SILKE NAUN-BATES
Mein Koffer voller Glück
SILKE NAUN-BATES
Mein Koffer
voller Glück
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
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1. Auflage 2016 | Originalausgabe
Copyright © 2016 Sheema Medien Verlag,
Inh.: Cornelia Linder, Hirnsbergerstr. 52, D - 83093 Antwort
Tel.: +49 (0)8053 – 7992952, Fax: +49 (0)8053 – 7992953
http://www.sheema-verlag.de
Copyright © Silke Naun-Bates | silkenaunbates.com
Ebook ISBN 978-3-931560-80-5
EPDF ISBN 978-3-931560-81-2
ISBN Buch-Ausgabe 978-3-931560-52-2
Coverabbildung: © Maik Wöll PhotoArt, Maik Wöll 2016
http://www.maik-woell-photoart.de
Fotos im Innenteil: © Maik Wöll PhotoArt und © Archiv Silke Naun-Bates
Umschlaggestaltung: Sheema Medien Verlag, Schmucker-digital | schmucker-digital.de
Gesamtkonzeption: Sheema Medien Verlag, Cornelia Linder
eBook-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheim | www.brocom.de
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Dieses Buch dient keinem rechtlichen, medizinischen oder sonstigen berufsorientierten Zweck. Die hier gegebenen Informationen ersetzen keine fachspezifische Beratung oder Behandlung. Wer rechtlichen, medizinischen oder sonstigen speziellen Rat oder Hilfe sucht, sollte sich an einen geeigneten Spezialisten wenden. Autor und Verlag übernehmen keine Haftung für vermeintliche oder tatsächliche Schäden irgendeiner Art, die in Verbindung mit dem Gebrauch oder dem Vertrauen auf irgendwelche in diesem Buch enthaltenen Informationen auftreten könnten.
Wichtige Information für die Leser und Leserinnen der E- Book-Ausgabe:
Das gebunden Buch „Mein Koffer voller Glück“ von Silke Naun- Bates ist durchgängig vierfarbig illustriert.
Darauf wurde in diesem E-Book aufgrund der besseren Darstellung und Lesbarkeit verzichtet.
Für dich.
Du bist wertvoll.
Du bist wichtig.
INHALT
Vorwort von Dieter M. Hörner
Was braucht es wirklich, um glücklich zu sein?
Ein ganz besonderer Koffer
Dankbarkeit
Gott sei Dank: Mir fehlen nur die Beine
Dankbarkeit wandelt Asche zu Gold
Die Macht von Vergleichen
Dankbarkeit – die Schattenseiten
Fragen, die mich unterstützen
Freude
Freudefunken im Alltag
Der Tanz meines Lebens
Fragen, die mich unterstützen
Humor
Komische Geschichten
Die Weisheit des Herzens
Fragen, die mich unterstützen
Mut
Mutig leben – Schritt für Schritt
Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser
Silke, zeige dich!
Die Königsdisziplin
Mein Symbol des Mutes
Fragen, die mich unterstützen
Das Geschenk
Freiheit
Glücklichsein ist eine Wahl
Du bist dran – packe deinen Koffer voller Glück
28 Tage für dein Glück
Der Ruf deines Herzens
Glücksschätze und sanfte Arschtritte
Nachwort
Danke
Anhang
Turbobeschleuniger für dein Glück
Vita
Achte gut auf diesen Tag,
denn er ist das Leben –
das Leben allen Lebens.
In seinem kurzen Ablauf liegt alle seine
Wirklichkeit und Wahrheit des Daseins,
die Wonne des Wachsens,
die Größe der Tat,
die Herrlichkeit der Kraft.
Denn das Gestern ist nichts als ein Traum
und das Morgen nur eine Vision.
Das Heute jedoch, recht gelebt,
macht jedes Gestern
zu einem Traum voller Glück
und jedes Morgen
zu einer Vision voller Hoffnung.
Darum achte gut auf diesen Tag.
Dschalal ad-Din Muhammad ar-Rumi
VORWORT
von Dieter M. Hörner
Der erste Eindruck von Silke war folgender: „Da ist eine Frau, die weiß genau, was sie möchte!“ Denn es gelang mir nicht, sie davon abzuhalten, doch erst einmal ein Wochenendseminar zu besuchen, sich die ganze Sache anzuschauen, um dann eine Entscheidung zu treffen. Nein, sie wollte sofort in die Persön- lichkeitstrainer-/-innen-Ausbildung einsteigen. „Bist du sicher? Schau es dir doch erst einmal an!“, war mein logisches Argument am Telefon. „Nein, das muss ich nicht, denn das ist genau das, was ich möchte, ich steige da direkt ein! Ich habe mir das auf der Webseite angeschaut, das passt 1000 % für mich, ich bin dabei!“, war Silkes Antwort. Nun, was sollte ich da noch sagen? „Also gut, ich buche dich ein, das geht dann bald los. Ich freue mich sehr darauf, dich bald persönlich kennenlernen zu dürfen.“ „Eine Sache habe ich noch“, sagte Silke. „Was denn?“ „Braucht es Beine, um Trainerin zu sein?“, fragte Silke mich fröhlich. „Beine?“, fragte ich ein bisschen irritiert zurück. „Ja, Beine.“ „Nein, braucht es nicht, das geht sehr gut ohne Beine“, lautete meine Antwort, ohne groß darüber nachzudenken. „Na, dann ist ja alles gut“, war die gut gelaunte Antwort von Silke und wir beendeten das Gespräch. Ich hatte schlicht und einfach keine Vorstellung, was sie wohl mit der Frage ansprechen wollte. Das nächste Telefonat stand an und ich hatte keine Zeit mehr, darüber nachzudenken.
Am ersten Ausbildungstag fuhr ich ins Ausbildungszentrum, ging ins Restaurant und erkannte Silke sofort. Ich ging hin und sagte: „Hey, du musst Silke sein, was meinst du, woran ich dich sofort erkannt habe?“ „Na, woran wohl“, grinste Silke mich charmant an. „Du bist die ohne Beine, herzlich willkommen!“ Das natürliche, fröhliche, offene Wesen von Silke durfte ich über Monate genießen. Sie hat den Menschen ihrer Ausbildungsgruppe in den ersten Minuten durch ihre sympathische, offene Art die Erlaubnis gegeben, zu schauen und zu staunen, um dann wahrzunehmen, dass alles o. k. ist, da Silke völlig entspannt und normal mit ihnen umgeht. Silke hat ein offenes Herz, geht empathisch auf die Menschen zu, ist ehrlich und klar, kann ihre Bedürfnisse ausdrücken und ist vor allem eine tolle Frau.
Ich habe mir oftmals über den Begriff „Behinderung“ Gedanken gemacht, wenn ich erleben durfte, mit welcher Natürlichkeit, Offenheit, Liebe und Präsenz Silke in den Seminaren als Coach und Trainerin Menschen in ihr Potenzial begleitet hat. Da ist nichts, was Silke behindert – im Gegenteil! Silke kann sich selbst mit Humor begegnen und über sich lachen, sie lebt und liebt, hat Ängste, Hoffnungen, so wie wir alle. Sie folgt der Sehnsucht ihres Herzens und ist vielen Menschen ein Vorbild. Nicht, weil sie das alles ohne Beine stemmt, sondern durch ihre besondere Art, mit sich, den anderen und dem Leben „umzugehen“.
Keine Ausreden! Mutig den Herausforderungen des Lebens begegnen! Sich nicht „rausmuscheln“, sondern ausprobieren, was geht! Zu sich stehen! Besonders in den Situationen, in denen es über Grenzen geht. So habe ich Silke erlebt. Möchtest du ein Beispiel? Aber gerne! Wir bereiteten einen Scherbenlauf vor. Hier gibt es Teilnehmer, die schon beim Zerschlagen der Flaschen „die Krise“ bekommen und sehr schnell ein Argument parat haben, diesen Lauf nicht zu machen. Nicht so Silke! Und: Sie hätte ein sehr gutes Argument vorbringen können, nicht über die Scherben zu gehen. (Gehen!) Alle blickten zu ihr, als wir die Scherben vorbereiteten. Silke schaute sich die Sache in aller Ruhe an und fragte: „Geht das auch, dass ich da mit den Händen darüberlaufe?“ „Keine Ahnung, das hat noch niemand gemacht, was meinst du?“, war meine Antwort. „Nun ja, meine Hände sind ja auch meine Beine, also sollte es gehen!“, erwiderte Silke. „O. k., lass es uns so machen. Wir beginnen, du schaust dir das alles an und wenn du bereit bist, nicke mir kurz zu. Wenn ich zurücknicke, hast du grünes Licht!“, lautete mein Angebot. „Toll, so machen wir das“, sagte Silke froh gestimmt. Der Moment kam. Silke nickte mir kurz zu, ich nickte zurück und es wurde still im Raum. Silke zog ihre Handschuhe aus, begab sich vor die Scherben, konzentrierte sich und ging ganz langsam mit dem Körper nach oben. Ein wunderschönes Bild. Sie stand vollkommen ruhig auf ihren Händen vor den Scherben, eine Art harmonischer Handstand. Dann ging sie selbstverständlich, ruhig und stilvoll über die Scherben. Wunderbar! Genauso meisterte sie einen Feuerlauf über 10 Meter! Auf den Händen! Keine Ausreden! Kein Jammern! Sondern Freude, Mut, Vertrauen, Hingabe und vor allem eine tiefe präsente Liebe, bei allem, was sie angeht und in Gang bringt. Das ist es, was ich von Silke lernen durfte.
Ich wünsche dir viel Freude mit Silkes Buch.
Höre hin beim Lesen, lass deine Seele vortreten, denn diese bekommt eine wichtige Botschaft.
Dieter M. Hörner,
Rosenheim im Juni 2016
www.positiv-factory.com
Voller Freude soll dein Herz beim Lesen singen,
während sanft die Worte in dir klingen.
Mut soll dich berühren,
in die Weiten deines Geistes führen.
Mögen die Worte dich erinnern,
an die lodernde Kraft in deinem Innern.
WAS BRAUCHT ES WIRKLICH, UM GLÜCKLICH ZU SEIN?
Der Selbsthilfemarkt boomt und Psychotherapeuten haben Hochkonjunktur. Die Komplexität der Anforderungen unserer sich immer schneller drehenden Welt steigt beständig. Die Vielfalt an Informationen, die tagtäglich auf uns einströmt, trägt zur Verunsicherung vieler Menschen bei, statt Orientierung zu bieten. Sie verlieren sich auf der Suche nach Orientierung und Stabilisierung im Leben. Und obwohl wir so viel Freiheit wie niemals zuvor in der Menschheitsgeschichte haben, fühlen wir uns oft unfrei. Die Ratgeber für ein Leben in Glück überschlagen sich mit Tipps – und doch sind viele unglücklich.
Was braucht es wirklich, um auch in den Stürmen des Lebens sagen zu können: „Ja, das Leben ist schön. Das Leben ist ein Wunder. Ich bin glücklich.“
Was es aus meiner Erfahrung braucht, ist als Erstes eine Rückbesinnung auf Wesentliches: auf die Dinge, die stets in unserem Leben zu finden sind und denen viele Menschen zu wenig oder gar keine Beachtung mehr schenken; die Qualitäten, die ein glückliches Leben ermöglichen – und dies unabhängig von äußeren Umständen und Gegebenheiten. Vollkommen gleichgültig, an welchem Punkt in deinem Leben du dich im Moment befindest: Du kannst jetzt und hier die Wahl treffen, dein Leben in Richtung Glück zu wenden. Ich sage nicht, dass dies immer leicht sein wird, doch es ist möglich. So wie viele Menschen das Unglücklichsein erlernt haben, so kann auch das Glücklichsein wieder erlernt werden. Anstatt darauf zu warten, dass andere Menschen oder Ereignisse dich glücklich machen, nimm das Zepter selbst in die Hand.
In diesem Buch lade ich dich von Herzen ein, mich beim Packen meines ganz besonderen Koffers zu begleiten. Begib dich mit mir auf eine Lese- und Erfahrungsreise, bereichert mit Beispielen und Episoden aus meinen Leben und der Möglichkeit, deinen ganz persönlichen Koffer voller Glück zu packen.
Dein Koffer voller Glück ist der Nährboden deiner Vision eines erfüllten und glücklichen Lebens. Es ist Zeit, sie auf die Erde zu bringen.
Übrigens:
Wie bereits in meinem ersten Buch „Mein Weg in die Freiheit“, in dem ich meinen ganz persönlichen Weg mit dir teile, erlaube ich mir auch in diesem Buch, dich in tiefer Achtung vor dir und deinem Leben mit einem respektvollen „Du“ anzusprechen.
EIN GANZ BESONDERER KOFFER
Da stand ich nun. Bereit, meinen Lebenstraum zu leben. Bereit für ein Leben, welches meine kühnsten Träume übertraf. Mein Koffer stand in erwartungsvoller Vorfreude bereit und wartete darauf, gepackt zu werden. Entgegen früherer Reisen packte ich dieses Mal nur die wirklich wesentlichen Dinge ein. Früher konnte ich ihn fast nicht tragen, so schwer war er. Angefüllt mit schmerzhaften Erinnerungen und fremdem Ballast. Doch heute – heute packe ich nur ein, was es mir ermöglicht, meinen Lebenstraum zu leben und mit Begeisterung in die Zukunft zu gehen. Mein Koffer trägt sich leicht, schwingt erwartungsvoll hin und her, ganz so, als ob er es nicht erwarten könnte, sich wieder auf die Reise zu begeben. Zugegeben: Er sieht ein wenig mitgenommen aus. Ein paar Schrammen dort, ein paar Dellen hier, Einkerbungen, die von tiefen, geheilten Wunden zeugen, Risse, die genäht wurden. Es gibt sicher weitaus schönere Koffer. Glänzend, edel und praktisch. Ohne Kratzer und Schrammen … perfekte Koffer. Doch dies hier ist meiner – und er ist perfekt für mich. Ich liebe jede Schramme, jede Delle, jeden Kratzer an ihm. Mein Koffer erzählt eine Geschichte. Unsere Geschichte. Unsere gemeinsame Reise ins Glück. Er ist mein Glückskoffer und darauf ist er mächtig stolz. Er hütet unsere Schätze und jeder Mensch, der ihm begegnet, sieht und spürt sein Strahlen durch die Oberfläche. Es ist ein ganz besonderer Koffer.
Bevor ich zu packen begann, nahm ich mir Zeit, meine Glücksschätze noch einmal etwas genauer zu betrachten. Wollte ich doch wirklich nur die für mich wesentlichen Dinge für unsere weitere Reise einpacken. Ich überlegte reiflich. Was brauche ich wirklich? Was hat mir auf meinem Weg ins Glück wirklich gedient? Was waren die wesentlichen Elemente, die mich durch die schmerzhaften Zeiten, die Verluste, die Ängste und Zweifel getragen haben? Welche Schätze habe ich geborgen?
Nach reiflicher Überlegung wanderte ein altbekannter, doch oft vergessener Schatz in meinen Glückskoffer.
DANKBARKEIT
Dankbar zu sein ist eine Fähigkeit, die viele Menschen aus dem Blick verloren haben. Dankbarkeit wird oft erwartet, doch selten selbst gelebt. Vieles wird als selbstverständlich erachtet, obwohl nichts selbstverständlich ist. Für mich persönlich gibt es heute keine Situation, kein Ereignis, keine Erfahrung, keine Begegnung, für die ich nicht auch Dankbarkeit empfinde, deren Wert ich nicht erkenne. Mögen manche Verhaltensweisen von Menschen oder bestimmte Ereignisse im ersten Moment auch Schrecken, Ärger oder Angst hervorrufen: Stets halten sie ein Geschenk für mich bereit, wenn ich mich auf ihre Lehren einlasse.
Die Bedeutung von Dankbarkeit hat sich im Laufe der Jahre für mich gewandelt. Wie den meisten Menschen wurde mir als Kind beigebracht „Danke“ zu sagen. Es war eine Form der Höflichkeit und zeugte von gutem Benehmen. Ob ich als Kind bereits Dankbarkeit empfunden habe, kann ich nicht sagen – bewusst sicher nicht. Woran ich mich erinnere, das ist die Freude, die ich empfünden habe. Das Empfinden von Dankbarkeit entwickelte sich in mir erst nach meinem Unfall. Auf jeden Fall ist das der Zeitpunkt, an den ich mich bewusst erinnern kann.
Gott sei Dank: Mir fehlen nur die Beine
Als ich nach den Krankenhausaufenthalten, die aufgrund der Amputation meiner Beine notwendig waren, wieder zu Hause war (Anmerkung: Im Alter von acht Jahren wurden Silke, nach einem Unfall, beide Beine zur Erhaltung ihres Lebens amputiert. Alle Informationen dazu finden sich in ihrem ersten Buch: „Mein Weg in die Freiheit“) und ich mir meine Bewegungsfreiheit zurückerobert hatte, besuchte ich hin und wieder einen Jungen in unserer Nachbarschaft, der sein Augenlicht verloren hatte. Wir spielten miteinander oder gingen gemeinsam mit seiner Mutter spazieren.
Jedes Mal, wenn ich mich auf den Heimweg machte, dachte ich: „Gott sei Dank fehlen mir nur die Beine.“ Die Welt nicht sehen zu können, war für mich unvorstellbar und weitaus schlimmer, als das, was ich erlebt hatte.
Und da waren sie, die ersten inneren Worte, die einem Gefühl von Dankbarkeit in mir entsprangen.
Von da an begleitete mich Dankbarkeit in erster Linie im Kontext der „Behinderung“.