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Vom Schweriner Schloss nach Leezen

Gehzeit 5.10 h

Vom Märchenschloss in die Wildnis am Görslower Ufer

Die Kontraste könnten nicht größer sein! Die Tour am Süd- und Ostufer des Schweriner Innensees beginnt inmitten der mecklenburgischen Metropole an einem der schönsten Wasserschlösser Deutschlands und endet in der fast unberührten Abgeschiedenheit des Naturschutzgebiets am Görslower Ufer. Dazwischen gibt es in Zippendorf einen feinen Sandstrand und ein einzigartiges Freilichtmuseum, das anschaulich mit Landarchitektur und bäuerlicher Tradition bekannt macht.

Ausgangspunkt: Alter Garten am Schweriner Schloss. Die Landeshauptstadt ist ans IC-Netz der Deutschen Bahn angeschlossen und darüber hinaus von vielen mecklenburgischen Städten per Bus erreichbar. Autofahrer finden am Burgsee gegenüber dem Schloss einen gebührenpflichtigen Parkplatz. Endpunkt: Leezen. Rückfahrt nach Schwerin Mo. bis Fr. mit Linie 104. Anforderungen: Bis Mueß auf bequemen, teils geteerten Uferwegen. Der naturnahe Pfad am Görslower Ufer verlangt etwas Trittsicherheit, bei Nässe besteht stellenweise Abrutschgefahr. Badesachen nicht vergessen! Höhenunterschied: 20 m. Varianten: Die Tour kann am Freilichtmuseum Mueß begonnen werden, Anfahrt von Schwerin mit Buslinie 6. In Görslow besteht die Möglichkeit, die Wanderung zu beenden (Buslinie 104). Sehenswert: Das Schweriner Schlossmuseum gibt Einblicke in den einst prunkvollen Lebensstil des Adels und zeigt eine kostbare Porzellansammlung (geöffnet Apr.–Mitte Okt. Di.–So. 10–18 Uhr, übrige Zeit Di.–So. 10–17 Uhr, www.schloss-schwerin.de); Freilichtmuseum Mueß (Mitte Mai–Okt. Di.–So. 10–18 Uhr). Einkehr: Strandperle (Strand von Zippendorf, Tel. +49 385 53996110, www.strandperle-zippendorf.de, Mo. Ruhetag); Museumscafé in Mueß (im Sommerhalbjahr).

Die Tour beginnt am Alten Garten (1) gegenüber dem Schloss. Wir gehen über die Schlossbrücke auf die Schlossinsel und wenden uns vor dem Hauptportal des Schlosses links durch den Burggarten zur Orangerie, von deren Dach sich ein wunderbarer Ausblick auf den Schweriner Innensee ergibt. Sozusagen an der »Rückseite« des Schlosses wird der Eingang zum Schlossmuseum passiert und die Schlossinsel über die alte Drehbrücke wieder verlassen. Gleich nach der Brücke weist links ein Schild nach Zippendorf/Mueß. Die Lennéstraße führt am Rand des wunderbar angelegten Schlossgartens entlang. Nach 400 m biegen wir links in den Franzosenweg ein und kommen am Gelände der Schweriner Rudergesellschaft und des Tennisclubs vorbei. Der für den motorisierten Verkehr gesperrte geteerte Rad- und Spazierweg bringt uns durch eine offene Parklandschaft zum Strand von Zippendorf (2) am Südufer des Schweriner Innensees. Der lange Sandstrand ist sommers das beliebteste Naherholungsziel der Hauptstädter. Von der von herrschaftlichen Villen gesäumten Strandpromenade schaut man auf die vorgelagerte Insel Kaninchenwerder. Am östlichen Ende des Strandes geht die Promenade in einen Schotterweg über. Vor dem Privatgelände des Sportfischervereins verlassen wir diesen geradeaus in einen Waldweg, halten uns nach 75 m an einer Rasthütte links und umgehen so das Zipfehorn. In der Mueßer Bucht (3) trifft der Pfad auf die B 321. Wir folgen links dem parallel zur Straße verlaufenden Rad- und Spazierweg für etwa 250 m und biegen dann links in die Alte Crivitzer Landstraße ein. Nach knapp 5 Min. wenden wir uns an der Bushaltestelle nach links und erreichen kurz darauf den Eingang zum Freilichtmuseum Mueß (4). Nach Besichtigung des Museums gehen wir 30 m die Pflasterstraße zurück und biegen dann links in einen Schotterweg ein, der an einer Kleingartenkolonie entlangläuft. Kurz nach einer Reihe mit alten Kopfweiden gehen wir an der Gabelung links in einen Feldweg hinein, der sich bald zu einem schmalen Pfad verengt und uns zur 1907 erbauten künstlichen Burgruine Reppiner Burg (5) bringt. Der runde Backsteinturm auf einer Kuppe über dem Seeufer erlaubt ein feines Panorama auf die üppig bewaldeten Inselchen Ziegelwerder und Kaninchenwerder und zurück auf die Silhouette von Schwerin. Am Fuß der Kuppe gibt es auch eine kleine Badestelle mit Liegewiese. Von dort quert ein breiter Weg die kleine Halbinsel nach Osten und führt uns dann an Bootshäusern vorbei. Der Weg trifft an einem Parkplatz wieder auf die Alte Crivitzer Landstraße. Wir folgen ihr links zur B 321 und queren auf der Straßenbrücke den Störwasserkanal (6). Links wird eine Gedenkstätte passiert, die an den Todesmarsch von Häftlingen aus dem KZ Sachsenhausen erinnert, bei dem im Mai 1945 6000 Menschen ums Leben kamen. Kurz nach der Brücke biegen wir links in die Landstraße Richtung Rampe/Güstrow ein und verlassen die Straße gleich wieder links in einen Schotterweg namens »Am See«. Nach der Zufahrt zum Schullandheim trifft der Weg an einer kleinen Kläranlage auf ein Teersträßchen, das uns links zum Seeufer hinabbringt. Neben einer Infotafel zum Naturschutzgebiet Görslower Ufer beginnt ein Pfad, der unterhalb des bewaldeten Steilufers nordwärts läuft. Nach einer knappen halben Stunde auf dem reizvollen Pfad folgen wir rechts dem Weg auf das Hochufer (der Uferpfad geradeaus verliert sich nach wenigen Schritten). 2 Min. darauf gehen wir nicht scharf rechts, sondern geradeaus wieder zum Seeufer hinab. An den folgenden Abzweigen bleiben wir immer auf dem Uferweg. Zwei rohrgedeckte Bootshäuser werden erreicht, kurz darauf ein weiteres großes Bootshaus mit einer Sitzbank davor. 100 m danach, wir sind hier nahe Görslow (7), teilt sich der Weg in drei Pfade auf (der mittlere geht nach Görslow). Wir verlassen den bis hier sporadisch mit blauen Wegzeichen markierten Weg und gehen geradeaus auf dem nun sehr schmalen Uferweg weiter. Der nun etwas abenteuerliche Pfad führt über einen verrotteten Steg, gelegentlich geht es über quer liegendes Totholz, mitunter gleicht der schmale Küstensaum einem Urwald. Nach Regenfällen kann der Pfad hier stellenweise morastig sein. An einer Gabelung wird ein rechts hinaufführender Pfad passiert, eine Viertelstunde darauf kommen wir zu einem schluchtartigen Einschnitt, über den eine Holzbrücke führt. Hier folgen wir rechts einem anfangs gestuften Weg. An den ersten Häusern von Leezen halten wir uns links und erreichen an der Klinik Leezen ein Teersträßchen. Geradeaus am Sportplatz und dem quittengelb gestrichenen Amt vorbei wird ein Verkehrskreisel erreicht. Wir folgen der Schloßstraße und treffen 200 m weiter auf die Hauptstraße, links geht es zum »Leezener Hof« und zur Bushaltestelle in Leezen (8).

Zauberhaft – das Schweriner Schloss mit Schlossgarten.
Wanderpfad am Görslower Ufer

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Von Seehof zum Schloss Wiligrad und nach Bad Kleinen

Gehzeit 2.40 h

Am Westufer des Schweriner Außensees

Das 1898 unter Herzog Johann Albrecht erbaute Schloss Wiligrad über dem Westufer des Schweriner Außensees ist eines der jüngsten Schlösser Mecklenburgs. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente der Prachtbau der Roten Armee als Typhuslazarett, zu DDR-Zeiten war es Landesparteischule der SED und für die Öffentlichkeit geschlossen. Seit der Wende organisiert in dem gründlich sanierten Bau ein Kunstverein wechselnde Ausstellungen.

Ausgangspunkt: Strandbad in Seehof. Vom Hbf. Schwerin ist Seehof mit Buslinie 8 erreichbar. Von der Haltestelle gelangt man auf der Seestraße nach ca. 250 m zum Strandbad am Schweriner Außensee. Autofahrer finden rechts vor dem Strandbad einen Parkplatz. Endpunkt: Bahnhof Bad Kleinen. Von hier verkehren etwa stündlich Züge nach Schwerin. Anforderungen: Bis auf einen im ersten Teil stellenweise etwas verwachsenen Pfad bequemer Uferpfad, nach Regenfällen mitunter rutschig. Im Sommer empfiehlt sich ein Mückenschutz. Höhenunterschied: 25 m. Varianten: Die Wanderung lässt sich bereits am Schloss Wiligrad beenden, es ist Endhaltestelle der Buslinie 8. Alternativ kann man vom Schloss auf dem 2,5 km langen Friedrich-Franz-Wanderweg zum Bahnhof nach Lübstorf gehen. Sehenswert: Das Schloss Wiligrad ist im Rahmen einer Ausstellung zugänglich, in der Regel Di.–So. 10–17 Uhr. Einkehr: Restaurant »Zum Angler« in Lübstorf (Mo. und Di. Ruhetag). Sehr einladend ist das Gartencafé Wiligrad mit zugehörigem Hofladen (Tel. +49 3867 612703, in der alten Schlossgärtnerei).

Vom Strandbad in Seehof (1) gehen wir durch das Gelände eines Campingplatzes. An dessen Ende ist links von einer Bungalowreihe ein schmaler Durchlass, hinter dem ein Pfad beginnt, der am dicht bewachsenen Ufergürtel des Schweriner Außensees nordwärts verläuft und bald mit blauen Wegzeichen markiert ist. Vor den Häusern von Lübstorf (2) wird eine Picknickzone mit schönem Seepanorama erreicht. Hier geht ein Weg nach Lübstorf ab. Wir bleiben jedoch weiter auf dem Uferweg, gehen am Restaurant »Zum Angler« vorbei und kurz danach durch die Liegestuhlzone der Klinik Schweriner See. Etwa 5 Min. darauf führt in Höhe der vorgelagerten Mini-Insel Rethberg eine Treppe das Steilufer hinauf, wir bleiben weiterhin am Ufer. Der gut ausgebaute Wanderweg endet hier, ab und an gilt es über entwurzelte Bäume zu steigen. Doch bereits nach knapp 10 Min. ist der Weg wieder breit und bequem begehbar. Nach weiteren 10 Min. steigen wir auf einem von einem Geländer eingefassten Weg im Zickzack das Steilufer zum Schloss Wiligrad (3) auf. Im Schlossgarten verteilen sich zwischen exotischen Gehölzen ausgefallene Skulpturen zeitgenössischer Kunst. Vom Schloss gehen wir wieder ein paar Schritte das Steilufer hinab und nehmen dann links den ersten Abgang zum Uferweg. Dabei wird die Elisabethquelle passiert, ein netter Rastplatz mit Steinbänken. Auf dem Uferweg weiter nach Norden werden zwei auf das Hochufer abgehende Wege passiert. Nach dem Bootsanleger von Gallentin (4) und einer Strandterrasse mit Sportplatz geht es auf einem Schotterweg weiter. 150 m nach dem Lokal »Bierbug« führen Stufen zum sogenannten Eiertunnel hinauf. Die Bahnunterführung verdankt diesen Namen ihrer ovalen Form. Wir gehen hindurch, wenden uns auf der Straße nach rechts und gelangen schließlich in 5 Min. zum Bahnhof Bad Kleinen (5).

Schloss Wiligrad

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Von Kritzow durch das Glasermoor

Gehzeit 1.15 h

Steinzeitliche Spurensuche im Hinterland von Schwerin

Viele für Megalithgräber aufgestellte Findlinge im Raum Schwerin wurden im vorletzten Jahrhundert zur Aufschüttung des Paulsdammes zwischen Schweriner Außen- und Innensee zweckentfremdet. In der Gemarkung Kritzow blieben immerhin etwa 20 bronzezeitliche Hügelgräber erhalten. Der Weiler liegt im Naturpark Sternberger Seenland, ein kurzer Rundweg führt an etlichen prähistorischen Gräbern vorbei, im Mai geht es dabei durch blühende Rapsfelder.

Ausgangspunkt: Kritzow. Mit dem Auto verlässt man Schwerin auf der B 321 in Richtung Parchim/A 14 und biegt bei Raben Steinfeld in Richtung Güstrow ab. Knapp 3 km weiter zweigt ein Landsträßchen nach Godern ab, auf dem über die Dörfer Gneven und Vorbeck Kritzow erreicht wird. Anforderungen: Diese Kurzwanderung verläuft auf Pfaden und Waldwegen, führt ein Stück durch wegloses Terrain und setzt daher etwas Orientierungsvermögen voraus. Höhenunterschied: 70 m. Einkehr: Keine.

An der Dorfstraße in Kritzow (1) informiert eine Tafel über einen ehemaligen archäologischen Lehrpfad. Der Weg beginnt allerdings nicht hinter der Tafel, sondern wir folgen der anfangs gepflasterten Dorfstraße in Richtung Leezen leicht abwärts. Nach gut 200 m biegen wir rechts in den Richenberger Weg ein und verlassen diesen nach 150 m rechts in ein Sträßchen. Zur Rechten taucht bald das erste von Findlingen und einem zehn Tonnen schweren Wächterstein eingefasste Megalithgrab auf. Im weiteren Verlauf der Wanderung weisen kleine Schilder auf weitere Hügelgräber hin, die meist als Bauminseln aus den Rapsfeldern herausragen. Das Sträßchen wird bald zum Feldweg. Sobald dieser nach links abknickt, gehen wir geradeaus auf einem Pfad weiter, der in einem Linksbogen am Glasermoor entlangläuft. An einer Kreuzung (2) gehen wir rechts (eine etwa 20 Min. längere Variante des ursprünglichen Lehrpfads läuft geradeaus weiter, ist allerdings nicht leicht zu finden) und treffen nach knapp 5 Min. auf eine Gabelung, hier halten wir uns ebenfalls rechts. Weiter durch die urwüchsige Moorlandschaft wird eine Tafel erreicht, die über eine einst ansässige Glashütte informiert. Gut 100 m nach dieser bleibt ein rechts abgehender Pfad unbeachtet. 50 m darauf treffen wir auf einen quer verlaufenden Waldweg. Diesem folgen wir links aufwärts in Richtung Höhe 78 (rechts würde man auf direktem Weg nach Kritzow zurückkommen). Nach 2 Min. lassen wir den Wald hinter uns. Wir gehen ein paar Schritte nach rechts und dann weglos über Wiesen zu einer Sitzgruppe (3) hinauf. Von dem Hügelrücken ergibt sich ein schöner Ausblick über die sanft gewellte Eiszeitlandschaft. Von den Sitzbänken halten wir weiter weglos auf ein 50 m entferntes Hügelgrab zu. Weiter über die Wiese die Richtung beibehaltend taucht kurz vor dem Waldrand der Mobilfunkmast auf dem Uhuberg (4), 90 m, auf. Dieser gibt nun die Richtung vor. Direkt vor dem Mobilfunkmast wandern wir links am Waldrand entlang und gehen nach etwa 200 m rechts in einen Waldweg hinein. Nach wenigen Schritten wird ein links abzweigender Pfad passiert (auf diesem würde man wieder zur Höhe 78 gelangen). Auf dem breiten Waldweg kommen wir zu einem Waldfriedhof (5) mit einem Mausoleum. Nach dem Friedhof bleiben wir auf dem Hauptweg (Wegzeichen) und gehen an einem Kreuz 5 Min. darauf rechts in einen Forstweg hinein (grüner Pfeil). 5 Min. weiter leicht links haltend steigt der Weg kurz kräftig an. Auf der Anhöhe wird ein Waldweg gekreuzt, 100 m darauf gehen wir ebenfalls geradeaus und treffen 3 Min. später auf einen Querweg, der uns links wieder zum Ortseingang von Kritzow (1) bringt.

Hünengrab mit mächtigen Wächtersteinen am Ortsrand von Kritzow.
Megalithisches Hünengrab in einer Bauminsel.

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Rund um den Neuklostersee

Gehzeit 2.30 h

Im Norden des Naturparks Sternberger Seenland

Um 1219 gründeten Mönche am Nordufer des Neuklostersees das Kloster St. Maria im Sonnenkamp, das wesentlich an der Erschließung der Region beteiligt war. Heute lädt eine reizvolle Rundwanderung um den See ein. Die Route verläuft überwiegend auf naturnahen Pfaden.

Ausgangspunkt: Propstei in Neukloster. Der Ort wird ab Bahnhof Wismar mit Bus 250 wochentags mehrfach täglich angefahren. Anforderungen: Leichte Seeumwanderung, der Rundweg ist durchgehend mit grünem Punkt markiert. Höhenunterschied: Unwesentlich. Variante: Als Kurztour bietet sich die Umrundung der Halbinsel am Neuklostersee an. Die Gehzeit verkürzt sich dadurch auf etwa 50 Min. Einkehr: Kiosk am Schwimmbad. Weithin für seine gute Küche bekannt ist das Seehotel am Neuklostersee (für Außerhausgäste nur nach vorheriger Reservierung, www.seehotel-neuklostersee.de, Tel. +49 38422 4570).

Die Rundtour beginnt in Neukloster (1) am Parkplatz bei dem frei stehenden achteckigen Glockenturm des Klosters. Vor der Propstei, heute eine Kindertagesstätte, weist ein Schild zum Neuklostersee. Der zunächst breite Weg führt an einem Hochseilgarten vorbei, ein paar Schritte nach diesem treffen wir auf den Rundweg, dem wir im Uhrzeigersinn folgen, also links. An der Gabelung nach 150 m bietet sich sogleich eine Variante um die weit nach Süden in den See ragende Halbinsel an (Rundweg ca. 50 Min.). Sofern wir diese auslassen, halten wir links und schneiden auf teils sandigem Pfad durch Birken und Buchen die Halbinsel sozusagen ab. An einem Campingplatz wird wieder der See erreicht. Auf weiterhin angenehmem Pfad kommen wir nach einer Schrebergartenkolonie zu einem Schwimmbad (2). Die schöne Liegewiese ist an Sommerwochenenden meist rappelvoll, es gibt auch einen Bootsverleih. Kurz nach dem Schwimmbad wird auf einer Brücke ein Zulauf des Sees gequert. Der Weg verläuft nun am Ostufer entlang durch bis an den See heranreichende Buchenbestände. Wir wandern an einer Ferienkolonie vorbei, 10 Min. später können wir an zwei Sitzbänken eine Pause einlegen (der rechte Pfad verliert sich im Schilfufer). Am Südufer wird der Teppnitzbach (3) erreicht, 10 Min. später passieren wir einen nach Neumühle abzweigenden Weg und gelangen eine Viertelstunde darauf nach Nakenstorf (4). Der lang gestreckte Ort wird auf der Seestraße durchquert, am nördlichen Ortsende lädt das Café im kunstsinnigen Seehotel (5) am Neuklostersee zu Kaffee und Kuchen. Von dem Hotel wird Nakenstorf auf einem Betonweg verlassen, etliche Privatgrundstücke versperren kurzzeitig den direkten Seezugang. Kurz vor einer Landstraße biegen wir rechts in Richtung Neukloster in den ungeteerten Sanddornweg ab. Bald wieder auf schönem Pfad am Seeufer entlang öffnet sich der Blick auf die Halbinsel und den Dachreiter der Klosterkirche. Nach einer Schranke biegen wir rechts ab. An der Gabelung kurz vor dem Kloster halten wir rechts und kommen am Hochseilgarten vorbei wieder zum Parkplatz in Neukloster (1) zurück.

Der Teppnitzbach mündet im Süden in den Neuklostersee.
Im Frühjahr sind in der Seeregion die leuchtenden Rapsfelder ein Fest für die Augen.

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Das Warnowdurchbruchstal bei Groß Görnow

Gehzeit 1.10 h

Kurzer, doch feiner Spaziergang durch eine urtümliche Flusslandschaft

Das Warnowdurchbruchstal bei Groß Görnow zieht außer Wanderern auch Kanuten und Paddler an, die das wildromantische Flusstal von der Wasserseite aus erleben wollen. Wer die Warnow vielleicht schon in ihrem Oberlauf gesehen hat, wird sich verwundert die Augen reiben und erstaunt sein, wie schnell das Flüsschen in die Breite ging. Der Grund dafür ist der Zufluss der Mildenitz. So gestärkt fräste sich die Warnow ein beeindruckendes Tal mit bis zu 30 m hohen Steilhängen durch die Moränenlandschaft. In dem Naturschutzgebiet können Eisvögel und Bachstelzen beobachtet werden. Die Tour lässt sich mit einem Besuch im Freilichtmuseum Groß Raden verbinden.

Ausgangspunkt: Wanderparkplatz bei Groß Görnow. In Sternberg biegt man von der B 104 in Richtung Freilichtmuseum Groß Raden ab und fährt gut 2 km danach in Sternberger Burg links. In Groß Görnow weist rechts ein Schild zum Warnowdurchbruchstal, 0,5 km weiter führt ein Plattenweg zu einem Wanderparkplatz. Anforderungen: Kurzwanderung auf Pfaden und Waldwegen. Höhenunterschied: 60 m. Sehenswert: Freilichtmuseum Groß Raden (tgl. 10–17.30 Uhr). Einkehr: Unterwegs keine.

Vom Wanderparkplatz (1) folgen wir dem Weg nach Osten und gehen an der Verzweigung nach 100 m links zur Warnow, die sich hier ein 15 bis 20 m breites Flussbett geschaffen hat. Nach ein paar Minuten wird die 75 m lange hölzerne Warnowbrücke (2) erreicht. Während ein Radweg rechts über die Brücke führt, wandern wir geradeaus weiter. Bereits 15 m darauf biegen wir scharf links in einen Pfad ein, der an der Westseite des Durchbruchstals zu einer slawischen Höhenburg aufsteigt. Die vor mehr als tausend Jahren aufgeschütteten Wallanlagen sind noch deutlich erkennbar. Auf dem Wall rechts haltend folgen wir weiter dem Pfad, der bald am Waldrand entlang zu einem kleinen Picknickplatz (3) führt. Dort steigen wir wieder ein kurzes Stück ab und halten uns an der nächsten Verzweigung links. 10 Min. darauf wird eine zweite Holzbrücke erreicht, an der es auch eine Picknickbank gibt. Wir gehen auf der Brücke (4) über die Warnow und halten uns an der Gabelung danach rechts. Flussaufwärts wandernd bleiben zwei links abgehende Wege unbeachtet (der zweite ist mit »Buchenhof« ausgeschildert). Dann kommen wir wieder zur ersten Warnowbrücke (2) und gehen am anderen Ufer auf dem bekannten Weg zum Wanderparkplatz (1) zurück.

Warnowbrücke bei Groß Görnow.

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Von Krakow am See nach Lehmwerder und auf den Jörnberg

Gehzeit 1.15 h

Auf den Spuren des mecklenburgischen Nationaldichters Fritz Reuter

Der Luftkurort Krakow am See ist das Zentrum der Krakower Kleinseenplatte, die sich mit 15 Gewässern als einladende Erholungslandschaft präsentiert. Vielleicht war es die Halbinsel Lehmwerder, die den mecklenburgischen Dichterfürsten Fritz Reuter vom Paradies schwärmen ließ. Reuter weilte vor gut 100 Jahren in dem damals schon als Sommerfrische bekannten Krakow. Eine kurzweilige Wanderung macht mit der auch heute noch stillen Halbinsel bekannt. Krönender Abschluss des Spaziergangs ist die Besteigung des Jörnbergs – der Hausberg von Krakow wartet mit einem Aussichtsturm auf.

Ausgangspunkt: Krakow am See. Von Güstrow und Plau am See bestehen gute Busverbindungen nach Krakow, Autofahrer erreichen den Luftkurort über die A 19, Ausfahrt Krakow am See. Anforderungen: Der kurze Spaziergang verläuft überwiegend auf breiten Wegen. Höhenunterschied: 30 m. Kombi-Tipp: Die Kurztour lässt sich gut mit Tour 7 verbinden. Einkehr: »Zum Hüdenhus« an der Seepromenade; Terrassenlokal Am Jörnberg (Tel. +49 38457 22224, www.am-joernberg.de).

Die Tour beginnt in Krakow am See (1) an der Touristeninformation am Markt. Über die Schulstraße und deren Verlängerung wird die Seepromenade erreicht. Dort wenden wir uns nach links zum Hüdenhus. Das ehemalige Fischerhaus ist pittoreskes Wahrzeichen des Ortes. Weiter an Bootshäusern vorbei gelangt man zur Städtischen Badeanstalt (2) aus dem Jahr 1900, an der links der Jörnbergweg zum Aussichtsturm hinaufführt. Wir heben uns den Berg für den Schluss auf und gehen geradeaus. Nach dem Sportplatz wenden wir uns nach rechts zur Halbinsel Ehmkwerder, die bis zur Dammaufschüttung 1882 ein Inselchen war. Auf einem weiteren Damm wird Lehmwerder (3) erreicht. Das schon seit 1932 ausgewiesene Naturschutzgebiet kann auf einem Rundweg erkundet werden. Wir gehen nach rechts zu einem ein paar Minuten entfernten kleinen Aussichtsturm mit schönem Seeblick. Gegenüber von dem Turm steht ein Gedenkstein, der 1910 anlässlich des hundertsten Geburtstages von Fritz Reuter aufgestellt wurde. An der Gabelung 250 m nach dem Reuter-Stein folgen wir dem Rundweg leicht nach rechts. Nach weiteren 200 m kann geradeaus auf einem Pfad ein kurzer Abstecher zur Nordspitze von Lehmwerder gemacht werden (sofern darauf verzichtet wird, geht man hier links auf dem Hauptpfad an einem eingezäunten Areal entlang). Der Pfad ist anfangs gut ausgetreten, doch im weiteren Verlauf verwachsen und nach Regenfällen sehr feucht. Ursprünglich hatte man von der nördlichsten Ecke der Halbinsel einen freien Seeblick, mittlerweile verstellt wucherndes Gestrüpp etwas die Aussicht. Wieder zurück auf dem Hauptpfad folgen wir dem Rundweg nach rechts, der bald am Westufer von Lehmwerder entlangläuft und dann über den Damm wieder nach Ehmkwerder führt. Dort gehen wir nun am rechten Ufer zurück aufs Festland. Am Sportplatz wandern wir rechts weiter. Wir kommen zu zwei Sitzbänken, von denen sich ein schöner Ausblick auf die Bootshäuser am Westufer des Krakower Sees ergibt. 50 m nach den Bänken achten wir links auf einen relativ steil aufwärtsführenden Waldpfad mit teils hölzernen Trittstufen. Dieser trifft nach kurzem Anstieg auf einen Querweg, auf dem links der Aussichtsturm auf dem Jörnberg (4), 76 m, erreicht wird. Aus der luftigen Höhe von 104 m lässt sich der Rundweg aus der Vogelperspektive überblicken. Wir steigen auf der anderen Seite des Berges zur Badeanstalt ab und folgen dem vom Hinweg bekannten Weg ins Ortszentrum von Krakow (1) zurück.

In bestechender Lage: das Hüdenhus in Krakow am See.

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Auf die Halbinsel Schwerin

Gehzeit 1.15 h

Kurzer Spaziergang am Krakower See

Die Landeshauptstadt muss sich den Namen mit einer kleinen Halbinsel im Krakower See teilen. Schwerin bedeutete im Slawischen so viel wie Tierort, an dem einst als heilig verehrte Pferde weideten – heutzutage sind es Kühe. Im Sommer laden am Weg kleine Badestellen zum Verweilen ein.

Ausgangspunkt: Krakow am See. Von Güstrow und Plau am See bestehen gute Busverbindungen nach Krakow. Autofahrer erreichen den Luftkurort über die A 19, Ausfahrt Krakow am See. Anforderungen: Spaziergang auf bequemen Wegen und Pfaden. Höhenunterschied: 20 m. Einkehr: »Zum Hüdenhus« an der Seepromenade; Seehotel Krakow am See (Tel. +49 38457 519997, www.jagdschule-falkenhorst.de); leckeren Mohnstreusel gibt es in der Marktbäckerei Hornung gegenüber von der Touristeninformation.