SEIN WORT – MEINE WELT
Die Studienbibel für das 21. Jahrhundert
Original published from the Study Helps from The Modern Life Study Bible
Copyright © 2014 by Thomas Nelson Inc.
Published by arrangement with Thomas Nelson Inc., a subsidiary of Harper Collins
Christian Publishing, Inc., Grand Rapids, Michigan 49530
All rights reserved. This licensed Work published under license.
Hinweise zu Übersetzern und zitierten Werken siehe Seite 2111.
2. Auflage 2018
Textstand (TS) 30
© 2016 SCM R. Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH
Max-Eyth-Straße 41, 71088 Holzgerlingen
Internet: www.scm-brockhaus; E-Mail: info@scm-verlag.de
Elberfelder Bibel
Die Arbeit an der Elberfelder Bibel wird von einer ständigen Kommission begleitet,
die Verbesserungen vornimmt. Das Ergebnis wird jeweils als nummerierte Textstandsangabe
im Impressum nachgewiesen.
© für den Bibeltext der Revidierten Elberfelder Übersetzung:
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R. Brockhaus
In der SCM Verlagsgruppe GmbH Witten/Holzgerlinen
Umschlaggestaltung: Dietmar Reichert, Dormagen
Satz: τ-leχιs, Heidelberg
ISBN 978-3-417-22973-8 (E-Book)
ISBN 978-3-417-25533-1 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book:
Satz & Medien Wieser, Stolberg
Vorwort
Hinweise zu den Kurzbiografien
Willkommen zu Sein Wort – meine Welt
Die Übersetzung der Elberfelder Bibel
Ein Glaube für heute
Das Alte Testament
1. Mose
Einführung
Bibeltext
2. Mose
Einführung
Bibeltext
3. Mose
Einführung
Bibeltext
4. Mose
Einführung
Bibeltext
5. Mose
Einführung
Bibeltext
Josua
Einführung
Bibeltext
Richter
Einführung
Bibeltext
Rut
Einführung
Bibeltext
1. Samuel
Einführung
Bibeltext
2. Samuel
Einführung
Bibeltext
1. Könige
Einführung
Bibeltext
2. Könige
Einführung
Bibeltext
1. Chronik
Einführung
Bibeltext
2. Chronik
Einführung
Bibeltext
Esra
Einführung
Bibeltext
Nehemia
Einführung
Bibeltext
Ester
Einführung
Bibeltext
Hiob
Einführung
Bibeltext
Die Psalmen
Einführung
Bibeltext
Die Sprüche
Einführung
Bibeltext
Der Prediger
Einführung
Bibeltext
Das Hohe Lied
Einführung
Bibeltext
Jesaja
Einführung
Bibeltext
Jeremia
Einführung
Bibeltext
Die Klagelieder
Einführung
Bibeltext
Hesekiel
Einführung
Bibeltext
Daniel
Einführung
Bibeltext
Hosea
Einführung
Bibeltext
Joel
Einführung
Bibeltext
Amos
Einführung
Bibeltext
Obadja
Einführung
Bibeltext
Jona
Einführung
Bibeltext
Micha
Einführung
Bibeltext
Nahum
Einführung
Bibeltext
Habakuk
Einführung
Bibeltext
Zefanja
Einführung
Bibeltext
Haggai
Einführung
Bibeltext
Sacharja
Einführung
Bibeltext
Maleachi
Einführung
Bibeltext
Was zwischen dem Alten und dem Neuen Testament geschah
Das Neue Testament
Das Evangelium von Matthäus
Einführung
Bibeltext
Das Evangelium von Markus
Einführung
Bibeltext
Das Evangelium von Lukas
Einführung
Bibeltext
Das Evangelium von Johannes
Einführung
Bibeltext
Apostelgeschichte
Einführung
Bibeltext
Der Brief an die Römer
Einführung
Bibeltext
Der erste Brief an die Korinther
Einführung
Bibeltext
Der zweite Brief an die Korinther
Einführung
Bibeltext
Der Brief an die Galater
Einführung
Bibeltext
Der Brief an die Epheser
Einführung
Bibeltext
Der Brief an die Philipper
Einführung
Bibeltext
Der Brief an die Kolosser
Einführung
Bibeltext
Der erste Brief an die Thessalonicher
Einführung
Bibeltext
Der zweite Brief an die Thessalonicher
Einführung
Bibeltext
Der erste Brief an Timotheus
Einführung
Bibeltext
Der zweite Brief an Timotheus
Einführung
Bibeltext
Der Brief an Titus
Einführung
Bibeltext
Der Brief an Philemon
Einführung
Bibeltext
Der Brief an die Hebräer
Einführung
Bibeltext
Der Brief von Jakobus
Einführung
Bibeltext
Der erste Brief von Petrus
Einführung
Bibeltext
Der zweite Brief von Petrus
Einführung
Bibeltext
Der erste Brief von Johannes
Einführung
Bibeltext
Der zweite Brief von Johannes
Einführung
Bibeltext
Der dritte Brief von Johannes
Einführung
Bibeltext
Der Brief von Judas
Einführung
Bibeltext
Offenbarung
Einführung
Bibeltext
Schlüsselstellen des Neuen Testaments
Maße; Gewichte und Geld
Verzeichnis der Kurzbiografien
Verzeichnis der Personenprofile
Verzeichnis der Ortsprofile
Themenregister
Verzeichnis der Berufe und Tätigkeiten in der Bibel
Lexikalischer Anhang
Bibellesepläne
Abkürzungen
Nachweise
Register der farbigen Karten
Farbtafeln und -karten
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Vorwort
Auf den Seiten der Bibel begegnen wir wirklichen Menschen. Sie hatten an ihrem Ort und zu
ihrer Zeit Probleme zu bewältigen, die alle Menschen zu allen Zeiten betreffen. Vom Anfang der Welt im 1. Buch Mose bis in die Zeit Jesu und der Apostel im Neuen Testament hofften die großen und kleineren Akteure der Bibel darauf, dass Gott sie durch das Drama des Lebens führen wird. Sie verliebten sich und gründeten Familien, hatten Freunde und Feinde, arbeiteten in ihrem Beruf, feierten Feste und standen weinend vor Gräbern. Die Menschen aus der Zeit der Bibel kämpften mit korrupten Regierungen und dem Erwartungsdruck ihrer Umgebung. Sie erlebten (zum Teil selbst verschuldete) Kriege, Hungersnöte, Seuchen und Umweltkatastrophen. Die Welt, in der sie lebten, war nicht viel anders als unsere Welt heute – kompliziert, schwierig und oft verfahren.
Die Menschen der Bibel waren alles andere als vollkommen, und doch erlebten sie hautnah, wie Gott sich ihnen in konkreten Situationen offenbarte. Sie entdeckten, dass er der Herr der ganzen Welt und ihrer ganzen Geschichte ist. Ihnen wurde klar, dass sie seine Geschöpfe sind, als sein Bild erschaffen und dazu berufen, Spiegel seiner Heiligkeit zu sein. Gott lehrte sie, vor Problemen und Feindschaft nicht davonzulaufen. Wo es dunkel war, sollten sie Lichter sein, Hungernden sollten sie Speise und Trank geben, wo das Böse sich zeigte, sollten sie es mit Gutem überwinden.
Wie die heutigen Christen, so mühten sich auch diese Glaubenden von damals darum, in den Wegen des Gottes zu gehen, der so unendlich viel größer ist als sie. Sie fragten sich, wer er war, wie man seinen Willen erkannte und was für eine Rolle sie in seinem Plan spielten. Sie kämpften um den Zusammenhalt ihrer Gesellschaft und rangen um den Wert des Menschen. Es gab kaum einen Tag, an dem Gottes Leute nicht mit wirtschaftlichen, politischen und ethnischen Spannungen konfrontiert waren.
Ihre Geschichte ist auch unsere Geschichte. Wenn wir versäumen, sie zu lesen, werden wir nicht erkennen, was Gott uns darüber zeigen will, wie wir heute, im 21. Jahrhundert, unseren Glauben ausleben können. Die Geschichten der Bibel zeigen uns Wahrheiten über das Leben mit Gott, die uns allen miteinander gelten. Die Brücken zwischen der Bibel und dem heutigen Leben – wir brauchen sie nicht zu bauen. Sie sind längst da; wir müssen nur unsere Augen öffnen, um sie zu sehen.
Gott lädt jeden Menschen auf dieser Erde ein, bei seinem großen Werk mitzumachen. Es ist ein Auftrag, der Einzelne und Familien, Staaten und Gesellschaften, ja die ganze Welt meint. Als Jesus seinen Jüngern befahl: »Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung!« (Mk 16,15), forderte er uns zu einem Glauben auf, der alle Bereiche unseres Lebens umfasst – nicht nur die persönliche Erlösung, sondern Gerechtigkeit zum Anfassen und Gnade ohne Grenzen und Vorurteile.
Diese Bibel eignet sich sowohl für Ihr persönliches Bibelstudium als auch für den Gebrauch in Hauskreisen, Gemeindegruppen etc. Hinter ihr steht ein Team von Theologen, Autoren, Redakteuren und Grafikern, die von der Wahrheit der Bibel und ihrer Bedeutung für unser Leben heute zutiefst überzeugt sind. Es ist unser Gebet, dass Sein Wort – meine Welt. Die Studienbibel für das 21. Jahrhundert Ihnen das Rüstzeug geben wird, Gott Schritt für Schritt nachzufolgen, wohin er Sie auch führt. Wir sind zuversichtlich, dass er Ihnen zeigen wird, wie Sie Ihren Glauben neu ausleben und konkret werden lassen können, sodass Sie ein Stück von Gottes Herrlichkeit in Ihre Umgebung tragen.
Kevin Johnson
Mitherausgeber
Hinweise zu den Kurzbiografien
Die 66 Kurzbiografien, die in diese Bibel aufgenommen wurden, bieten eine bunte Vielfalt von Lebensentwürfen, die jeweils für einen oder mehrere Aspekte christlichen Glaubens und Handelns charakteristisch sind. Sie wurden zu dem Zweck aufgenommen, die vielfältigen, auf das Leben als Christ in der modernen Welt bezogenen Anregungen dieser Studienbibel praktisch werden zu lassen und diesbezüglich Vorbilder sowie Impulse zur Umsetzung anzubieten. Gegenüber dem englischen Original wurden dabei eine ganze Reihe hierzulande unbekannter oder weniger bekannter Personen ausgetauscht und entsprechend dem Anliegen der Studienbibel durch Personen aus dem europäischen christlichen Spektrum ersetzt.
Für manchen mag die getroffene Auswahl nicht in jedem Fall den Kriterien entsprechen, die er dafür setzen würde. Es ging den Autoren dieser Studienbibel aber darum, die Umsetzbarkeit christlichen Glaubens – gleich welcher Prägung oder Konfession – in alle Bereiche des Lebens und auf allen Ebenen gesellschaftlicher Realität deutlich werden zu lassen. Dieses vorrangige Ziel lag der Auswahl der Personen auch für die deutschen Herausgeber zugrunde.
Aus Platzgründen mussten sich die Lebensbilder auf Wesentliches beschränken. Daher kommen darin natürlich nicht sämtliche Aspekte zum Tragen, die im Leben der jeweiligen Persönlichkeit eine Rolle gespielt haben. Auf die Darstellung möglicher Schattenseiten, die mit manch einer Person verbunden sein könnten, wurde weitgehend verzichtet, ohne solche in Abrede stellen zu wollen. Sie sind aber im Rahmen dieser Studienbibel ohne Belang. Es wird unschwer erkennbar sein, worin jeweils das Vorbildliche oder Herausfordernde in der Lebensgeschichte der betreffenden Personen besteht.
Abkürzungen
Altes Testament
Das 1. Buch Mose (Genesis) . . . 1Mo
Das 2. Buch Mose (Exodus) . . . 2Mo
Das 3. Buch Mose (Levitikus) . . . 3Mo
Das 4. Buch Mose (Numeri) . . . 4Mo
Das 5. Buch Mose (Deuteronomium) . . . 5Mo
Das Buch Josua . . . Jos
Das Buch der Richter . . . Ri
Das Buch Rut . . . Rt
Das 1. Buch Samuel . . . 1Sam
Das 2. Buch Samuel . . . 2Sam
Das 1. Buch der Könige . . . 1Kö
Das 2. Buch der Könige . . . 2Kö
Das 1. Buch der Chronik . . . 1Chr
Das 2. Buch der Chronik . . . 2Chr
Das Buch Esra . . . Esr
Das Buch Nehemia . . . Neh
Das Buch Ester . . . Est
Das Buch Hiob . . . Hi
Die Psalmen . . . Ps
Die Sprüche . . . Spr
Der Prediger . . . Pred
Das Lied der Lieder (Das Hohe Lied) . . . Hl
Der Prophet Jesaja . . . Jes
Der Prophet Jeremia . . . Jer
Die Klagelieder . . . Kla
Der Prophet Hesekiel (Ezechiel) . . . Hes
Der Prophet Daniel . . . Dan
Der Prophet Hosea . . . Hos
Der Prophet Joel . . . Joe
Der Prophet Amos . . . Am
Der Prophet Obadja . . . Ob
Der Prophet Jona . . . Jon
Der Prophet Micha . . . Mi
Der Prophet Nahum . . . Nah
Der Prophet Habakuk . . . Hab
Der Prophet Zefanja . . . Zef
Der Prophet Haggai . . . Hag
Der Prophet Sacharja . . . Sach
Der Prophet Maleachi . . . Mal
Neues Testament
Das Evangelium nach Matthäus . . . Mt
Das Evangelium nach Markus . . . Mk
Das Evangelium nach Lukas . . . Lk
Das Evangelium nach Johannes . . . Joh
Die Apostelgeschichte . . . Apg
Der Brief an die Römer . . . Röm
Der 1. Brief an die Korinther . . . 1Kor
Der 2. Brief an die Korinther . . . 2Kor
Der Brief an die Galater . . . Gal
Der Brief an die Epheser . . . Eph
Der Brief an die Philipper . . . Phil
Der Brief an die Kolosser . . . Kol
Der 1. Brief an die Thessalonicher . . . 1Thes
Der 2. Brief an die Thessalonicher . . . 2Thes
Der 1. Brief an Timotheus . . . 1Tim
Der 2. Brief an Timotheus . . . 2Tim
Der Brief an Titus . . . Tit
Der Brief an Philemon . . . Phim
Der Brief an die Hebräer . . . Hebr
Der Brief des Jakobus . . . Jak
Der 1. Brief des Petrus . . . 1Petr
Der 2. Brief des Petrus . . . 2Petr
Der 1. Brief des Johannes . . . 1Jo
Der 2. Brief des Johannes . . . 2Jo
Der 3. Brief des Johannes . . . 3Jo
Der Brief des Judas . . . Jud
Die Offenbarung . . . Offb
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Willkommen zu Sein Wort – meine Welt
Die Studienbibel für das 21. Jahrhundert
Was ist die Grundidee dieser Studienbibel? Sie will dem Leser zeigen, was die Rolle des Christen in der Welt ist und wie das Wort Gottes, das im Leben eines Menschen lebendig ist, das Leben anderer Menschen verändern kann. Jesus hat gesagt: »Hierin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet« (Joh 15,8). Die Informationen und Erklärungen in dieser Studienbibel erhellen Kontext und Bedeutung der biblischen Texte und helfen dem Leser damit, diese auf sein Leben und seine Welt heute anzuwenden. Die Welt, in der wir leben, erwartet von uns, dass wir handeln, geben und uns einbringen. Gottes Wort befähigt uns, genau dies zu tun.
Die Bibel verstehen
Sein Wort – meine Welt. Die Studienbibel für das 21. Jahrhundert enthält Tausende von Artikeln, Karten, Illustrationen, Tabellen und anderen Hilfen, die die Personen, Orte und Kulturen der Bibel erhellen und die biblische Botschaft herausarbeiten. Historischer Hintergrund und auch zeitlose Wahrheiten und Themen der Texte werden untersucht, um ein besseres Verstehen zu ermöglichen.
Die Bibel anwenden
Ein vertieftes Verständnis der Bibel gibt uns Anstöße, unseren Glauben in die Praxis umzusetzen. Diese Studienbibel untersucht, wie wir Gottes Wort auf unseren Alltag anwenden können, insbesondere im Blick auf Gesellschaft und soziale Gerechtigkeit. Kurzbiografien von 66 Personen aus aller Welt, allen Epochen und allen sozialen Schichten illustrieren, wie man mit Gott die Welt verändern kann.
Selbstständig denken
Sein Wort – meine Welt. Die Studienbibel für das 21. Jahrhundert will Anstöße zum selbstständigen Denken geben. Die Artikel sind als allgemeine Orientierungshilfen gedacht und nicht als verbindliche Antwort auf alle theologischen Einzelfragen. Manchmal nennen sie mehrere mögliche Antworten, manchmal betonen sie die allgemeine Bedeutung des Textes und nicht die Details. Immer aber wird der Leser zum Nachdenken über seinen Glauben ermutigt.
Grundthemen
Kulturen kommen und gehen, die großen Themen und Herausforderungen bleiben. Die Grundthemen, die wir in der Bibel, ja in der ganzen Welt finden, prägen auch unser heutiges Leben. Sein Wort – meine Welt. Die Studienbibel für das 21. Jahrhundert behandelt die folgenden wichtigen Themenbereiche:
Beziehungen
Wir leben heute in lokalen und globalen, physischen und virtuellen Beziehungen und Strukturen. Beziehungen waren bereits von Anfang an ein Kernthema für das Volk Gottes. Gottes Wort bekräftigt und beantwortet unser Bedürfnis nach Gemeinschaft.
Arbeit
Für viele Menschen heute ist ihr Beruf der wichtigste Lebensbereich. Er beeinflusst Wohnort, Lebensstil, ja sogar den Freundeskreis. Die Bibel hat viel über Arbeit und Arbeitsplatz zu sagen.
Staat und Gesellschaft
Das Eintreten für soziale Gerechtigkeit ergibt sich aus dem biblischen Gebot der Nächstenliebe (Mt 22,39). Die Bibel zeigt auch, wie der Christ sich zur Regierung verhalten sollte, wie Jesus mit den politischen Mächten seiner Zeit umging und wie die frühe Kirche in einem immer feindseligeren politischen Klima nicht nur überlebte, sondern aufblühte.
Wirtschaft
Im Zeitalter der Globalisierung haben staatliche Wirtschaftspolitik und persönliche finanzielle Entscheidungen Folgen für alle. Die Bibel gibt uns klare Richtlinien zu Reichtum, Geld, Werten, Dienst, sozialer Verantwortung und Umwelt.
Ethik
Die moderne Welt kann schnell alle Maßstäbe infrage stellen. Hier bietet Gottes unwandelbares Wort uns einen festen Maßstab für »recht« und »unrecht«, ethisches Verhalten sowie persönliche Echtheit und Glaubwürdigkeit.
Volksgruppen
Wir leben in einer ethnisch konfliktträchtigen Welt. Die ersten Christen entdeckten, dass das Evangelium enorme Konsequenzen für das Zusammenleben mit Menschen anderer Kulturen hat.
Kirche und Gemeinde
Die christliche Gemeinde steht heute vor außergewöhnlichen Chancen und kritischen Weichenstellungen. Ein Blick in die Anfänge der Kirche im 1. Jahrhundert kann uns wertvolle Hilfen für ihre Rolle im 21. Jahrhundert geben.
Laienchristen
Die moderne Welt ist voll von gewöhnlichen Menschen, die Außergewöhnliches leisten. Jeder Christ, auch wenn er kein kirchlicher »Profi« ist, kann diese Welt verändern, wenn er seine Chancen und seine Verantwortung vor Gott wahrnimmt.
Familie
Mit großem Realismus gibt Gottes Wort uns die Mittel an die Hand, in einer gefallenen Welt gesunde Ehen und Familien aufzubauen.
Stadt
Zum ersten Mal in der Geschichte leben heute mehr Menschen in städtischen Ballungszentren als auf dem Land, und die Kirche muss sich dem stellen. Doch viele Christen haben ein negatives Bild von der Stadt. Wenn wir das Neue Testament lesen, sehen wir, dass das Evangelium sich vor allem über die damaligen städtischen Zentren ausbreitete. Dies kann auch heute geschehen.
Zeugnis und Mission
Mission – Christen wie Nichtchristen tun sich heute schwer damit. Doch Jesus trug seinen Jüngern auf, das Evangelium in alle Welt zu tragen. Die Bibel gibt uns wertvolle Hilfen, wie wir diesen Auftrag auf eine gewinnende, sensible und wirkungsvolle Art ausführen können.
Gott kennen und dienen
Jesus kam in die Welt, damit wir Gott kennenlernen können – nicht bloß als Kopfwissen, sondern im Rahmen einer persönlichen Beziehung zu ihm. Die Studienhilfen in dieser Bibel wollen dem Leser helfen, das zu erfahren, worum Jesus in Johannes 17,3 betet: »dass sie dich, den allein wahren Gott … erkennen.«
Persönlich im Glauben wachsen
Die Bibel betont stark die öffentliche Seite des Glaubens. Aber in der Welt »draußen« für Gott leben kann ich nur, wenn ich mein ganz persönliches Verhältnis zu ihm pflege. Mittel, dieses Verhältnis zu pflegen und auszubauen, sind u. a. Gebet, Bibelstudium, Einkehr und Besinnung sowie Fasten.
Umwelt
Zu oft betrachten wir die Erde und ihre Ressourcen als Selbstbedienungsladen und nicht als anvertraute Gabe. Gott hat uns auf diesen Planeten gesetzt, damit wir ihn pflegen und bewahren, und wird einmal dafür Rechenschaft von uns fordern.
Hilfen zum Bibelstudium
Hier ein Überblick über die Hilfen zum Bibelstudium, die diese Studienbibel Ihnen bietet. Wichtig sind auch die Register am Ende des Buches.
Einführungen in die biblischen Bücher
Jedes biblische Buch beginnt mit einer Kurzeinführung, die wichtige Informationen zu Autor, Entstehungszeit, Inhalt, Personen und wichtigen Themen gibt. Ergänzt wird jede Einführung durch einen griffigen »Untertitel« für das Buch.
»Fokus«-Artikel
Die »Fokus«-Artikel entfalten den Gehalt bestimmter Bibelverse. Sie wollen dem Leser helfen, diese Schriftstellen auf die Welt, in der wir heute leben, anzuwenden.
»Hintergrund«-Artikel
Diese Artikel bieten Hintergrundinformationen über einen Textabschnitt bzw. seinen kulturellen Kontext. Je mehr wir über den historisch-kulturellen Hintergrund einer Bibelstelle wissen, umso besser können wir sie verstehen.
Wichtige Personen
Zu den Zugängen zum biblischen Text, die diese Studienbibel bietet, gehören auch Kurzprofile wichtiger Personen der Bibel. Es handelt sich nicht um Biografien, sondern um Zusammenfassungen, was der Text uns ausdrücklich über eine Person sagt, ferner was wir aus dem Text indirekt über sie herausfinden können und schließlich was wir aus anderen Quellen über sie wissen.
Wichtige Orte
Viele Orte aus biblischer Zeit sind dem heutigen Leser unbekannt. Doch wenn wir uns die Geografie der Bibel anschauen, entdecken wir, dass die damalige Welt gar nicht so viel anders war als unsere heutige Welt. Die Ortsbeschreibungen stellen den betreffenden Ort auf der Landkarte dar und bieten Informationen über ihn und über das Leben der Menschen, die dort wohnten.
Kurzbiografien
Die Kurzbiografien umfassen jeweils eine Buchseite und sind so in diese Bibel eingefügt, dass sie thematisch passen. Sie erzählen die Geschichten von 66 Menschen, die Herausforderungen des Glaubens in ihrem Leben umgesetzt haben. Diese Menschen kommen aus aller Welt, allen Epochen und allen gesellschaftlichen Schichten. Wie alle Menschen waren auch sie nicht ohne Fehler und Schwächen, doch sie handelten aufgrund ihres Glauben an Gott und aufgrund seines Wortes, und zwar auf eine Art, die die Welt veränderte und die auch uns Ansporn und Vorbild sein kann.
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Die Übersetzung der Elberfelder Bibel
Die Elberfelder Bibel ist eine traditionsreiche Übersetzung, die von Anfang an das Ziel hatte, die alt- und neutestamentlichen Grundtexte so genau und zuverlässig wie möglich zu übersetzen. Die erste vollständige Ausgabe erschien 1871 in Wuppertal-Elberfeld (daher der Name »Elberfelder Bibel«). Von 1885 bis 1934 wurde der Text immer wieder durchgesehen. Revisionen wurden 1974 (NT), 1985 (AT) und 2006 vorgenommen. Seitdem arbeitet eine Bibelkommission an weiteren Verbesserungen, die sich in verschiedenen »Textständen« niederschlagen. Die vorliegende Bibelausgabe bietet den Textstand (TS) 30.
Sprachgewohnheiten ändern sich schnell; und auch wenn eine grundtextorientierte Bibel wie die Elberfelder Bibel hier nicht jeder Mode folgen kann, so gibt es doch manchen Wandel im Sprachverständnis, dem eine Bibelübersetzung Rechnung tragen muss. Es gibt Begriffe, die veralten, und Ausdrucksweisen, die einer nachwachsenden Generation nicht nur fremdartig, sondern auch unnötig unverständlich klingen. Auch im Blick auf die geistlich-theologische Reflexion der Bibeltexte sind im Laufe der Zeit neue Erkenntnisse hinzugekommen. Sie betreffen sowohl sprachwissenschaftliche als auch kulturhistorische Begebenheiten. Gelegentlich wurde auch im zeitlichen Abstand festgestellt, dass sich die einmal gewählte Übersetzung noch präzisieren ließ. Das waren Anlässe und Leitmotive der zurückliegenden Revisionen.
Textgrundlage
Dem Neuen Testament liegt die 26. Auflage des Novum Testamentum Graece, herausgegeben von E. Nestle und K. Aland, zugrunde. Die wenigen Neuerungen in der Textgestalt, die sich aus der 28. Auflage ergeben, wurden zur Kenntnis genommen. An einigen Stellen, wo die ältesten und besten griechischen Handschriften eindeutig für eine andere als eine früher abgedruckte Lesart sprachen, folgt die Textgestalt der Elberfelder Bibel nun diesen Handschriften. An anderen Stellen, wo gute Gründe für die Beibehaltung der bisherigen Lesart sprachen, wurde nur in einer Fußnote auf die jeweils abweichende Lesart hingewiesen. Dieses Verfahren gilt auch künftig: Die Elberfelder Bibel richtet sich nach der jeweils neuesten Auflage des Nestle-Aland, behält sich aber Abweichungen vor.
Besondere Probleme stellten sich im Alten Testament. Der gültige hebräische Text (der sog. Masoretische Text) ist durch die lange Zeit der Überlieferung, in der immer eine Handschrift von der anderen abgeschrieben wurde, an mehreren Stellen so entstellt, dass der ursprüngliche Sinn nicht mehr mit Sicherheit festgestellt werden kann. Der naheliegenden Versuchung, den hebräischen Text hier einfach durch sogenannte Konjekturen (= Vermutungen) zu verändern, wie es viele andere Übersetzungen getan haben, ohne dass der Leser dies nachprüfen kann, wurde widerstanden. Für die Elberfelder Übersetzung des Alten Testaments gelten hier drei Grundregeln:
Es wird der gültige hebräische Text übersetzt, der sogenannte Masoretische Text. Abweichende Lesarten oder Varianten, die auf einer der frühen Übersetzungen (z. B. der LXX) beruhen, werden in den Anmerkungen angegeben.
Weicht die Übersetzung von dieser Regel ab, wird die Version des Masoretischen Textes in einer Anmerkung angegeben, sodass der Leser die Möglichkeit der Nachprüfung hat.
Derartige Abweichungen vom Masoretischen Text werden so gering wie möglich gehalten.
Anmerkungen zum Bibeltext
Die Anmerkungen zum Bibeltext sollen dem Bibelleser da, wo es sinnvoll ist, den Grundtext noch näher bringen, als eine bloße Übersetzung das kann. Meist handelt es sich um einen der drei folgenden Anmerkungstypen:
Andere Lesarten: Die Bibel ist uns in Hunderten von Handschriften erhalten, die an einigen Stellen voneinander abweichen (»Lesarten«). Meist lässt sich die echte, d. h. der ursprüngliche Text leicht herausfinden. Gelegentlich ist jedoch die Entscheidung, welche von zwei oder drei Lesarten die älteste ist, nicht eindeutig zu treffen. Dann steht in der Anmerkung: »andere Handschr. lesen …«, oder: »nach anderer Lesart …« bzw. ein Hinweis auf eine der frühen Übersetzungen. Beispiele: Ps 23,6 Anm. 2; Ps 24,6 Anm. 6; Mk 16,20 Anm. 2; 1Kor 14,38 Anm. 1.
Andere Übersetzungsmöglichkeiten: Manchmal lässt sich die Grundbedeutung eines Wortes nicht in die Übersetzung aufnehmen. Gelegentlich hat ein Wort auch mehrere deutsche Entsprechungen, von denen an der betreffenden Textstelle aber nur eine in der Übersetzung stehen kann. Hier wird dann in der Anmerkung oft auf die andere (bzw. die wörtliche) Übersetzungsmöglichkeit hingewiesen. Beispiele: Ps 73,10 Anm. 8; Ps 120,7 Anm. 5; 1Kor 7,2 Anm. 6; Phil 2,6 Anm. 12.
Kurze Worterklärungen, die zum Verständnis des Zusammenhangs notwendig sind. Beispiele: Mt 14,25 Anm. 2; 1Kor 13,12 Anm. 5.
Verweisstellen
Ein besonderes Kennzeichen der Elberfelder Bibel sind die biblischen Verweisstellen, von denen es mehr als 20 000 gibt. Diese reichhaltige Ausstattung des Bibeltextes ist einzigartig. Es lohnt sich, den einzelnen Verweisen nachzugehen und untereinander verwandte Aussagen in der ganzen Bibel zu entdecken. Die Verweisstellen sind den Bezugsstellen im Bibeltext mit hochgestellten Buchstaben in alphabetischer Reihenfolge zugeordnet. Diese beginnen in jeder Spalte des Bibeltextes neu mit »a«. Die Verweisstellen sind unten auf jeder Seite aufgeführt; ein kleiner nach links oder rechts weisender Pfeil (◀; ▶) zeigt an, ob sich die Einträge auf die Stellen in der linken oder in der rechten Spalte beziehen.
Die herausgebenden Verlage
Die meisten Ausgaben der Elberfelder Bibel – so auch die vorliegende – werden in Zusammenarbeit zweier Verlage herausgegeben, von SCM R.Brockhaus und der Christlichen Verlagsgesellschaft, Dillenburg. Es waren die gemeinsamen historischen Wurzeln sowie die gemeinsame Grundausrichtung im Bibelverständnis und in der Bibelverbreitung, die beide Verlage veranlasst haben, miteinander zu kooperieren. Die Bibelkommission wird daher von beiden Verlagen gemeinsam verantwortet und – sofern im Einzelfall nicht anders bezeichnet – auch die einzelnen Bibelausgaben. Dabei ist zu vermerken, dass das Urheberrecht für die Verwertung der Texte, das Copyright, bei SCM R.Brockhaus verbleibt.
Es ist der Wunsch der herausgebenden Verlage, dass die Elberfelder Bibel allen Lesern zum Segen wird und dass sie weiterhin wichtige Impulse für das geistliche Leben der Christen im deutschsprachigen Raum liefern kann.
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Ein Glaube für heute
Jesus ist der Herr der ganzen Welt, mit allem, was zu ihr gehört. Ihm nachzufolgen betrifft alle Bereiche unseres Lebens, die privaten wie die öffentlichen.
Uns Christen sind die privaten Dimensionen ihres Glaubens wohlvertraut: unsere persönliche Beziehung zu Jesus Christus, die Veränderungen, die er in uns bewirkt, die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen in Gottesdienst, Hausbibelkreis oder Freundschaft. Aber in der Welt, in der wir heute leben, ist es wichtig, dass wir auch die oft vergessenen öffentlichen Dimensionen des Evangeliums wiederentdecken. Als das »Volk Gottes« (1Petr 2,9-10) sind wir dazu aufgerufen, unseren Glauben sichtbar auszuleben, um diese Welt zu verändern. Das ist nur möglich, wenn wir in jedem Bereich unserer Gesellschaft und Kultur Jesus konsequent nachfolgen.
Unser globales Dorf
Um zu erfassen, wie das ganz praktisch aussehen kann, ist es hilfreich, die folgenden drei Hauptkomponenten des »globalen Dorfes«, in dem wir heute leben, zu betrachten:
Arbeitsplatz: Wirtschaft, Regierung und Verwaltung, öffentliche Dienstleistungen. Diese drei Sektoren, die für Tausende von Berufen stehen, sind die drei Gebäude oben in der Grafik auf Seite XVII.
Gruppen: Familie, Gemeinde, Wohnort. Diese mehr allgemein definierten, weniger formalen Bereiche bilden Netzwerke von Beziehungen. Sie können zum Guten oder zum Schlechten wirken. In der Grafik auf Seite XVII sind diese Gruppen durch die Häuser und Kirchen unterhalb der drei großen Gebäude dargestellt.
Systeme: Politik, Gesetze, Werte, Überzeugungen, Traditionen. Sie bilden sozusagen das gedankliche Fundament der Gesellschaft und prägen auf eine oft unterschwellige, aber wirksame Weise unsere Arbeitswelt und unsere Beziehungen. In der Grafik auf Seite XVII werden sie durch die Säulen ganz unten dargestellt. Manche dieser Säulen sind über lange Zeit stabil, während andere zu bröckeln beginnen und repariert bzw. verstärkt werden müssen. Wieder andere müssen komplett abgetragen und durch neue Säulen ersetzt werden, je nach den wechselnden Bedürfnissen der Gesellschaft.
Hinter alldem steht unser allmächtiger Gott, der seine Schöpfung erhält. Das Wissen um seine Gegenwart und seinen Willen versetzt uns in die Lage, unseren Glauben privat und auch öffentlich auszuleben, im Wechsel zwischen der persönlichen Begegnung mit Gott, dem Zusammenkommen zum gemeinsamen Gottesdienst und dem Hinausgehen in die Welt.
Wie der Glaube die Welt verändert
Die Botschaft von Jesus Christus verändert die Welt, wenn seine Nachfolgerinnen und Nachfolger konkrete Schritte gehen, die den Menschen seine Liebe und Werte zeigen.
1. Gott wirkt durch Menschen, die Christus nachfolgen. Christen, die ihren Glauben zur Tat werden lassen, verkündigen der Welt das Evangelium, indem sie
in ihrem Beziehungsalltag in Wort und Tat Christus und seine Barmherzigkeit lebendig werden lassen;
mit den ihnen anvertrauten Ämtern und Aufgaben, Besitztümern und Ressourcen weise und großzügig umgehen;
zuverlässige Partner in sozialen Strukturen wie z. B. ihrem Wohnviertel sind;
geduldig und ohne Arroganz Führungsqualitäten ausbilden.
2. Gott wirkt durch christliche Institutionen. In vielen Kulturen können Christen Organisationen beeinflussen oder leiten, die ihrer Gesellschaft das Evangelium bringen und erklären. Dies sind u. a.:
Gemeinden vor Ort, die ihren Mitgliedern Mut machen, sich in die Gesellschaft einzubringen.
Gemeinnützige Organisationen, die medizinische Versorgung, Schulen und Kindergärten, Suppenküchen und örtliche Tafeln, Begegnungscafés, Rechtsberatung und andere Dienstleistungen anbieten.
Medienbeiträge von Einzelnen und Gruppen, die die Menschen über das Evangelium und Kontakte mit anderen Christen informieren. Diese Medienbeiträge reichen von Leserbriefen in Zeitungen über die sozialen Medien im Internet und auf dem Mobilgerät bis hin zu Rundfunksendern und Verlagen.
3. Gott wirkt durch gesellschaftliches und politisches Engagement. Christen können die Werte in ihrer Gesellschaft und die Menschen und Institutionen, die sie prägen, beeinflussen. Sie können dies u. a. dadurch tun, dass sie
wählen gehen, sich selbst für Ämter zur Verfügung stellen und gute Kandidaten und Gesetze unterstützen;
sich durch Petitionen u. Ä. zu Wort melden, um Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen;
sich für Entwicklungen und Projekte in Wirtschaft und Gesellschaft einsetzen, die den Menschen dienen und für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen.
Christlicher Glaube, der echt ist, bedeutet mehr, als persönliche Erlebnisse mit Gott im stillen Kämmerlein zu haben. Er muss nach außen sichtbar werden. Der Glaube verwandelt den einzelnen Menschen, aber er kann und soll auch die Welt beeinflussen – all die Strukturen und Systeme, die unsere soziale und berufliche Welt tragen und prägen. Das Reich Gottes ist – nach Römer 14,17 – Friede und Freude im Heiligen Geist, aber auch Gerechtigkeit.
Unsere Welt liegt im Argen; das Böse und die Sünde sind überall. Jesus weiß das und sendet uns hinaus in die Welt, um dort das Evangelium zu verbreiten und in seinem Namen heilsamen Einfluss auszuüben (Mk 16,15-18). In Familie und Verwandtschaft, durch unser Auftreten und Reden, durch unsere Arbeit, durch unser Gebet und durch unser Handeln als Bürger unserer Gesellschaft und Teilhaber an ihren Strukturen können wir die Botschaft Christi in eine Welt tragen, die diese Botschaft, ja die ihn selbst dringender braucht als je zuvor.
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
1. Mose (Genesis)
Gott erschafft eine gute Welt
Das 1. Buch Mose legt das Fundament für die übrigen biblischen Bücher, indem es uns an den Uranfang aller Dinge zurückführt. Die Bibel besteht aus 66 Büchern, aber eigentlich ist sie ein einziges Buch, das eine Geschichte erzählt – die größte Geschichte aller Zeiten, und sie beginnt mit dem 1. Buch Mose. Ohne die ersten Kapitel dieses Buches kann man den Rest der Bibel schwerlich verstehen. Die ersten drei Kapitel decken einen unbestimmten Zeitraum ab; die Kapitel 4–11 erzählen das Drama der menschlichen Geschichte bis ca. 2000 v. Chr.
Das griechische Wort genesis (es entstammt der griech. Übersetzung des AT, der Septuaginta) bedeutet »Ursprung«, und die ersten Worte des Buches lauten »Im Anfang« (1Mo 1,1). Das 1. Buch Mose ist ein Buch der Anfänge; es erzählt
Das 1. Buch Mose führt uns auch in das Wesen Gottes ein. Gott ist ewig; nach 1. Mose 1,1 existierte er von Anfang an. Im hebräischen Grundtext wird er hier als Elohim bezeichnet – eine Pluralform, in der man eine Andeutung dafür sehen kann, dass Gott ein dreieiniger Gott ist – ein Gott, der in drei Personen (Vater, Sohn, Heiliger Geist) besteht. Es gehört mithin zu Gottes Wesen, dass er ein Gott der Beziehungen und des partnerschaftlichen Wirkens ist (→ »Die göttliche Partnerschaft« bei Joh 1,1-3).
Das Thema »Dreieinigkeit« bzw. »Trinität« taucht immer mal wieder in der Bibel auf. Weil Gott in Beziehung lebt, sind auch seine Gnade und sein Segen nicht auf den Einzelnen beschränkt. Da wir als sein Bild erschaffen sind, sollen wir seinen Segen in unsere Umgebung tragen, hinein in eine Welt der Familien, Stämme und Nationen. Im 1. Buch Mose gründet Gott
Das 1. Buch Mose deckt einen größeren Zeitraum ab als der ganze Rest der Bibel: von der Urgeschichte (1Mo 1–11) bis zum Tod Josefs in Ägypten ca. 1850 v. Chr. (50,26). Von alters her hat man als Verfasser des 1. bis 5. Buches Mose (Genesis bis Deuteronomium; die fünf Bücher sind auch als Pentateuch bekannt) Mose betrachtet (3Mo 1,1; Neh 13,1; Lk 24,27). Mehr über diesen Mann, der als Israels größter Prophet galt (5Mo 34,10), steht in den Fokus-Artikeln bei 2Mo 2,8-11.
Orte im 1. Buch Mose
Die Ereignisse im Buch 1. Mose spielen im Wesentlichen in drei Gegenden:
Schlüsselereignisse im 1. Buch Mose
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Kapitelwahl
1. Mose
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Das erste Buch Mose (Genesis)
Die Schöpfung: Siebentagewerk
1Mo 1
1Im Anfang schuf Gott den Himmel F und die Erde P .
FOKUS ◆ 1Mo 1,1-31
Gott der Schöpfer
Schon im ersten Satz der Bibel ist Gott da. Sie führt ihn als Schöpfer ein, der Himmel und Erde erschafft. Das Thema der Schöpfung durchzieht die ganze Bibel, von der Erschaffung unserer Welt bis zum neuen Himmel und der neuen Erde in Offenbarung 21,1. Gott in Christus ist der Schöpfer und Herr (1Mo 1,31; Kol 1,16-17).
Gottes Schöpfung war »gut« (1Mo 1,4.10.12.18.21.25), ja »sehr gut« (1,31). Doch sein Wirken endete nicht mit der Erschaffung von Adam und Eva. Noch heute sorgt er für seine Geschöpfe (Ps 104,27; 136,25; 145,15-16; → »Gott, unsere Zuflucht« bei Ps 12,6), erhält seine Schöpfung (Neh 9,6; Ps 33,6; Hebr 1,3; → »Die Welt aufrechterhalten« bei Kol 1,17) und bringt den Menschen Erlösung (Eph 1,7; → »Gott ist ein Arbeiter« bei Joh 5,17).
Gott arbeitet nicht allein. Weil er uns Menschen als seine Verwalter der Erde erschaffen hat (→ »Als sein Bild erschaffen« bei 1Mo 1,27-30 und »Menschen bei der Arbeit« bei Ps 8,7), haben wir den Auftrag, sie zu erhalten, zu schützen und weise mit ihr umzugehen. Als Gottes Mitarbeiter sind wir ihm verantwortlich (1Mo 2,8.15; Pred 9,10; 12,13-14); es ist ihm nicht egal, was wir mit seiner Schöpfung machen.
Als Gott die Welt erschuf, war er Künstler, Designer, Projektmanager, Zoologe, Biologe, Chemiker, Linguist, Programmierer, Ingenieur und noch vieles andere. Es sind Berufe, mit denen auch wir uns als Gottes Mitarbeiter identifizieren können. Gott als der große Arbeiter – das zeigt uns:
Gott bekommt Ehre durch sein eigenes Wirken, und wir sollen ihn ehren, indem wir die Arbeit, die er uns aufgetragen hat, gut tun (→ »Wie Christen arbeiten sollen« bei Tit 2,9-11).
Mehr dazu: Manche Religionen betrachten das Universum selbst als göttlich. Die Bibel sieht das anders (→ »Die Welt und Gott« bei Hebr 11,3). In 1Mo 2,2 »Und Gott vollendete … sein Werk« steht im Hebräischen dasselbe Wort für »Werk« bzw. »Arbeit« wie in den Zehn Geboten: »Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit tun« (2Mo 20,9). Arbeit ist etwas Gutes, weil auch Gott arbeitet. Mehr über den Wert der Arbeit → »Gott ist ein Arbeiter« bei Joh 5,17, »Arbeitsplatz-Mythen« bei 1Kor 3,9, »Der Wert der Arbeit« bei Kol 3,1-4, und »Arbeit in der Bibel« bei Offb 22,1-11.
2Und die Erde war wüst F und leer F P , und Finsternis war über der F Tiefe F ; und der Geist F Gottes schwebte über dem Wasser F P .
3Und Gott sprach: Es werde Licht P ! Und es wurde Licht. 4Und Gott sah das Licht, dass es gut war; und Gott schied das Licht von der Finsternis P . 5Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein Tag.
6Und Gott sprach: Es werde eine Wölbung F P mitten im Wasser, und es sei eine Scheidung zwischen dem Wasser und dem Wasser! 7Und Gott machte die Wölbung P und schied das Wasser, das unterhalb der Wölbung F , von dem Wasser, das oberhalb der Wölbung F war P . Und es geschah so. 8Und Gott nannte die Wölbung F Himmel P . Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein zweiter Tag.
9Und Gott sprach: Es soll sich das Wasser unterhalb des Himmels an einen Ort sammeln, und es werde das Trockene sichtbar! P Und es geschah so. 10Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Ansammlung des Wassers nannte er Meere P . Und Gott sah, dass es gut war. 11Und Gott sprach: Die Erde lasse Gras hervorsprossen, Kraut, das Samen hervorbringt, Fruchtbäume, die auf der Erde Früchte tragen nach ihrer Art, in denen ihr Same ist P ! Und es geschah so. 12Und die Erde brachte Gras hervor, Kraut, das Samen hervorbringt nach seiner Art P , und Bäume, die Früchte tragen, in denen ihr Same ist nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war. 13Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein dritter Tag.
14Und Gott sprach: Es sollen Lichter an der Wölbung F des Himmels werden P , um zu scheiden zwischen Tag und Nacht, und sie werden dienen als Zeichen und 〈zur Bestimmung von〉 Zeiten F und Tagen und Jahren P ; 15und sie werden als Lichter an der Wölbung F des Himmels dienen, um auf die Erde zu leuchten! Und es geschah so. 16Und Gott machte die beiden großen Lichter: das größere Licht zur Beherrschung des Tages und das kleinere Licht zur Beherrschung der Nacht und die Sterne P . 17Und Gott setzte sie an die Wölbung F des Himmels, über die Erde zu leuchten 18und zu herrschen über den Tag und über die Nacht und zwischen dem Licht und der Finsternis zu scheiden. Und Gott sah, dass es gut war. 19Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein vierter Tag.
20Und Gott sprach: Es soll das Wasser vom Gewimmel lebender Wesen F wimmeln P , und Vögel sollen über der Erde fliegen unter der Wölbung F des Himmels! 21Und Gott schuf die großen Seeungeheuer P und alle sich regenden lebenden Wesen F , von denen das Wasser wimmelt, nach ihrer Art P , und alle geflügelten Vögel, nach ihrer Art P . Und Gott sah, dass es gut war. 22Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt das Wasser in den Meeren, und die Vögel sollen sich vermehren auf der Erde! P 23Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein fünfter Tag.
24Und Gott sprach: Die Erde bringe lebende Wesen F hervor nach ihrer Art: Vieh und kriechende Tiere und 〈wilde〉 Tiere der Erde nach ihrer Art! Und es geschah so. 25Und Gott machte die 〈wilden〉 Tiere der Erde nach ihrer Art und das Vieh nach seiner Art und alle kriechenden Tiere auf dem Erdboden nach ihrer Art P . Und Gott sah, dass es gut war.
26Und Gott sprach: Lasst uns P Menschen F machen als unser Bild F , uns ähnlich! Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde F und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen P ! 27Und Gott schuf den Menschen P als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn P ; als Mann und Frau F schuf er sie P . 28Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde P , und macht sie 〈euch〉 untertan; und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen P ! 29Und Gott sprach: Siehe, 〈hiermit〉 gebe ich euch alles Samen tragende Kraut, das auf der Fläche der ganzen Erde ist, und jeden Baum, an dem Samen tragende Baumfrucht ist: es soll euch zur Nahrung dienen P ; 30aber allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, in dem eine lebende Seele ist, 〈habe ich〉 alles grüne Kraut zur Speise 〈gegeben〉 P . Und es geschah so. 31Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut P . Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag P .
FOKUS ◆ 1Mo 1,28-30
Der Schöpfungsauftrag
Die Erschaffung des Menschen (1Mo 1,26-30) ist mit einem »Schöpfungsauftrag« verbunden, weil Gott hier zeigt, wozu wir da sind. Zu diesem Auftrag gehören u. a:
Diese drei Aufträge gab Gott den Menschen schon vor dem Sündenfall und bekräftigte sie nach ihm (1Mo 9,1-7; Ps 8,7-9); sie sind also unverändert gültig.
FOKUS ◆ 1Mo 1,27-30
Als sein Bild erschaffen
Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das als Gottes Bild erschaffen ist (1Mo 1,26; 5,1; 9,6; vgl. Eph 4,24; Kol 3,10). Kein anderes Wesen wird in der Bibel als Bild Gottes bezeichnet.
Manche Denker wollen unsere Gottesebenbildlichkeit auf unseren Verstand, Willen oder unser Personsein beschränken, andere auf unsere Fähigkeit, zu handeln, da Gott den Menschen nach ihrer Erschaffung sogleich Autorität über die Erde gab (1Mo 1,28). All dies (und noch mehr) gehört zu unserer Gottesebenbildlichkeit, nicht zuletzt unsere einzigartige Fähigkeit, eine Beziehung zu Gott zu haben. Dass wir, und nur wir, als Gottes Bild erschaffen sind, zeigt uns:
Das eigentliche Ebenbild Gottes ist allein Jesus. Er ist »das Bild des unsichtbaren Gottes« (Kol 1,15) und der »Abdruck seines Wesens« (Hebr 1,3).
FOKUS ◆ 1Mo 1,26
Der dreieinige Gott
Wenn Gott sagt: »Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich«, spricht er in der Mehrzahl, als Wesen, das aus mehr als einer Person besteht. Dies ist ein früher biblischer Hinweis auf die Dreieinigkeit.
In späteren Passagen der Bibel sehen wir immer deutlicher, dass Gott in drei Personen existiert – nicht drei Götter, sondern ein Gott in drei Personen. Im Hebräischen steht in 1. Mose 1,26 für diesen dreieinigen Schöpfer das Wort Elohim, der Plural von Eloah (»Gott«). In der Bibel werden die drei Personen in dem »uns« als der Vater (Jak 1,17-18), der Sohn (Jesus Christus; Joh 1,3; Kol 1,16) und der Heilige Geist (1Mo 1,2; Ps 104,30) identifiziert.
Gott ist in seinem Wesenskern eine Gemeinschaft! Er existiert in Beziehung zu sich selbst. Dies bedeutet, dass er es nicht nötig hatte, irgendetwas anderes zu erschaffen. Er erschuf die Welt nicht, weil er sich einsam oder unvollkommen fühlte. Er genügt sich selbst, er »braucht« kein Geschöpf. Aber aus seiner überreichen Liebe heraus beschloss er, die Welt und den Menschen zu erschaffen. In 1. Mose 1,26 sagt er praktisch: »Lasst uns Adam und Eva und ihre Nachkommen als Wesen erschaffen, die die Liebe und Gemeinschaft genießen können, die wir schon unter uns haben.«
Gott als Mehrzahl, als Beziehung und Miteinander – das übersteigt unser Begriffsvermögen, aber es ist die Basis für das rechte Verständnis von Ehe und Familie, Freundschaft und Gemeinschaft. Beziehungen sind wichtiger, als wir vielleicht denken. Wir sind Wesen, die als Gottes Bild erschaffen wurden, und brauchen einander.
Mehr dazu: Elohim ist nur eine der Bezeichnungen für Gott in der Bibel. → »Die Namen Gottes« bei Jes 41,14.