Cover
Mehmet Gürcan Daimagüler: Kein schönes Land in dieser Zeit

Inhaltsverzeichnis

Inschrift
Warum ich dieses Buch geschrieben habe
Einleitung
Deutsch-Türkische Geschichte
Identität: Wie ich wurde, der ich bin
Ausländerbehörde: Kleine Beamte, große Macht
Utopie Chancengleichheit
Integration: Was ist das?
Vom Bosporus an die Sieg
Meine Mutter
Gründlich getürkt
Multiple Identitäten
Abstammung
Mein Vater
Grundschule
Urlaub in Istanbul
Nach der Grundschule
Rassistische Anfeindungen
Gewalt auf der Straße
Gewalt zu Hause
Parallelgesellschaften
Zuhause in Niederschelden
Herzinfarkt des Vaters
Sitzenbleiben
Beginn eines Doppellebens
Depressionen
Fremd in der Heimat
Vom Siegerland über das Siebengebirge an die Kieler Förde
Tod des Patriarchen
Aufenthaltsgenehmigung
Abitur mit links
Studium in der Bundeshauptstadt Bonn
Unter Juristen
Türken vor dem Bundestag
Als Assistent bei Gerhart Baum und Wolfgang Kubicki
Exot in der politischen Landschaft
Auf nach Norden
Zurück ins Siegerland
Religion
Beschneidung
Kopftuch
Ehrenmord
Kopftuch II
Vom Rhein über den großen Teich
Am Landgericht
Meine Arbeit bei Burkhard Hirsch
Berlin
Die Zeit in der Boston Consulting Group
Harvard und Yale
An der Spree
Das Ende der politischen Laufbahn
Die FDP, meine Partei ohne Seele
Zwischenbilanz
Danke
Copyright

Danke

Ich danke meiner Familie für Alles. Familie ist nicht alles, aber ohne Familie ist alles nichts.

Meinen Freunden Martin Müller, Benedikt Wahler und Ernst von Münchhausen danke ich für die vielen Ermunterungen weiterzumachen, als ich aufhören und das Manuskript als sinnlosen Seelenstriptease in die Ecke pfeffern wollte. Meinem Patensohn Carl Vitus von Münchhausen und meinem Großneffen Ilyas Dalman danke ich, dass sie mir immer gute Laune beschert haben, sobald ich sie im Arm hatte.

Ich danke Özcan Mutlu, Bilkay Öney und Hatice Akyün für spannende Diskussionen auf dem Weg zu diesem Buch. Hatice danke ich auch sehr herzlich dafür, dass sie mich mit der besten Literaturagentin der Welt bekannt gemacht hat: Dr. Michaela Röll, der ich für Rat & Tat sehr verbunden bin.

Zwei tollen Frauen möchte ich nicht nur für ihre Hilfe bei der Entstehung dieses Buches, sondern auch für ein Vierteljahrhundert Freundschaft danken: Doris Schröder-Köpf und Katrin Köster. Ich bin heilfroh, dass ich euch zwei habe!

Zwischenbilanz

Was bleibt? Einiges ist mir bisher gelungen, vieles nicht. Von der Hauptschule habe ich es nach Harvard und Yale geschafft. Ich habe eine gute Ausbildung genießen dürfen, Anerkennung im Beruf genossen und interessante Jobs bei tollen Firmen machen dürfen.

 

Das Leben ist voller Wunder, aber nicht alle Wunder sind schön. Doch Wunder machen das Leben aufregend. Meine Mutter glaubt an Kismet. Widerfährt mir etwas Gutes oder Schlechtes, sagt sie immer: »Das ist Kismet, mein Sohn.« Kismet bedeutet, dass wir nur auf den Wellen des Lebens getrieben werden – mal an diesen, mal an jenen Ort. Wo wir landen, das bestimmen Wind, Strömungen und Wellen. Wer aber lenkt den Wind, die Strömungen und die Wellen? Wir sind unmündig, aber haben dies nicht selbst verschuldet. Im Gegenteil: Es ist die Unmündigkeit, die uns unfrei macht, aber zugleich von aller Schuld befreit. Wer auch immer das Drehbuch für mein Leben geschrieben hat: Dieser Jemand hat Sinn für Humor.

 

Ich durfte um die Welt reisen und spannende Plätze entdecken. Ich bin am Strand in Goa eingeschlafen und auf einer Bank im Central Park aufgewacht. Ich habe eine Teezeremonie in Kyoto erlebt und bin mit Indianern in den Flüssen um Vancouver Kanu gefahren. Ich habe Elefanten in Südafrika und Pumas in Brasilien gesehen. Und: Ich habe viel gelernt.

 

Ich habe die Politik kennengelernt, versucht, Dinge voranzutreiben, meine Heimat offener zu machen. Habe ich etwas erreicht? Nein, leider, in der Politik bin ich wohl gescheitert.

 

Ich habe begonnen, mich selbst kennenzulernen. Dieses »Erkenne Dich selbst« ist leicht gesagt. In Wirklichkeit ist es so schwer wie kaum etwas anderes im Leben, jedenfalls für mich. Es geht nur mit absoluter Ehrlichkeit. Ich habe schon ziemlich häufig im Leben die Unwahrheit gesagt. Aber zu niemandem war ich so unehrlich wie zu mir selbst. Dieses Ich tief in meinem Inneren ist nicht so perfekt, wie ich dachte. Was ich sehe, ist viel Zorn und Hass. Soviel, dass beides oft stärker ist als alles andere in mir. Das ist nicht gut. Aber es ist nun mal mein einziges Ich. Ich werde lernen müssen, mit ihm zu leben. Die schlechten Seiten leise zu halten und meine Stärken – Güte, Liebe und Loyalität – zu festigen, das ist mein Ziel.

 

Deutschland ist meine Heimat, und es ist mein Zuhause. Ich habe diesem Land viel zu verdanken und kann nicht – wie andere – sagen, Deutschland sei eine fremde Heimat. Manche versuchen, mir meine Heimat fremd zu machen, in dem sie mich zum Fremden erklären. Aber das wird nicht funktionieren. Ich kenne Deutschland gut. Ich kann sagen: Deutschland ist eine schwierige Heimat. Aber welche Heimat ist nicht schwierig? Es liegt in der Natur der Sache: Je näher man einem Menschen oder einer Idee ist, umso komplizierter werden die Dinge häufig. Wären sie nicht nah, könnte man die Probleme einfach ausblenden und ignorieren. Aber Heimat kann niemandem egal sein. Mir jedenfalls nicht. Deswegen werden Deutschland und ich wohl immer ein schwieriges Verhältnis haben. Damit werde ich leben müssen, denn mehr Integration ist für mich nicht möglich. Ich weiß Deutschland zu schätzen. Manchmal fühle ich mich als der »bessere« Deutsche. Denn ich musste und muss nicht für, aber um meine Heimat kämpfen. Mir wurde Heimat nicht geschenkt.

 

Die Türkei wird mir ebenso immer wichtig bleiben. Es wird nie irgendein Ort auf der Landkarte für mich sein. Ich freue mich, dass ich mit der Türkei und seinen großartigen Menschen zwar keine zweite Heimat, aber doch ein zweites Zuhause habe. Türken wie Deutsche haben viele Gemeinsamkeiten. Ein großer Unterschied ist die Stellung der Familie. Türkische Familien sind füreinander da. Sie halten zusammen. Ich würde mir wünschen, dass die Familie auch in Deutschland wichtiger wäre. Aus der Solidarität in der Familie erwächst auch ein Gefühl für die Gemeinschaft insgesamt.

 

Ich bin immer ganz überrascht, wenn Leute voller Überzeugung und stolz rufen: »Ich bin Türke« oder »Ich bin Christ«. Natürlich sind das Teilidentitäten. Aber wie entscheidend können sie schon sein? Türkisch war weder die Muttersprache meiner Mutter noch die meines Vaters. In einem Fall war es Bosnisch und im anderen Fall Arabisch. Beide fanden es prima, Türken zu sein, kein Zweifel. Aber es war doch ein Stück weit Zufall, dass sie Türken wurden, genauso wie es Zufall war, dass ich Deutscher wurde oder meine Halbschwestern und ihre Kinder Kanadier. Auch waren nicht alle meine Vorfahren Muslime, wie denn auch? Meine Vorfahren mütterlicherseits sind Europäer vom Balkan. Sie konvertierten erst nach der Eroberung des Balkans durch die Osmanen ab dem 17. Jahrhundert zum Islam. Bis vor zwei oder drei Jahrhunderten waren sie orthodoxe oder katholische Christen. Auch die Vorfahren meines Vaters wurden erst ab dem 11. oder 12. Jahrhundert Muslime. Vorher waren sie Christen oder Juden. Und davor vielleicht Anhänger Jupiters oder des Zeus? Manche Identitäten wie Geschlecht oder sexuelle Orientierung stehen fest oder sind nur schwer zu ändern. Andere sind jedoch von Zufall oder der Zeit abhängig, gerade Glaube und Nationalität.

 

Wie man aus Identitätsmerkmalen eine Überlegenheit gegenüber anderen Individuen ableiten kann, ist mir ein Rätsel. Überhaupt glaube ich, dass die eigene Identität und die Identität einer ganzen Gruppe zwei grundverschiedene Dinge sind. Jede Gruppenidentität – wir Deutschen, wir Türken, wir Schalke-Fans – ist konstruiert und allein aus diesem Grund schon fragwürdig. Solche kollektiven Identitäten sind doch nur dazu da, um sich von anderen Gruppen abzugrenzen und im Umkehrschluss unerwünschte Personen auszugrenzen. Die ganze Idee einer Nation beruht im Kern auf diesem Gedanken. Ich glaube, Gruppenidentitäten sind überflüssig, wenn man jedem Menschen seine individuelle Identität als Mensch nicht nur zubilligt, sondern sie vielmehr als wertvollen wie ausreichenden Beitrag zur Gemeinschaft annimmt.

 

Was ist meine Bilanz nach 43 Jahren eines nicht immer einfachen, aber doch interessanten Lebens: große Demut. Ich habe Hass und Liebe zu Zeiten und an Orten erfahren, an denen ich sie nie erwartet hätte, Freunde gewonnen und wieder verloren.

 

Ich habe vielen Menschen Unrecht getan. Freunden, Verwandten und manchmal vollkommen Fremden. Mir wurde Unrecht getan. Was kann ich tun? Ich vergebe und bitte um Vergebung. Um es mit Samuel Beckett zu sagen: »Stets versucht. Stets versagt. Egal. Versuch es noch mal. Versage noch mal. Versage besser.«

 

Unsere Welt verändert sich immer schneller, politisch, wirtschaftlich und kulturell. In wenigen Jahren werden Indien, China und Brasilien mehr Waren produzieren als die USA oder Europa. Die Türkei wird reicher sein als Italien oder Spanien. Jahrelang waren wir, der Westen, der Nabel der Welt. Das ist vorbei.

 

Die anderen Regionen der Welt werden nicht nur mehr Waren, sondern auch mehr Ideen in die Welt setzen als wir. Viele dieser Ideen und Vorstellungen darüber, was der Mensch ist und was der Mensch tun sollte, werden oft vollkommen anders sein als alles, woran wir geglaubt haben.

 

Dazu kommen neue Technologien, die unser Leben verändern, oft zum Guten, manchmal auch zum Schlechten. Kurz gesprochen: Unser Leben wird anders. Wir sehen das Alte gehen und das Neue kommen. Veränderung haben schon unzählige Generationen vor uns erlebt. Neu aber ist die Geschwindigkeit, mit der sie kommt. Veränderung ist die beherrschende Konstante des Lebens. Wir können sie nicht verhindern und sollten das auch gar nicht erst versuchen, weil nur der Wandel uns den Fortschritt bringt, mit neuen Herausforderungen fertigzuwerden.

 

Deutschland hat sich in den vergangenen sechs Jahrzehnten in vielerlei Hinsicht fundamental verändert. Unser Land ist heute ein multiethnisches und multireligiöses Land. Das hat Auswirkungen auf jeden Bereich unseres Alltags, von der Musik, die wir hören, dem Essen, das wir zu uns nehmen, bis zu den Menschen, die uns begegnen und in die wir uns verlieben. Einwanderung ist kein großes »Multi-Kulti-Straßenfest mit Döner und Ayran für alle«. Einwanderung und Integration sind auch mit Arbeit, Anstrengung und Verständnis verbunden. Es ist normal, dass vielen Menschen diese Veränderungen des Alltags Angst macht. Denn Neues bedeutet oft, dass man sich selbst verändern und dass man sein Leben ändern muss. Alles Neue birgt immer Risiken.

 

Manchen, nicht vielen, aber doch einigen meiner deutsch-türkischen Landsleute möchte ich zurufen: Wir wollen, dass Deutschland uns vertraut, aber wir müssen umgekehrt auch Deutschland vertrauen. Kommt an in diesem Land. Hört auf, mit den Körpern am Rhein und den Herzen am Bosporus zu sein. Nur Dummköpfe verlangen von euch, dass ihr eure Herkunft, eure Sprache und euren Glauben verleugnet. Das müsst und sollt ihr nicht. Aber hört auf, in die Vergangenheit zu blicken, wenn ihr an die Zukunft eurer Kinder denkt. Ehre und Moral sollen als Werte nicht verschwinden, aber sie müssen neu gefüllt werden: Es ist ehrlos und unmoralisch, den eigenen Kindern, Jungen wie Mädchen, die Zukunft zu verbauen, indem man sie nicht auf ein Leben in Selbstbestimmung vorbereitet. Es ist ehrlos und unmoralisch, den eigenen Kindern nicht mit aller Kraft die bestmögliche Ausbildung zu geben. Es ist ehrlos und unmoralisch, den eigenen Kindern vorzuschreiben, wen sie lieben und heiraten wollen. Ehre gebührt, wer seinen Kindern mit Liebe, Vertrauen und Respekt begegnet.

 

Aufgabe der Politik und, breiter gesprochen, Aufgabe der Meinungsführer unserer Gesellschaft ist es, nicht diese Angst zu bedienen, sondern mit ihr umzugehen. Und zwar selbstbewusst und aktiv. Denn Fakt ist: Unser Land wäre ohne Einwanderer ärmer. Wir brauchten Einwanderer in der Vergangenheit und wir brauchen Einwanderer in der Zukunft. Ohne sie werden wir unseren Wohlstand nicht halten können und ohne sie werden bald die Rentenkassen leer und die Unternehmen pleite sein.

 

Es geht aber weit über das Ökonomische hinaus: Wie sähe Deutschland ohne seine Einwanderer aus? Wären wir nicht in jeder Hinsicht ärmer? Wie würden sich heute unsere bildenden Künste gestalten? Unsere Musik? Unsere Filme? Könnten unsere Kinder sich später den Herausforderungen der globalisierten Welt stellen, wenn sie nicht im Kindergarten schon mit Zahra, Igor, Ali und Jose gespielt hätten? Wäre unser Leben nicht auch langweiliger ohne das Bild von Deutschen, die mal blond sind oder mal eine andere Hautfarbe haben? Wäre es in einem uniformen Land nicht auch unendlich langweilig?

 

Neu-Deutsche wie Alt-Deutsche: Wir haben zu lange einfach nur nebeneinander hergelebt. Es ist an der Zeit, dass wir einen Schritt weitergehen und anfangen, uns füreinander zu interessieren. Dazu brauchen wir nicht die Politik. Es reicht, wenn wir den uns fremden Nachbarn zu einer Tasse Tee einladen. Wenn der Nachbar kommt, unseren Tee trinkt und von sich erzählt, werden wir merken, dass wir das nicht (nur) für ihn tun, sondern vor allem auch selbst davon profitieren. Seine Andersartigkeit und unser Wissen darüber erweitern unseren Horizont und machen unser Leben reicher.

 

Wir dürfen uns nicht irre machen lassen von den Schreihälsen links und rechts. Ganz im Gegenteil: Wir sollten uns bewusst machen, dass wir heute wahrscheinlich in einer Zeit der relativen Ruhe leben. Es werden schlechtere Zeiten kommen. Und wenn wir eins gelernt haben sollten, dann die Tatsache, dass es genug Menschen gibt, die ihr Heil in der Zerstörung suchen. Wir müssen jetzt an uns arbeiten, damit wir gewappnet sind.

 

Wir müssen nicht das Rad neu erfinden und überlegen, was unsere Gesellschaft zusammenhält. Wir haben ein solides Wertefundament. Dieses Wertefundament ist beschrieben in unserem Grundgesetz. Es ist die beste Verfassung, die je auf deutschem Boden galt. Nicht zufällig erklärt der erste Artikel des Grundgesetzes: »Die Würde des Menschen ist unantastbar.« An diesem Postulat sollen sich alle Gesetze und Bestimmungen unseres Landes orientieren. Wenn nun einige Hassprediger davon sprechen, dass in unserem Land »Kopftuchmädchen produziert« würden, dann wird einem Teil der Bevölkerung diese Würde abgesprochen. Maschinen oder Autos werden produziert, aber keine Menschen. Diese Sprache entmenschlicht. Diese Sprache entwürdigt den Menschen. »Unworte bereiten Untaten den Boden«, sagte einmal sehr richtig unser damaliger Bundespräsident Johannes Rau. Hat man erst einmal akzeptiert, und sei es »nur« auf sprachlicher Ebene, dass die Würde des Menschen disponibel ist, dann gerät unsere Ordnung ins Wanken. Deswegen geht es nicht »bloß« um Einwanderer oder Muslime. Es geht um uns alle. Es geht um die Frage, in welchem Land wir in Zukunft leben wollen. Wer Ali die menschliche Würde verweigert, wird sie Hans auf Dauer nicht zugestehen können. Ich möchte jedenfalls nicht, dass der »Wert« des Menschen auf Grundlage fragwürdiger Mathematik in Heller und Pfennig berechnet wird. Ich möchte nicht, dass vulgär-dumme Kosten-Nutzungrechnungen darüber entscheiden, ob wir einen Menschen wertschätzen oder nicht. Wenn wir das einmal zulassen, sind der charakterlosen Barbarei Tür und Tor geöffnet. Was ist der »Wert« alter Menschen? Was ist der »Wert« von körperlich oder geistig behinderten Menschen? Was ist der »Wert« von Homosexuellen, die in der Regel keinen Nachwuchs haben und somit nicht unsere Rentenkassen stabilisieren? Wollen wir wirklich in einem Land leben, das solche Fragen diskutiert? Nein. Das wollen wir nicht. Deutschland ist besser.

 

Wir werden es nur zusammen schaffen oder gemeinsam scheitern. Wir verfügen über alle Möglichkeiten, es zu schaffen, aber wir müssen genau das auch wollen.

 

Mein inniger Wunsch ist es, wie damals als kleines Kind in Niederschelden mit leuchtenden Augen und flammendem Herzen mein Lied über Deutschland singen zu können:

Kein schöner Land in dieser Zeit

Kein schöner Land in dieser Zeit
als hier das uns’re weit und breit
wo wir uns finden
wohl unter Linden
zur Abendszeit

 

Da haben wir so manche Stund’
gesessen da in froher Rund
Und taten singen
die Lieder klingen
im Eichengrund

 

Dass wir uns hier in diesem Tal
noch treffen so viel hundertmal
Gott mag es schenken
Gott mag es lenken
er hat die Gnad

 

Nun Brüder eine gute Nacht
der Herr im hohen Himmel wacht
in seiner Güte
uns zu behüten
ist Er bedacht

 

(Volkslied von Anton Wilhelm von Zuccalmaglio)