Reihe: Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, Band 41

Hrsg. von Claus Bernet

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© 2016 (Erstauflage), Claus Bernet.

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Berlin, 20. März 2017 (4. Aufl.)

Edition Graugans, Berlin

Herstellung und Verlag: Bod - Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 978-3-7412-0314-5

GG Wissenschaft ist ein Imprint der Edition Graugans, Berlin

Inhaltsverzeichnis

Gemälde, Zeichnungen und anderes nach dem Jahr 2000

Der Jahreswechsel 1999/2000 war von großen Hoffnungen und Befürchtungen begleitet, die heute bereits schon überwiegend wieder vergessen sind: Manche befürchteten durch Komplikationen mit der Datumsumstellung in Computersystemen weltweites Chaos, unterschiedliche christliche Gruppierungen von „Fiat Lux“ bis hin zur „Bruderschaft des Jungen Christus“ erhofften oder befürchteten weltweit das Jüngste Gericht mit dem Erscheinen des Neuen Jerusalem – die koreanische Shinchonji-Gemeinschaft baute das Neue Jerusalem sogar und spielte Szenen der Apokalypse nach. Selbst die „Gesellschaft für deutsche Sprache“ zeichnete 1999 „Millennium“ als das „Wort des Jahres“ aus. Der Jahreswechsel verlief dann reibungslos, die Geschichte setzte sich fort – auch die Geschichte der künstlerischen Beschäftigung mit dem Himmlischen Jerusalem.

Die Atmosphäre eines „Jahrtausendwechsels“ ist für die künstlerische Darstellung des Himmlischen Jerusalem selbstverständlich äußerst fruchtbar. So hatte schon der Wechsel des Jahres 999 zum runden Jahr 1000 vornehmlich in Westeuropa eine Vielzahl neuer Mosaike, Wandmalereien und Miniaturen hervorgebracht (siehe dazu die betreffenden Bände zum Mittelalter von „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“). Ebenso entstanden auch wieder um das Jahr 2000 und danach deutlich mehr Kunstwerke mit apokalyptischer Motivik als in den Jahrzehnten zuvor. Vor allem in den USA, in Südamerika und auch in Osteuropa wurden immer wieder überraschend qualitätsvolle Kunstwerke vorgelegt, die sich mit dem christlichen Ende aller Zeiten auseinandersetzten, sei es als Gemälde, Zeichnung, Glasfenster, Mosaik oder Wandgemälde. Es kam zu einer neuen Welle der künstlerischen Jerusalems-Begeisterung: Bibeln wurden neu illustriert, Grabsteine mit der Himmelsstadt ausgestattet, neue Ikonen entstanden, Osterkerzen mit Jerusalem verziert und neue Radleuchter hergestellt – doch vor allem entstanden zahlreiche neue Glasfenster in Kirchen, Klöstern, Krankenhäusern und Gemeindesälen, die in ihrer Qualität überraschen und es Wert sind, einmal dokumentiert zu werden.

Der Band „Gemälde, Zeichnungen und anderes nach dem Jahr 2000“ möchte eine Auswahl der interessantesten und bedeutendsten Arbeiten hier in gewohnter Form vorstellen. Oftmals ist es das erste Mal, dass diese neuen Arbeiten von wissenschaftlicher Seite überhaupt einmal beachtet, beschrieben und dokumentiert werden. Dies gilt vor allem für den reichen Schatz neuer Meisterwerke außerhalb des europäischen Kulturraums. Hier gibt es für Jerusalems-Interessierte und Jerusalems-Freunde besonders viel zu entdecken.

Hana Alisa Omer, Yitzhak Hayut-Man (1995-2000)

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Zwischen 1995 und 2000 entstand von der Künstlerin Hana Alisa Omer (geb. 1947) in Zusammenarbeit mit dem Cyber-Architekten Yitzhak Hayut-Man, der sich eng an John Michell (1933-2009) orientiert, in Israel eine Serie von esoterischen Bildern. Diese haben das Neue Jerusalem zum Thema als ein Versprechen einer besseren Welt. In dieser erscheint nicht allein Jesus, sondern auch Moses, Buddha, Krishna, Zoroaster, Mohammed und andere. Die jetzige Welt vergeht dabei nicht, sondern das Neue Jerusalem stülpt sich gewissermaßen darüber. Drei Werke der Serie zeigen das Himmlische Jerusalem als Hauptthema mittels „Lichtstrukturen“, nämlich:

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  1. Joint journey to the Heavenly Jerusalem (Orientation); 120 x 90 cm.
  2. Holification show over Jerusalem (Realization); 120 x 90 cm.
  3. The quest for the Heavenly Jerusalem – Jubilation (Celebration); 100 x 100 cm.

Die Visionen der Ölgemälde stammen von Hayut-Man, die Umsetzung besorgte Omer. Die Werke wurden mehrfach ausgestellt, am prominentesten 2004 unter dem Titel „Heavenly & Earthly Jerusalem“ in der Kumkum-Gallery Jerusalems. Das erste Werk zeigt die Struktur des kubischen neuen Jerusalem direkt über dem historischen Jerusalem. Bekrönt wird diese Struktur von Gaya, wobei der Künstler dazu bemerkt: „In the gold-domed, dynamic vessel, Gaya, Goddess of the earth, holds in her right hand the triune-spiral of healing, and in her left, the chalice of sentient life’s red fluid. Her son descends, his body constituted of souls who have overcome all obstacles to understanding, and levitate onto him in joy. Spreading the potential of his fully comprehensive and comprehending mind, he covers the land with consoling waves of understanding, like flowing, resplendent hair“. Im Vordergrund des Gemäldes symbolisieren ein Löwe und ein Einhorn den ewigen Tierfrieden, eine Mutter und ihr Säugling Maria und Jesus.

Die dann folgenden Gemälde „Holification show over Jerusalem“ und „The quest for the Heavenly Jerusalem – Jubilation“ zeigen ebenfalls Lichterscheinungen über dem irdischen Jerusalem. Einmal, bei „Holification“ (nicht „Holofication“) ist im Vordergrund das Portrait des Künstlers Hayut-Man eingezeichnet. „Quest“ zeigt noch deutlicher die Topographie der Stadt Jerusalem – unzählige Bauten und Straßenzüge ließen sich exakt bestimmen. Als einziges der Werke ist es in dem Ballon oben rechts datiert: 2000.

Yitzhak Hayut Ma’n: Livnat et Yerushalayim shel Ma’ala – Realizing the Heavenly Jerusalem, Jerusalem, o. J.

Ohad Ezrahi, Yitzhak Hayut Ma’n: HaYashan yit Hadesh vehe Hadash yit Kadesh – he’Orot leMashma’ut haMikdash, Jerusalem, o. J.

Leon Moscone: The Second Coming, Jerusalem, o. J.

Yitzhak Hayut: Realizing the heavenly Jerusalem, Jerusalem 1995.