Cordula Schurig

Die Lerche aus Leipzig

Deutsch als Fremdsprache

Cordula Schurig

Die Lerche aus Leipzig

1. Auflage 0002/2015

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlags. Hinweis zu § 52 a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung in das Internet oder ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. Ein weiterer kommerzieller Gebrauch oder die Weiterleitung an Dritte sind nicht gestattet.

© Ernst Klett Sprachen GmbH, Rotebühlstraße 77, 70178 Stuttgart, 2008. Alle Rechte vorbehalten.

Internetadresse: www.klett-sprachen.de

Redaktion: Jutta Klumpp-Stempfle

Tonregie und Schnitt: Ton in Ton Medienhaus, Stuttgart

ISBN: 978-3-12-909036-7

Inhalt

Stadtplan (Ausschnitt)

Personen

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

So sagt man in Leipzig

Das gibt es bei uns!

Bildquellen

Fragen und Aufgaben zum Text (mit Lösungen) finden Sie als Download auf www.klett-sprachen.de/tatortdaf.

Personen

Udo Geißler, 44 Jahre alt, reicher Immobilienmakler. Er isst gern gut und viel.

Dagmar Geißler bzw. Fischer, 37 Jahre alt, Schwester von Udo Geißler. Sie wohnt auch in Leipzig, und sie heiratet bald. Dagmar und Udo streiten oft.

Miriam Becker, 35 Jahre alt, neue Freundin von Udo Geißler. Sie ist eine Bekannte von Dagmar Geißler.

René Hartmann, 43 Jahre alt, Pfleger im Krankenhaus und Mitarbeiter im Museum in der Runden Ecke.

1

Das Telefon klingelt.

„Geißler, hallo?“

„Tag Udo, hier ist Dagmar, deine Schwester. Du kennst mich doch noch, oder?“

Er hat nur eine Schwester und natürlich kennt er sie. Geißler hasst diesen Witz von seiner Schwester. Das fragt sie ihn immer. Sie will ihm damit sagen, dass er nie bei ihr anruft. Immer muss sie anrufen oder ihn besuchen … Leider hat sie recht.

Aber heute am 23.12. wartet er schon auf ihren Anruf. Sie ruft immer kurz vor Weihnachten an. Also versucht er, nett zu sein.

„Natürlich kenne ich dich noch, liebe Schwester!“, antwortet Geißler sehr freundlich. „Wie geht’s dir denn? Habt ihr schon alles für Weihnachten eingekauft?“

„Wie bitte? Wie es mir geht?“ Dagmar ist wütend. „Du rufst mich acht Wochen lang nicht an … Hast du vielleicht mal in deinen Briefkasten gesehen? War da vor acht Wochen vielleicht eine Einladung zu meiner Hochzeit am 30.12.?“

„Was für eine Einladung …? Äh … du heiratest?“ Geißler weiß nichts davon. „Wirklich? Warum hast du nichts gesagt? Das ist ja toll! Herzlichen Glückwunsch!“

„Nichts gesagt? Ich habe dir doch eine Einladung geschickt. Und normale Menschen antworten auf eine Einladung!“

Geißler denkt nach. Er hat keine Einladung bekommen. Da ist er ganz sicher. Er hatte in letzter Zeit oft Probleme mit der Post. Er wartet jetzt auch schon seit drei Wochen auf einen Brief von der Versicherung. Aber auch der ist nicht gekommen.

„Dagmar, es tut mir leid, aber ich habe keine Einladung bekommen. Ganz sicher. Wann hast du sie geschickt?“

„Vor acht Wochen. Das habe ich doch jetzt schon dreimal gesagt.“

„Komisch! Da war ich hier in Leipzig. Also habe ich meine Post auch aus dem Briefkasten genommen. Das kann ich mir nicht erklären.“ „Hm … und du lügst auch nicht?“, fragt Dagmar jetzt etwas ruhiger.

„Es ist wirklich so, wie ich sage. Ich verstehe das nicht.“

„Na ja, das kann ja mal passieren. Kommst du nun oder kommst du nicht?“