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Die Touren-App

zu den Erlebnistouren zeigt, wo’s langgeht: inklusive Tourenverlauf und Offline-Karte

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Schnell die wichtigsten Infos auf dem Smartphone: Events, News, neue Insider-Tipps und ggf. aktualisierte Erlebnistouren als PDF zum Downloaden

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Symbole & Preiskategorien

Symbole

Insider-Tipp
Highlight
Best of …
Schöne Aussicht
Grün & fair: für ökologische oder faire Aspekte
(*) kostenpflichtige Telefonnummer

Preiskategorien Hotels

€ € € über 150 Euro
€ € 90–150 Euro
bis 90 Euro

Die Preise gelten für zwei Personen im DZ ohne Frühstück während der Haupt-saison

Preiskategorien Restaurants

€ € € über 20 Euro
€ € 10–20 Euro
bis 10 Euro

Die Preise gelten für ein Essen ohne Getränke oder für ein Tagesgericht/Tagesmenü inkl. Getränk und Kaffee

Die wichtigsten MARCO POLO Highlights!

© Look/age fotostock

Altstadt von Peñíscola »

Pflanzenkübel mit üppig blühenden Blumen, kalkweiße Hausfassaden und steile Aufgänge hinauf bis zur Burg zur Karte »

Naturpark Serra d'Irta »

Unverfälschte Aussichten auf Berge und Küste – ein herrliches Ziel für Wanderer zur Karte »

Catedral »

Valèncias Glaubensburg fasziniert mit geballter Kunst und kuriosen Traditionen zur Karte »

Ciutat de les Arts i les Ciències »

Valèncias Gesamtkunstwerk der modernen Architektur (Foto) zur Karte »

Llotja/Lonja de la Seda »

Das prächtige Gebäude der alten Seidenbörse von València wurde von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt zur Karte »

Mercat Central »

Schauen, riechen, staunen und natürlich auch einkaufen im Zentralmarkt von València zur Karte » (siehe auch »)

L'Albufera »

Artenreiches Seebiotop bei València, wo Reiher ihre Schwingen erheben und Enten im Uferdickicht verschwinden zur Karte »

Strände von Benidorm »

Die Strände Levante und Poniente sind Sandbänder der Extraklasse (Foto) zur Karte »

Guadalest »

In dem malerischen Höhendorf komponieren Gassen, Museen, Berg und Tal schöne Bilder zur Karte »

Penyal d'Ifac (Peñón de Ifach) »

Calpes bizarrer Felsgigant steht unter Naturschutz zur Karte »

Palmerar (El Palmeral) »

Im Palmenmeer von Elche ist die Parkanlage Huerto del Cura eine der schönsten im ganzen Land zur Karte » (siehe auch »)

Strände von Águilas »

Die Qual der Wahl zwischen den sandigen Hauptstränden und den außerhalb gelegenen Traumbuchten zur Karte »

Coves de Sant Josep (Grutas de San José) »

Bootstour durch das Höhlensystem bei Vall d’Uixó: Bei gemächlichem Tempo lassen sich die prachtvollen Felsgebilde in Ruhe bestaunen zur Karte »

Hafenrundfahrt in Cartagena »

Berge, Containerschiffe und Verladekräne können Sie vom Boot aus einmal aus anderer Perspektive betrachten zur Karte »

Fallas »

Bei Valèncias größtem Volksfest im März geht es in der Stadt und in anderen Orten erst hoch her, dann lodern am Ende die Flammen zur Karte » (siehe auch »)

© vario images/Image Source

Die besten MARCO POLO Insider-Tipps

Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten

© picture alliance/dpa: M. Guillen

Zuckerhutflair

Wenn das Städtchen Águilas mit Pauken und Trompeten und farbenprächtigen Kostümen seinen Karneval feiert, herrscht ausgelassene Feierstimmung wie in Rio de Janeiro (Foto)

Klasse Konzerte

Bevorzugen Sie Pop, Rock oder lieber doch Klassik? Der Palau de la Música in València setzt Konzerte für jeden Geschmack auf sein Programm

Abtauchen

Vor der Küste von Cabo de Palos bleibt es nicht bei der Entdeckung der faszinierenden Unterwasserflora und -fauna. Bei Tauchgängen holt man sich auch Schiffswracks vor die Maske

Kastell mit Nachteulen

Spaniens Uhren gehen definitiv anders – im Hochsommer schließt die Burg von Dénia erst nach Mitternacht ihre Pforten

Auf Tapasrunde

In Torrevieja feiern Dutzende von Restaurants im Frühjahr und im Herbst je eine Woche lang ihre Ruta de la Tapa. Die Gäste wechseln von Lokal zu Lokal, um kreativ zubereitete Tapas mit einem Glas Wein oder Bier zu verkosten

Einfach süß!

Wenn Sie eine Schwäche für Süßes haben, müssen Sie einfach turrones probieren – so heißen die köstlichen traditionellen Nuss- oder Mandelhonigtafeln, die in Orten wie Xixona in unterschiedlichen Konsistenzen und Mischungen produziert werden

Marktgeflüster

Der Mercadillo de El Campico, der größte Wochenmarkt der Costa Blanca, lockt jeden Sonntag Tausende auf eine Festwiese bei Guardamar del Segura. Ein Paradies für Schnäppchenjäger mit kosmopolitischem Ambiente und Livemusik

Gerührt, nicht geschüttelt

Kühle Erdmandelmilch, horchata, wird hier selbstverständlich jeden Tag frisch zubereitet: in Valèncias Horchatería Santa Catalina an der gleichnamigen Plaza

Flatterhaft

Wenn Sie dem Jardín del Papagayo, dem „Papageiengarten“, bei Peñíscola einen Besuch abstatten, dann heißt es: Vorsicht, Tiefflieger!

Ab ins Nightlife!

In València hat sich die Ausgehgegend Ruzafa als neuere Anlaufstelle für Nachtschwärmer etabliert – hier treffen Sie garantiert viele Einheimische

Naturhotel

Luxus in freier Natur bietet das luxuriöse Naturhotel Vivood, ganz aus Holz gebaut und eingebettet in die wunderschöne Berglandschaft des Tals von Guadalest. Keine Kinder erlaubt, Erholung pur!

Maurenspuren

Diese Gewölbe in Elx bergen einen kleinen architektonischen Schatz aus der Maurenzeit im Mittelalter: die Banys Àrabs, die „Arabischen Bäder“

Fest mit Flamenco

Andalusisches Flair bietet die Feria de Mayo von Torrevieja. Festzelte, Paraden mit Kutschen und Pferden, dazu Sevillana-Musik und Vino Fino – ein Fest der Sinne!

Stadtexotik

Ein moderner Zoo des 21. Jhs. mit hohen Ansprüchen und lebensecht aufgezogenen Lebensräumen: der Bioparc València im Parque de Cabecera

Traumstrände

Kristallklares Wasser, goldener Sand, herrliche Buchten – im abgelegenen Naturpark Calblanque erwarten Sie einige der schönsten Strände am Mittelmeer. Natur pur! (Foto)

© mauritius images/age: A. Real

Best of …
Tolle Orte zum Nulltarif

Neues entdecken und den Geldbeutel schonen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Sattelfreuden »

Was halten Sie von kostenloser Fahrradausleihe? Das ist in Benicàssim möglich. Im Gemeindegebiet gibt es Radwege, außerdem startet dort die kurze „Grüne Route“ nach Oropesa del Mar

Geballte Dosis Kunst »

In Castelló de la Plana öffnet das Museu Belles Arts (Museum der Schönen Künste) seine Pforten zum Nulltarif. Der Schwerpunkt liegt auf spanischen Malern, aufschlussreich sind die volkstümlichen Szenen. Außerdem sind Keramik und archäologische Fundstücke zu sehen

Monumentales Doppel »

Novelda bietet etwas außerhalb ein gratis Besuchsdoppel auf: das kleine Kastell La Mola und das Sanktuarium Santa María Magdalena mit überbordender Schnörkelzier, die Einflüsse des katalanischen Jugendstils Modernisme verrät

Museen umsonst »

Alacant gibt Besuchern die Möglichkeit, einige Museen kostenlos zu besuchen. In dieser Reihe stehen das Museo de Belenes mit seinen Krippen und das Museo de Arte Contemporáneo mit moderner und zeitgenössischer Kunst

Schätze aus dem Meer »

Wenn Sie einmal sehen wollen, was im Laufe der Jahrhunderte so alles an Wertvollem und Kuriosem auf dem Meeresgrund gelandet ist, besuchen Sie – bei freiem Eintritt am Wochenende – das Museo Nacional de Arqueología Subacuática in Cartagena

Sonntags in Valéncia »

Nicht immer, aber meistens findet sonntags um 12 Uhr im Mercat Colón (Mercado Colón) ein Platzkonzert statt – kostenlos. Die Blaskapellen, bei denen viele junge Musiker mit dabei sind, spielen auch moderne Stücke. Die valencianischen Landeshymne zum Schluss ist Tradition

Best of …
Typisch Costa Blanca

Das erleben Sie nur hier

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Berühmte Reispfanne »

Die gesamte Region gilt als Heimat der Paella, und die Restaurants wetteifern darum, wer die beste auftischt. Bei einer guten Paella müssen die Zutaten wie Gemüse, Meeresfrüchte und Fleisch deutlich erkenn- und schmeckbar sein. Für eine schmackhafte Paella ist das Restaurant Mena in Denia sicherlich eine gute Adresse

Flammende Fiestafreude » siehe auch »

Feuer und Knallkörper sind typische Begleiterscheinungen bei den Fallas, ein Top-Ereignis in Spaniens Festkalender, alljährlich terminiert im März. Auf Straßen und Plätzen – vor allem in València – lassen Künstler bei den Aufbauten aus Holzgestellen und Pappmaschee ihrem Spott freien Lauf, bis sich in der „Nacht des Feuers“ alles in Flammen und Rauch auflöst

Dekorativ, gesund und schmackhaft »

Die charakteristische Nutzpflanze der Region ist der Orangenbaum. Auf zahllosen Plantagen reifen die köstlichen Früchte, und die nördliche Küstengegend, die Costa del Azahar, ist nach den weißen Blüten benannt: „Küste der Orangenblüte“. Bei Frutas Piñana in Peñíscola können Sie sich mit frischen Orangen eindecken

Gesamtkunstwerk »

Die Altstadt von Peñíscola ist ein für die Städte der Region beispielhaftes Gesamtkunstwerk: verschachtelte weiße Häuser, gemütliche Restaurants, ganz oben die auf die Templer zurückgehende Burg

Kastellthron »

Typisch für die Küste sind Wachtürme und Burgen, die häufig auf die Mauren zurückgehen. Im Mittelalter gelangten die Befestigungen in die Hände der Christen, die sie umgestalteten. Eine der schönsten Anlagen thront über Alacant: das Castillo de Santa Bárbara

Strandgiganten »

Nicht nur die Skyline von Benidorm ist gewaltig, auch die zwei langgezogenen Strände mitten im Manhattan der Costa Blanca sind gigantisch. Und auch außerhalb der Sommersaison ist an der Platja de Llevant und an der Platja de Ponent immer etwas los

Best of …
Schön, auch wenn es regnet

Aktivitäten, die Laune machen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Kunst und Wissenschaft »

Sollte sich València einmal zuregnen, können Sie hier locker einen Tag verbringen: in der Ciutat de les Arts i les Ciències. In modernistischer Architektur locken u. a. das Oceanogràfic (Aquarium), das interaktive Wissenschaftsmuseum sowie das Hemisfèric mit IMAX-Projektionen

Likörprobe »

Hochprozentiges Rückzugsgebiet bei Regen: Tauchen Sie in Benicàssim in den Bodegas Carmelitano in die Welten der Liköre ein. Im Rundgang durch die Traditionskellerei ist eine Kostprobe enthalten

Ab in die Höhle! »

Was gibt es bei Regen Besseres, als in einer Höhle Schutz zu suchen? Ab Dénia bietet sich ein Ausflug zur sogenannten „Schädelhöhle“ an, der Cova de les Calaveres (Cueva de las Calaveras). Dort fanden sich bereits die Vorfahren der Küstenbewohner ein

Marktfrisch »

Hier können Sie bei Regen ruhig länger Schutz suchen: in den Hallen des Mercat Central in València. Es ist einer der buntesten und stimmungsvollen Märkte in ganz Spanien

Tempel der Kunst »

Dort, wo in València einst der Priesternachwuchs geschult wurde, lockt heute das Museu de Belles Arts als Kunsttempel ersten Ranges mit Werken spanischer Größen wie Velázquez, Goya u. a.

Papstpalast »

Wenn Sie in Gandia mal einem Niederschlag ausweichen müssen, empfiehlt sich der Palau Ducal dels Borja als Fluchtpunkt. Spüren Sie im Innern der Geschichte um die machthungrige Dynastie derer von Borgia nach, die sogar einmal den Papst stellte

Best of …
Entspannt zurücklehnen

Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Modefarbe der Saison: Schlamm »

Dafür müssen Sie nicht in den Beautysalon: Eine wunderbar entspannende Schlammpackung können Sie sich am Ufer der Laguna de Torrevieja selbst verabreichen. Packen Sie sich mit dem Heilschlamm ein – das ist gut für die Haut und gut gegen Arthrose. Beim Bad in der Lagune wäscht sich alles wieder ab

Unter Palmen »

Der beschauliche Ort Elx (spanisch Elche) bringt Sie nicht auf, sondern unter die Palme. Suchen Sie sich im Palmenhain Huerto del Cura ein lauschiges Plätzchen, und genießen Sie für einen ausgiebigen Moment das süße Nichtstun

Hall durch heilige Hallen »

Lehnen Sie sich in den Bänken der Kirche El Patriarca in Valencia zurück, schließen Sie die Augen, atmen Sie tief durch, und lauschen Sie den gregorianischen Gesängen – eine besinnliche, stimmungsvolle Auszeit!

Wellnessoase »

Entspannen Sie im Spa La Manga Club in den heißen Whirlpools, und genießen Sie den grandiosen Blick bis zum Mar Menor: Das ist Luxus pur!

Am Strand alle Viere von sich strecken »

Langer Strand oder kleine Bucht? Nord- oder Südbereich? Mit Trubel oder lieber familiär entspannt? In Dénia haben Sie an 20 Küstenkilometern die Qual der Wahl, wo und wie Sie sich ausstrecken und Sonne tanken oder aktiv werden wollen

Reinigender Prozess »

Ist der Arbeitsspeicher mal wieder voll? Dann muss ein Neustart her ... Die luxuriöse Sha Wellness Clinic in L’Albir (Alacant) bietet dafür mit mehrtägigen Diätkuren, Fitness- und Entgiftungsprogrammen den passenden Rahmen

Auftakt

Entdecken Sie die Costa Blanca!

© huber-images: T. Richard

Penyal d’Ifac, Calp

„Hier, nimm das“, sagt Marisol und schiebt ihrem Gast einen Tapasteller hin, „das musst du probieren!“ Per Zahnstocher wandert ein gummiartiges Häppchen in den Mund. „Jetzt langsam kauen – na?“, fragt sie erwartungsvoll, während ihr Mann Antonio genüsslich den dritten Happen aufpikst. Im Gaumen breitet sich tiefstes Meeresaroma aus, das gleichermaßen befremdet und nach mehr schmeckt. „Pulpo seco hier aus Águilas“, schwärmt Marisol, „das ist etwas ganz Besonderes!“ Getrockneter Oktopus, frisch aus der Grillpfanne. Ein echtes Erlebnis, einfach köstlich, dazu der Blick hinüber zum Hafen. Wenn da keine Ferienlaune aufkommt …

Sandstrände und eine pulsierende Metropole

Ungewöhnliche Spezialitäten, eine pfiffige Gastroszene, traumhafte Strände und Stadtkultur, rauschende Feste, Ausgehfreuden, Naturschutzgebiete, das Hinterland mit urigen Steindörfern – es gibt viele gute Gründe für eine Reise in diese Küstenregionen. Die „Weiße Küste“ (Costa Blanca), die „Heiße Küste“ (Costa Cálida) und die „Küste der Orangenblüte“ (Costa del Azahar) tragen nicht nur klingende Namen, sondern halten selbst für Spanien-Kenner Überraschungen bereit: versteckte Buchten, Häfen, Märkte, kleine Kneipen und Restaurants für Genießer. Auf einem Extrablatt steht València, eine pulsierende Großstadt. Spaniens östliche Mittelmeerküste sonnt sich im Glanz eines beneidenswerten Klimas und eignet sich jederzeit als Ziel für Individualisten wie für Pauschalreisende. Zur Auswahl stehen Hunderte Küstenkilometer, die im Norden mit der Costa del Azahar beginnen. Dieser Abschnitt gehört zur valencianischen Provinz Castellón und findet mit den Stränden von Peñíscola und Benicàssim seine Höhepunkte. Südwärts schließen sich die Strände um València an, gefolgt von der eigentlichen Costa Blanca. Hier werden Urlaubsträume wahr, gepaart mit sommerlichem Highlife im Stil von Benidorm, der Hafenstadt Alacant (Alicante) oder ruhigeren Fleckchen für Familien mit Kindern. Südwärts geht die Costa Blanca in die Küste von Murcia über, die mit den Feriengebieten um La Manga del Mar Menor und der Costa Cálida bis hinab nach Andalusien reicht; zu den Charakteristika dieses Küstenabschnitts zählen herrliche Felsenbuchten. Der Übergang nach Murcia markiert auch eine Sprachgrenze. Ist bis dahin parallel zum Spanischen (castellano) das Valencianische (valencià) verbreitet, das wiederum dem Katalanischen sehr nahesteht, so gibt in Murcia nur noch castellano den Ton an. Doch egal welche Sprache, entlang der Küste werden Sie sich sicher verständigen können, haben sich hier doch viele Deutsche, Schweizer und Briten zur Ruhe gesetzt. Entsprechend beherrschen hier auch viele Einheimische ein paar Brocken Deutsch oder Englisch, mit zur Hilfenahme von Händen und Füßen klappt die Verständigung sicherlich.

© Getty Images/Cultura Exclusive: T. E. White

Lässig-mediterran – Valèncias Plaça de la Virgen auf der Rückseite der Kathedrale

Urlaubsträume mit Sonnengarantie

An den Küsten sind mindestens 300 Sonnentage und über 3000 Sonnenstunden pro Jahr Standard, Regenfälle mancherorts ein nahezu unbekanntes Phänomen, außer vielleicht im Oktober oder November, wenn kurze Platzregen den Herbst ankündigen. Das wissen auch viele Auswanderer oder „Teilzeit-Auswanderer“ aus Deutschland zu schätzen, die dem unbeständigen Mitteleuropa die kalte Schulter zeigen. An der Costa Blanca gibt es eine große Zahl von Residenten. Blickt man in den tiefsten Süden des Zielgebiets, kann sich die Quecksilbersäule im Hochsommer hier sogar um die 40-Grad-Marke bewegen, insbesondere um Murcia und Cartagena. Was die Ferienzeiten betrifft, so sind rund um Ostern sowie im Juli und August die meisten Spanier unterwegs – und dann herrscht allseits das meiste Leben samt aller Vor- und Nachteile. Wer dagegen im Winter an Spaniens Mittelmeerküste abtaucht, wird die Ruhe genießen können und sich zu jenen Privilegierten zählen, die zu Jahresbeginn draußen auf der Terrasse frühstücken. Ein Pullover, locker über die Schultern gelegt, reicht dabei völlig.

ValènGroßstadt mit Flair

València, eine der schönsten Metropolen Spaniens, bietet sich zu jeder Jahreszeit für einen Citytrip an. Die Eindrücke von Stränden und Naturschönheiten werden durch Santiago Calatravas moderne Architektur in der „Stadt der Künste und der Wissenschaften“ und durch eine gewaltige Zusatzportion Kultur ergänzt. Renommee genießen das Valencianische Zentrum für Moderne Kunst und das Museum der Schönen Künste. Die historische Seidenbörse zählt zum Weltkulturerbe, gleich gegenüber bezaubert die zentrale Markthalle mit ihrem ganz eigenen Flair. In der Stadt tanken Sie südländische Stimmung allerorten: in den Kneipen, in den Parks, an den Stränden, am Hafen. Plätze und Promenaden sind den Spaniern verlängerte Wohnzimmer, zumal Einladungen nach Hause eher unüblich sind. Die Mentalität ist – allen Krisen, Preiserhöhungen und Pressemeldungen zur Korruption zum Trotz – tendenziell positiv und entspannt. Daher ist das Mañana-Syndrom nicht nur ein Klischee, sondern auch Tatsache: Warum heute Stress haben, wenn man es auch morgen erledigen kann?

Zwischen der Costa del Azahar und der Küste von Murcia gehen Kultur und Natur Hand in Hand, präsentieren sich blühende Landschaften voll mediterraner Exotik. Unter südlicher Sonne gedeihen Orangen und Zitronen, Oliven, Datteln, Mimosen, Mandeln und Feigen. Rasch wird man sehen, dass Spaniens Ostküste nicht aus feinsandigen langen Stränden allein besteht. Immer wieder schieben sich versteckte kleine Buchten und wildromantische Klippen ins Bild. Zwischen Dénia und Calpe ragen die Kaps Sant Antoni und Nao in die See hinein, Küstengebirge wie El Montgó und die Serra d’Irta stehen unter Naturschutz, im Hinterland werfen sich imposante Bergwelten auf. Dort liegen Aromen von Kiefern und Kräutern in der Luft, die Gegend um Callosa d’en Sarrià ist mit Mispelbäumen übersät. In manchen Orten leuchten Hibiskus und Bougainvilleen vor weißen Fassaden, auf dem Land wuchern Mittagsblumen, Agaven und Feigenkakteen.

Das Land, wo die Orangen blüh’n ...

Die Menschen in diesen Regionen haben im Laufe der Jahrhunderte viele Fremde kommen und gehen sehen: in vorgeschichtlicher Ära phönizische Händler und Seefahrer, später die Römer, im Mittelalter die Mauren, dann Piraten aus Nordafrika, schließlich die napoleonischen Truppen. In der Franco-Diktatur, ab Ende der 1950er-Jahre, begann Spanien sich als Touristenziel zu öffnen und an den Küsten selbst einzubetonieren. In Städten wie Benidorm sind diese Bausünden noch sichtbar. Heute blüht das Business – und jeder weiß, zumal in Krisenzeiten, den Tourismus als sichere Einkommensquelle zu schätzen. Viele Einheimische finden Arbeit in der Gastronomie und in der Hotelellerie. Andere hingegen gehen Knochenjobs in Häfen, Raffinerien und Ziegelbrennereien nach. Auch die Arbeit im Orangenhain ist kein Zuckerschlecken. „Manche glauben, ich würde den ganzen Tag nur die Sonne und die frische Luft genießen“, sagt Paco, der im Hinterland von Dénia eine Plantage bewirtschaftet. „Allein hier stehen 3000 Bäume, das ist harte Arbeit, das ganze Jahr hindurch.“ Auch Marisol, die in Águilas ein Kleinunternehmen leitet, muss arbeiten, wo andere Urlaub machen, weiß aber den Hebel umzulegen: Traditionen wie die tägliche Siesta und die Einkehr in die Kneipen sind ihr heilig. Sie und ihr Mann Antonio würden nie davon abrücken. Denn was gibt es Schöneres als immerwährenden Sonnenschein, das weite Meer vor der Nase und dazu ein paar leckere Stücke pulpo seco ...?

© vario images/imageBROKER

Bezaubernde Blütenpracht: Mandelblüte im Frühjahr

3. Jh. v. Chr.–4. Jh. n. Chr.

Nach dem Zweiten Punischen Krieg Beginn der Vorherrschaft der Römer

711

Einfall der Mauren auf der Iberischen Halbinsel, nachfolgend Blütezeit des Islam auf spanischem Boden

1238

Rückeroberung von València unter König Jaume I.

1482

Baubeginn der Seidenbörse Valèncias, Zeichen des Wohlstands der Kaufmannsmetropole

1492

Abschluss der Reconquista, der Rückeroberung der Territorien von den Mauren

1588

Untergang der spanischen Armada, gefolgt vom allmählichen Niedergang der Weltmacht Spanien

1609

Vertreibung der christianisierten Mauren, der moriscos

1808–14

Französische Invasion unter Napoleon Bonaparte

1936–39

Bürgerkrieg im ganzen Land, Beginn der Franco-Diktatur

1960er–Jahre

Wirtschaftswunder, einsetzender Massentourismus und irreparable Bausünden vor allem an den Küsten

1975

Ende der Militärdikatur von Francisco Franco, Juan Carlos wird König

1978

Die neue Verfassung tritt in Kraft: Spanien wird zur Demokratie

1986

Spanien wird 11. Mitglied der EU

2010

Spanien wird Fußball-Weltmeister: ein Land im Freudentaumel

2014

Nach Jahren der Rezession kommt Spanien wieder aus der Wirtschaftskrise; die Jugendarbeitslosigkeit ist aber noch immer hoch

Im Trend

An der Costa Blanca gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten

Lokal schmeckt gut!

Craft Beer

San Miguel kennt man ja auch im Ausland, vor Ort gibt’s aber immer mehr lokale Brauereien, die besonderen Gerstensaft herstellen – die cervezas artesanales boomen. Auf Erfolgskurs ist z. B. La Socarrada aus Xátiva, das dank Rosmarin und Honig einen süßlichen Abgang hat. Orangensaft mischen die Brauer von Cerveza Gènesis bei. In Orihuela Costa gehört die Gasthausbrauerei DeBassus (www.debassus.es/de) zu den Pionieren. Gebraut wird mit Hopfen und Malz aus Bayern.

Fusioniert

Neue Küche

An der Costa Blanca trifft Spanien kulinarisch mit der Welt zusammen. Beim Seu Xerea (C/ Conde de Almodóvar 4 | València | Tel. 9 63 92 40 00 | www.seuxerea.com) verleiht der Orient den Extrapfiff. Das Spanferkel (cochinillo) wird von Ingwer und Kräutern begleitet. Ein Meister der neuen Küche ist Sternekoch Ricard Camarena. Für jedermann erschwinglich sind die Tapas an seiner Central Bar in der Markthalle von València (ricardcamarena.com).

Zeitgenössisch

Fotografie, Malerei, Installationen

– die Kunstszene an der Costa bietet immer wieder Überraschendes. Vilafamés bei Castellón zählt keine 2000 Einwohner, dafür jedoch das kleine, aber feine Museu d’Art Contemporani, das nach dessen Gründer Vicente Aguilar Cerni benannt ist (www.macvac.es)(www.bombasgens.com)Babel(www.babelarte.com)