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Schöne Aussicht | |
Grün & fair: für ökologische oder faire Aspekte |
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Preise für ein Doppelzimmer in der Hauptsaison von Mitte November bis Ende Februar
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Preise für ein Hauptgericht ohne Getränke
zu den Erlebnistouren zeigt, wo’s langgeht: inklusive Tourenverlauf und Offline-Karte
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Mächtige Ruinen erinnern an die Hauptstadt eines großen Königreichs zur Karte
Die Palastanlage in Bangkok mit dem Königlichen Tempel: ein Ensemble von erhabener Majestät (Foto) zur Karte (siehe auch >>)
Stöbern Sie in einem riesigen Angebot auf diesem Markt der Superlative in Bangkok zur Karte
Hier begann die Geschichte Thailands: Eine mystische Atmosphäre umgibt die Ruinen zur Karte (siehe auch >>)
Zauberhafte Tempel, gemütliche Gästehäuser, schicke Boutiquehotels zur Karte
In diesem Städtchen finden Sie die schönsten Khmer-Tempel außerhalb Kambodschas zur Karte
Landschaftliche Vielfalt erwartet Sie im Nationalpark, und vielleicht bekommen Sie sogar wilde Elefanten zu Gesicht zur Karte
Die Südsee beginnt im Golf von Thailand: Die Insel besitzt traumhaft schöne Palmenstrände (Foto) zur Karte
Thailands größte Insel bietet viel: Topstrände, Dschungel, Nightlife und eine lebendige Hauptstadt zur Karte
Die Inseln von Phi Phi mit ihren schroffen Klippen und sahneweißen Stränden sind ein Wunder der Natur zur Karte (siehe auch >>)
Schon Filmheld James Bond war von den bizarr geformten Kalksteinbergen im Meer beeindruckt zur Karte (siehe auch >>)
Abenteuer im Dschungel, wo Wasserfälle rauschen, Zikaden summen und Gibbons rufen zur Karte
Thailands Tauchreviere zählen zu den besten der Welt. Westlich von Khao Lak können Sie rund um die Similan-Inseln wahre Wunder in der Tiefe der Andaman-See entdecken zur Karte
Erwandern Sie sich eine andere Welt: Wenn Sie in Pai zum Trekking aufbrechen, sind Sie gleich mittendrin in Nordthailands Bergen zur Karte
Ihr feuchtfröhliches Neujahrsfest feiern die Thais in Chiang Mai, der größten Stadt im Norden des Landes, besonders enthusiastisch zur Karte
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Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten
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Das China Inn Café in Phuket Town ist ein Fest fürs Auge und für den Gaumen: Die sinoportugiesische Stadtvilla ist 100 Jahre alt, die Thai-Küche schmeckt köstlich, und die Smoothies sind zum Reinlegen
Das Handy schon mal gezückt, in der Nähe von Pai wird’s malerisch! Die Bamboo Bridge windet sich – je nach Saison – durch ein grünes oder goldenes Meer aus Reispflanzen. Buddhistisch-gelbe und thailändisch-blau-weiß-rote Fähnchen setzen Farbtupfer
Die perfekte Kombination aus Romantik, Komfort und Erholung finden Sie im paradiesischen Resort Oriental Kwai nahe Kanchanaburi. Ein paar Tage am Fluss oder Pool die Seele baumeln lassen oder die Umgebung erkunden – besser können Sie nicht relaxen
Im Mantra in Pattaya wird nicht gebetet, aber die Speisen dort sind himmlisch. Leckerbissen aus verschiedenen Kochwelten werden im hippen Lokal serviert
Kein Urwald ist abgelegener als der Dschungel von Umphang an der Grenze zu Myanmar. Hier fließt Thailands schönster Fluss für eine Raftingtour
Das Hotel Rachamankha in Chiang Mai gleicht eher einem Tempel voller Antiquitäten als einem Gasthaus. Einen Drink sollten Sie sich hier mindestens gönnen – oder lieber gleich eine Übernachtung?
Werden Sie Teil des Kunstwerks! In die witzigen 3-D-Bilder von Art in Paradise können Sie buchstäblich eintauchen
Der Weg hinauf ist steil: Vom Wat Tam Sua, dem „Tempel der Tigerhöhle“ in Krabi führen 1273 Stufen auf einen Berg. Oben erwartet Sie eine grandiose Fernsicht
Ganz nah am Königspalast in Bangkok liegt das Restaurant Sala Rattanakosin. Von der Terrasse blicken Sie auf den Chao Phraya und den Tempel der Morgenröte
Alles so schön bunt hier: Schmuck und Schnickschnack, Klamotten und Cocktails, sogar das Essen. Kein Wunder, dass junge Thais in Phuket Town zum Indy Night Market pilgern
Eine Suite im Luxushotel für rund 80 Euro? Das gibt es – in der Provinz. Das Pullman-Hotel in Khon Kaen ist das beste Haus im ganzen Nordosten
Dämonen, Batman und Buddha – der Wat Rong Khun in Chiang Rai ist ein skurriles Gesamtkunstwerk ganz in Weiß (Foto)
Der Wat Wang Wiwekaram in Sangklaburi kombiniert indischen, burmesischen und thailändischen Baustil zu einem Meisterwerk der Tempelarchitektur
In Mae Salong leben die Nachfahren von Chinesen, die einst vor Maos Armee flüchteten. Ein kühles Lüftchen weht über Kaffee- und Teeplantagen, auf dem Markt treffen Sie die Bergvölker (Foto)
Im Skulpturengarten Sala Kaew Ku in Nong Khai haben Sie eine gigantische Sagen- und Fabelwelt fast für sich allein
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Neues entdecken und den Geldbeutel schonen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Wochen- und sonntags ab 18 Uhr kostet der zentrale Bereich der Tempelanlagen in Alt-Sukhothai keinen Eintritt – und wirkt durch die effektvolle Beleuchtung noch mystischer
Sparen Sie sich die Miete fürs Kajak: Auf Ko Chang spazieren Sie auf dem Mangroven-Lehrpfad übers Wasser und erleben so die Welt der Schlammspringer, Warane und Krabben
Am Kap Promthep kommen allabendlich Hunderte Schaulustige zusammen, um die legendären Sonnenuntergänge zu bewundern. Die schönste Aussicht bietet der Leuchtturm, bei freiem Eintritt
Palmen am Seerosenteich und zwei filigrane Tempel, die man gratis betreten darf: Wat Chong Klang und Wat Chong Kham in Mae Hong Son könnten Kulisse für ein orientalisches Märchen sein
An den Nachbarstränden von Railay in Krabi locken zwei außergewöhnliche Höhlen – und in die bizarrste dürfen Sie umsonst rein. In der Phra Nang Cave stehen Hunderte von hölzernen Phalli stramm
Wo viele Touristen zu Buddha kommen, wird in Thailand meistens Eintritt kassiert. Aber den Big Buddha auf Phuket dürfen Sie umsonst bestaunen. Eine spektakuläre Fernsicht ist ebenfalls gratis
Beim Spaziergang durch Chiang Mai treffen Sie alle paar Minuten auf einen Tempel. In einigen ist der Eintritt sogar frei, etwa im prachtvollen Wat Chiang Man oder im Wat Suan Dok außerhalb der Altstadt
Das erleben Sie nur hier
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Wasserscheu dürfen Sie während des Neujahrsfestes Songkran nicht sein. Denn aus Spritzpistolen, Schläuchen, Schüsseln, Eimern kriegt beim „Wasserfestival“ jeder eine Dusche ab. Ein ausgelassener Spaß, besonders im nordthailändischen Chiang Mai
Auch Geister brauchen eine Heimstatt, damit sie nicht umherschwirren und Unheil stiften. Die Thais bauen ihnen deshalb Schreine und bringen Opfergaben dar. Das berühmteste Geisterhaus des Landes ist der Erawan Shrine in Bangkok
Nirgendwo sonst auf diesem Globus werden so opulente Travestieshows aufgeführt wie in Thailand. Die Herren Damen werden hier kathoeys (ladyboys) genannt, ihr Kostümspiel inszeniert Tiffany’s Show in Pattaya besonders spektakulär
Beim Thaiboxen geht’s hoch her, die begeisterten Zuschauer machen auf den Rängen fast genauso viel Action wie die Fighter im Ring. Dort unten fliegen nicht nur die Fäuste, die Kämpfer setzen auch Ellenbogen, Knie und Füße ein. Die besten des Landes messen ihre Kräfte im Ratchadamnoen-Stadion in Bangkok
Thailand bietet die größte Auswahl an touristisch erschlossenen Inseln mit traumhaften Sandstränden in Südostasien. Egal, ob Sie Rummel oder Entspannung suchen: Sie werden garantiert fündig, im Golf von Thailand genauso wie in der Andaman-See. Ein Paradies der Ruhe ist Ko Jum, wo Sie manchmal mehr Affen als Touristen am Strand antreffen
Wenn die Nacht kommt in Thailand, wird’s feurig. In jeder größeren Stadt fauchen Gaskocher und glühen Holzkohlenfeuer. Auf Nachtmärkten bereiten fliegende Köche leckere Snacks und ganze Mahlzeiten zu. Auf dem Nachtmarkt in Khon Kaen können Sie auch regionale Spezialitäten wie gegrillte Heuschrecken probieren
Aktivitäten, die Laune machen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Wie wird das Curry so schön cremig? Was muss rein, damit die Garnelensuppe tom yam gung gleichzeitig süß, sauer und scharf schmeckt? Erfahren Sie die Geheimnisse der Thaiküche bei einem Kochkurs im Blue Elephant
Bangkoks Konsumtempel bieten einfach alles, vom Schlüsselanhänger bis zum Luxusauto. Die wichtigste Shoppingmeile der Hauptstadt liegt an der Skytrain-Route. Und von dort haben Sie direkten und überdachten Zugang zu Einkaufszentren wie dem gigantischen Siam Paragon
Im Museum of Siam finden Sie spielend leicht den Einstieg in die Geschichte und Kultur des Landes – dank viel technischer Raffinesse und einer gehörigen Portion Thaihumor
Glauben Sie’s, oder glauben Sie’s nicht, bei Ripley’s Believe It Or Not in Pattaya finden Sie eine „Titanic“ aus einer Million Streichhölzern, ein dreibeiniges Pferd und 300 andere skurrile Exponate
Trockenen Fußes durchs Meer? Die Sea Life Bangkok Ocean World macht’s möglich. Von furchteinflößenden Haien im beeindruckenden Glastunnel über Riesenkrebse bis hin zu süßen Pinguinen, hier können Sie die ganze Vielfalt der Ozeane bestaunen
Wenn’s draußen regnet, kuscheln Sie sich im SFX Cinema, dem Multiplexkino des Central Festival in Pattaya, in Ihren First-Class-Kinosessel und lassen sich einen Drink oder Snack bringen
Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Der Nacken schmerzt, die Füße tun weh – ein Stadtrundgang macht müde. Gehen Sie doch ins Kloster! Im Wat Pho in Bangkok können Sie sich bei einer traditionellen Thaimassage wiederbeleben lassen und neue Energie tanken
Das Meeresrauschen im Ohr, die Füße im Sand und in der Nase der Duft von gegrilltem Fisch, dazu Fackeln und Lichterketten: Der Chaweng Beach auf Ko Samui wird abends zu einem einzigen Freiluftrestaurant. Romantischer können Sie nicht dinieren
Die gläserne Theke ist von innen blau beleuchtet, die Stadt liegt Ihnen zu Füßen, und Sie fühlen sich himmlisch. Kein Wunder: Sie schlürfen Ihren Cocktail ja auch gerade auf 220 m Höhe in der Sky Bar mit einem 360-Grad-Ausblick auf die Millionenmetropole
Die Vollmondpartys haben Ko Phangan berühmt gemacht. Aber die Insel im Golf von Thailand ist auch ein Ort der Ruhe und ein Refugium für alle, die in das eigene Innere reisen wollen. Bei Yoga und Meditation entdecken Sie Körper und Seele neu
Entdecken Sie die Langsamkeit! Die gemächliche Zugfahrt von Kanchanaburi bis ins verschlafene Nam Tok führt auf den historischen Gleisen der Todeseisenbahn über die berühmte Brücke am Kwai und ein beeindruckendes Viadukt
Die Restaurantterrasse des Rock Sand Resort ist kaum mehr als eine Bretterbude, zusammengezimmert auf einer Felsnase – eine originelle Location direkt am Strand, sehr rustikal und dabei urgemütlich. Beim Sundowner hören Sie die Eiswürfel im Glas klingeln und das Meer rauschen
Entdecken Sie Thailand!
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Frauen vom Bergvolk der Akha pflücken Tee am Doi Mae Salong
Ein Bauerndorf im Nordosten Thailands. Wie eine vergessene Insel im Ozean liegt es inmitten der Reisfelder. Ein Mönch läuft die staubige Straße entlang. Eine alte Frau kniet vor ihrem Pfahlhaus und bietet ihm ihre Gaben an. Einen kleinen Plastikbeutel mit Reis, zwei hart gekochte Eier. Der Mönch hält ihr die Almosenschale hin, er verliert kein Wort des Dankes. Dank zu sagen ist Sache der Spenderin: Sie hat Gelegenheit bekommen, Gutes zu tun. Dann erhebt sie sich, steigt die Holztreppe ihres Hauses hinauf. Oben dreht sie sich noch einmal um. Sie schaut in die Ferne, wo sich eine asphaltierte Straße in den Reisfeldern verliert – sie führt ins große Bangkok. Ihr Sohn arbeitet dort als Taxifahrer. Vielleicht ist er es, der gerade im Morgenverkehr der Hauptstadt feststeckt und einem Blumenhändler eine Blütenkette abkauft – ein duftender Glücksbringer als Zierde für den Rückspiegel.
Egal, ob Sie in einem thailändischen Dorf Ruhe atmen oder in Bangkok im Stau stecken: Sie werden feststellen, dass dies ein Land ist wie kein anderes. Ein Land voller Geheimnisse, fremdartig. Und trotzdem werden Sie sich nicht lange fremd fühlen. Es sind vor allem seine Menschen, die Thailand zum Urlaubsland Nummer eins in Asien gemacht haben. Schon wahr, leicht zu verstehen ist dieses Volk nicht. Wie z. B. soll man begreifen, dass Menschen, die sich mit Begeisterung auf alles stürzen, was tansamai (modern) ist, höchst abergläubisch sind? Das neueste Smartphone ist für sie unverzichtbares Statussymbol, aber die gleichen Leute fürchten sich vor Geistern und bauen ihnen zur Besänftigung ein Häuschen an jeder Ecke. Oder gleich einen ganzen Schrein.
Nicht immer waren die Geister dem Land günstig gestimmt. Auch wenn die Thais stets auf Ausgleich bedacht sind, so machten sie doch mit ihrem Nachbarn im Nordwesten schlechte Erfahrungen: 1767 legten die Burmesen Ayutthaya, eine der glanzvollsten Metropolen der damaligen Zeit, in Schutt und Asche.
Als sich die europäischen Mächte daran machten, Fernost unter sich aufzuteilen, fiel Siam als einziges Land in Südostasien nicht unter koloniales Joch. Flexibel wie Bambus, der sich dem Wind beugt, um nicht zu zerbrechen, lavierte sich die Nation auch durch den Zweiten Weltkrieg. Statt sich mit den übermächtigen Japanern anzulegen, verbündete man sich lieber offiziell mit ihnen.
Die Nachkriegsgeschicke Thailands beherrschten Generäle, die sich immer wieder an die Macht putschten. Studentenproteste wurden 1973 und 1976 blutig niedergeschlagen. Aber der Wirtschaftsboom der 1980er-Jahre veränderte nicht nur die Skyline von Bangkok, sondern auch die politische Landschaft. Es entstand eine breitere Mittelschicht mit politischem Bewusstsein, die mehr Mitspracherechte einforderte. Gingen früher nur Studenten auf die Straßen, bildeten sich mit Beginn des neuen Jahrtausends auch Massenproteste.
2008 besetzten Regierungsgegner sogar den internationalen Flughafen von Bangkok. 2010 blockierten Anhänger des ehemaligen Premierministers Thaksin, der durch einen Armeeputsch aus dem Amt gejagt worden war, das Hauptgeschäftsviertel der Hauptstadt. Der wochenlange Protest wurde von Armee und Polizei gewaltsam aufgelöst, es gab fast hundert Tote. Nachdem Thaksins Schwester Yingluck die darauffolgenden Wahlen für sich entscheiden konnte, kam es im Mai 2014 ein weiteres Mal zu einem Militärputsch, dem zwölften erfolgreichen Staatsstreich seit dem Ende der absoluten Monarchie. Seitdem regiert der oberste General und Armeechef Prayut Chan-o-cha als Ministerpräsident das Land.
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Der Wat Pho in Bangkok ist einer der ältesten Tempel der Hauptstadt
Mit 513 115 km2 ist Thailand ungefähr so groß wie Spanien. Geografisch wird es in vier Regionen unterteilt. Die Zentrale Ebene mit ihrem fruchtbaren Schwemmland ist die Reiskammer und mit der Millionenstadt Bangkok zugleich das wirtschaftliche Herz des Landes. Ausläufer des Himalajas bilden die Berge des Nordens. Dort oben, wo Bergvölker noch Brandrodungsfeldbau betreiben, erlauben die Temperaturen der Wintermonate sogar den Anbau von Erdbeeren und Äpfeln. Die dürregeplagte Hochebene des Nordostens ist trotz karger Böden fast ausschließlich Bauernland. Rund 20 Mio. der 67 Mio. Thais leben hier im Isan, dem Armenhaus des Landes. In den Dörfern sind viele Straßen noch Pisten, das Wasser schöpfen die Menschen aus Brunnen und Zisternen.
Nur wenige der sagenhaften 35 Mio. Touristen reisen in den Nordosten. Dabei könnten sie gerade dort den wohl ursprünglichsten Teil des Landes kennenlernen, in dem der Lebensrhythmus noch bestimmt wird von Aussaat und Ernte, von Regen- und Trockenzeit. Aber wer will es den Fremden, die aus der Kälte kommen, verdenken, dass es sie dorthin zieht, wo das Meer türkis leuchtet und die feinen, sahneweißen Sandstrände Urlaubsträume wahr werden lassen: in den Süden, der sich bis zur malaysischen Grenze zieht. Auf den Feldern wächst Ananas, in Plantagen stehen Gummibäume Spalier, Kokospalmen werfen ihre gefiederten Schatten, und die Fischer binden bunte Tücher und Blütengirlanden an den Bug ihrer Boote.
Die einzige thailändische Stadt, die das Prädikat „Weltstadt“ für sich in Anspruch nehmen darf, ist Bangkok. Fast jeder vierte Thai lebt im Einzugsbereich der gigantischen Hauptstadt. Auf den ersten Blick wirkt Bangkok mit seinen glänzenden Hochhäusern, kolossalen Einkaufspalästen und notorisch verstopften Straßen wie viele andere Weltmetropolen, doch hinter der fortschrittlichen Fassade versteckt sich thai-typisches Leben. In Straßenschluchten, die von steil aufragenden Wohnsilos eingerahmt sind, werden an einfachen Garküchen die beliebtesten Gerichte feilgeboten, die Motorradtaxifahrer mit ihren grellbunten Westen sitzen flachsend zusammen im Schatten eines alten Baums, und vor den modernsten Einkaufszentren beten Menschen kniend zu Buddha und Hindu-Gottheiten – ein thailändisches Gemisch aus Tradition und Moderne. Die Provinz bietet ein eintönigeres Bild. Während früher vielerorts Holzhäuser standen, herrscht heute in den allermeisten Städten ein hässliches Einerlei aus schachtelförmigen Betonbauten. Nur vereinzelt finden sich noch hübsche Innenstädte mit alten Villen und Ladenhäusern, etwa in Phuket Town, Chanthaburi oder Lampang.
Noch zur Zeit des Zweiten Weltkriegs überspannte ein grünes Dach fast das ganze Königreich: 70 Prozent der Fläche waren bewaldet. Aber die rasant wachsende Bevölkerung brauchte immer mehr Agrarland. Heute sind die Waldgebiete auf etwa 20 Prozent geschrumpft. Nur noch 2000 bis 3000 wilde Elefanten sollen durch den Dschungel streifen, und die Zahl der vom Aussterben bedrohten Großkatzen wird auf einige Hundert geschätzt. Ihre Rückzugsgebiete sind nur wenige der insgesamt rund 120 Nationalparks, die immerhin über die Hälfte der noch verbliebenen Waldfläche in Thailand ausmachen. Trotzdem müssen Sie nicht in den Zoo gehen, um eine artenreiche Tierwelt zu entdecken.
Im Golf von Thailand und insbesondere in der Andaman-See liegen Tauchreviere, die zu den besten in ganz Südostasien gehören. Zwar brauchen Sie eine gehörige Portion Glück, um mit riesigen, Plankton fressenden Walhaien schwimmen zu können. Aber jede Tauchschule weiß, wo Sie den gefleckten (und ebenfalls harmlosen) Leopardenhaien begegnen, und die konfettibunten Korallenfische finden Sie auch ohne Lotsen überall im wohltemperierten Nass. Tauchen Sie einfach ab!
© T. Stankiewicz
Bilderbuchstrand: Phra Nang Beach an der Küste von Krabi
Thais wandern aus Südchina ein
Sukhothai wird Hauptstadt des ersten Thai-Königreichs
In Ayutthaya entsteht ein neues Königreich
Portugiesische Händler kommen nach Ayutthaya, gefolgt von Holländern, Engländern und Franzosen
Burmesen erobern und zerstören Ayutthaya
König Chakri, Rama I., gründet die Chakri-Dynastie und macht das Dorf Bangkok zur neuen Hauptstadt
König Chulalongkorn, Rama V., schickt Thais zur Ausbildung nach Europa und schafft die Sklaverei ab
Unblutiger Staatsstreich. Umwandlung der absoluten in eine konstitutionelle Monarchie
Siam erhält den Namen Thailand, „Land der Freien“
König Bhumibol Adulyadej wird als Rama IX. gekrönt
Wirtschaftskrise
Ein Tsunami erreicht Südthailand. 5400 Menschen sterben
Ein schwerer Bombenanschlag erschüttert Bangkoks Innenstadt am Erawan-Schrein. Es gibt 20 Todesopfer und 125 Verletzte
Der hochverehrte König Bhumibol Adulyadej stirbt im Oktober nach 70 Jahren Regentschaft. Er war der am längsten amtierende thailändische Monarch
Kronprinz Maha Vajiralongkorn wird nach einem Jahr Staatstrauer zum König ernannt
In Thailand gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf dieser Seite
Immer mehr stilbewusste Thais decken sich auf Flohmärkten mit den angesagtesten Vintageklamotten, Möbeln und Antiquitäten ein. Nicht nur, aber ganz besonders in Bangkok lassen sich bei einem Bummel viele Kuriositäten entdecken und das eine oder andere Schnäppchen machen, z. B. auf dem Chatuchak Weekend Market. Der „Eisenbahnmarkt“ New Talad Rod Fai (Do–So 17–24 Uhr | Ratchadaphisek Road | im Osten der Stadt) begeistert Stand an Stand selbst Einkaufsmuffel, denn neben Vintage und Retro gibt’s Livebands, Streetfood und viele Fotomotive.
Sepak Takraw, der rasante Mix aus Volleyball, Fußball und Leichtathletik avanciert in Thailand zum Nationalsport. Es werden nicht nur lange Wechsel mit dem geflochtenen Ball über das Netz ausgetragen, sondern auch artistische Fallrückzieher ins Spiel eingebaut – toll anzusehen und spaßig zu spielen. Im ganzen Land finden regelmäßig Spiele der Thai-Liga statt. In Bangkok ist das National Stadium eine der wichtigsten Anlaufstellen für den Sport.
Indiemusik bringt man wohl nicht als Erstes mit Thailand in Verbindung. Doch es gibt eine lebendige Szene, die sich größter Beliebtheit erfreut. Live und aus der Konserve hört man den rockigen Thai-Sound in den Kneipen rund um die Bangkoker Thammasat-Universität, wie der Phra Nakorn Bar & Gallery (58/2 Soi Damnoen Klang Road) oder dem Good Story (72–74 Phra Athit Road).