Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Vorurteile gegenüber Aktien überwinden
Was man über Aktien wissen sollte
Welche Erwartungen haben sie an eine langfristige Geldanlage?
Welcher Anlegertyp sind sie?
Informationen sind das Gold des neuen Jahrtausends
Börsenweisheiten beherzigen
Warum fallen rationale Entscheidungen Anlegern so schwer?
Bei Aktienkauf den Konjunkturzyklus beachten
Konjunkturtrend und Börsentrend verlaufen nicht immer parallel
Aktien entsprechen fast niemals ihrem wahren Wert
Entscheidungen mit langfristiger Orientierung treffen
Marktführer auswählen
Marktführer in den Märkten der Zukunft suchen
Substanzwerte mit hohen Dividenden zahlen sich aus
Worauf Anleger weiter achten sollten
Die Bedarfsdeckung durch Unternehmen – ein Kriterium des gesunden Menschenverstandes
Wie sollte der Vermögensaufbau aufgeschlossener Anleger aussehen?
1.Ernährung der Weltbevölkerung
Die Macht der Marken
Einzelhandel mit Licht und Schatten
Intensivierung der Landwirtschaft unumgänglich
Gentechnik hält Einzug in die Landwirtschaft
2.Wasser – ein Grundbedürfnis der Menschen
3.Hygiene und Schönheitspflege- immer gefragt
Dauerbrenner Schönheit
Sport hält jung und leistungsfähig
4.Schöner wohnen
Selbstgenutzte Immobilien
Real Estate Investment Trusts (REIT`s)
Die Renaissance der Immobilienaktien
Bauwirtschaft mit Licht und Schatten
5.Mobilität
Autos sind nicht nur des Deutschen liebstes Kind
Elektroautos auf der Überholspur
Logistibranche in Fahrt
6.Internet und mobile Kommunikation
Mobile Technologien verbessern Mobilität und Lebensqualität
E-Commerce
Suchmaschinen
Soziale Netzwerke
Cloud Computing
Mobile Anwendungen
Mobilfunkanbieter weiter auf Wachstumskurs
7.Sicherheit
Der Umbau der Streitkräfte – Eldorado für Rüstungskonzerne
Mehr Sicherheit im Alltag
Die biometrische Identifizierung
Internet- Sicherheit
Sicherheitsfirman
Risiken des Lebens absichern und fürs Alter vorsorgen
Die Weltliga der Banken schwächelt
Bankdienstleister - Profiteure der privaten Vorsorge
Die Reform des Sozialstaates – goldene Zeiten für Versicherer
8.Gesundheit
Pharma Blue Chips sind kein Kriseninvestment mehr
Generika- Produkte im Aufschwung
Medizintechnik macht`s möglich
9.Luxus
Kleider machen Leute
Kursgewinne mit Kultaktien
Pure Luxusfirmen
Edelmetalle sind als Krisenanlage gefragt
Gold im Rausch
Silber auf der Überholspur
Platin- und Palladium glänzend im Geschäft
10.Energie
Windaktien im Aufwind
Sonnige Zeiten für Solaraktien
Wasserkraft verlässlich und flexibel
Biomasse - die nachhaltigste Energiequelle
Smart Grids- intelligente Netze
Das ÖL- Zeitalter geht nicht schlagartig zu Ende
Erdgas ist noch im Überfluss vorhanden
Mit Kohleaktien Kohle machen
Das Comeback nachwachsender Rohstoffe
Biologisch abbaubare Öl- und Schmierstoffe
Biologische Saubermacher
11.Metallische Rohstoffe
Der Kampf ums Eisenerz
Engagements in einzelne Metalle sind risikoreich
Seltene Erden im Fokus der Anleger
Silizium für die Halbleiter- und Solarindustrie
Chancen für die „Hacken und Schaufeln“
Vorsorgen für Wohlstand im Alter - wenn das so einfach wäre. Viele von denen, die sich eine Zukunftsvorsorge leisten können, sind in der letzten Finanzkrise durch einige gierige Banker abgezockt worden. Sie hatten sich auf die Kompetenz der Anlageberater verlassen und wurden verlassen. Sie sind bestürzt, ernüchtert und verunsichert. Fast jeder fünfte Berufstätige löste sogar wegen der Krise ein Modell zur privaten Vorsorge auf oder reduzierte es, wie eine Studie der Postbank herausarbeitete.1
Natürlich ist es verständlich, wenn die meisten nach Krisen nur kurzfristig Geld anlegen oder höchstens einige Jahre im Voraus z.B. für den nächsten Urlaub zurücklegen. In Krisenzeiten scheuen viele eine langfristige Anlage, weil sie nicht wissen, wie sich ihre finanzielle Lage künftig entwickeln wird.
Die Erfahrungen aus meiner Banktätigkeit besagen jedoch, dass es unklug ist, den Ängsten nachzugeben und auf eine langfristige Vorsorge zu verzichten. Eine andere Wahrheit ist jedoch, dass viele Deutsche, die eigenverantwortlich vorsorgen, mit den Erträgen aus ihren Anlageprodukten nicht zufrieden sind.
Das ist verständlich. Wenn man von einzelnen Fällen von Falschberatung einmal absieht, dann liegen die Ursachen für schlechte Erträge nicht bei den Bankern, sondern oftmals im Anlageverhalten der Deutschen selbst begründet. Denn Deutsche sind sehr konservativ in Geldangelegenheiten. Sie bevorzugen sichere Geldanlagen wie Sparverträge, Bausparverträge, Festgelder, Tagesgeldkonten und festverzinsliche Wertpapiere. Doch mit diesen Produkten kann man nicht reich werden. Man kann mit solchen Zinspapieren besser schlafen. Aber Aktieninhaber leben dafür besser.
Eine Untersuchung des Instituts für Vermögensaufbau (IVA) und der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat herausgearbeitet, dass Bargeld, Sparbücher, Festgelder oder Tagesgeldkonten langfristig die Ersparnisse vernichten statt vermehren. Wie durch die langfristige risikolose Anlage in Sparbüchern oder auf Tagesgeldkonten Verluste entstehen, zeigt ein einfaches Rechenbeispiel. Bei einer jährlichen Verzinsung in Höhe von 1,5 Prozent und einer Inflationsrate von 2,0 Prozent ergibt sich abzüglich der Steuern eine Negativ-Rendite von 0,875 Prozent. Das heißt, von 1.000 Euro bleiben dem Sparer nach 30 Jahren nur noch 768 Euro übrig.2
Wer die Zukunftsvorsorge nur auf konservative Anlageformen aufbaut, der baut auf Sand. Auf einen richtigen Mix kommt es an. In ein Vorsorgekonzept gehören deshalb sichere Anlagenformen ebenso wie risikoreichere.
Sichere Anlageformen sind jene, die eine staatliche oder betriebliche Förderung erfahren. Diese Vorteile sollte jeder nutzen. Auch festverzinsliche Wertpapiere sind sicher. Aber reich wird niemand damit. Denn bei der Zukunftsvorsorge ist es wie beim erfolgreichen Fußballspiel. Eine sichere und solide Abwehr ist das Fundament für ein erfolgreiches Spiel. Doch gewonnen wird das Spiel nur dann, wenn die Mannschaft auch nach vorn, mit einem kalkulierten Risiko spielt. Wer nur verteidigt kommt über ein null zu null nicht hinaus.
Ich möchte, dass sie vorsorgen und reich werden. Deshalb zeige ich ihnen einen Weg auf, wie sie selbst ihre Zukunftsvorsorge in die eigenen Hände nehmen können, damit sie ähnlich wie viele der heutigen Rentner in wohlhabenden Verhältnissen leben können.
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1 Vgl. Postbank, Pressemitteilung vom 25.10.2010
2 Vgl. Private Altersvorsorge funktioniert nicht ohne Risiko, Altersvorsorge-rente.t-online.de vom 22.03.2010
Sicherheitsdenken und Risikoscheu sind bei Deutschen tief verwurzelt. Nach der letzten Finanzkrise 2008 und der folgenden Schuldenkrise 2011 steht die Mehrheit der Deutschen der Börse wieder ablehnend gegenüber. Trotz Konjunktur und höherem verfügbaren Einkommen schichteten die deutschen Haushalte ihr Geld 2011 weiterhin auf kurzfristig verfügbare Konten um! Und nicht wenige Deutsche sind aus Angst vor Wertverlust ihres Geldes in Sachwerte wie Immoblien und Edelmetalle geflüchtet.
Das ist ja auch richtig, denn Sachvermögensbesitzer sind gegenüber Geldbesitzern im Vorteil, weil eben ein Kilogramm Gold ein Kilogramm Gold bleibt und ein Haus ein Haus bleibt, während Geldbesitzer mit ihren Sparund Festgeldern, Bausparverträgen, Staatspapieren (z.B. Bundesschatzbriefen), Schuldverschreibungen, Zertifikaten, Kapitallebens- und Rentenversicherungen u. a. m. reale Kaufkraftverluste hinnehmen müssen.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Staaten in Notsituationen auch an Immobilien- und Goldbesitzer herangingen. In Deutschland wurde die Hauszinssteuer 1924 eingeführt, die 1927 etwa 20 Prozent der Einnahmen der Kommunen ausmachte. Damit wollte man verhindern, dass Immobilienbesitzer von der Währungsreform profitierten.
Und US- Präsident Franklin D. Roosevelt ließ 1933 über die Executive Order 6102 privaten Goldbesitz konfiszieren. Das Gesetz blieb 4 Jahrzehnte in Kraft. Das passierte in einem demokratischen Land. Zum Wohle der Allgemeinheit, wie es am 9. März 1933 begründet wurde: „Aufgrund von der mir übertragenen Vollmacht aus Abschnitt 5 (b) des Gesetzes vom 6. Oktober 1917, geändert durch Abschnitt 2 des Gesetzes vom 9. März 1933 (…), in dem der Kongress erklärte, dass ein ernsthafter Notstand existiert, verkünde ich als Präsident, dass der nationale Notstand noch besteht und dass das fortgesetzte private Gold- und Silberhorten der Bürgern der Vereinigten Staaten eine ernsthafte Bedrohung für den Frieden, die Gerechtigkeit und das Wohlergehen der Vereinigten Staaten darstellt. Um die Interessen unseres Volkes zu schützen, müssen geeignete Maßnahmen sofort ergriffen werden. Daher verkünde ich in Ausübung der obengenannten Vollmacht, dass solcher Gold- und Silberbesitz verboten ist und dass jeder solche Münzen, Anlagemünzen oder anderen Gold- und Silberbesitz innerhalb von vierzehn Tagen bei amtlichen Beauftragten der Regierung der Vereinigten Staaten gegen Erstattung zum offiziellen Preis in offiziellen Zahlungsmitteln der Regierung abzuliefern hat. Alle Tresorfächer in Banken oder Geldinstituten sind versiegelt worden und warten auf bevorstehende gesetzliche Maßnahmen. Mithin ist jeder Verkauf, Ankauf oder die Bewegung von solchem Gold oder Silber innerhalb der Grenzen der Vereinigten Staaten und ihrer Gebiete verboten, sowie jedes Devisengeschäft und jede Bewegung von solchen Metallen über die Grenze. Der Besitz dieser verbotenen Metalle sowie die Unterhaltung eines Schließfachs für deren Lagerung ist der Regierung durch die Bank- und Versicherungsunterlagen bekannt. Es wird darauf hingewiesen, dass Ihr Schließfach versiegelt bleiben muss und nur in Anwesenheit eines Vertreters des Finanzamtes geöffnet werden darf. Per gesetzlicher Verordnung, erlassen an diesem Tage. Der Präsident der Vereinigten Staaten. Franklin Roosevelt, 9. März 1933.“3
Eine solche Enteignung kann auch heute in Deutschland zum Wohle der Allgemeinheit erfolgen. Im Grundgesetz Artikel 14, Absatz 3 heißt es: „Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.“4
Bleibt zu fragen, welche Sachwerte in Währungsreformen nie angetastet wurden, weder 1924 noch 1948. Das waren Aktien von Unternehmen! Solide Firmen gingen im 2.Weltkrieg auch nicht unter. Im Gegenteil: Wer deutsche Standardwerte ein Jahr vor dem Beginn des 2. Weltkrieges kaufte und 20 Jahre hielt, der machte ein gutes Geschäft.
Dass auch Unternehmensbeteiligungen (durch Aktien) reale Werte darstellen, wird von vielen einfach ausgeblendet. Mit einer Unternehmensbeteiligung erwerben Anleger Maschinen, Grundstücke, Patente, Lizenzen usw. – all das sind Sachwerte. Natürlich erwerben Aktionäre auch Eigentumsrechte an liquiden Mitteln und Finanzanlagen. Beim gut geführten Unternehmen überwiegen eindeutig die Sachwerte. Der Wert solcher Unternehmen fiel nach Währungsreformen auch nie auf null. Und auch der Staat kann den Besitz von Anteilen an Unternehmen nicht einfach verbieten.
Die Risiken bei Aktien sollen nicht verschwiegen werden. Natürlich schwanken Aktien. Analysten bewerten Aktien nicht nur nach den Sachwerten, sondern vor allem nach dem Geschäftsmodell und den Gewinnaussichten. Solche Einschätzungen weichen oft von den tatsächlichen materiellen Werten der Unternehmen ab. Und Unternehmen können sogar in Insolvenz gehen. Dann wären die Werte verloren.
Bei Unternehmen mit einem entsprechenden Geschäftsmodell zur Deckung des primären Bedarfs der Bevölkerung ist das kaum denkbar. Denn essen und trinken müssen Menschen immer, auch in Krisen und Kriegen. Nicht ohne Grund haben die McDonalds dieser Welt in der Krise 2011 sogar zugelegt. Ähnliches zeigt sich bei den Immobilienunternehmen, denn wohnen müssen die Menschen immer. Und auch Unternehmen benötigen Geschäftsräume, um tätig werden zu können. Diese Beispiele belegen, dass bei entsprechender Auswahl von geeigneten Unternehmen trotz Krise und Inflationsanstieg das Geld der Anleger gesichert und sogar vermehrt werden kann. Investitionen in Aktien sind ein wirksamer Schutz vor Inflation!
Solide Aktien haben sowohl die Währungsreformen überstanden als auch alle folgenden Krisen nach dem 2. Weltkrieg. Immer war es falsch, in Krisen den Kopf in den Sand zu stecken.
Wer sich beispielsweise nach dem "Schwarzen Montag" vom Oktober 1987, nach dem Platzen der New-Economy-Blase 2000 und nach der Lehman-Pleite im Herbst 2008 von der Börse zurückzog, der verzichtete in den beiden folgenden Jahren auf riesige Gewinne. Im Durchschnitt dieser Ereignisse waren das 43,3% im ersten und 69,7% im zweiten Jahr.
Krisenereignis | Tiefpunkt am | Gewinn 1 Jahr danach | Gewinn 2 Jahre danach |
---|---|---|---|
Börsencrash 1987 | 19.10.87 | +28,90% | +69,60% |
Dotcom-Crash 2000 | 09.10.02 | +36,10% | +44,40% |
Lehman-Pleite 2008 | 05.03.09 | +65,00% | +95,10% |
Quelle: Investor Verlag, Ausgabe vom 4.09.2011
Wer also den Mut hatte, nach Krisen zu investieren, der wurde belohnt. Die fleißigen Sparer hatten vom Aufschwung an den Börsen nichts.
Dieses Dilemma lässt sich nur beseitigen durch die Umschichtung des hohen Anteils von niedrig verzinsten Bankeinlagen zu Gunsten von Aktien- und Fondsanlagen. Reiche werden immer reicher, weil sie diesen Weg schon lange gehen. Denn die Reichen Deutschlands, die in Aktien, Investmentfonds, Anleihen, Zertifikaten u.a. risikoreicheren Anlageformen investierten, hatten zwar im Krisenjahr 2008 einen deutlichen Einbruch bei der Bewertung ihrer Kapitalanlagen, die Zahl der Milliardäre sank von 122 auf 99, 2009 sogar auf 91, aber 2010 hatte das Niveau des Geldvermögens der reichsten Deutschen mehr oder weniger den Stand von vor der Krise erreicht. Es gab wieder 108 Milliardäre. Der Besitz der 100 reichsten Deutschen stieg auf 307,35 Milliarden Euro nach 287,35 im Jahre 2009. Das entspricht einem Zuwachs von 6,5 Prozent.5
Bisher hat jede deutsche Generation nach Kriegen, Inflation und Börsen-Crashs regelmäßig Geld verloren. Deutsche sehen daher immer Risiken und nicht Chancen. Sie wollen bewahren und erhalten. Da ist es schwer, sich von bestimmten Gewohnheiten zu trennen. Die Mehrheit der Deutschen muss umdenken und die Risikoscheu ablegen. Wie kann das geschehen? 1. Besserung im Anlageverhalten der Menschen kommt nur über Vertrauen und Wissen über die Zusammenhänge zustande. Allzu schnell wird ohne Kenntnis geurteilt. Öffentliche Stimmungen werden angeheizt und schon stehen Meinungen fest: Alles ist schlecht. An der Börse werde nur Ramsch gehandelt. Aber hat der viel gescholtene Ackermann nicht recht, wenn er darauf verweist: „Vieles, was heute als Ramschanleihe gilt, war nicht von vornherein schlecht. In der Krise gab es plötzlich auch für viele an sich gute Produkte praktisch keine Nachfrage mehr mit einem entsprechenden Preisverfall. Wenn Sie Ihre Picasso-Sammlung verkaufen müssen, es aber keine oder kaum noch Käufer gibt, ist auch das schönste Gemälde nur noch wenig wert. Aber ist es deshalb Ramsch? … Angesichts der Dimension der globalen Finanzmärkte war nur bei relativ wenigen Produkten die Substanz nicht gut. Diese Produkte haben allerdings viele andere in Mitleidenschaft gezogen.“6
Ein verändertes Anlageverhalten zugunsten von Aktien und anderen Kapitalanlagen wird deshalb nur langsam und nur dann möglich sein, wenn mehr Aufklärung zu diesen Anlageformen erfolgt und die Chancen und Risiken offen benannt werden. Das ist in Deutschland eine große Herausforderung. Gelänge es jedoch, dann könnte ein konkreter Beitrag zur Schließung der Schere zwischen Reich und Arm geleistet werden. Die größere Beteiligung von breiten Schichten der Bevölkerung an den Unternehmen ist unter dem Gesichtspunkt der Beteiligung und Mitbestimmung gesellschaftspolitisch bedeutsam und führt zugleich den Unternehmen mehr Kapital zu. Das stärkt die Unternehmen im Wettbewerb und schafft mehr Spielraum für weitere Investitionen.
2. Fortschritte im Anlageverhalten der Deutschen gibt es nur, wenn sie sich endlich vom gesunden Menschenverstand leiten lassen und die Lage emotionslos beurteilen. Krisen, so bitter sie für den einzelnen Menschen auch sein können, sind nun einmal ein untrennbarer Bestandteil und Regulator unserer heutigen kapitalistischen Gesellschaft. Und sie sind immer ein Wendepunkt, das Ende einer alten Phase der Entwicklung und zugleich ein Neuanfang.
Damit bieten Krisen immer auch Chancen. Seit 1949 hat die Bundesrepublik mindestens 14 große Einbrüche an den Börsen erlebt (Berlin-Blockade, Koreakrieg, Kubakrise, Kennedy-Ermordung, Vietnamkrieg, Börsencrash 1969, Börsencrash 1973/74, Geiseldrama im Iran/2. Ölkrise, Börsencrash 1987, Golfkrieg 1990, Russlandkrise, Dotcom- oder Neue-Markt-Krise 2000, Finanzkrise 2008 und Börsencrash 2011). Im Durchschnitt hat es also aller 3-4 Jahre einen tieferen Einschnitt an der Börse gegeben. Und trotzdem sind zwei Tatbestände unumstößlich:
Das bedeutet für Anleger: Nicht Rückzug unter dem Eindruck ständiger Krisen, sondern kalkulierter Einstieg. Niemand kann dabei genau vorhersagen, wie lange eine Krise anhält und wann die nächste Korrektur kommt, aber eines ist sicher: Wer am Ende einer Krise in Aktien einsteigt, hat eine Chance, mit Aktien eine solide Altersvorsorge aufzubauen.
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3 Nach www.gold-super-markt.de/infopool-003
4 Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, August 2006
5 Nach Manager-Magazin vom 10.10.2011
6 Es hat alles einen Preis, Interview mit Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann über neue Regeln für die globalen Finanzmärkte, Schuld und Selbstzweifel sowie die Frage, was die Banken eigentlich aus der Krise gelernt haben, Spiegelonline vom 5.10.2009
Als Anleger sollten sie wissen, was Aktien sind, bevor sie in Aktien investieren. Zwischen Aktien und Unternehmertum besteht ein untrennbarer Zusammenhang. Unternehmer heißen Unternehmer, weil sie etwas unternehmen. Im Streben nach Gewinn nehmen sie Risiken in Kauf. Das ist eine Binsenweisheit, denn Kapitalismus und Risiko bedingen einander. Ohne Risiko gäbe es keinen wirtschaftlichen und technischen Fortschritt. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, sagt treffend ein deutsches Sprichwort.
Es gäbe heute keine Schiffe, keine Elektrizität, kein Auto, keinen Fernseher und keinen PC wenn es nicht Erfinder und Unternehmer gegeben hätte, die alles riskiert haben, um ihre kühnen Ideen umzusetzen. Große Projekte wie die Erschließung der Kontinente im 17. Jahrhundert oder der Bau der Eisenbahnen im 19. Jahrhundert führten dazu, dass der finanzielle Rahmen eines einzelnen Unternehmers überschritten wurde. Man suchte Partner, um das nötige Geld aufzubringen und das Risiko auf breitere Schultern zu verteilen. Zur Sicherung der Gewürzeinfuhr aus Asien und zur Finanzierung der Schiffe und Ausrüstungen wurde am 27. September 1606 die älteste mir bekannte Aktie der Welt durch die Vereinigte Ostindische Companie in den Niederlanden ausgestellt.7 Seit dieser Zeit sind Aktien nichts anderes als eine Beteiligung an einem Unternehmen - Teilhaberpapiere. Der Besitzer heißt Aktionär und ist Miteigentümer der Aktiengesellschaft. Die Risiken des Unternehmens stecken auch in der Aktie, aber nur zu dem Anteil, den die Beteiligung über Aktien am Gesamtunternehmen prozentual ausmacht. Aktien sind somit Risikopapiere. Wer Aktien hält kann nicht davon ausgehen, dass er sein eingesetztes Kapital zurückerhält. Das gilt in besonderem Maße bei kurzfristigem Anlagehorizont. Kursschwankungen können hier nicht ausgeglichen werden. Bei einer längerfristigen Anlage werden Kursschwankungen in der Regel ausgeglichen. Das macht Aktien für die Vorsorge attraktiv. Alle Vergleiche zwischen den verschiedenen Anlageformen belegen, dass die Aktie allen anderen Kapitalanlagen überlegen ist.8
Welche Erwartungen haben sie an eine langfristige Geldanlage?
Eigene Erfahrungen mit Anlegern besagen, dass die Sicherheit und die Erhaltung des eingesetzten Kapitals für die meisten Anleger der wichtigste Grundsatz ist. Wer Geld zu Vorsorgezwecken einsetzt, der will es auch wieder mit einem bestimmten Ertrag zurückbekommen. Dabei will natürlich jeder einen möglichst hohen Ertrag oder Gewinn erzielen. Und nicht unerheblich vor allem bei kurzfristigen oder mittelfristigen Geldanlagen ist die Frage, wie schnell der Betrag einer Kapitalanlage in Bankguthaben oder Bargeld umgewandelt werden kann. In diesen Vorstellungen der Anleger stecken die Fundamente einer Kapitalanlage: Rentabilität, Liquidität und Sicherheit. Man nennt sie auch das magische Dreieck. Sie stehen in einem wechselseitigen Verhältnis. Man kann sie jedoch nicht alle gleichzeitig maximal verwirklichen. Es kommt auf ein ausgewogenes Verhältnis an. Für Langfristanleger sind Sicherheit (Risiken vermeiden) und Rentabilität (hohe Erträge/Rendite) maßgeblich. Doch je höher die Sicherheit einer Anlage, desto geringer die Rendite. Auf Aktien übertragen heißt das, dass solide (sichere) Unternehmen weniger Rendite abwerfen als beispielsweise junge, innovative Unternehmen, die sich erst noch am Markt mit ihren Produkten behaupten müssen und mit ihrem Geschäftsmodell scheitern können. Aber umgekehrt gilt: Je höher das Risiko der Geldanlage, desto höher die Rendite (Gewinn, Ertrag). Das heißt im Falle des genannten Beispiels, dass ein junges, innovatives Unternehmen zwar risikoreich ist, aber große Chancen und damit Hoffnung auf hohe Zuwachsraten in Umsatz und Gewinn hat. Diese Anlegerregel hat für alle Geldanlagen Gültigkeit. Die Sicherheit bei soliden Aktien und Investmentfonds kostet Rendite, Gewinn und Ertrag. Das hohe Risiko der Geldanlage (bis zum Totalverlust) bei Aktien, Investmentfonds, Zertifikaten, Optionsscheinen und anderen Derivaten ermöglicht höchste Renditen. Damit wird deutlich: Alle Wünsche lassen sich nicht in einer Kapitalanlage erfüllen. Jede Anlage hat ihre Vor- und Nachteile. Jeder Anleger muss die für ihn am besten geeignete Anlageform herausfinden, um auch hinter der Anlageform zu stehen und nicht in schwierigen Zeiten wankelmütig zu werden. Nur wenn Anlageform und Mentalität zueinander passen, wird der Anleger ruhig schlafen können.9
Welcher Anlegertyp sind sie?
Als Anleger müssen sie für sich herausfinden, welche Anlageform für ihre persönliche wirtschaftliche und mentale Situation am besten ist. Das finden sie heraus, wenn sie sich hinterfragen, welcher Anlagetyp sie sind. Bei der Altersvorsorge geht es um eine langfristige Geldanlage und deshalb vor allem um das Spannungsfeld von Sicherheit und Rendite. Daraus resultieren drei Fragen:
1. Neigen sie zum vorsichtigen Anleger, der absolute Sicherheit wünscht, kein Risiko eingehen möchte und dafür lieber eine geringe Rendite in Kauf nimmt?
2. Sind sie ein aufgeschlossener Anleger, der hohe Sicherheit wünscht, aber für eine höhere Rendite bereit ist, ein kleines Risiko einzugehen?
3. Gehören sie zu den mutigeren Anlegern, die geringe Sicherheit und hohes Risiko in Kauf nehmen, um höhere Rendite zu erwirtschaften?
Natürlich spielen bei der Beantwortung der Fragen das Alter, der Beruf, der Familienstand, die Börsenerfahrung und vieles andere mehr eine Rolle. Je nachdem, wie sie für sich die Fragen beantwortet haben, sollte der Vermögensaufbau in Angriff genommen werden.
Für die Vorsichtigen sind Banksparen, Bausparen und Kapitallebensversicherungen geeignete Kapitalanlagen. Die Renditen sind gering, aber mit einem kleinen Ertrag kann gerechnet werden.
Für Aufgeschlossene sind Bundesanleihen, Investmentfonds und Standardaktien zu empfehlen. Dabei sollte der Anteil der Aktien am Gesamtvermögen nicht über 50% gehen.
Für die Mutigen stehen vor allem internationale Aktien (auch zu einem kleinen Anteil Small Caps und Emerging Markets-Titel), Zertifikate und andere Anlageformen (z.B. Derivate) bereit.
Informationen sind das Gold des neuen Jahrtausends
Anleger leben von Informationen. Wer zuerst und gut informiert ist, hat einen Wettbewerbsvorsprung. Die Information wird daher von vielen als das Gold des neuen Jahrtausends bezeichnet. Wenn zu Kostolany`s Zeiten (der gebürtige Ungar war ein erfolgreicher Spekulant und Buchautor) Meldungen über Missernten in den Kaffeeplantagen Brasiliens oder von Tsunamis in Asien Tage oder Wochen brauchten, um an der Börse von New York bekannt zu werten, so gelangen diese Informationen heute über das Internet oder das Mobiltelefon in wenigen Minuten an alle Börsen der Welt. Eine nie da gewesene Medienvielfalt jagt börsenrelevante Informationen in Rekordzeit rund um die Welt. Anleger handeln "online". Ihre Kaufund Verkaufsaufträge werden heute innerhalb weniger Sekunden ausgeführt. Dies führt zwangsläufig zu kräftigen Kursbewegungen nach relevanten Ereignissen. Eine Folge dieser neuen Situation ist z.B. die riesengroße Nervosität der Anleger. Nach den größten Crashs, den die jetzige Anlegergeneration 1987, 2000, 2008 und 2011 erlebt hat, liegen die Nerven blank.
Die Angst vor weiteren Terroranschlägen, immer neuen geopolitischen Krisenherden (Afrika) sowie permanenten Sorgen um die Finanz- und Weltwirtschaft, insbesondere um die Ölpreise und die Euro- und Dollarstabilität führt immer wieder zu gigantischen Schwankungen an den Börsen. Diese größeren Konsolidierungen bieten für erfahrene Anleger jedoch auch Kaufgelegenheiten.
Vielfach hört man das Argument, dass der einzelne Anleger keine Chance gegen die Börsenprofis habe, weil diese ja weitaus besser informiert seien. Das Argument stimmt so nicht mehr. Jeder Anleger, der über Internet verfügt hat heute die gleichen Informationsmöglichkeiten wie die Profis. Viel wichtiger ist, wie Profis oder Anleger die Informationen beurteilen und welche Schlussfolgerungen sie ziehen. Darin können sich beide grundlegend unterscheiden. Bei all den falschen Aktienempfehlungen, die täglich von Profis gegeben werden, ist zu bezweifeln, ob Profis besser als die „normalen“ Anleger sind. Betrachten sie daher Informationen aus dem Internet, von Börsenzeitschriften und Fernseh- und Rundfunkanstalten als interessante Informationsquellen, die Anregungen geben können, aber die die eigene Überlegung und Entscheidung nicht ersetzen dürfen.
Eine Begleiterscheinung des neuen Informationszeitalters sind Gerüchte und Spekulationen. Sie grassieren wie nie zuvor. Welches Land steht vor der Pleite? Welches Unternehmen wird von wem übernommen? Wird der Vorstandsvorsitzende entlassen? Welches Unternehmen steht vor dem Turnaround? Wer bekommt den Großauftrag für Flugzeuge, für Windparks, für Röhren für Pipelines oder für die Herstellung eines Medikaments usw.? Die Medien leben davon und nicht immer die Anleger, wenn sie bestimmten Gerüchten oder Spekulationen auf den Leim gegangen sind. An der Börse muss man mit vielen Dingen rechnen, auch mit Gerüchten und Falschmeldungen. Von Kostolany stammt der Satz: ”Ein Börsianer darf, wenn es sich um Börsengerüchte handelt, nicht einmal seinem eigenen Vater trauen!”10 Da ist etwas dran. Immer wenn Gerüchte oder sensationelle Meldungen über die Ticker gehen, dann ist Vorsicht geboten. Gefälschte Meldungen im Internet können zu erheblichen Verzerrungen der Kurse führen. Sowohl nach oben wie nach unten.
Halbwahrheiten, Gerüchte und gezielt gestreute Falschmeldungen gehören scheinbar an allen Börsen der Welt zu den Mitteln, um Kurse anzutreiben. Vor allem über das Internet werden sekundenschnell weltweit Falschmeldungen verbreitet. Es wird auch nicht davor zurückgeschreckt, die Internetseiten seriöser Nachrichtenfirmen nachzubauen oder zu fälschen, um sich deren Glaubwürdigkeit zu Nutze zu machen. Online-Tipps mit fragwürdigem Gehalt sind besonders beliebt bei den so genannten Penny-Stocks. Kurse werden so durch die „ganz heißen Tipps“ künstlich hochgetrieben. Wer nicht rechtzeitig aussteigt, verliert viel Geld oder hat sogar Totalverlust. Oft müssen Kurse an der Börse im Interesse der Anleger ausgesetzt werden. Der Anleger kann sich vor solchen Machenschaften nicht schützen. Hält er sich jedoch an die von mir aufgezeigten Regeln, wird er kaum in solche Situation gelangen.
Und es gibt nicht wenige Vorstände von Unternehmen, die mit Ad-hoc-Meldungen und Geschäftszahlen „Kurspflege“ betreiben und damit für starke Kursausschläge sorgen. Das sollte berücksichtigt werden, wenn Anleger alle drei Monate die Berichte der börsennotierten Unternehmen über ihren Geschäftsverlauf und den weiteren Ausblick lesen. Einige legen inzwischen sogar so genannte "Mid-Quarter-Updates" vor, also weitere vier Berichte. Dabei werden die internen Prognosen bestätigt, erhöht und natürlich auch manchmal zurückgenommen, was in den meisten Fällen zu Kursausschlägen und einer neuen Bewertung der Aktie führt. Die Unternehmen sind verpflichtet, kursrelevante Informationen per ad-hoc-Meldung zu veröffentlichen.
Nicht zu unterschätzen sind Musterdepotänderungen in bekannten Anlegersendungen im Fernsehen sowie in Börsenzeitschriften und Börsenbriefen. Sie bewirken heute Kursausschläge. Diese Medien „sorgen“ für die nötige Börseneuphorie. Das hat sich vor dem Crash 2000 gezeigt. Und Anzeichen mehren sich, dass man die Anleger wieder "gierig" machen möchte. In einigen „Insider- Heften“ werden schon wieder Aktien mit 1.000% Kurspotential angepriesen. Oder man spricht in Anlehnung an den riesigen Erfolg einer bekannten Aktie von der „Cisco“ oder „Berkshire Hathaway“11 von morgen. Medien schaffen es so immer wieder, dass die Hausse an Dynamik gewinnt und die Bären aus dem Feld geschlagen werden ohne dass dahinter realwirtschaftliche Fakten stehen.
Von Banken sind auch keine „objektiven“ Informationen zu erwarten. Denn sie verfolgen ebenfalls Eigeninteressen. Bietet ein Anlageberater eine interessante Aktie oder einen „heißen Tipp“ unter Berufung auf die Analyseabteilung des Unternehmens an, dann suggeriert man, dass dem Anleger eine große Gelegenheit entgeht, wenn er nicht sofort handelt. Der Anleger wird fremdbestimmt. Der Berater hat pro Tag unzählige solcher brandaktuellen Tipps, um mit dem Kunden ins Gespräch zu kommen. Am Ende geht es um den Verkauf von Aktien, die die Bank oder der Verbund selbst im Depot haben. Vorgelegte vermeintlich solide Marktanalysen sind dabei nichts anderes als lediglich eine Momentaufnahme des Marktes. Bereits am nächsten Tag kann sich die Lage aufgrund neuer Faktoren vollständig ändern. Die Deutsche Bank hat am 6. August 2001 einen sehr deutlichen Beleg dafür geliefert, dass Banken vor allem Eigeninteressen besitzen. An diesem Tag riet sie ihren Privatanlegern, die T-Aktie zu kaufen. Kursziel: 31 Euro. Nur einen Tag später verkaufte die Bank 44 Millionen T-Aktien und leitete innerhalb einer Woche einen Kurssturz der Aktie von rund 20 Prozent ein. Fast alle anderen Banken empfahlen später die Zeichnung der 3. Emission der T-Aktie.
Heute ist der Kurs der Aktie noch weit von diesen Empfehlungen entfernt. Das sollten Anleger sich immer dann in Erinnerung rufen, wenn sie geneigt sind, ein Wertpapier auf eine dritte Meinung hin zu kaufen oder zu verkaufen.
Von den Analysten, die in den Banken Kauf- und Verkaufsempfehlungen erstellen, gibt es ungefähr eine Handvoll, die eine Art Leitbullenfunktion übernehmen. Veröffentlicht diese Gruppe eine Analyse, sind auf wundersame Weise die Analysten der anderen Banken nur wenige Tage später plötzlich derselben Meinung. Hier sollten sich Anleger der Regel erinnern, nicht mit der Masse mitzulaufen, sondern sich in entgegengesetzter Richtung zu bewegen. "Denken im Herdentrieb" muss fast zwangsläufig im Verlust enden: Denn bekanntlich liegt an der Börse die Mehrheit meistens falsch!
Interessant ist ein weiterer Fakt: Vor den großen Börsencrashs der letzten Jahre hat kein namhaftes Bankinstitut gewarnt. Warum eigentlich nicht? Warum gab es keine massenhaften Verkaufsempfehlungen? Banken betonen doch sonst ihre Kompetenz und Kundenorientierung. Diese Untätigkeit hat mit dazu beigetragen, dass zwischen 2000 und 2002 weltweit die unglaubliche Summe von 7 Billionen Euro, in der Finanzkrise 2007-2008 mehr als 15 Billionen Dollar und in der Krise 2011 (bis September) 3 Billionen Dollar vernichtet wurden. Denken sie stets daran, wenn sie Empfehlungen von Banken und anderen Finanzdienstleistern erhalten. Überdurchschnittliche Renditen erzielen sie als Privatanleger in der Regel nur, wenn sie sich auf völlig unabhängige Informationen stützen. Sonst stehen sie an allen Fronten auf verlorenem Posten.
Und auch Ranking- und Ratingranglisten haben für Anleger nur begrenzte Aussagekraft und stellen kein Allheilmittel für eine Anlageentscheidung dar. Der Versuch, mit Ranking- oder Ratingmethoden eine Möglichkeit zu erschließen, bei der großen Anzahl der in Deutschland zugelassenen Investmentfonds sowie der verwirrenden Vielfalt deren Anlagemöglichkeiten Vergleichskriterien zu schaffen, um so die guten von den weniger guten Fonds zu unterscheiden, ist positiv zu bewerten. Auffällig ist, dass Medien kaum zwischen Ranking und Rating unterschieden. Beide Begriffe verschwimmen oft. Es wird in der Regel von Rating gesprochen, auch wenn Ranking gemeint wird.
Beim Fonds-Ranking handelt es sich um die einfachste Form der Hilfestellung für den Anleger. Ranking ist dabei wörtlich zu nehmen. (englisch: to rank = reihen, ordnen) Rankings sind in der Regel Hitlisten, die in Zeitschriften zu finden sind. Aus der Aufbereitung von Vergangenheitsdaten von Fonds werden Ranglisten aufgestellt. Es handelt sich dabei um reine Performance- Listen, die ausschließlich die Wertentwicklung von Fonds erfassen, ohne auf die dahinter stehenden Ursachen einzugehen. Die Analyse wird teilweise verbessert durch Vergleichsmaßstäbe wie Indizes oder vergleichbare Fonds in einer Branche, um so die Schwankungs- oder die Risikoanfälligkeit zu erfassen.
Die Ansätze der verschiedenen Anbieter von Rankings unterscheiden sich zum Teil erheblich voneinander, so dass ein Vergleich der Analyseergebnisse selbst von Ratingagenturen wie Standard & Poor`s (S&P) Morningstar oder Feri Trust nur sehr eingeschränkt möglich ist. Es ist äußerst problematisch, in einer so genannten Ranking- Top- 10- Liste Fonds zu vergleichen, die sich im Volumen zwischen wenigen Millionen bis über einer Milliarde Euro bewegen. Hier werden also Birnen mit Äpfeln verglichen. Ziehen beispielsweise bei Fonds mit geringen Einlagen nur wenige Anteilseigner ihre Anteile gleichzeitig zurück, werden die Fondsmanager gezwungen sein, Positionen zu verkaufen, egal ob ein Verkauf günstig oder ungünstig ist. Volumens schwache Fonds leben von der Wertentwicklung meist weniger Aktien, oft kleiner Werte im Depot. Bei größeren Fonds besteht eine solche Gefahr nicht, zumal die Fonds schon wegen ihrer Größe gezwungen sind, zu einem großen Teil in solide Werte zu investieren. Erfahrene Anleger treffen ihre Anlageentscheidung nicht allein auf Grund einer Rangliste oder Ratingbewertung. Sie vergleichen Fonds längerfristig, nach den Anlagezielen und – schwerpunkten, nach der Qualität der Manager der Gesellschaft, nach dem Chancen/Risikoverhältnis und nicht zuletzt nach einem günstigen Ausgabeaufschlag.
Fonds- Rating (englisch: to rate = bewerten, einschätzen) ist anspruchsvoller als das Fonds- Ranking. Hier handelt es sich um qualitative Kriterien, die durch die bereits genannten Agenturen in umfangreichen Gesprächen und Analysen erfasst werden. Bei der Bewertung werden neben den quantitativen Kriterien solche Dinge beurteilt wie die Investmentgesellschaft, die Investmentphilosophie, die Investmentdisziplin und die Qualität des Fondsmanagements. Das Rating ist dabei kein einmaliges Ereignis, sondern ein kontinuierlicher Prozess, bei dem die beauftragte Ratingagentur in der Regel monatlich die Wertentwicklung und vierteljährlich die Portfoliostruktur überprüft und bewertet. So wird regelmäßig sichergestellt, dass die verliehenen Bestnoten, Auszeichnungen oder Gütesiegel, wie man die von den Ratingagenturen vergebenen Sterne, A`s oder Funds Award`s bezeichnen könnte, auch aktuell zutreffend sind.
All die Ranking- oder Ratingverfahren haben in der letzten Krise versagt, deshalb ist eine Reform unumgänglich. Aus diesem Grunde wird auch nicht näher auf die Sterne oder A`s eingegangen. Wer sich dennoch dafür interessiert, findet die Ratingagenturen Standard & Poor`s, Feri Trust, Morningstar, Fondsconsult oder Lippers-Reuter im Internet unter ihrem Namen.
Neben Informationen gewinnen heute Day Trading und verschiedene Markttechniken an Gewicht. Denn Schwankungen an den Börsen werden inzwischen auch durch "Day-Trading", dem aktiven Handeln auch innerhalb weniger Stunden bzw. Minuten, hervorgerufen. Neu daran ist, dass heute nicht mehr alleine Profis, sondern auch Privatanleger „Day Trading“ betreiben. Hinzu kommt eine unglaubliche Vielfalt an Derivaten. Und Optionen, Optionsscheine, Knock-Out- und Turbo- Zertifikate sorgen für zusätzliche Dynamik der Aktienkurse.
Die Markttechnik ist unbestritten ein gutes Hilfsmittel für bestimmte Entscheidungen. Ihre Übertreibung kann jedoch zu negativen Folgen führen. Die Markttechnik bestimmt ganz maßgeblich seit den letzten Jahren die Schwankungen an den Börsen mit. Institutionelle Investoren wie z.B. große Aktienfonds kaufen und verkaufen immer mehr über „Stopp Loss“ - Aufträge. Investmentbanken geben hohe Millionenbeträge für computergestützte Transaktionsprogramme aus, die sich sehr stark an der Charttechnik orientieren. „Stopp Loss“- Aufträge eskalieren beispielsweise den freien Fall der Aktien, wenn Aktien massenhaft durch Computerprogramme an einem bestimmten Punkt verkauft werden. Steht eine Aktie beispielsweise bei 100€ und der Verkaufsauftrag lautet bei 90€ verkaufen, dann wird bei 90€ verkauft. Die Aktie fällt darauf hin und erreicht womöglich den nächsten „Stopp-Loss“-Verkaufsauftrag bei 85€. Dann drücken die Verkäufe die Aktie in Richtung 80€. Neue „Stopp-Loss“-Verkaufsaufträge weisen an, zu verkaufen und so weiter. Kurse stürzen ab. Panik kommt auf und Börsencrashs wie 1987 sind vorprogrammiert. Im Grunde führt die massenhafte computergestützte Anwendung des richtigen Grundsatzes „Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen“ („Stopp Loss“ ist nichts anderes) zu diesen verheerenden Folgen.
Alle genannten Faktoren beeinflussen die heute so immens wichtige Markt-Psychologie. Mehr denn je kommt es für Anleger darauf an, die so genannten Börsenweisheiten zu beachten. Nur wer danach handelt, wird einen klaren Kopf bei der Fülle an Informationen behalten und zum eigenen Vorteil handeln.
Börsenweisheiten beherzigen
Börsenweisheiten sind das Ergebnis jahrelanger, auch schmerzlicher Erfahrungen erfolgreicher Anleger. Sie finden sich in den Publikationen von Andre Kostolany, Gottfried Heller, Benjamin Graham, Warren E. Buffett und von anderen. Unter www.boersenregeln.ch und www.boersensprueche.de finden sich etliche davon. Diese Weisheiten können Anlegern helfen, richtige Entscheidungen zu treffen.
Aber nicht alle Börsenweisheiten gelten noch. Das letzte Jahrzehnt hat so manche Börsenregel außer Kraft gesetzt. Wer die letzten 10 Jahre Kostolanys Rat befolgte, Aktien kaufte, Schlaftabletten nahm und nach 10 Jahren diese Aktien mit Gewinn verkaufen wollte, der hatte ein schlimmes Erwachen. Selbst in Zeiten guter Konjunktur und hoher Gewinne der Unternehmen war das Börsenjahr 2011 für die Masse der DAX-Konzerne katastrophal. Die Kurse schwankten erheblich. Solide Unternehmen wie beispielsweise der Autobauer Daimler büßten teilweise die Hälfte des Börsenwertes ein. Daimler steht heute ungefähr auf dem Niveau wie Ende 2001. Die Deutsche Bank und die Commerzbank kamen sogar noch stärker unter die Räder. Auch die Deutsche Bank steht heute dort, wo sie bereits vor 10 Jahren stand, obwohl sie zwischenzeitlich über die 100€- Marke kletterte. Die Commerzbank- Aktie war vor 10 Jahren um die 10€ wert, stieg zwischenzeitlich auf fast 40€ und pendelte Ende 2011 um die 1,30€-Marke. Die Verluste der Anleger hielten sich nur dadurch in Grenzen, weil die DAX- Unternehmen relativ gute Dividenden zahlten.
Diese enormen Kursschwankungen der Aktien solider Unternehmen lässt sich nur mit der Unsicherheit, dem Auf und Ab von Ängsten und Hoffnungen der Anleger erklären. Besonders seit 2008 zeigt sich, dass Aktien umso mehr schwanken, je unsicherer die Zukunft den Anlegern erscheint. Aber auch diese Situation ist für Anleger nicht neu. In den Jahren 1998 und 2003 hatten wir in Deutschland schon einmal ähnliche Perioden, in der eine große Unsicherheit über die Zukunft bestand. Dass Aktienkurse umso mehr schwanken, je unsicherer die Zukunft eingeschätzt wird, ist eine vielleicht unterschätzte oder vergessene Börsenweisheit.
Zugleich wurde in der letzten Krise die Börsenregel erhärtet, dass defensive Aktien in nervösen Zeiten weniger schwanken und sich besser halten als offensive Werte. In Deutschland war das Börsenjahr 2011 für den Pharmahersteller Merck, den Gesundheitsspezialisten Fresenius und Fresenius Medical Care (FMC) sowie dem Markenartikelhersteller Beiersdorf ein gutes Jahr. In den USA waren die Fast-Food-Kette McDonald’s, die Nahrungsmittelhersteller Mead Johnson Nutrition und General Mills sowie der Baumarktbetreiber Home Depot sehr erfolgreich.
Nach wie vor meiden Anleger in Krisenzeiten wachstums- und konjunkturempfindliche Aktien. Schwindet jedoch die Unsicherheit und wächst der Optimismus, dann erfreuen sich diese Aktien großer Nachfrage.
Für Kostolany ist der Nutzen der Börsenweisheiten eingeschränkt, wenn immer mehr Börsianer danach handeln. Generell ist das richtig. Bezogen auf die Börsenweisheit, wonach man kaufen solle, wenn die Kanonen donnern,12 wäre der Vorteil für den Einzelnen weg, wenn alle Anleger danach handelten. Ich halte jedoch die Börsenweisheit für noch gültig. Sie rät Anlegern, in Extremsituationen antizyklisch zu handeln. Solche Kaufgelegenheit gab es zum Beispiel in den Tagen nach den Anschlägen vom 11. September 2001, zu Beginn des letzten Golfkrieges oder nach den Terroranschlägen von Madrid, nach der Lehman Brother`s Pleite oder dem Crash 2011. Stets wurden wahre Horrorszenarien an die Wand gemalt, die Stimmung sank auf absolute Tiefstpunkte. Die folgenden "Ausverkaufstage" signalisierten jeweils die Wende und gaben klare Signale zum Kauf.
Eine andere Börsenweisheit empfiehlt zu kaufen, wenn die Masse verkaufen will und zu verkaufen, wenn die Masse kaufen möchte. Altmeister André Kostolany hat diese Strategie etwas verallgemeinert, in dem er empfahl: "Verhalten Sie sich an der Börse christlich: Geben Sie, wenn andere haben wollen und nehmen Sie, wenn andere geben wollen!"13 Nichts anderes ist mit der Aussage gemeint: „Kaufe billig und verkaufe teuer!“ Generell lohnt es sich oft, antizyklisch zu handeln.
Auch sehr bekannt ist die Forderung der Altmeister: „Finger weg von fallenden Aktien“. Denn Börsenerfahrungen belegen, dass es ratsam ist, nicht vorschnell in Aktien zu investieren, die beständig fallen. "Never catch a falling knife!" (Greife niemals in ein fallendes Messer). Anleger sollten warten bis die Aktie einen Boden gefunden hat. Hierbei hilft die Charttechnik.
Viele Anleger greifen oft viel zu früh zu, weil sie den günstigsten Einstieg finden möchten. Selbst Börsenfüchse träumen davon, den richtigen Zeitpunkt für den Ein- und den Ausstieg aus einer Aktie zu finden. Aber schon hier beginnt der Irrtum selbst bei den Profis. Wer glaubt, den richtigen Zeitpunkt bestimmen zu können, um am günstigsten in eine Aktie einzusteigen, der irrt. Denn keiner weiß, wann eine Aktie wie tief fällt oder wie hoch steigt. Selbst die ausgeklügelten Systeme helfen da nicht. Denn sobald es tatsächlich ein solches System gäbe, würden es alle benutzen und dann wäre es wieder out. Gott sei Dank weiß keiner, wann der nächste Crash kommt und wann genau eine Aktie steigt oder fällt. In den meisten Fällen verdient nur derjenige Aktionär, der nicht versucht, die Börsen-Tiefs und Börsen-Hochs für den Ein- und Ausstieg zu finden. Wer auf den richtigen Zeitpunkt gewartet hat, der hat schon manchen Gewinn verspielt. Wer zu lange mit seiner Geldanlage auf Korrekturen wartet, verliert meist mehr als die Korrektur selbst gekostet hätte. Die Börse steigt und steigt und man ist nicht dabei. Da wird man unruhig. Kaum ist man dann eingestiegen, fallen die Aktien im Kurs. Furchtbar! Oder das nächste Tief der Aktie ist viel höher als jener Kursstand, bei dem man den Einstieg auf das nächste Tief der Aktie verschoben hat. Mit der Methode, auf Marktführer zu setzen, hat man das Problem nicht. Marktführer steigen über einen längeren Zeitraum betrachtet fast immer. Der beste Zeitpunkt zum Einstieg sind Schwankungen an der Börse. Dann kann mit Marktführern kaum etwas schief gehen. Wer bereits investiert ist, sollte kurzfristige Schwankungen einkalkulieren und nicht gleich die Nerven verlieren.
Bei sensationellen Kurssteigerungen verkaufen, dieser Ratschlag steckt in dem Spruch: "Sell on good news, buy on rumours." Wenn ein Unternehmen sensationelle Quartalsergebnisse präsentiert und die Aktie daraufhin "durch die Decke" geht, ist es ratsam zu verkaufen. Der Kurs wird sich nach zu starken Übertreibungen mit Sicherheit wieder etwas setzen, so dass der Titel dann wesentlich günstiger zurückgekauft werden kann.
Einige Börsen-Gurus haben weiterhin herausgefunden, dass es ratsam erscheint, im Mai zu verkaufen und im November einzusteigen. Von ihnen stammt: „sell in may and go away“. Dieses Handelsmotto besagt, dass man Aktien im November kaufen und im darauf folgenden Mai verkaufen sollte. Wer im Mai kauft und im September/Oktober verkauft, hat in der Regel eine schlechtere Performance zu erwarten. Laut einer Auswertung der Landesbank Helaba legte der MSCI World seit 1970 in den Monaten November bis April um durchschnittlich 8,9 Prozent zu, während in der Zeit von Mai bis Oktober nur ein mageres Plus von 1,1 Prozent heraussprang.14 Und Mitte der achtziger Jahre gaben die Finanzhistoriker und Autoren des amerikanischen Stock Trader's Almanac, Yale und Jeffrey Hirsch, die Ergebnisse folgender Untersuchung heraus: Hätte ein Anleger 56 Jahre von November bis April 10 000 Dollar am Aktienmarkt investiert, den Erlös im Mai aber für ein halbes Jahr am Anleihemarkt angelegt, hätte er 544 323 Dollar erzielt. Hätte dieser Anleger jedoch im Sommerhalbjahr an den Börsen investiert und das Geld im Winterhalbjahr am Anleihemarkt geparkt, hätte er sogar einen kleinen Verlust schultern müssen.15 Natürlich gibt es auch Ausnahmen von der Regel. 2009 war eine solche Ausnahme. Aber wer nach dem Prinzip „sell in may and go away“ handelt, hat zumindest statistisch einen signifikanten Vorteil. Die Statistik bekräftigt somit das Handelsmotto „sell in may and go away“ in beeindruckender Weise.
Die wohl bekanntesten Börsenweisheiten sind: „The trend is your friend!" und „Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen!"16 Beide Aussagen bringen im Prinzip einen gleichen Sachverhalt zum Ausdruck. Zum einen heißt das, eine Aktie bei einem Aufwärtstrend laufen zu lassen und nicht zu früh zu veräußern. Zum anderen heißt das auch, dass nach einer Gewinnmitnahme wieder auf die nächste Einstiegsgelegenheit gewartet wird. Zugleich müssen Anleger den Mut haben, sich von ihren Aktien zu trennen. Legen sie beim Kauf fest, bei welchem Verlust sie verkaufen wollen. Und halten sie sich daran, denn der erste Verlust ist noch der geringste. Wer zögert, der zahlt drauf.
Wer schon in Aktien investiert hat, der kennt das Problem: Es tut weh, sich von den lieb gewonnenen Aktien zu trennen. Da geht es den Erwachsenen wie den Kindern mit dem Spielzeug. Vor allem, wenn man mit der Aktie schon in der Gewinnzone war. Bei fallendem Kurs sagt der Verstand, die Aktie zu ”verkaufen”, doch das Herz hängt am Papier und der Kurs fällt und fällt. Am Ende stehen größere Verluste. Gerade der Crash auf Raten 2000/2001 und 2007/2008 oder im Frühjahr 2011 hat vielen Anlegern diese Wahrheit schmerzlich erfahren lassen. Es ist schon ein Phänomen, dass Profis wie Privatanleger immer wieder den gleichen Fehler machen. Gewinne werden nicht konsequent mitgenommen und Verluste zu lange mitgeschleppt.
Die Meinung "Aktien, mit denen ich im Verlust liege, halte ich besser", ist nach wie vor verbreitet. Doch warum sollen schwache Aktien haltenswert sein? Nach dem Kauf sollten sie den Einstandskurs am besten gleich vergessen. Viel wichtiger ist, ob die Gründe noch stimmen, derentwegen sie die Aktie gekauft haben. Sind diese Gründe hinfällig, sollten sie sich den Fehler eingestehen, ihn korrigieren und sofort die Aktie verkaufen.