OMID SCOBIE
und
CAROLYN DURAND

AUF DER SUCHE NACH FREIHEIT


HARRY UND MEGHAN

OMID SCOBIE
und
CAROLYN DURAND

AUF DER SUCHE NACH FREIHEIT


HARRY UND MEGHAN

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.

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4. aktualisierte Auflage 2021

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Fax: 089 652096

Die amerikanische Originalausgabe erschien 2020 bei Dey Street Books unter dem Titel Finding Freedom. © published by arrangement with Dey Street Books, an imprint of HarperCollins Publishers, LLC. All rights reserved.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Übersetzung: Ingeborg Romoschan

Redaktion: Nadine Lipp

Umschlaggestaltung: Karina Braun nach einer Vorlage von Paula Russell Szafranski

Umschlagabbildung: WPA Pool/Getty Images

Satz: Ortrud Müller, Die Buchmacher – Atelier für Buchgstaltung, Köln

eBook: ePUBoo.com

ISBN Print 978-3-7474-0295-5

ISBN E-Book (PDF) 978-3-96121-808-0

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96121-807-3

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Gehe nicht, wohin der Weg dich führt, sondern gehe dort, wo kein Weg ist, und hinterlasse eine Spur.

RALPH WALDO EMERSON

INHALT

PROLOG

EINLEITUNG

1 London Calling

2 Ein Blinddate mit Folgen: Harry trifft Meghan

3 Unter afrikanischem Himmel

4 Das Geheimnis wird gelüftet

5 Das Statement eines Prinzen

6 Kulturschock

7 Tropische Stürme

8 Bedenken werden laut

9 Top, die Wette gilt!

10 Leb wohl, Toronto

11 Die royalen »Fab Four«

12 Ein Problem namens Samantha

13 Die Affäre Thomas Markle

14 »Stand by Me«

15 Vorhang auf für die Sussexes

16 Schweigen ist Gold

17 »Herzogin Anders«

18 Die Brüder gehen getrennte Wege

19 Zuhause in Windsor

20 Willkommen, Archie!

21 @SussexRoyal

22 Halb drin, halb draußen

23 Familienverhandlungen

24 Auf der Suche nach Freiheit

AKTUALISIERTES NACHWORT

ANMERKUNGEN

DANK

PROLOG

Es war der Hauch eines Augenblicks. Meghan richtete den Gürtel ihres weißen Mantels von LINE the Label, strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, blickte zu dem angespannten Harry und rieb ihm kurz über den Rücken. Er war es gewohnt, vor der Presse aufzutreten, doch diesmal war es anders. Er sprach nicht im Namen einer seiner Wohltätigkeitsorganisationen oder bat Führungskräfte darum, den Klimawandel ernst zu nehmen, nein, diesmal wollte er etwas Persönliches mitteilen: seine Verlobung mit Meghan Markle. Hand in Hand schritten sie auf die Fotografenschar zu, die in der Nähe wartete.

»Du schaffst das«, flüsterte sie dem Prinzen zu, als sie durch ein kleines Seitentor des Kensington Palace zum »Sunken Garden« gingen. Dieser Garten mit seinem Seerosenteich, den bunten Stiefmütterchen, Tulpen und Begonien war einst Prinzessin Dianas Lieblingsort auf dem Anwesen.

Es war der große Fototermin zur Verlobung des Paares. Ich stieß nach einem langen Wochenende in Oxfordshire und einer hektischen Fahrt auf der Autobahn erst in letzter Minute dazu. Carolyn saß bereits auf ihrem Platz, inmitten einer kleinen Gruppe von Hofberichterstattern. Als langjährige Hofberichterstatter werden wir immer als Erste über die Aktivitäten der ranghohen Mitglieder der britischen Königsfamilie im In- und Ausland informiert.

Zu dem Privileg, aus nächster Nähe über die Royals berichten zu dürfen, gehört es, dass wir bei den wichtigsten Momenten in ihrem Leben dabei sind. So standen wir etwa auf den Treppen des Lindo Wing, der Entbindungsstation des St Mary’s Hospitals, als George, Charlotte und Louis geboren wurden. Es ist leicht, solche Momente, die später in die Geschichtsbücher eingehen, als gegeben anzunehmen. Doch als Harry Meghan angrinste, sie seine Hand mit beiden Händen umklammerte und die Freudenrufe der Gratulanten erschallten, lächelten sogar die hartgesottensten Reporter. Es lag einfach ein Hauch von Magie in der Luft.

Carolyn und ich hatten die Arbeit der Königsfamilie schon lange, bevor Meghan Mitglied der »Firma« wurde, hautnah mitverfolgt. Jahrelang sind wir mit William, Kate und Harry um die Welt gereist. Von Singapur zu den Salomonen, von Lesotho nach Indien, von den Vereinigten Staaten nach Neuseeland. Wir teilten das Flugzeug und die schwindelerregenden Reisepläne der jungen Royals. Dabei habe ich die königlichen Touren den Klassenfahrten oder Ferienlagern, wo man beengt im Bus zusammensitzt und lautstark die besten Hotelzimmer für sich reklamiert, schon immer vorgezogen. Und sogar auf diesen besonderen Touren entsteht ein Kameradschaftsgefühl – nicht nur zwischen Reportern, Mitarbeitern und Sicherheitsleuten, sondern zu den Royals selbst.

Einmal verlor ich meinen Pass in São Paulo, Brasilien. Verzweifelt durchsuchte ich meine Tasche am Flughafen, als mich einer der Palastberater anrief. Ich konnte Harrys unverwechselbares Lachen im Hintergrund hören. Sie hatten meinen Pass auf dem Boden gefunden. Da er mich nicht im Stich lassen wollte, schickte er einen seiner Leibwächter los, mir den Pass ans Terminal zu bringen, damit ich pünktlich zu meinem Termin in Chile ankam. Als Harry mich das nächste Mal traf, nannte er mich einfach »Passport«. Wir Briten machen uns gerne übereinander lustig.

Da wir uns in sicherer Entfernung von prüfenden Blicken und dem zu Hause herrschenden Druck befanden, ergab sich auch die Möglichkeit, vertrauliche Gespräche zu führen. Auf dieser Reise verriet mir Harry während einer kleinen Trinkrunde im Hotel, dass er sich wirklich wünschte, »einfach nur ein normaler Kerl« zu sein. Es wäre schön, einfach mal den Koffer zu packen, für ein Jahr nach Brasilien zu fliegen und den eigenen Interessen nachgehen zu können. Er sagte, er hasse es, dass ihm ständig Smartphones vors Gesicht gehalten werden, und das Klicken der Profikameras verursache ihm manchmal sogar physische Schmerzen.

Carolyn und ich wussten, dass Harry von einem Leben fern der Palastmauern träumte. Doch während wir mit dem Prinzen herumreisten, bemerkten wir oft in ländlichen Gebieten, dass sein Wunsch nach einem einfachen, normalen Leben von einer gewissen Traurigkeit begleitet war. Obwohl es unmöglich war, wünschte er sich, ohne großen Rummel und ohne Aufsehen mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen.

Damals wie heute sehnt sich Harry nach Normalität. Seine Mutter Diana hatte ab und zu versucht, ihren Söhnen einen Eindruck davon zu vermitteln, wenn sie mit ihnen Vergnügungsparks besuchte oder zu McDonald’s ging. (Harry, in eine unvorstellbar reiche und privilegierte Familie hineingeboren, war das glücklichste Kind auf Erden, wenn er das billige Plastikspielzeug in der Happy-Meal-Tüte fand.)

Harry hat einen anderen Charakter als sein Bruder William, der eher der disziplinierten und pragmatischen Queen ähnelt. Er ist gefühlsbetont und hält auf eine bemerkenswerte Art an seinen Idealen fest. Sein Wunsch, außerhalb der Palastblase zu leben, offenbart sich in allem, was er tut. Bei offiziellen Anlässen umarmt er etwa Teilnehmer oder beharrt darauf, als Angehöriger des britischen Militärs an vorderster Front zu dienen. Sein Eigensinn ist eine positive Eigenschaft, auch wenn sie dem Rest der Königsfamilie manchmal Probleme verursacht.

Seine Entschlossenheit und sein Enthusiasmus waren es auch, die dazu geführt haben, dass er ein neues Kapitel in der Geschichte der königlichen Familie aufschlug, als er sich in Meghan verliebte.

Da ich selbst ein Mixed-Race-Brite bin, habe ich die Ankunft der amerikanischen Schauspielerin im Hause Windsor fasziniert verfolgt. Ich wurde, wie viele Menschen aus den jüngeren Generationen, aber auch aus ganz unterschiedlichen demografischen Gruppen, zu einem besonders interessierten Beobachter ihres Weges. Lustigerweise kannte ich Meghan schon, bevor Harry es tat. 2015, bei einem Fashion-Week-Event in Toronto, plauderte ich zum ersten Mal mit Meghan, nachdem sie Interviews auf dem roten Teppich gegeben hatte. Und ein Jahr später sollte Meg (wie sie ihre engen Freunde und jetzt auch ihr Ehemann nennen) das Herz des begehrtesten Junggesellen des Vereinigten Königreichs erobern. Ich war baff!

Schon zu Beginn ihrer Beziehung wurde deutlich, dass Harry eine Frau gefunden hatte, die ihn in seinem Interesse für humanitäres Engagement bestärkte, die genau wie er die Menschen am Rande der Gesellschaft im Besonderen unterstützen wollte. Die Welt schaute verblüfft zu, während sich die Beziehung des Paares festigte. Auch Carolyn und ich sahen zu, als einige Boulevardzeitungen Meghan beschuldigten, eine Querulantin und schwierige gesellschaftliche Aufsteigerin zu sein. In einigen britischen Zeitungen war der rassistische Unterton in abfälligen Kommentaren und Überschriften offen abgebildet.

Dieses Bild, das da von ihr entstand, überraschte Meghan sehr. Denn auch als neuestes Mitglied der königlichen Familie legte sie die gleiche Herangehensweise an den Tag wie früher: Sie war fleißig und setzte ihre Stimme ein. Als Elfjährige hatte sie wegen einer sexistischen Waschmittel-Werbung Protestbriefe an nationale Regierungschefs, einschließlich Hillary Clinton, geschickt. Und es ist nichts Ungewöhnliches für sie, vor einem Event bis spät in die Nacht aufzubleiben, um selbst dazu zu recherchieren und sich eigene Notizen zu machen, obwohl sie Mitarbeiter für solche Tätigkeiten hat. »Nur so kann man es lernen«, sagte sie einmal zu mir. Das war einer der Gründe, weshalb Prinz Harry erklärte, eine Frau gefunden zu haben, mit der er »ein Team« bilden konnte. Eine solche Frau hatte er schon immer gesucht.

Es war ziemlich surreal, als ich Meghan im März 2020, bei ihrer letzten königlichen Verpflichtung, in einem der Prunkräume des Buckingham Palace zum Abschied fest umarmte. Sie und Harry hatten den schwierigen Entschluss gefasst, als ranghohe Mitglieder des Königshauses zurückzutreten, um ihre Familie zu schützen.

Im »Saal von 1844« versammeln wir Hofberichterstatter uns normalerweise zu glücklichen Anlässen. Nun wirkte es aber so, als würden die Malachit-Kronleuchter, die die Porträtgemälde des Raumes anstrahlten, ein düsteres Licht abgeben. Die neuesten Mitglieder der königlichen Familie verabschiedeten sich nicht nur von ihren Angestellten, sondern auch von einer Lebensform.

Carolyn und ich hatten Meghan zu ihren letzten königlichen Pflichtterminen begleitet, aber es fiel uns schwer, zu glauben, dass dies nun wirklich der allerletzte sein sollte. Mitarbeiter, die das Paar vom ersten Tag an begleitet hatten, trauerten um das Ende einer Geschichte, die glücklich hätte verlaufen sollen: Zwei Menschen verlieben sich, heiraten, bekommen ein Baby und dienen der Queen. Stattdessen verließen sie nun das Land. Als Meghan mich zum Abschied ein letztes Mal umarmte, sagte sie: »Es hätte nicht so enden müssen.«

Ja, Carolyn und ich haben viele von Harrys und Meghans privaten und öffentlichen Konflikten in ihren ersten beiden Ehejahren bezeugt. Dennoch haben wir nicht erwartet, dass unser Buch so enden würde – und auch das Paar hat es nicht erwartet.

Keinem Mitglied des Königshauses ist es offiziell erlaubt, eine Biografie zu autorisieren. Dennoch hatten Carolyn und ich umfangreichen Zugang zu Personen, die dem Paar am nächsten stehen: Freunde, vertrauensvolle Berater, leitende Hofbeamte und viele Einzelpersonen aus ihrem engsten Kreis. Darüber hinaus haben wir Harry und Meghan zu Hunderten Terminen und auf Arbeitsreisen und Fahrten von Irland bis nach Tonga begleitet. Wir taten all dies mit der Absicht, ein intimes und präzises Porträt eines wirklich modernen königlichen Paares zu zeichnen, eines Paares, das seinen eigenen Überzeugungen immer treu geblieben ist, ganz gleich ob ihnen ihre Entscheidungen Lob oder Kritik eingebracht haben.

Omid Scobie und Carolyn Durand, London 2020

EINLEITUNG

Harry und Meghan seufzten erleichtert, als der letzte Koffer auf dem 1,6 Hektar großen Anwesen Mille Fleurs in Victoria, Kanada eintraf. Hier wollten sie die nächsten sechs Wochen verbringen. Die meisten ihrer Habseligkeiten waren bereits vor ihrer Ankunft ausgepackt und in den großen begehbaren Kleiderschränken verstaut worden. Sie hatten diese Villa mit ihren 1060 Quadratmetern von einem Bekannten gemietet, und sie stellte eine komplett andere Welt dar als Frogmore Cottage, ihr Zuhause in Windsor. Und das war auch gut so.

Obwohl sie in den Wochen vor ihrer Abreise bei öffentlichen Auftritten genauso fröhlich lächelten wie sonst auch, war diese Zeit bis zu ihrer Abreise Mitte November alles andere als fröhlich. Nachdem sie Klagen eingereicht hatten gegen drei britische Boulevardzeitungen wegen Verletzung der Privatsphäre und der Anschuldigung, ihre Telefone abgehört zu haben, wurden der Herzog und die Herzogin von Sussex mehr denn je zur Zielscheibe der Medien.

Vor allem Harry wurde das alles zu viel. »Hat die Queen nicht etwas Besseres verdient?« trompetete die Daily Mail auf Seite eins. Harry las die Schlagzeile online und konnte nicht verstehen, warum die Medien so wild entschlossen waren, sie zu vernichten. »Diese Leute sind einfach nur bezahlte Trolle«, sagte er einem Freund. »Nichts als Trolle … und es ist widerlich.«

Manchmal konnte er sich nicht davon abhalten, die Kommentare unter den Artikeln zu lesen.

H&M widern mich an …

Sie sind eine Schande für die Königsfamilie.

Die Welt wäre ein besserer Ort ohne Harry und Meghan.

Der letzte Kommentar bekam 3500 Upvotes.

Harry bereute es sofort, den Link geöffnet zu haben. Sein Magen zog sich jedes Mal zusammen, wenn er diese Art von Kommentaren las. »Das ist ein kranker Teil der Gesellschaft, in der wir heute leben, und keiner unternimmt etwas dagegen«, fuhr er fort. »Wo bleibt die positive Einstellung? Warum sind alle so unglücklich und wütend?«

Aber Harry regte sich nicht nur über die Presse oder über Onlinetrolle auf, sondern auch über die Institution der Monarchie. Es verging kaum eine Woche, ohne dass innere Angelegenheiten oder Teile privater Diskussionen verdreht und der Presse zugespielt worden wären. Das junge Paar hatte das Gefühl, nur sehr wenigen Palastangestellten vertrauen zu können. Harrys Beziehung zu seinem Bruder William war bereits seit einer Weile angespannt und verschlechterte sich noch zusätzlich.

Wenn es einen Lichtblick für die beiden gab, dann die Entscheidung, sich für einige Wochen der Öffentlichkeit und dem brodelnden Gossip-Kessel zu entziehen. Das war genau das, was sie brauchten. Die Natur und die relative Abgeschiedenheit des Grundstücks in der Nähe von North Saanich auf Vancouver Island würde ihnen guttun – vor allem nach dem ständigen Ausnahmezustand, in dem sie sich in den letzten sechs Monaten nach der Geburt ihres Sohnes befunden haben. Die frisch gebackenen Eltern hatten ununterbrochen gearbeitet und standen permanent im unerbittlichen Rampenlicht, was dazugehört, wenn man zur britischen Königsfamilie gehört.

Obwohl Harry und Meghan in Kanada nun von so viel unberührter Natur umgeben waren, waren sie alles andere als heiter. »Die ›Auszeit‹ war im Grunde keine«, sagte eine dem Paar nahestehende Quelle. Was nach außen hin wie ein idyllischer Urlaub wirkte, war in Wirklichkeit eine von Angst beherrschte Zeit, in der Harry und Meghan viele Stunden damit zubrachten, verschiedene Szenarien für ihre Zukunft durchzugehen. Der Prinz befand sich am Limit in Bezug auf die anhaltenden Auseinandersetzungen, Gerüchte und das ärgerliche Hin und Her mit dem Palast.

Das Jahr hatte ihnen auch eine Reihe von Momenten größten persönlichen Glücks und auch tolle Erfolge gebracht. Der bedeutendste Moment war selbstverständlich die Geburt ihres Sohnes Archie. Ein sehr schöner beruflicher Erfolg war, dass die September-Ausgabe der britischen Vogue, an der Meghan als Gast-Redakteurin mitgearbeitet hatte, zur meistverkauften Ausgabe überhaupt wurde. Des Weiteren war die Capsule Collection (eine Modekollektion für Arbeitskleidung), die sie entworfen hatte, bei Marks & Spencer und anderen Einzelhändlern sofort ausverkauft. Meghan hatte sie entworfen, um Geld für die Wohltätigkeitsorganisation Smart Works zu sammeln, die arbeitslose Frauen unterstützt. Harry hatte vor Kurzem Travalyst lanciert, eine neue, globale Initiative für nachhaltiges Reisen, und er erhoffte sich, dass sie nach und nach die Tourismusbranche für immer verändern würde.

Harry und Meghan planten, während ihres Aufenthalts in Kanada weiterzuarbeiten. Auf ihrer To-do-Liste standen eine Menge Punkte, darunter auch die Gründung einer Non-Profit-Organisation. Und sie wollten sich ebenfalls für die Wohltätigkeitsorganisationen einsetzen, deren königliche Schirmherren sie in ihrer Heimat waren. Trotz des vollen Arbeitskalenders: In dem holzgetäfelten Arbeitszimmer, mit Blick auf das gepflegte Gelände, in dem Weißfichten und Birken wuchsen, fühlte sich alles einfacher an (auch wenn sie meist in der Küche arbeiteten und ihre Mac-Books nur verließen, um Tee oder Kaffee zu kochen).

Für ein paar Wochen ins Ausland zu gehen und auch Weihnachten dort zu verbringen, statt an den traditionellen Feierlichkeiten in Sandringham, dem Landsitz der Queen in Norfolk, teilzunehmen, führte dazu, dass die negative Berichterstattung über sie zunahm. Die Zeitungen bezeichneten diese Entscheidung als eine »massive Brüskierung« der Queen, auch wenn Harrys Großmutter – und Vorgesetzte – seine Pläne sehr wohl genehmigt hatte. Harry und Meghan hatten regelmäßigen Kontakt zur Queen, da sie alle in Windsor wohnten, und sie hatte ihn sogar ermutigt, die Reise anzutreten. Immerhin hatten sie die letzten beiden Jahre Weihnachten in Norfolk verbracht, und auch andere Familienmitglieder – einschließlich der Cambridges – übersprangen hier und da mal die Festlichkeiten.

In ihrem Rückzugsort in Kanada stand nun aber erst einmal Thanksgiving vor der Tür, und sie erwarteten Besuch. Meghans Mutter Doria kam aus Los Angeles, um endlich ihren Enkel Archie wiederzusehen. Vor ihrer Abreise schickten sie und Meghan sich aufgeregt Nachrichten hin und her. Ihr Enkel war schon wieder um einiges gewachsen, seit sie ihn im Sommer das letzte Mal gesehen hatte. »Er ist riesig für sein Alter«, prahlte Meghan vor Freunden, bevor sie eifrig ihr Handy zückte, um einige der vielen Fotos von ihrem Sohn zu zeigen.

Obwohl sie nur für relativ kurze Zeit an ihrem kanadischen Zufluchtsort wohnten, taten Harry und Meghan alles, um ihn babysicher zu machen. Sie steckten Gummipuffer auf scharfe Kanten und ließen bestimmte Möbelstücke aus der Gefahrenzone entfernen. Mit einem sechs Monate alten Baby, das stehen konnte und sich lieber an den Möbeln entlangzog als zu krabbeln, wollten sie keinerlei Risiko eingehen. Sie bemühten sich auch, das Anwesen paparazzisicher zu machen. Sie ließen zusätzliche Zäune um das Anwesen herum aufstellen, um die Teleobjektive auf Abstand zu halten. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie auftauchen und sie auf ihren täglichen Spaziergängen mit Archie durch den Wald und am Strand entlang verfolgen würden.

Archie zu beschützen und seine Privatsphäre zu wahren, hatte für das Ehepaar oberste Priorität. Harry hatte schon früh in seinem Leben die negative Seite einer königlichen Kindheit kennengelernt und verglich sie mal mit dem Leben in einem Goldfischglas. Die unerbittliche Paparazzi-Jagd auf seine Mutter hatte ihm sehr zugesetzt, und auch Meghan wurde schnell zum heiß begehrten Zielobjekt. Meghan und Harry war es wichtig, dass ihr Sohn über sein eigenes Leben bestimmen konnte und dass ihm nicht aufgrund seiner Geburt ein bestimmtes Leben aufgezwungen wurde.

Die ersten Tage im Haus direkt am Wasser brachten den Frieden, nach dem sie sich gesehnt hatten. Es war das erste Mal nach Monaten, dass das Paar zur Ruhe kommen und mit Yoga und einem gemeinsamen Frühstück in den Tag starten konnte. Doch trotz der Stille, die sie umgab, waren Harry und Meghan unruhig. Sie standen vor einer schweren Entscheidung. Nach fast drei Jahren, in denen sie regelmäßig von der britischen Presse angegriffen worden waren und in denen sie keine ausreichende Unterstützung von der Familie erhalten hatten, musste sich etwas ändern. Wie und was genau, das würde sich noch zeigen, aber sie wussten, dass sie der Stimme ihrer Herzen folgen mussten.

1

London Calling

An ihrem ersten Vormittag in London, im Juni 2016, ging Meghan zielstrebig ins Selfridges. Die junge amerikanische Schauspielerin war auf einer Mission: Sie wollte Schuhe shoppen.

Im Kaufhaus in der Oxford Street schlenderte sie durch die 3250 Quadratmeter große Schuhabteilung, die größte auf der ganzen Welt, und schaute sich nach ihren Lieblingsmarken um: Stella McCartney, Chloé, Marc Jacobs. Würde sie ein paar Schuhe finden, die die obszönen Preise wert waren? Obwohl die Serie Suits, in der sie mitspielte, in die sechste Staffel ging, ließ Meghan beim Geldausgeben immer noch eine gewisse Vorsicht walten. Sie hatte ihre Kindheit in einer engen Wohnung, einer umgebauten Garage, im Herzen von Los Angeles verbracht; ihre geschiedenen Eltern hatten finanzielle Schwierigkeiten. Deshalb verschwendete sie ungern ihr Geld für Trends, die schnell wieder out waren. Wenn sie schon viel Geld für etwas ausgab, dann sollte es von Dauer sein wie etwa ihre High Heels von Sergio Rossi. Da sie sich als Kind oft viele Sorgen gemacht hatte, überkam sie manchmal immer noch die Angst, das Gute, das ihr in ihrem Leben widerfahren war, könnte schnell wieder verschwinden.

Doch an jenem Junivormittag war Meghan in einer Luxuslaune und genoss es, zwischen den hochpreisigen Stilettos und Sandalen zu wandeln.

Sie kam gerade von einem noblen Mädels-Wochenende auf der griechischen Insel Hydra. Sie hatte den Trip organisiert, um die bevorstehende Hochzeit von Lindsay Roth zu feiern, einer ihrer besten College-Freundinnen. Als zukünftige Trauzeugin hatte Meghan ihre Aufgabe sehr ernst genommen. Sie hatte ganze Tagesprogramme organisiert – wandern, schwimmen, Mittagsschläfchen halten und lokales Inselessen genießen. Auf Hydra, etwa zwei Seestunden von Athen entfernt, kann man sich nur per Fahrrad oder Esel fortbewegen.

Das Wochenende war ganz anders als die Junggesellinnenabschiedspartys in Las-Vegas-Manier, bei denen man sich in Limousinen herumkutschieren und in Clubs volllaufen ließ. Die Diademe, die die Frauen dabei im Haar trugen, bezeichnete Meghan als »Symbole phallischer Überzeugungsarbeit«. In Griechenland hatte die Frauengruppe einen eher mondänen Spaß; man genoss die mediterrane Sonne, das Meer, frische Salate und Fisch, eine Menge Wein und das Beisammensein.

Diese Reise war typisch Meghan: einfach und ausgefeilt zugleich, auf eine ruhige und intime Art lustig und sehr akribisch geplant. Meghan hatte immer einen Plan. Das war schon seit Studienzeiten so. Sie musste damals zwischen dem College und verschiedenen Jobs jonglieren; später ging sie zu unzähligen Castings für kleine Nebenrollen, bis sie ein erfolgreicher TV-Star wurde; und schließlich konnte sie mit ihrer beliebten Lifestyle-Webseite einen weiteren Karriereschritt gehen. Meghan arbeitete hart, sie entwickelte nicht nur Pläne, sondern setzte sie auch zielstrebig um.

Ihr Abstecher nach London war keine Ausnahme. Das Schuhshopping stand nur am Anfang ihres Reiseprogramms. Meghan hatte sich eine Liste gemacht mit Restaurants und Bars, die sie ausprobieren und mit Leuten, die sie treffen wollte.

Es war eine aufregende Zeit für die 34-Jährige. Ihr Erfolg in dem stark konkurrenzgeprägten Showbusiness, der ihr verschiedene Türen geöffnet hatte, war das Ergebnis harter Arbeit, aber auch das Zeugnis ihres Selbstvertrauens und Durchhaltevermögens. Seit sie ein kleines Mädchen war, war sie es gewohnt, härter zu arbeiten als andere.

Ihr gesundes Selbstbewusstsein verdankt Meghan zum einen der Hingabe ihrer Eltern. Ihre Mutter, Doria Ragland, und ihr Vater, Thomas Markle, lernten sich am Set der Seifenoper General Hospital kennen. Er war damals Lichtregisseur, sie Aushilfe in der Make-up-Abteilung. Nach zwei Ehejahren trennten sie sich, blieben aber durch ihr einziges Kind verbunden. Sie erzogen Meghan gemeinsam und reibungslos, teilten sich das Sorgerecht und verbrachten die Feiertage miteinander.

Das größte Zeichen der Hingabe ihrer Eltern war, dass sie Meghans Ausbildung sehr ernst nahmen. Sie waren beide nicht sofort nach dem Schulabschluss aufs College gegangen, obwohl Doria sogar in der Fairfax Highschool in L.A. Mitglied im Club der begabten Schülerinnen und Schüler war. Nach dem Schulabschluss arbeitete sie im Antiquitätengeschäft ihres Vaters Alvin Ragland und als Reisevermittlerin, und das war der Beginn einer langen Reihe verschiedener Jobs. Doria nahm ihr Studium erst viel später auf, denn ihrer Familie fehlten die finanziellen Mittel. Da sie später ebenfalls finanziell zu kämpfen hatte, erwähnte sie Meghan gegenüber immer wieder, wie wichtig ein Studium sei.

Wenn es um Meghans Schulbildung ging, wollten sowohl Thomas als auch Doria nur das Beste für ihr Kind. Meghan ging in die Little Red Schoolhouse, eine kleine, renommierte Privatgrundschule, die seit den 1940er-Jahren quasi als ein Ausbildungshort für Hollywoods Elite gilt (einschließlich Johnny Depp und Scarlett Johansson). Danach besuchte sie die Immaculate Heart, eine katholische Mittelschule und Highschool für Mädchen in Los Feliz.

Meghan war sich über die Opfer bewusst, die ihre Eltern erbrachten, damit sie solche Schulen besuchen konnte, und sie wollte mit diesem Privileg verantwortungsvoll umgehen. »Meine Eltern hatten nichts, aber sie waren gewillt, viel zu geben … leise Akte der Nächstenliebe, eine Umarmung, ein Lächeln oder ein Schulterklopfen, um jemandem in Not die Hoffnung zu geben, dass alles wieder gut wird«, schrieb sie 2016 in ihrem Lifestyle-Blog The Tig. »Damit bin ich aufgewachsen, also bin ich auch so geworden.«

Meghan war ehrgeizig. Sie meldete sich in der Schule immer als Erste, um eine Frage zu beantworten oder um den Text laut vorzulesen; sie hatte ausgezeichnete Noten und hat nie geschwänzt. Auch außerhalb der Schule zeigte sie Verantwortungsbewusstsein. Als sie als junges Mädchen einen obdachlosen Mann auf der Straße sah, flehte sie ihre Mutter an: »Können wir ihm nicht helfen?« Es ist nicht ungewöhnlich für Kinder, die Menschen in Not begegnen, helfen zu wollen, doch Meghan vergaß den Mann nicht, nachdem sie weitergingen. Den Rest des Tages und noch lange danach plagte sie eine quälende Frage: »Was kann ich tun?«

Als sie zehn Jahre alt war, reiste Meghan zum ersten Mal ins Ausland. Sie flog mit ihrer Mutter nach Jamaika. Dort zeigte ihre Mutter ihr auch die Slums, damit sie sehen konnte, wie die weniger Privilegierten lebten. Als sie 13 war, arbeitete Meghan als Freiwillige in einer Suppenküche in Skid Row, Los Angeles. »Am ersten Tag hatte ich wirklich Angst«, sagte Meghan. »Ich war jung, und dort ging es wild und rau zu. Obwohl ich eine tolle Freiwilligengruppe um mich herum hatte, fühlte ich mich dem nicht ganz gewachsen.«

Als sie mit sich rang, ob sie weiterhin in der Suppenküche aushelfen sollte, wandte sie sich an ihre Religionslehrerin an der Immaculate Heart, Maria Pollia. Maria, eine katholische Freiwilligenhelferin, hatte viel Erfahrung in der sozialen Arbeit mit Menschen, die am Rande der Gesellschaft lebten, und sie wollte ihre jungen Schülerinnen inspirieren, es ihr gleich zu tun.

»Im Leben geht es darum, die Bedürfnisse der anderen über deine eigenen Ängste zu stellen«, sagte sie zu Meghan. Die junge Schülerin kehrte zur Suppenküche zurück.

»Das habe ich nie vergessen«, sagte Meghan.

Meghans Hilfsbereitschaft und ihr Ehrgeiz stießen einigen ihrer Klassenkameraden sauer auf. In ihren Augen war sie »unecht«, denn sie hielten es für unmöglich, dass jemand so »perfekt« sein konnte. Meghan hingegen fand nie, dass sie perfekt war. Im Gegenteil: Sie hatte oft das Gefühl, dass sie sich noch mehr beweisen musste. Als Kind einer schwarzen Mutter und eines weißen Vaters fühlte sie sich hin und hergerissen, sie wusste nie, wo sie hingehörte. Ein Teil von ihr wünschte sich, in allem, was sie tat, zu zeigen, wie toll sie war. Sie wollte nicht als Außenseiterin gelten.

Auch in der Highschool war Meghan voller Tatendrang. Sie machte in allen Clubs und Gruppen mit, war im Jahrbuch-Komitee und in der Theatergruppe Genesian Players. Sie wurde zur Homecoming-Queen gewählt. Ihr natürliches künstlerisches Talent sowie die Suche nach Lob zeigten sich immer besser.

Gigi Perreau, bei der Meghan einige Jahre lang Schauspielunterricht nahm, sagte: »Sie arbeitete sehr hart. Ich war begeistert von der unglaublichen Arbeitsmoral, die sie in einem so jungen Alter an den Tag legte.« Meghan stürzte sich sogar voller Eifer in die kleinsten Rollen, wie im Musical Annie, in dem sie eine Sekretärin spielte.

Ihr Vater half bei Meghans Theaterstücken in der Schule oft als Bühnenbildner aus und »kam zu so vielen ihrer Vorstellungen wie nur möglich«, erzählte Perreau. »Man sah sein Gesicht im Publikum, das voller Stolz sein kleines Mädchen anstrahlte.«

Dass Meghan sich zur Feministin und »Anwältin der Frauen«, wie sie sich selbst nannte, entwickelte, verdankt sie zum Teil auch ihrem Vater. Als sie elf Jahre alt war, lief während einer TV-Show, die sich ihre Klasse anschaute, eine Werbung für Geschirrspülmittel. Der Werbespruch lautete: »Women all over America are fighting greasy pots and pans.« (»In ganz Amerika kämpfen Frauen mit fettigen Töpfen und Pfannen.«) Ein Junge, der neben ihr saß, verkündete: »Ja, da gehören Frauen auch hin, in die Küche!«

Ihr Vater ermutigte Meghan, die über den Vorfall verärgert war, wegen des Werbespots Protestbriefe zu schreiben. Sie schrieb Briefe an »die mächtigsten Menschen, die mir einfielen«, einschließlich der First Lady Hillary Clinton, der Moderatorin Linda Ellerbee von Nickelodeon und des Geschirrspülmittel-Herstellers – und sie haben alle geantwortet. Sie bekam einen Brief aus dem Weißen Haus, Nickelodeon strahlte ein Interview mit Meghan aus, und der Geschirrspülmittel-Hersteller änderte den Werbespruch in »People all over America are fighting greasy pots and pans«. (»In ganz Amerika kämpfen Menschen mit fettigen Töpfen und Pfannen.«)

In der Highschool entwickelte Meghan den Wunsch, Schauspielerin zu werden, doch ihre Mutter – immer darauf fokussiert, dass eine höhere Bildung immens wichtig ist – riet ihr, einen Collegeabschluss zu machen. Und sie wollte, dass ihre Tochter eine berufliche Laufbahn hatte, falls es mit der Schaupielerei nicht klappen sollte. Meghan beschloss, erst nach dem Highschoolabschluss und nachdem sie sich einen Studienplatz an der Northwestern University gesichert hatte, zu professionellen Castings zu gehen.

Sie war bereits an der Privatuni, die in einem Vorort von Chicago liegt und zu den besten Unis der USA gehört, immatrikuliert, als sie für eine kleine Nebenrolle in einem Tori-Amos-Musikvideo gebucht wurde. Es war das Video zum Song »1000 Oceans«, und Meghans Auftritt ist sehr kurz. Als eine Passantin bestaunt sie neben anderen eine Glasbox, in der die Sängerin steht. Sie bekam ein Honorar von 600 Dollar dafür, und ein paar Wochen später sprach sie für eine weitere Rolle in einem Shakira-Video vor. (Diese Rolle bekam sie nicht, im Grunde bekam sie überhaupt keinen Schauspiel-Gig, bis sie in ihrem letzten Collegejahr einen Auftritt in General Hospital hatte.)

An der Northwestern University fand sich Meghan erneut umgeben von wohlhabenden Studenten aus wohlhabenden Familien. Als Studentin, die jobbte und studierte, jonglierte sie mit einem vollen Stundenplan und Teilzeitjobs, um die Studiengebühren, die Kosten fürs Essen und Wohnen zu decken. Hinzu kam ihr Job als Babysitterin, mit dem sie Extraausgaben finanzierte: beim Studententheater mitmachen und sich ehrenamtlich für wohltätige Zwecke zu engagieren.

»Bei dem, was du alles tust, kann ein ganzer Tag doch gar nicht reichen«, sagte eine gute Freundin, die mit Meghan ins Unisekretariat ging, um die neuesten Aufgabenblätter für die Arbeit und die Seminare abzuholen. Sie bewunderte die Fähigkeit ihrer Freundin, den Druck, dem sie während des Studiums ausgesetzt war, mit allem anderen in Einklang zu bringen.

»Wie findest du bloß die Zeit für all das?«, fragte ihre Freundin.

Indem sie nicht auf Partys ging wie alle anderen. Ihre Freunde konnten Meg während der Woche in keiner Bar antreffen. Freitagabend, während alle Verbindungsschwestern auf Partys gingen, ging Meg zu den Häusern der Professoren, um babyzusitten. Sie wurde von der Studentinnenverbindung Kappa Kappa Gamma angeworben und zog ins Verbindungshaus ein. Hier knüpfte sie ihre engsten Freundschaften, unter anderem mit Genevieve Hillis und Lindsay Roth. Innerhalb der Verbindung war Meghan für die Planung und Rekrutierung verantwortlich, sie sollte den Neuzugang in die Schwesternschaft sichern und dafür sorgen, dass er sich heimisch fühlte. Bei Veranstaltungen wie dem Tanzmarathon, an dem sie mit ihren Verbindungsschwestern teilnahm, sammelte sie Geld für wohltätige Organisationen. Die Frauen tanzten 30 Stunden lang für das »Team Joseph«, eine Non-Profit-Organisation, die sich für die Behandlung der Muskeldystrophie des Typs Duchenne einsetzte.

Im dritten Studienjahr hatte sie die meisten Creditpoints beisammen und sicherte sich mithilfe des ältesten Bruders ihres Vaters ein Praktikum in der amerikanischen Botschaft in Buenos Aires. Niemand in der Familie wusste so genau, was Onkel Mick arbeitete, ob sein Kommunikationsjob in Buenos Aires nicht doch ein Tarnjob für die CIA war. Wie dem auch sei, die 20-jährige Meghan konnte dank seiner ihren Horizont erweitern und über den Tellerrand der Theater- und Schauspielwelt blicken.

»An der Northwestern University war ich ein Theater-Nerd. Ich wusste, ich wollte Schauspielerin werden, doch ich hatte Angst vor diesem Klischee: ein Mädchen aus L.A., das sich für eine Filmkarriere entscheidet«, verriet Meghan der Zeitschrift Marie Claire. »Ich wollte mehr als das, und Politik hat mich schon immer interessiert, also änderte ich mein Hauptfach, und wählte gleich zwei Hauptfächer: Theaterwissenschaften und Internationale Beziehungen.«

Meghan unterzog sich dem Test zur Beamtin im Auslandsdienst, eine Voraussetzung für einen Job als Beamtin des Außenministeriums. Als sie den sehr schweren Test nicht bestand, war sie extrem enttäuscht. Sie war es nicht gewohnt, zu versagen. Ihr Selbstbewusstsein war angekratzt.

Nachdem sie ihr Studium 2003 beendete, ging Meg zurück nach L.A. Sie war eine Schauspielerin, die sich abstrampelte, um voranzukommen und die sich ihren Lebensunterhalt mit zuweilen seltsamen Jobs, einschließlich einem Job als Kalligrafin, verdiente. Ab 2004 arbeitete sie in der luxuriösen Papeterie Paper Source in Beverly Hills. Hier lernte sie Kalligrafie, das Verpacken von Geschenken und das Bücherbinden; 2005 beschrieb sie die Hochzeitseinladungen der Schauspielerin Paula Patton mit dem Singer-Songwriter Robin Thicke.

In den ersten Jahren, in denen sie von einem Vorsprechen zum nächsten »hetzte«, wie sie es später beschrieb, gab es lange Perioden ohne jedwelche Arbeit. Und als sie Rollenangebote bekam – wie etwa die Rolle einer »heißen Braut« in der romantischen Filmkomödie So was wie Liebe aus dem Jahr 2005 mit Ashton Kutcher –, waren es nicht wirklich oscarreife Filme.

Im Jahr 2006 wurde sie ein Aktenkoffer-Model in der Fernseh-Show Deal or No Deal, eine von 26 Frauen, die passende Outfits und einen Koffer mit einer Geldsumme zwischen einem Cent und einer Million Dollar trugen. Die NBC-Spielshow brachte ihr nicht nur ein regelmäßiges Einkommen ein, sondern auch neue lukrative Verträge. Nach der Premiere im Dezember 2005 hatte die erste Staffel im Durchschnitt zwischen zehn und 16 Millionen Zuschauer pro Folge. Die folgenden Staffeln verzeichneten zwar einen beträchtlichen Zuschauerrückgang, doch insgesamt behielt die Show eine starke Anziehungskraft; sie verkaufte erfolgreich Lizenzsenderechte sowie eine Vielzahl von Merchandiseprodukten.

»Hallo, Ladies!«, sagte der Moderator Howard Mandel zu den perfekt aufgestellten Koffer-Models am Set.

»Hi, Howie!«, antworteten sie im Gleichklang.

Das war der Eröffnungsspruch der 34 Folgen, bei denen Meghan zwischen 2006 und 2007 mitmachte. Als Aktenkoffer-Model Nummer 24 öffnete sie ihren Koffer, wenn ein Teilnehmer versuchte, eine Million Dollar zu gewinnen, und ihre Nummer rief.

Meghan und die anderen Frauen drehten bis zu sieben Folgen pro Tag. So viel in einer so kurzen Zeitspanne zu drehen, bedeutete lange Arbeitstage. Nach der Arbeit gingen die meisten der Models zusammen aus, manchmal eilten sie noch mit Bühnen-Make-up zur Happy Hour. Aber Meghan ging nie mit. Sie war stets freundlich zu den anderen, ging aber nicht mit ihnen aus. »Sie war bei allen anderen Mädels beliebt«, sagt Leyla Milani, eine Koffer-Model-Kollegin. »Doch sobald wir fertig waren, brach sie auf, um was anderes zu machen.« Wie zu College-Zeiten arbeitete Meghan weiter, während sich ihre Kolleginnen austobten. Sie war sogar in den Pausen am Set von Deal or No Deal beschäftigt. »Wenn andere Mädels tratschten oder plauderten«, sagte Leyla, »saß sie allein da, las Drehbücher und bereitete sich für Castings vor.«

Nach zwei Staffeln in der Spielshow war Meghan bereit, ihren silbernen Aktenkoffer abzulegen. Die drei darauffolgenden Jahre verbrachte sie damit, zum Vorsprechen zu gehen. Sie wurde für eine Tostitos-Werbung und kleine Rollen in ein paar Filmen und TV-Shows gebucht, einschließlich Kill the Boss, CSI: NY, Knight Rider, Without a Trace – Spurlos verschwunden und Ehe ist … In zwei Folgen des Neustarts von 90210 im Jahr 2008 sorgt ihre Figur Wendy für Aufregung, als sie dabei erwischt wird, wie sie den Draufgänger Ethan Ward auf dem Schulparkplatz oral befriedigt. Meghan zögerte, diese Rolle anzunehmen, doch Schauspielerinnen, die sich irgendwie über Wasser halten müssen, können es sich nicht leisten, besonders wählerisch zu sein.

Sie machte immer weiter, auch als sie dachte, dass sie das Vorsprechen für die Rolle der hinreißenden und selbstbewussten Anwaltsgehilfin Rachel Zane in Suits vermasselt hatte. Es sollte eine neue TV-Show für den Sender USA Network werden. Meghan hatte das Gefühl, das Vorsprechen verpatzt zu haben. Sie brach aber nicht in Tränen aus und stopfte sich auch nicht eine große Packung Eis hinein. Sie rief ihren Agenten an.

»Ich glaube, ich hab’s nicht besonders gut gemacht«, sagte sie. »Ich muss da noch mal rein.«

»Du kannst da jetzt nichts mehr tun«, sagte er. »Konzentriere dich auf dein nächstes Vorsprechen.«

2

Ein Blinddate mit Folgen: Harry trifft Meghan

Als Meghan im Juni 2016 zu dem kleinen Abstecher nach London kam, lebte sie bereits seit fünf Jahren in Toronto und spielte eine Hauptrolle in Suits. Ihr Leben war mittlerweile weit entfernt von dem einer Hollywoodschauspielerin, die zusehen musste, wie sie sich irgendwie über Wasser hält. Damals in Hollywood war sie in einem heruntergekommenen Ford-Explorer zu den Castings gefahren und hatte kein Geld, ihn reparieren zu lassen. Als sich eines Tages die Türen nicht mehr öffnen ließen, stieg sie fünf Monate lang durch den Kofferraum ins Auto.

Ihre Rolle in der Serie Suits brachte sie zwar nicht auf die Schauspieler-Top-Liste in Los Angeles oder New York, aber sie wurde sehr schnell als kanadischer Promi adoptiert. Auch als ihr Ruhm größer wurde, hörte Meghan nie auf, daran zu arbeiten, ihre Karrieremöglichkeiten auszubauen. Als Meghan die Londoner PR-Firma Kruger Cowne engagierte, begann sie, gut zu verdienen – ab 10 000 Dollar pro Auftritt. Sie erschien auf dem roten Teppich, etwa im September 2014 beim Launch der Marchesa-Voyage-Kollektion für die Einkaufsplattform ShopStyle in New York oder 2015 als Referentin beim »Dove Self-Esteem Project« in Toronto und beim Women in Cable Telecommunications Signature Luncheon in Chicago.

Als sie den Vertrag mit Kruger Cowne abschloss, tat sich Meghan auch mit APA, einer der größten kommerziellen Talentagenturen der Welt, zusammen. Sie wollte ihre Karriere als Lifestyle-Influencerin ausarbeiten, die auf The Tig basierte, dem Blog, den sie im Jahr 2014 gestartet hatte. Auf diesem Blog kuratierte sie all ihre Leidenschaften (Essen, Mode und Reisen sowie soziale Fragen wie die Gleichstellung der Geschlechter) und präsentierte sie durch den Filter des »ehrgeizigen Mädchens von nebenan«. Sie benannte den Blog nach dem vollmundigen Rotwein Tignanello, der ihr Herz nach dem ersten Schluck erobert hatte.

»Es war der Augenblick, als ich es zum ersten Mal verstand. Ich verstand endlich, was Leute mit dem Körper, der Struktur, dem Abgang, den Tränen eines Weins meinten«, schrieb sie. »The Tig ist mein Kosename dafür, dass ich es verstehe. Nicht nur den Wein, sondern alles.«

The Tig war nicht das erste Mal, dass Meghan sich im Internet äußerte oder eine Lesercommunity ansprach. Zwischen 2010 und 2012 schrieb sie The Working Actress, einen anonymen Blog, der die Fallstricke und Triumphe bei den Bemühungen, es in Hollywood zu schaffen, ausführlich beschrieb. Schon als Kind hatte sie gerne geschrieben und sogar darüber nachgedacht, Journalistin zu werden. Das Schreiben war eine Möglichkeit, ihre Kreativität und Frustration zu kanalisieren. Im Blog ging es um die aufrichtigen Augenblicke der Freude, als sie für einen Job gebucht wurde, und um die Verzweiflung bei jeder Ablehnung, um das Auf und Ab in einer Branche, die eher vom Aussehen als von Talent getrieben ist. Sie bestätigte die Urheberschaft des populären Blogs zwar nie öffentlich, aber es war eines der am schlechtesten gehüteten Branchengeheimnisse, dass sie dahintersteckte, und sie wurde schnell für ihren klugen Rat und witzige Anekdoten berühmt.

Während der Blog The Working Actress roh und ehrlich war, war The Tig ausgefeilt und optimistisch. Ganz gleich ob Meghan entlang einer felsigen Küstenlinie in einem perfekt gebundenen kamelfarbenen Mantel spazierte oder ein »Tig Talk« mit berühmten Freundinnen wie der Schauspielerin Priyanka Chopra hielt oder ein Rezept für den »pikanten Eintopf mit Brokkoli und Hanfsamen« teilte: Die Webseite war ein kuratierter Augenschmaus, und sie hoffte, sie würde »der Nährboden für Ideen und Aufregendes – für einen inspirierten Lifestyle« sein.

Das neueste Gesicht in ihrer Arbeitswelt war Violet von Westenholz, eine PR-Managerin für Ralph Lauren. Sie hatte einige der Termine für Meghans Sommertrip nach London geplant, wo die Schauspielerin eine von vielen prominenten Markenbotschafterinnen des Labels sein sollte. Violet war nicht nur in der Modewelt bekannt, sondern auch in der britischen Gesellschaft. Ihr Vater, Frederick Patrick Piers Freiherr von Westenholz, ein ehemaliger olympischer Skifahrer, war einer der ältesten und engsten Freunde von Prinz Charles. In ihrer Kindheit fuhren Violet und ihre Geschwister mit Prinz William und Prinz Harry in der Schweiz Ski.

Im Terminkalender der Schauspielerin stand Wimbledon. Da Ralph Lauren als Modesponsor für das Merchandising verantwortlich war, arrangierte Violet die Tickets und Ausweispässe. Am zweiten Tag des Turniers saß Meghan auf der Tribüne, um ihre Freundin Serena Williams zu unterstützen. Meghan hatte die Tennisspielerin bei einer Super Bowl Party in Miami im Jahr 2010 kennengelernt. Zwischen Meghan und Serena »funkte es sofort«, wie Meghan es später beschrieb. Sie interessierten sich beide für »guten altmodischen Mädchenkram« und knipsten viele Fotos voneinander.

In Wimbledon jedoch war Meghan ernst, während sie Serena beim Spiel gegen Amra Sadikovic zuschaute. Sie war die Erste, die die Becker-Faust machte, als ihre Freundin einen Punkt erzielte, oder die aufstand, um zu jubeln, als der Tennis-Champion einen Satz gewann. Bevor sie sich mit Serena angefreundet hatte, wusste sie nicht viel über Tennis, doch nun war sie ein Fan.

An der VIP-Bar erspähte Meghan den britischen Schauspieler Dominic Cooper, und da sie gerne darüber scherzte, für den Preacher-Star zu schwärmen, dachte sie darüber nach, ihn anzusprechen. Sie ließ es aber sein und fühlte sich sehr wohl mit ihrer Freundinnenclique.

Violet von Westenholz war nicht die Einzige, die für Meghan Londoner Meetings geplant hatte. Ein paar Monate bevor sie in der Stadt ankam, wurde Meghan von Jonathan Shalit – er hatte die TVKarrieren von Simon Cowell, Mel B und anderen britischen Stars vorangetrieben – und seiner Talentagentur Roar unter Vertrag genommen. Meghans Hoffnung war, in einem neuen Bereich Fuß zu fassen, möglicherweise als Moderatorin einer Food-TV-Show.

Jonathan Shalit hatte die Idee, Meghan in einer Food-, Reiseund Kulturshow unterzubringen, nachdem er ihren Blog The Tig gesehen hatte, und es war genau das, was Meghan mithilfe ihrer Webseite erreichen wollte.

»Es gibt eine Vision, und sie ist groß«, sagte Meghan über The Tig. Sie träumte auch von einem Kochbuch oder einem Lifestyle-Brand. »Es gibt unendlich viele Möglichkeiten.«

Gwyneth Paltrow, Schauspielerin und Lifestyle-Guru, die ihre Webseite Goop zu einem 250-Millionen-Dollar-Imperium ausgebaut hatte, war eine Quelle der Inspiration für Selbstvermarktung. Meghan hatte aber noch eine weitere Inspirationsquelle gefunden, Jessica Mulroney, Kanadas berühmteste Lifestyle-Influencerin und eine sehr enge Freundin.

Jessica und ihr Ehemann Ben (der älteste Sohn des ehemaligen kanadischen Premierministers Brian Mulroney und Moderator der Unterhaltungsshow eTalk), waren in Kanada ein angesagtes junges Power-Paar. Jessica schlug Kapital aus dem Markennamen der Familie, in die sie eingeheiratet hatte, und nutzte ihr Stilgefühl, um eine Karriere als Influencerin, Stylistin und Hochzeitsplanerin zu machen. Ihr Instagram-Feed war voller Fotos häuslicher Perfektion: Jessica, mit ihrem langen, geföhnten braunen Haar, ihren blauen, von schwarzen Wimpern umrandeten Augen, sitzt mit ihren bezaubernden Zwillingssöhnen Brian und John auf dem Boden und liest ein Buch, ihre schlanken Beine gekreuzt, an den Füßen schwarze Stilettos.

Nachdem ein lokaler Mode-Presseagent die beiden Frauen einander vorgestellt hatte, ermutigte Jessica Meghan nicht nur, einen ähnlichen Weg zu gehen, sondern führte sie auch in ein aufregendes, spritziges Sozialleben voller hochkarätiger Wohltätigkeitsveranstaltungen, der Eröffnung neuer Hotspots, fabelhafter Restaurants und schicker Freunde wie Michael Bublé ein. Jessica und Ben waren eng mit dem kanadischen Sänger und seiner Frau, der in Argentinien geborenen Schauspielerin Luisana Lopilato, befreundet. Ihre Privatpartys in Vancouver waren sehr begehrt. Im November 2015 konnte Meghan einen Platz an Bublés Dinner-Tisch ergattern und verfasste anschließend einen Blog-Eintrag über die Lieblingsweihnachtssongs des Sängers: »Tig Tunes mit Michael Bublé«.

Im Jahr 2016 hatten The Tig und ihr Instagram-Profil genügend Follower, dass sie in der Lage war, über neue Wege fern der Serie Suits nachzudenken. Ungeduldig, etwas zu verändern, hatte sie bei einer literarischen Agentur in den USA einen Vertrag abgeschlossen und befand sich in Gesprächen, ein auf Food fokussiertes Buch zu veröffentlichen, um es auf ihrer neuen Plattform zu vermarkten. Während Meghan in London war, pitchte der Agent Jonathan Shalit in schwarzer Weste, weißem Hemd mit gestreifter Krawatte und leuchtend bunten Socken eine Vision, wie sie die Welt bereisen und neue Gerichte mit Nachhaltigkeitssiegel entdecken würde. Quasi eine Mischung aus Padma Lakshmi und Anthony Bourdain.

Jonathan war nicht der Einzige aus der Fernsehbranche, mit dem Meghan in London Kontakt aufnahm. Sie traf auch den Moderator von Good Morning Britain, Piers Morgan, in der Scarsdale Tavern, seinem Lokalpub in Kensington. »Ich bin für eine Woche voller Meetings und Wimbledon in London«, schrieb Meghan dezent via Twitter an Piers, »ich würde gerne Hallo sagen!« Sie waren sich noch nie begegnet, doch sie war neugierig, die umstrittene und freimütige Persönlichkeit kennenzulernen, ein »Freundfeind« von Donald Trump, der oft empörte Tweets über ihn verfasste.

Meghan kam in den gemütlichen dunklen Pub und sah »absolut wie ein Hollywoodsuperstar« aus. So beschrieb sie Piers später in der Daily Mail.