Er nennt sich Joachim Friedrich. Sie sich Hortense Ullrich. Er ist ständig auf Lesereisen, bemüht sich aber redlich, von Zeit zu Zeit seine Familie in Bottrop zu sehen. Sie sitzt in Bremen und versucht vergeblich, zwei aufmüpfige Hunde, zwei chaotische Teenager-Töchter und gelegentlich ihren Mann zu erziehen. Die beiden hatten absolut nichts miteinander gemeinsam. Außer ihrem Erfolg als Autoren und ihrem Humor. Bis eine E-Mail von Hortense Ullrich an Joachim Friedrich den Roman PinkMuffin@BerryBlue auslöste ...
Er nennt sich BerryBlue. Sie sich PinkMuffin. Er wuchtet Sahnetorten im Café seiner Eltern. Sie ist eine aufmüpfige Tochter aus gutem Hause. Die beiden hatten absolut nichts miteinander gemeinsam. Bis sie sich über E-Mail kennengelernt und die verrücktesten Abenteuer erlebt haben. Und das, ohne sich je zu begegnen. Das soll sich nun endlich ändern. Doch kaum wollen die beiden sich treffen, da überschlagen sich die Ereignisse: BerryBlue wird verhaftet und PinkMuffin entführt. Ein kostbares Gemälde, ein Privatdetektiv und zwei Schweine verschwinden. Und das ist erst der Anfang ...
Von: PinkMuffin
An: BerryBlue
Betreff: Na super!
Du Idiot! Ich sitze hier im Rokoko-Kostüm in Eurem Café und fordere die Herausgabe von zwei Laborschweinen und alles guckt mich an, als wär ich mit der Muffe gepufft! WO BIST DU?!
Ich glaube, Deine Mutter telefoniert gerade mit einem Arzt und bestellt ein weißes Jäckchen mit zusammengebundenen Ärmeln für mich. Ich gehe jetzt!
MAX
Von: BerryBlue
An: PinkMuffin
Betreff: Der Schweine-Ben-Hur
Hi, MAX,
wieso warst Du bei uns? Wir hatten doch vereinbart, dass ich die Schweine zu Dir bringe! Na ja, jedenfalls bin ich sie endlich los. Mein Zimmer muss ich wahrscheinlich drei Wochen lang lüften.
Allerdings habe ich bei Deinen Eltern wohl nicht gerade den besten Eindruck hinterlassen – um es mal vorsichtig auszudrücken. Aber ich konnte nix dafür. Ehrlich! Die Schweine sind schuld daran! Und überhaupt! Hast Du Deinen Eltern nichts von Gotthilf und Genoveva erzählt?
Bestimmt wäre das alles nicht passiert, wenn ich mit dem Bus gefahren wäre. Hatte ich ja eigentlich auch vorgehabt.
Aber das Theater fängt schon an, als ich versuche Gotthilf und Genoveva in den Bus zu schieben. Sind Schweineärsche eigentlich so dick oder Bustüren nur so schmal? Wahrscheinlich beides. Jedenfalls passen sie nicht hindurch – zumindest nicht gemeinsam. Und das wollen sie unbedingt. Sie lassen ein tierisches – oder besser schweinisches – Gequieke vom Stapel, als ich sie einzeln durch die Bustür schieben will. Erst als ich ihnen erlaube, gemeinsam zu gehen, sind sie friedlich. Aber dann passen sie nicht mehr hindurch und sie hängen in der Bustür fest. Ich versuche sie reinzuschieben, was aber nur zur Folge hat, dass ich mich selbst zwischen den Schweinehintern einklemme.
»Was ist denn nun? Rein oder raus?«, brüllt der Busfahrer durch die Lautsprecheranlage. »Ja, ich meine euch Punks mit den Schweinegesichtern!«
War wahrscheinlich kurzsichtig, der Typ. Und so einer ist Busfahrer!
Zu allem Überfluss versucht er dann auch noch die Bustür zu schließen. Zisch! Ich bin total in Panik, weil ich schon zwei Schweineköpfe durch den Bus kullern sehe. Dann wäre alles umsonst gewesen.
Doch zum Glück gibt es ja so eine Art Sicherheitssystem an den Bustüren. Jedenfalls zischt die Bustür auf und wieder zu, auf und wieder zu, auf und wieder zu. Das wiederum macht Gotthilf und Genoveva total kirre. Sie grunzen und quieken, die Bustür zischt und der Busfahrer brüllt, die Punks sollen endlich die Bustür frei machen.
Irgendwie schaffe ich es, die beiden zurück auf die Straße zu zerren, die Bustür schließt sich und der Bus rast davon.
Da stehe ich nun. Was soll ich tun? Taxi? Nee, das würde sicher auch wieder in einer Katastrophe enden.
»Na gut, dann laufen wir eben«, sage ich mehr zu mir selbst.
Und das ist ein Fehler. Wahrscheinlich liegt es daran, dass diese blöde Camilla Honig die beiden Schweine was weiß ich wie lange in ihrem Labor auf Laufbändern hat joggen lassen. Jedenfalls scheint das Wort »laufen« eine Art Reflex in ihnen auszulösen. Gotthilf und Genoveva fangen also an zu laufen – und ich mit ihnen, denn ich habe sie ja an der Leine, Gotthilf links und Genoveva rechts. Wusstest Du, wie schnell Schweine joggen können? Wahnsinn! Ich komme mir vor wie Ben Hur, nur nicht mit vier Pferden und in einem Wagen, sondern mit zwei Schweinen und zu Fuß.
»Brrrr!«, kreische ich wie blöd, aber dann fällt mir ein, dass das ja nur bei Pferden funktioniert.
Also versuche ich andere Kommandos: »Halt! Bleibt stehen! Hilfe! Oink! Grunz! Ihr verdammten Schweine!«
Nutzt alles nichts. Genoveva und Gotthilf machen den Schweinemarathon und ich mit ihnen – quer durch die Stadt. Genauer gesagt, durch die Fußgängerzone. Ich sehe mich schon in der Irrenanstalt oder wieder einmal bei der Polizei. Aber die meisten Leute sind wohl so geschockt, dass sie gar nichts machen.
Ein paar applaudieren sogar und ein Mädchen höre ich rufen: »Guck mal, Mama! Der Junge ist bestimmt vom Zirkus! Gehen wir in den Zirkus?«
Nachdem ich erfolgreich ein paar Marktständen, Kinderwagen und einer Schulklasse ausgewichen bin, habe ich die beiden endlich im Griff. Sie rennen zwar immer noch, aber ich kann sie lenken.
Ich orientiere mich kurz, wo ich bin. Zum Glück joggen meine Marathonschweine bereits in die richtige Himmelsrichtung. Ich mache mit Gotthilf und Genoveva eine elegante Linkskurve und ab geht’s in Richtung Geldadel.
Muss mal kurz Schluss machen. Ich soll im Café helfen. Weiß der Kuckuck, was da wieder los ist.
Bis bald! Ich melde mich.
Berry
Von: PinkMuffin
An: BerryBlue
Betreff: Saboteur!
Was ist los mit Dir – haben Dir die Schweine-Ausdünstungen das Hirn vernebelt?! Was ist denn das für ’ne Frage: Hast Du Deinen Eltern nichts von Gotthilf und Genoveva erzählt? Schon mal überlegt, wie das bei Eltern ankommt? Ach übrigens, ich hab zusammen mit ’nem Freund zwei Laborschweine geklaut. War doch sicher in eurem Sinne. Und die wollte ich jetzt hier bei uns verstecken! Na, wie klingt das?
Ich hatte geplant, die Schweine hier HEIMLICH unterzubringen. Im Teepavillon bei uns im Garten. Der ist am anderen Ende vom Grundstück, davor stehen alte Weidenbäume, seitlich und dahinter ist ein kleiner Bambuswald, der Pavillon ist damit so gut wie uneinsehbar. Mein Vater geht da nie hin und meine Mutter hat unter Garantie vergessen, dass wir den überhaupt haben. Sie war mal mit meinem Vater in Japan und hat da diesen Pavillon entdeckt. Sie hat ihn dort abbauen und hier wieder aufbauen lassen. Sie hat ihn dann auch tatsächlich zwei Monate lang regelmäßig für Teestunden mit ihren Freundinnen genutzt, aber dann wurde es den Damen doch zu viel, mit ihren High Heels eine Viertelstunde übers Grundstück zu laufen, bis man dort war.
Das war das ideale Versteck! Und wenn die Schweine doch entdeckt worden wären, hätte ich einfach gesagt, die würden schon seit Jahren bei uns wohnen. Damit wäre die Sache erledigt gewesen.
Aber jetzt, nach Deinem Auftritt hier, sitzt mein Vater vor einem Stapel Internatsbroschüren und meine Mutter vor Hochglanzbroschüren mit Designermode, weil sie nach wie vor davon überzeugt ist, dass man mit einem netten Outfit die meisten Probleme lösen kann. (Allerdings weiß ich nicht, ob die Kleider für mich oder für sie sein sollen.)
So, und bevor ich mich gleich einer Befragung durch meine Eltern stellen muss, erzähl mal bitte Details, was Du ihnen gesagt hast.
Ziemlich sauer:
MAX
Von: BerryBlue
An: PinkMuffin
Betreff: Zirkusreife Leistung!
Hi, MAX,
was heißt denn hier heimlich? Das klappt vielleicht bei Euch. Aber schließlich hatte ich die Schweine am Hals. Und kannst Du mir sagen, wie man zwei Schweine in einem Café verheimlichen kann – vor allem, wenn sie so gerne Walkürenbällchen essen? Die beiden haben fast den gesamten Vorrat unserer Spezialität verputzt.
Aber egal, eigentlich wollte ich Dir ja erzählen, was passiert ist ... Ich wäre fast nicht weggekommen, denn es war mal wieder so voll, dass wir kaum durchgekommen sind und unsere Stammomis schon ungeduldig mit den Gebissen geklappert haben. Hoffentlich kommt bald eine neue Serviererin. Die alte ist nämlich weg – Babypause! Ich habe es aber trotzdem geschafft, mich loszueisen, und mich mit Gotthilf und Genoveva zu Euch auf den Weg gemacht.
Mir war ziemlich mulmig dabei, wie Du Dir denken kannst. Wir haben die beiden zwar aus dem Labor befreit, damit sie ein schweinewürdiges Leben führen können, aber andere könnten einfach sagen, wir hätten sie geklaut.
Nach 20 Minuten Dauerlauf kommt Eure Villa in Sicht. Doch da tut sich gleich das nächste Problem auf: Ich habe immer noch keine Ahnung, wie ich Gotthilf und Genoveva zum Stehen bringe. Das Eingangstor ist zum Glück offen und vor der geschlossenen Haustür werden sie wohl anhalten – denke ich jedenfalls. Aber von wegen! Die beiden rasen ungebremst auf die Haustür zu. Ich versuche mich an den Physikunterricht zu erinnern: Masse mal Geschwindigkeit durch massive Holztür!
Aber dann passiert etwas Merkwürdiges. Plötzlich wird Gotthilf langsamer und wendet den Kopf. Das heißt, eigentlich wird er gar nicht langsamer, sondern bewegt sich irgendwie graziöser, fast so, als würde er in Zeitlupe über dem Boden schweben.
Ich folge seinem Blick und entdecke Rosalie, die Mopsdame, die Euer Hausmädchen Colette in Pflege hat. Gotthilfs Blick und Rosalies Blick kreuzen sich. Ich erkenne im Bruchteil einer Sekunde: Das ist Liebe auf den ersten Blick!
Na ja, ein Schwein und ein Hund ist schon irgendwie seltsam. Andererseits ähnelt ein Mops, vor allem dieser Mops, mehr einem Schwein als einem Hund.
Das ist aber gar nicht mein Problem, sondern Genoveva. Die hat nämlich keinen Blick für Rosalie und rast in gleicher Geschwindigkeit weiter. Also, ein langsames Schwein links, ein schnelles Schwein rechts und ich in der Mitte. Anstatt dass ich Trottel zumindest eine der Leinen loslasse, halte ich sie beide fest. Ich fand ja schon immer, dass meine Arme ein wenig zu lang sind, jetzt sind sie noch ein bisschen länger.
Doch dann rutscht mir eine Leine aus der Hand und ich drehe mich in affenartiger Geschwindigkeit um meine eigene Achse. Einfacher Schweine-Toe-Loop sozusagen. Im Herumwirbeln huscht ein Männergesicht vorbei. Das war Dein Vater, wie ich später festgestellt habe.
Ich will »Entschuldigung« rufen, komme aber nur bis zum »E«, denn ich lande kopfüber in einem Blumenbeet und Genoveva schleift mich mindestens noch fünf Meter weit, bis sie endlich stehen bleibt.
Euer Gärtner ist wohl ziemlich gut. Die Erde im Blumenbeet war jedenfalls schön locker.
Ich huste und spucke Erde aus, da fallen mir plötzlich die Männerbeine im Designeranzug auf, die direkt vor meinem Gesicht stehen und drohend fragen: »Was soll das?«
Klar, dass nicht die Beine fragen, sondern Dein Vater.
»Was tun Sie hier?«, schreit Dein Vater mich an.
»Die Schweine!«, rufe ich in meiner Verzweiflung. »Die sind schuld! Weil sie einfach losgelaufen –«
Das ist das Stichwort für Genoveva. Sie legt einen Blitzstart hin und zieht mich hinter sich her in Euer Haus, quer durch die Halle durch eine offene Tür. Und da steht eine Frau. Das muss Deine Mutter gewesen sein. Sie trägt Klamotten wie aus den Modejournalen, die sich die Omas in unserem Café immer stapelweise reinziehen. Jedenfalls steht sie da mit einer Teekanne in der Hand vor einem langen gedeckten Tisch.
Ihr Blick fällt auf Genoveva und sie kreischt: »Zu Hilfe! Ein Untier!«
Das hat mich dann doch gewundert. Wenn ich in unserem Esszimmer stehen würde und ein wild gewordenes Schwein käme auf mich zu, würde ich vielleicht rufen: »Verdammt! Was macht das Schwein hier?« Oder so ähnlich.
Aber sie ruft: »Zu Hilfe! Ein Untier!«
Redet sie immer so? Oder liegt das an den Kitschromanen, die sie so gern liest?
Außerdem weiß ich nicht genau, ob sie Genoveva oder mich meint. Schließlich habe ich ja gerade mit meinem Gesicht Euer Blumenbeet gepflügt.
Und dann macht sie etwas, das ich echt noch nie gesehen habe. Sie springt aus dem Stand, mit der Teekanne in der Hand, auf den Esstisch, ohne einen Tropfen zu verschütten. Wahnsinn! Und obwohl das wirklich eine zirkusreife Leistung war, fällt mir genau in dem Augenblick das Foto von Dir auf, das auf dem Kaminsims steht. Du siehst Deiner hübschen Mutter sehr ähnlich – wenn Du verstehst, was ich meine.
Deine Mutter steht also auf dem Esstisch, sieht mich an und ruft nicht etwa: »Sie verdammter Idiot! Schaffen Sie das Schwein hier raus!« Nein, sie sagt freundlich: »Könnten Sie das Tier bitte entfernen, junger Mann?«
»Würde ich ja gerne«, stottere ich. »Aber diese Schweine laufen –«
Genoveva macht eine Kehrtwendung und rast zurück in den Garten. Dein Vater kann sich in der Tür durch einen Hechtsprung gerade noch in Sicherheit bringen.
»Die Schweine sind für MAX!«, rufe ich im Vorbeifliegen. »Ich wollte sie ihr bringen!«
Damit lasse ich die Leine los.
Und was macht Genoveva, das dumme Schwein? Sie geht von Galopp in Trab über und schließlich schlendert sie ganz gemütlich zu Gotthilf und Rosalie, die einträchtig in der Sonne dösen.
»Danke, junger Mann!«, höre ich die Stimme Deiner Mutter rufen.
Ich drehe mich um und will sagen: »Keine Ursache.« Aber mir bleibt das Wort im Hals stecken.
Dein Vater steht vor mir.
»Wer sind Sie?«, zischt er mich an und sieht aus wie ein Vulkan, kurz vor dem Ausbruch.
»Ich bin ein Freund von MAX«, antworte ich eingeschüchtert.
In dem Augenblick bricht der Vulkan aus: »RAUS!!!«
»Passen Sie bitte auf die Schweine auf«, sage ich noch.
Dann bin ich gegangen. War besser so, glaube ich.
Die Rückfahrt verlief ohne Probleme, wenn man mal von der älteren Dame absieht, die mir im Bus gegenübersaß.
Sie hielt mir ein Taschentuch hin und meinte: »Putz dir den Mund ab, Junge. In deinem Alter sollte man Schokoladeneis essen können, ohne sich zu beschmieren.«
So, nun kennst Du die Geschichte. Ich kann Deinem Vater wirklich nicht übel nehmen, dass er sauer auf mich ist. Aber vielleicht könntest Du ihm ja erklären, dass ich wirklich nix dafür konnte.
Vor allem aber merk Dir: Sag niemals das Wort »laufen«, wenn Du Gotthilf und Genoveva an der Leine hast. Wie geht es den beiden eigentlich? Und was machen Gotthilf und Rosalie? Stell Dir vor, die bekommen Nachwuchs! Na ja, so weit ist es ja wohl noch nicht – hoffe ich jedenfalls.
Ich muss Schluss machen. Meine Eltern waren gerade in meinem Zimmer. Beide!
Sie wollen unbedingt mit mir reden. Möchte wissen, was sie wollen. Hoffentlich gibt’s keinen Stress. Du weißt ja, ich hasse Stress!
Ich melde mich wieder.
Berry
Von: PinkMuffin
An: BerryBlue
Betreff: Dein Cousin Billy
Lieber Berry,
ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht.
Die gute Nachricht ist, meine Eltern werden Dich nicht verklagen.
Die schlechte Nachricht ist: Du bist nicht Berry.
Bestimmt willst Du dafür ’ne Erklärung. Ist einfach:
Da ich ja noch nicht wusste, wie viel Flurschaden Du hier bei uns angerichtet hast (ich musste runter, bevor ich Deine Mail lesen konnte), musste ich mit dem Schlimmsten rechnen und dachte mir, Angriff ist die beste Verteidigung.
Also habe ich gleich vorwurfsvoll zu meinen Eltern gesagt: »Wieso habt ihr diesen Irren hier reingelassen und euch Schweine andrehen lassen?«
»Xenia!«, flötete meine Mutter.
»Antonia!«, schimpfte mein Vater.
Diese Vornamenskiste ist schon gelegentlich absurd. Wenn meine Großmutter auch noch hier gewesen wäre, hätte sie ihr übliches »Mathilda« dazwischengerufen.
Ist doch nicht zu fassen, dass sich drei Erwachsene nicht einigen können, wie ein Kind heißen soll, und der Kompromiss liegt in mehreren Vornamen. Na ja, zumindest sind die drei sich in einem einig: nämlich dass sie es ziemlich blöd finden, dass ich ihre drei Namen zu MAX abgekürzt habe.
Mann, wenn ich mal nicht als multiple Persönlichkeit ende, dann weiß ich auch nicht.
Na, jedenfalls kam mein Vorwurf wegen der Schweine bei meiner Mutter an.
Sie verteidigte Dich sofort: »Aber Xenilein, er hat doch gesagt, die Schweine wären für dich und er wäre ein Freund von dir.« Dann schüttelte sie den Kopf und fragte: »Schenkt man sich heutzutage Schweine?«
»Ja. Nein. Also, das ist so ...«
Mein Vater machte ein oberwütendes Gesicht und knurrte: »Ich hoffe, du hast eine gute Erklärung für den Auftritt dieses – deines – na, dem jungen Mann, der hier eben meinen Garten umgepflügt hat.«
»Hab ich. Also: Das war nicht Berry, das war Billy, sein verrückter Cousin. Er gibt sich immer als Berry aus.«
»Ach?«, machte meine Mutter. »Wer ist Berry?«
Mann, wie blöd, sie kannten Deinen Namen gar nicht, dann hätte ich mir das ja schenken können, aber nun war es zu spät.
Mein Vater zog eine Augenbraue in die Höhe.
»Berry ist ein Freund von mir. Billy ist sein Cousin. Billy ist leicht gaga und er ist ihnen wieder mal entwischt. Passiert manchmal. Aber sie haben ihn wieder eingefangen und alles ist in Ordnung. Also, vergesst das Ganze.«
»Was ist mit den Schweinen?«, fragte meine Mutter.
»Die bleiben hier«, meinte ich. »Du würdest sie doch nicht einem Typ wie Billy anvertrauen, oder?«
Meine Mutter schüttelte brav den Kopf.
Mein Vater guckte mich weiterhin durchdringend an. »Ich warte immer noch auf eine Erklärung!«
»Oh, das ist schnell erklärt«, meinte ich.
Aber er unterbrach mich und sagte: »Und versuch es ausnahmsweise mal mit der Wahrheit!«
Hm, dann würde es natürlich nicht so schnell zu erklären sein.
Ich tat empört. »Was soll denn das heißen?!«
»Toni, lass es. Also, was war los?«
Ich zuckte die Schultern. »Nichts Besonderes. Berry und ich haben die Schweine aus dem Labor von Camilla Honig geklau–, äh, befreit, wo man fiese Tests mit ihnen angestellt hat, und eigentlich sollten sie auf einen Bauernhof gebracht werden, aber dann – Ach, Paps, interessierst du dich wirklich für Details?«
»Wird mich jemand verklagen?«
»Na, ich hoffe nicht!«
»Wird dich jemand bei der Polizei anzeigen?«
»Niemals!«, rief ich und bekam einen Schreck.
Das wird doch nicht passieren, oder?
»Schadensersatz fordern?«
»Nein!«
Er schaute mich an, als würde er mir nicht glauben.
»Ich hab ein gutes Werk getan: zwei Laborschweine vor dem sicheren Tod bewahrt.«
Mein Vater legte die Stirn in strenge Falten. »Der junge Mann, der hier war ...«, begann er.
Ich lachte etwas übertrieben und rief: »Der verrückte Billy, ja, das ist ein Irrer. Aber er wird behandelt. Er steht unter ärztlicher Aufsicht.«
Mein Vater guckte durchdringend. »Toni, halt dich von ihm fern.«
»Hey, mit diesem Billy hab ich nix zu tun. Ich kenn nur seinen Cousin Berry. Und der ist in Ordnung.«
Als ob er mir nicht zugehört hätte, sagte er: »Ich möchte, dass du dich nicht mehr mit ihm triffst.«
»Ich hab mich noch nie mit ihm getroffen!«
Merkwürdigerweise glaubte mein Vater mir nicht.
Teufel auch, da sag ich einmal die Wahrheit und er glaubt es nicht. Ich hab Dich ja wirklich noch nie getroffen! Nicht, dass wir es nicht schon oft genug versucht hätten ...
»Haben wir uns verstanden?«, fragte er und machte Anstalten zu gehen.
Ich blieb bei meiner Version. »Ich werde Berry ausrichten, dass du mir verboten hast, mich mit seinem Cousin zu treffen.«
Mein Vater ließ seine Nasenflügel beben. Das ist ein Warnzeichen, nun würde er gleich zum Angriff übergehen.
Schnell rief ich: »Und sicherheitshalber treff ich mich auch nicht mehr mit Berry! Zufrieden?!«
Er knurrte und zog davon.
So ’n Mist!
Mensch, Billy! Das ist jetzt aber doof.
MAX
PS: Ach ja, haha, das wirst Du lieben: Meine Mutter kam später noch mal zu mir und sprach mich auf Dich an.
Sie fragte: »Gefällt dir der junge Mann, der dir die Schweine geschenkt hat?«
Ich sagte: »Äh ...«
Sie machte ein liebes Gesicht. »Das war ja bestimmt sehr nett gemeint, aber was ist mit Blumen? Oder Pralinen? Damit erobert man doch das Herz eines Mädchens viel eher ...?«
»Ich, äh ... ich hatte mir aber Schweine gewünscht.«
Meine Mutter seufzte leicht und versuchte den Ausdruck der Verzweiflung auf ihrem Gesicht zu kontrollieren.
Meine Mutter tut mir leid, denn ich bin die Tochter, die sie auf keinen Fall wollte. Warum hat das Leben ihr nicht ein Modepüppchen mit einer Leidenschaft für teure Designerklamotten geschenkt?! Ein Zuckerguss-Girly-Girl in Pink und Rüschen.
Mein einziges Zugeständnis an das Bedürfnis meiner Mutter nach einer Barbie-Tochter ist der Name, den ich im Internet verwende, PinkMuffin.
Nachdem sie verdaut hatte, dass ihre Tochter sich Schweine wünscht, nahm sie einen neuen Anlauf: »Wenn man vielleicht was mit seinen Haaren machen könnte ... wenn du willst, schicke ich ihm Achmed vorbei.«
Hab ich Dir schon von Achmed erzählt? Dem persönlichen Friseur-Sklaven meiner Mutter?
»Ich werde mal nachfragen«, meinte ich bloß.
Meine Mutter sinnierte noch vor sich hin.
»Ist noch was?«, fragte ich, weil ich eigentlich was anderes zu tun habe, als mit meiner Mutter Deine Frisur zu diskutieren.
»Nein, nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich werde mal mit deinem Vater reden, ob man eine spezielle Kosmetikserie für Jungs entwickeln sollte.«
Haha, sie muss ja sehr beeindruckt gewesen sein von Deinem Aussehen. Oder hat meine Mutter Deinen blumenerdeverschmierten Mund für schlecht aufgetragenes Lipgloss gehalten?
Gedankenverloren ging sie aus dem Zimmer.
Dann fiel mir ein, dass ich erzählt hatte, Du wärst Billy, und ich rief ihr hinterher: »Das war sowieso nicht Berry, das war sein verrückter Cousin Billy!«
Meine Mutter drehte sich um und lächelte. »Natürlich, Xenilein. Dein Berry sieht bestimmt viel besser aus.«
Ich glaube, irgendwas läuft hier schief.
Hast Du etwa versucht den Eindruck zu erwecken, wir beide wären ein Paar? Müssen wir das Thema jetzt wieder von vorne diskutieren? Wenn Du ’ne Freundin suchst, dann such woanders. Ich hab kein Interesse. Wir haben eine geschäftliche Schweinebeziehung, okay?
Von: BerryBlue
An: PinkMuffin
Betreff: Schweinebeziehung
oder Schweinehirtin?
Hi, MAX,
na super! Ich bringe die Schweine unter Einsatz meines Lebens zu Dir und Du erzählst Deinen Eltern, ich wäre mein Cousin und gaga. Na gut, ich gebe ja zu, mein Auftritt bei Deinen Eltern war ein wenig verunglückt, aber musstest Du gleich so übertreiben?
Außerdem war Dein Auftritt hier ja wohl auch nicht viel besser. Ich habe Dir ja geschrieben, dass meine Eltern mit mir sprechen wollten. Der Grund warst Du!
»Setz dich, Berry«, sagt meine Mutter, als ich in unser Café komme, und drückt mich auf einen Stuhl.
Mein Vater setzt sich auf die eine, meine Mutter auf die andere Seite. Das ist kein gutes Zeichen. Das ist überhaupt kein gutes Zeichen!
»Und?«, frage ich deshalb vorsichtig.
»Wer ist das Mädchen?«, kommt meine Mutter gleich zur Sache.
Ich stelle mich dumm. »Welches Mädchen meinst du?«
»Sie war hier. Sie trug ein Kleid aus gerafftem Vorhangstoff. Sie hat nach dir gefragt.«
»Und nach den Schweinen«, ergänzt mein Vater. »Ist sie vielleicht eine Nomadin? So eine Schweinehirtin, die mit ihrer Schweineherde übers Land zieht? Wie ein Schäfer, nur mit Schweinen?«
Ich muss gestehen, MAX, der Gedanke gefiel mir. Wäre das kein Job für Dich? Stell Dir vor, ganz viele Gotthilfs und Genovevas ziehen über die Felder. Und Du mittendrin, mit Hirtenstab, weit weg vom Stress der Superreichen.
Meine Mutter holt mich aus meinen Gedanken: »Also, Berry, wer ist das Mädchen?«
»MAX.«
»Ich weiß, dass sie MAX heißt. Sehr seltsam.«
»Aber ein sehr hübsches Mädchen«, meint mein Vater.
»Stimmt«, sage ich nur. »Hübsch, meine ich. Jedenfalls auf dem Foto.«
»Foto? Dann kennst du sie nicht persönlich?«, fragt meine Mutter.
»Nein. – Ja. – Aber nicht so«, antworte ich etwas unpräzise. Meine Mutter guckt mich an wie ein Walkürenbällchen mit Augen.
»Wir schreiben uns«, sage ich deshalb schnell. »Mails. Aber wir haben uns noch nie gesehen – obwohl wir es immer wieder versuchen. Nur ihren Vater habe ich gerade – kennengelernt.«
»Du hast das Mädchen, diese MAX, noch nie gesehen, aber bei ihren Eltern warst du schon?«, fragt meine Mutter.
»Ich hab die Schweine hingebracht«, antworte ich wahrheitsgemäß. »Die haben wir aus einem Labor gerettet.«
»Haben sie eine Fleischerei?«
»Nein! Meinst du vielleicht, wir retten die Schweine aus einem Labor und bringen sie dann zu einer Fleischerei?«
»Was machen ihre Eltern denn dann?«
Ich weiß auch nicht, warum Eltern immer wissen wollen, was die Eltern von den Freunden ihrer Kinder machen.
»MAX’ Eltern haben so eine Fabrik«, antworte ich trotzdem. »Kosmetik, glaube ich. Hardenberg heißen sie.«
Meine Mutter bekommt einen Hustenanfall. »Hardenberg? DIE von Hardenbergs? DIE Familie von Hardenberg?«, röchelt sie.
»Ja. Nun krieg dich wieder ein. Sind ganz normale Leute – abgesehen von der Kohle.«
Ich weiß, dass das nicht stimmt, denn normal ist Deine Familie ja nun wirklich nicht, aber ich wollte meine Eltern beruhigen.
Mein Vater beugt sich zu mir vor. Was das heißt, weiß ich: Es folgt ein wichtiger Vaterspruch!
»Mein Junge! Diese Leute sind nicht normal, denn sie sind reich. Sehr reich! Unglaublich reich!«
»Stinkreich!«, ruft meine Mutter. »Gerade vor ein paar Tagen hat mir Frau Schmidt – also, nicht die Frau Schmidt mit den beiden blonden Töchtern, die immer so eingebildet sind, sondern die ältere Frau Schmidt, deren Enkel immer so schön –«
»Komm zur Sache!«, rufen mein Vater und ich gleichzeitig.
»Wie? Ach ja. Frau Schmidt hat mir also einen Artikel in einer Illustrierten gezeigt. Darin wurde berichtet, dass die alte Frau von Hardenberg für ein Vermögen – für ein wirklich unglaubliches Vermögen – in London ein Bild ersteigert hat. Das will sie unserem Museum stiften.«
»Und was ist so schlimm daran?«, frage ich, so cool ich kann. »Was hat MAX mit den Bildern ihrer Oma zu tun?«
Mein Vater schüttelt sein Haupt, bis sich der Mehlstaub aus seinen Haaren löst. »Diese Leute sind nichts für uns. Die sehen uns noch nicht einmal. Wir existieren nicht für sie. Sie leben in ihrer Welt – und wir in unserer. Ab und zu dürfen wir Kuchen dorthin liefern. Mehr wollen sie nicht von uns und mehr lassen sie auch nicht zu.«
»Das heißt?«, frage ich.
»Halte dich von ihnen fern, mein Junge. Diese Welt ist nichts für uns einfache Leute.«
Meine Mutter streichelt mir über meine Haare. Ich hasse das!
»Such dir eine andere Freundin, Berry.«
»Ich will aber keine Freundin!«, rufe ich ein wenig zu laut.
»Magst du keine – Mädchen?«, fragt mein Vater mit hochgezogenen Augenbrauen.
»Nein! – Ich meine, doch – ihr macht mich total kirre!«, rufe ich und stehe auf. »Ihr verlangt im Ernst, ich soll MAX nicht mehr schreiben?«
Meine Eltern nicken mit sorgenvollen Gesichtern.
»Es ist besser für dich, mein Junge«, sagt mein Vater. »Und wenn du erst eine Freundin hast – eine richtige Freundin, meine ich, dann hast du diese MAX auch garantiert schnell vergessen.«
»Und die armen Schweine auch«, ergänzt meine Mutter.
Nun sitze ich also hier an meinem PC und schreibe eine Mail in eine andere Welt – die Welt DER Familie von Hardenberg. Bin ziemlich gefrustet.
Was soll das alles? Warum sollst Du Dich nicht mit mir treffen und ich Dir nicht schreiben? Und eine Freundin will ich auch nicht! Die macht nur Stress. Und einen Achmed-Friseur will ich erst recht nicht! Ich weiß, dass meine Frisur mit meinen vielen Haarwirbeln wie ein explodiertes Sofakissen aussieht. Und? Ist mir doch egal!
Gleich morgen gehe ich zu Kuhlhardt. Der ist wenigstens cool und stresst nicht.
Berry
PS: Was sollte eigentlich dieses komische Vorhangkleid? Und hat Deine Oma tatsächlich so viel Kohle für ein Bild ausgegeben?
Von: PinkMuffin
An: BerryBlue
Betreff: Erklärung für das Rokoko-Kostüm
Armer gestresster Berry!
Das mit dem Bild stimmt. Ist ein Hobby von meiner Großmutter: für Kunst und Literatur horrende Summen auszugeben. Ich denke, so will sie sich einen Platz in der Geschichte sichern, sie will unsterblichen Ruhm erlangen. Und das auf hohem Niveau. Museen, Stiftungen und so weiter. Na, soll mir recht sein, ich hab ja nix damit zu tun. Wir anderen (der Rest der Familie) haben nur die Aufgabe, dafür Sorge zu tragen, dass wir nicht in den »Gazetten« auftauchen, damit der Name Hardenberg nicht »besudelt« wird.
Meine Großmutter hat schon zwei Redakteure feuern lassen, weil die zugelassen haben, dass Fotos meiner Mutter mit irgendwelchen Promis unter der Rubrik »Die Reichen und die Schönen« veröffentlicht wurden. Meine Mutter war so stolz auf ihre Fotos und zeigte sie meiner Großmutter, die daraufhin zunächst den Chefredakteur des jeweiligen Blättchens anrief und sich anschließend für zwei Tage mit Migräne ins Bett legte.
Ich fragte sie, wo denn da der Unterschied bestünde, schließlich würde doch auch über sie alle naslang was in der Zeitung stehen.
Das warf sie wieder aufs Krankenlager zurück, aber vorher erklärte sie mir noch den Unterschied: »Ich stehe im Feuilletonteil überregionaler Tages- und Wochenzeitungen oder in anspruchsvollen Kunst- und Literaturmagazinen – deine Mutter im Klatschteil der Regenbogenpresse!«
»Aber du könntest doch darauf verzichten, dein Wohltätertum veröffentlichen zu lassen«, schlug ich vor, »du könntest es anonym machen!«
Brüsk meinte sie: »Aus welchem Grunde sollte ich denn so was tun?!«
Sie lebt eben nach dem Motto: Tue Gutes und rede darüber.
Und so hat sie jetzt ein Gemälde ersteigert, das für viele Jahrzehnte als verschollen galt, bzw. einige glaubten gar nicht an seine Existenz, man hielt es für einen Mythos.
Sie will es dem Museum stiften, weil diese Tat ihren Ruhm wesentlich vergrößern wird. Da findet demnächst irgendwas Großartiges statt: Empfang, Rede des Bürgermeisters, Ansprache des Museumsdirektors und so weiter.
Das ist ganz nach dem Geschmack meiner Großmutter. Sie wird dann ganz bescheiden tun und murmeln (natürlich laut und deutlich murmeln, damit es auch jeder versteht!): »Aber ich bitte Sie, das ist doch nicht der Rede wert. Jeder leistet – seinen Möglichkeiten entsprechend – einen Beitrag zum Wohle der Allgemeinheit. Und der finanzielle Rahmen meiner Möglichkeiten ist nun zufällig etwas ... nun, wie soll ich sagen ... überdurchschnittlich.«
Wirst sehen, mit so was in der Art wird man sie zitieren.
Aber egal, jetzt zu meinem Rokoko-Kostüm. Mein Auftritt bei Euch war, hm, na ja ... ich hoffe, Deine Mutter ist nicht allzu sehr durch den Wind.
Dass ich kostümiert war, hat sicher auch nicht gerade geholfen.
Das mit dem Kostüm ist leicht erklärt – wir hatten heute den Termin für das alljährliche Hardenberg-Familienfoto. Wir haben doch diesen Romantik-Dichter im Stammbaum: Friedrich Leopold Freiherr von Hardenberg, alias Novalis. Meine Großmutter ist darauf sehr stolz und lässt einmal im Jahr alle Familienmitglieder antreten. Wir müssen dämliche Kleider aus dem 18. Jahrhundert anziehen und uns als traute Familie ablichten lassen. Das war heute und ich hatte das über der ganzen Schweine-Befreiungsaktion natürlich vergessen.
Meine Mutter erschien in meinem Zimmer und flötete: »Xenilein, vergiss bitte nicht, heute ist der Hardenberg-Fototermin. Zieh dich um und komm runter!«
Also hab ich mein Kostüm angezogen und bin runter. Meine Großmutter war allerdings noch nicht da, also dachte ich, ich hole vorher schnell noch die Schweine bei Dir ab, weil Du ja gejammert hast, dass sie nicht bei Euch im Café Kränzchen bleiben können.
Unser Fahrer hielt genau vor Eurem Café, was schon irgendwie peinlich war, weil er ja eine Uniform trägt, mir jedes Mal den Schlag aufhält und dann mit Mütze in der Hand neben dem Wagen steht und wartet, bis ich wiederkomme. Außerdem ist ein Maybach nicht gerade ein unauffälliges Auto. Aber egal.