Der Hokun Trust zeigt sich erfreut darüber, die Übersetzung

dieses Buches in die deutsche Sprache unterstützen zu

können, welche auch die Muttersprache der Ehrwürdigen

Myokyo-ni war. Die Abhandlung über die Unauslöschliche

Lampe der Zen Schule von Zen Meister Torei Enji ist ein

einflussreiches Werk der Rinzai Tradition und ist bedeutsam

für die Praxis und das Studium des Zen Buddhismus. Es

ist zu hoffen, dass die im vorliegenden Werk dargelegten

Lehren für Studenten des Buddhismus von großem Wert

sein mögen, wie auch von allgemeinem Interesse für jeden,

der sich mit Religion befasst.

© 2020 Ulrich Beck und Michelle Bromley

Artwork by Buch&media GmbH, Munich

Cover design by Matthew Peter Jones

Originaltitel: Discourse on the Inexhaustible Lamp of the Zen School,

by the Ven. Myokyo-ni and Yoko Okuda, © The Zen Centre, London, 1989

Printed by BoD – Books on Demand GmbH

Printed in Germany

ISBN 978-3-7543-6981-4

Inhalt

Vorwort

Die Abhandlung über die Unauslöschliche Lampe der Zen Schule (Shumon mujinto ron) ist ein wichtiges Werk der Rinzai Zen Tradition und wurde von dem bedeutenden Zen Meister Torei Enji (1721–1792) verfasst. Er war ein Schüler und Dharma Erbe von Meister Hakuin (1686–1769), dem großen Reformator und Erneuerer der Zen Schule in Japan im 18. Jahrhundert. In diesem Buch werden Hakuins Richtlinien für das traditionaelle Zen Training klar dargelegt. Torei beginnt mit einer kurzen Geschichte der Rinzai Schule und ihrer Abstammungslinie und in den folgenden Kapiteln beschreibt er dann ausführlich alle wichtigen Aspekte der Zen Übung. Besonderes Augenmerk wird auf Meditation gerichtet, sowie die Arbeit mit Koans und die Übermittlung durch den Lehrer. Schritt für Schritt weist Torei darauf hin, worum es im Training wirklich geht, und warum es so ist; weiterhin erklärt er die logische Notwendigkeit der verschiedenen Stadien des Trainings, und was schief läuft oder fehlschlägt, wenn die Abfolge nicht eingehalten oder verkürzt wird. Schließlich ist es auch ein leidenschaftlicher Appell von Meister Torei, dass Übende sich mit ganzem Herzen in das Training hineingeben und es bis zur vollständigen Befreiung fortführen.

Da Meister Toreis Text kurz und prägnant ist, voll von Anspielungen auf buddhistische Schriften und Lehren, die manchmal schwer zu verstehen sind, wird in Zen Schulen oft der Kommentar von Meister Daibi als Erläuterung hinzugefügt. Meister Daibi von Unkan (1881–1964) war der Leiter des Rinzai Klosters Kokutaiji in der Hokuriku Region. In dem Vorwort zu seinem Kommentar berichtet er, dass er als junger Mönch Die Unauslöschliche Lampe als Richtlinie für sein Training gewählt und das Buch immer griffbereit hatte. Als er später in den dreißiger Jahren Meister vom Kokutaiji war, verfasste er seinen Kommntar zu diesem Text für seine Mönche. Mit großer Sorgfalt und in aller Ausführlichkeit, erläutert er Toreis Text und bietet damit wahrlich einen vollständigen Lehrgang über die Mahayana Schriften an. Sein Umfassendes Wissen und tiefe Einsicht werden in seinen Worten reflektiert. Wie Meister Torei, und tatsächlich alle Meister der Linie, zeigt er tiefe Besorgnis, dass das Zen Training in seiner Vollständigkeit durchgeführt wird, so dass es zum Wohle aller Lebewesen uneingeschränkt weitergeführt werden kann.

Die vorliegende deutsche Übersetzung beruht auf der englischen Ausgabe, Discourse on the Inexhaustible Lamp of the Zen School, die von der Ehrw. Myokyo-ni (1921–2007) und ihrer Japanischen Schülerin, Yoko Okuda, aus dem Japanischen übersetzt und vom Zen Centre, London 1989 veröffentlicht wurde. Toreis Buch lag der Erhw. Myokyo-ni sehr nahe am Herzen. Als sie in den sechziger Jahren bei ihrem Meister, Sesso Roshi vom Daitoku-ji Kloster, ein Teisho über Meister Toreis Unauslöschliche Lampe hörte, riet er ihr dazu, eine Abschrift von Meister Daibis Kommentar zu besorgen. Seinem Rat folgend fand sie dies nicht nur hilfreich, sondern stellte auch fest, dass, wie so oft, Meister Sesso ihr ein echtes Juwel nahe gebracht hatte.

Während ihres langen Trainings in Daitoku-ji und ihrer Beschäftigung mit diesem Text, wurde ihr klar, wie bedeutsam Toreis Buch mit Daibis Kommentaren für westliche Zen Studenten sein würde. Als sie später Zen Meisterin und Leiterin vom Zen Tempel Shobo-an in London wurde, gab sie selbst Teisho über Torei und, zusammen mit Yoko Okuda, unternahm sie die Übersetzung von den beiden Meistern. Ein paar Jahre später erhielten sie für diese Arbeit den Japanischen Preis für Übersetzungen kultureller Bedeutung.

*** *** ***

An dieser Stelle möchten wir der Ehrw. Myokyo-ni herzlich für ihre Übersetzungsarbeit danken, die es vielen Zen Übenden ermöglicht hat diese beiden Texte zu studieren; ebenso für ihre Anregung dieses Buch in die deutsche Sprache zu übersetzen. Vorweg bitten wir auch um Entschuldigung für mögliche Fehler, die bei einem derart komplexen Text beinahe unvermeidbar sind.

Die Übersetzer Ulrich Beck und Michelle Bromley

VORWORT

von Meister Daibi

Da wir jetzt damit beginnen, Die Abhandlung über die Unauslöschliche Lampe der Zen Schule zu studieren, erinnere ich mich an eine Geschichte über Meister Gasan, der während der Meiji Periode (1868–1912), der Oberster Abt vom Tenryu-ji in Saga (Kyoto) war. Im Alter von siebzehn Jahren wollte er rasch Klarheit über die Eine Große Angelegenheit gewinnen1. So übte er als Schüler des Abtes Tairyo von Shogen-ji in Ibuka, Provinz Mino. Als sich der Zeitpunkt für seine Abreise näherte, fragte er seinen Lehrer: »Welche Bücher soll ich zu meiner Unterweisung lesen, gleich vom Anfang der Übung des Zen Weges an bis dorthin, wo ich schlussendlich die Große Angelegenheit kläre?« Der Meister antwortete: »Nimm ein Buch, Meister Toreis Die Abhandlung über die Unauslöschliche Lampe (Mujinto-ron), als Standardwerk vom Beginn an bis zum Ende.«

Als ich vor vielen Jahren kurz davor stand, in ein Kloster einzutreten (Sodo),2 gab man mir den Rat, mich Meister Gasans Versammlung anzuschließen. Das war auch mein Wunsch, und es wurde beschlossen, dass ich in das Tenryu-ji Sodo im Frühling des folgenden Jahres (1901) im Alter von zwanzig Jahren eintreten sollte. Im Oktober starb jedoch Meister Gasan plötzlich im Alter von achtundvierzig Jahren. Für eine Zeitlang war ich tief betrübt über den Tod des Lehrers, unter dem ich zu üben gehofft hatte. Schließlich fasste ich den Entschluss, mich in die Obhut von Meister Takai Seigu vom Nanshuji in Kaishi zu begeben, welcher der Sanzen Bruder von Meister Gasan war.3 Dann erinnerte ich mich an die obige Anekdote von Meister Gasans Pilgerfahrt (Angyo) und beschloss, auch den Mujinto-ron zur Richtlinie für mein Training zu wählen. Auf meinem Weg von Kambura nach Kaishi in der Präfektur Izumi kaufte ich in Kyoto eine Exemplar davon. Ich hatte das Buch stets griffbereit und habe es immer und immer wieder gelesen. Stets, wenn ich auch nur im Geringsten träge wurde, nahm ich es zur Hand und wurde dadurch angespornt.

Seither sind mehr als dreißig Jahre vergangen, und dieser alte Zen Mönch4 geriet zufällig mit nur geringen Fähigkeiten5 in die Abstammungslinie hinein. Ich habe den Text mit Anmerkungen versehen, Kommentare dazu verfasst, und es zu einem Koza6 Buch gemacht. Wenn ich heutzutage darüber nachdenke, wie mein wirres Denken gerade durch diesen Text auf die Probe gestellt wurde, bin ich tief bewegt.

Lasst uns jetzt damit beginnen, (den Text) zu studieren, der mit Meister Toreis eigener Einführung beginnt.


1 Die Eine Grosse Angelegenheit – die Angelegenheit von Leben und Tod. Dies ist das einzige Anliegen der Zen Schule; wirkliche Einsicht darein ist Befreiung. Ein Begriff, der häufig in Zen Texten verwandt wird.

2 Kloster (Japanisch Sodo) – eher ein religiöses Übungs Seminar.

3 Sanzen – das Einzelgespräch mit dem Meister eines Klosters. Immer über ein Thema (Koan) und gewöhnlich extrem kurz. Ein Sanzen Bruder übt unter demselben Meister.

4 Dieser alte Zen Mönch – häufig auch »alter Bergmönch«. Dies ist die übliche Weise wie ein Zen Meister sich selbst bezeichnet.

5 Mit nur geringen Fähigkeiten – derartige Redewendungen sollten am besten im Sinne von Meister Rinzais Rat verstanden werden: »Seid gewöhnlich und nicht eingebildet«.

6 Koza – auch Teisho. Während der Einkehrzeiten liest der Zen Meister einen Text vor und gibt Kommentare dazu ab. Diese Kommentare sind keine wissenschaftliche Darlegungen; durch sie enthüllt der Meister seine Einsicht.

VORREDE

Daibis Einführung Im Allgemeinen betont jede buddhistische Schule besondere Punkte und besitzt besondere Charakteristika. Was unsere Zen Schule betrifft, so müssen die Übenden dieses Weges, Mönche und Laien in gleicher Weise, wissen, worin diese bestehen. Im Lankavatara Sutra wird gesagt: »Versteht das Herz der Buddha Lehren als das Prinzip und versteht das torlose Tor als das Dharma-Tor.7 Dies legt das Prinzip unserer Zen Schule klar dar. Alle anderen Schulen haben ihre eigenen Schriften, auf die sie sich stützen; mit ihnen errichten sie ihre Lehren und etablieren so ein Tor (Lehre) auf dem Torweg (des Dharmas). Aber unsere Schule gründet sich auf:

»Eine besondere Übermittlung außerhalb der Schriften,

Unabhängig von Geschriebenem,

Direkt auf das menschliche Herz weisend,

In seine Natur sehen und Buddha werden.«8

Unsere Schule ist unabhängig von irgendwelchen Schriften. Es gibt nur die Überlieferung des Herzsiegels von einem zum anderen, von Buddha zu Buddha, von Patriarch zu Patriarch, wie das Ausgießen von Wasser von einem Gefäß in das andere – die »Überlieferung von Herz zu Herz«. Aus diesem Grund wäre es besser, unsere Schule »Buddha Herz Schule« anstatt »Zen Schule« zu nennen.

Bezüglich der Formulierung »das Herz der Buddha Lehren« gibt es einen Ausspruch von Meister Baso Doitsu, der vor langer Zeit in der Jiangxi Provinz in China unsere Schule verbreitete: »Wenn ihr das Herz der Lehren des Buddha begreifen wollt, sind die Worte in diesem Augenblick, hier und jetzt, nichts anderes als das Herz, und das Herz ist nichts anderes als Buddha.« Mit anderen Worten ist das Herz der Lehren des Buddha das Buddha Herz.

Weiterhin können in der Zen Schule alle Sutras des Tripitaka gemäß den Erfordernissen des Augenblickes angewandt werden, wobei kein einziges Sutra als maßgeblich gilt. Aus noch weiterem Blickwinkel betrachtet, kehren »feine und grobe Worte« alle zu dem ersten Prinzip zurück. So kann man das Lied der Zen Schule direkt mit allen möglichen Volks- oder Kinderliedern singen, und natürlich auch mit der Gesamtheit der naturwissenschaftlichen und philosphischen Welt. Eben dies ist der Grund dafür, das torlose Tor als das Dharma-Tor zu verstehen.

Der Titel unseres Textes, »Die Unauslöschliche Lampe«, ist dem Bodhisattva Kapitel des Vimalakirti Sutra entnommen: »Es gibt eine Dharma-Lehre, welche den Namen Die Unauslöschliche Lampe trägt und sorgfältig studiert werden muss. Die Unauslöschliche Lampe kann mit einer einzigen Lampe verglichen werden, welche Tausende von Lampen anzündet. Alle dunklen Regionen werden beleuchtet, und doch erlischt das Licht nicht. Auf ähnliche Weise führt ein einzelner Bodhisattva Hunderttausende von Lebewesen zur Befreiung, spornt sie dazu an, das Streben des Herzens nach vollkommener universeller Erleuchtung zu erwecken, und seine Tätigkeit ist auch unerschöpflich. So symbolisiert es die Lampe des Buddha Herzens, die Tausende von Lampen entzündet, wobei die Lampen sich unter einander entzünden, und die Herzen (das Herz Siegel) von einem zum anderen ohne Einschränkung übermitteln und den grenzenlosen Dharmakaya beleuchten. So errichtete Meister Torei bereits in seinem Titel den Standard für Übende späterer Generationen. Und weil sein Titel die Essenz vollständig ausdrückt, muss seine Vorrede sorgsam studiert werden.

TOREIS VORREDE Wenn ihr wirklich diese Abhandlung begreifen wollt, solltet ihr genauestens seiner Darlegung von der ersten bis zur letzten Seite folgen. Es wäre ein Fehler, Worte und Sätze nach Lust und Laune auszuwählen.

Daibis Kommentar Der Text ist in zehn Kapitel unterteilt:1.Über die Herkunft unserer Schule; 2. Glaube und Praxis; 3. Der Bereich der Täuschungen; 4. Die Bestätigung der Verwirklichung; 5. Das Überschreiten der Schranke; 6. Die Fortgeschrittene Praxis; 7. Kraft und ihr Wirken; 8. Die Übermittlung durch den Lehrer; 9. Langes Reifen; 10. Das Drehen des Dharmarades. Der Faden der Abhandlung wird nur klar, wenn diese Kapitel als ein kontinuierliches, mit einander verbundenes Ganzes verstanden werden. Leser sollten es daher sorgfältig von Anfang bis zum Ende durchgehen, wie eine Einheit, und sollten nicht nach Lust und Laune hier und dort Abschnitte auswählen. (Mit dem, was Torei verkündet) nimmt er wahrlich die Worte aus meinem Munde. Heutzutage behaupten die Menschen, sie seien so beschäftigt, so dass sie trotz Warnung versuchen, die Hauptpunkte herauszuziehen. Aber bei der Übung, sein eigenes Herz zu trainieren, kann man keine Kraft erlangen, ohne gesammelt und gründlich zu sein.

TOREI I Ich werde mit der Herkunftslinie unserer Schule und einigen Details, welche dazu gehören, beginnen.

Daibis Kommentar Meister Torei zeigt die karmischen Beziehungen (Innen)9 hinter der fortgesetzten Erbschaft unserer Schule auf. Ihre Absicht ist in dem Vers zu erkennen:

»Eine besondere Übermittlung außerhalb der Lehren,

Unabhängig von Geschriebenem,

Direkt auf das menschliche Herz weisend,

In seine Natur sehen und Buddha werden.«

Es wird auch gesagt, dass in der historischen Übermittlung des Herz-Siegels, alle Patriarchen die Einäugige Sicht10 der Schule besaßen.

TOREI II Man muss wissen, wie man mit Glauben im Herzen übt. (s. Gedicht des Dritten Patriarchen mit diesem Titel).

Daibis Kommentar Wenn wir von Glauben im Herzen sprechen, neigen wir dazu, an Gebete für künftige Wiedergeburten oder Besserung unsrer gegenwärtigen Umstände zu denken. Hier bedeutet Glaube jedoch Aufrichtigkeit, und das glaubende Herz ist das wahre Herz. »Glaube« impliziert gewöhnlich, dass wir getrennt oder etwas anderes sind als Götter oder Buddha, oder abgesondert von allem ausser dem Bekannten. Wenn man jedoch vom Glauben im Herzen spricht, gibt es keine Gegenstände, die einem entgegengesetzt wären. Der Satz legt einfach dar, dass sich das Wahre Herz in einem selbst befindet, welches auch das reine und ungetrübte Herz ist. Die Aufgabe besteht darin, diesen Glauben im Herzen zum Vorschein zu bringen und mit reiner Hingabe zu üben. Das zweite Kapitel »Glaube und Übung« zeigt die Form, welche diese Übung annimmt.

TOREI III Man sollte sich klar sein über die Irrtümer geringen Wissens und geringer Einsicht (der Bereich der Täuschungen).

Daibis Kommentar Menschen, die nur wenig Training im wahren Geiste durchgeführt haben, mögen ›Erfahrungen‹ haben und diejenigen, welche mit bewusster Heftigkeit üben, werden seltsame Zustände (Kyogai)11 erfahren. Wenn sie beispielsweise Zazen, mit all ihrer Kraft üben, können sie die Empfindung haben, als ob sie hoch in die Luft aufstiegen; oder wiederum, als ob sie tief in die Erde herabsinken. Auch mag sich die Brust kalt an-fühlen, wenn falsche und täuschende Vorstellungen abgeschnitten werden, und eine fremde Welt mag erscheinen, in der sie sich wie in einem Felskristall eingebettet vorkommen. Es kann also geschehen, dass solche außergewöhnlichen Zustände entstehen, aber sie sind allesamt Manifestationen der gegenwärtigen Welt. Solange die eigene Erfahrung im Training noch dürftig ist, missversteht man derartige Erscheinungen mehrfach als Satori.12 Wenn man sie als Täuschungen erkennt, werden sie zu nützlichen Trittsteinen, aber wenn man an ihnen anhaftet, werden sie zu Welten der Täuschung und abwegigen Fantasien. Das Ryogen (Surangama) Sutra beschreibt detailliert fünfzig Arten solcher täuschenden Welten. Zieht nicht so ein Missgeschick auf euch! Ihr solltet klar sehen können und so zwischen richtig und falsch unterscheiden. Dies wird im dritten Kapitel, »Der Bereich der Täuschungen« fortgesetzt.

TOREI IV Echte Einsicht in die eigene Wahre Natur taucht nur inmitten von Großem Zweifel und Großem Glauben auf; sie ist nicht das Ergebnis einer Ansammlung von Wissen oder Differenzierung. Wenn die Zeit reif dazu ist, erscheint sie von selbst. Die Absicht dieses Buches liegt darin, diesen Reifungsvorgang Schritt für Schritt zu begleiten. Es ist relativ leicht, die bedeutungsvolle Angelegenheit der Einsicht in die eigene Natur zustande zu bringen, aber es ist ungewöhnlich schwierig, (diesem Verständnis gemäß) frei und klar zu wirken, in Bewegung und in Ruhe, unter guten und widrigen Umständen. Nehmt bitte energische und kraftvolle Bemühungen zu diesem Zweck auf euch, sonst werden alle Lehren des Buddha und der Patriarchen nur zu leeren Worten anstatt zum lebendigen Dharma. Begeht den Pfad der aufrichtigen Übung mit ununterbrochener Konzentration, und wenn die Dinge einmal klar geworden sind, ist die Zeit gekommen, die Aussprüche (der Sutras und der Meister) aufzugreifen und zu durchdringen.

Daibis Kommentar Das Ziel der gesamten Praxis besteht darin, in seine eigene Natur hinein zu sehen. Die Behauptung, dass dies inmitten von Großem Glauben und Großem Zweifel geschieht, mag paradox erscheinen; aber wenn Großer Glaube vorhanden ist, entsteht unausweichlich Großer Zweifel daraus. Um diesen großen Zweifel zu zerschmettern, müssen wir Leidenschaftliche Energie13 zusammenraffen, um unsere ureigenen Knochen zu zerbrechen.14 Die alten Meister betonten auch, dass die Drei Wesentlichen Dinge für die Praxis die »Wurzel des Großen Glaubens«, der »Ball des Großen Zweifels« und die »Leidenschaftliche Entschlossenheit« sind. Es gibt auch den Ausspruch, dass »Unterhalb des Großen Zweifel Großes Satori liegt«. Während die meisten anderen Religionen auf absolutem Glauben als sine qua non bestehen, lehrt die Zen Schule: »Wenn Zweifel vorhanden ist, zweifle stark. Zweifel kommt und Zweifel geht – nur wenn der Ball des Zweifels zerschmettert wird können Großes Satori und Großer Glaube erscheinen.« Entsprechend entstehen Zweifel aus dem Glauben und Satori aus dem Zweifel. Kleine, zur Wortklauberei neigende Geister können nicht dorthin gelangen, noch vermag dies weitschweifige Analyse und Unterscheidung; man kann nur durch den stetigen und unabgelenkten Vorgang des Zerbrechens unserer Knochen dorthin kommen. Die Behauptung, »Wenn die Zeit reif ist, wird es erscheinen« bedeutet gewiss nicht, dass man träge auf ein Wunder15 warten soll. Überall und immer wird die eigene Natur von selbst erscheinen, wenn man sich nur mit Tatkraft bemüht. Der Ort, an dem die eigenen Füße stehen bedeutet, Buddha zu werden, dies ist der Ort der wirklichen Einsicht in die eigene Wahre Natur; dieser Körper selbst ist das Wesen und der Ursprung der Abhandlung der Unauslöschlichen Lampe.

Die unterschiedlichen Schulen verlassen sich auf Sutra Studien oder Anrufung des Namens,16 um Buddha zu werden; da jedoch das »direkte Sehen in die Wahre Natur17 des Menschen«, Buddha zu werden bedeutet, ist der Einblick in die eigene Natur die entscheidende Frage. Obwohl diese Große Angelegenheit des Einblicks in die eigene Natur danach verlangt, seine Knochen zu brechen, ist es nicht ungewöhnlich schwer, dies zu klären. Schwierig durchzuführen ist ein dem gemäßes freies und klares Wirken, stets und überall, in Bewegung und in Ruhe, unter günstigen und widrigen Umständen. Nur dann passen Einsicht und ihr Wirken zu einander, und Weisheit steht in Einklang mit der Handlungsweise. Bodhidharma sagte: »Viele wissen den Weg, wenige begehen ihn.«

Aber das nur einmalige Sehen in die eigene Natur ist nicht ausreichend. Hingebende Anstrengung und wirklicher Entschluss sind erforderlich, bis die Einsicht vertraut wird und frei angewandt werden kann. Meister Hakuin sagt in seinem Gesang des Mehlmahlens: »Bist du allein, so denke, du befändest dich inmitten anderer – du wirst dich dann nicht achtlos verhalten.« Denn obwohl euer Herz weit und frei sein mag, wenn ihr alleine seid und euer Körper sich geräumig anfühlen kann, werdet ihr doch angespannt sein, wenn ihr einer Menschenmenge begegnet und eine Art von Einengung empfinden. Dies ist der Fall, weil euer Training und die Übung noch unzureichend sind. Es gibt ein Sprichwort: »Daheim ein Tiger, in der Öffentlichkeit ein Kätzchen.« Zu Hause spielt man den Tyrannen, aber nur ein Schritt außerhalb davon schrumpft man zur Unsicherheit einer Katze in fremder Umgebung zusammen. Sehr peinlich! Unter den Aussprüchen, die mein verstorbener Meister Ryugen Kutsu parat hatte, gab es einen, der genau zu dem Zitat des Mehlmahlen Gesanges passt: »Sei unter Gästen so, als seiest du allein. Bist du allein, verhalte dich so, als ob Gäste da seien.«

Innen und Außen sind eins, Bewegung und Stille sind dasselbe. Bei all diesem muss das Wirken frei und klar sein. Wenn dies nicht zutrifft, werden alle heiligen Sutras des Buddha und die Aussprüche der Patriarchen zu einem bloßen Gewirr leerer Worte, und der Zen Weg und der Buddha-Dharma leblose Gegenstände.

Ihr Übende, quält euch nicht damit, ob ihr die Aussprüche der alten Meister verstanden habt oder nicht. Fahrt alle fort mit eurer Übung von der Stelle aus, wo eure eigenen Füße stehen und mit unerschütterlichem Herzen durchstoßt die verschiedenen Gebilde bis Samadhi auftaucht. Ein erfahrener Übender wird tief in den Dharmakaya hineinsehen; einem noch unreifen erscheint ein oberflächlicher Aspekt des Dharmakaya. Damit kann das Sanzen Studium der Aussprüche des Buddha und der Patriarchen unternommen werden und ist so lange durchzuführen, bis sie durchdrungen sind. Ein alter Meister sagte: »Studenten, welche noch nicht durchgedrungen sind, sollten an der Bedeutung arbeiten; diejenigen, die durchgedrungen sind, sollten an den Aussprüchen arbeiten.«

Obiges betrifft das vierte Kapitel »Bestätigung der Verwirklichung«.

TOREI V Überprüft stets euer gewöhnliches Wirken und kultiviert vor allem das Rechte Sehen. Es ist extrem schwierig, im Einklang mit allen Situationen zu handeln, seien diese nun tief oder oberflächlich, grob oder fein. Studiert sorgfältig und minutiös die Aussprüche des Buddha und der Patriarchen, um diese Differenzierung zu klären, und strebt inbrünstig danach, an diesen wunderbaren Ort zu gelangen. Dies wird »Die Einäugige Sicht des Überschreitens der Schranke« genannt.

Daibis Kommentar Mit dem Stadium der Bestätigung der Verwirklichung, betont das nächste Kapitel, über das »Überschreiten der Schranke«, wie wichtig das Wirken der Einsicht im täglichen Leben ist. Kontinuierliches Rechtes Denken und Rechtes Handeln sind wesentlich für die Überprüfung dieses Wirkens. »Nur Einmal Satori« ist gänzlich nutzlos für ein derartiges freies kontinuierliches Wirken innerhalb aller Differenzierungen, seien sie nun tief oder obreflächlich, grob oder fein.

Zur Überprüfung der Fähigkeit, derartig unter allen Umständen zu wirken, gibt es von alters her die Aussprüche des Buddha und der Patriarchen. Diese sind die so genannten Nanto und Nange Koans.18 Das sorgfältige und genaue Studium der Aussprüche über Differenzierung und ihre Durchdringung im Sanzen bedeutet, Freiheit innerhalb des Bereiches der Differenzierung zu erlangen. Die alten Aussprüche des Buddha und der Patriarchen sind keinesfalls ein sinnloses Durcheinander! Ganz im Gegenteil, ist jeder Ausspruch ein Dharma-Tor (Lehre) der Befreiung. Zu diesem wundervollen Ort Zugang zu gewinnen wird »Die Einäugige Sicht des Überschreitens der Schranke« genannt.

TOREI VI Hegt tiefen Glauben an die Fortgeschrittene Praxis; arbeitet jetzt mit äußerster Anstrengung und gestattet euch nicht nachzulassen. Durchdringt eine Schranke nach der anderen, welche von dem Buddha und den Patriarchen errichtet wurden. Dies ist keine leichte Aufgabe, wenn ihr aber über die Wirklichkeit in euch selbst immer und immer wieder bei Sanzen überdenkt, dann klären sich die Nanto Koans der alten Meister. In ihnen ist die Essenz der Übermittlung der Patriarchen verborgen. Wenn dies jedoch nicht in gewissenhafter Übung unter einem qualifizierten Lehrer geschieht, wird wenig erreicht werden.

Daibis Kommentar Dies betrifft das sechste Kapitel über Fortgeschrittene Praxis. Die von dem Buddha und den Patriarchen errichteten Schranken sind die oben genannten Nanto und Nange Koans, die Dharma-Tore der Befreiung. Obwohl ihr mit äußerster Anstrengung diese Schranken durchbrochen haben mögt, verbleibt immer noch die Angelegenheit der endgültigen Fortgeschrittenen Praxis übrig. Das wirkliche Leben unserer Schule liegt gerade darin. Es kann auch als Schlusssatz bezeichnet werden. Ein alter Meister formulierte es so: »Mit dem Schlusssatz kommt man schließlich zum Gefängnis-Tor.«

Übende müssen daran glauben und sollten ihre äußerste Mühe aufbringen, ohne auch nur einen Augenblick zu erschlaffen. Beispiele hierfür sind Rinzais »Abbrechen der Sommer Einkehr«, Hyakujos »Noch Ein Sanzen« und Hakuuns »Noch Nicht Da«. Weil diese Koans wirklich schwierig sind, sollt ihr über die Wirklichkeit in euch selbst nachdenken – vertieft stetig und ehrlich eure Einsicht durch unaufhörliches Üben. Von alters her gibt es immer viele, die den Weg üben, aber bei dem Stadium von der Einsicht in die eigene Wahre Natur, geben sie meistens auf. Obwohl sie das Glück haben, diese Einsicht zu gewinnen, geht bei noch unzureichender Stärke die Einsicht doch nicht tief genug. So geben sie auf, wenn es dazu kommt, sich das Rückgrat über den Nanto Koans zuzerbrechen. Nur sehr wenige tauchen tief in die Fortgeschrittene Praxis ein.

Die Essenz unserer Schule ist die Übermittlung der Patriarchen, die Übermittlung von Herz zu Herz. Sie ist weitergereicht worden wie Wasser, das von einem Gefäß in das andere gegossen wird. Für diese Übermittlung ist die Fortgeschrittene Praxis wesentlich. Aber ohne die Schmiedung durch sorgfältige Praxis unter einem erleuchteten Meister der Schule und ohne die Verschmelzung lebenskräftiger Energie von Angesicht zu Angesicht, kann die Übermittlung der Patriarchen nicht ererbt werden. Ein alter Meister sagte, dass ein selbst ernanntes Satori ohne einen Meister natürlicherweise irreführt.

TOREI VII Die Kraft und ihr Wirken variieren beträchtlich je nach Tiefe oder Seichtheit der Einsicht und der begleitenden Freiheit der Handlung. Aus diesem Grunde unterscheiden sich Übende mit derselben Einsicht und demselben Training, heute so wie in der Vergangenheit, bezüglich der Kraft und der Tugend.19

Daibis Kommentar Das siebte Kapitel behandelt die Kraft und ihr Wirken. Die erwähnte Kraft ist die Kraft des Weges. Das Wirken ist ihr aktiver Modus, Energie in Bewegung. Nur diejenigen, welche stets die rechte Einstellung beibehalten und so die Fortgeschrittene Praxis fortsetzen, sind dazu fähig, die verfügbare große Kraft und ihr Wirken zu verwenden. Obwohl man sagen könnte, dass Kensho20 immer gleich ist, sind doch »Kraft und Wirken« von der Tiefe oder Seichtheit der Einsicht abhängig. Für manche ist das Sehen nicht mehr als beim Licht eines Leuchtkäfers, für andere wiederum ist das Sehen wie beim Glimmen eines Räucherstäbchens, oder wie beim Licht einer Paraffinlampe, bei dem Strahl einer Taschenlampe oder bei dem Licht von zehn Kerzen, oder von hundert oder zehntausend Kerzen. Obwohl alles Kensho genannt wird, so können doch die Tiefe und die Durchdringung mit dem Grad der aufgebrachten Anstrengung variieren. Auch nach Kensho zeigen Unterschiede in der Kraft der Einsicht an, ob ihr alltägliches Wirken vollständig vertraut geworden oder doch noch nicht einbezogen ist. Aus diesem Grunde werden die Unterschiede in der Kraft des Weges und in der Stärke der Einsicht ganz von selbst offensichtlich, sogar unter Übenden mit derselben Einsicht und derselben Praxis, und den gleichen Knochen-zerbrechenden Anstrengungen unter demselben Lehrer.

TOREI VIII Der einen wichtigen Angelegenheit der Übermittlung durch den Lehrer zuliebe, und aus Dankbarkeit und Ehrerbietung gegenüber dem Dharma, kehrt nicht um, auch wenn es euer Leben kosten sollte. Im Laufe der Geschichte zeigten alle Patriarchen ihre Dankbarkeit auf diese Weise. Das Zerbrechen der Knochen und Zerquetschen des Körpers genügt nicht – aber wenn nur ein oder zwei echte Setzlinge aufgezogen werden, entspricht dies dem Beginn eines dankbaren Entgeltes.

Daibis Kommentar Die Übermittlung durch den Lehrer bedeutet so viel, wie die Reichtümer des Lehrers zu erben, die Übermittlung des Herz-Siegels des Buddha und der Patriarchen von Meister zu Schüler. Dies ist die eine bedeutsame Angelegenheit.

Die Aussprüche vom Buddha wurden gesammelt und bildeten die Sutren. Diese wurden von Indien nach China weitergeleitet. Die übersetzten Werke wurden intensiv studiert, und darauf beruhend entwickelten sich verschiedene Schulen und blühten auf. In unserer Schule jedoch wurde eine besondere Übermittlung bis zum heutigen Tag hin weitergereicht, von Sakyamuni zu Kasyapa und über achtundzwanzig indische Patriarchen bis hin zu Bodhidharma. Er brachte sie nach China, wo sie durch den Sechsten Patriarchen bis zu Meister Rinzai und dann über die Folge der Patriarchen weiter fortbestand. Daher ist die Übermittlung durch den Lehrer äußerst wichtig. Die Grundlagen der Dankeserwiderung bestehen darin: die wahre Dharma-Linie und die Übermittlung von Lehrer zu Schüler klar zu bewahren, zusammen mit ehrfürchtigem Dank dem Dharma gegenüber. Sollte auch euer Leben auf dem Spiel stehen, vernachlässight nicht diese Eine Große Angelegenhiet. Alle Patriarchen haben im Laufe der Geschichte diesen großen Dharma aufrechterhalten und weitergegeben, und dies ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben. Die Dankbarkeit bleibt dieselbe, ob vergangen oder gegenwärtig. Wenn wir die unermessliche Weite der Dankbarkeit gegenüber dem Dharma betrachten, werden wir als die heutigen Erben aufgefordert, aus dieser Dankbarkeit heraus mit unserem Leben eine Gegenleistung zu erbringen.

Daher ist das Aufziehen von sogar nur einem oder zwei Setzlingen, welche diesen großen Dharma wahrhaftig weitergeben können, eine kleine Erwiderung unseres Dankes. Aber im heutigen System unserer Schule treten Mönche lediglich aus dem Grund in ein Kloster ein, um Bewohner eines Tempels zu werden. Da die wesentliche Punkte des Trainings durch dieses Verhalten nicht berücksichtigt werden, sind Nachfolger des großen Dharmas nicht mehr zu finden. Wenn ich tatsächlich an den großen Dharma denke, kann ich meinen Schmerz nicht verbergen.

TOREI IX Wo auch immer ihr lebt, ob nun zurückgezogen auf einem Berg oder in einer Stadt, bleibt doch die lange Reifung das Wesentliche. Es ist daher hilfreich, sich an die Beispiele der alten Meister zu erinnern, sonst versinkt man nur im Staub und der Täuschung der Welt.

Daibis Kommentar Das neunte Kapitel setzt sich mit der Reifung auseinander – dem langen Reifen des heiligen Herzens. Wenn das Training zu einem Ende21 gekommen ist, dann ist diese Reifung von äußerster Bedeutsamkeit. Ob sie in entlegenen Gebirgsregionen oder in einer dicht bevölkerten Stadt zustande kommt, hängt von den karmischen Beziehungen des Einzelnen ab. Es gibt ein Gedicht von Meister Kanzan: »Kleine Einkehr bedeutet sich in den Bergwäldern zu verstecken; große Einkehr bedutet in der Hauptstadt zu verschwinden.« Aber die Auswahl des Ortes weist nicht darauf hin, dass eine Person besser ist als die andere. Für ihre jeweilige Reifung lebte Daito Kokushi22 mit Bettlern unter einer Brücke im geschäftigsten Viertel von Kyoto, und Kanzan Kokushi wurde Hirte in den Ibeka Bergen von Mino. Auf solch eine Art und Weise wurde es immer zustande gebracht, denn es ist von äußerster Wichtigkeit, nicht in den Staub und die Täuschung der Welt zurückgezogen zu werden. Wir können die beiden Meister Daito und Kanzan als Vorbilder nehmen.

TOREI X Das Drehen des Dharmarades ist der Anfang und das Ende des gesamten Trainings. Mit diesem Bestreben beginnt man, sein ganzes Herz in das Training zu geben; mit ganzem Herzen darin übt man es aus. Sich darauf stützend, sucht man nach dem wunder-hervorrufenden, geheimnisvollen Zustand hinter den Differenzierungen. Wenn dieser erreicht wird, ist die Wandlung des eigenen Lebens vollzogen worden. Man ergreift die Reißzähne und Krallen der Dharma Höhle und geht frei und ungehindert den Weg der Götter; man nimmt Teil am Groben und Feinen, Wirklichen und Scheinbaren, man zieht ein oder zwei echte Setzlinge auf, und übermittelt den Dharma seinen Erben, so dass es für immer als strahlendes Licht fortbesteht und auf die Welt scheint.

Dieses Licht, das unauslöschlich ist, erstrahlt zum Wohle von allen. Von Leben zu Leben, von Welt zu Welt machen wir unsere Wohnstätte in den Sechs Daseins Bereichen23 und den Vier Arten der Geburt.24 Im Glauben daran, dass die Freiheit der Erlösung, die Freiheit zum Wohle von allen aus dem Training nach Satori erwächst, sind wir überzeugt, dass dieser wunder-hervorrufende, geheimnisvolle Zustand erreicht werden kann. Mit diesem Glauben können wir uns weiter heranschmieden und uns immer mehr mäßigen.

Daibis Kommentar Das zehnte Kapitel behandelt das Drehen des Dharmarades, welches Anfang und Ende des gesamten Trainings ist. Was aber ist das große Ziel, welches dieses lange Training überhaupt möglich macht? Es ist das Streben oder das Gelübde, allen Lebewesen beizustehen, und unser am höchsten geschätztes Ziel muss sein, den Dharma weiterzugeben und Lebewesen zu befreien. Aus dieser Absicht entsteht die erste Hingabe des Herzens, und mit der Kraft dieser Absicht können wir im Training unsere Knochen zerbrechen. Mit diesem Ziel vor Augen nehmen wir auch Sanzen Training über die Nanto Koans der alten Meister auf uns, und so wird der geheimnisvolle Zustand der Differenzierungen klar. Damit beginnt dann ein anderes Leben, eins in dem man Hand in Hand denselben Weg mit den alten Meistern geht. Die Nanto und Nange Koans sind die Dharma-Tore – sie quälen die Studierenden, welche die Dharma Höhle betreten, genau wie die Reißzähne und Krallen eines wilden Tigers in einer Gebirgshöhle. Sie müssen aus den Händen des Lehrers herausgerissen werden, bis sie mit ihnen eins sind. Das Koan MU ist solch ein übernatürlicher, Leben entreißender Talisman, der dem Tod das Leben entreißt. Wenn man sich darauf verlässt, gewährt es alle Arten von lebensrettendem Nutzen. So wird die Handlungsweise frei und ungehindert, wobei der Weg der Götter begangen wird. Wie eine Perle auf einem Brett rollt, antwortet man den Menschen wie es passend ist, grob oder fein, wobei man manchmal den Eingang zum Wirklichen, und manchmal das Tor zum allgemeinen Verständnis zeigt. Ein derartig freies Kommen und Gehen entzieht sich jeder Vorstellung; die Spuren einer solchen Tätigkeit sind nicht aufzufinden.

So fährt der Übende fort, sich selbst zu formen und zu mäßigen im lebendigen Feuer der Schmiede der Praxis. Er sollte keine großen Erwartungen hegen; es ist ausreichend, wenn er nur einen oder zwei reine und echte Setzlinge aufziehen kann, eine oder zwei wirkliche Erben, um damit den Dharma weiterzugeben. Dies lässt das strahlenden Licht auf die Welt scheinen. Eben weil dieses Licht unauslöschlich ist, reicht sein Strahlen nach überall hin. Sein Nutzen für alle Lebewesen ist grenzenlos. Es ist unsere wahre Wohnstätte, nicht nur in diesem Leben allein, sondern von Leben zu Leben und von Welt zu Welt kreisend, wobei man geboren wird und wieder stirbt, und die Sechs Daseins Bereiche und die Vier Arten der Geburt durchwandert. Im Zustand von Satori oder im Westlichen Paradies oder im himmlischen Bereich zu verweilen, wo man träge dahin lebt – das is kein Grund zur Freude.25 Aber das Springen in die Sechs Bereiche hinein und in die Vier Arten der Geburt, mit anderen Worten unter allen Lebewesen in den unterschiedlichen Zuständen zu erscheinen, das lässt die echte Freiheit entstehen. Aus unserer wirklichen Wohnstätte gewinnen wir die Kraft, mit welcher wir, gemeinsam mit der Freiheit der Erlösung, der Freiheit, allen beizustehen, das Große Gelübde einlösen können, alle Lebewesen zu befreien.

Es gibt viele Religionen in der Welt, welche Liebe empfehlen und Erlösung predigen, aber vielleicht betont nur der Mahayana Buddhismus, anderen Wesen zu helfen, sogar in dem Umfang, dass man sich selbst in die Sechs Daseins-Bereiche und die Vier Arten der Geburt hineinwirft. Dies wird besonders in unserer Schule hervorgehoben, aufgrund unseres Glaubens an (die Existenz) dieses wunder-hervorrufenden, geheimnisvollen Zustands und seiner Erreichbarkeit. So müssen wir im Training nach Satori unsere Knochen zerbrechen und uns immer und immer wieder schmieden. Darüber hinaus machen einen das Wachsen im Training und das Bemühen, anderen beizustehen, zu einem Teil der Familie des Barbaren, einem Nachkömmling von Bodhidharma und zu einem echten Schüler von Buddha. Aber es ist nicht leicht, dies zu Stande zu bringen!

In der folgenden Einleitung erklärt Meister Torei die karmischen Beziehungen und Ursachen, welche zu der Zusammenstellung seiner »Abhandlung« führten.


7 Verweis auf das Torlose Tor (Mumonkan), einen grundlegenden Zen Text; Tor steht auch für »Lehre«.

8 Dieser Vers legt die Essenz der Zen Schule dar und wird Bodhidharma zugeschrieben.

9 Innen – ein nicht übersetzbarer Begriff, etwas Ähnliches wie karmische Verbindungen. Innen kann zu einer Person bestehen, oder zu einem Ort oder einer Lehre. Es ist vollständig verschieden von Enthusiasmus, ohne emotionale Färbung. Es gibt ein Sprichwort, welches besagt, dass man kommt und bleibt, wenn es Innen gibt; gibt es das nicht, dann geht man wieder.

10 Die Einäugige Sicht – ist ein häufiger Begriff in Zen Texten, der echte Einsicht bedeutet.

11 Kyogai – obwohl er hier als ›Zustände‹ übersetzt ist, bedeutet der Begriff wörtlich die gegenwärtige Welt, unsere Umgebung und Umstände, oder einfach Objekte, Dinge. Buddhistisch bezeichnet der Begriff auch die Welt von Karma. Daher liegen diese ›Zustände‹ nicht außerhalb – oder oberhalb des Bekannten – wie es die folgende Textpassage deutlich macht.

12 Satori – das Erreichen echter Einsicht. Man stelle es sich besser nicht als ›Erfahrung‹ vor, denn es ist nicht etwas, was ich haben kann.

13 Leidenschaftliche Energie oder Große Leidenschftliche Entschlossenheit (Daifunshi) – ist die dritte der drei Vorbedingungen für das Zen Training, die anderen beiden sind die Wurzel von Großem Glauben und der Ball des Großen Zweifels. Sie übersteigt die Kraft, die für Ich verfügbar ist und meinen Willen.

14 Knochen zerschmettern – Knochen-zerschmetternd, Knochen-brechend, dies sind gebräuchliche Ausdrücke, welche die erforderliche Anstrengung für das Training übermitteln sollen, die unaufhörliche Anstrengung, die nur mit Hilfe Leidenschaftlicher Energie möglich ist.

15 Wörtlich etwa wie: Reisleckerbissen springen nicht von selbst vom Regal der Speisekammer in den Mund«. Die Übersetzung gibt es der Bedeutung entsprechend wieder. Obwohl dies selbstverständlich zu sein scheint, so sind wir Menschen seltsam einseitig, schwanken zwischen dies oder das, niemals dies und das. Entweder hoffen wir, träge – oder wir kämpfen, überzeugt davon, dass wo ein Wille auch ein Weg sei. Aber es gibt eine Zeit, wo das Äußerste zu leisten ist, und eine Zeit, wo es nachzugeben heißt. Aber zu leicht nachzugeben (d. h. »aufzugeben«) oder überhaupt nicht nachzugeben – so verfehlen beide das Ziel. Ein holländischer Seemannsspruch trifft zu: »Gott hilft dem Seemann, aber steuern muss er selbst«.

16 Anrufung des Namens (Nembutsu) – das Namu Amida Butsu; Anrufung der Reinen Land Schule.

17 Direktes Sehen in die eigene Natur – d. h. die Natur des menschlichen Herzens. Vierte Zeile von Bodhidharmas Übermittlungsverses.

18 Nanto und Nange Koans – ein schwer zu durchdringende Serie von Koans. S. Miura und Sasaki, Das Zen Koan, 1965, S. 57

19 Tugend – im Sinne von moralischer Stärke oder die im Training kultivierte innere Kraft und ihr Wirken.

20 Kensho – wörtlich »Sehen in die (eigene Wahre) Natur, da es aber auch ein technischer Begriff ist und als solcher in der relevanten Literatur bekannt geworden ist, wird es hier als solcher belassen.

21 Das Ende des Trainings bezieht sich auf das formale Training unter Anleitung eines Meisters. Man sagt, dass das Training selbst kein Ende hat.

22 Daito Kokushi und Kanzan Kokushi, jeweils die Gründer von den Klostern Daitokuji und Myoshin-ji in Kyoto. Meister Kanzan war der ›erlauchteste Erbe‹ von Meister Daito. Kokushi ist eine Bezeichnung, die hervorragenden Meistern veliehen wird und bedeutet wörtlich ›Lehrer der Nation‹.

23 Wesen in der Hölle, hungrige Geister, Tiere, kämpfende Dämonen, Menschen, und himmlische Wesen.

24 Geburt aus dem Mutterleib, aus dem Ei, aus Feuchtigkeit und durch Verwandlung.

25 Kein Grund zur Freude – sogar der himmlische Zustand als einer der Sechs Bereiche ist noch ein gefesselter und damit der Veränderung unterworfen. Erlösung ist vom himmlischen Bereich aus nicht möglich, sondern nur vom menschlichen heraus. Die folgenden Sätze im Text beziehen sich auf die Befreiung aus der Fesselung und der darauf folgenden freien Anteilnahme. Dies macht den wunder-hervorrufenden, geheimnisvollen Zustand aus.

EINLEITUNG

TOREI Obwohl ich das Training26 abgeschlossen hatte und zur Reife gelangt war, hatte ich noch nicht die Freiheit der alten Meister in dem wunder-hervorrufenden, geheimnisvollen Zustand hinter den Differenzierungen erreicht. So begab ich mich auf der Westseite von Kyotos Shirakawa Fluss in Klausur und nahm dort Tag und Nacht über mehr als hundert Tage hinweg strenge Entbehrungen auf mich. Was ich gelobt hatte, war schon erreicht, aber ich machte trotzdem unachtsam und rücksichtslos gegen mich selbst weiter, und durch meine maßlosen Anstrengungen wurden die fünf Organe überstrapaziert, und ich wurde ernsthaft krank.

Ich tat mein Bestes, um eine Heilung herbeizuführen, aber ohne Erfolg. Die Krankheit verschlimmerte sich, und dreimal wurde ich niedergestreckt und litt so, als ob mich alle Krankheiten der Welt befallen hätten. Insgesamt dauerte dies drei Jahre lang an. Der Arzt rang die Hände und sagte: »Selbst wenn Sie sich erholen sollten, haben Sie nur noch einige Jahre zu leben.«

Dies machte mich nachdenklich. Nicht, dass ich mich mein Leben für so wertvoll hielt, aber ich konnte mich nicht damit abfinden, nicht das Gelübde erfüllt zu haben, mir selbst und anderen beizustehen, und dass all meine Bemühungen und Leiden umsonst gewesen seien. Beim Überlegen erinnerte ich mich an Meister Choho, der eine Abhandlung schrieb, während er auf seine Hinrichtung wartete. Ich beschloss, seinem Beispiel zu folgen und begann damit, diese Abhandlung zu schreiben.

Obwohl ich bettlägerig war, behielt ich Pinsel und Tusche an meiner Seite und schrieb immer, wenn ich nur konnte. Innerhalb von dreißig Tagen war der Rohentwurf fertig, und ich nannte ihn Die Unauslöschliche Lampe Unserer Schule, wobei ich zeigte, wie aus einer Lampe Hunderttausende von Lampen entzündet werden, unauslöschlich von der einen zur anderen.

Danach wurde ich ruhig und verbrachte meine mir verbleibenden Tage entweder sitzend oder liegend, wie es mein Zustand verlangte. Gelegentlich gab es Tage, an denen ich mich besser fühlte. Nach etwa sechs Monaten wusste ich selbst, dass ich weiterleben würde.

Ich hatte entschieden, dass im Falle der ausbleibenden Erholung die Abhandlung dem Roshi (Meister Hakuin) vorgelegt würde. Wenn Teile davon für würdig befunden würden, aufbewahrt zu werden, könnten sie als Ansporn für spätere Studenten dienen; wenn nicht, bäte ich darum, sie zu verbrennen. Da ich aber jetzt sicher in der Phase der Erholung und der völligen Gesundung war, fragte ich mich, welchen Sinn dieses leblose Durcheinander haben könnte. Ich stand kurz davor, das Werk selbst zu verbrennen, erhielt aber dann einen freundlichen Brief vom Roshi, der mich bat, zu kommen und ihn zu besuchen.

Nachdem ich ihn im Sanzen Raum gesehen hatte, sprachen wir mit einander, und die Abhandlung wurde erwähnt. Der Meister sah sie durch und sagte mir, dass sie nützlich für spätere Studenten sei und dass ich sie nicht verbrennen sollte. So hielt ich sie für eine lange Zeit auf Lager.

Jetzt war ich nach mehrmaligen Bitten verschiedener Anhänger genötigt, nachzugeben und einer Veröffentlichung zuzustimmen. Aber geschriebene Wörter können sowohl eine Quelle der Verwirrung als auch der Befreiung sein; wenn nicht die richtige Person zur rechten Zeit das Werk zur Hand nimmt, wird aus dem Elixir ein Gift. Seid bitte vorsichtig und haltet nicht die Einsicht eines Anderen für die eure. Wenn ihr von dieser strengen Ermahnung abweicht, verfehlt ihr meine Absicht.

Aufgrund meiner langen Krankheiten konnte ich keine Revision vornehmen. Wie könnte ein solches Buch ein Standard Text werden? Die Zeit wird darüber entscheiden.

Geschrieben von Fufu-an Enji im September 1750

im Landhaus mit Namen Mumon

in Asakusa, Provinz Musashi

Daibis Kommentar Meister Torei wurde im Jahr 1720 in Kanzaki in Goshu geboren. Sein Familienname war Nakamura. Er verließ das Elternhaus im Alter von neun Jahren und erhielt die Ordination von Ryozan Osho27 im lokalen Tempel. Im Alter von siebzehn Jahren ging er nach Nikko und übte unter Kogetsu Osho; später machte er unter Suigan Osho weiter. Danach verbrachte er drei Jahre als Wandermönch in Kyushu, aber da er nichts erreichte, kehrte endlich nach Hause und zog sich für zwei Jahre auf den Berggipfel Renge zurück. Er gewann den Eintritt im Alter von zweiundzwanzig Jahren. Danach begab er sich nach Suruga, wo er einige harte und bittere Jahre lang unter Meister Hakuin übte. Im frühen Alter von sechsundzwanzig war er voll und ganz bis zum Grunde der Großen Angelegenheit in Meister Hakuins Sanzen Raum vorgedrungen. Er verweist auf diese Zeit als Abschluss seines Trainings und Erlangen der Reife. Er besaß klare Einsicht in das Prinzip,28 aber hinsichtlich des wunder-hervorrufenden, geheimnisvollen Zustands der alten Meister, das hinter den Differenzierungen steht, hatte er noch nicht deren Freiheit erlangt. Da er erkannte, dass seine Praxis in der Sache der Differenzierungen ihm noch nicht diese Freiheit gebracht hatte, ging er nach Kyoto und lebte als Eremit am Shirakawa Fluss. Dort nahm er unaufhörlich über mehr als hundert Tage strenge Entbehrungen auf sich. Meister Torei wusste in der Tat über die Wege der alten Meister Bescheid; da er tiefe Schuldgefühle wegen seiner anscheinend unzureichende Kraft empfand, machte er eine verzweifelte Anstrengung, bis in das Mark und Bein durchzudringen. Dies verlieh ihm die Kraft, seinem Gelübde entsprechend fortzufahren, ohne dabei auf seine Gesundheit und sein Leben zu achten; aber seine Entbehrungen gingen zu weit, schädigten alle fünf Organe, und er wurde ernsthaft krank.

Obwohl er jetzt sein Bestes gab, um eine Heilung zu erreichen, verschlechterte sich sein Zustand, anstatt sich zu bessern. Er litt so stark, als ob ihn alle Krankheiten der Welt befallen hätten. Es kam zu weiteren Komplikationen, und er wurde dreimal bettlägerig. Rückfall folgte auf Besserung, seine Krankheit wurde zunehmend ernst. Sogar der Arzt gab ihn auf und teilte ihm mit, dass er auch trotz vorübergehender Erholung nur noch wenige Jahre zu leben habe. Meister Torei war zu dieser Zeit achtundzwanzig Jahre alt. Wegen seines nahenden Todes war er nicht unangemessen beunruhigt, bedauerte aber, dass er nach einer derartig harten Praxis immer noch nicht in der Lage war, sein Gelübde zu erfüllen. Alle Härten und Leiden schienen ihm nur Schaden gebracht zu haben. Er beschloss, dass er vor seinem Tode etwas für die Nachwelt hinterlassen wollte. Dabei war der alte chinesische Meister Choho sein Vorbild. Meister Ho (4. Jahrhundert) soll einer der vier letzten Nachkommen von Kumarajiva gewesen sein. Wie auch immer, der Kaiser, den man auf die herausragenden Fähigkeiten des Meisters aufmerksam gemacht hatte, befahl ihm, in das Laienleben zurückzukehren und in den Kaiserlichen Dienst einzutreten. Wegen Meister Hos entschlossener Ablehnung wurde der Kaiser erzürnt und verurteilte ihn zum Tode. Meister Ho bat um einen Aufschub von sieben Tagen, in denen er die Ergebnisse seiner vielen Studienjahre niederschreiben wollte, den einen Band Abhandlung über die Schatzkammer. Nachdem er ihn abgeschlossen hatte, wartete er ruhig auf seine Hinrichtung. Sein Todes Gatha29 wurde berühmt:

Die vier Elemente30 haben keinen Herrn.

Die Fünf Skandhas31 sind selbst leer.

Wenn der Kopf der scharfen Klinge begegnet –

Nichts mehr als ein Blitz, der den Frühlingswind durchschneidet.«

Der Glaube des alten Meisters war tatsächlich stark wie ein Berg. Auch Meister Torei, der ihn sich zum Vorbild nahm, wollte einige letzte Worte zum Wohle des Dharmas hinterlassen.

32Abhandlung über die Unauslöschliche Lampe