Thomas Werk
STALKING
So wehren Sie sich gegen den unheimlichen Schatten!
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Vorwort
Einführung
Stalking oder Aufmerksamkeit?
Opfer leiden sehr
Verhaltensleitfaden
Freundschaft nach dem Beziehungsende
Der geschenkte Gaul
Kontramaßnahmen
Terror ohne Ende
Wirkungsvolle Waffen
Gedanken zum Schluss
Impressum neobooks
Schnell kann frau/man zum Stalking-Opfer werden. Wie man das am besten verarbeitet, dafür gibt es wie bei allen Gewalttaten kein Patentrezept. Oft haben die Opfer sogar noch Schuldgefühle, dabei trägt allein der Täter/die Täterin die Verantwortung für das Geschehene.
Wer gestalkt wird, befindet sich psychisch in einer Ausnahmesituation und sollte sich nicht scheuen, ärztliche und/oder psychotherapeutische Unterstützung sowie auch die Hilfe der Polizei in Anspruch zu nehmen. Falls Sie sich durch das Stalking im Moment vollkommen überfordert fühlen, sollten Sie sich wenigstens einer Person Ihres Vertrauens mitteilen.
Und ganz wichtig: Wehren Sie sich! Stalking ist kein Kavaliersdelikt!
Stalking ist ein Begriff aus dem Englischen und entstammt ursprünglich der Jägersprache: nämlich das Heranpirschen an Wild, auf die Pirsch gehen, präzise Informationen über die Opfer sammeln, sie einkreisen, sie an verschiedenen Orten beobachten, um sie dann im richtigen Moment zu erlegen. Daraus ist der moderne Begriff des Nachstellens von Menschen entstanden.
Seit 2007 ist Stalking in Deutschland ein Straftatbestand (von einem bis zu zehn Jahren Haft) – in anderen Ländern wird es ähnlich verfolgt und abgestraft. Dafür ist eigens ein neuer Paragraf ins Strafgesetzbuch aufgenommen worden. Bis zu diesem Zeitpunkt war Stalking nicht so bekannt und leider auf die leichte Schulter genommen worden, was für Betroffene sehr zum Nachteil war, denn sie konnten sich nicht wirksam wehren.
Im übertragenen Sinn versteht man darunter die andauernde Verfolgung oder Belästigung einer Person – Psychoterror per excellence. Täter machen ihren Opfern das Leben regelrecht zur Hölle, verfolgen sie zwanghaft und bedrohlich, belästigen und terrorisieren sie, greifen sie im schlimmsten Fall sogar an und töten sie.
Einer der bekanntesten Fälle war eine deutsche Tennis-Weltranglisten-Erste, die rund um den Globus von einem Stalker verfolgt wurde; deren Gegenerin stach er dann auf dem Platz nieder, um seinem Idol zum Sieg zu verhelfen. Die Karriere der angegriffenen Top-Spielerin war abrupt beendet – mit Millionen-Verlusten; sie fand nur mühsam und mit mäßigem Erfolg zurück in den Tennis-Zirkus.
Opfer von Stalkern wissen oft nicht mehr ein noch aus, sind total verzweifelt. Opfer werden durch den ständigen Psychoterror regelrecht krank.
Mehr als 80 Prozent der von Stalking Betroffenen sind Frauen. Opfer können Ex-Ehefrauen, Freundinnen, Arbeitskollegen, Nachbarn und Familienangehörige sein – aber auch Stars wie Fernsehhelden, Sängerinnen, Prominente, deren Fans ausrasten oder deren Zuneigung zu ihren Idolen angeblich nicht erwidert wird. Man kennt das ja von kreischenden Teenies, die beim Auftritt ihrer Idole in Ohnmacht fallen – so ähnlich muss man sich die total durch geknallte Gefühlswelt von Stalkern vorstellen.