Wolfram Hänel
Schöne Weihnachten,
kleiner Schneemann!
Bilder von Susanne Göhlich
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© 2020 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München
Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten
Umschlagillustration: Susanne Göhlich
Umschlagfertigstellung: Sebastian Maiwind
CK · Herstellung: AJ
Reproduktion: Lorenz & Zeller, Inning a.A.
ISBN 978-3-641-24192-6
V001
www.cbj-verlag.de
Es hat die ganze Nacht geschneit. Und es schneit immer noch! Die Wolken sind grau und schwer und der Schnee wirbelt in dicken, großen Flocken vom Himmel. Wie ein weißer Vorhang.
Die Gärten und die Wege sind unter einer flauschigen Schneedecke versteckt. Die Zäune haben weiße Mützen auf. Und in der Stadt hocken die Autos wie bucklige weiße Beulen am Straßenrand.
Auf der großen Wiese hinter den Häusern bauen die Kinder einen Schneemann. Der Schnee pappt richtig gut. Es dauert nicht lange, bis sie eine dicke, runde Schneekugel gerollt haben.
Auf die dicke Kugel kommt noch eine zweite Kugel, die nicht ganz so groß ist. Und dann noch eine kleine als Kopf obendrauf. Für die Augen und den Mund haben die Kinder Haselnüsse von zu Hause mitgebracht.
„Jetzt fehlt nur noch eine Nase!“, ruft das Mädchen. „Am besten wäre eine Mohrrübe.“
Patsch!, klatscht ihm im gleichen Moment ein Schneeball mitten auf die Mütze. Und schon kommt der nächste angeflogen!
Das Mädchen kann sich gerade noch ducken.
„Schneeballschlacht!“, ruft der Junge. Eine Weile zischen die Schneebälle nur so hin und her, dass dem kleinen Schneemann ganz schwindlig vom Zugucken wird.
„Es ist schon spät!“, sagt das Mädchen plötzlich. „Wir müssen nach Hause, sonst ist Weihnachten vorbei.“
Die Kinder winken dem Schneemann zu und rennen lachend über die Wiese davon.
Der kleine Schneemann steht ganz alleine auf der Wiese. Und er friert! Außerdem ist ihm langweilig. Aber ihm fällt beim besten Willen nichts ein, was er machen könnte.
Hinter den Fenstern in den Häusern gehen die ersten Lichter an. Und über dem Wald wird es langsam dunkel. Von weit her läuten die Kirchenglocken. Der kleine Schneemann hüpft ein bisschen auf und ab.
Aber ihm ist trotzdem immer noch kalt. Und allein hüpfen macht keinen Spaß. Traurig blickt der kleine Schneemann zu den Häusern hinüber. Da kommt eine gestreifte Katze durch den Schnee geschlichen.
„Hallo, Katze!“, ruft der kleine Schneemann und freut sich. „Hast du vielleicht ein bisschen Zeit, um mit mir zu spielen? Ich bin ganz alleine. Und ich friere. Und mir ist langweilig!“
Die Katze legt den Kopf schief und betrachtet den kleinen Schneemann mit ihren gelben Augen.
„Wie siehst du denn überhaupt aus?“, fragt sie dann. „Wo sind deine Nase und dein Hut?“
„Ich bin noch nicht ganz fertig“, antwortet der kleine Schneemann. „Aber wenn die Kinder wiederkommen, bringen sie bestimmt eine Mohrrübe als Nase für mich mit. Und vielleicht einen alten Kochtopf als Hut.“
„Ich fürchte, da kannst du lange warten“, sagt die Katze. „Heute kommen die Kinder bestimmt nicht wieder. Heute ist nämlich Weihnachten, da haben sie keine Zeit und ich auch nicht!“ Sie dreht sich um und läuft weiter.