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Stefan Rasberger & Johanna Hopfner, www.labsal.at

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978-3-7066-2772-6

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INHALT

 

Vorwort

Rohstoffe – Qualität und Auswahl

Mengenangaben bei Kräutern und anderen Zutaten

Gläser, Flaschen und Verschlüsse

Pasteurisieren, Sterilisieren und die Abfüllung

Lagerung und Haltbarkeit

Zucker und Zuckerarten

Kandieren

Geliermittel, deren Anwendung und Vorteile

Fruchtsaft und Sirup

Konfitüre, Marmeladen, Gelees sowie Frucht aufstriche

Trocknen von Obst und Gemüse

Fruchtgummis

Obstwein und Traubenwein

Liköre und Ansätze

Tischbrenngeräte – Geisterzeugung

Essig und Öl mit Kräutern und Früchten

Essiggemüse allgemein, Mixed Pickels in Öl, eingelegte Rohstoffe

Relish und Chutney

Pesto allgemein

Ananas

Ananaskonfitüre

Getrocknete Ananas – exotisch

Ananasgeist

Ananaskompott

Anis

Anislikör

Anisgeist

Apfel

Apfel-Quitten-Chutney

Apfelgelee mit frischer Minze

Muttis Apfelgelee aus grünen Äpfeln

Apfelkompott mit Karotten

Apfelmus

Apfelkraut

Äpfel in Rotweinmarinade

Aronia

Aroniaessig

Aroniakonfitüre

Aronialikör

Aroniageist

Aronianektar

Avocado

Avocadochutney

Banane

Getrocknete Bananen – pikant

Bananenlikör

Bananengeist

Bananenchutney

Bananenkonfitüre mit Honig

Bananenkonfitüre mit Vanille

Bärlauch

Bärlauch-Schafs käse-Pesto

Bärlauchlikör mit Honig

Bärlauchschnaps

Basilikum

Klassisches Pesto: Pesto Alla Genovese

Pesto con Nocciola

Pesto alla Styria

Basilikumpesto mit Minze – frisch und süß

Berberitze

Berberitzenkonfitüre mit Rum

Berberitzenlikör

Berberitzensirup

Berberitzenessig

Birne

Birnennektar

Birnenkompott

Birnenmus

Brennnessel

Getrocknete Brennnesseln für Tee

Brennnesselpesto

Brombeere

Brombeersirup

Brombeeressig

Brombeerlikör

Brombeergeist

Brombeerkonfitüre

Dattel

Pikante Dattelkonfitüre

Dattelchutney

Eberesche bzw. Vogelbeere

Edelebereschenkonfitüre

Edelebereschenkompott

Vogelbeersirup

Vogelbeergeist

Edelkastanie

Edelkastaniencrème

Eingelegte Edelkastanien

Erdbeere

Erdbeersirup

Erdbeergeist

Erdbeergelee mit Rosenblüten

Erdbeerkonfitüre mit Limette und Koriander

Erdbeerkonfitüre mit grünem Pfeffer

Erdbeerkonfitüre mit Minzblättern

Feige

Feigenkonfitüre

Feigenchutney

Feigensenf aus Trockenfeigen

Felsenbirne

Felsenbirnenkonfitüre

Felsenbirnensirup

Felsenbirnenlikör

Felsenbirnenchutney

Goji-Beere bzw. Gemeiner Bocksdorn

Goji-Beeren-Konfitüre

Getrocknete Goji-Beeren

Grapefruit

Grapefruitmarmelade

Grapefruitsirup

Grapefruitsaft

Grapefruitgeist

Gurke

Senfgurken

Salzgurken

Honiggurken

Essiggurken nach Muttis Art

Gurkenrelish

Gurken mit Zitrone und rotem Pfeffer

Hagebutte

Hagebuttenkonfitüre

Hagebuttenchutney

Haselnuss

Haselnusshonig

Haselnusscrème

Haselnusslikör

Haselnussgeist

Heidelbeere bzw. Blaubeere

Heidelbeer-Zwetschken-Konfitüre

Heidelbeerkonfitüre

Heidelbeersirup

Heidelbeerlikör

Heidelbeerkompott

Getrocknete Heidelbeeren

Himbeere

Himbeergeist

Himbeerlikör

Himbeersirup

Himbeergelee à la Grand Marnier

Himbeeressig

Holunderbeere

Holundermus

Holunderbeerensirup

Holunderbeerenessig

Holunderbeerengeist

Holunderbeerenlikör von Tante Hilde

Holunderblüte

Holunderblütensirup

Holunderblütengelee

Holundersekt

Holunderblütenessig

Holunderblütenmilch

Honig

Apfelessig mit Honig

Honiglikör Bärenfang

Met/Honigwein

Ingwer

Ingwerkonfitüre

Ingwerlikör

Ingweressig

Johannisbeere bzw. Ribisel

Johannisbeerenessig

Johannisbeergelee mit Rotwein

Johannisbeerensirup

Johannisbeerkompott

Johannisbeergeist

Johannisbeerlikör

Jostabeere

Jostabeerengelee

Jostabeerensirup

Jostabeerenlikör

Kakao

Kakao-Birnen-Likör

Kakaogeist

Kaki

Kakichutney

Kakilikör

Kakikonfitüre

Kalmus

Kalmusgeist

Angesetzter Kalmusschnaps

Kamille

Grappa mit Kamillenblüten

Kamillenessig

Karotte

Karotten-Zitronen-Konfitüre

Süß-saures Karottengemüse

Karottensalat

Kirsche und Weichsel

Kirschsirup

Weichselnektar

Weichsel-Himbeer-Konfitüre mit Schuss

Weichsel-Schoko-Konfitüre

Kirschkonfitüre mit Rosenblättern

Kirschkompott Amarena

Kirsch-Brandy-Likör

Kirschwasser

Essigkirschen

Kirschessig

Rotweinkirschen

Kiwi

Kiwikompott

Kiwi-Bananen-Konfitüre

Kiwilikör

Knoblauch

Scharfer und würziger Knoblauch

Eingelegter Knoblauch

Kokosnuss

Kokosnusschutney

Kokoscrème

Königskerze

Königskerzenblütensirup

Königskerzenlikör

Kornelkirsche

Pikante Kornelkirschen

Kornelkirschenkonfitüre

Kornelkirschenessig

Kornelkirschenlikör

Kümmel

Kümmellikör

Kümmelgeist

Kürbis

Kürbiskonfitüre

Süß-saures Kürbis gemüse

Kürbisrelish

Kürbischutney

Lärche

Lärchenhonig

Lärchenlikör

Lärchenessig

Lavendel

Lavendelsirup

Lavendellikör

Lavendelgeist

Lavendelessig

Limette

Direkt gepresster Limettensaft

Limettensirup

Pikante Limettenmarmelade

Limettengeist

Limettenlikör

Lindenblüte

Lindenblütenessig

Lindenblütenlikör

Getrocknete Lindenblüten

Löwenzahn

Löwenzahnhonig

Löwenzahnchutney von Judith und Helmut Müller

Löwenzahnpesto

Mandarine

Mandarinenessig

Mandarinenlikör

Mandarinenkompott

Mandarinenmarmelade

Mandarinenmarmelade „Blue Island“

Mandel

Mandelade

Mandelhonig

Mandel-Schoko-Crème

Mandellikör

Mandelgeist

Mango

Mangokonfitüre

Mangokompott

Mangochutney

Mangolikör

Marille bzw. Aprikose

Marillenchutney

Marillen-Tomaten-Chutney

Marillenkonfitüre mit Zitronenmelisse

Marillenkonfitüre mit Geist

Marillenkompott

Maulbeere

Maulbeerkonfitüre

Maulbeerkonfitüre „Herzhaft-Spicy“

Maulbeerlikör

Maulbeeressig

Melisse

Melissensirup

Melissenlikör

Melissengeist

Melissenessig

Goldmelissengelee

Melone

Melonenkompott

Melonenkonfitüre mit Banane

Melonengeist

Minze

Minzsirup

Pfefferminzlikör

Pfefferminzgeist

Minzessig

Minzgelee mit After-Eight-Minze

Mirabelle

Mirabellenkompott

Mirabellenkonfitüre

Mirabellenzubereitung für Pasta

Mispel

Mispelkonfitüre

Mispelchutney mit Curry

Mispelgeist

Mohn

Mohnöl

Mohnpesto

Olive

Oliven in Öl

In Salzlake eingelegte Oliven

Olivenpesto

Orange bzw. Apfelsine

Orangen-Ingwer-Sirup

Orangenlikör à la Grand Marnier

Orangensirup

Orangenmarmelade mit Blue Curacao

Papaya

Papayakonfitüre

Papayamus

Papayachutney

Paprika

Paprikarelish

Paprika in Öl

Süß-saure Paprika

Peperoni

Süß-saure Peperoni

Peperoni in Öl

Getrocknete Peperoni

Petersilie

Getrocknete Petersilie

Petersilienpesto

Petersilie in Salz

Pfirsich und Nektarine

Pfirsichnektar

Getrocknete Pfirsiche

Pfirsichkonfitüre mit Bananen

Pfirsichkompott

Pfirsichchutney

Pflaume

Pflaumennektar

Pflaumenlikör

Pflaumenkonfitüre mit Jamaikarum

Getrocknete Pflaumen

Pflaumenchutney

Physalis bzw. Kapstachelbeere oder Andenbeere

Physalisnektar

Physaliskonfitüre

Physalismus

Pilz

Sauer eingelegte Pilze nach Tameslas Gabi

Pilzöl

Preiselbeere

Preiselbeer-Orangen-Konfitüre

Preiselbeerkompott

Preiselbeermus

Preiselbeerlikör

Quitte

Quittenkonfitüre

Quittengelee mit Rosenöl

Quittenchips

Quittengeist

Rettich

Rettich mit Chili

Süß-saurer Rettich

Rhabarber

Rhabarberkompott

Rhabarberlikör

Rhabarbernektar

Rhabarberkonfitüre mit Walnüssen

Rose

Rosenblütensalz bzw. Rosenblütenzucker

Rosenblütensirup

Rosenblütengelee

Rote Bete bzw. Rohne

Eingekochte Rote Bete

Rote Bete mit Äpfeln

Salbei

Salbeisirup

Salbeihonig

Salbeiessig

Salbeisalz

Sanddorn

Sanddornkonfitüre mit Birnen

Sanddornmus

Sanddornlikör

Sanddornnektar

Sauerampfer

Sauerampferpesto

Sauerampferessig

Schlehdorn

Schlehenessig

Sauer eingelegte Schlehen

Schlehenlikör

Schlehen mit Gin – Sloe Gin

Schlehengeist

Spitzwegerich

Spitzwegerichsirup

Spitzwegerichpesto

Stachelbeere

Stachelbeernektar

Stachelbeerkonfitüre mit Sauvignon Blanc

Thymian

Thymianlikör

Thymianöl

Tomate

Tomatenpesto – Pesto Rosso

Tomatenmark fürs hausgemachte Sugo

Tomatensuppe

Getrocknete Tomaten

Tomatenchutney mit grünen Tomaten

Grüne Tomatenkonfitüre

Eingelegte grüne Tomaten

Sauer eingelegte Kirschtomaten

Tomatenketchup

Topinambur

Topinambur-Apfel-Konfitüre

Topinambur-Kürbis-Konfitüre

Topinamburgeist

Traube

Traubensaft

Traubennektar

Getrocknete Trauben – Rosinen

Traubenkonfitüre mit Brandy

Wein- und Champagnergelee

Verjus-Speisewürze aus grünen Trauben

Vanille

Vanillezucker

Vanillegeist

Wacholder

Wacholdergeist

Gin

Walnuss

Walnusslikör mit grünen Nüssen

Walnusshonig

Schwarze Nüsse – eingelegte grüne Walnüsse

Walnusspesto

Zimt

Zimtlikör

Zimtgeist

Zitrone

Zitronenmarmelade

Zitronenöl

Zitronensaft

Salzzitronen

Zitronengeist

Zitronenlikör/Limoncello

Zucchini

Zucchinichips

Zucchinirelish

Gebratene oder gegrillte Zucchini in Öl

Eingelegte Zucchini

Zwetschke

Zwetschkenkonfitüre

Zwetschkenröster

Echt böhmischer Powidl

Rumtopf

Zwetschkenkompott mit Rotwein

Essigzwetschken nach Lisi Mautners Art

Mediterran marinierte Zwetschken

Zwetschkenchutney

Zwiebel

Zwiebelkonfitüre

Zwiebel-Paprika-Relish

Gegrillte Frühlingszwiebel in Öl

Sauer eingelegte Zwiebeln

Abkürzungen

Über den Autor

Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Feinkostgenießerinnen und -genießer!

In den vergangenen Jahren habe ich in unzähligen Verarbeitungskursen hunderte Rezepte vorgestellt, ausprobiert, gesehen und entwickelt. Die verschiedenen Fragen der Teilnehmer führten dazu, dass ich immer tiefer und tiefer in diese Materie eintauchte. Es öffnete sich für mich eine Welt der Gaumenfreuden und Genüsse. Wenn ich Früchte sehe und diese auch probiere, entsteht in meinen Gedanken sofort ein Rezept. Je nach Situation kann dieses süß, sauer, salzig, pikant oder auch hochgeistig ausfallen.

In den Kursen habe ich gesehen, dass die Fragen meist einen großen Bogen spannen. Selten wurden in einem „Konfitürenkurs“ nur Fragen aus diesem Bereich gestellt. Schnell war man in der Diskussion beim Likör, Kompott oder landete gar bei den Essiggurken. Ich selbst sammle alte Kochbücher und liebe es, darin zu schmökern. Diese Bücher sind unvergleichbar, sie umfassen meist alles, was mit der Küche im weitesten Sinn zu tun hat. So habe ich z.B. ein Buch vom Ende des 19. Jahrhunderts, in dem die Köche vom Töten des Tieres über sämtliche Vor-, Haupt- und Nachspeisen bis hin zum Polieren des Tafelsilbers alles nachschlagen können.

Im Bereich des Einkochens gibt es zahlreiche Bücherserien und nahezu unzählige Rezeptsammlungen. Meist muss man auch einiges in Küchen geräte und Zutaten investieren, da selten auf das eingegangen wird, was in einer Haushaltsküche vorhanden ist. Was für mich nicht zu finden war, ist ein Werk, welches sämtliche Möglichkeiten des Haltbarmachens, genauer gesagt: des Einkochens, darstellt, beschreibt sowie Rezepte zu verschiedensten Früchten liefert – und das bewältigbar mit den einfachen, im Haushalt vorhandenen Utensilien. Damit war die Idee zu diesem Buch geboren.

Dieses Buch liefert zu fast 100 Obst-, Gemüse- und Kräuterarten aus Garten, Wald und Markt eine Fülle von Rezepten. Man ist mit diesem Buch in der Lage, saisonal vorhandene Rohstoffe einzukochen. Die Köstlichkeiten für den eigenen Vorratskeller sind auch Geschenke, die eine unvergleichbar persönliche Note besitzen. Etwas zu verschenken, das einzigartig ist und das man selbst hergestellt hat, bereitet meist viel mehr Freude als ein schnell gekaufter Blumenstrauß.

Wenn Sie dieses Buch lesen, erfahren Sie Hintergründe der Haltbarkeit, bekommen Informationen, warum manche Rezepte in ihrer Grundstruktur schon seit Jahrhunderten dieselben sind, und erhalten Ideen, was man mit Früchten und Gemüse alles machen kann. Aus diesem Grund haben wir uns bei der Suche nach dem Buchtitel letztlich auf den Namen „Die Einkoch-Bibel“ geeinigt – ein Werk, das ein unverzichtbarer Begleiter in der Spezialitätenmanufaktur „Küche“ ist.

Basis all der Köstlichkeiten in diesem Buch war und ist mein Umfeld – mein bisheriger Lebensweg. Aus diesem Grund ist es mir eine Freude, mit diesem Werk allen, die mich bisher begleitet und unterstützt haben, DANKE zu sagen. Eindrücke prägen einen Menschen, und diese kann man nur sammeln, wenn man in einem abwechslungsreichen Umfeld leben und schaffen darf. Mein ganz besonderer Dank gilt hier – stellvertretend für alle – meiner Familie, meinen Tanten und Paten, die mich bei der Grundsteinlegung unterstützten und bestärkten.

Allen Leserinnen und Lesern darf ich nun viel Spaß und Freude beim Ausprobieren, Kombinieren und Genießen wünschen.

Ulrich Jakob Zeni

Rohstoffe – Qualität und Auswahl

Bei den Rohstoffen ist es das Wichtigste, nur das Beste zu verwenden. Keinesfalls sollte die Küche zu Hause zu einem Abfallverwerter degradiert werden. Voll ausgereiftes, gesundes und sauberes Obst ist die Grundlage eines hervorragenden Endproduktes.

GERUCH & GESCHMACK

Auch bei den Blüten, Kräutern oder Gewürzen ist diese Regel gültig. Rohstoffqualitäten können mit den menschlichen Sinnen sehr einfach erfasst werden: Die Augen erfassen das Aussehen und die Nase sowie die Zunge und der Gaumen erfassen den Geruch und Geschmack. Was gibt es Schöneres, als mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und die Gerüche und Geschmäcker der Gärten genießen zu können. Versuchen Sie doch einmal bewusst, mit allen Sinnen durch einen Gemüse-, Obst-, Fisch- oder Gewürzmarkt zu schlendern. Es eröffnet sich eine einzigartige Welt. Ein Feuerwerk an Sinneseindrücken wird in Ihrem Kopf entfacht.

Wir sind es nicht mehr gewöhnt, dass wir einkaufen und uns dabei auf diese Sinne verlassen. Wir werden von der Werbung zu den Aktionen geführt, ohne dabei bewusst auf die inneren Qualitäten und damit auf den Geruch und Geschmack eines Lebens- oder Genussmittels zu achten.

Bei einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung darf der Preis nicht die einzige Entscheidungsgrundlage für den Kauf sein. Vielmehr müssen wir uns wieder vermehrt auf unsere Sinne verlassen und den Genuss in den Vordergrund stellen.

Im Tierreich ist an zahlreichen Beispielen zu sehen, dass sich die Tiere bewusst das Beste auswählen. Man kann ein Tier nicht mit Aktionen verführen. Unsere Hauskatzen oder Hunde haben auch Vorlieben, was deren Futter betrifft. Die Tiere reagieren aber nicht auf Werbung, nein, es sind der Geruchs- und Geschmackssinn der Tiere und deren Instinkt.

WAHRER GENUSS

Wir Menschen müssen wieder besser darauf achten, was uns wirklich schmeckt und uns den wahren Genuss bringt. Was empfinden wir tatsächlich für qualitativ gut und was suggeriert uns die mediale Reizüberflutung?

Wie sehr sehnen Sie sich nach einem Obstgarten, in dem Sie die vollreifen, saftigen, frischen Früchte direkt von den Bäumen naschen können? Wie lecker ist es, in einem Gemüsegarten frische Karotten oder Radieschen zu knabbern?

Ja, das ist echter und unverfälschter Genuss auf höchster Ebene. Nicht jeder kann sich seinen eigenen Garten zu Hause leisten. Jeder kann aber mit seinen Sinnen aus den unzähligen Angeboten der Obstregale das Beste heraussuchen.

Beim Einkaufen macht es durchaus Sinn, auf die möglichst regionale Herkunft und die Saison der Rohstoffe zu achten.

FRISCHE ROHSTOFFE

Es sollten steht Rohstoffe bevorzugt werden, die auf kürzestem Weg, absolut frisch und vollreif in die Regale kommen. Auch bei exotischen Früchten wie z.B. Ananas oder Bananen muss auf Frische, Herkunft und die Art der Produktion geachtet werden.

FRÜCHTE DER SAISON

Heute kennt man fast keine Saisonen mehr. Erdbeeren, Birnen, Bananen und andere Früchte werden ganzjährig angeboten. Früher war zuerst die Erdbeersaison, dann die Himbeersaison, dann kamen die Heidelbeeren. Dazwischen gab es noch kurz Kirschen, später dann Zwetschken und im Herbst gab es die Birnen. Den Abschluss der heimischen Obstarten machten die Äpfel. Im Winter kamen dann Orangen und mit Anfang Dezember die Mandarinen in die Märkte.

Was ist nun aber gute Qualität und wie können wir diese erkennen?

QUALITÄTS-MERKMALE

Diese Frage ist sehr einfach zu beantworten. Wir müssen uns, wie eingangs erwähnt, nur auf unsere Sinne verlassen. Stellen Sie sich eine vollreife Erdbeere vor – glänzend rot, frisch und im Biss saftig aromatisch, zart schmelzend weich. Ja, genau das ist eine qualitativ hochwertige Erdbeere. Das ist genau das, was wir uns wünschen. Wann haben Sie eine solche Köstlichkeit das letzte Mal bewusst genossen? Vertrauen Sie mehr auf Ihre Sinne und Ihre Empfindungen und Sie werden sehen, dass die Welt voller Überraschungen steckt und die Aromen ein Feuerwerk der Sinne darstellen.

Mengenangaben bei Kräutern und anderen Zutaten

Dieses Buch wurde mit dem Gedanken zusammengestellt, dass die Rezepte zum einen einfach und zum anderen ohne spezielle Gerätschaften für jeden umsetzbar sind. Aus diesem Grund sind auch die Mengenangaben so vereinfacht, dass diese mit einfachen Küchenutensilien messbar sind.

In vielen Rezepten werden die Mengenangaben bei Blüten, Blättern und anderen Pflanzenteilen in Stück angegeben. Diese Angaben führen allerdings zu großen Abweichungen in der tatsächlichen Menge. So z.B. sind Holunderblüten je nach Herkunft unterschiedlich groß und variieren von 6–20 cm Durchmesser. In diesem Buch wurde versucht, die Angaben so genau zu machen, dass die Menge der Zutaten auch immer dieselbe ist und jeder damit arbeiten kann.

Man könnte die Angabe in Gramm machen, aber es gibt noch eine einfachere Art, die Menge von Pflanzenteilen abzumessen. In diesem Buch wird auf das Volumen zurückgegriffen. Die Pflanzenteile werden in Liter angegeben. So z.B. verwendet man beim Holunderblütensirup 1/2 Liter Blüten. Dazu nimmt man die Blütendolden des Holunders und schneidet die dicken grünen Stiele ab. Die kleinen Blütenbüschel gibt man nun locker in einen Messbecher und misst so 1/2 Liter ab. Bei Blättern wie z.B. der Pfefferminze werden die Blätter von den Stielen gezupft und locker in einem Messbecher ausgelitert. Diese Angabe hilft auch, die Menge optisch zu erfassen. Es ist leichter, sich eine Blättermenge im Volumen als im Gewicht vorzustellen.

Bei den Gewürzen werden die Angaben in diesem Buch in der Einheit von Ess- oder Teelöffeln gemacht. Man bezieht sich dazu auf die Standardgröße von Löffeln. Verwendet man etwas mehr oder weniger, stört dies im Rezept nicht wirklich. Angaben, die Zutaten in noch kleineren Mengen bezeichnen, wie z.B. „etwas“ oder „ein paar“ bedeuten, dass die jeweilige Zutat nur zum Abrunden oder Verfeinern dazugegeben wird. Hier kann man auch nach eigenem Geschmack variieren.

Gläser, Flaschen und Verschlüsse

Das Wichtigste beim Einkochen und Haltbarmachen sind Genauigkeit und Sauberkeit. Nach dem Erhitzen sind die Produkte soweit keimfrei gemacht, dass diese dann für mehrere Monate haltbar sind. Um diese Haltbarkeit auch wirklich gewährleisten zu können, ist es wichtig, dass Flaschen und Gläser grundlegende Anforderungen erfüllen. Die Schwachstelle bei den Flaschen und Gläsern sind die Verschlüsse und Deckel. Schraubverschlüsse und ebensolche Deckel haben an der Stelle, an der sie am Glas aufsitzen, einen dünnen Gummiring eingeklebt, der Garant für die Dichtheit ist. Dieser wird beim Zudrehen zusammengepresst. Bei einer Wiederverwendung kann der Gummiring nicht mehr ganz dicht abschließen, da er plattgedrückt bleibt. Verschlüsse sollte man daher nur einmal verwenden. Weckgummis und Gummiringe von Bügelflaschen sollten bei einer Wiederbefüllung ebenso erneuert werden.

VERSCHLÜSSE

Bei Flaschen mit Kunststoffdeckeln muss beim Zudrehen vorsichtig gearbeitet werden, um die Verschlüsse nicht zu überdrehen.

Auch Metallverschlüsse können durch festes Zudrehen ihre Dichtheit verlieren.

REINIGUNG

Bei den Falschen und Gläsern ist die Reinigung ein sehr wichtiger Punkt. Allfällige Verunreinigungen müssen gründlichst entfernt werden. Alleine das Auswaschen mit heißem Wasser reicht dazu nicht aus. Am besten werden die Flaschen oder Gläser mit einer Reinigungslösung befüllt und für ein paar Stunden so stehen gelassen. Nachdem das Mittel gut eingewirkt ist, entleert man die Flaschen oder Gläser und spült mit viel frischem Wasser nach, so dass keine Rückstände zurückbleiben. Im Haushalt verwendet man am einfachsten eine Lösung mit Geschirrspülmittel, welches sonst im Geschirrspüler verwendet wird.

Geschirrspülmittel haben eine sehr gute Lösekraft, so dass Flaschen und Gläser auch wirklich sauber werden.

Nachdem die Falschen und Gläser gut ausgespült worden sind, lässt man diese kopfüber austrocknen, bevor die Köstlichkeiten eingefüllt werden.

Pasteurisieren, Sterilisieren und die Abfüllung

Der Unterschied zwischen Pasteurisieren und Sterilisieren liegt in der Temperatur, mit der das jeweilige Produkt haltbar gemacht wird. Beim Pasteurisieren arbeitet man bei Temperaturen unter 100 °C und beim Sterilisieren darüber. Grundsätzlich werden Obstkonserven, Fruchtsäfte, Marmeladen oder Ähn liches pasteurisiert. Bei Gemüsekonserven und Relish wird sterilisiert, da hier keine Fruchtsäuren vorhanden sind, welche die Haltbarkeit zusätzlich unterstützen.

MIKROORGANISMEN

Die Hitzeeinwirkung tötet Mikroorganismen wie Hefen, Schimmelpilze oder Essigbakterien ab und verhindert so einen Verderb des Produktes. Je mehr Mikroorganismen vorhanden sind, desto höher muss die Temperatur sein und auch die Einwirkzeit muss dementsprechend verlängert werden. Die Verwendung von gesunden und sauberen Rohstoffen ist daher eine wichtige Basis für eine lange Haltbarkeit der Produkte.

INAKTIVIERUNG DER ENZYME

Neben der Haltbarkeit hat die Erhitzung von Obst und Gemüse eine weitere wichtige Funktion. Enzyme im Obst oder Gemüse sind dafür verantwortlich, dass die eingekochten Köstlichkeiten mehr oder weniger schnell verfärben und unansehnlich werden. Genau diese Enzyme werden durch Hitzeeinwirkung inaktiv und die Farben damit erhalten. Als Faustregel gilt, dass man Früchte zur Inaktivierung dieser Enzyme auf ca. 80 °C erhitzt. Bei Fruchtsaft reicht es aus, wenn dieser kurz auf diese Temperatur erhitzt wird. Fruchtstücke sollte man je nach Größe für ca. 5–8 Minuten leicht wallend kochen. Die Rezepte in diesem Buch sind so aufgebaut, dass die Inaktivierung der Enzyme gegeben ist.

FLASCHEN, GLÄSER & VERSCHLÜSSE

Flaschen, Gläser und Verschlüsse müssen vor dem Abfüllen nicht, wie vielfach angegeben, im Backrohr sterilisiert werden. Es reicht, wenn diese gründlich gereinigt wurden und trocken sind. Wichtig ist nur, dass das Produkt richtig heiß in die Gläser und Flaschen kommt. Zum Zeitpunkt des Verschließens soll das Füllgut noch mindestens 80 °C haben. Bei Flüssigkeiten wie Säften oder Sirup werden die Flaschen unmittelbar nach dem Füllen verschlossen und umgelegt. Durch das Umlegen der Flaschen wird der Verschluss mit der heißen Flüssigkeit benetzt, wodurch die Keime, die sich dort befinden, abgetötet werden können. Die Flaschen müssen nicht zur Gänze randvoll gemacht werden. Der kleine Luftraum, der in den Flaschen zurückbleibt, wird durch das Umlegen keimfrei gemacht.

GUT ERHITZEN

Bei Konfitüren, Marmeladen oder ähnlichen Produkten, die in Gläser abgefüllt werden, ist ein Umdrehen der Gläser nicht notwendig. Wichtig ist nur, dass das Produkt gut erhitzt in die Gläser gefüllt wird und diese sofort verschlossen werden. Beim Abfüllen ist darauf zu achten, dass sauber gearbeitet wird und keine Tropfen am Glasrand zurückbleiben. Diese könnten später zu Schimmel und dem Verderb des Produktes führen.

HALTBARKEIT

Die heiße Luft zwischen dem Produkt und dem Deckel kühlt nach dem Verschließen aus und zieht sich stark zusammen. Der jetzt entstandene Unterdruck presst den Verschluss zusätzlich auf den Glasrand und unterstützt die Haltbarkeit.

Lagerung und Haltbarkeit

Lebens- und Genussmittel haben meist ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Wie der Name schon sagt, ist dieses jenes Datum, bis zu dem das Produkt mindestens haltbar ist – bei richtiger Lagerung kann dieses jedoch deutlich überschritten werden. Dazu ist jedoch wichtig, dass man weiß, wie Lebens mittel richtig gelagert werden.

LICHT & WÄRME

Die größten Feinde der Haltbarkeit sind Licht und Wärme. Direktes Sonnenlicht zerstört Inhaltsstoffe und Farben bei Lebensmitteln. Verantwortlich dafür ist das UV-Licht. Warme Lagerbedingungen fördern Veränderungen in den Lebensmitteln und führen meist zu einem schnelleren Verderb.

Kurz gesagt ist für Lebens- und Genussmittel eine möglichst dunkle und kühle Lagerung eine wichtige Grundlage für eine entsprechende Haltbarkeit.

Die nach den Rezepten in diesem Buch hergestellten Köstlichkeiten sind rund 1 Jahr haltbar. Voraussetzung ist jedoch, dass die Rohstoffe beim Herstellen frisch waren und die Lagerung kühl und dunkel ist. Liköre und Geiste sind aufgrund des Alkoholgehaltes von mehr als 15 % vol grundsätzlich nahezu ewig haltbar. Lediglich bei Likören können sich die Farben nach ca. 8–12 Monaten verändern. Die Frische und der Fruchtgeschmack gehen nach rund 1 Jahr auch etwas verloren.

Wann ist nun ein Produkt aber wirklich verdorben?

Um den Verderb eines Produktes festzustellen, braucht man meist kein aufwändiges Labor. Es reicht aus, die eigenen Sinne einzusetzen und auf Veränderungen zu achten.

SCHIMMEL

Als Erstes ist Schimmel zu nennen. Hat sich Schimmel gebildet, so ist das Produkt zur Gänze zu entsorgen. Schimmel zeigt sich meist an der Oberfläche und ist leicht zu erkennen. In Fruchtsäften kann Schimmel auch als schneeballartige Flocke auftreten. Auch hier ist der jeweilige Saft zu entsorgen.

GASBILDUNG

Gasbildung ist meist auch leicht zu erkennen. Eine allfällige Gasbildung durch Mikroorganismen zeigt sich meist durch ein Aufwölben der Verschlüsse. Auch eine Geruchsveränderung geht meist mit der Gasbildung einher. Bei Gasbildungen haben Mikroorganismen zu arbeiten begonnen und daher sind die entsprechenden Produkte zu entsorgen.

FARB-VERÄNDERUNGEN

Farbveränderungen treten meist durch falsche Lagerung auf. Lichteinfluss verändert die Farbe von Lebensmitteln. Vor allem rote und grüne Farben reagieren sehr empfindlich auf UV-Licht. Rot wird zu einem fahlen Braun und Grün verändert sich zu einem blassen Grünoder Blaugrau. Farbveränderungen sind meist nur optische Mängel und meist könnte man die Produkte noch konsumieren. Da bekanntlich das Auge mitisst, schwindet der Genuss allerdings meist deutlich.

GESCHMACKS-VERÄNDERUNGEN

Geschmacksveränderungen werden oft durch zu lange Lagerung hervorgerufen. Bei Ölen z.B. kann man eine zu lange Lagerung am ranzigen, teilweise sogar bitteren Geschmack erkennen. Geschmacksveränderungen, die durch Mikroorganismen hervorgerufen wurden, sind meist gepaart mit Gasbildung. Produkte, die dem Geschmack nicht mehr entsprechen bzw. im Laufe der Lagerung bitter geworden sind, sollten unbedingt entsorgt werden.

Grundsätzlich denke ich, produziert man all diese Köstlichkeiten, um sie zu genießen und daher sollte man diese auch konsumieren und nicht nur für die Vorratskammer herstellen.

Zucker und Zuckerarten

WEISSER ODER BRAUNER ZUCKER?

Bei der Verwendung von Zucker in Einkochprodukten entstehen oft große Diskussionen. Vielfach herrscht der Glaube vor, dass braune Zuckerarten gesünder sind als weiße. Es kommt sogar vor, dass manche der Ansicht sind, dass Zuckeraustauschstoffe noch gesünder sind und verwenden daher diese. Fakt ist, dass weißer Zucker, wie wir ihn aus dem Handel kennen, reine Saccharose ist. Die meisten braunen Zucker werden nachträglich mit Melasse eingefärbt, da es um vieles einfacher ist, diese einzufärben als den Zuckergewinnungsprozess in der Mitte abzubrechen. Der Vorteil von braunem Zucker ist, dass dieser einen leichten Karamellgeschmack mitsichbringt. In den Rezepten wird dieser Karamellgeschmack teilweise durch leichtes Karamellisieren von weißem Zucker und anschließendem Ablöschen erreicht. In manchen Fällen greifen wir auch auf braunen Zucker zurück.

In den meisten Rezepten verwenden wir allerdings weißen Zucker, sogenannten Kristallzucker, welcher im Handel auch in Bioqualität erhältlich ist. Kristallzucker hat den Vorteil, dass die Aromen der Früchte und Gewürze voll zur Geltung kommen – ohne jeglichen Karamellgeschmack.

ALTERNATIVEN

Es ist möglich, den angegebenen Kristallzucker gegen Biozucker oder gar Rohrzucker auszutauschen. Die Süßkraft der meisten dieser Zuckerarten ist jedoch geringer als jene des üblichen Kristallzuckers. Es kann daher sinnvoll sein, den Zuckeranteil entsprechend anzupassen und nach oben zu korrigieren.

GELIERZUCKER

Beim Gelierzucker sollte man immer auf die Zutatenliste am Zucker achten. Hier sind nicht selten chemische Konservierungsmittel aufgelistet, welche vor allem bei den 2:1 und 3:1 Gelierzuckern die Haltbarkeit des Produktes gewährleisten. Es muss jeder selbst für sich entscheiden, ob etwas weniger Zucker mit dem Einsatz von chemischen Konservierungsmitteln in den selbst erzeugten Köstlichkeiten gerechtfertigt werden kann.

Kandieren

Das Kandieren ist eine der aufwändigsten Varianten, Früchte zu konservieren. Selbst kandierte Früchte sind jedoch eine ganz besondere Köstlichkeit und entschädigen für die in Kauf genommenen Mühen. Vor allem für Kinder sind kandierte Früchte eine besondere Süßigkeit, die selbst gemacht am besten schmeckt. Es können nahezu alle Früchte kandiert werden: Äpfel, Birnen, Zwetschken, Trauben und auch die Exoten wie Mangos, Ananas oder Zitrusfrüchte. Kandieren ist keine Aufgabe, die man an einem Nachmittag erledigen kann, da die Früchte über mehrere Tage in Zuckerlösung eingelegt werden müssen.

Für das Kandieren muss als Basis eine Zuckerlösung hergestellt werden. Diese Basis ist bei allen Früchten dieselbe. Diese Zuckerlösung zieht den Saft aus den Früchten und lagert den Zucker in die Früchte ein. Damit werden die Früchte vom Zucker gesättigt und dieser bindet die Flüssigkeit so fest, dass sich Schimmelpilze nicht mehr ansiedeln können. Beim Lagern muss darauf geachtet werden, dass keine Luftfeuchtigkeit zu den kandierten Früchten kommt.

ZUTATEN: 1 L WASSER ODER FRUCHTSAFT * SAFT VON 1 ZITRONE * 1 KG ZUCKER * DIVERSE FRÜCHTE

Im 1. Schritt wird die Flüssigkeit so lange erhitzt, bis sie zu kochen beginnt. Nun wird der Zucker eingerührt und der Zitronensaft dazugegeben. Anschließend kocht man so lange weiter, bis die Zuckerlösung Fäden zieht. Jetzt die Lösung auf ca. 20 °C auskühlen lassen und dann über die zu kandierenden Früchte gießen. Nach 24 Stunden werden die Früchte abgeseiht. Im 2. Schritt wird die Zuckerlösung abermals gut aufgekocht, bis diese wieder Fäden zieht. Jetzt lässt man die Lösung auf ca. 40 °C auskühlen, bevor man sie erneut über die Früchte gießt. Nach weiteren 24 Stunden werden die Früchte wieder aus der Lösung genommen. Nun wird die Zuckerlösung ein 3. Mal erhitzt und so lange gekocht, bis diese wiederum Fäden zieht. Dieses Mal lässt man die Zuckerlösung auf ca. 80 °C auskühlen, bevor man die Früchte wieder damit übergießt. Nach gut 24 Stunden werden die Früchte nun das letzte Mal aus der Zuckerlösung genommen und man lässt sie abschließend gut abtrocknen.

Wichtig ist, dass die Früchte wirklich zur Gänze, bis in den Kern hinein, kandiert sind. Nur so sind sie dann auch gut 1 Jahr haltbar. Zur Lagerung werden die kandierten Früchte in Frischhalteboxen gefüllt und luftdicht verschlossen.

Um festzustellen, dass die Früchte bis in den Kern kandiert sind, muss man 1 Stück (möglichst das größte) in der Mitte teilen. Erst dann sieht man, wie weit der Zucker in die Frucht eingezogen ist. Sollte es der Fall sein, dass der Zucker noch nicht zur Gänze eingezogen ist, wiederholt man den 3. Schritt des Kandierens weitere 2–3 Mal.

Geliermittel, deren Anwendung und Vorteile

Das Geliermittel hat die Aufgabe, im eingekochten Produkt ein Gelgitter zu erzeugen, welches das Wasser einschließt – dadurch wird z.B. die Konfitüre stichfest und haltbar gemacht.

Die meisten unserer Früchte enthalten natürliches Pektin, manche mehr und manche weniger davon. Für die Wirkung des Pektins ist auch der Säuregehalt der jeweiligen Frucht maßgeblich. Früchten mit wenig Säure oder solchen, bei denen die Säure durch andere Inhaltsstoffe in ihrer Wirkung gemindert wird, muss Säure zugegeben werden. Das kann z.B. in Form von Zitronensäure oder auch durch Zitronensaft erfolgen.

Früchte, die viel Pektin enthalten, erkennt man auch oft daran, dass das Fruchtfleisch fest und hart ist. Auch grüne, unreife Früchte haben viel eigenes Pektin. In diesem Fall ist eine zusätzliche Zugabe nicht unbedingt erforderlich. Als Beispiel kann man hier Quitten, schwarze Johannisbeeren oder grüne Äpfel anführen.

GELIERZUCKER

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Gelierzucker 2:1 oder 3:1 enthalten zusätzlich meist noch chemische Konservierungsmittel, welche dann die Haltbarkeit des Produktes gewährleisten, da ja der Zuckeranteil, welcher eigentlich die Haltbarkeit sichert, deutlich reduziert ist.