Zum Buch
Jenseits aller psychischen Verwundungen und Traumata aus der Kindheit gibt es eine Seite in jedem von uns, die vital, kreativ, verspielt, spontan und tatendurstig ist: das Sonnenkind. Wenn wir diesen positiven Anteil des „inneren Kindes“ in uns wiederentdecken und ihn stärken, halten wir den Schlüssel zu Heilung und Glück in Händen. Denn in diesem Zustand gibt es nur den Augenblick, ruhen wir in uns selbst und können das Leben in vollen Zügen genießen.
Aus ihrer praktischen Arbeit als Psychologin hat Julia Tomuschat ein umfassendes Programm mit einer Vielzahl von Spielen, Übungen und Anregungen zusammengestellt. Auf Schatzsuche gehen, sich verkleiden oder Namen verballhornen sind nur einige der Ideen, mit denen sich das Sonnenkind garantiert aus der Reserve locken lässt – und mit denen Laune, Wohlbefinden und Lebenslust spürbar ansteigen.
Weitere Infos unter www.sonnenkindprinzip.de.
Zur Autorin
Julia Tomuschat ist Diplom-Psychologin, NLP-Lehrtrainerin, Supervisorin und Heilpraktikerin für Psychotherapie. Sie arbeitet als Trainerin und Gesundheitspsychologin in den Bereichen Betriebliches Gesundheitsmanagement, Teamentwicklung, Selbstmanagement und Persönlichkeitsentwicklung. Zuvor war sie als Dozentin für Psycho-Soziales Lernen und als Lehrbeauftragte sowie Mitarbeiterin beim Projekt „Gesundheit am Arbeitsplatz“ an der Universität Duisburg-Essen tätig. Im Jahr 2008 gründete sie die „Praxis für Gesundheitsförderung“ in Lauf an der Pegnitz. Julia Tomuschat ist verheiratet und hat zwei Kinder.
INHALT
VORWORT VON STEFANIE STAHL
EINLEITUNG
1 SONNENKIND
Sonnenkinder – eine Einordnung in bestehende Modelle
Das Sonnenkind als Archetyp
Das Sonnenkind – ein Persönlichkeitstyp?
Das Sonnenkind und Teile unserer Persönlichkeit
Das Sonnenkind und der Körper (Embodiment)
Das Sonnenkind und unsere Entwicklung
Sonnenkinder an die Macht?
Sonnenkind auf Abwegen
Von Sonnenkind zu Sonnenkind
2 SONNENKIND-EXPEDITION
Ausflug ins Sonnenkindland
Sonnige Erinnerungen
Sonnendialog
3 DAS SONNENKIND INS LEBEN HOLEN
PRAKTISCHE ANREGUNGEN
Son-nen-schein
Sorgen kicken
Spieglein, Spieglein an der Wand
Powackeln
Krickelkrakel
Lachen
Keine Macht der Drachenliga
Modelling
Schenken
Kinderbücher wiederentdecken
Sich verkleiden
Zitteraal
Malen
Schaukeln
»Hmmm« und »Aah«
Schatzsuche
Mit den Fingern essen
Wenn ich der Bestimmer wäre …
Zaubern
Unter dem Tisch
Schulterrubbeln und Rückenkrabbeln
Übung macht den Meister
Blinde Kuh
Let the sun shine in
Ein Freund, ein guter Freund …
Ermutigung
The rain has gone
Hüpfen
Inneren Impulsen folgen
Äußeren Impulsen folgen
Trommeln
Erst das Vergnügen
Tanzen
Vorfreude
Drehen
»Bäh!«
Lieblingsessen
Willkommen im Club
Springen
Grenzenlos essen
Trotzkopf
Träumerle
Bemuttern
Auf der Jagd nach dem Kindheitsduft
Singen
Das erste Mal
Alltagskunst
Dichten und reimen
Namen verballhornen
Ich grüße das Sonnenkind in dir
Mit Kindern spielen
Weicher Bauch
Mannschaftssport
Ich mag mich
Züngeln
Ausflug in die Kindheit
Im Moment
Storytelling
Geschichten sammeln
Frühling, Sommer, Herbst und Winter
Make it fun and it will get done
Um die Wette
Kindheitskuchen backen
Witze erzählen
Unter uns
Eine Kinder-Kulturtechnik weitergeben
Nickerchen
Streiche spielen
Benamsung
Durchgemendelt
»Es war einmal ein Sonnenkind …«
Langeweile
Wärme
Schatzkiste
Kinderglaube
Sachgeschichten
Staunen
Kämpfchen
Plantschen
Spiel mit Zahlen
Sonnenkind-Credo
4 NAHRUNG FÜR DAS SONNENKIND
Sonnenkind-Bücher für Kleine und Große
Sonnenkind-Spiele
Sonnenkind-Filme
Sonnenkind-Musik
Besuche das Sonnenkind im Internet
ANHANG
Literatur
Anmerkungen
Register
VORWORT VON STEFANIE STAHL
Liebe Julia,
als du mir im März 2015 dein Manuskript für »Das Sonnenkind-Prinzip« geschickt hast, war ich auf Anhieb von der Idee begeistert. Ein Buch, das die Leser unmittelbar anleitet, wie sie ihre Stimmung und Lebensfreude, ihre Kreativität und Gesundheit verbessern können. Denn das wünscht sich schließlich jeder: möglichst glücklich und gesund zu sein. Hierauf laufen auch letztlich alle psychologischen Beratungen hinaus: Der Therapeut unterstützt den Klienten dabei, dass er seine Probleme löst und am Ende der Therapie »viel besser drauf« ist als am Anfang.
Das Sonnenkind ist eine schöne Metapher für den fröhlichen, spontanen und kreativen Wesensanteil, den jeder Mensch in sich trägt. Dem steht das Schattenkind mit seinen verletzten und traurigen Anteilen gegenüber, die wir auch alle kennen. Alle Übungen in deinem Buch helfen den Leserinnen und Lesern, ihr Sonnenkind zum Vorschein und zum Lachen zu bringen. Hierfür hast du wunderbare und ganz viele kleine Übungen zusammengestellt, die man sehr leicht im Alltag anwenden kann. Eigentlich sind es nicht Übungen, sondern Spiele, die hat das Sonnenkind schließlich viel lieber.
Dabei sind deine Ausführungen alles andere als albern oder gar oberflächlich. Ich bin von deinen psychologischen Überlegungen, die du den Übungen voranstellst, sehr beeindruckt. Tiefsinnig UND kurzweilig stellst du Bezüge und Querverbindungen her zwischen verschiedenen Persönlichkeitsmodellen und psychologischen Theorien. Man lernt bei dir also nicht nur, wie man sich in eine gute Stimmung bringt, sondern bekommt auch ganz leicht und locker ein viel tieferes Verständnis für psychologische Zusammenhänge.
An dieser Stelle möchte ihr dir auch für deine Wortschöpfungen vom Sonnen- und Schattenkind danken. Mit diesen hast du wunderbare Bilder geschaffen, mit denen jeder Mensch spontan etwas anfangen kann, und die als Begriffe in die Geschichte der Psychologie eingehen könnten. Ich bin sehr stolz auf dich und wünsche deinem Buch ganz, ganz viel Erfolg!
Deine alte Freundin Steffi
Stefanie Stahl ist Psychotherapeutin in freier Praxis in Trier. Im deutschsprachigen Raum hält sie Seminare zu den Themen Bindungsangst und Selbstwertgefühl. Sie ist Autorin verschiedener Bücher, darunter des Spiegel-Bestsellers »Das Kind in dir muss Heimat finden«.
EINLEITUNG
Mein Sonnenkind, die süße Kleine mit den wilden Locken und den schiefen Zähnen, habe ich 2014 im Frühling bewusster kennen gelernt. In dem Jahr hatte ich die ersten chronischen Beschwerden meines Lebens, dauernde Schmerzen im Schulterbereich, die mir wirklich zu schaffen machten und mir die Laune vermiesten. Die Ärzte diagnostizierten Arthrose im Schlüsselbeingelenk und in beiden Schultergelenken. Verschleißerscheinungen, »die man in Ihrem Alter nun einmal hat«, hieß es. Ich fühlte mich auf einmal alt. »Das mach ich nicht mit. Das halte ich nicht aus. Wo bleibt denn da die Lebensfreude?«, hörte ich mich selber in den Telefonhörer jammern. Nein, dauernd diese Schmerzen, das wollte ich mir nicht gefallen lassen! Also machte ich mich auf die Suche nach alternativen Heiltherapien. Ich wollte wieder beweglich, aber vor allem schmerzfrei sein. Da mir die Orthopäden keine Hoffnung auf Gesundung machten – wenn überhaupt, würde eine Operation helfen, doch dafür sei es noch längst nicht schlimm genug –, suchte ich Massage- und Bewegungstherapeuten auf. Sie halfen mir, schmerzfrei zu werden. Ich besuchte Gesundheitskurse (ging unter anderem zum Zapchen Somatics1), las Bücher über die Leichtigkeit des Seins und begann zu tanzen. Ganz nebenbei lernte ich, wieder lockerer zu stehen, weniger zu schleppen, mir nicht so viele Sorgen zu machen, mehr zu genießen und häufiger zu lachen.
So bin ich eher über die Körpertherapie auf mein Sonnenkind gestoßen: die gut gelaunte, fröhliche, vielleicht siebenjährige Jule, die sich freut, wenn der Tag beginnt, die gerne Gummitwist springt und mit Pflanzen redet.
Die sonnige Kinderstraße
Meine frühe Kindheit hat
Auf sonniger Straße getollt;
Hat nur ein Steinchen, ein Blatt
Zum Glücklichsein gewollt.
Jahre verschwelgten. Ich suche matt
Jene sonnige Straße heut,
Wieder zu lernen, wie man am Blatt,
Wie man am Steinchen sich freut.
JOACHIM RINGELNATZ
Eigentlich hätte ich als Psychologin schon längst darauf kommen können, dass das sonnige Kind, das in uns wohnt, unsere Vitalität, Gesundheit und Lebensfreude beflügelt – und doch war mir der Blick dafür verstellt, gerade weil ich Psychologin bin. Gibt es doch mannigfaltige psychologische Konzepte, die eher das verletzte innere Kind in den Mittelpunkt stellen. Die Psychologie basiert ja geradezu auf der Annahme, dass die Kindheit Traumata und Deformationen hervorbringt, die uns bis ins Erwachsenenalter beeinträchtigen. Deshalb brauchte es wohl die Körperarbeit, die mir über diesen »Umweg« nahebrachte, wie wichtig das gesunde, glückliche innere Kind für die Heilung ist.
Natürlich hat jeder ein Sonnenkind – auch du. Dein Sonnenkind ist das fröhliche, ausgelassene Kind in dir. Das Kind, das sich so in sein Tun vertieft, dass es gar nicht mehr hört, wenn es von außen angesprochen wird; das Kind, das sich gerne bewegt, malt, springt, hüpft, singt und vor sich hin träumt.
Das vorliegende Buch lädt dich dazu ein, dein Sonnenkind wiederzuentdecken. In den ersten beiden Kapiteln geht es eher darum, ein Verständnis dafür zu vermitteln, wer bzw. was das Sonnenkind eigentlich ist. Im dritten Kapitel des Buches gibt es Übungen und Anregungen, die deinem Sonnenkind mit Sicherheit Spaß machen werden. Du kannst sofort loslegen und dabei beobachten, wie deine Vitalität, deine Laune, dein Wohlbefinden davon profitieren, dass du deinem Sonnenkind Raum gibst.
Eine kleine Vorbemerkung noch: Der Einfachheit halber wird im Text immer wieder von »Lesern«, »Teilnehmern« usw. die Rede sein. Selbstverständlich sind Frauen aber immer mitgemeint.
Viel Spaß bei der Lektüre und beim Ausprobieren!
1 SONNENKIND
BEFREIE DAS GLÜCKLICHE KIND IN DIR!