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Bezugsquellen

RAHMEN

Es gibt viele Möglichkeiten, um den Stoff zu spannen. Bei folgenden Läden wirst du fündig:

Keilrahmen: https://www.boesner.com/

Carpet Tack Frame: https://www.ragrugsuk.co.uk/frames/

Gripper Frame: https://www.dkw-construction.de

Weitere Rahmen, die sich zum Punchen eignen, über https://www.etsy.com:

● Clover Zierstichrahmen

● Q-Snap-Rahmen

● Morgan No-Slip Hoop

Fertig-Leerrahmen (Anleitung Bild im Holzrahmen) bei Boesner:

https://www.boesner.com/

WOLLE

Auf der Suche nach der richtigen Wolle kann dir ein Fachgeschäft in deiner Nähe weiterhelfen. Naturmaterialien eignen sich meist am besten zum Punchen.

Echtes Teppichgarn, das die richtige Stärke für die Punch Needle hat, ist leider nicht so einfach zu bekommen. Ich habe das Ziegenhaargarn (Lauflänge 100 Gramm pro 75 Meter) von Seehawer Naturfasern mit der Stanznadel benutzt und finde es großartig. Bezugsadressen kannst du bei Seehawer direkt erfragen (http://www.naturfasern.com). Feinsmyrna ist eine gute Alternative zu Teppichgarn. Im Strang kannst du es über den Junghans-Versand (https://www.junghanswolle.de) beziehen.

STOFF

Folgende Stoffe habe ich verwendet. Du kannst sie über den Fachhandel oder zum Teil über die unten aufgeführten Onlineshops erhalten.

Zweigart Monk’s Cloth fine (Baumwolle) (Artikelnummer 3517)

Zweigart Floba (Leinen/Viskose) (Artikelnummer 1198)

Zweigart Cork (Leinen) (Artikelnummer 3340)

ONLINESHOPS FÜR PUNCH NEEDLES UND WEITERES ZUBEHÖR

Je populärer die Punch Needle wird, desto häufiger wirst du sie auch in großen Bastelläden oder Kaufhäusern finden.

Wenn du beim Wollladen um die Ecke, bei den aufgelisteten Onlineshops oder auf Etsy einkaufst, unterstützt du kleine unabhängige Unternehmen, die dir mit Rat und Tat zur Seite stehen:

The Joyful Punch: https://www.thejoyfulpunch.com (mein eigener Shop)

halfbird: https://www.halfbird.de/

D.K. Wright Construction: https://www.dkw-construction.de/de/

INSTAGRAM-ACCOUNTS FÜR MEHR INSPIRATION

(und so viele mehr unter #punchneedle)

@thejoyfulpunch

@amyoxford

@rosepearlman

@bookhou

@l.vandemaker

@syujichi_banong

@porcarobello

Erste Schritte

DEN STOFF VORBEREITEN

Monk’s Cloth und Leinen neigen zum Ausfransen. Daher muss der Stoff versäubert werden, bevor man mit dem Punchen beginnt. Am besten versäuberst du dein Stoffstück mit der Overlock-Nähmaschine oder mit dem Zickzackstich deiner Nähmaschine. Wenn du keine Nähmaschine besitzt, kannst du die Stoffkante auch beim Spannen auf den Keilrahmen umknicken und so falten, dass die offene Schnittkante verdeckt und geschützt ist. Ein weiterer Trick ist, vor dem Spannen Kreppband um die Stoffkante zu kleben. Es lässt sich später leicht wieder entfernen.

DEN RAHMEN BESPANNEN

Um beim Punchen ein schönes Ergebnis zu erzielen, ist es absolut notwendig, dass der Stoff so straff wie möglich aufgespannt wird – und auch straff im Rahmen bleibt. Eine günstige Lösung ist ein Keilrahmen: Achte hier darauf, dass dein Stoffstück groß genug ist, sodass du es um den Rahmen herum schlagen kannst – ich empfehle, den Stoff 10 Zentimeter größer als den Keilrahmen zu schneiden, sodass auf jeder Seite 5 Zentimeter umgeschlagen werden können. Die Arbeitsfläche ist kleiner als das Rahmenmaß, da man die Breite der Holzleisten abziehen muss. Wenn deine Holzleisten etwa 4,5 Zentimeter breit sind, dann musst du 9 Zentimeter vom Rahmenmaß abziehen, um die Arbeitsfläche zu errechnen. Ein 49 × 49 Zentimeter großer Keilrahmen mit 4,5 Zentimeter breiten Leisten bietet eine Fläche von 40 × 40 Zentimetern. Um genug Stoff zum Umschlagen und Bespannen zu haben, würde ich hier mit einem Stoffstück von 59 × 59 Zentimetern arbeiten.

Beim Bespannen des Keilrahmens gehst du am besten sternförmig vor. Tacker den Stoff mittig auf Seite A fest, zieh ihn dann mit Kraft zur gegenüberliegenden Seite B und befestige ihn hier ebenfalls in der Mitte. Nun folgen die Seiten C und D auf dieselbe Weise. Dann wieder Seite A und Seite B, gefolgt von Seite C und Seite D. Du bewegst dich also abwechselnd zu den gegenüberliegenden Seiten und spannst den Stoff so straff wie möglich auf den Rahmen.

Um den Stoff vom Keilrahmen zu lösen, ziehst du die Tackerklammern am besten mit einem Schlitz-Schraubendreher und einer Zange heraus.

Stickrahmen sind nur eingeschränkt empfehlenswert, da sich der Stoff darin während des Arbeitens immer wieder löst. Bis zu einer Größe von 18 Zentimeter Durchmesser ist es nach meiner Erfahrung noch möglich, ohne zu viel Frustration mit einem Stickrahmen zu punchen. Ein wenig besser sind Stickrahmen, die höhere Reifen und somit mehr Fläche zum Greifen des Stoffes haben. Ein Trick, wenn die Arbeit etwa als Wandbehang im Stickrahmen bleiben soll: Klebe den Stoff auf der Innenseite mit Heißkleber an den Rahmen, bevor du mit dem Punchen beginnst. So löst sich der Stoff nicht heraus und du kannst gut arbeiten.

MOTIVSUCHE

Bei den Motiven fürs Punchen sind dir fast keine Grenzen gesetzt: geometrische Muster, organische Formen, illustrative Figuren oder florale Gestaltung – die Punch Needle ist für all diese Stile geeignet. Beachten solltest du allerdings, dass detailreiche und kleinteilige Motive am besten mit feinen Nadeln gepuncht werden. Auch die flache Seite erscheint häufig viel klarer und die Details deutlicher. Auf der Schlaufenseite wirken kleine Details hingegen oft viel größer als auf der flachen – beachte dies bei der Planung eines Motivs. Ob du einfach frei drauflospunchst oder ein konkretes Motiv nach einer Vorlage gestaltest, ist ganz dir überlassen. Inspiration für figürliche Motive findest du auf Instagram, in illustrierten Kinderbüchern, im Stoffdesign oder bei Papeterie-Produkten. Probier unterschiedliche Motive mit verschiedenen Nadeln und Wollstärken aus. So bekommst du ein Gefühl dafür, wie sich der Look eines gepunchten Werks von der Papiervorlage unterscheidet.

MOTIV ÜBERTRAGEN

Wenn du eine Vorlage gefunden hast, gibt es mehrere Möglichkeiten, diese auf Stoff zu übertragen. Für das Zeichnen auf Stoff eignet sich entweder ein weicher Bleistift oder ein Permanentmarker. Wenn du nicht freihändig malen möchtest, kannst du dein Motiv auch abpausen. Hierfür kopierst du es auf ein einfaches Blatt Papier, das du an ein Fenster klebst. Nun legst du den Stoff darüber und malst die durchscheinende Vorlage ab. Auch mit Transparentpapier und einem Bügelmusterstift kannst du Motive auf den Stoff übertragen.

Bei grafischen Formen bietet es sich an, ein Raster auf die Arbeitsfläche zu zeichnen, um gleichmäßige Flächen zu bekommen.

WOLLMENGE

Die Menge der Wolle, die du für ein Motiv benötigst, hängt stark von der Höhe der Schlaufen (also auch von deiner Nadel) ab. Um die Wollmenge abschätzen zu können, ist folgender Trick nützlich: Lege deine ausgespreizte Hand auf das Motiv und zeichne einen imaginären Kreis um deine Hand. Für eine Handspanne werden etwa 100 Gramm Wolle benötigt. Die Anzahl der Handspannen, die du brauchst, um deine Arbeitsfläche abzudecken, ergibt deine Gesamtmenge an Wolle. Da dies eine Schätzmethode ist, ist es ratsam, immer etwas mehr Wolle einzuplanen.

NADEL EINFÄDELN

Für viele Nadeln, etwa die Stanznadel und die Lavor-Nadel, benötigst du eine Einfädelhilfe oder einen dünnen Draht. Diesen knickst du in der Mitte, sodass sich an einem Ende eine Schlaufe bildet. Nun fädelst du den Draht von der Nadelspitze aus durch den Kanal, führst die Wolle hindurch und ziehst sie mithilfe der Drahtschlaufe durch den Schaft. Oben an der Spitze befindet sich bei jeder Nadel ein Öhr. Durch dieses Nadelöhr fädelst du das Ende des Wollfadens.

Die Oxford-Nadeln benötigen keinen Einfädler, da der Kanal durch einen Schlitz zugänglich ist. Hier gehst du wie folgt vor: Halte die Nadel so, dass du auf die Seite mit dem Schlitz schaust. Fädle die Wolle durch das Nadelöhr und stecke den Faden am unteren Griffende in den Schlitz. Nun ziehst du am Fadenende oben an der Nadelspitze, dann noch einmal unten am Griffende, und schon sollte der Faden im Kanal liegen. Am Nadelöhr sollte der Faden etwa 1,5 Zentimeter raushängen. Bei den feinen Oxford-Nadeln führst du zuerst den Faden durch den kleinen Ring am Nadelende und dann durchs Nadelöhr.

PUNCHEN

Beim Punchen arbeitest du von der Rückseite aus, die Schlaufen bilden sich auf der Unterseite deiner Arbeitsfläche. Manche bevorzugen beim gepunchten Werk die flauschige Seite, andere wiederum lieben die flache Seite. Um Verwirrung zu vermeiden, spreche ich in den Anleitungen nicht von rechter und linker Seite, sondern immer von der flachen Seite und der flauschigen Schlaufenseite. Am Anfang jeder Anleitung wird angegeben, welche Seite später die Schauseite werden soll.

Falls die flache Seite die Schauseite ist, dann kannst du getrost kurze Schlaufen punchen (also die Stanznadel entsprechend einstellen) und Wolle einsparen. Wenn die flauschige Seite die Schauseite wird, dann solltest du im Kopf behalten, dass du auf der Rückseite und daher spiegelverkehrt arbeitest. Wichtig ist dies vor allem bei Schriftzügen und Buchstaben. Auch ein Wechsel zwischen flach und flauschig ist möglich – das schafft eine interessante Struktur. Auch diese Technik wird bei einigen Projekten in diesem Buch angewandt.

6 Grundregeln des Punchens

1.

Die Wolle muss fließend durch den Nadelkanal gleiten können.

2.

Die Nadel immer bis zum Anschlag des Griffs in den Stoff stechen.

3.

Die Nadel vor dem nächsten Einstechen nicht zu weit aus dem Stoff ziehen, sondern nur über den Stoff gleiten lassen. Wenn du die Nadel zu weit rausziehst, dann ziehst du auch die gerade gepunchten Schlaufen wieder heraus.

4.