Werte Leserin, werter Leser,
liebe Freunde der Feuerwehr Baiersdorf,
ein runder Geburtstag ist oft eine gern genutzte Gelegenheit, zurückzublicken. Egal, ob nun eine Person Grund zum Feiern hat, eine Firma oder, wie jetzt, die Freiwillige Feuerwehr Baiersdorf: Man macht sich auf die Suche nach Wurzeln, nach Informationen. Man will wissen, „wo man herkommt“, „wie sich das Ganze entwickelt hat“ oder „wie es früher war“. Vielleicht auch erfahren, wie die
In vielen Geschichten gibt es aber Risse, Kapitel, über die man nicht gerne spricht. Umstände, die man lieber verschweigt. Fakten, mit denen man nichts mehr zu tun haben möchte. Keine Angst: Bei den Nachforschungen für diese Chronik wurden keine dunklen Machenschaften, egal von wem, aufgedeckt. Leider gibt es aber auch in der Geschichte der Feuerwehr Baiersdorf immer wieder Zeiten, die nicht so perfekt dokumentiert sind, dass man alles lückenlos nachvollziehen könnte.
Neben politischen Entwicklungen und den beiden Weltkriegen im 20.Jahrhundert, die hierauf Einfluss hatten, ist es vor allem ein Datum, das die Recherche erschwert: Die durch einen Starkregen bislang nicht gekannten Ausmaßes verursachte Flut, die sich in der Nacht vom 21. auf den 22.Juli 2007 über unsere Stadt ergoss, beschädigte auch die historischen Protokollbücher und Unterlagen der Feuerwehr, die in einem Bankschließfach sicher gewähnt wurden, schwer. So schwer, dass der Verfall vieler Dokumente nicht mehr aufzuhalten sein wird, trotz großer finanzieller und technischer Anstrengungen vieler Beteiligter, für die sich die Feuerwehr Baiersdorf ganz herzlich bedankt.
Dieser Umstand und das anstehende Jubiläum waren der Anlass, nicht nur alles, was noch irgendwie lesbar war, in digitaler Form für die Nachwelt zu erhalten, sondern auch in einem Buch zusammenzufassen, um es einer breiten Leserschaft zugänglich zu machen. Um manches im Nachhinein besser verstehen oder erläutern zu können, wurden auch andere Quellen, wie beispielsweise Ausschnitte aus Tageszeitungen sowie persönliche Aufzeichnungen und Aussagen von Baiersdorfer Feuerwehrleuten herangezogen, ebenso eine Vielzahl von Fach- und Geschichtsbüchern sowie regionale Chroniken „gewälzt“,
Das Ergebnis halten Sie nun in Ihren Händen. Es wäre schön, wenn Sie es immer wieder einmal aufschlagen, um die große Geschichte unserer Feuerwehr, aber auch die kleinen Geschichten, die dahinterstecken, kennenzulernen. Geschichten über Menschen, ihre Entscheidungen und deren Auswirkungen. Und natürlich auch Geschichten über Erfolg und Misserfolg beim Bemühen, Leben zu retten, Feuer zu löschen oder Unheil abzuwenden.
Vor allem soll dieses Buch aber eine Hommage und ein Dankeschön an alle sein, für die es unabhängig von Stand, Glauben und Gesinnung in den vergangenen 150 Jahren selbstverständliche Bürgerpflicht war, den Schutz unserer Stadt und ihrer Bewohner ehrenamtlich und für den vielzitierten „Gotteslohn“ in den Mittelpunkt ihres Lebens und ihres Wirkens zu sehen, Freizeit zu opfern sowie oft eigene Interessen und manchmal auch die eigene Gesundheit dabei hintenan zu stellen.
Dankeschön!
Baiersdorf, im Mai 2018
Stefan Brunner
Sowohl mein ganz besonderer Dank als auch der der Feuerwehr Baiersdorf gelten allen, die durch ihre Bilder, schriftlichen Beiträge und persönlichen Erzählungen dazu beitrugen, mit diesem Buch die Geschichte der Feuerwehr Baiersdorf lebendig erhalten zu können.
Stellvertretend darf ich mich dabei insbesondere bei folgenden, ohne Wertung in alphabetischer Reihenfolge genannten Personen ganz herzlich bedanken:
Herrn Fritz Baumann, Baiersdorf
Herrn Gerhard Böhm, Hagenau
Herrn Horst Gemeinhardt, Baiersdorf
Herrn Andreas Galster, Baiersdorf
Herrn Klaus-Jürgen Hetz, Baiersdorf
Herrn Gerhard Kamusella, Baiersdorf
Herrn Jörg Schätzer, Baiersdorf
Herrn Klaus-Dieter Schreiter, Erlangen
Herrn Matthias Slansky, Röttenbach
Herrn Roland Zeilinger, Baiersdorf
Herrn Andreas Zöllner (+), Baiersdorf
Herrn Hans Zöllner (+), Baiersdorf
Sollte in dieser Aufstellung jemand vergessen worden sein, darf ich ihn/sie um Verzeihung bitten, mein Dank gilt ihm/ihr mindestens ebenso!
Sehr geehrte Damen und Herren,
vor 150 Jahren wurde die Freiwillige Feuerwehr Baiersdorf gegründet und besteht, die Zeit als Hilfspolizei eingeschlossen, bis heute. Dieser freudige Anlass wird heuer ausgiebig gefeiert. Als Landrat gratuliere ich der Wehr sehr herzlich zu diesem Jubiläum. Mit großem Stolz kann die Freiwillige Feuerwehr Baiersdorf auf ihre Geschichte zurückblicken. Am 21. Juni 1868 wurde sie von 43 Männern gegründet, um das Rettungs- und Löschwesen unentgeltlich zu übernehmen.
Löschen gehört nach wie vor noch zu den vier Grundaufgaben einer Feuerwehr, neben Retten, Bergen und Schützen. Sonst hat sich in eineinhalb Jahrhunderten viel getan: Die Wehr hat nicht nur zwei Weltkriege überlebt und drei Generationen von Feuerwehrmännern großgezogen, auch die Aufgaben sind mitgewachsen. Heute ist die Freiwillige Feuerwehr Baiersdorf ein technischer Universaldienstleister bei Unfällen, Katastrophen und Unglücksfällen.
Wie tüchtig die Baiersdorfer sind und wie gut sie ihr Handwerk verstehen, hat sich am 21. Juli 2007 gezeigt, als die Stadt Baiersdorf und der Landkreis vom Hochwasser betroffen waren und Katastrophenalarm ausgelöst wurde. Für Ihren beispielhaften und unermüdlichen Einsatz hierbei sowie in allen Einsätzen zum Wohle der Landkreisbürgerinnen und - bürger spreche ich Ihnen meinen allerherzlichsten Dank aus.
Die gemeinsame Bewältigung der Katastrophe hat nicht nur den Kreis, sondern auch die Baiersdorfer Feuerwehrleute zusammengeschweißt. Vielleicht ist dies auch dem kameradschaftlichen und gesellschaftlichen Leben geschuldet, welches die Wehr durch zahlreiche Veranstaltungen stets gepflegt hat.
Sicher ist auf jeden Fall eines: Sie können stolz sein, viele langjährige Aktive in Ihren Reihen zu zählen. Sie und alle weiteren Mitglieder haben der Allgemeinheit freiwillig in 150 Jahren einen beispielhaften Dienst erwiesen.
Für die nächsten 150 Jahre wünsche ich der Freiwilligen Feuerwehr Baiersdorf alles Gute, den Wehrleuten allzeit eine unverletzte Rückkehr von den Einsätzen und gutes Gelingen bei den Feierlichkeiten.
Ihr
Alexander Tritthart
Landrat
Liebe aktive und passive Mitglieder
der Feuerwehr Baiersdorf,
zum 150jährigen Bestehen der Feuerwehr Baiersdorf gratuliere ich im Namen der gesamten Bürgerschaft sehr herzlich.
150 Jahre Feuerwehr Baiersdorf sind eine lange und bewegte Zeit die hinter der Wehr liegt. Die Gründung der Wehr lag noch in der Zeit des Königreichs Bayern, ohne das es einen Deutschen Nationalstaat gab, so wie wir ihn heute kennen. Zwei Weltkriege haben in den Reihen der Wehr für schmerzliche Verluste gesorgt und insbesondere der Zweite Weltkrieg, mit den Bombenangriffen auf Nürnberg, stellte die jungen und alten Männer der Wehr vor heute kaum vorstellbare Katastrophen, in denen sie selbstlos Hilfe geleistet haben. Der Oldtimer ist dafür ein stiller Zeuge.
Zur Aufgabe des Brandschutzes kamen in den letzten Jahren viele neue Aufgaben hinzu. Die Anforderungen an die Männer und Frauen in der Wehr sind ständig gestiegen und die fachlichen Anforderungen an jeden Einzelnen in diesem Ehrenamt nehmen ständig zu.
Dieses hohe Engagement unserer Bürgerinnen und Bürger in Feuerwehruniform ist ein großer Dienst an unserer Stadt und für unsere Bürgerschaft. Wir als Stadtverwaltung wollen auch in Zukunft unseren Teil dazu beitragen, dass unsere Wehr auch in Zukunft ihre wichtigen Aufgaben für die Bürgerschaft erfüllen kann und wir wünschen unserer Wehr, unseren Bürgerinnen und Bürgern in Feuerwehruniform, für die Zukunft alles Gute.
Andreas Galster
Erster Bürgermeister
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Feuerwehrkameradinnen,
liebe Feuerwehrkameraden!
150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Baiersdorf sind mit Recht ein Grund zu feiern, da diese Jahre stellvertretend für unzählige geleistete Einsatz-, Übungs- und Ausbildungsstunden im Interesse der Allgemeinheit stehen. Dieses besondere Ereignis nehme ich gerne zum Anlass, im Namen der gesamten Kreisbrandinspektion allen aktiven und passiven Mitgliedern sowie Förderern der Freiwilligen Feuerwehr Baiersdorf meine herzlichen Glückwünsche sowie meinen Dank und Anerkennung für ihren Dienst am Nächsten auszusprechen. Die Aufgaben der Feuerwehren haben sich seit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Baiersdorf stark gewandelt. Die zunehmende Technisierung haben die Aufgaben der Technischen Hilfeleistung in den Vordergrund gebracht. Diese Veränderungen erfordern eine ständige Anpassung der Aus- und Weiterbildung. Die Freiwillige Feuerwehr Baiersdorf hat diese Herausforderungen in den vergangenen 150 Jahren stets angenommen und die an sie gestellten Anforderungen immer wieder in vorbildlicher Weise erfüllt. Dafür gilt allen mein ausdrücklicher und besonderer Dank.
Allen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden wünsche ich für die Zukunft weiterhin das Beste, ein gutes Gelingen im Jubiläumsjahr, sowie eine gesunde Rückkehr von Übungen und Einsätzen.
Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!
Matthias Rocca
Kreisbrandrat
Werte Leserinnen und Leser, liebe Freunde der Freiwilligen Feuerwehr Baiersdorf,
als sich im Juni 1868 zahlreiche Bürger unserer Stadt zusammentaten, um bei Bränden und anderen Gefahren wirkungsvollere Hilfe leisten zu können, konnten sie mit Sicherheit nicht wissen, was in den kommenden 150 Jahren wohl so alles aus dem zarten Pflänzchen „Freiwillige Feuerwehr Baiersdorf“ hervorgehen würde.
Trotz aller Entwicklungen im Löschwesen lassen sich viele Weichenstellungen, die man damals traf, teilweise natürlich mit einem Blick „über den Gartenzaun“ zu benachbarten Wehren, auch heute noch in der Organisation unseres Feuerwehrdienstes erkennen. Schon bald hatte man erkannt, dass es einer gewissen Aufgabenverteilung bedarf, weshalb die Mannschaft in eine Steigerabteilung zur Menschenrettung und zum Löschangriff, eine Spritzenabteilung zur Wasserförderung sowie eine Ordnungsmannschaft eingeteilt wurde, die die Einsatzstelle gegen Schaulustige und Störer sicherte. Auch heute haben wir in unserem Löschzug noch die klassische Aufteilung, dass die Besatzung des ersten Löschfahrzeugs zusammen mit dem Drehleiterteam zur Menschenrettung und zum Löschangriff vorgeht, die zweite Gruppe die Wasserversorgung und die Gerätebereitstellung übernimmt – und dass wir Leute benötigen, die Zufahrtswege frei- sowie Gaffer von der Einsatzstelle fernhalten. Die Aufgaben haben sich also nicht viel verändert, nicht zuletzt, weil auch die natürliche Neugierde der Unbeteiligten die Gleiche geblieben ist. Dass das Ganze in Zeiten des Internets und „sozialer“ Medien inzwischen ganz andere Dimensionen angenommen hat, steht auf einem anderen Papier.
Doch zurück zu unseren Aufgaben: Keiner unserer Gründungsväter hätte sich im 19.Jahrhundert wohl träumen lassen, dass die Feuerwehr Baiersdorf im angehenden 21.Jahrhundert im Jahresdurchschnitt 200 bis 300 Mal alarmiert werden würde, dass häufig Einsatzstichwörter wie „Angebranntes Kochgut“ oder „Hilflose Person in Wohnung“ für Feuerwehreinsätze sorgen würden. Damals, als noch mehrere Generationen unter einem Dach lebten, wäre dies wohl unvorstellbar gewesen. Leider haben gesellschaftliche Entwicklungen dazu geführt, dass sowohl die Möglichkeiten, aber scheinbar manchmal auch ganz einfach der Wille zur Selbsthilfe in solchen Situationen heutzutage oftmals verloren gegangen sind. Und dann ruft man halt die Feuerwehr! Natürlich helfen wir auch gern in diesen und teilweise noch viel unkritischeren Situationen. Die Selbstverständlichkeit aber, mit der diese Hilfe von manchen Zeitgenossen eingefordert wird, sorgt bei unseren Einsatzkräften schon manchmal für Kopfschütteln.
Die Feuerwehr Baiersdorf hat durch Autobahn, ICE-Strecke, Main-Donau-Kanal, Gewerbe und ausgedehnte Wohngebiete ein Einsatzspektrum wie keine zweite Wehr im Landkreis. Dies spiegelt sich natürlich auch in den bereits genannten Einsatzzahlen wider, fordert aber auch gleichzeitig eine sowohl technisch als auch ausbildungsmäßig optimale Vorbereitung darauf. Und natürlich können wir das auch nicht alleine leisten, sondern sind auf die Unterstützung durch unsere Stadtteilwehren, durch unsere Nachbarwehren aus den Landkreisen Erlangen-Höchstadt und Forchheim sowie der Stadt Erlangen, die Kreisbrandinspektion und den Kreisfeuerwehrverband, das THW, die regionalen Rettungsdienstorganisationen, die Polizei, die Stadt Baiersdorf und das Landratsamt Erlangen-Höchstadt angewiesen. Für die dabei stets zielführende und angenehme Zusammenarbeit darf ich mich im Namen aller Führungsdienstgrade und Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Baiersdorf ganz herzlich bedanken. Und mit diesem guten Miteinander werden wir auch unseren künftigen Aufgaben, die mit Sicherheit nicht einfacher werden, bestmöglich gerecht werden können.
Vielen Dank
Rainer Kaiser
1.Kommandant
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Freunde der Freiwilligen Feuerwehr Baiersdorf,
150 Jahre Freiwillige Feuerwehr – das bedeutet: Ehrenamtliches, bürgerliches Engagement für unsere Stadt in mittlerweile der sechsten, wenn nicht gar schon der siebten Generation. Ein Engagement, das immer gleich hoch geblieben ist, egal, wie die wirtschaftliche Situation der Stadt Baiersdorf in diesen Zeiten war. Unbedeutend, welche unterschiedlichen politischen Gesinnungen Bürgermeister oder Stadtrat in diesem Zeitraum auch hatten. Gleich, welche Meinungen auch immer die Bürgerinnen und Bürger in all den Jahren von ihrer Feuerwehr hatten und wie sie dem Feuerwehrdienst gegenüberstanden. Was immer gleich geblieben ist, ist die Bereitschaft unserer Einsatzkräfte, nach bestem Wissen, Können und Kräften helfen zu wollen. Und da machte es früher ebenso wenig wie heute keinen Unterschied, ob man im Augenblick des Alarms gerade etwas Wichtiges am Arbeitsplatz zu erledigen sollte, ob man vielleicht jetzt gerne Zeit mit seiner Familie verbracht hätte oder ob man eigentlich schlafen müsste, um am Morgen wieder fit für den Beruf zu sein. Alles, was in diesem Moment zählt, ist einfach nur der Wille zu helfen, weil jemand in Not ist oder weil für sein Hab und Gut, vielleicht sogar für die ganze Stadt oder die Umwelt, Gefahr droht.
Viele unserer Mitbürger reduzieren heutzutage Feuerwehr auf rote Autos, in denen starke und mutige Männer und Frauen sitzen, die wissen, was sie im Notfall zu tun haben. Die schnell da zu sein haben, wenn man sie braucht. Die wenigsten denken darüber nach, dass es der Nachbar, die Arbeitskollegin, der Vater von der Schulfreundin der Tochter und wer auch immer ist, die da kommen, um zu helfen. Und noch viel weniger wissen, dass es nicht nur die Feuerwehr als kommunale Hilfsorganisation, sondern auch den Verein „Freiwillige Feuerwehr Baiersdorf e.V.“ gibt, in dem die Feuerwehrleute zusammengeschlossen sind.
Dessen Aufgabe es ist, mit dafür zu sorgen, dass es immer genügend Feuerwehrleute gibt, die dann auch tatsächlich mit den bereits erwähnten roten Autos zur Einsatzstelle kommen. Dessen Aufgabe es ist, mit Aktionen und Veranstaltungen die Werbetrommel für dieses Ehrenamt zu rühren, um Bürgerinnen und Bürger, Kinder und Jugendliche für unsere Aufgabe zu gewinnen.
Das aktuelle Vereins- und Steuerrecht und nun auch noch der Datenschutz machen es Vereinen heutzutage nicht unbedingt leicht, dieser Aufgabe ständig gerecht werden zu können. Hier besteht seitens des Gesetzgebers dringender Handlungsbedarf, die bürokratischen Hindernisse abzubauen, damit auch in Zukunft noch Menschen bereit sind, in einem Verein Verantwortung zu übernehmen, und Freude bei ihrer Arbeit haben. Zum Glück gibt es noch viele Männer und Frauen, die sich über den Einsatz- und Ausbildungsdienst hinaus für den Verein engagieren, sei es im Vorstand, in der Traditionspflege mit der Oldtimergruppe oder ganz einfach tatkräftig bei öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen.
Das dies seit 150 Jahren funktioniert, ist allein der Verdienst unserer Mitglieder, egal in welcher Generation und in welcher Zeit sie dabei waren oder dabei sind, und dafür gilt ihnen zu unserem Jubiläum ein ganz herzliches „Vergelt's Gott!“ Ein besonderer Dank gilt aber auch unserer Stadt, den Bürgermeistern und Verantwortlichen, Freunden, Gönnern und Sponsoren, die auch unserem Verein gegenüber stets ein offenes Ohr hatten und haben, um unserem gemeinsamen Ziel gerecht werden können, nämlich damit auch morgen noch genügend Männer und Frauen in den roten Autos kommen, um zu helfen!
Mich persönlich erfüllt es mit Stolz, ein kleiner Teil dieses „roten“ Ganzen sein zu dürfen.
Matthias Wolff
1. Vorsitzender
Die Geschichte einer Freiwilligen Feuerwehr ist zwangsläufig verbunden mit der Geschichte des Dorfes oder der Stadt, für deren Schutz sie sorgt. Die Vergangenheit mit ihren Einflüssen wie Krieg und Frieden, Zeiten des Wohlstands, mit Hungersnöten und Krankheiten, vorhandenen Bodenschätzen und Naturgütern prägte stets nachhaltig die Einwohnerschaft. Daraus ergaben sich wiederum Eigenarten und Besonderheiten, die jedem Ort, jeder Stadt ihre Einzigartigkeit verliehen – angefangen von der geographischen Lage über die Gründung von Berufsständen, Handwerksbetrieben, Industrialisierung bis hin zur städtebaulichen Entwicklung und der Zusammensetzung ihrer Bürger. Und wollen wir die Entwicklung des Brandschutzes und der Feuerwehr Baiersdorf nachvollziehen, so müssen wir auch zunächst einmal etwas auf die frühen Jahre der Stadt an der Regnitz zurückblicken.
Baiersdorf – vom Mittelalter ins 21.Jahrhundert
Eine erste schriftliche Erwähnung eines Ortsteils finden wir in einer Schenkungsurkunde König Heinrichs II., in der er, datiert auf dem 1.November 1007, dem Bischofssitz Bamberg neben anderen Ländereien auch den Königshof Forchheim und dessen Reichsbesitz vermacht. In dieser Urkunde ist auch Uualdrichesbach aufgelistet, der heutige Stadtteil Wellerstadt, der als thüringische Siedlung und als Übergang über die Regnitz zu diesem Zeitpunkt wohl schon länger bestanden hatte4.
Nachdem Heinrich III. um 1040 die von seinem Vater verschenkten Güter in den Besitz des Reiches zurückgeholt hatte, annullierte dessen Sohn Heinrich IV. diesen Vorgang und gab das Gebiet mit Urkunde vom 13.Juli 1062 erneut dem Bistum Bamberg. Darin wird neben Waltrichesstat auch Peieresuorhahe, der eigentliche Ort Baiersdorf, erstmals genannt. Für 1123 ist erstmals ein Ortseigenherr namentlich nachgewiesen: Lutold von Beirstorf, ein Ritter des Bamberger Bischofs Otto I., hatte den Grundbesitz vermutlich als Lehen erhalten. Da Lehenschaften ursprünglich nicht vererbbar waren, fiel der Besitz nach dessen Tod an das Reich zurück. Im Jahr 1130 erwarb Bischof Otto I. Peierstorff cum ecclesia, also „Baiersdorf mit Kirche“. 1133 (oder 1139?) schenkte Bischof Otto I. den Besitz den Benediktinern im neugründeten Kloster Münchaurach.2
Am 28.Januar 1158 wurden die Besitztümer des Klosters und damit auch Beirßdorf den Nürnberger Burggrafen übertragen. Auf die Initiative der Burggrafen Johann und Albrecht von Nürnberg hin verlieh König Karl IV. in Passau der Siedlung an der Regnitz am 18.Juli 1353 die Stadtrechte, indem er verfügte, dass sie „… aus ihrem Dorfe genannt Beyrstorf eine Stadt machen und bauen mögen, die dann bessern und befestigen mit Mauern, Graben und andern Sachen und soll auch dann die selbe Stadt weiterhin haben alle die Rechte, Freiheiten, Markt, Marktrecht, Gericht, Stock und Galgen, zu gleicher Weise als andere ihre Stadt haben…“ Damit konnten die Burggrafen direkt an der Grenze zum Hochstift Bamberg einen befestigten Sitz schaffen. 1355 bestätigte Karl IV. am Tag der Kaiserkrönung in Rom die Stadterhebung Baiersdorfs.3
Baiersdorf brennt
Nun, in den folgenden Jahrhunderten hätten die Einwohner so manches Mal eine funktionierende Feuerwehr ganz gut brauchen können: Am 7.September 1388 brannte die Reichsstadt Nürnberg in einer typisch spätmittelalterlichen Fehde der Territorialherren auch den Markt zu Payrsdorff und was dazu gehörte, nieder.1
Ein gutes halbes Jahrhundert lang herrschte danach Frieden im Regnitzgrund. Baiersdorf erstand neu. 1415 erhielt der Burggraf auch das Kurfürstenamt der Mark Brandenburg und nannte sich fortan Markgraf.
Doch schon 1449 zerstörten die Nürnberger im 1.Markgrafenkrieg Baiersdorf erneut. Die Bischöfe von Bamberg und Würzburg verbündeten sich kurze Zeit später mit Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut – und der ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, 1461 in der Donauwörther Fehde auch Baiersdorf zu brandschatzen.5
Offensichtlich ausnahmsweise einmal in den eigenen Reihen der Bürgerinnen und Bürger und in leichtsinnigem Umgang mit offenem Feuer ist die Ursache für den Stadtbrand von Pairstorf zu suchen, der die Stadt am 18.April 1474 in Schutt und Asche legte: „Item darnach Montag vorm heiltum, (Anm: Reliquienschatz einer Kirche) da brannte Pairstorf ganz aus. An 19 Häuser und die Kirche verbrannte und der Turm und das Sakrament bleibt unversehrt“.6
Mit der Zerstörung des Schlosses Scharfeneck im Regnitzgrund am 24.Mai und der Stadt selbst am 10.Juni 1553 durch den bischöflichen Kommandanten der Festung Forchheim, Nicolaus von Egloffstein, mussten die Baiersdorfer knapp 80 Jahre später dafür büßen, dass ihr Markgraf Albrecht Alcibiades zuvor einmal mehr seinem Ruf als „Geißel Frankens“ gerecht geworden war: Dieser hatte in Kunreuth nach einer unrühmlichen Belagerung des dortigen Wasserschlosses ein Massaker an der Bevölkerung verüben lassen und die hochschwangere Frau Egloffsteins bis aufs Hemd entkleidet durchs Feldlager getrieben.7 Zwei Jahre lang mussten danach die Baiersdorfer die Steine ihrer Stadtmauer nach Forchheim bringen, wo sie zur Verbesserung der dortigen Befestigungen Verwendung fanden.8
Nachdem 1602 die Pest in der Stadt gewütet hatte, wurde Baiersdorf im Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) am Pfingstmontag 1632 im Auftrag der kaiserlichen Truppen Tillys durch den Forchheimer Festungskommandanten Friedrich von Schletz erneut auf's Schlimmste geplündert und niedergebrannt – nachdem dieser zuvor 1000 Taler als Schutzgeld gefordert und auch erhalten hatte.
Das Schloss Scharfeneck, das zuvor als prächtiger Renaissancebau mit vier Ecktürmen seit 1627 an der Regnitz erneut entstanden war, fiel seinen erbarmungslosen Truppen zum Opfer.9 Erst zum Ende des Dreißigjährigen Krieges 1648 trauten sich die in die Wälder geflüchteten Bewohner zurück und wagten zusammen mit zahlreichen Neubürgern an den Wiederaufbau. 1698 erfolgte die Erhebung durch den Markgrafen zum Oberamt Bayersdorf, das unter anderem von Amtssitzen in Forchheim, Neunkirchen, Eschenau, Nürnberg, Langenzenn, Schönberg und Büchenbach begrenzt war. Dem Amt, das seinen Sitz teils im Schloss Scharfeneck, teils in einem Amtshaus am Markt hatte, waren in diesem Gebiet 125 Ortschaften und Gehöfte und somit auch Erlangen (Erlang) unterstellt.10
Wolfgang Simon schreibt in seinem Buch Baiersdorf – Bilder und Geschichten, dem auch viele andere Informationen dieses Kapitels entnommen sind: „Man hört oft sagen, Baiersdorf sei eine Stadt der verpassten Gelegenheiten“.11
In der Tat könnte man so manches Mal in Versuchung geraten, dieser Aussage beizupflichten: Denn, was wäre wirklich gewesen, hätte man in dieser Zeit dann auch beispielsweise die aus Frankreich geflüchteten Hugenotten, wie geplant, auf dem bereits ausgemessenen Gebiet zwischen Wellerstadt und Baiersdorf angesiedelt – und nicht in Erlangen? Wäre aus der Ruine des Schlosses Scharfeneck ein neuer Prachtbau entstanden - vielleicht anstatt des Neubaus des Erlanger Schlosses?
Hier darf sich jeder selbst so seine Gedanken machen! Auf jeden Fall war es 1797 vorbei mit der markgräflichen Herrlichkeit: Infolge der Erbvereinbarung der Hohenzollern wurde das Oberamt durch Friedrich Wilhelm II., König von Preußen, aufgelöst.
Baiersdorf behielt noch bis 1812 das Justizamt, nachdem die Stadt bereits 1806 von den Franzosen besetzt und schließlich am 30.Juni 1810 von Napoleon an das Königreich Bayern verschenkt worden war. 1891 wurde dann die Ruine des Schlosses Scharfeneck versteigert und abgebrochen.
In letzter Sekunde, aber dennoch zu spät, erkannten die Stadtväter deren historische Bedeutung, und konnten trotzdem nicht mehr verhindern, dass das stattliche Gebäude, einst wohl durchaus vergleichbar mit Schloss Seehof bei Bamberg, für immer aus dem Regnitzgrund verschwand…12
Baiersdorf – damals wie heute an bedeutenden Verkehrswegen
Doch es begann eine neue Zeit, die die Stadt nicht nur zu ihrem Nachteil verändern sollte. Immerhin lag man seit jeher an einer alten Handelsstraße, mit der man mit der Gestellung von Geleitsmännern, von denen auch heute noch im Stadtwappen einer zu sehen ist, sowie dem Bereithalten von Zugpferden und der Vorhaltung von Übernachtungsmöglichkeiten für die Handelszüge gutes Geld verdiente. Damit diese Geleitsmänner auch regelmäßig eingesetzt werden mussten, verzichtete man jahrhundertelang darauf, die Straßen um Baiersdorf ordentlich zu befestigen. Sogar Johann Wolfgang von Goethe schrieb 1797: „…Donnerstag, d. 16.Nov.früh 6 Uhr aus Erlangen die Wege von Erlangen bis Baiersdorf sind wegen des Sandigen Bodens sehr Schlecht durch Beiersdorf und Burgheim (Forchheim?) mit einem Wall umgeben die strasen der stadt sind schmuzig…“. 13
Gerade aber diese alte Handelsstraße, 1815 schließlich zu einer neuen Landstraße ausgebaut, erwies sich im wahrsten Sinne des Wortes als „richtungsweisend“, sollte ihren Weg doch ab 1843 der Ludwigskanal als Schifffahrtsverbindung zwischen Main und Donau begleiten, der schon ein Jahr nach seiner Fertigstellung große Konkurrenz erhielt, und zwar durch die Ludwigs-Süd-Nordbahn von Lindau über Nürnberg und Bamberg nach Hof, an der auch am östlichen Stadtrand von Baiersdorf auf Igelsdorfer Flur (damals Gemeinde Langensendelbach) ein Bahnhof erbaut und am 26.August 1844 eröffnet wurde.14 In den 30er Jahren des 20.Jahrhunderts erfuhr diese Bahnlinie eine weitere Aufwertung als erste Schnellfahrstrecke der damaligen Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft zwischen München und Berlin, für die Elloks mit einer Spitzengeschwindigkeit von 180km/h gebaut wurden – zynisch auch oft „Hitlers Rennbahn“ genannt. Auch die Deutsche Bundesbahn startete übrigens dann im Oktober 1963 ihre ersten Versuchsfahrten mit Tempo 180 für Diesellokomotiven und 200km/h für Elektroloks von Baiersdorf aus nach Bamberg.
Der Zunahme des Individualverkehrs in der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts wurde zunächst mit dem Ausbau der Bundesstraße 4, dann mit dem Frankenschnellweg, der heutigen Bundesautobahn 73 Nürnberg – Bamberg – Suhl (Thüringen), im Bett des alten Ludwigskanals Rechnung getragen.
Gleichzeitig entstand für die Binnenschifffahrt mit dem neuen Rhein-Main-Donau-Kanal, auch Europakanal genannt, eine leistungsfähige Verbindung vom Schwarzen Meer bis nach Rotterdam, Basel und in das französische Kanalsystem.
Ab Beginn des 21.Jahrhunderts wurde die Bahnlinie abermals ausgebaut – zum Einen als ICE-Strecke zwischen Nürnberg und Erfurt, zum Anderen mit dem Neubau der S-Bahn-Strecke S1 Hartmannshof - Nürnberg – Bamberg. Dabei wurde auch der Baiersdorfer Bahnhof in den Jahren 2009 bis 2017 mit großem Aufwand modernisiert und behindertengerecht ausgebaut.
Wenngleich damit auch viele Reisende damit nun an Baiersdorf vorbeifahren und hier nicht mehr übernachten, was für die Stadt natürlich mit Einbußen verbunden ist, so sorgen die guten Verkehrsanbindungen seit Ende des 20.Jahrhunderts doch auch für einen steten Zuzug von Bürgern, die im Städtedreieck Nürnberg-Fürth-Erlangen gute Arbeit und im Regnitzgrund eine neue Heimat, nicht zuletzt auch mit hohem Freizeitwert, fanden und finden.
Unabhängig davon war die Einwohnerzahl vom 1308 im Jahr 1900 durch den Zuzug von Heimatvertriebenen nach dem zweiten Weltkrieg sowie die Eingemeindung von Wellerstadt (1971) sowie der oberfränkischen Ortschaften Igelsdorf und Hagenau (1978) auf rund 6500 gestiegen. Am 31.01.2016 waren es nach der fast vollständigen Besiedlung des neuen Stadtteils „In der Hut“ bereits 7749 Bürgerinnen und Bürger auf rund 11,8km2 Fläche – und Baiersdorf mauserte sich zu einem Städtchen, in dem es sich gut leben lässt. Auch weitere neue Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe sowie Geschäfte siedelten sich an, beispielsweise im neuen Gewerbegebiet „Münchswiesen“, so dass Baiersdorf heute zahlreiche moderne Arbeitsplätze bieten kann.
Baiersdorf, die „schärfste Stadt Deutschlands“
Doch sei, bevor wir uns der Geschichte der örtlichen Feuerwehr zuwenden, noch ein kleiner Blick gestattet auf eine besondere Wurzel in der Geschichte Baiersdorfs, die für die Entwicklung der Stadt durchaus eine besondere Bedeutung hatte:
Hinter dem Prädikat „Schärfste Stadt“ könnte man natürlich nun so allerhand vermuten, aber es ist ganz einfach wörtlich zu nehmen. Der Grund dafür findet sich im Meerrettich, der in der Region bereits seit der Mitte des 15.Jahrhunderts angepflanzt wird. Verschiedene Quellen nennen den damals auf Schloss Scharfeneck residierenden Markgrafen Johann Alchymista als Begründer des Meerrettichanbaus im Regnitzgrund, der sich aufgrund seiner Topographie besonders dafür eignet. In Baiersdorf selbst wird der „Kren“ seit Jahrhunderten verarbeitet und gehandelt. Eine „Exportstatistik“ der Stadt aus dem Jahr 1812 hebt die Bedeutung des Anbaus im Vergleich zu anderen landwirtschaftlichen Produkten deutlich: 3
Hirse 750 Metzen zu 2 Gulden | = 1500 Gulden |
Tabak 60 Zentner zu 6 Gulden | = 360 Gulden |
Hopfen 20 Zentner zu 30 Gulden | = 600 Gulden |
Kartel (Disteln zur Weberei) | = 200 Gulden |
Obst | = 500 Gulden |
Kráe (Kren) | = 7200 Gulden |
Bereits 1787 hatte Johann Michael Füssel in seinem Buch „Tagbuch oder Erfahrungen eines Hofmeisters“ auf einer Reise über Baiersdorf geschrieben:
„…Ihr Boden trägt gutes Getreide und viel Tabak. Ihr beachtlichster Nahrungszweig ist der Meerrettich, der hier von ungewöhnlicher Größe, und in so großer Menge gebaut wird, daß er weit und breit und besonders in die Rheingegenden und nach Holland verfahren wird…“
Mit der Eröffnung des Ludwig-Donau-Main-Kanals bekam man zusätzlich zum Transport auf dem Landweg die Möglichkeit der Verschiffung größerer Mengen, insbesondere auch nach Österreich und Ungarn. Seit 1880 bestanden dann auch bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs unter Handelsbeziehungen nach Russland, Dänemark, Schweden, England und Amerika, wobei diese teileweise gegen Ende des 20.Jahrhunderts durch das Ende des Kalten Krieges und die zunehmende Globalisierung eine Renaissance erlebten.15
Über die lange Tradition des arbeitsintensiven Anbaus und der aufwändigen Weiterverarbeitung kann man sich im Meerrettichmuseum in der Judengasse, entstanden aus einer Initiative des Heimatvereins Baiersdorf und der Familie Schamel, umfassend informieren. Noch heute haben die beiden größten meerrettichverarbeitenden Firmen ihre Produktion beziehungsweise ihr Stammhaus in Baiersdorf.
Längst aber kann der Rohstoffbedarf nicht mehr allein aus dem regionalen Anbau gedeckt werden. Ein großer Teil des Krens der Firma Koch kommt beispielsweise inzwischen aus Ungarn – oder wird bereits dort unter Baiersdorfer Regie verarbeitet. Die daraus entstehenden, vielfältigsten Feinkostprodukte gehen in alle Welt.
Ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Stadt ist zudem der traditionelle Baiersdorfer Krenmarkt: Jährlich lockt er im September Tausende von Besuchern aus Nah und Fern an, wenn in Anwesenheit der Bayerischen Meerrettichkönigin in der Altstadt kulinarische Spezialitäten rund um die scharfe Wurzel, dazu Obst, Gemüse und Selbstgebranntes aus der Region sowie Kleinkunst und vieles mehr angeboten werden.
1) Franz Schmolke: 1353-2003, 650 Jahre Stadt Baiersdorf, S.16/17
2) Franz Schmolke: 1353-2003, 650 Jahre Stadt Baiersdorf, S.19-22
3) Franz Schmolke: 1353-2003, 650 Jahre Stadt Baiersdorf, S.27
4 Franz Schmolke: 1353-2003, 650 Jahre Stadt Baiersdorf, S.31/32
5 Franz Schmolke: 1353-2003, 650 Jahre Stadt Baiersdorf, S.33-37
6 Nürnberger Städtechronik, Band 4, S.340
7 K. Kupfer: Forchheim, S.58-60
8 Johann Leonhard Rhau: Beschreibung des Oberamtes Baiersdorf
9 J.G. Hübsch: Stadt Baiersdorf, S.7
10 Johannes Bischoff: Baiersdorf – Entwicklungsgeschichte einer fränkischen Kleinstadt; S.31/32
11 Wolfgang Simon: Baiersdorf – Bilder und Geschichten, S.19
12 Wolfgang Simon: Baiersdorf – Bilder und Geschichten S.14 -18
13) Johann Wolfgang von Goethe: Kurze Reisenotizen von der Fahrt Nürnberg – Kronach, 1797
14) Franz Schmolke: 1353-2003, 650 Jahre Stadt Baiersdorf, S.74/75
15) Johannes Bischoff: Baiersdorf – Entwicklungsgeschichte einer fränkischen Kleinstadt; S.138/139
Wie überall, warteten Brände und Naturkatastrophen auch in Baiersdorf nicht darauf, dass es eine Feuerwehr gab, die für deren Bewältigung ausgebildet und ausgerüstet war. Neben den im vorangegangen Kapitel bereits erwähnten Stadtbränden mit kriegerischen oder fahrlässigen Ursachen gab es natürlich eine Vielzahl weiterer Situationen, wo eine geordnete Hilfe durchaus wünschenswert gewesen wäre. Einige Beispiele, entnommen aus Franz Schmolkes Chronik „650 Jahre Stadt Baiersdorf“, sollen hierzu genannt werden: 4
Am 14.August 1706 kam es beim Einbringen des Heus im Hof des Kronen-Wirtshauses in der zum Amt Baiersdorf gehörenden Altstadt Erlang zu einem Großfeuer, das sowohl große Teile der Stadt als auch die dortige Dreifaltigkeitskirche zerstörte. 1713 wütete die Pest in Baiersdorf.
Acht Tage lang tobte im Februar 1715 ein Sturm in der Region, der zum Einsturz zahlreicher Gebäude führte und „…viel tausend Bäume mit der Wurzel ausgehoben hat...“ Bereits im März wurden die ersten Flöße auf der Regnitz in Richtung Amsterdam auf den Weg gebracht, um zumindest die danach noch brauchbaren, großen Holzmengen zu Geld zu machen.
Immer wieder liest man in den Chroniken auch von Erwachsenen und Kindern, die an den Mühlen und Wasserschöpfrädern entlang der Regnitz in den Fluss stürzten und ertranken. Zu einem frühen „Verkehrsunfall“ kam es am 6.Januar 1750, als der Fuhrmann Michael Angermüller aus dem coburgischen Creilitz vom hier wohnenden Oberforstmeister Cammer-Junker, Baron von Aufseß, überritten und schwer verletzt wurde.
Von Juli bis August 1800 regnete es vier Wochen lang gar nicht, was zu einer großen Dürre führte. Auch ein schweres Gewitter am 19.August, bei dem nach Blitzschlag in den Stadel des Bauern Stahl in Igelsdorf mehrere Häuser und Nebengebäude abbrannten, brachte kaum Regen.
Am 9.November 1800 war es dann ein „…schrecklicher Orcan, der in Frankreich, Holland und Deutschland die erschrecklichsten Verwüstungen anrichtete, wovon alle Zeitungen Meldungen machten…“. 16
Während man witterungsbedingten Katastrophen zwangsläufig mehr oder weniger ausgeliefert war, versuchte man sich schon sehr früh mit entsprechenden Verordnungen gegen die Brandgefahr zu schützen – sowohl in Stadt- oder Marktordnungen als auch im Strafrecht: So gab es bereits im beginnenden Mittelalter in alten Volksrechten, wie zum Beispiel der Lex Salica, Strafen für Brandstiftung, wobei bereits damals im Strafmaß zwischen Feuerverwahrlosung, also Fahrlässigkeit wie leichtfertiger Umgang mit Kerzen und Fackeln, und absichtlicher Brandlegung unterschieden wurde. Letztere wurde auch als Mordbrand bezeichnet, wenn sie heimlich und des Nächtens erfolgte. In nicht wenigen Rechtsprechungen wurde für Brandstiftung die Todesstrafe verhängt. Das älteste deutsche Rechtsbuch, der Sachsenspiegel, fordert bei einfacher Brandstiftung die Enthauptung des Täters, bei Mordbrand dessen unzweifelhaft schmerzhafteren Tod durch Rädern!
Auch die Carolina, die im Jahr 1532 erlassene Rechtsordnung Kaiser Karls V., enthielt die Todesstrafe für Brandstifter, wenn auch ohne Unterscheidung im Tatbestand. Dementsprechend fielen auch die Strafen, insbesondere bei Vorsatz, örtlich sehr unterschiedlich aus und reichten vom Enthaupten und Tod durch den Strang bis hin zum Foltern mit glühenden Zangen und anschließender Verbrennung!
Doch mindestens ebenso wichtig wie Strafen waren Anordnungen zur Verhütung von Bränden: Die ab 16.August 1558 gültige „Markts-Ordnung“ 22, die vom nach dem Zweiten Markgrafenkrieg in Baiersdorf residierenden Amtmann Caspar von Wolfersdorff erlassen worden war, enthielt in ihren 36 Paragraphen auch Hinweise zum vorbeugenden Brandschutz, die hier zur besseren Lesbarkeit in der heutigen Schreibweise abgedruckt werden:
Zum Fünfzehnten: Sollen die Burgermeister alle halbe Jahr aufs Wenigste einmal im Markt von Haus zu Haus umgehen, alle Küchen und Schlöte und dort, wo man mit Feuer pflegt umzugehen, nach Notdurft besichtigen und wenn sie einigen Nachteil, der so entspringen möchte, befinden, denselben zu wenden, verschaffen. Wer sich dieses widersetzen wollt und nicht täte, soll jedes Mals um einen Gulden gestraft werden. Und so aus solchem Ungehorsam einiger weiterer Schaden der Nachbarschaft entstände, soll derselbige Schaden soweit sein Leib und Gut reichet zu Wiederkehren schuldig sein… Täten aber die Burgermeister solcher Besichtigung oben geschriebener Maßen nicht, um nach der Herrschaft Notdurft hierin zu handeln, sollen sie desselben Jahres ihres Lohns mangeln und beraubet werden.17
Für den Feuerwehrdienstleistenden von heute ist unschwer zu erkennen, dass damit bereits in frühen Jahren eine, wie man heute sagen würde, Verordnung zur Brandverhütungsschau bestand, die nicht nur dem Hausbesitzer, sondern auch dem Bürgermeister harte Strafen androhte, sollte er seine diesbezüglichen Pflichten vernachlässigen. So mancher Kommandant würde sich heutzutage bestimmt auch über einen entsprechenden Passus im Feuerwehrgesetz freuen…
Zum Vierundzwanzigsten: Es soll niemand kein Heu, Stroh oder Grummet in seine Behausung legen, auch zu der Zeit, da man mit dem Gespünst pflegt umzugehen, das selbige nicht in Stuben oder in gefährlicher Weise bei dem Backofen dörren, bei Strafe von 5 Pfund. Entstünde aber der Nachbarschaft ein Schaden daraus, soll der Verbrecher denselben zu wiedererlegen schuldig sein, und wegen des Ungehorsams nach Oberhand (Anm: Herrschaft) Erkenntnis gestraft werden.
Man war sich also durchaus der Gefahr bewusst, die von leicht entzündlichen Materialen in den ohnehin mit viel Holz gebauten Wohnhäusern ausging. Darauf zielt auch folgender Paragraph ab:
Zum Neunundzwanzigsten: …Es soll auch niemand bei der Nacht keinen brennenden Schaub (Anm: Strohbündel) oder Spanlicht über die Gassen, auch in keinen Stall oder Stadel tragen, wie bishero unordentlicher Weise geschehen. (Es ist zu verhindern,) dass sie dieselben (Lichter) an den Häusern oder Zimmern abgeräuspert und die Rollen also glühend, unabgetreten, den Wind hin und her wehen lassen, darum frühers halber Schaden und Unrat dazu (ge)kommen. Wo jemand bei der Nacht hin und wider gehet, soll er sein Licht in der Laterne tragen, bei Straf von 5 Pfund.
Daneben wurden in der Marktordung natürlich viele weitere Dinge geregelt, wie zum Beispiel die Meldepflicht bei längerem Aufenthalt innerhalb der Stadt, das Herbergswesen, die Landwirtschaft, das Metzger- und Bäckerwesen und natürlich allgemein gültige Verhaltensweisen der Bevölkerung. Zu letzterem sei noch ein kleiner Auszug erlaubt:
Zum Dreiunddreißigsten: Ist auch ein sehr (all)gemeines Laster, des Nachts (das) Schreien und Jauchzen von etlichen Weibspersonen gleich sowohl als den Männern. Hierum soll (es) ganz verboten sein. Niemand, es sei Weibs- oder Manns-Person, soll ein Geschrei auf der Gassen (und im) Zimmer treiben…
Mit einem Augenzwinkern könnte man beim Lesen dieser Zeilen durchaus meinen, dass nicht allein der Meerrettich schuld am Baiersdorfer Prädikat „schärfste Stadt Deutschlands“ schuld sei… Nichts für ungut!
Über die organisierte Brandbekämpfung findet man in den alten Unterlagen und Chroniken kaum Informationen. In den Aufzeichnungen der Feuerwehr Baiersdorf wird auf eine Feuerordnung von 1672 18 hingewiesen, wobei auf die Inhalte darin nur sehr dürftig eingegangen wird: Die Bevölkerung sollte „vom Feuerhaus wegbleiben“ und „nicht ohne Grund Feuer“ rufen. Des Weiteren wurden manche Anwesen verpflichtet, Pech- und Leuchtfackeln vorzuhalten.
Wer aber im Einzelnen damals bestimmte Aufgaben bei der Bekämpfung wahrnehmen sollte oder sogar das Kommando an der Brandstelle innehatte, ist leider nicht mehr überliefert. Anzunehmen ist jedoch, dass dies, wie in anderen Städten auch, nicht zuletzt in den Zunftordnungen der Handwerkszünfte geregelt war.
Der vorbeugende Brandschutz dagegen ist auch Inhalt der Stadtordnung vom 9.November 1728: 19
Artikel 10: Richter, Bürgermeister, 1 Maurer und 1 Zimmermann sollen jährlich mehrmals von Haus zu Haus Feuerschau halten
Artikel 15: Verbot des Schießens im Ort und Ausgang mit brennendem offenen Licht, Fackeln oder Schleißen, 1 Gulden Strafe
Artikel 17: Es soll eine Feuerordnung geschaffen werden und bis dahin die von Christian-Erlang soweit sie für den Ort anwendbar, gebraucht werden, auch sind die Röhrkästen und Brunnen in gutem Zustand zu erhalten
Artikel 22: Verbot, an den Holzstößen oder auf den Zimmerplätzen Spän, Rinden oder Prügel zu sammeln, 1 Gulden Strafe
Artikel 23: Verbot, das Gespinst an feuergefährlichen Orten zu trocknen. 2 Gulden Strafe, wenn dadurch Feuer entsteht, bestraft Oberamt.
Dem trägt die offensichtlich daraus resultierende Feuerordnung aus dem Jahr 1760 Rechnung, von der noch Folgendes überliefert ist:
„Die Gebäude sollen aus Stein erbaut werden, zumindest die Außenmauer beziehungsweise das untere Stockwerk. Die Besitzer sollen eine Wasserkunst anschaffen, der Glockengießer Lösch aus Crailsheim erstellt eine solche. Die Preise liegen zwischen 60 und 600 Gulden.“
Die Stück- und Glockengießerei Lösch war mit Johann Ernst Lösch (1730-1810) von 1754 an in Crailsheim ansässig. Lösch kam aus Morsbach bei Künzelsau, wo auch sein Vater schon als Glocken- und Rotgießer arbeitete. Die Lösch'sche Gießerei in Crailsheim bestand bis ins erste Viertel des 19. Jahrhunderts. Als sogenannte Stück- und Glockengießer gossen die Löschs nicht nur Glocken, sondern beispielsweise auch Brunnenwerke oder Feuerlöschspritzen. Letztere trugen die zeitgenössische Bezeichnung Waßer-Kunst.
Als ein Anschauungsbeispiel wurde uns dankenswerterweise vom Stadtarchiv Crailsheim das zeichnerische Modell einer derartigen Waßer-Kunst aus dem 18. Jahrhundert zur Verfügung gestellt, das sich dort erhalten geblieben ist. Die abgebildete Feuerspritze wurde zu jener Zeit übrigens für 140 Gulden angeboten.
Abb: „Waßerkunst“ (Stadtarchiv Crailsheim G 163)
Daneben mussten in jedem Haus stets Ledereimer und volle Wasserkessel vorgehalten werden, dazu in den Sommermonaten mit Wasser gefüllte Tröge oder Wasserbecken. Wenn auch naheliegend, ist allerdings vom Herstellernamen Lösch wohl kaum der Begriff „ein Feuer löschen“ ableitbar, da der Begriff schon im Althochdeutschen als lesken sowie im Mittelhochdeutschen als leschen bekannt war und in verschiedenen Zusammenhängen in Bedeutungen wie ausmachen, ersticken, stillen, tilgen oder beseitigen verwendet wurde. Wer von den Bürgern im Einzelnen tatsächlich der Aufforderung zur Anschaffung einer Waßerkunst nachkam, ist nicht überliefert. Immerhin waren aber die Stadtväter darauf bedacht, mit gutem Beispiel voran zu gehen und auch für den Brandschutz brauchbare, öffentliche Pumpbrunnen in ausreichender Zahl im Stadtgebiet vorzuhalten. Hierzu findet sich in den Kämmerei-Rechnungen von 1790 ein Verzeichnis der öffentlichen Pumpbrunnen: 20
Nr.1: Oberamtsbrunnen (heute zwischen Hauptstraße 41 und 45)
Nr.2: Vor des Ratsfreundes Engelhard Haus (heute Hauptstraße 39)
Nr.3: Pumpbrunnen mit zwei Stöcken, innen und außerhalb des Gemeindebräuhauses (heute Höhe Hauptstraße 32)
Nr.4: Vor Bürgermeister Dacher Haus (heute Apothekergäßchen 1)
Nr.5: Vor des Stadtschreibers Reck Haus (alte Nr. 63), nach dessen Brand 1887 am Fabrikgebäude der Firma Rüter (Pfarrstraße 6)
Nr.6: Am Hofmännischen Hof (Brandenburger Hof, heute Hauptstraße 20)
Nr.7: Im Hof der Gebrüder Meier und Männlein Gerson (heute Hauptstraße 8)
Nr.8: In der Judengasse, der sogenannte Krodelsbrunnen
Nr.9: In der Badgasse vor Andreas Walzen Haus (heute zwischen Bahnhofstraße 9 und 11)
Nr.10: Ein Pumpbrunnen in der Vorstadt (bei Burggrafenplatz 1)
Neben diesen, für den Feuerschutz allerdings nur begrenzt brauchbaren Brunnen hatte man in Baiersdorf auch einen Löschteich, den sogenannten Feuerweiher, auch Kiliansweiher genannt. Dieser wurde vom aus Richtung Osten kommenden Schlangenbach gespeist, und erstreckte sich vom ehemaligen Badsteg, der in etwa dem Verlauf der heutigen Bahnhofstraße folgte, bis zur Rundung vor der nördlichen und östlichen Stadt- und Judenfriedhofsmauer. Über den Stadtgraben lief das Wasser zur Kuckucksmühle außerhalb des Forchheimer Tores, auch Stadtmühle vor dem Tor genannt, die wohl gegen 1578 erbaut worden war.
An dieselbe erinnert heute noch der Gießbeckplatz, ist der Name doch vom Gießbecken der einst unterschlächtigen Mühle abgeleitet. Von dort floss das Wasser Richtung Regnitz ab. Dies sollte übrigens mehr 400 Jahre später noch Folgen haben: Obwohl inzwischen weitgehend verfüllt und zugebaut, suchten sich doch am 21.Juli 2007 die Wassermassen der Flutkatastrophe genau in diesem alten Verlauf einen ihrer Wege durch die Stadt. Doch dazu später an anderer Stelle mehr!
Nachdem die Baiersdorfer im Jahr 1810 „baierisch“ geworden waren, galt auch für sie bald die bereits aus dem Jahre 1807 stammende, folgende Anweisung:
Den besonderen Gebrauch des Spanlichtes betreffend der Königlichen Landes-Direktion: 21
„… Im Namen seiner Majestät des Königs
Man hat sich überzeugen müssen, daß ein großer Theil der Feuersbrünste auf dem Lande durch den noch immer statthabenden Gebrauch des Spanlichtes entstehet, und verordnet daher, daß jeder Familienvater, der nicht eine Laterne mit einem wohlverwahrten Kerzenlicht besitzt, bei der nächsten Feuerbeschau anfangend, um 1 fl (Gulden) 30 kr.(Kreuzer) soll bestraft werden, und daß bei fernerer entdeckten Unterlassung jedesmal die schon erlegte Strafe zu verdoppeln ist.
Die Behörden haben mit aller Strenge hierauf zu achten, und in der wegen eines Brandes zur Assekuranz-Kommission zu erstattenden Anzeige sich auszuweisen, ob der Beschädigte eine Laterne gehabt, oder, und wie oft er darüber bestraft worden, daß er deren Beschaffung unterlassen hat.
München, den 10ten Juni 1807,
Königliche Landes-Direktion
Freiherr von Weichs
Haider …“
Ob dies auch für Baiersdorfer Bürger letztendlich tatsächlich Konsequenzen hinsichtlich Bestrafung oder dem Versagen von Leistungen der Assekuranz (Brandversicherung) hatte, ist nicht überliefert. Schließlich war (und ist) München weit weg…!
Zumindest aber gab es in dieser Zeit keinen Stadtbrand mehr, und so darf man wohl annehmen, dass man dem vorbeugenden Brandschutz schon ein gewisses Maß an Bedeutung zugestand.
16) Franz Schmolke: 1353-2003, 650 Jahre Stadt Baiersdorf,S.140-145
17) Franz Schmolke: 1353-2003, 650 Jahre Stadt Baiersdorf, S.53-57
18) hinterlegt im Kreisarchiv Nürnberg, Ansbacher Generalakten Nr.98
19) Johannes Bischoff: Baiersdorf – Entwicklungsgeschichte einer fränkischen Kleinstadt; S.53/54
20) Johannes Bischoff: Baiersdorf – Entwicklungsgeschichte einer fränkischen Kleinstadt; S.58
21) Freiherr von Weichs, Königliche Landes-Direktion: 1807