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Herstellung und Verlag:

Books on Demand GmbH, Norderstedt

© 2014

Jürgen Johannes Platz

DATANORM-Praxis

3. Auflage

ISBN-13: 978-3-8423-1610-2

Inhalt

1 Vorwort

Da die DATANORM schon seit mehreren Jahren den Datenaustausch zwischen Herstellern, Händlern und Handwerkern beherrscht, zumindest in bestimmten, wichtigen Handwerksbranchen, arbeitet inzwischen ein großer Personenkreis mit diesem Standard.

Ich selbst begann vor über 10 Jahren Software zu entwickeln, die sich auf diesen Standard spezialisiert hat. Die Nachfrage nach solcher Software ist ungebrochen hoch und der Informationsbedarf bei vielen ebenso. Die tägliche Praxis zeigte, dass viele meiner Kunden mehr über DATANORM erfahren wollen. Leider sind die, vor einem Jahrzehnt erschienenen Bücher, die den DATANORM-Standard im Detail beschrieben, inzwischen vergriffen.

Auch über andere Informationsquellen ist kein vollständiges Bild über die DATANORM zu erhalten. Zwar bietet das Internet viele entsprechende Seiten, bei denen es sich jedoch in der Regel um Seiten von kommerziellen Anbietern handelt, die speziell im Hinblick auf ihre Produkte das Thema DATANORM eher am Rande streifen. Einen umfassenden Einblick kann man dadurch nicht gewinnen.

Auf der anderen Seite kommen täglich neue DATANORM-Nutzer hinzu. Dies sind einerseits Hersteller, die bislang die DATANORM nicht einsetzten, andererseits Handwerker, die im Zuge einer Modernisierung und Rationalisierung ihrer Büroorganisation nun auch zu DATANORM-Nutzern unter Einsatz der entsprechenden Software werden.

Was bislang fehlte, ist eine Beschreibung der DATANORM, die sich auf das Wesentliche, Wichtige beschränkt und sich nicht in Spezialitäten und Details verliert.

Da die DATANORM eine fast unübersehbare Fülle an Anwendungsbereichen kennt, wollte ich ganz gezielt, eine überschaubare Anzahl von Möglichkeiten auswählen, um diese zu erläutern. Die Auswahl umfasst diejenigen Teilbereiche, die nach meiner Erfahrung am häufigsten nachgefragt werden und in der Praxis regelmäßig Anwendung finden.

So entstand eine Überschau, die keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, jedoch die am häufigsten auftretenden Anwendungsmöglichkeiten einbezieht. Diese werden nicht nur eng, an Hand der von DATANORM zur Verfügung gestellten Optionen erläutert, sondern es wird versucht den alltäglichen Kontext, in dem diese Prozesse ablaufen, mit einzubeziehen. Auf diese Weise wurde eine lebenspraktische Sicht angestrebt, ohne überflüssigen theoretischen Ballast, aber basierend auf den klaren Fakten und vielen direkten Erfahrungen im Umgang mit DATANORM.

Ich habe mir erlaubt, an einigen Stellen, auf die von mir erstellte Software hinzuweisen. Ein Downloadlink zu dieser Software ist ebenfalls abgedruckt. Selbstverständlich gibt es am Markt Konkurrenzprodukte, die einen ähnlichen Funktionsumfang bieten. Diese wurden von mir im Detail nicht erwähnt, sind aber über eine Internetrecherche umfänglich aufzulisten.

Trotz sorgfältiger Recherche können sich Fehler in der Darstellung eingeschlichen haben und ich will, der Form halber, jegliche Haftung für evtl. Fehler hiermit ausschließen.

Es bleibt allen Interessierten zu wünschen, dass sie durch dieses Buch, einen verständnisvolleren Zugang zur DATANORM und ihres Einsatzgebiets finden.

Jürgen Johannes Platz, August 2008

2 DATANORM

DATANORM ist ein Datenaustauschstandard für digitale Artikelkataloge. Dieser Standard findet Verwendung beim elektronischen Datenaustausch zwischen Herstellern, Händlern und Handwerkern.

Festgelegt wurde dieser Standard unter Mitarbeit der betroffenen Verbände, Hersteller, Fachhändler und Software-Häuser. Bereits im Jahre 1986 wurde der Standard erstmals veröffentlicht. Inzwischen ist die fünfte Version dieses Standards seit längerer Zeit in Kraft. Zur Zeit ist sowohl die Version 4 als auch die Version 5 in Gebrauch. Sehr selten wird noch die Version 3 eingesetzt.

Heutige Software, die DATANORM-fähig ist, unterstützt in der Regel die Versionen 4 und 5.

3 Einleitung

Im Laufe der letzten 20 Jahren fand dieser Datenaustauschstandard weite Verbreitung. Da heutzutage jeder Betrieb - und die meisten Privathaushalte - über die nötige Datentechnik verfügen, kann dieses Format grundsätzlich in allen Wirtschaftsbereichen eingesetzt werden. Dennoch kommt DATANORM hauptsächlich im Bereich des Handwerks und hier speziell im Heizungs-, Elektro- und Installationshandwerk zum Einsatz. Zugleich wurde das DATANORM-Format stetig erweitert und um die Erfordernisse anderer Gewerke ergänzt. Somit kann DATANORM heute in nahezu allen Bereichen der Wirtschaft eingesetzt werden.

Der Verbreitung dieses Standards trugen auch die Software-Hersteller Rechnung. Die meisten Warenwirtschaftsprogramme unterstützen DATANORM, wobei einzelne dieser Anwendungen ausschließlich DATANORM als Schnittstelle für den Datenimport vorsehen. Über Webservices ist inzwischen eine vollständige Integration möglich.

Sowohl Hersteller als auch Händler und Handwerker fanden in der DATANORM einen klar definierten und verlässlichen Standard für den Datenaustausch. Betriebswirtschaftliche Prozesse konnten vereinfacht werden und die manuelle Datenerfassung der Artikelkataloge konnte entfallen. Dadurch wurden die Datenbestände fehlerfreier und Aktualisierungen, wie zum Beispiel Preisänderungen, konnten rasch und sicher kommuniziert werden. DATANORM ist heute aus der betrieblichen Praxis aller betroffenen Personengruppen nicht mehr wegzudenken.

Damit der Datenaustausch zwischen Herstellern, Handel und Handwerk optimal verlaufen kann, müssten sich jedoch alle beim Datenaustausch Beteiligten an diesen Standard halten. Auch heute gibt es noch elektronische Artikelkataloge, die, für die betroffenen Branchen erstellt, nicht auf dem DATANORM-Standard basieren. Hierbei handelt es sich meist um Formate und Datenstrukturen die von Hersteller zu Hersteller variieren. In der Regel sind dies tabellarische Auflistungen, die z.B. als Exceldatei weitergegeben werden.

Mittelfristig bleibt zu hoffen, dass künftig alle Beteiligten DATANORM als Standard unterstützen. Um dies zu erreichen, müssten insbesondere die Hersteller und Händler dieses Format konsequenter einsetzen. Diesen beiden Personengruppen bieten sich dazu grundsätzlich zwei Wege: zum einen können sie die DATANORM-Erstellung, auf Grundlage ihrer Basisdaten, an Fachleute delegieren und outsourcen, oder sie könnten die DATANORM-Erstellung im eigenen Betrieb, mit geeigneten Software-Werkzeuge selbst realisieren. Sowohl der externe Datenservice zum Erstellen von DATANORM-Dateien, als auch einfach zu bedienende und zuverlässige Software zur DATANORM-Verwaltung, sind ausreichend am Markt verfügbar.

Ziel dieses Ratgeber ist es in diesem Zusammenhang, entsprechende Aufklärungsarbeit zu leisten, damit jeder einzelne Verantwortliche sich, für den für ihn optimalen Weg entscheiden kann.

Da sich für die verschiedenen Beteiligten ganz unterschiedliche Sichtweisen im Hinblick auf DATANORM ergeben, wurde versucht, zumindest zwei prinzipielle Sichtweisen in dieser Betrachtung zu unterscheiden. Zum einen wird die Problematik aus Sicht der Hersteller und Händler dargestellt, denen die Aufgabe zukommt DATANORM-Artikelkataloge zu erstellen, und verschiedene Wege zur Lösung angeboten. Zum anderen befasst sich dieser Ratgeber mit der Sichtweise der Endanwender, der Handwerksbetriebe, deren Anliegen es ist, die DATANORM-Daten in ihr Warenwirtschaftssystem zu übernehmen.

Neben diesen beiden Schwerpunkten wird in einem dritten Teil die Datenstruktur für die Rohdaten, zur problemlosen Bereitstellung ihrer Artikeldaten durch Hersteller und Händler zur DATANORM-Übernahme, mit den wichtigsten Datenfeldern als Vorschlag beschrieben. Für eine lückenlose Darstellung aller DATANORM-Satzarten und Datenfelder sei auf das Buch des DATANORM-Arbeitskreises verwiesen, in dem dieser Standard umfassendst dargestellt wird. Die Satzarten als solche werden in diesem Buch nicht dargestellt. Lediglich Datenstrukturen, die mit DATANORM-kompatibel sind und die die qualitative Bereitstellung der Daten garantieren, werden im Detail aufgezeigt.

4 DATANORM aus Sicht der Hersteller und Händler

Für Hersteller und Händler ist es von besonderer Bedeutung, dass die von ihnen produzierten und vertriebenen Produkte möglichst zahlreich bestellt und verkauft werden. Neben Qualität und Kundenservice ist hierbei auch die Präsenz der eigenen Produkte, in Form von Prospekten und Katalogen beim Käufer, sprich beim Handwerker vor Ort, ausschlaggebend.