Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

ISBN 978-3-7460-3961-9

1. Auflage 2015

2. Auflage 2018

© 2015/2018 Alle Rechte liegen bei Silke Schäfer. Printed in Germany

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

Transkription: Elke Schäfer, Berlin

Lektorat: Annika Bührmann, Berlin

Grafiken: Anna Göhner, Zürich

Buchsatz, Umschlaggestaltung: Silke Schäfer

Horoskop-Zeichnungen: MegaStar / astro-megastar.com

Titelbild und Sternzeichen: Fotolia.de

Portrait Adriana Meisser: Daniel Kellenberger, Zürich

Verschiedene Privatfotos

www.SilkeSchaefer.com

Mit herzlichstem Dank und großer Hochachtung an Saint Germain und die
Geistige Welt, die immer an unserer Seite stehen und uns begleiten auf dem
Weg in die Freiheit.

Und ich danke von Herzen der kosmischen Regie,
Adriana Meisser und mich nach langer Zeit wieder zusammengeführt zu
haben, so dass eine schöne Zusammenarbeit
und auch dieses Werk entstehen konnten.

Inhalt

  1. Teil: Grundlagen
  2. Teil: Die 13 Grundformen der Angst
  3. Teil: Ergänzungen

Vorwort
von Regula Curti

Wir kennen sie alle, die ANGST. Sie begegnet uns in einer Vielzahl von Ausdrucksformen aus diesem und aus früheren Leben. Angst wovor? Angst vor dem Leben? Angst vor dem Sterben? Angst vor dem Alleinsein? Angst nie wirklich gelebt zu haben? Sich selbst nicht verwirklicht zu haben? Angst vor einer Herausforderung? Angst zu versagen? Nie geliebt zu werden und zu lieben? - Wird es uns beim Lesen dieser Fragen nicht eng ums Herz? Kein Wunder!

Angst ist in ihrer Grundsubstanz formlos. Sie ist nicht fassbar. So kreiert der Mensch mit seinem Verstand ein Bild. Das Bild wird zum Monster. Die Identifizierung mit dem Bild wird zum Hindernis. Wir erleben uns bedroht, begrenzt und von der Gesamtheit des Seins getrennt. Dehnen wir den Raum um die Ängste aus, lösen wir das Bild auf. Atmen wir in die Enge, öffnet sich der Raum.

Gelingt es uns, über die Grenzen hinaus zu gehen, ist unser Verhalten nicht mehr durch Angst bestimmt. Ein von Angst bestimmtes Leben äußert sich in der Manipulation und Kontrolle anderer und in der Projektion auf andere. Dadurch kreieren wir viel Leid. Auf der CD BEYOND fordert uns Tina Turner auf: »Geh über die Angst hinaus. Gib dem Drängen von Angst, Wut und Rachsucht nicht nach und du wirst jenseits der Angst sein, dort, wo die Liebe wächst und gedeiht. Wagst du über das Bekannte und Begrenzte hinaus zu gehen, wirst du wahre Liebe finden.« Erkennst du deine Ängste und lernst sie zu meistern, wirst du über dich hinaus in deine wahre Größe wachsen. Angst ist blockierte Bewusstseinsenergie. Löst du sie, steht dir diese Energie frei zur Verfügung.

Seit der Gründung des Yoga- und Therapiezentrums SEESCHAU im Jahre 2000 verbindet mich mit Silke Schäfer ein gemeinsames Wirken auf vielen verschiedenen Ebenen. Ihre Vollmond Meditationen hinterlassen jeweils Schwingungen von Liebe und Achtsamkeit. Mit Astrologie, Meditation, Musik und Yoga laden wir ein, neue Innen- und Außenräume und einen neuen Zugang zu sich selbst und zu anderen jenseits der Angst zu erschließen.

Jenseits der Angst ist ein Raum, da möchte ich mir und dir begegnen. Möge dieses Buch viele Menschen ermutigen, sich vertrauensvoll in die Arme der eigenen großen Seele fallen zu lassen, um in Sich selbst und im Gegenüber das BESTE zum Ausdruck zu bringen. Dafür sind wir in dieses Leben gekommen. Ich wünsche Silke und Adriana mit diesem Buch viel Resonanz und Ausdehnung ihrer Botschaft.

Herzlich

Regula Curti

Gründerin der SEESCHAU und der BEYOND Foundation

Erlenbach, Juni 2015

www.Seeschau.ch

www.beyondsinging.com

Vorwort
von Silke Schäfer

Eigentlich sollte dieses Buch eine kleine Broschüre werden. Ich hatte meinen astrologischen Teil bereits 2011 fertig. Damals hatte ich zum einen das Thema für meine Weisheits-Trainings ausgearbeitet. Zum anderen arbeitete ich über mehrere Jahre mit der Psychotherapeutin Annette Conzett in ihren Weiterbildungen zusammen und brachte als Gastreferentin ihren Student/ innen u.a. das Thema Angst im Horoskop näher. Die positiven Reaktionen inspirierten mich, das Unterrichtsmaterial als Broschüre herauszugeben. Aber dann sagte eine innere Stimme: Warte! So ließ ich die Idee liegen. Im Februar 2015 kam ich dann - wie von Zauberhand geführt - mit dem Medium Adriana Meisser zusammen, und auf Grund der Qualität, mit der sie die Geistige Welt channelt, wusste ich: Jetzt geht es weiter mit dem Buch.

Die Geistige Welt war schon immer Teil meines Lebens. Als Kind wuchs ich auf einem großen Bauernhof am Rande eines kleinen Dorfes in Norddeutschland auf, nahe dem stärkenden Meer, mitten in prächtiger Natur, umgeben von Feen, Elfen, Devas, Gnomen und vielen Engeln. Wir lebten im Rhythmus der Jahreszeiten, bedingt durch den Beruf meines Vaters. Unser temperamentvoller Jagdhund war mein bester Freund (Engel inkarnieren sich ja bekanntlich gern in Hunden), alle unsere 25 Kühe kannte ich mit Namen - was mir bei den 1000 Schweinen jedoch nicht gelang; ich brachte immer große, wilde Blumensträuße aus den Feldern nach Hause und ritt die Pferde ohne Sattel oder Zaumzeug im Streckgalopp. Ich wusste immer: alles ist gut, ich bin beschützt.

Später stellte ich den bewussten Kontakt zur Geistigen Welt her, auf Grund des viel zu frühen Todes meines Bruders, begann mit Ausbildungen in Medialität, dolmetschte eine Weile für internationale Medien während ihrer öffentlichen Channelings vom Englischen ins Deutsche und war immer öfter nachts in direktem Kontakt mit der Geistigen Welt; u.a. sprach Jesus am Kreuz während einer meiner Heilungsphasen telepathisch zu mir. Den Moment, in dem ich dann das erste Mal einen blauen Heiligenschein um den Kopf einer Person sah, werde ich nie vergessen. Die Farben auf den subtilen Ebenen leuchten tatsächlich in einer ergreifenden Schönheit und Strahlkraft, die überirdisch ist und mit einfachen Worten nicht einmal im Ansatz beschrieben werden können. Ebenso ergreifend war der Moment im Jahr 1997, in dem sich mir meine Tochter in einer glasklaren Vision zeigte und mir innerhalb von Sekundenbruchteilen vieles aus unserer gemeinsamen Vergangenheit und Zukunft übermittelte, bevor sie dann 2005 durch mich in diese Welt kam. Als ich 2011 auch noch in einer Nahtod-Erfahrung dem wunderschönen Todes-Engel begegnete, kam es zu einer weiteren Ausdehnung meines Bewusstseins auf den subtileren Ebenen. Alles in mir wurde ruhig. Seit diesem zentralen Erlebnis wusste ich, dass ich irgendwann nicht nur indirekt, sondern direkt mit der Geistigen Welt zusammenarbeiten würde.

Als ich im Februar 2015 mit Adriana Meisser und der Geistigen Welt in Kontakt kam, fragte ich Saint Germain, ob er damit einverstanden sei, dass ich ihn zum Thema Angst interviewe. Zu meiner Freude kam sofort ein uneingeschränktes Ja. Daraufhin buchte ich Adriana und mich für ein längeres Wochenende zur Sommersonnenwende im wunderschönen 5-Sterne-Hotel Grand Resort Bad Ragaz ein. Wir ließen uns im Wellness- und Poolbereich rundum verwöhnen, genossen das fantastische Essen und arbeiteten über mehrere Stunden sehr konzentriert. Dann war der Beitrag der Geistigen Welt zu diesem Buch gechannelt.

Meine Motivation für das Schreiben dieses Buches

Als Astrologin und als Mutter ist es für mich wichtig, dass gerade der Ankunft eines Menschen auf dieser Welt eine große Bedeutung zugemessen wird, sowohl während der Schwangerschaft, als auch unter der Geburt. Denn die Seele senkt sich in die Dunkelheit der Dichte hinein, die hier auf der Erde vorherrscht, verglichen mit der Weite, aus der wir kommen. Es ist wichtig, dass wir diesem heiligen Akt der Gnade nicht in Angst begegnen - auch wenn bei einer Geburt der Tod immer Wache hält -, sondern in Freude sind und die Seele auf die bestmögliche und liebevollste und intimste Art hier auf der Erde empfangen und willkommen heißen. So geben wir schon während der Schwangerschaft und vom ersten Atemzug dem Kind das Urvertrauen mit auf den Weg und zwar in Form einer Information, die besagt: Du bist willkommen! Wir vertrauen Dir! Wir lieben Dich! So können wir schon vom allerersten Moment das etwaige zukünftige Leid in Zusammenhang mit Angst so weit wie möglich minimieren. Das stellt uns vor die große Herausforderung, in einer westlichen Gesellschaft, die auf Angst- und Profitdenken rund um die Geburt eines Kindes ausgerichtet ist, den eigenen Gedanken zu folgen und den eigenen Weg zu gehen. Um vielen werdenden Eltern ein lebendiges Beispiel zu geben und auch Mut zu machen, in einem Moment einer wahrhaft archaischen Initiation - wie bei einer Geburt - zum bestmöglichen Wohl des Kindes bewusst durch die Angst hindurch zu gehen, habe ich meine Erfahrung über die Geburt unserer Tochter bei uns zu Hause aufgeschrieben und am Ende dieses Buches eingefügt.

Grosse Kunstausstellung in Bad Ragaz sowie im Park des Grand Resort Bad Ragaz
6. Schweizerische Triennale der Skulptur, 09. Mai bis 01. Nov 2015

Kunstwerk „Ariela“ von Manolo Valdés

Kunstwerk „Laura non c’è“ von Bruno Walpoth

Empfangshalle Grand Hotel Hof Ragaz

Mit freundlicher Genehmigung Grand Hotel Hof Ragaz

Geboren werden ist wesentlich schwieriger als Sterben. Bei einer Geburt kommen wir aus der großen Weite und müssen uns in einen kleinen Körper hineinzwängen. Das ist zunächst einmal anstrengend und natürlich schmerzhaft. Beim Sterben verlassen wir unseren Tempel, diesen engen Körper und gehen zurück in die unendliche Weite. Das ist ein vollkommen anderer Akt und eine ganz andere Erfahrung. Beim Sterben geht es wieder hinaus in die Freiheit.

Im Alter von 50 Jahren hatte ich eine Nahtoderfahrung. Damals durfte ich genau die Erfahrung machen, von der alle Menschen, die solch ein Erlebnis beschreiben, gleichermaßen erzählen: Sterben geht ganz leicht. Sterben ist schön. Beim Sterben geht es in die Helligkeit, ins Licht, in eine unglaublich schöne Umgebung und es sind spirituelle Begleiter da, die diesen Übergang betreuen, stabilisieren und in tiefer Liebe telepathisch unterstützen. Während dieser Erfahrung stand ich tatsächlich dem Todesengel gegenüber. Er stand einfach da, ohne Flügel, in einem weißen Anzug, androgyn wirkend, mit einem beruhigenden, allwissenden und vor allem durch und durch liebevollen Schauen. Die Kommunikation zwischen ihm und mir verlief auf einer - meinem Gefühl nach – sehr hohen und vor allem sehr schnellen telepathischen Ebene. Es bedurfte keiner einzigen körperlichen Bewegung, um Fragen zu stellen und Antworten zu erhalten. Frage und Antwort waren eins. Absolut phänomenal, dachte ich später, als ich wieder im Wachbewusstsein war. Aber dieser sensationelle Aspekt war im Gespräch mit dem Todesengel überhaupt nicht relevant. Die Begegnung war in dem Moment einfach normal. Ich befand mich in einem Einheitszustand, in der Ganzheit. Es gab keine Trennung. Es gab nur reine Schwingungen voller Liebe und Vertrauen. Es gab keine Angst. Es gab keine Zweifel. Im Gegenteil: Als ich ihn erblickte, wusste ich, dass ich dem Todesengel gegenüber stand. Ich wusste es einfach. Es stand überhaupt nicht in Frage, wer er war. Es war sonnenklar, wer er war, und die Situation machte mir gar keine Angst. Es war alles ganz selbstverständlich.

Aber die Frage nach dem Warum stellte sich mir natürlich sofort. Und so fragte ich ihn als erstes: »Was machst Du denn hier?« Und meine sofortige Anschlussfrage, voller Gelassenheit und Humor, war: »Bin ich schon dran?« Keinen Moment lang hegte ich das Verlangen, wieder zurück zu gehen zu den Menschen, die ich liebe. Ich war auch nicht gespannt auf den nächsten Schritt. Ich war nicht einmal »auf alles gefasst«. Ich war ganz in der Gegenwart seiner und meiner Präsenz und stellte diese Frage einfach, um eine Antwort zu erhalten. Wie sich herausstellte, kannten wir uns bereits aus meiner Kindheit, als ich im Alter von acht Jahren ein frühkindliches Trauma erlebte und schon einmal bei ihm war. Ja, damals war ich schon einmal gestorben und hatte die Wahl. Meine Kinder-Seele aber war so stark, dass ich mich damals entschieden hatte, wieder auf die Erde zurückzukehren. Und im Alter von 50 Jahren, punktgenau zu einer Zeit, wo der Heiler Chiron einen ganzen Zyklus vollendet hatte (bei mir in Fische im 12. Haus Konjunktion Jupiter Opposition Uranus), und exakt 42 Jahre nach dem Erlebnis von damals (Uranus-Halbzeit) durfte ich Heilung von diesem Trauma erfahren. Während mein eiskalter Körper und mein über 42° heißer Kopf 18 Stunden lang kurzatmig hechelnd ums Leben kämpften (wie mir gesagt wurde), befand ich mich in einem unendlich weiten, wunderschönen Licht. Als ich klatschnass geschwitzt wieder aufwachte, hatte ich 4 kg Körpergewicht verloren. Der Bewusstseinsfaden (Sanskrit: Antahkarana), der im Kopf verankert ist, hatte mich in den Himmel oder ins Überbewusstsein gebracht. Der Lebensfaden (Sanskrit: Sutratma oder Silberschnur), der im Herzen verankert ist, hatte gehalten und mich wieder zurück in meinen Körper geführt.

Heute darf ich von mir sagen, dass ich seit dieser bewussten Nahtod-Erfahrung vollkommen angstfrei bin. Was bleibt, sind die Erinnerungen an meine tiefsitzenden Ängste aus Kindheit und Jugendzeit. Ich erinnere mich beispielweise noch sehr gut an meine Angst, wenn ich Getränke oder anderes aus dem Keller holen sollte. Schnell war ich wieder oben und schloss sofort die Tür hinter mir zu. Oder die Angst vor Blamage und Versagen beim Klavierkonzert als 10-Jährige, oben auf der Bühne der großen, vollbesetzten Aula sitzend, als ich in der Publikumsmenge den Blickkontakt zu meiner Mutter verloren hatte. Ich spüre heute noch meine nassen Fingerkuppen, die an den Tasten des schwarz-glänzenden Flügels abrutschten und der Peinlichkeit in die Hand spielten. Oder die Angst, von den Ratten aufgefressen zu werden, nachdem ich wieder etwas ausgefressen hatte und zur Strafe in das kleine, schmutzige »dunkle Loch« unterhalb der Stalltreppe zwischen stinkendem Rattengift, Tonscherben und Spinnweben in gebückter Haltung eingesperrt wurde, um gebändigt zu werden. Oder als aufblühender Teenager die Angst vor dem ersten Mal, weil ja Sexualität und alles Drumherum sowieso ein Tabuthema und ziemlich »schmutzig« war. Oder die (freudige) Angst, als ich als Fotoshooting-Managerin das erste Mal einem Superstar wie Phil Collins die Hand schütteln durfte... Ich kann heute mit genügend Abstand von damals sagen, dass der Grad der Angst eine Art Merkmal dafür ist, wie sehr ein Mensch mit dem abgetrennten Selbst - dem Ego - identifiziert ist. Dann fühlt er sich getrennt vom Ganzen und kommt nicht in die Ruhe, in die Zentrierung, sondern ist »außer sich«.

Bei Kindern zeigt die Angst den Grad des nicht vermittelten Urvertrauens und der mangelnden Bestätigung an. Diejenigen, die mich kennen, wissen, dass mir unsere Kinder besonders am Herzen liegen. So ist es mir auch in diesem Buch besonders wichtig, explizit auf die Kinder einzugehen, um sie von Beginn an bestmöglich zu unterstützen. Kinder sind von uns Erwachsenen vollkommen abhängig und vergöttern ihre Eltern, egal wie schlimm oder grausam sie von ihren Eltern behandelt werden. Wenn sie sich inkarnieren, kommen die Kinder in reiner Liebe zu ihren Eltern und sie verlassen sich darauf, dass wir sie mit ebenso reiner Liebe in das Leben hinein begleiten. Demgemäß passen die Kinder sich uns Eltern an, kopieren uns in ihrem Denken, ihren Gefühlen und ihrem Handeln und übernehmen dabei natürlich auch die Ängste aus unserem Familiensystem, insbesondere die Ängste der Mutter aus der pränatalen Zeit der Schwangerschaft.

Dies kann übrigens im Horoskop genau nachvollzogen werden. Ich widme dem Thema Kinder, und wie wir sie unterstützen können, zu jedem Sternzeichen jeweils ein eigenes Kapitel, denn sie sind auf UNS angewiesen. Wir sind die Schutzengel unserer Kinder! Unser Verhalten als Eltern entscheidet darüber, wie wir ein Kind konditionieren, und damit auch, wie die Basis der zukünftigen Gesellschaft aussehen wird. Unsere Kinder sind diejenigen Seelen, die das Fundament für die folgenden Generationen bilden. Sie haben also auf dem Evolutionsweg eine genauso wichtige Aufgabe wie wir Erwachsene. Mit Hilfe des Horoskops können wir ein Kind ganz individuell besser verstehen, die Angst-Bereiche deutlich erfassen und das Kind somit weise und in Liebe bestmöglich unterstützen. Und selbstverständlich spiegeln die Kinder uns unsere eigenen Angstmuster zurück, was ich ebenfalls für jedes Sternzeichen in einem gesonderten Unterkapitel bespreche. Wenn wir uns der Liebe öffnen, helfen schlussendlich auch unsere Kinder mit, dass wir angstfrei werden und durch uns auch die Welt.

Von Herzen,

Ihre Silke Schäfer

Vorwort
der Geistigen Welt

In einem meiner ersten Interviews mit der Geistigen Welt im März 2015 stellte ich eine Publikumsfrage zum Thema Angst, deren Antwort ich hier gern wiedergeben möchte. Zudem sei noch erwähnt, dass Saint Germain in der Du-Form spricht. Damit spricht er nicht mich als Interviewerin an, sondern uns alle. »Ich spreche bewusst in der Du-Form, damit jeder mich Hörende und Lesende sich selbst und persönlich angesprochen fühlt. Die Erfahrung zeigt, dass die Ihr-Form dem Individuum die Möglichkeit bietet, sich auszuklammern, sich also nicht direkt angesprochen zu fühlen. So spreche ich in Gruppen gerne zu allen so, als ob er/sie mit mir alleine in Raum und Zeit ist.«

Frage: Wozu gibt es Angst?

Saint Germain: Auf der einen Seite versucht die Angst nur, Dich zu beschützen. Sie ist Deine Schöpfung. Sie ist Deine Kreation, die Du in die Welt geboren hast, die Dich versucht zu bewahren vor dem, was einmal war. Aber da Du jetzt vor der Herausforderung stehst, in neue Gefilde einzutauchen, und es wenige bis keine geschriebenen, erkennbaren Regeln für Dich gibt, nimmt die Angst wieder ihren Platz ein.

Die Angst hat ihre Berechtigung. Sie versucht Dich nur zu bewahren. So nimm sie wie ein Kind an die Hand und führe sie in die Erlösung. Aber erlaube ihr, sich Dir zu zeigen. Höre auf ihre Stimme. Lass Dir von ihr erzählen, was sie fürchtet und warum sie das fürchtet. Denn am falschen Platz ist sie nie. Sie ist immer begründet. Ein Teil in Dir weiß, warum er sich vor etwas fürchtet. Aber Du darfst Dir und Deiner Seele auch vertrauen, dass sie Dich jetzt nach Hause führt. Der Hinweg, in die Dunkelheit, der liegt hinter Dir. Der Weg nach Hause ist der, der vor Dir liegt. Vertraue darauf. Du wirst ihn schon finden. Und wir - wir stehen an Deiner Seite. Die Angst versucht, Dich zu beschützen.

Frage: Was möchte die Geistige Welt diesem Buch also vorausschicken?

Saint Germain: Ich grüße Dich, der oder die Du diese Zeilen liest und mit Deinem Herzen diese Worte hörst. Es ist mir eine Freude. Ich bin Graf von Saint Germain und ich freue mich, mit Dir zu sein, mich auf Dich einzuschwingen und mit Dir zu verweilen für einen Moment, in dem Du Dich um Ängste und ihre Existenz bemühst, erkennst, loslässt, verstehst und Dich damit neu orientierst. Dich in dieser Zeit begleiten zu dürfen, ist mir sowohl eine Freude als auch eine Ehre, und ich bin damit nicht allein. Wir, die Geistige Welt, sind viele, die kommen, um uns jetzt um Dich zu scharen, um mit Dir gemeinsam an und mit diesem Buch zu arbeiten und Deine Aura zu berühren. Wir helfen Dir über alte Wunden hinweg. Wir richten Dich neu aus, auf Dein wahres inneres Glück, auf Dich selbst, damit Du Dich mit Deinem Ursprung, Deiner Seele, Deiner Zielausrichtung in diesem Leben im Hier und Jetzt verbinden und alles zusammenführen kannst, was einmal war, um Dein zukünftiges Leben frei, unabhängig und ganz bei Dir zu genießen.

Wir danken Dir, dass Du Dich um Deine Ängste bemühst, denn sie sind eine Schöpfung von Dir. Und sie lieben es, wie jede Schöpfung es liebt, umsorgt, berührt, gehört und ernstgenommen zu werden. So wünschen wir, die wir Dich jetzt umgeben, Dir Freude. Freude dabei, Dich berühren zu lassen von den Worten, die Du liest, berühren zu lassen von den Gedanken, die das Gelesene in Dir auslöst und vielleicht zu spüren, dass wir da sind - all jene, die wir Dich lieben und Dich unterstützen wollen. Auf dass Deine Ängste sich Dir offenbaren und sich Dir zeigen mögen, damit Du Heilung findest. Vereint mit Deinen Ängsten in Freiheit, Frieden und Liebe. Wir sind da an jedem Tag und zu jeder Stunde, lassen nicht ab, für Dich einzustehen, Dich zu halten und Dich zu tragen.

Also lass Dich ein auf diese Worte, auf diese Gedankengänge, auf Dich, das Wesen, das Du bist und auf die Schöpfungen, die Du kreiert hast. Es ist mir eine Freude, Deiner Aufmerksamkeit zu folgen und mit Dir eins zu werden, jetzt, in diesem Moment Deiner ganz persönlichen Zeitgeschichte.

Ich bin Graf von Saint Germain, und ich sage vielen Dank. Vielen herzlichen Dank für Dich, Dein Leben, Deine Bemühungen und jede Deiner Ängste. Mögen sie sich selig mit Dir vereinen. Jetzt.

Ein Wort zum Channeln

Adriana ist ein Medium. Seit ihrem 23. Lebensjahr kommuniziert sie bewusst mit der Geistigen Welt. Als ich von der Qualität ihrer Botschaften erfuhr und später, als ich sie als Mensch erlebte, war mir auf Anhieb klar, dass wir mit unserer beiden Fähigkeiten gemeinsam etwas gestalten würden. Sie channelt auf einer Ebene, die mit meinem Energiefeld vollkommen synchron läuft. Am 24. Februar 2015 starteten wir einen Testlauf für ein Sternen-Interview mit der Geistigen Welt. Ich stellte astrologische Fragen, und durch Adriana antwortete der aufgestiegene Meister Graf von Saint Germain, Lenker des 7. Strahls und der violetten Flamme der Heilung, der sich auf Seite 347 in diesem Buch persönlich vorstellt. Zu unserer großen Freude entstand aus diesem Versuch gleich ein fertiges Produkt, das wir am 25. Februar 2015 in die Welt hinaus schickten. Meine Vision, die Geistige Welt astrologisch zu interviewen, wurde wahr - und die Reaktionen der Hörerinnen und Hörer waren überwältigend. Seitdem produzieren wir monatlich die Sternen-Interviews, und ständig kommen neue Ideen hinzu. So ist auch dieses Buch entstanden.

Als Medium oder als Channel (Engl.: Kanal) bezeichnet man eine Person, die mit der Geistigen Welt Verbindung aufnimmt und Botschaften von übernatürlichen Wesen wie Engeln, Geistwesen oder dahingegangenen Seelen empfängt oder »nicht-physikalische« Wahrnehmungen hat. Mediumismus ist die Kommunikation mit diesen Wesen und die gesprochene oder geschriebene Weitergabe von Visionen und Mitteilungen. In den 1970er Jahren etablierte sich dafür in der US-amerikanischen New-Age-Bewegung der Begriff Channeling, der zum Ausdruck bringt, dass das Medium als Kanal für die Botschaften von anderen agiert; in den Achtzigern wurde der Begriff auch im deutschsprachigen Raum bekannt. In der Parapsychologie wird der Begriff unabhängig von kulturrelevanten, religiösen oder okkulten Weltbildern verwendet.

Mediumismus ist traditionell in zahlreichen Kulturen Eurasiens, Afrikas und auf den pazifischen Inseln bekannt, vornehmlich in schamanisch orientierten nomadischen oder Agrargesellschaften. Weltweit nehmen außerdem viele Religionen und weltanschauliche Bewegungen für sich in Anspruch, dass ihre Lehre auf medialem Weg durch Propheten und Mystiker empfangen wurde und einer göttlichen Quelle entspringt. Die Bibel beschreibt beispielsweise im 2. Buch Mose, Kapitel 3 und 4, wie Gott mit Moses aus einem brennenden Dornbusch heraus gesprochen und ihm den Auftrag gegeben habe, zurück nach Ägypten zu gehen, um die Israeliten aus der Knechtschaft zu befreien. Die Entstehung des Koran wird dem Erzengel Gabriel zugeschrieben, der die Worte dem Begründer und Propheten des Islam Mohammed diktiert haben soll. Aus der tibetischen Bön-Religion und einigen Schulen des tibetischen Buddhismus ist ebenfalls das Wirken von Medien bekannt. Seine Heiligkeit, der 14. Dalai Lama wurde im Alter von zwei Jahren als die Wiedergeburt seines Vorgängers, des 13. Dalai Lama »erkannt«. Seit Jahrhunderten empfangen Angehörige der Tibetischen Regierung im Wasser des heiligen Sees Lhamo Lhatso (in der Nähe von Chokhorgyal, ca. 150 Kilometer südöstlich der tibetanischen Hauptstadt Lhasa) Visionen und Bilder, die Hinweise zum neuen Regenten geben. In Brasilien werden die Fähigkeiten von Medien vom Staat genutzt, so werden z.B. in der Rechtsprechung schriftliche Aussagen von Medien, die unter Aufsicht eines Notars erstellt wurden, in vielen Fällen anerkannt. Traditionell ist insbesondere in England der Spiritualismus weit verbreitet. Allein in London gibt es mehrere hundert spiritualistische Kirchen, in denen Medien regelmäßig Vorträge (Sittings) halten und Botschaften aus dem Jenseits an die Anwesenden übermitteln. Diese »Gottesdienste« sind für jedermann frei zugänglich und kostenlos. Selbst Carl Gustav Jungs Lebensweg als Psychiater und Begründer einer psychologischen Schule wurde von seinen Geistführern Philomen und Salome beeinflusst. Im »Roten Buch«, seinem Tagebuch und Ort für Träume, Visionen und Fantasien, hat er seine Gespräche mit ihnen aufgezeichnet. Von dem jenseitigen Wesen Basilides in Alexandria hat Jung die »Sieben Belehrungen der Toten« empfangen.

Die wohl bekannteste Mystikerin von allen ist heute, über 800 Jahre nach ihrem Tod, aktueller denn je: die Benediktinernonne Hildegard von Bingen war ohne Zweifel eine der erstaunlichsten Frauen des Mittelalters. Ihren Zeitgenossen galt sie weniger aufgrund ihrer naturkundlichen und heilkundlichen Schriften oder ihres musikalischen Werkes halber als Heilige, sondern wegen ihrer Visionen, in denen sie als Seherin »verborgene Geheimnisse Gottes« schaute. Diese Kraft mystisch-prophetischer Schau veranlasste sie, sich mitzuteilen: in Schriften, auf Predigtreisen und immer unermüdlich korrespondierend mit den Mächtigen ihrer Zeit. Obwohl sie schon bald nach ihrem Tod im Jahr 1197 verehrt wurde und Papst Gregor IX. (1227-1241) ihre Heiligsprechung schon im 13. Jahrhundert betrieb, wurde Hildegard nicht förmlich heiliggesprochen. 1584 allerdings wurde sie in die Erstausgabe des Verzeichnisses der Heiligen der römisch-katholischen Kirche aufgenommen, was einer Heiligsprechung entsprach. In der heutigen Zeit, am 10. Mai 2012, bestätigte Papst Benedikt XVI. ihre Aufnahme in den für die gesamte Welt gültigen Kalender der Heiligen. Seitdem wird sie offiziell in der gesamten katholischen Weltkirche als Heilige verehrt. In seiner Rede auf dem Petersplatz würdigte Papst Benedikt die Benediktinernonne, Mystikerin, Komponistin, Dichterin, Naturforscherin, Heilkundige, Klostergründerin, Äbtissin, und Predigerin als »wahre Meisterin der Theologie, darüber hinaus eine Gelehrte der Naturwissenschaften und der Musik. (…). Die Gnade des Heiligen Geistes versetzte sie in die Erfahrung des umfassenden Verstehens der göttlichen Offenbarung und des intelligenten Dialogs mit der Welt, die den permanenten Horizont des Lebens und Handelns der Kirche bestimmt.«

Wissenschaftlich anerkannte Erklärungen und Beweise für die Effekte und Erfahrungen bei der Kommunikation mit der Geistigen Welt existieren noch nicht. Erste Ansätze dafür sind aber in der Feinstofflichkeitsforschung zu erkennen. Die Experimente des Chemikers Dr. Klaus Volkamer legen nahe, dass hinter der für uns erfahrbaren Realität eine feinstoffliche Welt steckt, die jegliche Materie durchdringt und den Raum transzendiert. In seinem Arbeiten beleuchtet Volkamer den feinstofflichen Feldkörper des Menschen, der den grobstofflichen Körper exakt abbildet und dessen Tod »problemlos überlebt«. Er zeigt, dass der Mensch durch sein feinstoffliches Feld mit dem gesamten multidimensionalen Universum »verschränkt ist«. Aus den an Wasser, Mineralien, Metalle, Himmelskörpern, aber auch an alle Lebewesen gebundenen feinstofflichen Feldern, resultiert eine derzeit noch unbekannte rein physikalische »makroskopische Quantenmechanik« und weiterhin eine »makroskopische Quantenbiologie« von Leben und Bewusstsein tragenden, den Tod überdauernden feinstofflichen Feldern, die auch beim Menschen erstmals mittels Versuchen nachweisbar wurden.

Tatsache ist, dass es bei der Qualität eines Channelings, einer Botschaft oder einer Vision große Unterschiede gibt – wie in jedem Beruf! Die Qualität und Klarheit einer Botschaft hängt stark von der persönlichen Entwicklung und dem Bewusstseinsstand des Mediums oder der Sehenden ab, je nachdem erhalten Sie einfache bis hoch schwingende Mitteilungen. Wenn Sie z.B. die Presselandschaft durchforsten, werden Sie die ganze Bandbreite von den Mainstream-Medien bis hin zur anspruchsvollen Kulturzeitschrift finden.

Während meiner neugierigen Sturm- und Drangphase binich vielen, ganz unterschiedlichen Medien begegnet und konnte mir dabei ein umfassendes Bild von den unterschiedlichen Arbeitsweisen auf diesen subtilen Ebenen machen. Da es sich bei den Botschaften der Geistigen Welt um geistige, also für den Ungeschulten nicht physisch sichtbare Informationen handelt, sollten Sie bei diesen Aussagen ganz Ihrem Herzen folgen und erfühlen, ob eine Botschaft für Sie stimmig ist und Sinn macht, oder eben nicht. Und gerade weil es auf den subtilen Ebenen so unendlich große Unterschiede in den Botschaften gibt, sollten Sie immer kritisch sein, denn eine Person, die von sich sagt, hellsichtig, hellhörig oder hellfühlig zu sein, ist nicht unbedingt eine wahre Sehende. Insofern lade ich Sie ein, sich diesem Buch auf dreifache Art anzunähern:

  1. Seien Sie offen.
  2. Lesen Sie mit dem Herzen.
  3. Bleiben Sie kritisch.

I. Teil

Grundlagen

Über das Wesen der Angst

Angst hat eine lange Geschichte. Sie beginnt in der christlichen Überlieferung ganz am Anfang, mit dem Fall aus dem Paradies. Damals senkte sich ein Schleier, der Schleier des Vergessens, und wir haben uns von der Ganzheit abgetrennt. Und solange wir noch nicht im durchgehenden Bewusstsein leben, senkt sich mit jeder Geburt, mit jeder Ankunft eines Menschen hier auf der Erde der Schleier erneut. Die Upanishaden sagen: »Wo es einen anderen Ort gibt, dort ist Angst.« Dort, wo wir uns also vom großen Ganzen getrennt oder abgespalten fühlen, dort ist Angst.

Wie wir alle wissen, ist Angst aber auch ein lebensnotwendiges, uraltes, angeborenes Verhaltensprogramm, also ein Instinkt. Sobald Gefahr droht, löst die Angst bei uns Menschen bestimmte Gefühle, Körperreaktionen und Verhaltensweisen aus, die uns vor Schaden bewahren sollen, indem unsere Aufmerksamkeit gesteigert und der Körper in Sekunden auf Höchstleistung gebracht wird, um ihn auf Flucht oder Kampf vorzubereiten. Bestimmte Hormone, die bei Angst und Stress ausgeschüttet werden, sind unter anderem verantwortlich dafür, dass sich im Gehirn neue Bahnen bilden können, wodurch sich das Gehirn an neue Situationen anpassen kann. Angst ist also ein natürlicher Teil von uns, sobald es um Gefahr geht.

Die Hirnforschung hat genauestens untersucht, welche Aktivitäten, Bedürfnisse und Erfahrungen in welchen Teilen unseres Gehirns verarbeitet werden. Der älteste Teil unseres dreiteiligen Gehirns ist der Hirnstamm, das »Reptiliengehirn«. Es ist auf unser Überleben ausgerichtet und steuert Triebe wie Hunger, Sexualität, Kampf oder Flucht. Es beherbergt außerdem die Steuerungszentren für Vitalfunktionen wie Atmen, Schlucken und Herzschlag. Im Laufe der Evolution kam dann das limbische System hinzu, welches das »emotionale« Gehirn und das Kurzzeitgedächtnis beherbergt. Emotionen wie Angst und Verlangen haben sich fortan zu Hilfskräften für die Triebe des Reptiliengehirns entwickelt. Der »neueste« Teil unseres Gehirns ist der Neokortex, das für den Intellekt, die Entscheidungsfindung und die höhere Vernunft zuständige Hirnareal. Deepak Chopra und Rudolph E. Tanzi beschreiben die unterschiedlichen Aufgaben dieser Hirnareale in ihrem Buch Super-Brain - Angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst folgendermaßen:

»Während unser Reptiliengehirn und das limbische System uns dazu veranlassen, auf triebhafte Weise das Überlebensnotwendige zu tun, steht der Neokortex für die Intelligenz, die wir benötigen, um unsere Ziele zu verwirklichen. Zugleich erlegt er unseren Emotionen und instinktiven Regungen oder Impulsen Einschränkungen auf. Außerdem ist der Neokortex - ein für das Superhirn besonders wichtiger Aspekt - das Zentrum des Selbstgewahrseins, des freien Willens und der freien Entscheidung. So können wir gleichzeitig der Benutzer und potentiell auch der Meister unseres Gehirns sein.«

Instinkte sind also ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Daseins. Es ist von daher zwecklos, sich die eigenen Impulse und Triebe auszureden. Aber: Es hat sich im Laufe der Evolution der Menschheit ein neuer Bereich geöffnet, und das sind die höheren Hirnareale, die u.a. als Zentrum des Selbstgewahrseins, der freien Entscheidung und wohl auch der spirituell erwachten Perspektiven gelten. Hier in den Bereichen der höheren Vernunft und der Spiritualität liegt der Schlüssel zur Bemeisterung des Lebens. Wenn wir diesen Schlüssel, den uns der Zugang in die höheren Bereiche bietet, nicht nutzen, kann die Angst durch die Mentalkräfte wesentlich verstärkt werden. Angst ist eine Energie, die immer auf die Vergangenheit oder auf die Zukunft gerichtet ist, in dem wir an frühere Leiden denken oder uns eine leidvolle Zukunft vorstellen. In der Gegenwart, in der vollen Präsenz existiert keine Angst! Um Angst zu produzieren, müssen wir also die Gegenwart verlassen und in uns Bilder von vermeintlicher Bedrohung in der Zukunft erschaffen. So erschaffen wir selbst durch unseren Mentalkörper angstbesetzte Gedankenformen und nähren sie stetig, bis sie so groß sind, dass wir von ihnen beherrscht werden. Angst und Aggression warten also nur darauf, die Tore der Vernunft zu stürmen. Dabei sind alle Ebenen betroffen:

Physische Ängste haben mit dem Anklammern an die physische Form und mit fehlendem Urvertrauen zu tun. Wir haben Angst, in unserer körperlichen Form verletzt zu werden. Ihre Gesichter sind die Angst vor:

Gewalt, Krankheit, Verletzung, Schmerz, Verwaisen, Geldverlust, physische Existenzängste, Scheitern, Verhungern, Unfall, Tod, Vernichtung.

Emotionale Ängste gründen auf einem Mangel an Aufrichtigkeit gegenüber sich selbst. Ihre Gesichter sind die Angst vor:

Versagen, Liebesverlust, Liebesentzug, dem Alleinsein, Demütigung, Bloßstellung, Schuldzuweisung, Gewalt, Nähe, Mangel, Fülle, Dunkelheit, Wahrheit, Angst, Lust sowie Angst vor der Astralebene, der großen Illusion oder Verblendung. Gemäß Untersuchungen von Prof. Dr. Gerald Hüther haben 40% der Deutschen Kinder Angst vor der Schule.

Mentale Ängste beginnen immer mit Zweifel und/oder gründen auf einer Unkenntnis der Zyklen der Naturgesetze. Ihre Gesichter sind die Angst vor:

Verantwortung, Kontrollverlust, Scheitern, Misserfolg, Statusverlust, gesellschaftlicher Ächtung, Mobbing, Kritik, Schicksalsschlägen, Machtlosigkeit, Dunkelheit, dem Licht, der eigenen Großartigkeit, der eigenen Macht, dem Wahnsinn.

Kollektive Ängste sind angstbesetzte Gedankenmuster, die kollektiv eine enorme Größe annehmen können und mit Hilfe der Massenmedien global aufgebaut werden. Sie beeinflussen die Menschheit als Ganzes, also das kollektive Unterbewusstsein. Diese Ängste nähren und verstärken die Astralebene (kollektive Gefühle). Ihre Gesichter sind die Angst vor:

Naturkatastrophen, Krieg, Weltuntergang, Seuchen, Inflation, Finanzkrise, Terrorismus, Arbeitslosigkeit, Massenhysterie, Umweltzerstörung, Chaos, Meteoriteneinschläge, Aliens, Hölle,...

Karmische Ängste haben mit alten Erinnerungen an vergangene Leben zu tun, die tief im Unterbewusstsein liegen. Eine aus alten Zeiten stammende Erfahrung kann durch ein heutiges Erlebnis unverhältnismäßig stark aktiviert werden, so dass wir mit unerwarteter Intensität reagieren. Ihre Gesichter sind mannigfaltig, denn sie speisen sich aus vergangenen Erlebnissen, die uns traumatisch geprägt haben.

Es gibt einen wunderbaren Gradmesser, der sofort zum Einsatz kommt, wenn sich die Angst ausbreitet, und das ist unser physischer Körper. Sobald nämlich unser Überleben bedroht ist, neigen wir Menschen zur Kontraktion. Der Körper zieht sich zusammen, krümmt sich und die Atmung bleibt stehen. Dann lassen wir die spirituell erwachte Perspektive los und kümmern uns nur noch um unser Überleben. Wir verlieren buchstäblich die Verbindung zum Licht. Und wir verlieren die Verbindung zur unendlichen Freiheit des Urgrundes und des Wissens um unser Potential für ständige bewusste Weiterentwicklung. Im Moment der Kontraktion gestatten wir der Angst, uns zu erniedrigen, uns klein zu machen und uns das Gefühl zu geben, den großen Herausforderungen des Lebens nicht gewachsen zu sein. In solchen Momenten fühlt ein Mensch sich unfähig, die Ängste hinter sich zu lassen und glaubt nicht daran, vorwärts in die Freiheit schreiten zu können. Angst verdunkelt somit viele unserer glücklichen Momente durch eine tief greifende Kontraktion: physische und emotionale Kontraktion genauso wie intellektuelle, philosophische und spirituelle Kontraktion - die Kontraktion unserer Fähigkeiten, in großen Dimensionen zu denken! Hinzu kommt, dass in kollektiven Krisenzeiten die Selbstkontraktion zusätzlich verstärkt wird.

Die Angst speist sich dabei aus unseren Grundbedürfnissen. Der amerikanische Psychologe Abraham Maslow, einer der Begründer der humanistischen Psychologie, hat die menschlichen Defizit- und Wachstums-Bedürfnisse in der nach ihm benannten Maslowsche Bedürfnispyramide hierarchisch geordnet. Sein Modell fand auch Eingang in zahlreiche andere Wissenschaften. Das Thema menschliche Bedürfnisse kann fachübergreifend in den Sozialwissenschaften, in Katholischer und Evangelischer Religionslehre oder im Bereich Philosophie behandelt werden. Besonders populär wurde die Bedürfnispyramide in den Wirtschaftswissenschaften bzw. an den Schnittstellen von Wirtschaft und Psychologie, vor allem in der Verkaufspsychologie, wo es um das Kaufverhalten von uns Menschen geht.

Die Motivation zur Erfüllung der Mangel- oder Defizitbedürfnisse basiert hochgradig auf Angst. Der Fokus auf die Erfüllung der Wachstums- und der Seins-Bedürfnisse dagegen führt zu einer dramatischen Abnahme der Angst! Sobald nämlich die der Selbstverwirklichung vorausgehenden Defizitbedürfnisse (Mangel, Entbehrung) erfüllt sind, taucht eine andere Motivation auf, die nicht aus einem Mangel entsteht, sondern aus der Fülle, aus einem Überfluss heraus. Es handelt sich dabei um die Seins-Bedürfnisse, d.h. das Bedürfnis nach Sinnfindung, Selbsttranszendenz, Selbstverwirklichung und Kultur. Der Mensch kommt an diesem Punkt mit der absoluten Dimension seines Seins in Berührung, mit der grenzenlosen Freiheit und Fülle, mit einer großen Vollkommenheit, einer unendlichen Weite in einem zeitlosen Jetzt. Sobald der Mensch mit dieser Dimension in Berührung kommt, handelt er aus einer verschwenderischen Fülle, aus einem Überfluss, aus der Freiheit.

Sobald wir vom evolutionären Impuls berührt werden, fangen wir an zu verstehen, dass wir nicht hier auf der Erde sind, um nur zu überleben (tierischer Instinkt). Sondern wir finden unsere Bestimmung und den höheren Sinn, wenn wir bewusst und voller Absicht danach streben, das Beste aus uns und aus den Menschen um uns herum herauszuholen. Wenn wir diese Perspektive halten können, weicht die Angst.

Wenn wir also unsere Seins-Bedürfnisse erfüllen, werden Angst und Furcht dramatisch geringer, da weitaus weniger Besorgnis um das Schicksal der eigenen Existenz besteht. Wenn wir jedoch in Krisenzeiten unachtsam sind und die Selbstkontraktion wieder aktivieren, dann erlauben wir diesen Umständen, uns aus dem leuchtenden kosmischen Bewusstsein hinunter in die isolierte, getrennte Welt zu stoßen. Dies ist der Abstieg in die Angst. Dieses innere Umschalten und das Heruntersteigen auf der Entwicklungsleiter kann sehr, sehr schnell gehen. Von daher ist es wichtig, in Krisenzeiten zu verhindern, dass die Umstände wieder zur Kontraktion führen und es dadurch zur Regression von Seins-Bedürfnissen kommt, so dass der Mensch wieder in den Mangel und in die Entbehrung geht. Wir haben es also mit zwei Polen zu tun:

  1. Kontraktion versus Weiterentwicklung
  2. Begrenzung des eigenen Selbst versus Grenzenlosigkeit und ekstatisches Einheitserlebnis

Und jetzt kommt der springende Punkt: Angst tritt auf, sobald unser Überleben bedroht ist. Aber unser evolutionärer Überlebensimpuls arbeitet ganz natürlich für uns, und zwar dadurch, dass er uns zur Weiterentwicklung anhält. Dieser Impuls, sich zu entwickeln und nach immer mehr Bewusstheit zu streben, ist evolutionär betrachtet noch ganz neu und muss gepflegt werden. So gesehen kann sich jetzt zur Maslowschen Bedürfnis-Pyramide, die sozusagen »von unten nach oben« verläuft, eine zweite Pyramide gesellen, die quasi »von oben nach unten« wirkt. In der »Verwirklichungs-Pyramide« übernimmt nicht nur das Verstehen, sondern der Geist die Führung, um sich in der Materie auszudrücken.

Sobald wir von der Angst in die Freiheit kommen und nicht mehr ständig zurückfallen, kommen wir immer mehr in Kontakt mit einer unendlichen Ausdehnung. Alle Formen einer mystischen Spiritualität (inkl. Nahtod-Erfahrungen) gründen auf direkten Wahrnehmungen einer Grenzenlosigkeit - unserer ursprünglichen Freiheit, unserer unendlichen Ausdehnung, unseres ewigen Urgrundes des Seins. Mit diesem Bewusstsein können wir kreativ und ko-kreativ zur Schöpferin und zum Schöpfer des Lebens werden, durch uns allein sowie durch das entstehende Interbeing gemeinsam mit anderen. Der Geist oder unser Höheres Selbst (Seele) übernimmt die Führung, und das Ego respektive die Materie wird zum Gastgeber der Seele.

In meinen Weisheit-Trainings üben wir immer wieder, unsere Aufgaben auf diesem spannenden evolutionären Weg durch die Angst in die Freiheit zu praktizieren, und Sie können sich uns gerne anschließen. Wir üben uns:

  • die Perspektive und den Kontakt mit der Seins-Dimension zu halten
  • der Angst mit Geduld zu begegnen, aber nicht den mit ihr einhergehenden Neigungen und Instinkten nachzugeben
  • zu erkennen, wie wir die Welt durch den Abstieg in die Angst anders wahrnehmen
  • die innere Dynamik der Kontraktion zu beobachten
  • zu erkennen, wodurch wir unserem Überlebensmodus erlauben, uns aus dem wahren Selbst heraus zu stoßen
  • eine höhere Form der Wahrnehmung unserer inneren Mechanismen zu entwickeln und zu erkennen, was uns - in einem Bruchteil einer Sekunde - aus dieser Verankerung reißt und wieder in diesen kontrahierenden Überlebensmechanismus zurückschleudert
  • den Kontakt zu unserem innersten Kern nicht zu verlieren, wenn wir nicht mehr mit der größeren Perspektive verbunden sind
  • all unsere Masken und Ängste und Opferhaltungen und anerzogenen Gedankenmuster usw. zu identifizieren, wirklich loszulassen und zutiefst zu vergeben. Dann bleibt am Schluss genau das übrig, was uns wirklich ausmacht: das Selbst. Ihr ganz authentisches Selbst bleibt übrig! Das eigene Höhere Selbst. Das ICH tritt zurück und das Höhere Selbst übernimmt die Führung.
  • die unbeschreibliche, unendliche, freudvolle, leuchtende, zeitlose Präsenz unseres Selbst zu verstärken, auch wenn Probleme da sind, die gelöst werden müssen
  • eine große Perspektive, einen kraftvollen Fokus, eine feste Absicht, eine evolutionäre Weltsicht zu haben, zu halten und bewusst zu kultivieren
  • Krisen nicht zu ignorieren, aber den Kontakt zum zeitlosen Sein aufrechterhalten und weiterhin danach streben, Vollkommenheit zu manifestieren
  • genügend Vorausschau und Weisheit zu entwickeln, um den Lauf der Probleme der Welt oder des persönlichen Lebens noch vor einer Katastrophe zu ändern. So können z.B. wirtschaftlich schwierige Zeiten durchaus ein Teil des evolutionären Drucks sein, welcher die Menschheit motiviert, miteinander zu kooperieren

Es ist einen Versuch wert, sich mit der eigenen Angst zu verabreden. Sie werden dann feststellen, dass die Angst zum vereinbarten Zeitpunkt nicht erscheint - weil sie nicht existiert. Und stattdessen machen Sie die Erfahrung, dass auf der anderen Seite der Angst die Freiheit ist.

Eine größtmögliche Vorausschau auf das Leben, verbunden mit tiefer Weisheit, kann uns die Geistige Welt bieten. Sie hat immer den gesamten Überblick über die Evolution, da sie nicht linear vorgeht, sondern in großen Gesamtzusammenhängen schaut. Der chinesische Philosoph Laozi sagte schon: »Die Meister sehen die Dinge, wie sie sind, versuchen jedoch nicht, sie zu kontrollieren. Sie lassen sie ihren eigenen Weg gehen und wohnen im Mittelpunkt des Kreises.«