der Puppenspieler fasste sich ein Herz. Die Tür der Transferkabine öffnete sich mit einem Klicken, und Louis Wu betrat das Zimmer.
Der Puppenspieler wich ein paar Schritte zurück.
Louis ließ sich in einen Sessel fallen, mehr zur Beruhigung des Puppenspielers als zu seiner Bequemlichkeit. Im Sitzen würde er harmloser aussehen. Der Sessel war ein Standardmodell, ein selbstjustierender Massagesitz für humanoide Wesen. Louis bemerkte einen Duft, der ihn an ein Gewürzbord und eine chemische Experimentierausrüstung erinnerte – durchaus nicht unangenehm.
Der Fremdling hockte sich auf sein zusammengefaltetes Hinterbein. »Sie wundern sich, warum ich Sie herholte. Das bedarf einiger Erklärungen. Was wissen Sie über meine Rasse?«
»Meine Collegezeit liegt lange zurück. Sie hatten früher einmal ein Handelsimperium, nicht wahr? Was wir als ›Bekannten Weltraum‹ zu bezeichnen pflegen, war nur ein kleiner Teil davon. Wir wissen, dass Ihr Volk schon sehr lange mit den Trinocs Handel trieb, als wir den Trinocs vor zwanzig Jahren zum ersten Mal im All begegnet sind.«
»Ja, wir trieben Handel mit den Trinocs. Größtenteils durch Roboter, wie ich mich entsinne.«
»Ihr Handelsimperium war Tausende von Jahren alt und umspannte Dutzende von Lichtjahren. Und dann verschwanden Sie plötzlich und ließen alles hinter sich. Warum?«
»Sollte Ihre Rasse das tatsächlich vergessen haben? Wir flohen vor der Explosion des galaktischen Zentrums!«
»Darüber weiß ich Bescheid.« Vage erinnerte sich Louis, dass Aliens die Kettenreaktionen der Novae im Zentrum der Milchstraße entdeckt hatten. »Aber warum flüchten Sie schon jetzt? Die Sonnen im galaktischen Zentrum wurden vor zehntausend Jahren zu Novae! Das Licht der Explosion erreicht den Bekannten Weltraum nicht vor zwanzigtausend Jahren.«
»Menschen!«, sagte der Puppenspieler. »Man sollte sie nicht frei herumlaufen lassen. Sie schaden sich immer selbst. Sehen Sie denn nicht die Gefahr? Die harten Strahlen der Wellenfront werden die gesamte Galaxis unbewohnbar machen!«
»Zwanzigtausend Jahre sind eine lange Zeit.«
»Ob morgen oder in zwanzigtausend Jahren – das ändert nichts an der Tatsache der Vernichtung. Meine Spezies floh in Richtung der Magellanschen Wolken. Ein paar von uns blieben zurück, falls dem Exodus der Puppenspieler eine Gefahr erwachsen würde. Dieser Fall ist eingetreten.«
»Oh? Was denn für eine Gefahr?«
»Diese Frage darf ich Ihnen noch nicht beantworten. Aber schauen Sie sich einmal das hier an.« Der Puppenspieler langte nach einem Gegenstand auf dem Tisch.
Louis hatte sich die ganze Zeit über gewundert, wo der Puppenspieler seine Hände versteckte. Jetzt sah er, dass die Münder des Puppenspielers zugleich Hände waren. Gute Hände obendrein, dachte Louis, als der Puppenspieler ihm ein Hologramm reichte. Die sensiblen, gummiartigen Lippen ragten ein paar Zoll über das Puppenspieler-Äquivalent von Zähnen hinaus und wiesen fingerartige Fortsätze auf, die so trocken waren wie eine menschliche Hand. Hinter den breiten Vegetarierzähnen erkannte Louis eine gegabelte Zunge.
Er nahm das Holo entgegen und betrachtete es.
Zuerst ergab es keinen Sinn. Louis studierte das Gebilde weiter und wartete auf eine Eingebung. Das Holo zeigte eine kleine, gleißend helle Scheibe, eine Sonne der Größe GO oder K9 oder K8, mit einem schmalen, scharf abgegrenzten schwarzen Sehnenschnitt am Rand. Doch das gleißende Objekt konnte unmöglich eine Sonne sein! Vor dem vakuumschwarzen Hintergrund zeichnete sich, teilweise verdeckt von dem sonnenähnlichen Objekt, ein himmelblauer Streifen ab. Dieser Streifen war vollkommen gerade, scharf umrissen, massiv, von künstlicher Beschaffenheit und breiter als die leuchtende Scheibe.
»Sieht aus wie ein Stern, der von einem breiten Ring umgeben ist«, sagte Louis. »Was stellt es dar?«
»Wenn Sie wollen, dürfen Sie die Abbildung behalten, um sie eingehender zu studieren. Ich beabsichtige, eine Expedition zusammenzustellen, die aus vier Mitgliedern besteht. Sie und ich gehören dazu.«
»Um was zu erforschen?«
»Es steht mir nicht frei, Ihnen das zu verraten.«
»Oh, kommen Sie! Ich wäre verrückt, mich mit verbundenen Augen auf ein Abenteuer einzulassen.«
»Meinen Glückwunsch zum zweihundertsten Geburtstag«, sagte der Puppenspieler.
»Vielen Dank«, erwiderte Louis verwirrt.
»Warum haben Sie Ihre eigene Party verlassen?«
»Das geht Sie nichts an.«
»Aber doch! Seien Sie ehrlich, Louis Wu. Warum haben Sie Ihre eigene Geburtstagsparty verlassen?«
»Ich entschied, dass vierundzwanzig Stunden zu kurz wären für einen zweihundertsten Geburtstag. Deshalb dehnte ich ihn aus, indem ich vor der Mitternachtslinie hereilte. Ein fremdes Wesen wie Sie kann das nicht begreifen …«
»Sie waren also glücklich über Ihr erfülltes Leben?«
»Nicht ganz. Nein …«
Nicht glücklich – eher das Gegenteil. Obgleich sich die Party recht erfreulich entwickelt hatte.
Die Feier hatte eine Minute nach Mitternacht an seinem Geburtstag begonnen. Warum nicht? Louis’ Freunde wohnten in sämtlichen Zeitzonen. Es gab keinen Grund, auch nur eine Minute des Tages zu verschwenden. Schlafgeräte waren über das ganze Haus verteilt, für schnelle, kurze Tiefschlafpausen. Für Gäste, die nichts versäumen wollten, standen Amphetamine bereit, einige davon mit interessanten Nebenwirkungen.
Es waren Gäste gekommen, die Louis seit hundert Jahren nicht mehr gesehen hatte, und andere, die er tagtäglich traf. Manche waren vor einer kleinen Ewigkeit seine Todfeinde gewesen. Frauen waren darunter, die er vollkommen vergessen hatte, und ein paarmal wurde er sich staunend bewusst, wie sehr sein Geschmack sich im Lauf der Zeit geändert hatte.
Wie vermutet hatte das Vorstellen der Gäste viel zu viel Zeit in Anspruch genommen. Louis hatte die Gästeliste im Voraus auswendig lernen müssen! Zu viele Freunde waren zu Fremden geworden.
Ein paar Minuten vor Mitternacht war Louis Wu in die Transferkabine getreten, hatte gewählt und war verschwunden.
»Es war stinklangweilig«, gestand Louis Wu. »›Berichten Sie uns doch von Ihrem letzten Sabbatjahr, Louis.‹ Wie bringst du es nur fertig, so lange allein zu bleiben, Louis?‹ ›Wie clever von dir, den Trinoc-Botschafter einzuladen, Louis!‹ ›Wir haben uns aber lange nicht gesehen, Louis!‹ ›He, Louis, warum braucht man drei Jinxier, um einen Wolkenkratzer anzumalen?‹«
»Warum braucht man wen?«
»Drei Jinxier!«
»Und?«
»Oh, einen zum Halten der Spritzpistole, und zwei, die den Wolkenkratzer rauf- und runterbiegen. Ich habe den Witz schon im Kindergarten gehört. Das ganze tote Treibholz meines Lebens, die alten Witze, alles in einem einzigen Haus. Ich konnte es nicht mehr ertragen!«
»Sie sind ein ruheloser Mann, Louis Wu. Ihr Sabbatjahr – Sie waren es doch, der diese Sitte wieder aufleben ließ, nicht wahr?«
»Ich weiß nicht, wann sie entstanden ist. Aber sie wurde gut aufgenommen. Die meisten meiner Freunde halten es ebenso wie ich.«
»Aber nicht so oft wie Sie. Ungefähr alle vierzig Jahre werden Sie der Menschheit überdrüssig. Dann verlassen Sie das Universum der Menschen und dringen über die Grenzen des Bekannten Weltraums hinaus. Sie halten sich in einem Einmannschiff in der Einsamkeit auf, bis Sie sich wieder nach Gesellschaft sehnen. Von Ihrem letzten, Ihrem vierten Sabbatjahr, kehrten Sie vor zwanzig Jahren zurück.
Sie sind rastlos, Louis Wu. Auf jeder Welt im menschlichen Universum haben Sie genügend Jahre verbracht, um dort als Eingeborener zu gelten. Heute haben Sie Ihre eigene Geburtstagsfeier verlassen. Kommt die Ruhelosigkeit wieder durch?«
»Das ist doch mein Problem, nicht wahr?«
»Ja. Mich interessiert es nur unter dem Aspekt der Rekrutierung. Sie wären ein gutes Mitglied meines Teams. Sie scheuen das Risiko nicht, aber Sie durchdenken jedes Wagnis gründlich. Sie fürchten sich nicht vor der Einsamkeit. Sie sind vorsichtig und intelligent genug, um nach zweihundert Jahren immer noch am Leben zu sein. Weil Sie Ihre Gesundheit nicht vernachlässigt haben, entspricht Ihre körperliche Verfassung der eines Mannes von zwanzig Jahren. Und letztlich – für mich zugleich am wichtigsten –, Sie scheinen sich tatsächlich in der Gesellschaft fremder Wesen wohl zu fühlen.«
»Richtig.« Louis kannte ein paar Xenophobe und hielt sie für beschränkt. Das Leben war schrecklich langweilig, wenn man sich nur unter Menschen bewegte.
»Aber Sie wollen nicht mit verbundenen Augen ins Wasser springen. Louis Wu, genügt es Ihnen nicht, einen Pierson-Puppenspieler in Ihrer Gesellschaft zu haben? Was können Sie schon fürchten, wenn nicht einmal ich mich scheue teilzunehmen? Die intelligente Vorsicht meiner Rasse ist sprichwörtlich.«
»So ist es«, erwiderte Louis. Tatsächlich hing er innerlich bereits am Haken. Seine Vorliebe für fremde Rassen, seine Ruhelosigkeit und seine Neugierde vereinigten sich: Er würde dem Puppenspieler überallhin folgen. Aber er wollte mehr über dieses Unternehmen erfahren.
Seine Verhandlungsbasis war hervorragend. Ein Alien würde sich niemals freiwillig in ein Zimmer wie dieses begeben, dieses für einen Menschen beruhigend normal aussehende Hotelzimmer. Es konnte nur für einen bestimmten Zweck ausgewählt worden sein: Louis’ Rekrutierung.
»Sie wollen mir also nicht verraten, was Sie zu erforschen beabsichtigen«, sagte Louis. »Verraten Sie mir wenigstens, wohin die Reise geht?«
»Zweihundert Lichtjahre von hier in Richtung der Kleinen Magellanschen Wolke.«
»Aber es dauert mindestens zwei Jahre, um dorthin zu gelangen.«
»Nein. Wir verfügen über ein Schiff mit einem erheblich schnelleren als dem konventionellen Hyperraumantrieb. Damit legen wir ein Lichtjahr in eineinviertel Minuten zurück.«
Louis öffnete den Mund, doch er brachte keinen Ton hervor. Eine und eine Viertelminute?
»Das sollte Sie nicht überraschen, Louis Wu. Wie hätten wir sonst einen Agenten in das galaktische Zentrum schicken können, um die Kettenreaktion der Novae zu beobachten? Sie hätten die Existenz eines solchen Schiffes deduzieren müssen. Falls meine Mission erfolgreich ist, plane ich, meiner Besatzung das Expeditionsschiff zu schenken, mitsamt allen Konstruktionsplänen, um weitere superschnelle Schiffe zu bauen.
Dieses Schiff ist Ihre Prämie, Ihr Honorar, wie auch immer Sie es nennen wollen. Sie können seine Eigenschaften studieren, während wir uns der Wanderung der Puppenspieler anschließen. Dort werden Sie erfahren, was wir zu erforschen gedenken.«
Der Wanderung der Puppenspieler anschließen … »Ich bin dabei«, sagte Louis Wu. Welch eine Gelegenheit, eine intelligente Spezies auf einer galaktischen Völkerwanderung zu beobachten! Gigantische Schiffe mit Tausenden oder Millionen von Puppenspielern an Bord, ganze funktionierende Ökologien …
»Schön.« Der Puppenspieler erhob sich. »Unsere Mannschaft wird vier Mitglieder besitzen. Wir werden jetzt den dritten Expeditionsteilnehmer auswählen.« Er betrat die Transferkabine.
Louis steckte das rätselhafte Holo in die Tasche und folgte dem Puppenspieler. In der Kabine versuchte er, die eingegebene Nummer mitzulesen; es hätte ihm verraten, wo um alles in der Welt er sich befand. Doch der Puppenspieler wählte viel zu rasch, und sie waren unterwegs.
Louis Wu folgte dem Puppenspieler aus der Kabine in das Innere eines halbdunklen, luxuriös ausgestatteten Lokals. Er erkannte das Restaurant an den hufeisenförmigen Nischen und dem schwarz-goldenen Dekor: Krushenko’s, in New York.
Ungläubiges Tuscheln folgte dem Puppenspieler auf seinem Weg. Ein menschlicher Ober, unbeeindruckt wie ein Roboter, führte sie zu einem Tisch. Einer der Stühle war durch ein dickes, breites Kissen ersetzt worden, das der Puppenspieler zwischen Hinterhuf und Hüftgelenk klemmte, bevor er sich niederließ.
»Man hat Sie also bereits erwartet«, schloss Louis.
»Richtig. Ich habe einen Tisch reservieren lassen. Das Krushenko’s ist gewohnt, Angehörige fremder Rassen zu bewirten.«
Louis entdeckte andere Aliens beim Essen: vier Kzinti am Nachbartisch, und auf der anderen Seite des Gastraums einen Kdatlyno. Es passte. Das Gebäude der UNO lag ganz in der Nähe. Louis bestellte einen Tequila Sour und nippte an seinem Getränk, als es eintraf. »Eine gute Idee«, meinte er. »Ich bin halb verhungert!«
»Wir sind nicht hier, um zu essen. Wir sind hier, um den dritten Teilnehmer anzuwerben.«
»So? In einem Speiselokal?«
Der Puppenspieler hob die Stimme, dass man sie bis zum Nebentisch hören konnte. »Kennen Sie eigentlich meinen Kzin? Kchula-Rrit? Ich halte ihn als Haustier.«
Louis hätte sich vor Schreck fast verschluckt. Am Nachbartisch schnellten vier orangefarbene Tiger hoch. Die vier Kzinti drehten sich um und entblößten nadelspitze, mörderische Zähne. Es sah aus wie ein Lächeln, doch ein Kzin lächelt nicht, wenn er die Zähne entblößt.
Der Name Rrit gehörte der Familie des Patriarchen von Kzin. Louis kippte den Rest seines Drinks. Es war egal. Die Beleidigung war tödlich, sie konnte nur mit Blut abgewaschen werden. Und gefressen werden konnte man nur einmal.
Der Kzin, der direkt hinter dem Puppenspieler gesessen hatte, trat vor.
Ein dichtes Fell in hellem Orange. Über den Augen schwarz gefleckt. Alles in allem eine fette Tigerkatze von zweieinhalb Metern Größe. Nur, dass das »Fett« in Wirklichkeit Muskeln waren, geschmeidige, kraftvolle Muskeln, die sich merkwürdig verteilt über einen ebenso merkwürdigen Torso spannten. Aus den Fingerspitzen von Händen, die aussahen wie glatte schwarze Lederhandschuhe, glitten geschärfte und polierte Krallen.
Eine Vierteltonne intelligenten Raubtiers ragte drohend über dem Puppenspieler auf. »Verraten Sie mir doch, warum Sie meinen, den Patriarchen von Kzin ungestraft beleidigen zu können?«
Der Puppenspieler antwortete ohne Zögern und ohne jede Spur von Zittern in der Stimme. »Ich habe auf einem Planeten im System Beat Lyrae einen Kzin mit Namen Chuft-Captain getreten, dass ihm drei Streben seines Endoskeletts zerbrachen … Ich suche einen Kzin mit Mumm in den Knochen.«
»Fahren Sie fort«, sagte der Kzin mit den schwarz umrandeten Augen. Trotz der Beschränkungen durch die anatomischen Eigenheiten sprach er ein akzentfreies Interspeak. Seine Stimme verriet nichts von der Wut, die ihn erfüllen musste. Im Gegenteil, Kzin und Puppenspieler zeigten derart wenig Emotionen, dass Louis fast meinte, irgendein langweiliges Ritual zu verfolgen.
Auf dem Tisch der Kzinti standen Schüsseln mit rohem Fleisch, unmittelbar vor dem Servieren auf Körpertemperatur erwärmt. Jetzt grinsten alle vier.
»Dieser Mensch und ich«, fuhr der Puppenspieler fort, »werden einen Ort im Weltall erforschen, von dem kein Kzin jemals auch nur geträumt hat. Wir brauchen einen Kzin in unserem Team. Welcher Kzin ist mutig genug, dorthin zu gehen, wohin ein Puppenspieler ihn führt?«
»Man sagt, die Puppenspieler seien Pflanzenfresser und führten von der Schlacht weg, anstatt hinein.«
»Das können Sie selbst beurteilen. Ihr Lohn, falls Sie überleben, sind die Pläne für einen neuen, schnellen Raumschifftyp, plus einem Modell des Schiffes selbst. Meinetwegen betrachten Sie das als Gefahrenzulage.«
Der Puppenspieler scheut keine Mühe, den Kzin bis zum Äußersten herauszufordern, dachte Louis. Man bietet einem Kzin niemals eine Gefahrenzulage an. Ein Kzin weiß gar nicht, was Gefahr ist.
Der Kzin erwiderte nur: »Ich nehme an.«
Die anderen drei fauchten.
Der erste fauchte zurück.
Ein Kzin allein klang wie kämpfende Katzen. Vier Kzinti in einem hitzigen Streit klangen wie ein größerer Katzenkrieg. Die Schallunterdrücker des Restaurants schalteten sich automatisch ein, und aus dem Fauchen wurde ein leises gedämpftes Geräusch, das allerdings nicht ganz aufhörte.
Louis bestellte einen weiteren Drink. Wenn man die Geschichte der Kzinti bedachte, jedenfalls soweit Louis sie kannte, dann beherrschten sich diese vier Vertreter ganz vorzüglich. Der Puppenspieler lebte noch.
Der Streit erstarb, und die vier Kzinti wandten sich wieder zu Louis und dem Pierson-Puppenspieler um. Der Kzin mit den schwarz umrandeten Augen fragte: »Wie heißen Sie?«
»Unter Menschen nenne ich mich Nessus«, erwiderte der Puppenspieler. »Mein wirklicher Name lautet …« Orchestrale Musik ertönte aus den bemerkenswerten Mündern des Puppenspielers.
»Also schön, Nessus. Wir sind die Botschafter Kzins auf der Erde. Dies ist Harch, das dort ist Ftanss, jener dort mit den gelben Streifen ist Hroth. Ich bin Neuling und ein Kzin niederer Geburt, und ich trage keinen Namen. Ich werde nach meinem Beruf genannt: Der-zu-den-Tieren-spricht.«
Louis konnte sich kaum noch zügeln.
»Unser Problem ist, dass wir hier benötigt werden. Komplizierte Verhandlungen … doch das ist nicht Ihre Angelegenheit. Wir haben entschieden, dass ich allein entbehrlich bin. Wenn der neue Schiffstyp wert ist, was Sie versprechen, schließe ich mich Ihrer Crew an. Wenn nicht, muss ich meinen Mut auf andere Weise demonstrieren.«
»Das ist zufriedenstellend«, erwiderte der Puppenspieler und erhob sich.
Louis blieb sitzen. »Und wie heißen Sie in der Sprache Ihres Volkes?«, fragte Louis den Kzin.
»In der Heldensprache …« Ein Fauchen, das die Tonleiter hinaufkletterte.
»Und warum haben Sie diesen Namen nicht genannt? Sollte das eine absichtliche Beleidigung sein?«
»Ja«, erwiderte Der-zu-den-Tieren-spricht. »Man hat mich herausgefordert.«
Louis war auf eine Lüge gefasst gewesen. Dann hätte er so getan, als glaubte er dem Kzin, und der Kzin wäre in Zukunft höflicher geworden. Doch jetzt war es zu spät für einen Rückzieher … Louis zögerte den Bruchteil einer Sekunde, bevor er fragte: »Wie lautet der Brauch?«
»Wir müssen mit bloßen Händen kämpfen, sobald Sie mich in aller Form fordern. Oder einer von uns beiden muss sich entschuldigen.«
Louis erhob sich. Er beging Selbstmord; aber er hatte tanj gewusst, wie der Brauch lautete. »Ich fordere Sie zum Duell«, knurrte er. »Zahn um Zahn und Kralle um Fingernagel. Wir können nicht in Frieden das gleiche Universum teilen!«
Ohne den Kopf zu heben, sprach der Kzin, der als Hroth vorgestellt worden war. »Ich muss mich für meinen Bruder Der-zu-den-Tieren-spricht entschuldigen«, murmelte er.
»Bitte?«, fragte Louis erstaunt.
»Das ist meine Funktion«, sagte der Kzin mit dem gelb gestreiften Fell. »Es liegt in unserer Natur, immer wieder in Situationen zu geraten, wo wir kämpfen oder uns entschuldigen müssen. Wir wissen, was geschieht, wenn wir kämpfen. Wie der Kampf für uns ausgeht. Heute gibt es nur noch ein Achtel so viele Kzinti wie damals, als wir auf die Menschen stießen. Unsere Koloniewelten gehören jetzt euch. Unsere Sklavenrassen sind frei und lernen menschliche Technologie und menschliche Ethik. Wenn wir die Wahl haben zwischen Kampf und Entschuldigung, trete ich in meiner Funktion als Vermittler auf und biete eine Entschuldigung an.«
Louis setzte sich wieder. Es schien, als würde er überleben. »Ich würde Ihre Arbeit nicht für Geld machen wollen«, sagte er.
»Da haben Sie recht – wenn Sie bereit sind, mit bloßen Händen gegen einen Kzin zu kämpfen. Aber der Patriarch hat mich als nutzlos für jede andere Arbeit eingestuft«, erwiderte der gestreifte Kzin. »Meine Intelligenz ist niedrig, meine Gesundheit schlecht, meine Geschicklichkeit entsetzlich. Wie sonst soll ich meinen Namen behalten?«
Louis nippte an seinem Drink und wünschte, jemand würde das Thema wechseln. Er fand den unterwürfigen Kzin peinlich.
»Lasst uns essen«, sagte der Kzin mit Namen Der-zu-den-Tieren-spricht. »Es sei denn, unsere Mission ist dringend, Nessus.«
»Überhaupt nicht. Unsere Mannschaft ist noch nicht komplett. Meine Kollegen werden mich benachrichtigen, sobald sie einen qualifizierten vierten Mann gefunden haben.«
Louis Wu kannte Leute, die ihre Augen schlossen, wenn sie eine Transferkabine benutzten. Der rasche Wechsel der Umgebung löse bei ihnen Schwindelanfälle aus, behaupteten sie. Für Louis war das Unsinn; andererseits hatten einige seiner Freunde noch viel seltsamere Anwandlungen.
Er behielt die Augen offen, während er wählte. Die Aliens, die ihn beobachtet hatten, verschwanden. Jemand rief: »Hallo! Louis ist zurück!«
An der Tür entstand ein Auflauf. Louis musste die Tür gegen den Andrang öffnen. »Ihr widerlichen Narren! Ist denn noch keiner von euch nach Hause gegangen?« Er breitete die Arme aus, um sie alle einzuschließen, schob sich wie ein Schneepflug nach vorne und drängte sie von der Kabine zurück. »Macht Platz, ihr Stoffel! Ich erwarte noch mehr Gäste!«
»Großartig!«, brüllte eine Stimme an seinem Ohr. Anonyme Hände ergriffen seine Hand und zwängten seine Finger um die Rundung eines Trinkgefäßes. Louis drückte die sieben oder acht, die er mit den Armen umfassen konnte, an sich, und strahlte sein Empfangskomitee an.
Louis Wu. Aus der Entfernung sah er mit seiner blassgelben Haut und dem wehenden weißen Haar aus wie ein Orientale. Seine kostbare blaue Robe hing achtlos an ihm herunter und schien seine Bewegungsfreiheit einzuschränken, doch das war nicht der Fall.
Aus der Nähe betrachtet war alles Betrug. Louis’ Haut war kein blasses Gelbbraun, sondern ein glattes Chromgelb, die Farbe eines Fu-Man-Chu aus einem Comicheft. Der Zopf war viel zu dick und nicht weiß vom Alter, sondern gefärbt. Es war ein strahlendes, reines Weiß mit einem Hauch von Blau, die Farbe weißer Zwergsonnen. Wie bei allen Flatlandern bestand Louis’ Äußeres nur aus Kosmetik.
Flatlander. Man sah es auf den ersten Blick. Louis’ Züge waren weder kaukasisch noch mongolid noch negrid, obwohl Spuren von allen dreien vorhanden waren: eine einheitliche Mischung, die Jahrhunderte zu ihrer Entstehung benötigt hatte. Bei einer Erdanziehung von 9,98 Metern pro Sekundenquadrat war seine Haltung von einer unbewussten Natürlichkeit. Louis hob das Trinkgefäß und strahlte seine Gäste an.
Wie es der Zufall wollte, lächelte er in ein Paar reflektierender Silberaugen, nur einen Zoll von seinen eigenen entfernt.
Eine gewisse Teela Brown war irgendwie Nase an Nase und Brust an Brust mit Louis gelandet. Ihre Haut war blau, und sie steckte in einem Netz aus Silberfäden. Ihr Haarschopf war von feuerroten Strähnen durchzogen, die Augen waren konvexe Spiegel. Teela war zwanzig. Louis hatte schon vorher mit ihr gesprochen. Ihre Konversation war seicht gewesen, voller Klischees und billigem Enthusiasmus – doch Teela war sehr hübsch.
»Ich muss einfach wissen«, hauchte sie atemlos, »wie Sie einen Trinoc zum Kommen bewegen konnten?«
»Sagen Sie nicht, er ist noch hier!«
»O nein. Ihm ging die Luft aus, und er musste nach Hause.«
»Eine kleine Notlüge«, klärte Louis sie auf. »Ein trinocscher Luftbereiter hält zwei Wochen vor. Nun, wenn Sie es genau wissen wollen: Dieser Trinoc war vor Jahren einmal für ein paar Wochen mein Gast und Gefangener. Sein Schiff war am Rand des Bekannten Weltraums zu Bruch gegangen und seine Mannschaft tot. Ich musste ihn nach Margrave schaffen, wo man eine Umweltkabine für ihn bauen konnte.«
In den Augen des Mädchens stand entzücktes Staunen. Louis empfand es als seltsam und angenehm, dass ihre Augen auf gleicher Höhe lagen: Teela Browns zerbrechliche Schönheit ließ sie kleiner erscheinen, als sie in Wirklichkeit war. Ihre Augen glitten an Louis vorbei und weiteten sich noch mehr. Louis grinste, als er sich umdrehte.
Nessus der Puppenspieler trottete aus der Transferkabine.
Louis hatte genau daran gedacht, als sie das Krushenko’s verlassen hatten. Er hatte versucht, Nessus zu überreden, ein paar Einzelheiten über ihr Reiseziel zu verraten, doch der Puppenspieler hatte sich vor elektronischen Spionen gefürchtet.
»Dann kommen Sie doch einfach mit zu mir nach Hause«, hatte Louis vorgeschlagen.
»Aber Ihre Gäste!«
»Nicht in meinem Büro. Mein Büro ist vollkommen wanzensicher. Außerdem – denken Sie nur, welchen Eindruck Sie auf meiner Party machen werden! Vorausgesetzt, inzwischen sind nicht alle nach Hause gegangen.«
Der Eindruck, den Nessus erweckte, war ganz nach Louis’ Geschmack. Das Tap-tap-tap der Puppenspielerhufe war schlagartig das einzige Geräusch im Zimmer. Hinter Nessus materialisierte Der-zu-den-Tieren-spricht in der Kabine. Der Kzin betrachtete das Meer menschlicher Gesichter rings um die Kabine. Dann entblößte er zögernd die Zähne.
Jemand kippte seinen halbvollen Drink in eine Topfpalme. Die ganz große Geste. In den Zweigen zeterte eines dieser Gummidgy-Orchideenwesen. Die Gäste wichen von der Transferkabine zurück. Kommentare folgten, wie: »Nein, dir fehlt nichts. Ich seh sie auch.« »Ausnüchterungspillen? Ich seh mal in meiner Tasche nach.« »Sie ist schon eine Wucht, diese Party, nicht wahr?« »Der gute alte Louis.« »Wie nennt man dieses Ding nochmal?«
Sie wussten nichts mit Nessus anzufangen. Die meisten ignorierten den Puppenspieler einfach. Sie fürchteten, sich zu blamieren, wenn sie Bemerkungen über ihn abgaben. Der-zu-den-Tieren-spricht widmeten sie umso mehr Aufmerksamkeit. Einst waren die Kzinti der gefährlichste Feind der Menschheit. Jetzt wurde er mit stummer Ehrerbietung behandelt, wie eine Art Held.
»Folgen Sie mir«, wandte sich Louis an den Puppenspieler. Mit ein wenig Glück würde der Kzin ihnen ebenfalls folgen. »Entschuldigt uns«, rief er und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Er grinste nur als Antwort auf die vielen aufgeregten und/oder verwunderten Fragen.
Als sie sicher in sein Büro gelangt waren, verriegelte Louis die Tür und schaltete das Antiabhörgerät ein. »Okay. Wer möchte etwas trinken?«
»Wenn Sie mir etwas Bourbon anwärmen, kann ich ihn trinken«, sagte der Kzin. »Wenn Sie ihn nicht anwärmen, kann ich ihn vielleicht immer noch trinken.«
»Nessus?«
»Irgendein Gemüsesaft wäre angenehm. Haben Sie warmen Karottensaft?«
»Hm«, sagte Louis. Er programmierte die Bar, und ein paar Kannen warmen Karottensafts erschienen in der Ausgabe.
Nessus ruhte auf seinem zusammengefalteten Hinterbein. Der Kzin ließ sich schwer auf ein aufblasbares Kissen fallen. Unter seinem Gewicht hätte es eigentlich platzen müssen wie ein kleiner Ballon. Es sah merkwürdig lächerlich aus, wie der zweitälteste Feind der Menschheit auf dem viel zu kleinen Kissen balancierte.
Die Kzin-Kriege waren langwierig und blutig gewesen. Hätten die Kzinti die ersten Feldzüge gewonnen, wäre die Menschheit für den Rest der Ewigkeit versklavt und zum Fleischlieferanten degradiert worden. Aber die Kzinti hatten in den folgenden Schlachten schreckliche Verluste hinnehmen müssen. Sie neigten dazu anzugreifen, ehe sie gerüstet waren. Geduld war für sie ein unbekannter Begriff, und Erbarmen oder begrenzte Kriegsziele kannten sie ebenso wenig. Jede Schlacht war für sie ein kräftiger Aderlass mit hohen Verlusten gewesen und hatte zur Annexion einiger weiterer ihrer Welten geführt.
Seit zweihundertfünfzig Jahren hatten die Kzinti keine von Menschen besiedelte Welt mehr angegriffen. Sie besaßen nichts, womit sie hätten angreifen können. Seit zweihundertfünfzig Jahren hatten die Menschen die Kzinti nicht mehr angegriffen – und kein Kzin vermochte das zu verstehen. Die Menschen gaben ihnen unlösbare Rätsel auf.
Die Kzinti waren Furcht erregende, gnadenlose Krieger, und Nessus, ein erklärter Feigling, hatte vier ausgewachsene Kzinti in einem öffentlichen Lokal beleidigt.
»Erklären Sie mir das doch bitte noch einmal«, sagte Louis. »Wie verhält es sich mit der sprichwörtlichen Vorsicht der Puppenspieler? Ich vergaß das.«
»Vielleicht war ich nicht ganz aufrecht zu Ihnen, Louis. Meine Spezies hält mich für verrückt.«
»Oh, fein.« Louis nippte an dem Gefäß, das ihm einer seiner Gäste in die Hand gedrückt hatte. Es enthielt Wodka, Heidelbeersaft und Eisstücke.
Der Schweif des Kzin wischte ruhelos hin und her. »Warum sollten wir mit einem erklärten Verrückten zu einer Expedition aufbrechen? Sie müssen wirklich wahnsinnig sein, wenn Sie mit einem Kzin zusammen auf die Reise gehen wollen.«
»Sie erregen sich zu leicht«, sagte Nessus mit seiner weichen, suggestiven und unglaublich sinnlichen Stimme. »Kein Mensch ist je einem Puppenspieler begegnet, der nicht in den Augen seiner eigenen Spezies verrückt gewesen wäre. Kein Fremder hat je die Welt der Puppenspieler gesehen, und kein geistig gesunder Puppenspieler würde sein Leben dem fehleranfälligen Lebenserhaltungssystem eines Raumschiffs anvertrauen, geschweige denn sich den unbekannten und wahrscheinlich tödlichen Gefahren einer fremden Welt aussetzen.«
»Ein verrückter Puppenspieler, ein ausgewachsener Kzin und ich. Als viertes Mitglied sollten wir vielleicht einen Psychiater mitnehmen.«
»Nein, Louis. Keiner unserer Kandidaten ist Psychiater.«
»Und warum nicht?«
»Ich überließ die Wahl nicht dem Zufall.« Der Puppenspieler trank mit einem seiner Münder Karottensaft und redete mit dem anderen. »Da bin zuerst einmal ich. Unsere geplante Expedition soll meiner Rasse zugutekommen, also muss ein Vertreter meiner Spezies dabei sein. Jemand, der verrückt genug ist, sich einer unbekannten Welt zu stellen, und doch gesund genug, um an sein Überleben zu denken. Wie es der Zufall will, erfülle ich beide Anforderungen gleichermaßen.
Wir hatten unsere Gründe, einen Kzin in die Mannschaft einzubeziehen. Der-zu-den-Tieren-spricht, was ich Ihnen jetzt verrate, ist ein Geheimnis. Wir beobachten Ihre Spezies bereits seit einer ganz beträchtlichen Weile. Wir kannten Sie schon, lange bevor Sie Ihre Angriffe auf die Menschheit begannen.«
»Sie taten gut daran, uns nicht unter die Augen zu kommen«, fauchte der Kzin.
»Zweifellos. Zuerst schlossen wir, die Kzinti seien eine gefährliche und nutzlose Spezies. Wir vergaben Forschungsaufträge, wie wir Ihre Spezies gefahrlos ausrotten konnten.«
»Ich werde einen Knoten in Ihre Hälse schlingen!«
»Sie werden keine Gewalttätigkeiten begehen!«
Der Kzin stand auf.
»Nessus hat recht«, sagte Louis. »Setzen Sie sich wieder, Sprecher-zu-den-Tieren. Sie gewinnen nichts damit, dass Sie einen Puppenspieler ermorden.«
Der Kzin setzte sich wieder. Das Kissen platzte immer noch nicht.
»Das Projekt wurde aufgegeben«, sagte Nessus. »Wir stellten fest, dass der Krieg zwischen Menschen und Kzinti die Expansion Ihrer Spezies ausreichend einschränkte und Sie weniger gefährlich machte. Trotzdem beobachteten wir Sie weiter. Im Verlauf von ein paar hundert Jahren griff Ihre Rasse sechsmal von Menschen besiedelte Welten an. Sechsmal wurden Sie besiegt, und in jedem Feldzug verloren Sie annähernd zwei Drittel Ihrer männlichen Bevölkerung. Muss ich mich zum Grad der Intelligenz äußern, der sich hier offenbarte? Nein? Jedenfalls drohte Ihnen nie die Gefahr, ausgerottet zu werden. Ihre nicht mit Intelligenz begabten Weibchen blieben vom Krieg weitgehend unbehelligt, sodass die folgende Generation die Verluste immer wieder auffüllen konnte. Trotzdem verloren Sie unaufhaltsam ein Imperium, das Sie in Jahrtausenden aufgebaut hatten.
Nach und nach wurde offensichtlich, dass die Kzinti in atemberaubendem Tempo evolvierten.«
»Evolvierten?«
Nessus fauchte ein Wort in der Heldensprache. Louis zuckte zusammen. Er hatte nicht geahnt, dass die Stimmbänder des Puppenspielers dazu imstande waren.
»Ja«, sagte Der-zu-den-Tieren-spricht. »Ich habe Sie schon richtig verstanden. Ich wusste nur nicht, wie es gemeint war.«
»Evolution beruht auf dem Überleben der geeignetsten Vertreter einer Rasse. Ein paar hundert Kzin-Jahre lang waren die tüchtigsten Vertreter Ihrer Spezies jene, die genügend Verstand und Selbstbeherrschung besaßen, um den Kampf mit Menschen zu vermeiden. Die Ergebnisse sind offensichtlich. Seit beinahe zweihundert Kzin-Jahren herrscht Friede zwischen Menschen und Kzinti.«
»Aber es wäre sinnlos gewesen! Wir konnten nicht gewinnen!«
»Das hielt Ihre Vorfahren nicht von einem Krieg ab.«
Der-zu-den-Tieren-spricht nippte an seinem warmen Bourbon.
Der rattenähnliche Schwanz, nackt und rosig, peitschte aufgeregt hin und her.
»Ihre Spezies wurde dezimiert«, fuhr der Puppenspieler fort. »Die heute lebenden Kzinti sind die Nachkommen derer, die sich nicht in den Kriegen gegen die Menschheit in den Tod stürzten. Einige von uns neigen inzwischen der Theorie zu, dass die Kzinti seither die Intelligenz oder Empathie oder Selbstbeherrschung erworben haben, die im Umgang mit fremden Rassen nötig ist.«
»Und deshalb riskieren Sie Ihr Leben, um mit einem Kzin zu reisen?«
»Ja«, erwiderte Nessus und schüttelte sich. »Ich habe eine starke Motivation. Wenn ich meinen Mut und meine Bedeutung unter Beweis stelle, indem ich meiner Spezies einen wertvollen Dienst erweise, wird mir gestattet, mich fortzupflanzen.«
»Kein besonders überzeugendes Motiv«, murmelte Louis.
»Es gibt noch einen weiteren Grund, einen Kzin mitzunehmen. Wir werden uns einer unbekannten Umgebung stellen müssen, in der unbekannte Gefahren lauern. Wer soll mich beschützen? Wer wäre besser dazu geeignet als ein Kzin?«
»Um einen Puppenspieler zu schützen?«
»Klingt das verrückt?«
»Das tut es«, erwiderte Der-zu-den-Tieren-spricht. »Und es amüsiert mich … Wie steht es mit diesem da, diesem Louis Wu?«
»Wir haben schon immer einträglich mit der Menschheit zusammengearbeitet. Deshalb nehmen wir selbstverständlich auch einen Menschen mit. Louis Gridley Wu ist erwiesenermaßen ein Überlebenstyp, auf seine unbedachte, fast verwegene Art.«
»Unbedacht und tollkühn. Er hat mich zum Kampf herausgefordert!«
»Hätten Sie die Herausforderung angenommen, wenn Hroth nicht zugegen gewesen wäre? Hätten Sie Louis Wu verletzt?«
»Um anschließend mit Schimpf und Schande nach Hause gejagt zu werden, weil ich einen ernsten diplomatischen Zwischenfall provoziert habe …? Doch das ist nicht der springende Punkt«, fuhr der Kzin beharrlich fort. »Oder?«
»Vielleicht doch. Louis ist noch am Leben. Sie wissen jetzt, dass Sie ihn nicht einschüchtern können. Glauben Sie an Ergebnisse?«
Louis bewahrte diskretes Schweigen. Wenn der Puppenspieler ihm Scharfsinn und Kaltblütigkeit bescheinigte, konnte es ihm nur recht sein.
»Sie haben von Ihren Motiven gesprochen«, sagte Der-zu-den-Tieren-spricht. »Reden wir jetzt von meinen. Was habe ich davon, wenn ich mit Ihnen komme?«
Und sie kamen zum geschäftlichen Teil.
Für die Puppenspieler war der Quantum II Hyperantrieb ein wertloser Besitz. Ein Schiff mit diesem Antrieb konnte in eineinviertel Minuten ein ganzes Lichtjahr überbrücken, während ein konventioneller Hyperraumantrieb dafür drei Tage benötigte. Aber konventionelle Raumschiffe hatten Platz für Fracht.
»Wir haben den Motor in eine General-Products-Zelle Mark Vier eingebaut – den größten Rumpf, den unsere Gesellschaft herstellt. Nachdem unsere Wissenschaftler und Ingenieure mit ihrer Arbeit fertig waren, füllte der Hyperraumschaltkreis fast die gesamte Zelle aus. Unsere Reise wird also unter ziemlich beengten Bedingungen stattfinden.«
»Ein Experimentalschiff!«, fauchte der Kzin. »Wie gründlich wurde es erprobt?«
»Das Schiff hat eine Reise zum galaktischen Zentrum und zurück hinter sich.«
Doch das war die einzige Erprobungsfahrt gewesen. Die Puppenspieler konnten das Schiff nicht selbst testen, und sie konnten auch keine anderen Rassen dafür anheuern, weil sie sich mitten in ihrer Völkerwanderung befanden. Das Schiff konnte so gut wie keine Ladung mitnehmen, obgleich es mehr als dreihundert Meter Durchmesser besaß. Außerdem konnte es nicht verzögern, ohne sofort in den Normalraum zurückzufallen.
»Wir benötigen es nicht«, erklärte Nessus. »Im Gegensatz zu Ihnen. Wir beabsichtigen, das Schiff zusammen mit den Bauplänen an Sie zu übergeben, damit Ihre Rassen mehr von diesen Schiffen herstellen können. Zweifellos werden Sie den Entwurf noch verbessern.«
»Damit kann ich mir einen Namen machen«, sagte der Kzin. »Einen Namen! Ich muss dieses Schiff in Aktion sehen!«
»Während unserer Reise nach draußen.«
»Der Patriarch wird mir einen Namen geben, wenn ich ihm so ein Schiff bringe, davon bin ich überzeugt. Welchen Namen soll ich wählen? Vielleicht …« Der Kzin stieß ein Fauchen aus, das die Tonleiter hinaufkletterte.
Der Puppenspieler antwortete in der gleichen Sprache.
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