2. Auflage, 2020

Idee und Text:

© Daniela Landsberg, 2020

Herausgeber:

Daniela Landsberg

c/o Familie Moltrecht

Zum Thelenkreuz 22

53859 Niederkassel-Mondorf

E-Mail: daniela.landsberg@mail.de

Titel, Bilder und Umschlaggestaltung:

Dr. med. Rolf Peter Hampel-Landsberg

Daniela Landsberg

ISBN: 9783752656138

BoD - Books on Demand GmbH

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

Liebe Leserinnen und Leser,

zunächst meinen herzlichen Dank dafür, dass Sie mein Buch erworben haben. Ich hoffe Ihnen und Ihrer Familie mit dieser Weihnachtsgeschichte eine kleine Freude zu bereiten und Sie in weihnachtliche Stimmung versetzen zu können.

Meine Geschichten beinhalten absichtlich Themen, die nicht immer fröhlich, aber dennoch Realität sind. Auf diesem Wege möchte ich zum Nachdenken anregen und eine Gesprächsgrundlage, angemessen an das Alter des Kindes, bieten. Wichtig ist mir aber auch, dass trotz der ernsten Themen, der Humor nicht zu kurz kommt. Ebenso möchte ich erreichen, dass die Kinder durch die Geschichten etwas lernen und vielleicht auch etwas Positives daraus ziehen.

Weiterhin ist mir wichtig, mich in den Geschichten weitestgehend neutral zum christlichen Glauben zu verhalten, weil ich finde, dass es jedem Elternteil selbst überlassen sein sollte, wie es sein Kind erzieht bzw. erziehen möchte. Soll heißen, dass ich zwar über die Kirchen als Gebäude oder von Nonnen schreibe, dieses aber nicht weiter thematisiere.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie nun viel Spaß beim Lesen, eine schöne Vorweihnachtszeit und besinnliche Festtage!

Daniela Landsberg

„Schon wieder diese kotzknödeligen Weihnachten!“ Wütend tritt Lilly gegen den Basteltisch. „Lilly, jetzt reiß dich mal zusammen!“, ermahnt sie Schwester Maria. „Zusammenreißen? Sehe ich aus wie ein Blatt Papier, oder was?“, erwidert Lilly frech. „Lilly, das war es, geh auf dein Zimmer und zwar sofort!“ Schwester Maria deutet mit ihrem Zeigefinger Richtung Tür. „Oh, wie schade, ich hätte zu gerne weiter diese Nerokränze gebastelt“, antwortet Lilly mit gespielt empörter Stimme. „Das sind Adventskränze, Lilly, Adventskränze. Und du bastelst jetzt keine mehr, sondern gehst auf dein Zimmer und denkst über dein Fehlverhalten nach“, erwidert Schwester Maria wütend. Lilly legt ihre rechte Hand auf die Tannenzweige: „Tut mir leid, Nero, aber du musst jetzt ohne deine

Kränze auskommen.“ Mit einem Ruck schiebt Lilly die Tannenzweige über den Tischrand. Diese fallen zu Boden. „Lilly!“, schreit Schwester Maria. „Bleib entspannt, Pingu, ich gehe jetzt zu meinem Fehlverhalten und denke über mein Zimmer nach.“ Mit herausgestreckter Zunge verlässt Lilly den Kunstraum. „Dieses Kind treibt mich noch in den Wahnsinn.“ Erschöpft schaut Schwester Maria zu den Tannenzweigen am Boden.

„Bovine spongiforme Enzephalopathie kommt von Rindern“, klärt Lilly Schwester Maria besserwisserisch auf, die noch einmal ihren Kopf zur Tür hereingesteckt hat. „Lilly!“, schreit Schwester Maria erneut. „Ruhig, Pingu, ruhig. Ich bin schon weg.“ Mit diesen Worten dreht sich Lilly um und trottet langsam in ihr Zimmer.

Zur gleichen Zeit…

„321, 322, 323, 324, 325, 326, 327, 328, dreihundertneun…“ Der Weihnachtsmann stockt. Er schaut Weihnachtself 327 und 329 abwechselnd an. „Sepp, Hugo, wo ist Winnie?“, fragt er die beiden Weihnachtselfen. „Also, also der Winnie… ja…“, Sepp zögert. „Der wollte nicht mithelfen“, fällt ihm Hugo ins Wort. „Wie? Nicht mithelfen???“, fragt der Weihnachtsmann empört. Schulterzuckend hebt Hugo seine Arme:

„Wir haben ihn versucht zu überreden, aber er wollte einfach nicht.“

„Er wollte einfach nicht… das gibt es beim Weihnachtsmann nicht!“ Wütend stapft der Weihnachtsmann davon, um nach Winnie zu suchen.

„Im Frühtau zu Berge wir zieh‘n, fallera, es grünen alle Wälder, alle Höh'n, fallera. Wir wandern ohne Sorgen singend in den Morgen, noch ehe im Tale die…“

„Winnie!!! Was tust du da???“, ruft der Weihnachtsmann mit lauter Stimme. „Aaahhhhh!“, Winnie erschrickt. Im hohen Bogen fliegen massenweise rosa und hellblaue Konfettiblumen durch die Gegend, die Winnie gerade noch im Beutel in seinen Händen hielt.

Unschuldig schaut Winnie auf den Konfettihaufen, der vor den Füßen vom Weihnachtsmann gelandet ist. „Na toll, danke Weihnachtsmann, jetzt muss ich wieder neu anfangen“, stellt Winnie empört fest. „Neu anfangen???“, der Weihnachtsmann scheint seinen Ohren nicht zu trauen, „Was heißt hier neu anfangen??? Hier wird gar nichts neu angefangen, du erklärst mir mal, was das ganze hier soll!“ Winnie schaut sich stolz in seinem Zimmer um: „Das siehst du doch, böser… ähm… lieber Weihnachtsmann… ich dekoriere.“ Der Weihnachtsmann schnaubt wütend: „Winnie, sieht das so aus, wie ich das haben möchte? Nämlich schön weihnachtlich, wie es sich zu dieser Zeit gehört?“ Winnie schnaubt gespielt zurück: „Sieht das so aus, wie dein Zimmer? Oder vielleicht wie das, der anderen 1294 Weihnachtselfen?“ Winnie schüttelt den Kopf: „Neeeiiiiin, das sieht aus wie mein Zimmer… und das ist auch mein Zimmer“, stellt er energisch fest. Zur Bekräftigung verschränkt er seine Arme vor der Brust. „Winnie… wir haben Weihnachten… du bist ein Weihnachtself“, versucht der Weihnachtsmann in ruhigem aber bestimmten Ton zu erklären, „das bedeutet, dass du bei den Vorbereitungen mithelfen und alles weihnachtlich schmücken musst.“ Trotzig geht Winnie zu seinem Schrank und zieht einen weiteren Beutel Konfettiblumen hervor. „Ich mag aber keine Weihnachten haben, ich will Frühling haben!“ Mit diesen Worten greift er mit seiner rechten Hand in den Beutel und wirft eine Hand voll Konfettiblumen in die Luft.

Beim Anblick der Konfettiblumen, die jetzt langsam zu Boden rieseln, ändert sich Winnies Laune wieder schlagartig. „Hui… ist das schön! Guck mal, Weihnachtsmann, wie die fliegen!“ Ohne Worte verlässt der Weihnachtsmann Winnies Zimmer und geht in die große Wohnstube.

Dort setzt er sich in seinen großen roten Sessel, der neben dem Kamin steht. Sofort sind ein Duzend Weihnachtselfen um ihn herum. Darunter auch Sepp und Hugo. Der Weihnachtsmann überlegt minutenlang und krault sich währenddessen seinen Bart. „Das mit Winnie geht nicht mehr so weiter“, sagt er schließlich. „Er benimmt sich, als sei er der Frühlingsgott persönlich. Nein, das geht so nicht weiter!“

„Aber was möchtest du dagegen tun, lieber Weihnachtsmann?“, fragt Hugo vorsichtig nach. Der Weihnachtsmann knetet seine rote Nasenspitze. „Das ist eine sehr gute Frage, Hugo, eine sehr gute Frage“, antwortet er nachdenklich. „Ich denke, ich werde eine Nacht darüber schlafen. Im Morgengrauen fällt mir bestimmt etwas ein“, sagt der Weihnachtsmann entschlossen. Der Weihnachtsmann klatscht seine Hände ineinander und reibt sie dann tatkräftig. So, Jungs, was habt ihr zu berichten? Was zeigen die Fernseher aus den Kinderzimmern?“, möchte er wissen. Sofort fangen die Elfen an, wild durcheinander zu reden. „Also, da ist ein Mädchen, die hat…“

„Der kleine Junge mit dem Spielzeugauto…“

„Die zwei Geschwister streiten sich den ganzen Tag über…“

„Das Mädchen aus dem Kinderheim…“

„Stop! Stop! Stop! Nicht alle auf einmal“, unterbricht der Weihnachtsmann die Elfen. Ich kann mich ja gar nicht konzentrieren.

Er schaut zu Elf 327. „Sepp, fang du an“, fordert der Weihnachtsmann ihn auf. Sepp räuspert sich kurz und beginnt dann ganz aufgeregt, zu erzählen. „Also, da ist ein kleines Mädchen im Kinderheim. Sie heißt Lilly. Und Lilly mag überhaupt kein Weihnachten. Sie mag eigentlich gar nichts. Sie ist die ganze Zeit nur frech und hört nicht auf das, was die Erwachsenen ihr sagen.“ Der Weihnachtsmann und die anderen Elfen hören gespannt zu. Nachdem Sepp fertig ist, schaut der Weihnachtsmann nachdenklich in die Runde. „So, das Mädchen mag also kein Weihnachten“, sagt der Weihnachtsmann mehr zu sich selbst. Aber Sepp nickt sofort und bestätigt: „Ja, sie mag kein Weihnachten und einfach gar nichts“, wiederholt er. „Das ist interessant, sehr interessant“, sagt der Weihnachtsmann immer noch nachdenklich. Die Elfen schauen sich fragend an. „Warum ist das interessant, lieber Weihnachtsmann? Das ist doch schrecklich, wenn jemand kein Weihnachten mag“, fragt Jakob verwundert. Der Weihnachtsmann streichelt Elf 318 vorsichtig über den Kopf: „Weißt du, Jakob, vielleicht habe ich da eine Idee. Aber das erzähle ich euch morgen. Ich muss erst noch etwas klären.“ Die Elfen schauen sich erneut fragend an, aber sie wissen, dass wenn der Weihnachtsmann etwas für sich behalten möchte, er dies ganz gut kann, im Gegensatz zu den kleinen Elfen, die sich vor lauter Aufregung manchmal verplappern. „Nun gut“, sagt der Weihnachtsmann, „jetzt die anderen, was könnt ihr mir zu den anderen Kindern erzählen?“, fragt er interessiert nach. Sofort beginnen die Elfen zu erzählen. Nachdem alle Elfen dem Weihnachtsmann ihre Geschichten vorgetragen haben, ist es schon weit nach Mitternacht. Die ersten Elfen fangen schon an, zu gähnen. Manche reiben sich die kleinen Äuglein. Der Weihnachtsmann schaut in die Runde. „So, ihr kleinen Elfen, es ist Zeit, ins Bett zu gehen. Schnell ins Bad. Zähne putzen und den Schlafanzug anziehen. Morgen gibt es wieder viel zu tun.“

„Och, ich bin aber viel zu müde, um die Zähne zu putzen“, lispelt Vincent durch seine Zahnlücke. „Aber wenn man nicht die Zähne putzt, machen die bösen Bakterien Karies in die Zähne“, sagt Theodor wissend. „Och, menno“, antwortet Vincent trotzig und macht sich auf ins Badezimmer.

Nachdem sich alle Elfen fertig gemacht haben und in ihren Betten liegen, geht der Weihnachtsmann von Zimmer zu Zimmer, um allen eine gute Nacht zu wünschen. Als er an Winnies Zimmer angekommen ist, hört er bereits vor der Türe einen schiefen Gesang.

„Das Wandern ist des Müllers Lust, das Wandern ist des Müllers Lust, das Waan…“

„Winnie, du sollst schlafen“, unterbricht der Weihnachtsmann Winnies Gesang. „Aaahhhhh!“, Winnie erschrickt erneut. Schon wieder fliegen die Utensilien in hohem Bogen durch den Raum. Dieses Mal sind es eine Handvoll Pinsel und eine große Farbpalette.

Winnie schaut den Weihnachtsmann empört an. „Danke, Weihnachtsmann! Jetzt kann ich alles wieder neu malen.“ Winnie reißt das oberste Blatt von seinem Malblock ab, welchen er auf seine große Staffelei gestellt hatte. Mit einem Blick auf das verschmierte Kunstwerk, seufzt er einmal kurz, hebt dann seine Malutensilien wieder auf und beginnt erneut eine Strandlandschaft zu malen. Ohne den Weihnachtsmann weiter zu beachten, fängt Winnie wieder an zu singen. Dieses Mal etwas lauter und schiefer als vorher: „Das Wandern ist des Müllers Lust, das Wandern ist des Müllers Lust, das Waandern.“ Sprachlos dreht sich der Weihnachtsmann um und setzt seine Runde fort. Nachdem er die letzte Türe des letzten Elfen geschlossen hat, begibt er sich auf sein Zimmer. Er schaut auf die Uhr. „Hm, bereits nach 03:00 Uhr“, stellt er fest. „Dann muss ich wohl bis zum Morgen warten“, sagt er leise vor sich hin. Nachdem der Weihnachtsmann sich ebenfalls bettfertig gemacht hat, legt er sich hin und schläft sogleich ein. Nun ist es fast ganz still auf dem langen Flur. Lediglich aus einem Zimmer kommen noch ein Rascheln, ein Poltern und ein Klappern. Aber irgendwann ist es auch in diesem Zimmer still und Winnie ist eingeschlafen.

Fünf Stunden später sitzt der Weihnachtsmann an seinem Schreibtisch und wälzt das dicke Telefonbuch, welches vor ihm liegt. „Kinderheim Sankt Katharina. Ja, das ist es“, sagt der Weihnachtsmann zu sich selbst. Er nimmt den Telefonhörer ab und beginnt die Ziffern eine nach der anderen auf der großen Wählscheibe zu wählen.

„Kinderheim Sankt Katharina, Schwester Theresa am Apparat“, meldet sich die zarte Stimme der Nonne. „Guten Morgen, Schwester Theresa, hier spricht der Weihnachtsmann. Wären Sie so freundlich, mir Schwester Maria zu geben?“, bittet der Weihnachtsmann höflich. „Oh, lieber Weihnachtsmann. Das ist aber eine Überraschung, dass Sie bei uns anrufen. Ich werde Schwester Maria sofort ans Telefon holen. Bitte warten Sie einen kurzen Augenblick.“ Noch ehe der Weihnachtsmann antworten kann, hat Schwester Theresa den Telefonhörer zur Seite gelegt, um Schwester Maria zu holen. Der Weihnachtsmann lauscht indessen dem Gemurmel der Elfen auf dem Flur. „Guten Morgen, hier spricht Schwester Maria. Weihnachtsmann?“, ertönt es aus dem Hörer. „Ähm, ja, guten Morgen, Schwester Maria“, der Weihnachtsmann zögert kurz. „Wie kann ich Ihnen helfen?“, fragt Schwester Maria. „Geht es um eines der Kinder?“ Der Weihnachtsmann nickt. „Ja, genau, um eines der Kinder. Wie ich von den Elfen höre, wohnt ein kleines Mädchen namens Lilly bei Ihnen.“

„Oh, Lilly“, unterbricht Schwester Maria den Weihnachtsmann. „Was heißt das“, möchte der Weihnachtsmann wissen. „Wissen Sie, lieber Weihnachtsmann, Lilly ist ein sehr schwieriges Kind. Sie befolgt keine Regeln und Grenzen, sie interessiert sich für nichts und niemanden und ihr ist alles egal“, erklärt Schwester Maria. „So? Und sie mag vermutlich dann auch kein Weihnachten?!“, fragt der Weihnachtsmann nach. „Weihnachten? Sie hasst Weihnachten“, seufzt Schwester Maria. Der Weihnachtsmann streicht durch seinen langen weißen Bart, dann sagt er: „Ich habe hier auch so ein kleines Kerlchen, Winnie heißt er. Und irgendwie mag er alles andere lieber als Weihnachten.“ Schwester Maria hört aufmerksam zu. „Ich dachte, wir können die beiden mal zusammenbringen. Vielleicht können sie sich ja gegenseitig Weihnachten näher bringen", schlägt der Weihnachtsmann vor. Schwester Maria denkt einen Augenblick nach, dann fragt sie: „Wie soll das funktionieren?“ Der Weihnachtsmann überlegt ebenfalls. „Ehrlich gesagt, habe ich da keine genaue Vorstellung“, gibt er zu. „Hm, vielleicht fällt mir da etwas ein“, sagt Schwester Maria. Sie erzählt dem Weihnachtsmann kurz von ihrer Idee und gemeinsam beschließen sie, diese in die Tat umzusetzen. Am Ende des Gespräches verabschieden sich beide voneinander und vereinbaren, in Kontakt zu bleiben.

Nachdem der Weihnachtsmann den Telefonhörer aufgelegt hat, geht er auf den Flur, um Winnie in seinem Zimmer aufzusuchen. Von weitem hört er schon einen erneuten Gesang.

„Der Winnie, der mag‘s bunt, der Winnie der mag‘s bunt, der Wieienie, der Wieienie, der

Winnie der mag’s bunt. Der Winnie…“

„Winnie!!!“, unterbricht der Weihnachtsmann ihn laut. „Aaahhhhh!“, Winnie erschrickt erneut. Dieses Mal fliegen eine ganze Hand voll Hawaii Blumen Ketten durch den Raum. Eine von ihnen landet direkt auf dem Kopf vom Weihnachtsmann. Als Winnie dies sieht, fängt er laut an zu lachen. „Du siehst ja lustig aus, bunter Weihnachtsmann“, sagt Winnie fröhlich. „Winnie, das geht so nicht mehr weiter. Ich muss mit dir reden. Komm mit in den Besprechungsraum!“, fordert der Weihnachtsmann Winnie auf. „Worum geht es denn?“, fragt Winnie, während er die Hawaii Blumen Ketten vom Boden aufhebt. „Das erkläre ich dir dort“, antwortet der

Weihnachtsmann. Als Winnie sieht, dass der Weihnachtsmann bereits auf dem Flur ist, läuft er ihm nach.

Im Besprechungsraum angekommen, setzt sich der Weihnachtsmann in seinen großen Sessel hinter seinen Schreibtisch. Winnie nimmt auf einem Stuhl davor Platz. „Nun, Winnie“, beginnt der Weihnachtsmann direkt das Gespräch, „ich habe den Eindruck, dass dir Weihnachten so gar nicht gefällt…“

„Nein, das kann man so nicht sagen. Ich mag halt nur den Frühling viel lieber und die Sonne und die Berge und das Meer“, unterbricht Winnie den Weihnachtsmann. „Winnie, du bist ein Elf, ein Weihnachtself. Deine Aufgabe ist es, Weihnachten mitzugestalten.“ Winnie schüttelt den Kopf: „Das mag ich aber gar nicht. Ich möchte viel lieber den Frühling und den Sommer gestalten.“ Er überlegt kurz. „Die Osterhasen dürfen doch auch etwas im Frühling machen. Wieso ich nicht?“, fragt er trotzig. „Weil du kein Osterhase bist“, versucht der Weihnachtsmann eindringlich zu erklären. „Das finde ich blöd“, antwortet Winnie immer noch trotzig und verschränkt dabei die Arme. „Wieso kann ich kein Osterhase sein?“, möchte er wissen. Der Weihnachtsmann guckt ihn ungläubig an: „Weil du ein Elf und kein Hase bist“, sagt er dann. Winnie guckt schmollend zur Seite. „Pass auf, Winnie, ich habe eine Aufgabe für dich“, sagt der Weihnachtsmann entschlossen. „So? Was soll das für eine Aufgabe sein?“, möchte Winnie wissen. „Also, es gibt da ein Kind aus dem Kinderheim…“

„Ein Kind?“ unterbricht Winnie den Weihnachtsmann erneut. „Ja, ok, ein Mädchen.“

„Ein Mädchen?! Was habe ich bitte mit einem Mädchen zu tun?“, fragt Winnie empört. „Das Mädchen mag Weihnachten genauso wenig wie du.“

„Braves Kind.“

„Ich möchte Winnie, dass du zu dem Mädchen gehst und es auf den rechten Weg bringst.“ Winnie schaut den Weihnachtsmann mit großen Augen an: „Ich soll Babysitter für ein Mädchen spielen???“, fragt er überrascht und empört zugleich. „Ja. Ich meine, du bist perfekt geeignet dafür. Du magst doch auch kein Weihnachten…“