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Copyright für die Übersetzung: © 2011 by Eric Boerner, Illeguan
Schrift: TimesNewRoman 12pt
Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 9783844867176
Nachdichtung: Eric Boerner
Inhaltsverzeichnis
Meine Grabinschrift
Die Sängertrojka hat gern Zoff
Man könnte, gnädges Fräulein, euch
Küchelbeckers Vermächtnis
Die Rose
An Morpheus
Epigramm auf den Tod eines Dichters
Es lag ganz spärlich nackt im Bett
Lebt wohl, ihr Eichen, ihr getreuen
An Tschaadajew
Seine »Geschichte« Eleganz und Einfachheit besitzt
Frohes Festmahl
27. Mai 1819
Epigramm auf Sturdsa
Stanzen an Tolstoj
Wiedergeburt
Vor kurzem, eines Abends leise
Für Lila
Ein guter Mensch
K. A. B***
Das schwarze Halstuch
Über mich
Die Schöne vor dem Spiegel
Die Muse
»Obwohl auch wohl ein großer Dichter
Ich überlebte meine Wünsche
Christus ist auferstanden
Ich hatte eine ehrbare Geliebte
Strafe, heilger schlimmer Finger
Einer Ausländerin
Für Adele
Der Gefangene
Der Dämon
Als Freiheitssämann stets und ständig
Es ist vorbei: unsre Verbindung riss
Ein Freund von Zeitschriftengezeter
Freundschaft
Dem Korane nachgeahmt
Behüte mich, mein Talisman
An ***
Wenn das Leben dich betrügt
Bacchantisches Lied
Falten auf der Stirne
Bewegung
Winterabend
Du hast die Seele mir verwundet
Prosaist und Dichter
Sag Bruder doch, was mit dir ist
Auf Alexander I.
Ja, lacht nur, dass ‘nem flinken Mädchen
O wie so weit
Der Prophet
Für I. I. Puschtschin
Stanzen
Sendschreiben nach Sibirien
Arion
Der Engel
Der Dichter
19. Oktober 1827
Nur Unsinn ist, was du erraten
Den Freunden
Erinnerung
Du und Sie
Warum gab sinnlos nur der Zufall
Awdej, der Älteste mit Bart
Der Dichter und die Menge
Der trockne Autor, tot und stumm
Auf Georgiens Hügeln liegt nächtliches Düster
Ein Ritter zog arm durch die Lande
Aus Hafis
Olegs Schild
Weckruf! … aus den Händen fällt mir
Auch ich war ein Donkosake
Wintermorgen
Ich liebte dich; und liebe wohl noch immer
Durchwandre ich die lauten Straßen
Die Lawine
Wie viel an seltsamer Erhellung
Der Zyklop
Was läge dir an meinem Namen
Sonett
Dem Dichter
Die Teufel
Elegie
Das Werk
Die Statue von Zarskoje Sselo
Der Taube lud den Tauben dem tauben Richter vor
Abschied
Verse, nachts verfasst während einer Schlaflosigkeit
Auf eine Übersetzung der Ilias
Zur fernen Küste deiner Heimat
Aus Barry Cornwall
Zigeuner
Vor dem Grabmahl, hehr und traut
Das Echo
Vor Wahnsinn mög mich Gott bewahrn
Gefährtin, es wird Zeit! Das Herz verlangt nach Ruh
Die Sturmwolke
Erneut besuchte ich
Ich dachte, ‘s Herz hätte vergessen
Tiefe Wasser
Auf solches sagt man mir mit ungläubigem Lächeln
Dem Künstler
Weltliche Macht
Ganz sinnlos renne ich zu Zions Höhn hinauf
(Aus Pindemonte)
Wenn ich hinter der Stadt nachdenklich spaziere
Heute Abend ließ mich Leila
Meine Grabinschrift
Begraben liegt hier Puschkin, der mit jungen Musen,
Der Liebe und dem Müßiggang ‘ne schöne Zeit verbracht;
Er war aus tiefster Seele – zwar tat er nie was Gutes –
Gottlob, ein guter Mensch dem Wesen nach.
1815
* * *
Die Sängertrojka hat gern Zoff –
Schichmatow, Schachowskoj, Schischkow,
Von wem wär Kluges zu erwarten –
Schischköpfchen, Schachowskoj, Schichmatow,
Der Dümmste von den Trojkaboys?
Schischkow, Schichmatow, Schachowskoj!
1815
* * *
Man könnte, gnädges Fräulein, euch
Leicht mit ‘ner Puffmutter verwechseln,
Oder mit einer Vogelscheuche,
Doch mit ‘ner Grazie? – Mein Gott, nein!
1816
Küchelbeckers Vermächtnis
Freunde, verzeiht! Ich hinterlass euch
All das, wovon ich froh und reich;
Ob Kränkung, Lied, alles erlass ich,
Erlasst die Schulden mir zugleich.
1816
Die Rose
Wo ist unsre Rose,
Freunde, hin?
Es welkte die Rose,
Kinder der Früh.
Doch sage nie:
So welkt die Jugend!
Doch sage nie:
Des Lebens Sinn!
Das Blümchen beklage:
Verzeih, tust mir leid!
Und auf die Lilie
Statt dessen zeig.
vor 1817
An Morpheus
O Morpheus, bis zum Morgen schenke
Mir Trost in meiner Liebesglut.
So komm, und lass mein Lämpchen brennen,
Und heiße meine Träume gut!
Verberge mir vor dem Gedächtnis
Der Trennung schweren Urteilsspruch!
Lass mich doch schaun ihr liebes Lächeln
Und hören ihres Stimmchens Fluch.
Entschwinden Nacht und Finsternisse,
Ist erst mein Auge neu erwacht:
O könnte doch mein Herz vergessen
Die Liebe bis zur nächsten Nacht!
1816
Epigramm auf den Tod eines Dichters
Dem toten Klitus wird kein Paradies,
Denn schwere Sünden hat er aufgeschichtet.
Ihm wünsch ich, seine Taten Gott vergisst,
So wie die Welt seine Gedichte.
1817
* * *
Es lag ganz spärlich nackt im Bett
Orlow einst mit Istomina.
Beim heißen Spiel schlug sich sehr schlecht
Der unbeständge General.
An Kränkung dacht sie nicht im Traum,
Griff sich ein Mikroskop geschickt
Und sprach: »So lass mich doch mal schaun,
Womit du, Liebster, mich gefickt«.
1817
* * *
Lebt wohl, ihr Eichen, ihr getreuen,
Leb wohl, sorgloser Felder Welt,
Und auch ihr leichtbeschwingten Freuden
Der Tage, die vergehn so schnell.
Leb wohl, Trigorskoje, wo Frohsinn
Mir oft begegnet viele Mal!
Hab deine Süße ich gekostet,
Dich zu verliern für immerdar?
Mir bleiben die Reminiszenzen,
Bei dir lass ich mein Herz zurück.
Vielleicht (ein süßer Traum!) fällt endlich
Erneut auf dich mein müder Blick.
Ich geh dann unter Linden heiter
Zu des Trigorsker Hügels Hang,
Ein Freund von brüderlicher Freiheit,
Von Freude, Anmut und Verstand.
1817
An Tschaadajew
Nicht lange schlugen uns in Bande
Die Liebe, Hoffnung, stiller Ruhm,
Die jugendlichen Freuden schwanden
Wie’s Träume, Morgennebel tun.
Doch brennt in uns noch ein Verlangen:
Im Joch verhängnisvoller Macht
Hören wir mit Zittern, Bangen,
Wie das Vaterland erwacht.
Unser hoffnungsmüdes Harren
Auf der Freiheit heilgen Kuss
Gleicht dem jungverliebten Warten
Auf ein sichres Rendezvous.
Solange wir nach Freiheit zehren
Und noch ein Herz für Ehre schlägt,
Wolln wir dem Vaterland verehren,
Was schöne Seelen hoch erhebt.
Denn glaub mir, Freund, die Zeit rückt näher,
Der freudenvolle Glücksstern steigt,
Und Russland wird sich bald erwehren,
Bis jemand unsre Namen schreibt
Aufs Bruchgestein der Zarenära.
1818
* * *
Seine »Geschichte« Eleganz und Einfachheit besitzt,
Hat unvoreingenommen den Beweis erbracht,
Wie unabdingbar Selbstherrschaft
Und angenehm die Knute ist.
1818
Frohes Festmahl
Ich mag das Fest zur Abendstunde,
Wo den Vorsitz Frohsinn führt,
Und mein Abgott, Freiheit, munter
Als Gesetz den Tisch regiert,
Wo man bis morgens Trinke! schreit,
Zu übertönen die Gesänge,
Wo der Kreis der Gäste weit,
Und der Kreis der Flaschen eng ist.
1819
27. Mai 1819
Ihr jungen Freunde, wir gedenken
Des Abends, der so frisch und fromm,
Als in den hohen Gläsern glänzte
Teuren Champagners kühler Strom.
Wir soffen, – Venus saß zum Greifen
Schweißnass mit uns am Tischgeviert.
Wann sitzen wir erneut zu viert
Mit Nutten, Wein und Tabakspfeifen?