»Auf Wiedersehen«
Ich finde es immer schade, mich zu verabschieden. Besonders weil ich selber das Gefühl habe, dass mir diese Abschiedsworte zwar gefallen, ich aber keinen Mehrwert daraus ziehen kann. Das würde ich gerne ändern und gebe Ihnen hier ein paar Thesen mit auf den Weg, die sicher ein wenig provokant sind, aber Polarisieren macht Spaß.
Schön, dass wir zusammen den Weg gegangen sind. Ich freue mich auf Feedback, Kritik oder Ihre Ideen.
Ihr Felix Thönnessen – www.coach-felix.de.
These 1: Ganz spontan oder prägend – die Idee
Viele Wege führen nach Rom und zur richtigen Geschäftsidee. Wer anstrebt, GoG zu werden, der kann sich an allerhand Kreativtechniken bedienen. Die richtige Idee kann an jeder Ecke oder in Lücken gefunden werden.
These 2: Lieben Sie es, Probleme zu erschaffen.
Es gibt für fast jedes Bedürfnis und Problem auf dieser Welt ein Produkt, das es löst. In einem solchen Markt zu bestehen, ist entsprechend schwer. Machen Sie sich lieber auf und erschaffen Sie neue Probleme und Bedürfnisse. Menschen bleiben stets in ihrer Komfortzone. Locken Sie sie heraus und Sie werden merken, welche Probleme noch gelöst werden können.
These 3: Vergessen Sie Trends.
Trends kommen und gehen. Meistens ist es schon zu spät, ehe Sie sich auf den Weg gemacht haben. Kennen Sie noch Bubble Tea? Genauso schnell, wie das Modegetränk aufkam, war es auch schon wieder verschwunden. Laufen Sie deswegen Trends nicht hinterher. Schaffen Sie lieber selbst neue Trends. Das ist zwar nicht ganz so einfach, birgt dafür aber erhebliches Potenzial!
These 4: Lassen Sie die Finger vom Branding und achten Sie auf das Produkt.
Sie müssen schon eine extrem helle Leuchte sein und jede Menge Glück haben, um eine Marke zu kreieren, die nachhaltig in den Köpfen der Kunden bestehen kann. Deshalb, so langweilig es auch klingt: »The product is the key.« Achten Sie darauf, dass Sie ein gutes Produkt erschaffen, das die Menschen lieben. Mit viel Glück entwickelt sich daraus eine starke Marke.
These 5: Ruhm und Reichtum werden Sie (niemals) erlangen.
Sie sollten sich nicht von Filmen wie Wolf of Wallstreet oder Social Network blenden lassen. Ebenso wenig von der Berichterstattung über millionenschwere Exits. Machen Sie Ihr Ding, arbeiten Sie hart und seien Sie im Zweifel damit zufrieden, nicht mehr zu verdienen als der Sesselpupser von nebenan. Immerhin ist es toll, sein eigener Chef zu sein. Es ist super, die Freiheit zu genießen. Und es ist schön, das zu tun, was Sie für richtig halten.
These 6: Online bringt Sie um.
Es kommt mir vor, als würde jeder einen Onlineshop eröffnen. Klar, die Fixkosten sind niedrig, die Zielgruppe unendlich groß. Aber nur die wenigsten verstehen es, Masse auf die eigene Seite zu ziehen. Deshalb: Wenn Sie vom Verkaufen im Internet nichts verstehen, lassen Sie die Finger davon und eröffnen Sie einen Laden in der Fußgängerzone. Dort kommen jeden Tag Menschen vorbei und schauen in Ihr Schaufenster. Im Netz klappt das nicht immer. Und man stelle sich vor: Auch offline haben es Menschen zu profitablen Geschäften gebracht.
These 7: Sie sind der Star.
Selbstinszenierung wird in diesem Zeitalter großgeschrieben. Dabei können Sie alles sein – Model, Make-up-Artist, Sänger, Musiker, Stuntman, Sportler oder Journalist. Stellen Sie sich ins rechte Licht und positionieren Sie sich als Experte in Ihrem Bereich.
These 8: Schreien Sie sich in die Welt hinaus.
Gerade als Start-up gibt es folgendes Problem: Niemand kennt Sie. Denn mit dem Markteintritt kommt die größte Aufgabe auf Sie zu – die Bekanntmachung. Um bei den beliebten Kids der Start-up-Szene mitmischen zu können, kann es helfen, besonders aggressiv zu werben. Wenn Sie möglichst vielen Menschen Ihre Idee unter die Nase reiben, steigt auch die Anzahl derer, die sich dafür interessieren könnten. Das Budget ist da natürlich der kleine Spielverderber. Aber auch mit Peanuts kann man sehr kreativ werden.
These 9: Normal war gestern.
Verrückt, verrückter, Start-up! Es gibt mittlerweile die verrücktesten Wege, den Leuten seine Dienste anzubieten – außergewöhnliche Dienste. Nicht immer nützlich, aber doch mit dem gewissen »Das will ich auch«-Effekt. Es wird wohl nicht mehr lange dauern, da kann man seinen Ex tatsächlich zum Mond schießen. Oder dank der passenden App wenigstens ein Bild.
These 10: Was mein ist, ist auch dein.
Im Zeitalter der Wegwerfgesellschaft und des Überkonsums stellt sich eine Frage: Muss denn wirklich alles mir gehören? Man kann nämlich mehr teilen, als man es erahnt. Seine Kleidung, Autos, Bücher, ja sogar die Wohnung kann geteilt werden. Was fällt Ihnen noch ein? Vielleicht entwickeln Sie so gleich ein neues Geschäftsmodell.
These 11: Was Sie brauchen, wird auch zu Ihnen kommen.
Alle Couch-Potatos können sich an dieser Stelle freuen. Denn der Markt der Lieferungen steigt gewaltig. Hunger? Lassen Sie doch die Nudeln einfach zu sich kommen! Ihr Lieblingsrestaurant liefert nicht? Kein Problem, da gibt es schon eine Lösung. Was können Sie liefern?
These 12: Selbst vergleichen ist vergebene Müh.
Wer sucht – der findet. Und zwar ohne großen Aufwand. Schon mal den Begriff »Metasuchmaschine« gehört? Die erledigt den Job, den Sie sonst bei Google hätten. Und vergleicht schon mal im Voraus für Sie. Keine Suchkosten, keine Zeitverschwendung. Klick, Blick, gefunden!
These 13: Die Zukunft ist – JETZT.
Man sollte heutzutage nicht mehr in gewohnten Mustern denken. Das Trendwort der Start-ups ist nämlich genau dieses: zukunftsorientiert. Auch »innovativ« et cetera bekommt man sicher öfter zu hören. Und wenn man es zugibt, so sind genau die zukunftsorientierten und innovativen Start-ups besonders erfolgreich. Man muss nicht nur Science-Fiction-Filme anschauen – man kann sie wahrmachen. Dabei muss natürlich auf technische Möglichkeiten geachtet werden. Out-of-the-box beziehungsweise out-of-the-time zu denken kann zu grenzenlosen Möglichkeiten führen – und unser Leben verändern.
These 14: Papierkram wandert endgültig in die Tonne – wenn er da nicht schon längst ist.
Alles, was wir aus Papier besitzen, ist zwar schön anzusehen, nimmt aber eine Menge Platz ein – oder sollte man lieber sagen, es »verschwendet« auch eine Menge Platz? Klar wird es immer Zeug geben, das wir in Papierform besitzen, seien es zum Beispiel Rechnungen oder Verträge. Sowohl das Internet als auch viele Produkte und zahlreiche Apps bieten uns mittlerweile die Möglichkeit, gut auf den Papierkram verzichten zu können und nebenbei Platz für Neues zu schaffen. Oder hat sich irgendwer von Ihnen noch nicht über viel zu viel Krempel beschwert? Wenn Sie sich nicht trennen können, genügt auch vorerst die Verlagerung in den Keller. Warten Sie allerdings noch ein paar Jahre mit der Entrümpelung, katapultiert sich der alte Kram vielleicht ganz von allein, ohne Ihre Bemühung, in den Müll oder in den Keller.
These 15: Geben Sie Gas.
Ihre Motivation ist entscheidend. Andere sind wichtig, aber wenn Sie selbst nicht überzeugt und motiviert sind, können Sie das Feuer auch bei niemand anderem entfachen. Was motiviert Sie? Lassen Sie dieses Gefühl andere spüren.
These 16: Die Muskeln kommen von alleine.
Keine Lust auf Fitnessstudio? Regelmäßige Tests? Kalorienzählen? Auch dafür gibt es beinahe unzählige Dienste, die beispielsweise an die anstehende Trainingseinheit erinnern, Schritte zählen, Werte messen, analysieren und Ihnen den Weg zur Bikinifigur ebnen.
These 17: Machen Sie es ohne Finanzierung, nehmen Sie Ihre eigene Kohle.
Alle Welt schreit nach Finanzierungsrunden und Geld. Venture Capital hier, Business Angels dort. Das mag zwar ganz nett sein, aber es hält Sie davon ab, wirklich Geld zu verdienen. Checken Sie Ihr Businessmodell von Anfang an und verstehen Sie, wie Sie Geld verdienen. Dann brauchen Sie auch keine oder nur eine kleine Finanzierung. Netter Nebeneffekt: Wenn es Ihre eigene Kohle ist, arbeiten Sie gleich dreimal so hart.
These 18: Sisyphus – es wird niemals enden.
Existenzgründer zu sein ist wie ewig Hausaufgaben zu haben. Sie hören nie auf, darüber nachzudenken. Abschalten wird Ihnen enorm schwerfallen. Und Sie denken immer, es gäbe noch etwas zu tun, Sie könnten Ihre Zeit sinnvoller nutzen. Glauben Sie mir, die harte Arbeit lohnt sich. Und dennoch sollten Sie versuchen, einfach ab und an alles auszuschalten, auch Ihren Kopf. Denn woher die neue Energie nehmen, wenn Sie ständig im Dauerbetrieb laufen?
Und doch ein Test
Ich bin ganz ehrlich: Mich hat es ein bisschen in den Fingern gejuckt, einen eigenen Test aufzusetzen. Lust? Dann auf geht’s.
1. War Existenzgründung schon immer Ihr Traum?
A: Ja, auf jeden Fall.
B: Ich wollte eigentlich etwas anderes machen.
C: Ich habe ab und an schon einmal darüber nachgedacht.
2. Könnte jeder das vorhaben, was Sie planen?
A: Ja, auch andere könnten diese Idee haben.
B: Nein, meine Idee ist einzigartig.
3. Hatte vor Ihnen schon jemand diese Geschäftsidee?
A: Ja, meine Idee ist schon auf dem Markt vertreten.
B: Nein, meine Idee gibt es noch nicht auf dem Markt.
4. Haben Sie Geld auf dem Sparbuch oder im Schrank versteckt?
A: Ich habe keine Rücklagen gebildet.
B: Ich habe Rücklagen gebildet.
C: Ich habe zwar Rücklagen gebildet, brauche aber noch etwas mehr.
5. Wenn Schwierigkeiten auftreten, bleiben Sie trotzdem entspannt?
A: Ja, ich behalte immer die Nerven.
B: Nein, ich werde schnell nervös.
C: Ich drehe völlig durch.
6. Sind Sie bereit, in den ersten Monaten vielleicht kein Gehalt zu erhalten oder nur unregelmäßig?
A: Ja, eventuell.
B: Ja, auf jeden Fall.
C: Nein, nur ungerne.
7. Können Sie mit Geld umgehen oder leben Sie oft auf zu großem Fuß?
A: Ich weiß mein Geld zu verwalten, aber an manchen Tagen achte ich nicht darauf.
B: Ich lebe auf großem Fuß, alles, was ich schön finde, kaufe ich am Ende auch.
C: Ich habe früh den richtigen Umgang mit Geld gelernt.
8. Haben Sie schon Erfahrungen in dem Bereich gesammelt, in dem Sie sich selbstständig machen möchten?
A: Ja, ich habe in dem Bereich berufliche Erfahrungen sammeln können.
B: Nein, ich konnte noch keine Erfahrungen in diesem Bereich sammeln.
C: Ja, ich konnte einen kleinen Einblick erhalten.
9. Kommen Sie mit Ihrem Chef zurecht oder bringt er Sie öfter mal zur Verzweiflung?
A: Ich lasse mich von keinem aus der Ruhe bringen und erledige meine Arbeit.
B: Manchmal würde ich meinem Chef gerne meine Meinung sagen und die Arbeit liegen lassen. Aber das mache ich natürlich nicht.
C: Wir rasseln permanent aneinander.
10. Sind Sie bereit, in den ersten Monaten täglich Arbeit in Ihre Unternehmensgründung zu stecken?
A: Ja, aber nur bis zu einem gewissen Pensum.
B: Nein, ich möchte auch noch ein bisschen Freizeit haben.
C: Ja, ich bin für alles bereit, was auf mich zukommt.
11. Bringen Sie genug Leidenschaft für Ihr eigenes Unternehmen mit?
A: Ich bin mir eher unsicher.
B: Ich stehe voll und ganz dahinter.
C: Nein, aber es bringt mir nun mal Geld.
12. Haben Sie für Ihr eigenes Unternehmen eine Vision?
A: Ich kann mir noch nicht vorstellen, wo es mit meinem Unternehmen hingehen soll.
B: Ich habe Visionen, wo ich einmal mit meinem Unternehmen stehen möchte.
13. Sind Sie bei Ihrer Existenzgründung lernwillig und flexibel?
A: Ich bin für alles offen und nehme gerne Kritik an.
B: Ich weiß schon alles und glaube nicht, dass ich noch von jemandem etwas lernen kann.
C: Manchmal fällt es mir schwer, Kritik anzunehmen, aber man lernt nie aus.
14. Können Sie Ihre Zeit gut managen?
A: Ich weiß immer, wie ich meine Termine zu planen habe.
B: Bei mir endet oft vieles im Chaos.
C: Selten kommen bei mir Termine durcheinander.
15. Fällt es Ihnen leicht, neue Kontakte zu knüpfen?
A: Mir fällt es schwer, offen auf Menschen zuzugehen und neue Kontakte zu knüpfen.
B: Ich habe kein Problem damit, Menschen anzusprechen.
C: Ja, es fällt mir schwer, aber ich bemühe mich.
So, dann werten wir das doch mal aus. Tragen Sie einfach Ihre Punkte in die Liste ein:
Frage |
A |
B |
C |
Meine Punkte |
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Summe |
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Sie sind der geborene Gründer und sollten an sich und Ihre Idee glauben. Sie sind kreativ, risikobereit und haben ein Händchen für Finanzen. Es fällt Ihnen leicht, Ideen umzusetzen und sich auf neue Dinge einzulassen. Wenn Sie so weitermachen, werden Sie bald zum Unicorn.
Sie haben das gewisse Feingefühl, was ein GoG besitzen muss. Sie können alle Wünsche der Kunden erfüllen. Seien Sie noch risikobereiter und trauen Sie sich mehr. Sie haben vielleicht noch Schwierigkeiten, Ihre Idee richtig zu strukturieren. Entwickeln Sie einige Meilensteine, an denen Sie sich orientieren können.
Gehen Sie nach Hause und verstecken Sie sich unter dem Bett. Nein, Sie müssen noch viel an sich und Ihrer Idee arbeiten, um ein erfolgreiches Unternehmen gründen zu können. Geben Sie nicht auf und lassen Sie den Kopf nicht hängen, arbeiten Sie weiter an sich. Dann werden Sie irgendwann mit Erfolg belohnt. Seien Sie noch mutiger, risikobereiter und holen Sie sich Unterstützung bei den verschiedensten Anlaufstellen und nehmen Sie auch Kritik an. Jeder Anfang ist schwer.
Damit Sie mitreden können
… habe ich Ihnen an dieser Stelle einige der wichtigsten Start-up-Begriffe aufgeschrieben. So haben Sie quasi immer ein paar Besserwisser-Asse im Ärmel. Ich habe einmal genau 100 dieser Begriffe zusammengetragen.
A/B-Test: Test zum Vergleich einer Originalversion mit einer abgewandelten Version, um zu testen, welche besser für den jeweiligen Zweck funktioniert.
Advertainment: Zusammensetzung aus advert und entertainment. Werbebotschaft, die vorrangig der Unterhaltung dient und mit viel Humor gestaltet ist.
Affiliate: Onlinevertriebsmöglichkeit, bei der Werbetreibende Weblinks auf Seiten Dritter platzieren und dadurch Geld verdienen.
Allnighter: Slang für »eine Nacht lang durcharbeiten«. Bitte davon nicht zu viele.
Backlink: Ein eingehender Link auf eine Webseite, der von einer anderen Webseite aus auf diese führt.
Benchmark: Auf Basis von Marktdaten Vergleiche oder auch Maßstäbe setzen.
Big Data: Große Datenmenge. Meist im Zusammenhang mit den Anforderungen der Datenbewältigung.
Blogroll: Linksammlung auf einem Blog, die auf andere Webblogs verweist.
Bootstrapping: Finanzierung durch eigenes Kapital.
Branding: Entwicklung einer Marke zu einem starken Aushängeschild des Unternehmens.
Business Angel: Person, die sich an der Finanzierung beteiligt und zusätzlich mit Know-how zur Seite steht.
Businessplan: Gründungskonzept oder auch Geschäftsplan, in dem das Geschäftsmodell und Maßnahmen erläutert werden.
Business-to-Business (B2B): Die Beziehung zwischen zwei oder mehreren Unternehmen.
Business-to-Consumer (B2C): Die Beziehung zwischen einem Unternehmen und dem Endverbraucher/Konsumenten.
Buzzwords: Schlagworte, die besondere Beachtung hervorrufen.
Business Model Canvas: Modell, in dem Schlüsselfaktoren eines Geschäftsmodells übersichtlich dargestellt werden (siehe Stufe 3).
Call to Action: Handlungsaufforderung.
Cashflow: Geldfluss. Positiver und negativer Cashflow als Darstellung der Liquidität.
CEO: Chief Executive Officer oder auch Geschäftsführer.
Click through Rate: CTR – Verhältnis zwischen Klicks zu reinen Werbeimpressionen.
Cofounder: Mitgründer oder Geschäftspartner.
Conversion Rate: Umwandlungsrate. Kennziffer zur Messung des Werbeerfolgs.
Copy Cat: Nachahmen oder Kopieren einer bestehenden Idee.
Corporate Design: Gesamtes, einheitliches Unternehmenserscheinungsbild.
CRM: Customer Relation Management. Prozess zur Pflege der Kundenbeziehungen.
Crowdfunding: Finanzierungsmöglichkeit, bei der Geld von einer breiten Masse gesammelt wird.
Disruption: Bestehendes Geschäftsmodell wird durch eine Innovation abgelöst.
Diversifikation: Veränderung/Verlagerung der Produktpolitik, um neue Vertriebswege zu schaffen.
Downsizen: Verkleinerung (beispielsweise eines bestimmten Bereichs).
Drag along: Mitnahmerecht der Investoren. Investor kann andere Gesellschafter verpflichten, bei einem Exit ebenfalls Anteile zu verkaufen.
Due Dilligence: Sorgfältige Prüfung eines Unternehmens, etwa rechtliche und wirtschaftliche Dinge.
Early Adopter: Frühe Anwender sind die Menschen, die meistens als Allererste neue Produkte ausprobieren. Sie dienen als Markenbotschafter, die andere Personen von dem neuen Produkt begeistern.
Eigenkapital: Meist durch den Gründer selbst aufgebrachte eigene Mittel.
Elevator Pitch: Während der Dauer einer Aufzugsfahrt Investoren von seiner Geschäftsidee überzeugen.
Exit: Ausstieg von Investoren oder Gründern mit möglichst hohen Gewinnen aus dem Unternehmen nach positiver Entwicklung.
Fin-Tech: Start-ups aus dem Finanzbereich mit technologischem Hintergrund.
Franchising: Vergabe von Lizenzen oder Nutzungsrechten. Eine ausgereifte Idee/ ein Geschäftsmodell wird an einen Gründer gegen eine entsprechende Gebühr abgegeben.
Freelancer: Freier Mitarbeiter. Meist projektbezogen.
Freemium: Geschäftsmodell, bei dem die Basis umsonst angeboten wird und eine Erweiterung durch eine Premiumversion zur Verfügung steht.
Fremdkapital: Von externen Geldgebern zur Verfügung gestelltes Kapital, zum Beispiel Kredite oder Darlehen.
Gamification: In Abläufe oder Prozesse spielerische Elemente einbauen.
Generation Y: Jahrgänge 1980 bis 1995, die dafür bekannt sind, Althergebrachtes infrage und die Arbeitswelt auf den Kopf zu stellen.
Get-together: Zusammenkommen, Besprechung.
Giveaway: Kleines Präsent als Werbemittel.
Guerilla-Marketing: Angriffsmarketing. Meist unangekündigte Marketingaktion mit viralem Effekt.
Hustlen: Drängen, schnell arbeiten. (Aus dem Englischen: to hustle = sich beeilen, hetzen).
Incentives: Motivierende Anreize. Oftmals materielle Belohnungen für ein bestimmtes Ziel.
Inkubator: Institutionen oder Unternehmen, die Start-ups einen besseren Start verschaffen sollen.
Internet of Things (IoT): Internet der Dinge. Geräte/Gegenstände mit dem Internet vernetzen.
Investitionsphase: Anfängliche Finanzierungsphase eines jungen Unternehmens.
Joint Venture: Ein aus zwei voneinander unabhängigen Unternehmen resultierendes Tochterunternehmen.
Just in time: Beschaffung von Materialien genau zu dem Zeitpunkt, zu dem sie gebraucht werden.
Keywords: Schlüsselwörter zur besseren Positionierung im Onlinemarketing.
Kick-off-Meeting: Besprechung mit allen Projektbeteiligten zu Projektbeginn.
KPI: Key-Performance-Indikator. Kennzahlen zum Messen von Unternehmenserfolgen.
Landing Page: Eine durch einen externen Link erreichbare Seite, die gezielten Inhalt vermittelt (beispielsweise ein E-Book).
Launch: Starten. Die Markteinführung eines Unternehmens oder eines Produktes.
Lean Start-up: Möglichkeit, sehr zeitsparend zu starten und durch Kundenfeedbacks das Produkt fortlaufend zu optimieren.
Leveragen: Ein Objekt/Tool wirksamer einsetzen.
Letter of Intend: Absichtserklärung, einseitige Willenserklärung, Interesse am Vertragsabschluss.
Liquidierung: Auflösung eines Unternehmens, Unternehmenswert auszahlen.
Long-Tail-Marketing: Auch Nischenmarketing, Konzentration auf Nischen statt auf Massenmarketing.
Markenfit: Die Passgenauigkeit zwischen Zielgruppe und Marke.
Marktanalyse: Bezeichnet die Informationssuche und Analyse des Eintrittsmarktes und der Konkurrenz. Sie ist ein Teil der Markforschung und des Marketings.
Marketingmix: Strategieentwicklung durch den Mix aus den vier Elementen Produkt, Preis, Distribution und Kommunikation.
Milestone: Meilenstein im Projektmanagement. Bezeichnet wichtige Arbeitsergebnisse in einem Projektprozess.
Mockup: Attrappe, Modell für Präsentationszwecke, nicht funktionsfähig.
MVP: Minimum Viable Product. Produkt mit minimalen Anforderungen und Eigenschaften. Produkt schnell mit den wichtigsten Funktionen erstellen.
Non-Disclosure-Agreement (NDA): Verschwiegenheitserklärung, Informationen, die nicht öffentlich gemacht werden dürfen.
Networking: Ein Netzwerk schaffen. Wichtige Geschäftskontakte herstellen.
Outsourcing: Reduzierung von Kosten durch Auslagerung von Aufgaben, Prozessen oder Ähnlichem.
Patent: Rechtlicher Schutz einer Idee.
PI: Page Impressions. Kriterium für Reichweitenanalyse der Onlineangebote.
Positionierung: Gezielte Ausrichtung in einem Markt durch Alleinstellungsmerkmale.
Private Equity: Eigenkapital von privaten oder institutionellen Investoren.
Roadmap: Plan, der ein Projekt in verschiedene Schritte gliedert.
Rocket Science: Schwer verständliche Wissenschaft.
ROI: Return on Investment. Renditenkennzahl, die die Ertragsfähigkeit eines Unternehmens aufzeigt.
Second Screen: Zweiter Bildschirm. Das Benutzen eines zweiten Bildschirms etwa neben dem Fernseher, zum Beispiel Smartphone oder Tablet.
Seed-Phase: Phase vor der eigentlichen Gründung. Hier steht die Finanzierung im Vordergrund.
SEO: Search Engine Optimization. Suchmaschinenoptimierung, ein Vorgang, um in den Suchergebnissen an vorderer Stelle zu erscheinen.
Shareholder: Anteilseigner eines Unternehmens, meistens auf börsennotierte Unternehmen bezogen.
Showrooming: Das Anprobieren/Ausprobieren von Produkten im stationären Handel, wobei das Produkt im Anschluss oft online erworben wird.
Stakeholder: Gruppen, die ein Interesse am Erfolg des Unternehmens haben, zum Beispiel Lieferanten, Investoren und Kunden.
Stealth Mode: Geheime Produktenwicklung, um die Konkurrenz abzuschirmen.
Storytelling: Eine Geschichte erzählen. Wird als Kommunikationsmaßnahme eingesetzt, um eine emotionale Bindung zum Kunden aufzubauen.
Sweet Equity: Unternehmensanteile werden an Mitarbeiter ausgegeben.
Tag-along-Recht: Mitveräußerungsrecht. Investor kann seine Anteile zu gleichen Anteilen wie andere Gesellschafter veräußern und geht somit beim Exit nicht leer aus.
Traffic: Verkehr. Im Internet das Aufkommen von Besuchern auf einer Webseite.
Unternehmenswert: In Geldeinheiten ausgedrückter Wert eines Unternehmens.
Usability: Benutzerfreundlichkeit.
User-generated Content: Von Nutzern kreierter Content, beispielsweise auf Blogs oder in Social-Media-Portalen.
USP: Unique Selling Proposition. Alleinstellungsmerkmal. Merkmal, das gegenüber der Konkurrenz einzigartig ist und so vom Kunden wahrgenommen werden soll.
UX: User Experience. Meist in Kombination mit der Website.
Value adden: Wert hinzufügen. Mehr produktiven Inhalt in beispielsweise eine Präsentation einfügen.
Venture Capital: Risikokapital. Eine Finanzierungsform, bei der Kapitalgeber nicht sichergehen können, ob die Investitionssumme zurückgezahlt werden kann.
Viral: Ein Post/Foto/Video oder Ähnliches, das sich in kürzester Zeit über das Internet weit verbreitet.
Web-Napping: Entführen beziehungsweise Stehlen von Inhalten im Internet.
Word-of-Mouth-Marketing: Mund-zu-Mund-Marketing, Verbreitung von Botschaften durch Weitererzählen.
Work-Life-Balance: Zustand, in dem Arbeitsleben und Privatleben miteinander im Einklang stehen.
Alles auf einen Blick
Ich habe mir gedacht, es wäre doch ganz schön, die wichtigsten Daten alle an einem Platz zu haben. Diese Daten habe ich in den letzten Jahren häufiger gebraucht:
Adresse: |
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Telefon: |
_______________________________________ |
Fax: |
_______________________________________ |
E-Mail: |
_______________________________________ |
Handelsregisternummer: |
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Datum Gewerbeanmeldung: |
_______________________________________ |
Meine Bank: |
_______________________________________ |
Mein Ansprechpartner: |
_______________________________________ |
IBAN: |
_______________________________________ |
BIC: |
_______________________________________ |
Finanzamt: |
_______________________________________ |
Mein Ansprechpartner: |
_______________________________________ |
Steuernummer/Steuer-ID: |
_______________________________________ |
Umsatzsteuer-ID: |
_______________________________________ |
Name: |
_______________________________________ |
Adresse: |
_______________________________________ |
Telefon: |
_______________________________________ |
E-Mail: |
_______________________________________ |
Name |
Benutzername |
Passwort |
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Meine Logo-Daten (CMYK):
Farbe 1: |
____/_____/____/_____/ |
Farbe 2: |
____/_____/____/_____/ |
Farbe 3: |
____/_____/____/_____/ |
Versicherung |
Gesellschaft |
Versicherungsnummer |
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Über den Autor
Felix Thönnessen ist studierter Diplom-Betriebswirt und bereits seit vielen Jahren ein gefragter Referent und Keynote-Speaker zum Thema Existenzgründung, der als Berater und Marketingexperte Gründer zu diversen unternehmerischen Fragestellungen berät. Darüber hinaus ist er Inhaber der Beraterfirma thoenessenpartner und fungiert bei der VOX-Sendung Die Höhle der Löwen als der Berater hinter den Kulissen, der die Kandidaten fit macht.
Stufe 1: Spieglein,
Spieglein an der Wand
Haben Sie das »nette Vorwort« gelesen? Nein? Dann bitte einen Schritt zurück. Schummeln gilt nicht.
Ich habe Ihnen erzählt, dass Sie eine Lokomotive sind. Ich würde gerne noch ein bisschen mit diesem Symbol spielen. (Gewöhnen Sie sich bitte daran, dass ich viel mit Symbolen arbeite.) Ich hoffe, Sie mögen Lokomotiven. Wenn Sie Lokomotiven nicht mögen, denken Sie sich ein anderes Symbol aus. Was macht eine Lokomotive aus? Oder besser: Was braucht sie, um richtig Kraft auf die Schienen zu bringen? Na klar, Kohle. (Mir ist bewusst, dass neuere Schienenfahrzeuge sicher nicht mehr mit Kohle fahren, aber ich denke, Sie verstehen, was ich meine.) Was brauchen Sie für Ihr Start-up? Denken Sie einmal kurz nach. Und? Was treibt Sie an? Der Antrieb ist das, was den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmacht.
Ja, Sie haben richtig gelesen. Das böse Wort »Misserfolg«. Lassen Sie sich bitte nicht davon abschrecken und werfen Sie das Buch nicht in den nächsten Fluss. Ich kann Ihnen bei der Gründung helfen, aber Misserfolge leider nicht verhindern – schließlich bin ich nicht Superman. Misserfolge werden passieren und Ihre Lok aus der Fahrbahn drängen. Wer die Misserfolge nicht kennt, ist nicht vorbereitet, wenn es wirklich dazu kommt.
Bei Gesprächen mit Gründern habe ich oft nach kurzer Zeit das Gefühl zu wissen, ob die geplante Gründung erfolgreich sein wird oder nicht. Das liegt nicht an der Idee, nicht am Kapital oder daran, dass ich hellsehen kann. Nein, das liegt allein am Gründer selbst. Das Glänzen in den Augen, wenn jemand von seiner Idee erzählt, oder wenn man während des Gespräches Lust bekommt mitzugründen, das ist unbeschreiblich. Was ist Ihr Antrieb, was wollen Sie mit Ihrer Gründung für sich ganz persönlich erreichen? Das würde ich gerne erfahren und das sollten Sie definitiv aufschreiben. Egal ob Geld verdienen oder unabhängig sein – alles ist erlaubt. Sie dürfen auch gern ein bisschen mehr schreiben. Wenn Sie lieber etwas auf die Linien malen wollen, bitte schön. Hier, ich mache Ihnen ein bisschen Platz dafür.
Mein Antrieb:
Geschafft? Ich weiß, Sie müssen sich sicher erst ein bisschen an diese Zusammenarbeit gewöhnen, aber glauben Sie mir, sie wird Früchte tragen. Bei mir war der Antrieb vor allem »unabhängig sein«. Klar, ein Angestelltenverhältnis bringt viele Vorteile, aber der Traum, etwas Eigenes aufzubauen, war für mich der größte Antrieb. Der erste Tag im eigenen Büro – Gänsehaut. (Auch wenn niemand angerufen hat.) Ich will bestimmte Situationen nicht missen und freue mich heute umso mehr, diese Entscheidung getroffen zu haben. Manchmal zahlt sich Ihre Arbeit erst Jahre später aus. Sie müssen nur genug Geduld haben und an sich glauben. Daran glauben, dass Sie irgendwann auf den Start zurückblicken und sich darüber freuen, genau diesen Weg gegangen zu sein.
Den Weg zu kennen spielt dabei eine ebenso große Rolle, wie das Ziel zu kennen. Wie stellen Sie sich Ihren Weg vor? Steinig und lang oder kurz und schmerzlos? Ich habe Start-ups kennengelernt, die durchweg kämpfen mussten, und wieder andere, denen der Erfolg förmlich in den Schoß gefallen ist. Was ich in diesem Kontext sehr wichtig finde, ist zu wissen, was für Sie überhaupt Erfolg ist. Also, wie Sie selbst den Begriff »Erfolg« definieren. Wann würden Sie sagen, dass Sie erfolgreich sind? Könnten Sie mir das hier einmal beantworten?
Meine Definition von Erfolg:
Wichtig: Erfolg ist hier nicht gleichzusetzen mit Antrieb; Erfolg ist vielmehr der Blick auf das Resultat der getanen Arbeit. Es ist schwer zu wissen, ob man Erfolg hat, wenn man diesen vorher nicht für sich definiert. Eine Zeitangabe gibt es erst mal nicht, sondern es geht zunächst um das große Ganze. Was haben Sie aufgeschrieben?