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BEVOR ES LOSGEHT …

 

Unsere Golfschule gibt es seit nunmehr über 20 Jahren. In dieser Zeit haben sich viele Möglichkeiten ergeben, neue Unterrichtsmethoden und Vorgehensweisen mit unseren Schülern zu erörtern. Wir, Sven Dyhr und ich, Paul Dyer, sind ebenso wie viele unsere Kollegen, stets auf der Suche, einen noch besseren Weg zu finden, der die Lehre vom Golfschwung festigt, oder schneller und verständlicher macht.

Interessanterweise ist es selten ein Tipp aus einer Golfzeitschrift oder gar der eines Golflehrers, der den Schüler sofort weiterbringt. Nichtsdestotrotz sind es oft nur Kleinigkeiten, die einem helfen, schnell den Fehler zu beheben. Dann gilt es aber auch, diese Kleinigkeiten in den Schwung einzubauen und nicht nur im Training auf der Driving Range umzusetzen. Wichtig ist es, das Gelernte auf dem Platz jederzeit abrufen zu können – und dafür ist ein gewisses Maß an Training und Routine unerlässlich.

David Leadbetter war der erste Golflehrer, der seinen Schülern anhand konkreter Vorstellungen und Beispiele im Training vermittelte, wie ein Schwungfehler zu korrigieren sei. Stellen Sie sich vor, Sie stehen in einem tiefen Bunker und müssen mit dem nächsten Schlag rauskommen, um zum Par einlochen zu können. Es regnet und windet leicht. An den letzten Löchern ist es Ihnen nicht gelungen, den Ball aus dem Bunker zu befördern. An was denken Sie nun? Bestimmt nicht daran, dass das rechte Handgelenk kurz vor dem Schlag nach unten gestreckt werden muss. Ebenso wenig, den Schläger im Durchschwung schnell wieder anzuwinkeln und gleichzeitig den Körper zum Ziel rotieren zu lassen, oder? Aber wie wäre es, wenn Sie sich einfach vorstellen, den Ball mit der rechten Hand aus dem Bunker hochzuwerfen. Machen Sie den Schlag genau mit dieser Bewegungsvorstellung.

Solche Beispiele können unserem Gehirn konkret vermitteln, wie die Bewegung dann auch beim Schlag auszusehen hat und auszuführen ist. Dieses Buch wird Ihnen hoffentlich dabei helfen, die ein oder andere Idee für einen konkreten Schlag zu entwickeln. Einige Übungen sind typisch, um die Schwungtechnik zu verbessern, andere helfen Ihnen, bestimmte Schläge besser zu verstehen und zusätzlich geben wir Ihnen noch ein paar Tipps, wie Sie den Score verbessern können!

 

Viel Spaß beim Üben und Spielen!

 

Paul Dyer & Sven Dyhr

Grundlagen

Sie wissen mittlerweile bestimmt, dass Golf ein sehr individuelles Spiel und viel zu kompliziert ist, als dass jeder Tipp für alle gleichermaßen funktionieren könnte. Niemand schwingt perfekt, aber die Grundlagen von Griff, Haltung, Ausrichtung und Ballposition sollten relativ stabil sein, damit die Tipps auch gut angewendet werden können.

GRIFF

„A player with a bad grip doesn‘t want a good swing.“ Ben Hogan

Der Griff ist der einzige Kontakt mit dem Schläger. Wenn man überlegt, dass die Positionen der Hände und Finger auf dem Schläger die Voraussetzung sind, um die Schlagfläche zu kontrollieren, macht es durchaus Sinn, zu versuchen, den Griff so perfekt wie möglich zu machen.

HALTUNG

Schauen Sie sich einmal eine beliebige Sportart an. Jeder Sportler entwickelt schnell ein Gefühl für die Bewegung, auch wenn er diese plötzlich ausüben muss, wie z. B. ein Torwart. Ein Tennisspieler kann sich auf den Schlag des Balls gut vorbereiten, und er nimmt die optimale Stellung ein, um diesen auch gut zu treffen. Genauso ist es beim Golf. Haben Sie eine gute Haltung, wird der Schwung einfacher.

AUSRICHTUNG

Oft kann man eine fehlerhafte Ausrichtung bei anderen Golfern sehr gut erkennen. Meist ist dies aber ein Ausgleich für einen anderen Schwungfehler. So steht z. B. ein Spieler, der einen Pull schlägt, oft sehr weit nach rechts. Das funktioniert zwar gut, sollte aber nicht zur Gewohnheit werden!

BASICS

DER GRIFF

WAS

MUSS ICH BEIM GREIFEN BEACHTEN?

WELCHER GRIFF

IST DER BESTE?

In den Fingern der linken Hand

  • Wird der Schläger mit der ganzen Handfläche gegriffen, kommt eine ganz andere Unterarmspannung auf. Diese schränkt massiv die Beweglichkeit der Handgelenke ein und kostet fast immer Länge und Konstanz.
  • Umfassen Sie den Schläger, wie hier abgebildet, tief in den Fingern. Sie müssten dann in der Lage sein, die drei oberen Finger und den Daumen vom Schläger zu entfernen und trotzdem das Kopfende in der Luft zu winkeln.

Zwei Knöchel sehen

  • Wenn Sie in den Fingern greifen, die Hand somit auf dem Schläger sitzt, müssten Sie normalerweise einen Winkel im Handgelenk haben. Um dies zu überprüfen, sollten nach dem Greifen 2-3 Knöchel auf der Rückseite der linken Hand zu sehen sein.
  • Die Neigung ist besonders wichtig, um die Ausrichtung der Schlagfläche während des Schwungs zu steuern. Nur durch diesen Winkel können Sie im Treffmoment kräftig „durch“ den Ball schlagen.

Die Lebenslinie

  • Für die rechte Hand gibt es mehr Spielraum beim Griff. Egal, welche Variante Sie verwenden (Overlapping- oder Interlocking-Griff), die rechte Hand muss in der Lage sein, sich ohne Probleme nach hinten biegen zu können (Rückseite der Hand in Richtung Arm) und im richtigen Moment im Abschwung zu strecken.
  • Versuchen Sie, mit der Lebenslinie der rechten Hand den linken Daumen komplett abzudecken.

BASICS

DIE KÖRPERHALTUNG

WIE NEHME

ICH DIE KORREKTE HALTUNG EIN

  • Möglichst gerader Rücken
  • Leicht in die Knie gehen
  • Körpergewicht mittig auf beiden Füßen

KANN ICH

MICH SELBER KONTROLLIEREN

  • Ja, am besten mit der Balance-Linie
  • Lassen Sie ein Foto Ihrer Ansprechposition machen, so können Sie sich selber kontrollieren. Verläuft die Balance-Linie korrekt?
  • Wie ist Ihr Gefühl? Fühlen Sie sich athletisch und bereit für die Bewegung?

Körperwinkel

  • Das größte Problem beim Golf ist, dass der Ball ruhig auf dem Boden liegt. Bei vielen Spielern ruft dies den Gedanken hervor, den Ball auch lange anzusprechen. Dann kommt der Schwung, und die Muskeln müssen in kurzer Zeit eine enorme Schnellkraft entwickeln, obwohl sie vorher in „Ruheposition“ waren.
  • Golfer müssen also in einer Position verharren, die es ihnen ermöglicht, ihre Muskeln effizient einsetzbar zu machen und genügend Energie für den Schwung zu produzieren. Dies bedeutet einen möglichst geraden Rücken, die Knie leicht gebeugt und das Körpergewicht mitten auf beiden Füßen zu haben.

Balance-Linie

  • Ein sehr einfacher Weg, um die korrekte Position zu überprüfen, ist die sogenannte Balance-Linie. Wenn Sie Ihre Körperhaltung von der Seite beobachten, muss eine senkrechte Linie von einem Punkt hinter der Schulter durch die Kniescheibe und in den Fußballen hinein verlaufen. Somit können Sie sicher sein, dass Ihr Körperschwerpunkt durch die Knie gefedert wird und sich über der Mitte der Füße befindet.
  • Um diese Körperwinkel optimal halten zu können, sollte eine gewisse athletische Bewegung vorhanden sein.
  • Wenn Sie dann ein gutes Gefühl haben, sollten Sie bereit für die Bewegung sein.

BASICS

DIE AUSRICHTUNG

WAS MUSS ICH

BEI DER AUSRICHTUNG BEACHTEN

  • Eine gute Ausrichtung ist die Grundlage für einen korrekten Schwung.
  • Versuchen Sie nie, Schwungfehler, z. B. eine fehlerhafte Flugkurve, mit einer Ausrichtung mehr nach rechts oder links zu kompensieren.

WIE KANN ICH

MEINE AUSRICHTUNG KONTROLLIEREN

  • Suchen Sie sich ein Ziel auf der Range.
  • Legen Sie einen Schläger oder Stab in Zielrichtung auf den Boden.
  • Lassen Sie sich von einer anderen Person kontrollieren.

Füße, Schultern, Hüfte & Augen

  • Sicherlich wissen Sie, dass Füße, Schultern und Hüfte miteinander parallel sein sollten. Allerdings wird dabei der wichtigste Faktor vergessen: Auch die Augen müssen parallel zur Ball-Ziel-Linie sein.
  • Die Position des Kopfes wird durch die Augen gesteuert und hat oft eine große Wirkung auf Schlägerrichtung und Körperbewegung.

Ballposition

  • Es ist von Vorteil, die Position bei allen Schlägern gleich zu haben. Machen Sie die Ballposition nicht an den Füßen fest, da Sie normalerweise bei fast allen Schlägern unterschiedlich breit stehen.
  • Wir empfehlen deswegen eine Ballposition unter und gegenüber der linken Brust. Diese erlaubt ein paar Zentimeter Spielraum in beide Richtungen und wird automatisch bei unterschiedlichen Standbreiten angepasst. Wenn Sie die Füße eng zusammen haben, wie z. B. bei einem Pitch, scheint die Position eher mittig zu sein. Bei einem Driver und dementsprechend breiterem Stand wandert diese Position sehr viel mehr zum linken Fuß hin.

Langes Spiel

Das lange Spiel beginnt beim Golf mit dem ersten Teeshot. Dazu gehören aber nicht nur die Schläge, die man mit Driver oder Hölzern macht, auch solche Schläge, die mit einem Eisen 7 auf das Grün gemacht werden, zählen noch dazu. Ein guter Drive ist jedoch der erste Schritt hin zu einem guten Score.

HÖLZER

Die klassischen Hölzer sind der Driver, Holz 3 und 5. In den letzten Jahren haben – vor allem Damen – immer mehr Hölzer statt langer Eisen im Bag. Ein Holz 7 oder 9 ist heute keine Seltenheit mehr. Ebenso sind die sogenannten Hybriden zunehmend in den Fokus gerückt.

LANGE EISEN

Als lange Eisen bezeichnet man die Eisen 5 bis 3. Manche Spieler haben sogar noch ein Eisen 2 und 1 in ihrer Tasche. Diese Eisen mussten in den letzten Jahren aber meist den Hybriden weichen, da die Hybriden deutlich einfacher zu spielen sind, als beispielsweise ein Eisen 2 oder 3.

MITTLERE EISEN

Die mittleren Eisen sind die Eisen von 8 bis 6. Diese werden meist dazu gebraucht, die Schläge auf das Grün auszuführen, während die langen Eisen auch dazu dienen können, den Ball einfach nur zu „transportieren“.

LANGES SPIEL

ANTI CHICKEN WING

WAS

MUSS ICH BEACHTEN

  • Achten Sie auf Ihre Schwungbahn.
  • Versuchen Sie, keine Bewegung mit dem linken Arm auszugleichen.
  • Üben nur mit einer Hand

BENÖTIGTE

MATERIALIEN:

  • Ein mittleres Eisen

DIESE

ÜBUNG HILFT GEGEN

 

Mehr von innen schwingen

  • Greifen Sie den Schläger nur mit der linken Hand.
  • Legen Sie nun Ihren rechten Handrücken mit gespreizten Fingern unter Ihren linken Ellenbogen.
  • Führen Sie Ihren Aufschwung wie gewohnt aus. Halten Sie im Abschwung Ihren linken Oberarm mit der rechten Hand dicht am Oberkörper. Dadurch kommt Ihre Schwungbahn mehr von innen.
  • Sie sollten in der Lage sein, den linken Arm nach dem Treffmoment anwinkeln zu können.
  • Durch diese Bewegung haben Sie die Möglichkeit, die Arme und den Schläger richtig „releasen“ lassen zu können.