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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Projektleitung: Cornelia Nunn

Lektorat: Barbara Kiesewetter

Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München

eBook-Herstellung: Lena-Maria Stahl

ISBN 978-3-8338-7010-1

1. Auflage 2019

Bildnachweis

Fotos: Adobe Stock; Alamy Stock Foto; Dorothea Baumjohann; Biosphoto; Elke Borkowski/gardenpicturestock; Flora Press/Biosphoto/Lamontagne; Biosphoto; NouN; Biosphoto/Andre Simon; Botanical Images/ Maxine Adcock; /Otmar Diez; Thomas Dupaigne; /FLPA/Images of Natur; FocusOnGarden; Sibylle Pietrek; Christine Ann Foell; Hilde Frey; GWI; Hamburg Homes; Hubert & Klein; Alain Kubacsi; Daniela Kunze;Thomas Lohrer; /Karin/Meyer; Rebenstock; Helga Noack; NouN; /Nova Photo Graphik; /Redeleit & Junker/U Niehoff; /Redeleit & Junker/Olaf Szczepaniak; Visions; GAP Photos; Maxine Adcock; Thomas Alamy; Yann Avril; Dave Bevan; Richard Bloom; Christina Bollen; Mark Bolton; Jonathan Buckley; Leigh Clapp; Carole Drake; Heather Edwards; Victoria Firmston; Tim Gainey; Suzie Gibbons; John Glover; Annie Green-Armytage; Claire Higgins; Michael Howes; Martin Hughes-Jones; Lynn Keddie; Geoff Kidd; Joanna Kossak; Fiona Lea; Robert Mabic; Fiona McLeod; Zara Napier; Jerry Pavia; Gary Smith; /Nicola Stocken;Tommy Tonsberg; Juliette Wade; Jo Whitworth; Getty Images/Johner Images; Hansjörg Haas; iStock; Matias Kovacic; Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen/Tobias Storch; Marianne Majerus; Kristjan Matic; mauritius images; Guido Sachse; Shutterstock; Stocksy; Friedrich Strauss; Clive Nichols Photography; NouN; Martin Staffler; Eva Wunderlich

Syndication: www.seasons.agency

GuU 8-7010 04_2019_02

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AUF EINE GUTE ERNTE!

Freuen Sie sich schon auf all die zarten Salate, das knackige Gemüse und das vielfältige Obst, die Sie in Ihrem Garten ernten und im Anschluss genüsslich verspeisen werden? Dann nix wie los: Wie es sich bei Herzensplänen gehört, dürfen Sie voller Elan in die Hände spucken und anpacken! Doch anders als bei sonstigen Vorhaben mischt im Freien die Natur kräftig mit – und wirbelt Ihre Pläne auch mal frech durcheinander: Schnecken raspeln wehrlose Pflänzchen nieder, stattliche Tomatenstöcke verdorren schier über Nacht, Möhren erblicken krumm und zerfressen das Tageslicht. Früchte gibt’s vielleicht gar keine und wenn, schauen Ihnen daraus munter die Würmchen entgegen.

Auch wenn Sie enttäuscht sind – hängen Sie keinesfalls den Spaten an den Nagel. Denn Misserfolge sind beim Gärtnern genauso normal wie die Freude über üppiges Wachstum. Manches können Sie beim Freilufthobby nicht beeinflussen, vor allem wenn das Wetter seine Finger im Spiel hat. Aus eigenen Fehlern können Sie aber lernen und es das nächste Mal besser machen. Deshalb finden Sie in diesem Buch viele Tipps, wie Sie gärtnerische Abläufe rechtzeitig in die richtigen Bahnen lenken, damit es erst gar nicht zum Äußersten kommt. Meist ist Vorbeugung alles – und Gift nie die Lösung. Beobachten Sie Ihre Pflanzen genau und vertrauen Sie mit der Zeit Ihrem Bauchgefühl. Denn was nützt es, in einem kalten Frühjahr auf die empfohlenen Pflanzzeiten zu bestehen? In einen trockenen Boden zu säen? Bei Dauerregen die Tomaten auszugeizen? Während des Dauerfrostes die Apfelbäume zu schneiden?

Mit Gelassenheit und gutem Überblick werden Sie reichlich Gemüse und Obst in Ihre Küche tragen und sich im besten Fall rund ums Jahr selbst versorgen können. Zu jeder Saison das Passende auf dem Tisch zu haben macht manche Kapriolen im Garten wett: frisches Grün im Frühling, Gurken, Kräuter und Tomaten im Sommer, Wurzelgemüse, Kohl und Feldsalat im Herbst und Winter. Und nicht zu vergessen die vielen Beeren, Pflaumen, Kirschen oder Äpfel, die Sie am besten von der Hand in den Mund vernaschen!

Viel Spaß beim Ernten!

ALLES AUF ANFANG

Heißen Sie jede Pflanze in Ihrem Garten nach allen Regeln der Kunst willkommen. Dann kann kaum etwas schiefgehen.

SO LEGEN PFLANZEN RICHTIG LOS

Ein guter Start ist das A & O, damit Sie sich über reiche Ernten freuen können. Indem Sie den optimalen Standort aussuchen und Ihre Pflanzen gut pflegen, steuern Sie das Wachsen und Fruchten in Ihren Beeten. Das muss gar nicht anstrengend sein.

Loch in den Boden, Pflanze rein, zuschütten, fertig – so werden viele Gewächse ins Leben entlassen. Die Folgen solch lieblosen Eingrabens machen sich erst später bemerkbar, wenn die Pflanzen scheinbar grundlos kümmern. Deshalb lohnt es sich, am Anfang mehr zu geben!

Obstbäume in Containern lassen sich am einfachsten pflanzen. Wässern Sie den Wurzelballen vorher gut.

WIE DIE NATUR GANZ EINFACH HILFT

Nicht nur Mulchdecken, Gründüngung und Kompostgaben helfen Ihnen dabei, dass sich Ihr Selbstversorgergarten prächtig entwickelt. Je besser die vielen Pflanzen zusammenspielen und je mehr nützliche Tiere im Garten leben, desto weniger haben Sie zu tun.

AUS GUTER KINDERSTUBE

Achten Sie bei Ihren Gemüse- und Obstpflanzen immer auf Qualität. Einen großen Teil können Sie selbst aussäen und aufziehen, damit Ihnen die Jungpflanzen punktgenau zur Pflanzzeit zur Verfügung stehen. Auch auf dem Wochenmarkt, in Gärtnereien oder guten Gartencentern finden Sie eine große Auswahl an Setzlingen. Achten Sie darauf, dass sie nicht welk, geknickt oder bereits gelblich und zu groß gewachsen sind.

Obstgehölze kaufen Sie am besten in einer Baumschule vor Ort, wo man Sie berät, welche Arten und Sorten sich für Ihre Region eignen. Besonders bei kleinwüchsigen Gehölzen kommt es auf die richtige Unterlage an. Fragen Sie auch nach passenden Bestäubersorten.

Gemüsevielfalt vom Wochenmarkt.

Mit der Grabegabel können Sie Ihren Boden tief und nachhaltig lockern.

ALLES EINE FRAGE DES BODENS

DAS IST DIE CHALLENGE

• Der Spaten stößt auf Widerstand – und nun?

• So entwickeln sich Ihre Pflanzen auch im Sand

• Harter Boden – kein Grund zu verzweifeln

• Auf Neuland kann es wachsen und gedeihen

Erfahrene Gärtner können es nur bestätigen: Ein lockerer, tiefgründiger Boden ist das Geheimnis ihres Erfolges. Doch kaum einer findet solche Voraussetzungen vor, wenn er zu gärtnern beginnt.

Idealerweise haben Sie in Ihrem Gemüsegarten einen lehmhaltigen Boden mit hohem Humusanteil, aus dem die Pflanzen die ganze Saison lang ihre Nährstoffe ziehen. Er ist locker, aber trotzdem stabil und bröckelt auseinander, wenn Sie ihn zu einer Kugel formen. Oder herrscht bei Ihnen Sandboden vor? Dieser zerrinnt buchstäblich zwischen Ihren Fingern. Sein Nährstoffgehalt ist gering und das Wasser fließt sofort ab. Das Gemüse hat das Nachsehen. Auch wenn sich Sandboden schnell erwärmt, so kühlt er in der gleichen Geschwindigkeit wieder aus. Durch konstante Pflege können Sie ihn dennoch fruchtbar machen: Vermehren Sie den Humusanteil durch Kompost und halten Sie den Boden stets mit organischen Mulchmaterialien wie Rasenschnitt oder Blattresten von der Gemüseernte bedeckt. Auch mit Gesteins- und Tonmehlgaben helfen Sie dem Boden, Wasser zu speichern.

Genauso ideenreich tricksen Sie Tonböden aus. Diese sind schwer und undurchlässig für Wasser und Luft. Ton lässt sich in der Hand zu einem Klumpen zusammendrücken, bei Trockenheit backt er noch dazu hart und rissig zusammen. Indem Sie von Anfang an regelmäßig Sand und Kompost einarbeiten, machen Sie ihn lockerer. Permanente Mulchdecken halten Regenwürmer bei Laune, die den Untergrund durchpflügen. Auch eine tief wurzelnde Gründüngung, etwa mit Sonnenblumen, Luzerne oder Ölrettich, kann Ihr Beet erfolgreich auf das Gemüse vorbereiten (siehe >). Und haben Sie es schon einmal mit Kartoffeln probiert? Sie hinterlassen einen bis in die Tiefe gelockerten Boden, wenn Sie diese als erste Kultur anbauen.

GELINGFAKTOR

SORGFALT ZAHLT SICH AUS

Greifen Sie bei der Neuanlage oder bei der Erneuerung eines Gemüsebeets am besten zum Spaten. Mit ihm können Sie den Boden sorgfältig Meter für Meter durcharbeiten und Steine, Scherben oder Wurzelunkräuter herauslesen.

WO ALLES BEGINNT: BODEN URBAR MACHEN

Nichts ist schöner, als eine Fläche nach allen Regeln der Kunst urbar zu machen – insbesondere wenn man dort einen Gemüsegarten anlegt, wo vorher noch keine Beete waren, etwa auf einem Rasen. Zuerst stechen Sie spatenblattbreite Vierecke aus. Dann graben Sie den Boden unter der Grasnarbe spatentief um. Bei schwerem Boden schaufelt man die Erde streifenweise heraus und lockert den Untergrund mit einer Grabegabel. Die bearbeitete Erde ergänzen Sie vor dem Einfüllen mit lehmhaltigem Mutterboden (zum Beispiel aus der örtlichen Bodenbörse) und mischen reifen Kompost und Hornspäne darunter. Bei sehr steinigen oder verdichteten Standorten wie nach dem Hausbau gräbt man die Fläche in doppelter Spatentiefe auf. Auch Beete auf hartem Untergrund lassen sich nur so erneuern. Sind Ihnen diese Arbeiten zu mühsam, lassen Sie sich helfen.

Etwas einfacher ist es, ein Stück der Zierbeete für Kraut und Rüben freizumachen. Graben Sie aber alle Stauden gründlich aus. Denn auch noch so kleine Wurzelstücke, sei es von Herbstanemone oder Goldrute, wachsen wieder an und lassen sich nachher schwer jäten. Auch Ackerwinde, Quecke und Giersch müssen raus (siehe >). Bei extrem verunkrauteten Flächen werfen Sie die Erde Schaufel für Schaufel durch ein Sieb. Ansonsten genügt es meist, den Boden mit der Grabegabel tief zu lockern und mit Kompost und organischem Dünger zu verbessern.

Nehmen Sie Ihre Erde in die Hände. So spüren Sie, wie gut sie ist.

Dank der drei Ziken lässt sich der Grubber besonders leicht durch die Erde ziehen.

GARTENARBEIT LEICHT GEMACHT!

DAS IST DIE CHALLENGE

• So geht das Pflanzen und Pflegen schneller von der Hand

• Sauberen Fußes ans Ziel kommen

• Der Clou: alles in Griffnähe haben

• Anstrengendes Ackern muss nicht sein – dank richtiger Geräte

Auch wenn in Ihrem Garten die Blumen bunt durcheinandertanzen, sollten Sie ihnen doch Grenzen setzen und die Gemüsebeete klar vom Rest abtrennen. Ordnung erleichtert die Arbeit und hat sich in der Praxis bewährt. Klassische Gemüsebeete sind rechteckig. Ihre Länge richtet sich nach der Größe des Gartens und nach der Menge, die man anbauen möchte. Sie sollten nicht breiter als 1,2 m sein. So können Sie von beiden Seiten bis zur Mitte ansäen, bepflanzen und jäten, rückenschonend und ohne in die Erde zu treten. Längere Beete unterteilen Sie in mehrere Abschnitte, sodass Sie ohne Umwege auf die andere Seite oder auch zu benachbarten Beeten gelangen. Manchmal genügen einzelne Trittplatten, um von A nach B zu kommen. Die Platten verhindern, dass Sie mit jedem Fußtritt den lockeren Boden mehr als nötig verdichten. Das kleine »Verkehrsnetz« ist natürlich weiter ausbaufähig: Legen Sie zwischen den Beeten Wege an, die idealerweise mindestens 30 cm breit sind. Je breiter, desto leichter haben ein Schemel oder Erntekorb Platz. Das können schlichte Trampelpfade sein oder Sie streuen weichen Rindenmulch darauf, den Sie ab und an ergänzen. Einfache Trittplatten, auf Sand verlegt, ergeben stabile Pfade, auf denen Sie auch an Regentagen über jeden Matsch erhaben sind und trockenen Fußes ernten können. Feste Wege lassen sich nicht nur mühelos sauber halten, sondern stoppen Unkräuter auf ihrem Wuchs ins Nachbarbeet. Eine Einfassung aus Planken, Steinen, Metallbändern oder Tonziegeln hält Wildwuchs ebenfalls in Grenzen und verhindert, dass beim Graben und Hacken Erde auf den Pfad fällt oder Gras ins Neuland drängt.

Rechteckige, durch Wege unterteilte Beete können Sie leicht bearbeiten.

KURZE WEGE SIND DAS ZIEL

Kurze Wege erleichtern die Arbeit nicht nur zwischen den Beeten. Deshalb sollte es gleich neben dem Gemüsegarten einen Wasseranschluss geben – oder dort das Wasserfass stehen (siehe >). Im besten Fall erreichen Sie auch den Kompostplatz nach kurzer Schubkarrenfahrt. Halten Sie ihn aber auf gut 5 m Abstand zum Gemüse, sonst starten die Schnecken von dort zum nächtlichen Beutezug (siehe >).

Kräfte sparen ist auch bei der Werkzeugwahl angesagt. Plagen Sie sich nicht mit schwerem Gerät! Ein leichter, scharfkantiger Damenspaten genügt, um Beete umzustechen oder ein Pflanzloch zu graben. Mit einer vierzinkigen Grabegabel lockern Sie den Boden recht einfach bis in die Tiefe durch rüttelnde Vor- und Rückwärtsbewegungen oder hebeln Wurzelunkräuter oder Kohlstrünke aus. Eine Hacke mit ausreichend langem Stiel hilft, sich beim Jäten rückenschonend aufrecht zu halten. Legen Sie sich auch Grubber und Harke mit einem zu Ihrer Körpergröße passenden Stiel zu. Hohe Qualität zahlt sich in allen Fällen aus – dann bleiben Ihnen Ihre Lieblingsgeräte bei guter Pflege oft Ihr ganzes Gärtnerleben lang erhalten.

GELINGFAKTOR

DAS MASS ALLER DINGE

Das Prinzip »Pi mal Daumen« funktioniert selten gut: Haben Sie deshalb im Garten immer Maßband und Richtschnur bei sich, um Ihre Beete ordentlich abzustechen, sie einheitlich abzuteilen und später gerade Saat- und Pflanzreihen zu ziehen.

Gut ausgerüstet – mit Hacke, Grabegabel und einem scharfen Spaten.

Bereits niedrige Einfassungen mit Buchs oder Lavendel sorgen für milderes Klima im Beet.

EIN BISSCHEN WIND UMS KLIMA

DAS IST DIE CHALLENGE

• Sonnenanbeter bei Laune halten

• Gärtnern in rauen Lagen

• Pflanzen mögen keine kalten Füße

• Mehr Gartenspaß ohne Wind

Die meisten Gemüse- und Obstarten brauchen einen Platz, der von März bis Oktober den ganzen Tag über in der Sonne liegt. Nur Beerensträucher begnügen sich mit 6 Stunden Sonnenschein, wenn es sein muss.

Legen Sie Ihre Gemüsebeete in Nord-Süd-Richtung an, damit alle Pflanzen gleich viel Sonne erhalten. Bei Beeten in Ost-West-Richtung haben die Pflanzen am nördlichen Rand meist das Nachsehen. Wählen Sie außerdem ebene Flächen – an Böschungen trocknet die Erde zu schnell aus.

DAS KLEINKLIMA MACHT’S

Fassen Sie Ihren Gemüsegarten mit einem Zaun oder mit Sträuchern, Hecken und Blumen ein. So ein Rahmen schirmt Wind sowie Kälte ab und schafft ein günstiges Kleinklima. Damit kein Schattenwurf entsteht und sich die Wurzeln einander nicht in die Quere kommen, hält die Einfassung mindestens 2 m Abstand zum Gemüse und sollte außerdem nicht zu hoch wachsen.

Gerade in kühlen Regionen trägt das Kleinklima des Gartens viel dazu bei, ob und wie viel Sie ernten können. Vor einer warmen Hauswand, versteckt hinter Wällen, im Schutz von Trockenmauern oder Hecken wächst und fruchtet es wie in milden Lagen. Fehlt ein solcher Schutz, dann bringen Lochfolien und Vlies gute Erfolge, die Sie im Frühjahr und Herbst über Ihre Kulturen breiten. Darunter erwärmt sich der Boden schneller und hält seine Temperatur. Außerdem werden Fröste abgemildert (siehe >). Meiden Sie vor allem in rauen Lagen Senken und Kuhlen. Diese bleiben länger feucht und kalt, auch sind sie häufig Spätfrösten ausgeliefert.

Nur an sonnigen Standorten wird sich Ihr Gemüse optimal entwickeln.

VOM WIND GEBEUTELT

Oft hilft es auch schon, den Wind zu bremsen. Denn in einem Gemüsebeet, das dem Wind ausgesetzt ist, fällt die Ernte spürbar geringer aus als in einem geschützten. Bei steifer Brise schließen sich die Spaltöffnungen an den Blättern, weil sie sonst zu viel Feuchtigkeit verdunsten. Durch die geschlossenen Pforten kann die Pflanze dann aber auch kein Kohlendioxid mehr aufnehmen: In der Folge sinkt die Fotosyntheserate und es findet kein Wachstum mehr statt. Viele Blüten bleiben bei Starkwind unbestäubt, weil Bienen lieber Pflanzen in geschützten Lagen ansteuern.

Noch dazu trocknet Wind den Boden aus, was Schädlinge wie Thripse und Wurzelläuse fördert. Zudem lassen sich in Windeseile Möhren- und Zwiebelfliegen oder auch Regentropfen mit den Sporen der Kraut- und Braunfäule (siehe >) von Pflanze zu Pflanze tragen.

Eine leichte Brise dagegen ist optimal: Sie lässt morgens und nach dem Gießen die Blätter schnell abtrocknen, zieht abgestandene Luft mit sich und beugt Pilzkrankheiten wie Grauschimmel und Falschem Mehltau vor.

Hohe Hecken als Windschutz halten mindestens 2 m Abstand zum Gemüse.

GELINGFAKTOR

WARMER KRAGEN

Fassen Sie Ihre Gemüsebeete mit niedrigen Hecken aus Buchsbaum (Buxus sempervirens), Lavendel ‘Blue Cushion’ (Lavandula angustifolia) oder Japan-Stechpalme (Ilex crenata) ein. Sie schirmen das Gemüse gegen Kälte ab, ohne Schatten zu werfen und die Pflanzen einzuengen.

Regenwasser ist umsonst. Ob es ausreicht, zeigt der Regenmesser.

GÄRTNERN HEISST GIESSEN

DAS IST DIE CHALLENGE

• Welche Pflanzen haben wie viel Durst?

• Gießen zum richtigen Zeitpunkt

• Wie viel Wasser ist genug?

• Wasser aus dem Hahn oder Regenwasser?

Normalerweise überstehen gut eingewurzelte Gemüse einige Tage, ohne gegossen zu werden. Und in der Regel sorgt der Regen für ausreichende Feuchtigkeit. Doch weil es im Selbstversorgergarten vor allem in den heißen Sommermonaten wachsen und fruchten soll, müssen Sie früher oder später zur Kanne greifen. Ohne Wasser können Pflanzen keine Nährstoffe aufnehmen, sie hören auf zu wachsen, blühen zu früh oder setzen keine Früchte an.

MANCHE BRAUCHEN VIEL, ANDERE WENIG

Junge Pflanzen haben mehr Durst als ältere, deren Wurzeln weiter in die Tiefe reichen; blühende brauchen mehr Wasser als reifende. Auch geht Flachwurzlern schneller das Wasser aus. Dazu gehören Salate, Spinat, Radieschen, Kartoffeln oder Zwiebeln und Porree, die nur bis maximal 60 cm tief Feuchtigkeit aus dem Boden ziehen können. Kohl, Bohnen und Erbsen, Möhren, Gurken oder Paprika sind etwas weniger durstig, denn sie erschließen sich die Beete bis 90 cm tief. Als Tiefwurzler versorgen sich Rote Bete, Pastinake, Tomate, Kürbis oder Spargel bis in 120 cm tiefe Bodenschichten. Sie machen deshalb als letzte schlapp, wenn Wasser knapp ist. Auch Obstgehölze sollten Sie an heißen Tagen bewässern. Vor allem frisch gepflanzte Bäume und Sträucher können rasch vertrocknen, wenn ihre Wurzeln einmal nicht genügend Nachschub für die Blätterkrone herbeischaffen.

DURCHDRINGEND WÄSSERN

Damit das Wasser tief in die Erde sickert, gießen Sie lieber alle zwei bis drei Tage durchdringend anstatt täglich oberflächlich. So bilden die Pflanzen tiefe Wurzeln und halten es länger aus, wenn die oberen Bodenschichten austrocknen. Am besten wässert man frühmorgens. In der Mittagshitze verdunstet das Wasser schneller, als es bei den Wurzeln ankommt. Wer abends gießt, lockt leicht Schnecken an. Auch trocknen die Blätter lange nicht ab, was Pilzkrankheiten begünstigt. Übrigens hält sich Feuchtigkeit im Boden länger, wenn Sie die Erdoberfläche immer wieder mit einer Hacke auflockern. Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt setzt die Verdunstung noch deutlicher herab.

GELINGFAKTOR

DEN REGENMESSER ABLESEN

Ein Regenmesser hilft zu bestimmen, wie viel Sie gießen müssen. Der Kunststoffbehälter füllt sich mit Regenwasser. Bevor Sie ihn täglich leeren, lesen Sie auf der Skala ab, wie viel Liter Regen pro Quadratmeter gefallen sind: 1 mm entspricht 1 Liter. Ihr Gemüsebeet braucht an warmen Tagen in der Regel 10 – 15 Liter pro Quadratmeter. Hat es z. B. 5 mm geregnet, gießen Sie zusätzlich noch maximal 10 Liter auf einen Quadratmeter.

STREICHELWEICHES REGENWASSER

Der Griff zum Gartenschlauch ist bequem. Doch für wärmeliebendes Gemüse eignet sich temperiertes Wasser aus der Regentonne oder Zisterne besser. Nicht nur, weil es kostenlos ist und die Ressourcen schont – es enthält kaum Nährstoffe und beeinflusst den pH-Wert des Bodens nicht. Mit der Gießkanne befördert man es als weichen Strahl direkt in den Wurzelbereich und so wenig wie möglich über die Blätter.

Sammeln Sie Ihr Regenwasser am besten in der Nähe Ihrer Beete. Dann ersparen Sie sich langes Kannenschleppen. Ihren Rücken schonen Sie zudem, wenn Sie links und rechts eine Kanne tragen, jede nur zur Hälfte mit Wasser gefüllt.

Wenn Sie doch mit dem Schlauch gießen wollen, stellen Sie eine weiche Brause ein – ein harter Strahl zerstört im Handumdrehen zarte Pflanzen und verschlämmt den Boden. Setzen Sie Schlauchführungen an die Beetkanten, damit der Schlauch nicht durch die Pflanzung schleift, sondern auf den Wegen bleibt.

Zielen Sie beim Gießen direkt an die Wurzeln, nicht auf die Blätter.